36
38 Angelika Braun Angelika Braun Lernumwelt WorldWideWeb – Internetgestützte Aufgaben für Deutsch als Fremdsprache Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Nachrichten und Produktwerbung, informative und unterhaltende Texte in allen anderen Medien verweisen auf Internet-Adressen, bei denen weitere Informationen zu finden sind; Auskünfte über Zugverbindungen, Flugpläne, Reiseangebo- te, das Kinoprogramm oder den Kontostand sind per Internet zu Hause oder am Arbeitsplatz bequem zu recherchieren, viele Angebote auch online zu buchen. Der deutschsprachige Teil des WWW 1 sowie die Zahl der ans Inter- net angeschlossenen Rechner und deren Nutzer wächst auch in Deutschland 2 ständig. Die anlässlich des Eurogipfels im März 2000 geäußerten ehrgeizigen Pläne der Politiker, Europa zur führenden IT-Region zu entwickeln, und das damit verbundene Versprechen, bis Ende des Jahres die Kosten für den Zu- gang zum Netz auf Null zu senken 3 , lässt für die nähere Zukunft eine weite- re Expansion erwarten. 1 Allein unter dem Länder-Domain-Namen .de waren im Januar 2000 über 1,5 Mio. Inter- net-Adressen registriert, dazu kommen neben deutschsprachigen Adressen unter den Do- mains .at und .ch zahlreiche kommerzielle Angebote unter der Domain .com. Aktuelle Zahlen beim Deutschen Netz Informationscenter, DENIC, der Verwaltungs- und Betriebsgesell- schaft der Domain .de unter http://www.nic.de/DENICdb/stats/index.html 2 Die Wachstumsrate der statistisch erfassten ans Internet angeschlossenen Server ist in Deutschland zwar niedriger als in anderen europäischen Ländern, doch auch hier betrug deren Zahl nach DENIC Ende 1999 bereits über 1.6 Mio. (weltweit über 72 Mio.). Die Zahl der Menschen, die die verschiedenen Dienste des Internet nutzen, ist durch Multiplikation der Zahl der hosts mit der Zahl der durchschnittlichen Nutzer (3-10) nur schätzbar (Breindl 1997: 289). So sind diesbezügliche Angaben entsprechend vage. Bei http://www.renderland.de/observer/obs_glob.htm findet sich z.B. die Aussage, dass im Herbst 1999 weltweit „wahrscheinlich mehr als 100 Millionen“ und „in Deutschland wahrscheinlich mehr als 5 Millionen“ Menschen das Internet regelmäßig nutzen. Über 40% der Bevölkerung sollen es nach dem „Aktionsprogramm der Bundesregierung zu Innovation und Arbeits- plätze in der Informationsgesellschaft des 21.Jahrhunderts“ im Jahr 2005 sein (vgl. www.iid.de). Die Zahl der englischsprachigen Nutzer hat sich in den letzten Jahren nach einer Studie von Global Research (vgl. Infobrief Wirtschaftsdeutsch 3/1999) bereits von 90% auf 50% reduziert, Nutzer mit anderen Muttersprachen als Englisch sind die am schnellsten wachsende Gruppe im Netz.

Daf Internet

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Daf Internet

38 Angelika Braun

Angelika Braun

Lernumwelt WorldWideWeb –Internetgestützte Aufgaben für Deutsch als Fremdsprache

Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Nachrichtenund Produktwerbung, informative und unterhaltende Texte in allen anderenMedien verweisen auf Internet-Adressen, bei denen weitere Informationenzu finden sind; Auskünfte über Zugverbindungen, Flugpläne, Reiseangebo-te, das Kinoprogramm oder den Kontostand sind per Internet zu Hause oderam Arbeitsplatz bequem zu recherchieren, viele Angebote auch online zubuchen. Der deutschsprachige Teil des WWW1 sowie die Zahl der ans Inter-net angeschlossenen Rechner und deren Nutzer wächst auch in Deutschland2

ständig. Die anlässlich des Eurogipfels im März 2000 geäußerten ehrgeizigenPläne der Politiker, Europa zur führenden IT-Region zu entwickeln, und dasdamit verbundene Versprechen, bis Ende des Jahres die Kosten für den Zu-gang zum Netz auf Null zu senken3, lässt für die nähere Zukunft eine weite-re Expansion erwarten.

1 Allein unter dem Länder-Domain-Namen .de waren im Januar 2000 über 1,5 Mio. Inter-net-Adressen registriert, dazu kommen neben deutschsprachigen Adressen unter den Do-mains .at und .ch zahlreiche kommerzielle Angebote unter der Domain .com. Aktuelle Zahlenbeim Deutschen Netz Informationscenter, DENIC, der Verwaltungs- und Betriebsgesell-schaft der Domain .de unter http://www.nic.de/DENICdb/stats/index.html

2 Die Wachstumsrate der statistisch erfassten ans Internet angeschlossenen Server ist inDeutschland zwar niedriger als in anderen europäischen Ländern, doch auch hier betrugderen Zahl nach DENIC Ende 1999 bereits über 1.6 Mio. (weltweit über 72 Mio.). Die Zahlder Menschen, die die verschiedenen Dienste des Internet nutzen, ist durch Multiplikationder Zahl der hosts mit der Zahl der durchschnittlichen Nutzer (3-10) nur schätzbar (Breindl1997: 289). So sind diesbezügliche Angaben entsprechend vage. Beihttp://www.renderland.de/observer/obs_glob.htm findet sich z.B. die Aussage, dass im Herbst1999 weltweit „wahrscheinlich mehr als 100 Millionen“ und „in Deutschland wahrscheinlichmehr als 5 Millionen“ Menschen das Internet regelmäßig nutzen. Über 40% der Bevölkerungsollen es nach dem „Aktionsprogramm der Bundesregierung zu Innovation und Arbeits-plätze in der Informationsgesellschaft des 21.Jahrhunderts“ im Jahr 2005 sein (vgl.www.iid.de). Die Zahl der englischsprachigen Nutzer hat sich in den letzten Jahren nach einerStudie von Global Research (vgl. Infobrief Wirtschaftsdeutsch 3/1999) bereits von 90% auf50% reduziert, Nutzer mit anderen Muttersprachen als Englisch sind die am schnellstenwachsende Gruppe im Netz.

Page 2: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 39

Allein die Tatsache, dass das Internet sich zu einem selbstverständlichen Be-standteil der Medienlandschaft entwickelt hat, ist Grund genug für seineEinbeziehung in Lehr-/Lernkontexte wie den fremdsprachlichenDeutschunterricht. Darüber hinaus gehende lerntheoretische und (fremd-sprachen-)didaktische Begründungen betonen die Kongruenz seiner „spezi-fischen materiellen Gegebenheiten [...], nämlich Multimedialität, Interaktivi-tät und Hypertextualität“ mit Ansätzen, die „Lernerzentrierung, autonomes,explorierendes, selbstentdeckendes Lernen“ (Breindl 1997: 291) in authenti-schen Umgebungen auf ihre Fahnen geschrieben haben. Unabhängig davon,ob damit die weitgehende Erwartung verbunden ist, „aus der Arbeit im In-ternet heraus [...]fast organisch eine Methode [zu entwickeln; A. B.], die dasFremdsprachenlernen in der Informationsgesellschaft aktualisiert“ (Donath1998: 10; vgl. auch Rüschoff/Wolff 1999) oder, bescheidener und hauptsäch-lich für Lehr-/Lernkontexte außerhalb des zielsprachigen Raums, Möglich-keiten gesehen werden, „die Künstlichkeit des Fremdsprachenlernens [...] einschönes Stück weit zurückzudrängen“ (Rösler 1998: 3) - das Internet „scheint[...] die geeignete Antwort auf Desiderata des zeitgemäßen Fremdsprachen-unterrichts und könnte quasi als Katalysator wirken“ (Breindl 1997: 325).

Unbestritten bleibt dabei allerdings, dass weder die Quantität DaF-relevanterQuellen im Internet noch deren Authentizität allein dem Lernen eine neueQualität geben. Legutke (i.E., Manuskript S. 3) nennt mit Bezug auf van Lier(1996) neben der Qualität des Materials und dem Bezug zu Interessen und(zielsprachiger sowie Medien-) Kompetenz der Lernenden den „Kontext, indem das Material aufgesucht wird (thematischer Rahmen, Angebot vonÜbungen, Aufgaben und Szenarien zum Umgang mit Texten, möglichekommunikative Situationen im Klassenzimmer)“ als entscheidend dafür,dass das Angebot für Lern- und Kommunikationsprozesse fruchtbar werdenkann. Zumal anzunehmen ist, dass vorhandene Lernangebote - teilweise mitexpliziter Aufforderung durch die Autorinnen4 - auch in anderen Kontexten 3 Nur einen Monat vor dieser Initiative von Politik und (Online-)Wirtschaft erklärte dieDeutsche Telekom, mit Investitionen von 125 Mio. DM bis 2001 alle 40.000 deutschen Schu-len mit Internetzugängen ausstatten und dabei - anders als bei der früheren Aktion „Schulenans Netz“, als diese Aussichten noch nicht bestanden - nicht nur die Grund-, sondern auchdie Folgekosten für die Internetnutzung übernehmen zu wollen.

4 „Autorin“ wird im Folgenden als generische Form für Autoren und Autorinnen verwen-det. -

Page 3: Daf Internet

40 Angelika Braun

als Modell dienen, erscheint es sinnvoll, die didaktischen Implikationen vonAufgabenstellungen zu reflektieren, wie sie im Rahmen von im Internet oderin Printmedien dokumentierten web-gestützten Lernangeboten zu findensind. Darauf wurden Lernangebote in 56 webs5 befragt, die einen Teil desdeutschsprachigen WWW als Lernumgebung zugänglich machen, in der dieLernenden die Zielsprache rezeptiv oder produktiv verwenden6.

Bei den Quellen, auf die im Rahmen dieser Lernangebote verwiesen wird,handelt es sich um genuine, d.h. „echte“ Materialien (Rüschoff/Wolff 1999:62), ohne fremdsprachendidaktische Adressierung. Nicht berücksichtigtwurden Angebote, die eindeutig und ausschließlich auf die Verbesserungder Sprachkompetenz in (Teil-)Bereichen des Sprachsystems zielen, explizitnur eine Teilfertigkeit entwickeln7 oder mit Texten arbeiten, die zu didakti-schen Zwecken erstellt und auf dem Web der Autorinnen zu Informations-oder Übungszwecken angeboten werden.8 Linksammlungen waren für diegewählte Fragestellung nur dann relevant, wenn sie, wie z.B. auf verschiede-

„These exercises are meant as a help to instructors who do not have the time to search forappropiate sites.“ (Gölz http://castle.uvic.ca/german/149, Introduction).

5 Eine Liste findet sich in Teil 5. Für DaF gibt es bislang im Netz leider noch keine Übungs-börse, wie sie für Englisch als Fremdsprache (vgl. Breindl 1997: 316) oder für die klassischenSekundarschul-Fächer von der Zentrale für Unterrichtsmedien (http://www.zum.de), auf demDeutschen Bildungsserver (http://www.dbs.schule.de) oder dem Bildungsserver des LandesNRW (http://www.learn-line.de) zur Verfügung stehen. Die UMaSuMa (Unterrichtsmateriali-ensuchmaschine) auf Stefan‘s Planet (http://www.geocities.com/Athens/Aegean/3643/startseite.html) durchsucht (April 2000) 71 Sites mit DaF-Adressierungnach thematischen Stichworten, bei den meisten handelt es sich aber nicht um Lernangebote,sondern um reine Linksammlungen.

6 „Web-Übungen“ nach Heinen (http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/internet.htm)in Abgrenzung zu „Online-Übungen“, bei denen die zugrundegelegten Texte Teil desLernangebots sind.

7 Beispielsweise zahlreiche Wortschatzaufgaben bei Caplan: Deutsch im Netz(http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/) oder Aufgaben zum Leseverstehen beiden Didaktisierungen von Texten aus dem Jugendmagazin Jetzt online (http://www.goethe.de/z/jetzt/deindex.htm).

8 So z.B. Halonen, I.: „Lückentexte zu Bayern, München und Stuttgart“ unter der RubrikLandeskunde des Online-Angebots „Dingsbums Online“, http://www.saunalahti.fi/~pohalone/kompass2/ (wobei nicht gesagt ist, dass solche Texte nicht authentisch sein können; vgl.Krumms Definition des Begriffs im Themenheft „Projekte im DaF-Unterricht“ der ZeitschriftFremdsprache Deutsch 4/1991: 66).

Page 4: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 41

nen Servern von DaF-Verlagen9, als Angebote für Lernende deklariert sind,anderenfalls blieben auch sie unberücksichtigt10. Alle untersuchten Lernan-gebote sind nicht kommerziell, also im WWW frei zugänglich, und weisenkeine erkennbare thematische Progression auf, in der Kenntnisse aufgebautwürden.

Die Autorinnen deklarieren die Lernangebote nur teilweise als „CulturalExercises“ (Stark, J. http://www.imsa.edu/edu/forlang/gr/gr2/exercises/), „CultureStudies“ (Oberlé, A. http://www.uwinnipeg.ca/~oberle/culture2.html) oder als„Einführung in die Landeskunde der Gegenwart“ (Lixl-Purcell, A.http://www.uncg.edu/~lixlpurc/NetzSpiegel/intro.html). In einleitenden Äuße-rungen, wie auch häufig in der fachdidaktischen Literatur, wird aber die Er-wartung geäußert, „Web Exercises“ (di Bella, I. http://www.ruf.rice.edu/~dibella) und „Online-Projekte“ im Allgemeinen dienten nicht nur der Übungim Gebrauch der Zielsprache, sondern auch der „Vertiefung deutscher Kul-turkenntnisse“ (Lixl-Purcell, A. http://www.uncg.edu/~lixlpurc/NetzSpiegel/intro.html), der „Förderung landeskundlichen Wissens“ (Mitzschke, M.http://www.ond.nhl.nl/~mitzschk/Reisen.htm) und ermöglichten „interdiszipli-näre Sprach- und Kulturerfahrungen [...], wie sie bislang nur Besucherndeutschsprachiger Länder und Kulturen zugänglich waren.“ (Lixl-Purcell1998: 19).11

9 Z.B. die „didaktisierte(n) Links und thematische(n) Hintergrundinformationen“ (Stufen:http://www.stufen.de/material/), „Online-Projekte“ (Moment Mal!: http://www.moment-mal.com),Internetmodule (Deutsch für den Beruf: http://www.edition-deutsch.de/lernwerkstatt/), themati-sche Links zu den Lektionen von Themen neu oder andere Hinweise auf Möglichkeiten zurVertiefung von Lehrwerksthemen (Treffpunkt Deutsch: http://cw.prenhall.com/treffpunkt, Ru-brik „Infobox“)

10 Hingewiesen sei aber auf die Listen von Lixl-Purcell, A.: German Studies Trails on theInternet (http://www.uncg.edu/~lixlpurc/german.html), u.a. mit Verweisen auf weitere lohnendeListen; von Schönherr (http://members.aol.com/artefact/daf-links.html) sowie auf das Angebotder MiningCompany unter http://www.germanculture.about.com. Nicht nur für den BereichWirtschaftsdeutsch ist eine erste Adresse die kontinuierlich aktualisierte und KommentierteWebliographie Wirtschaftsdeutsch auf dem Server des IIK Düsseldorf (http://www.iik-duesseldorf.de/pages/bookmark.htm), denn sie enthält einige auch für den allgemeinsprachlichenUnterricht nützliche Einträge. Auf demselben Server finden sich auch verschiedenen Unter-richts-Dossiers mit kommentierten Links im Archiv der E-DaF-Info und des Infobrief Wirt-schaftsdeutsch.

11 Konkrete Lehr-/Lernziele für die einzelnen Aufgaben finden sich dagegen nur selten,z.B. bei di Bella, I. http://www.ruf.rice.edu/~dibella, Landwehr, G. http://www.goethe.de/

Page 5: Daf Internet

42 Angelika Braun

Im Folgenden werden die Aufgabenstellungen zunächst aber daraufhin un-tersucht12, in welcher Weise sie die Interaktion der Lernenden mit den In-halten im WWW organisieren (1), welche Anforderungen einzelne Teilauf-gaben an (instrumentelle) Medienkompetenz stellen (2), in welchen Funktio-nen bei ihnen das WWW genutzt wird (3) und welche Hinweise sie auf eineIntegration der Ergebnisse, u.a. in einen weiteren Lehr-/Lernkontext, geben(4). Die Frage nach der Bedeutung dieser Lernangebote für das landeskund-liche Lernen wird abschließend kurz thematisiert.

1 Die durch die Aufgabenstellung etablierte Beziehung zur Lernumwelt WWW

Die Aufgaben eines Lernangebots stellen das „Setting“ dar, durch das sichdie Beschäftigung der Lernenden mit den Inhalten im WWW motiviert. Einauthentischer Umgang mit den Inhalten13 bestimmt sich durch die aktuellenoder zukünftigen lebensweltlichen (thematischen) Interessen oder (pragma-tischen) Bedürfnissen der Lernenden. Ob es sich bei den einzelnen Aufgabenum authentische Fragestellungen handelt, kann nur thematisiert, nicht aberabschließend entschieden werden, da sich diese Frage nur in Hinblick auf diejeweiligen Adressaten der Lernangebote entscheiden lässt.

Zunächst lassen sich grob zwei Gruppen von Aufgabenstellungen danachunterscheiden, ob eine Beziehung zu den Inhalten durch- eine definierte Situationsrolle und ein daraus abgeleitetes (Informations-)Bedürfnis (1.1) bzw.- ein tatsächliches oder angenommenes thematisches Interesse (1.2)

uk/ney/fussball; GI München (Didaktisierung von Fernsehnachrichten) http://www.goethe.de/z/jetzt/dejart35/dejprv35.htm

12 Andere Ansätze zu einer Kategorisierung von DaF-Lernangeboten: nach der Phase, inder der Computer zum Einsatz kommt (Lixl-Purcell 1998), nach Formaten für online aus-wertbare Aufgaben (Prokop o.J.) oder nach der Anzahl der Schritte, in denen die gesuchteInformation zu finden ist (Schlabach 1998).

13 Dass der Begriff Authentizität nicht nur die Beschaffenheit von Materialien sondernauch die Art des Umgangs mit diesen Materialien im Unterricht und Lernprozess umfasst,bleibt bei der Verwendung dieses Begriffs häufig außer Acht. Vgl. dazu Van Lier 1996 undRüschoff/Wolff 1999.

Page 6: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 43

hergestellt wird. Innerhalb dieser beiden Gruppen variiert der Grad der Len-kung der Lernenden in Hinblick auf die zu konsultierenden Dokumente imWWW, die in diesen Dokumenten zu fokussierenden Inhalte und die Frage-stellung(en), unter denen diese Inhalte zu bearbeiten sind. Während in derdidaktischen Diskussion um die Nutzung des WWW für das Fremdspra-chenlernen meist sein Potential für weitgehend selbstgesteuertes entdecken-des Lernen im Rahmen größerer Projekte im Vordergrund steht, dominierenbei den im Netz dokumentierten Lernangeboten kleinere ‚Ausflüge“ insWWW14, häufig mit starker Steuerung durch die Autorin, sowohl in Hinblickauf thematische Vorgaben als auch hinsichtlich der Navigation durch denimmensen Hypertext WWW. Entscheidungen über die Bearbeitung der Auf-gabe selbst und über den zu bearbeitenden Themenbereich werden in derRegel durch die Lerngruppe oder die Lehrperson, sehr häufig in Verbindungmit den im kurstragenden Lehrwerk behandelten Themen, auf jeden Fallaber im Vorfeld getroffen und stehen in der Regel nicht mehr zur Dispositi-on. Nur selten weist die Formulierung der Aufgabe darauf hin, dass es sichum ein Zusatzangebot handelt, über dessen Bearbeitung die Lernenden nachMaßgabe ihrer Interessen selbst entscheiden.

1.1 Durch Handlungsrollen und Situationen motivierte Beschäftigung mit Inhalten

Die erste Gruppe von Aufgaben enthält die Beschreibung eines Szenario, indem die Lernenden in einer vorgegebenen Situation und Rolle (sprachlich)agieren. Dabei folgen sie den pragmatischen Interessen eines simulierten Ichoder einer per Szenario mit ihm in Beziehung gesetzten Person. So geben siez.B. als Jan, Peter, Paul, Gaby oder Ulla in der Rolle eines Freundes oder ei-ner Freundin einer jungen Irin Auskünfte für eine geplante Deutschlandreise(http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/reise/index.htm, Aufg. „Die Reise nachKöln“ und http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/rahmen.htm, Aufg.„Städtetour durch Deutschland“), besorgen einer Nachbarin, die in Kürzenach Hamburg fliegt, Daten zum Wetter in Hamburg(http://www.uwinnipeg.ca/~oberle/culture2.html, Aufg. „Das Wetter in Ham- 14 Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Integration solcher Aufgaben in den herkömmli-chen Unterricht sehr leicht möglich ist (vgl. Rüschoff/Wolff 1999: 150)

Page 7: Daf Internet

44 Angelika Braun

burg“) oder bereiten für eine Familie einen Urlaub auf der Nordseeinsel Hu-sum vor (Arnold 1998: 27ff. und http://www.ac-toulouse.fr/allemand/). Eher pro-fessionellen Charakters ist die Rolle, für eine vorgegebene fiktive Person einevirtuelle Stadtführung zusammenzustellen.

Bsp. 1: „Mache einen virtuellen Rundgang durch die Stadt Aurich , wähleselbst interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt aus und stelle für Janneeinen Stadtrundgang zusammen. Was würdest du ihm als Stadtführer alleszeigen?“(Jänen, J. u.a. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyksa/aurich1/index,Seite „Tourismus“, „schwere Aufgabe“)

Explizit geäußerte oder ableitbare Fragen, Bedürfnisse und Interessen der„Mitspieler“ des Szenario motivieren dabei die Recherche im Internet. Ande-re Szenarien bieten den Lernenden Rollen an, in denen sie selbst Informatio-nen zu vorgegebenen Punkten benötigen.

Bsp. 2: „Sie leben in Deutschland und suchen einen Ferienjob. BesuchenSie die Homepage der Schülerjob-Börse, http://www.schuelerjobs.de, suchenSie dort die Antworten zu den unten stehenden Fragen und schreiben Siedie Antworten bitte auf.“(Weber, H. http://www.goethe.de/gr/dub/schule/de_jobs.htm)

Während in dieser Aufgabe das Szenario auf die Einleitung beschränktbleibt, bestehen die Vorgaben für die Informationssuche in der folgendenAufgabe15 nicht aus angehängten Fragen, sondern sind Teil des Szenario.

Bsp. 3: „Sie suchen in der Hotel-Auswahl unter den ersten 27 genanntenAdressen ein Hotel in der Nähe des Düsseldorfer Messegeländes im Nordender Stadt. Ihre Firma erstattet Ihnen nur die Kosten für ein Einzelzimmerbis zu 100 DM pro Tag und Zimmer. Sie bevorzugen deshalb ein preisgün-stiges Hotel mit mittlerem Ausstattungskomfort und wollen im Hotel gutfrühstücken können.“(Karottki H. / Langeheine, V. http://www.goethe.de/uk/ney/ wirtschafts-deutsch/messe/dewd1-06.htm)

15 Bestandteil einer umfassenderen Sequenz zur Planung einer Geschäftsreise zu einerMesse in Deutschland unter http://www.goethe.de/uk/ney/wirtschaftsdeutsch/messe/

Page 8: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 45

Die Authentizität derartiger Aufgabenstellungen erscheint fraglich, wenn sieden Lernenden das Rollenangebot eines virtuellen Stadtführers in einerdeutschen Stadt macht (vgl. Bsp.1), das eines Mitarbeiters von Kurverwal-tungen auf Borkum oder Langeoog, der an einem Aufenthalt interessiertendeutschen Touristen Auskünfte gibt (vgl. Heinen, R. http://www. netcolo-gne.de/~nc-kueppeka/well2000/rahmen.htm, Aufg. „Reif für die Insel“), oder daseines Reporters, der Hamburger Restaurants evaluiert (Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Im Restaurant“). Recht hohe Anforde-rungen an Empathiefähigkeit stellt sicher die Aufgabe, bei der Partnersucheverschiedene Geschlechtsrollen zu übernehmen.

Bsp. 4: „Man will nicht immer allein sein. Jetzt wollen Sie einen Part-ner/eine Partnerin in Deutschland finden. Aber wie machen Sie das? [...]Also, Sie sind eine Frau und Sie suchen einen Mann. [...]Also, Sie sind jetzt ein Mann und Sie suchen eine Frau. [...]“(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Partner-suche“)

Nur in Ausnahmefällen, wenn nämlich das Angebot im Zusammenhang mitfest umrissenen lebensweltlichen Interessen der Adressaten steht wie bei ei-nem Angebot des GI Helsinki für Interessenten an einem Studium inDeutschland oder Österreich (http://www.goethe.de/ne/hel/studium/sie.htm),kann die Brücke vom simulierten Als-Ob-Handeln („Sie möchten z.B. Um-welttechnik studieren.“) zu der Suche nach tatsächlich benötigten Informa-tionen zu dem eigenen Studiengang geschlagen werden.Eine Sonderform dieses an Rollenspielen oder Simulationen orientierten, je-doch nur in seltenen Fällen deren Komplexität erreichenden Aufgabentypsgeben der Suche von Informationen im Internet von vornherein einen spiele-rischen Rahmen, beispielsweise den einer Ralley (http://www.goethe.de/ne/hel/tipps/destip44.htm) oder einer Detektivgeschichte:

Bsp. 5: „Ihr müsst einen wichtigen Auftrag erledigen. Der Auftrag führteuch durch Deutschland: von Hamburg über Köln nach München. [...]Hamburg: Hier beginnt unser Trip. In Hamburg erwartet uns unser Auf-traggeber im Congress Centrum Hamburg (CCH). Das ist die einzige In-formation, die wir haben.“ (Mitzschke, M., http://www.ond.nhl.nl/~mitzschk/Reisen.htm, Aufg.„Deutschlandreise“)

Page 9: Daf Internet

46 Angelika Braun

Die weiteren Vorgaben in handlungsorientierten Aufgaben sind mehr oderweniger eng. So können aufgabenrelevante Informationsquellen vorgegebenoder ergänzend / stattdessen von den Lernenden selbst zu suchen sein. Aufdiesen Aspekt wird in Abschnitt 1.2. eingegangen. Einschränkende Hand-lungsvorgaben wie in Bsp. 3 sind spezifisch für diesen Aufgabentyp. Sie ent-sprechen möglicherweise eher den Zwängen des „wirklichen Lebens“, wäh-rend zu große Freiheiten die Realitätsnähe des Szenarios in den Hintergrundtreten lassen. Dann ist manchmal kaum noch eine andere Motivation für dieBearbeitung der Aufgabe erkennbar als die, dass sie in einem Lehr-/Lernkontext gestellt wurde.

Bsp. 6: „Jetzt fehlt Ihnen aber noch ein guter Job. [...] Was für einen Jobhätten Sie gern? [...] Gehen Sie dann zu Zweite Hand und schauen Sie, obSie diesen Job finden können. [...] Wenn Sie kein Jobangebot finden, wählenSie bitte einen anderen Job.“(Gölz, P. http://castle.uvic.ca/german/149, Aufg. „Jobsuche“)

1.2 Thematisch motivierte Beschäftigung mit Inhalten

Aufgaben, denen kein simuliertes oder tatsächliches Informationsbedürfnisder Lernenden zugrunde liegt, sollten sich auf Dokumente im WWW bezie-hen, die den inhaltlichen Interessen der Lernenden entsprechen bzw. nachAnsicht der Autorinnen geeignet sind, deren Interesse zu wecken16. Die Zahlder Angebote, bei denen die Beschäftigung mit Dokumenten im WWW aus-schließlich thematisch motiviert ist, ist recht groß, ihr Spektrum reicht vonkonventionellen Formen der Textarbeit (vgl. Breindl 1997: 315) bis zu kom-plexen Rechercheprojekten. Die folgende Aufgabe zum Münchener Oktober-fest gibt Thema, Zielseite und - durch detaillierte Fragen nach gezielt zu su-chender Fakteninformation - die zu fokussierenden inhaltlichen Aspekte bisins Einzelne vor.

Bsp. 7: „Answer the questions:• Wie lange gibt es das Oktoberfest schon? [...]• Wieviele Festhallen gibt es auf der Theresienwiese? [...]• Wann beginnt der Wies'n Einzug [...]? Wie lang dauert er? [...]

16 „Let the site inspire you. If there is something you learned/enjoyed while surfing, itcould be something your students would also benefit from“ (DiBella 2000).

Page 10: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 47

• Was ist der Einzugweg?• Wieviele Leute nehmen an dem Trachtenzug teil? [...]• Wann beginnt der Trachten-Schützenzug? [...]“(Caplan, L. http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/)

Andere Angebote sind offener gehalten und überlassen den Lernenden dieAuswahl der Gegenstände, auf die sie ihre Aufmerksamkeit richten: In derfolgenden Aufgabe ist das - nach einigen durch die Autorin vorgegebenenExponaten des Deutschen Museums in München - ein ihnen unbekanntesMusikinstrument.

Bsp. 8:"Finden Sie jetzt ein musikalisches Instrument, das Sie vorher niegehört haben (vielleicht müssen Sie auf einigen Seiten suchen). Dann be-antworten Sie die folgenden Fragen: [...]“(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Im Muse-um“)

Vorausgesetzt, die Lernenden interessieren sich für Musikinstrumente, leitetdie Web-Recherche in dieser Teilaufgabe ein individualisiertes Informations-bedürfnis. Auch in dem folgenden Angebot wird die Aufgabe, zu zehn vor-gegebenen Punkten Informationen über eine deutsche Schule zu sammeln,ergänzt.

Bsp. 9:“Notieren Sie drei Punkte, die Sie interessiert oder erstaunt haben,und erklären Sie warum.“(Heinen, R. http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/rahmen.htm, Aufg. „Besuch in einer deutschen Schule“, vgl. Arnold 1998: 27)

Im Gegensatz zu der vorhergehenden Aufgabe, in der gezielt nach noch un-bekannter Information gesucht werden sollte, werden in dieser TeilaufgabeErgebnisse des „Mitnahmeeffekts“ fixiert, interessante Informationen, auf dieman im WWW stößt, ohne danach gesucht zu haben. Die Lernenden ent-scheiden bei der gesamten Aufgabe außerdem über die zu konsultierendeInformationsquelle – in diesem Fall eine Schule, die sie aus der im DeutschenSchulweb (http://www.schulweb.de) verzeichneten Liste auswählen. Der Ver-weis (Link) auf eine Leitseite, die wiederum Links auf andere, thematischverwandte Seiten enthält, ist ein von den Autorinnen oft gewählter Ausweg

Page 11: Daf Internet

48 Angelika Braun

aus dem Dilemma, einerseits den Lernenden Orientierung im WWW zu bie-ten, sie andererseits in dessen Exploration nicht zu sehr zu leiten.

Das folgende Beispiel gibt für einen Bericht über den Künstler F. Hundert-wasser einige Leitfragen und eine Linkliste zu Web-Sites mit Abbildungenvon Werken des Künstlers sowie mit Informationen über sein Leben und sei-ne Werke vor. Die Leitfragen sind Vorschläge, den Lernenden ist freigestellt,mit welchem Aspekt sie sich beschäftigen.

Bsp. 10: „Finden Sie Informationen über Hundertwasser, z.B.:1.Erzählen Sie kurz von seinem Leben2.Beschreiben Sie ein paar seiner Malereien3.Beschreiben Sie eines seiner Gebäude.“(Storberget, Å / Torbjørg, K.http://home.sol.no/~akvanes/test/Hundertwasser.htm)

Andere Lernangebote beschränken sich auf die Vorgabe von Internetadres-sen, zu deren Inhalten sie Kontextinformationen liefern. Welche dieserAdressen sie öffnen und welche Unterthemen sie unter welcher Fragestel-lung bearbeiten, entscheiden die Lernenden weitgehend selbst. Als Formatefür diesen Aufgabentyp finden sich kommentierte Linklisten oder Texte, vondenen hotwords wie die (unterstrichenen) Wörter in dem folgenden Online-Angebot zum Thema Umwelt und Umweltschutz zu anderen Seiten im In-ternet verzweigen.

Bsp. 11: „[...] Umwelt bedeutet auch "Unterwelt"! Denken Sie an die vie-len Höhlen oder an die unterirdischen Flüsse und Seen. Die Schönheit derUnterwelt können Sie auf diesen Seiten erblicken. Klicken Sie Höhlen an,dann Forschung. Versuchen Sie es mit Wunderwelt des Höhleneises. Siewerden staunen! Viel Wissenswertes über die Umwelt gibt es bei Greenpea-ce. Umweltschutz weltweit, der Kampf um sauberes Wasser sind sehr inter-essante Seiten. Ein gutes Umweltlexikon hat für Sie Emil Grünbär parat!Diese Umweltseiten sind übersichtlich und witzig gestaltet.“(Müller, A./Wertenschlag, L. http://www.moment-mal.com , Bd. 2,Kap. 9)

Selbst auf eine Steuerung durch die Vorgabe von Informationsquellen ver-zichten Angebote, in denen die Lernenden ein Thema mit Hilfe von Suchma-schinen recherchieren.

Page 12: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 49

Bsp. 12: „[...] Suchen Sie Informationen zu drei beliebten Ferienzielen inDeutschland, Österreich und der Schweiz. In welchen Staaten, Bundeslän-dern oder Städten liegen diese Ziele? Was kann man dort sehen oder erle-ben? Schreiben Sie Ihre Antworten auf Deutsch in eine Tabelle. VerwendenSie deutsche Suchmaschinen, die Sie bereits kennengelernt haben.“(Heinen, R. http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/ rah-men.htm, Aufg. „Ferien in D-A-CH - interessante Urlaubsziele“)

Häufiger findet sich der Hinweis auf die Möglichkeit selbständiger Recher-che als Ergänzung zu vorgegebenen Internetadressen. Caplan-Garbin erklärtin der Einleitung zu ihren web units:

A „web unit“ consists of a URL address link for a site or a server in aGerman speaking country. Specific questions are posed to be used asa structure for exploration. There are several central directories suchas DINO, Yahoo Deutschland and Wien Online. Instructions in eachexercise direct you to jump through such directories. While the linksprovided allow you to reach end-sites directly from the bulletin, it isrecommended that you „ferret out“ the answers to questions by sur-fing through the German directories.(http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/)

„Freies Surfen im deutschen Netz“ ist als dritte Teilaufgabe zu jedem Themafester Bestandteil des Lernangebots NetzSpiegel (Lixl-Purcell, A.http://www.uncg.edu/~lixlpurc/NetzSpiegel/2Familie.html), findet sich in der inBsp. 9 zitierten Aufgabe17 und gehört zu komplexeren Rechercheprojektenwie dem folgenden zu deutscher Rock- und Popmusik.

Bsp. 13: „Internet-Adressen: In unserer Bibliothek gibt es ein Angebotdeutscher Musikgruppen, die momentan in Deutschland populär sind, oderman schaut in den Datenbanken nach, wo es alphabetisch geordnete Listenüber Musikgruppen gibt. Natürlich sollte man auch die Suchrechner benut-zen, da es jede Menge privater Internetseiten (Fanseiten) über Artisten unddeutsche Popmusik gibt.“(Jänen, J. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/index.htm, Aufg.„Deutsche Rock- und Popmusik“)

17 „[...] suchen Sie die Informationen, die folgenden Links helfen Ihnen dabei. Sie könnenauch die Linksammlung zur Landeskunde und die Suchmaschinen benutzen.“ (Heinen, R.http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/rahmen.htm, Aufg. „Besuch in einer deutschenSchule“)

Page 13: Daf Internet

50 Angelika Braun

2 Hilfen für die Navigation im Hypertext

Nahezu alle Web-Aufgaben18 erfordern von den Lernenden Navigation ineinem oder mehreren hypertextuell organisierten und mehr oder wenigerklar strukturierten Informationsangeboten19 und damit instrumentelle Me-dienkompetenz. Die Autorinnen stehen beim Design einer Web-Aufgabe vordem Dilemma, eine Balance zwischen Steuerung der Navigation und freierRecherche zu finden, den Lernenden einerseits größtmögliche Freiheiten beider Navigation zu lassen, ihnen andererseits unergiebige Suchaktivitäten zuersparen. Die völlig freie Recherche zu einem Thema setzt voraus: a) dieKenntnis geeigneter Suchinstrumente (Suchmaschinen, Kataloge), b) die Fä-higkeit zur Formulierung von Suchbegriffen, die entsprechend deren Logikdie gewünschten Ergebnisse bringen und c) die Fähigkeit zur Präzisierungdes Suchvorgangs durch Boolesche Operatoren. Die von der Suchmaschineausgewählten Dokumente müssen d) gesichtet und auf ihre Brauchbarkeitgeprüft, brauchbare Dokumente müssen e) derart verwaltet werden, dass aufsie bei Bedarf wieder zurückgegriffen werden kann. Auch wenn dieser Auf-gabentyp am ehesten der Vorstellung selbständigen und explorierendenLernens mit dem WWW entspricht, ist er relativ selten. Die freie Rechercheist sehr zeitaufwendig und häufig unergiebig. Sie erfordert hohes Sprachni-veau und inhaltliches Vorwissen, um die Brauchbarkeit der einzelnen Do-kumente beurteilen und die einzelnen kontextlosen Seiten einordnen zukönnen. Autorinnen, die in web-gestützten Aufgaben hauptsächlich dieMöglichkeiten zur Projektarbeit sehen (vgl. Donath 1998), halten sie deshalbnur für sprachlich fortgeschrittene Lerngruppen zur Vertiefung bereits einge-führter Themen für sinnvoll. Einige Aufgaben haben die Entwicklung in-strumenteller Medienkompetenz selbst zum Ziel,20 z.B. indem sie die Ler-

18 Eine Ausnahme stellen Aufgaben dar, die mit einem Link auf eine Seite eines Webs ver-weisen, auf der alle zu ihrer Lösung benötigten Elemente zu finden sind (z.B. bei Prokop, M.:Bayerische Landeskunde I.).

19 Die häufig strukturell unklare Verlinkung der Dokumente im WWW ist ein ganz we-sentlicher Unterschied zu didaktisch konzipierten hypermedialen Lernumgebungen, wes-halb viele Überlegungen zu deren lerntheoretisch begründbaren Vorteilen (vgl. Is-sing/Klimsa (Hrsg.) 1997) auf die Analyse von Aufgaben zu nicht zu didaktischen Zweckenerstellten Dokumenten im Netz nur bedingt übertragbar sind.20 Kritisch dazu Breindl 1997: 296; eine „Internet-Ralley“ findet sich auf dem Server derZentralstelle für Unterrichtsmedien unter http://www.zum.de/schule/internetkurs.

Page 14: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 51

nenden in verschiedenen Schritten zur freien Web-Recherche hinführen (vgl.Schlabach 1997a: 6f. und die „Netzboxen“ von Lixl-Purcell http://www.uncg.edu/~lixlpurc/publications/NetBo1.html, /NetBo2.html und /NetBo3.html). Auchvereinzelt zu findende völlig offene Aufgabenstellungen haben die Erpro-bung des Funktionierens von Suchmaschinen oder Katalogen zum Gegen-stand (Lyon, J., http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Websu-che“). Eine Aufgabe zur freien Suche nach interessanten Web-Seiten mit Hil-fe des Katalogs dino.de enthält das Lernangebot Deutsch im Netz.

Bsp. 14: „Access the pages (Seiten) and explore four or more links. Preparea list of addresses of the end destinations along with a short description ofeach site. [...] Conduct a search (Suche) on the topic of your choice and pre-pare a report of how many links/sites on the topic are available in Ger-many.“(Caplan-Garbin, L. http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/,Aufg. 2 „DINO“)

Aber auch wenn die Autorinnen der Web-Aufgaben durch verschiedeneVorgaben21 eine oder mehrere der genannten Teilaufgaben übernehmen unddem ungesteuerten Surfen „eine gelenkte Entdeckungsreise (der Lernenden,A.B.] unter kundiger Anleitung“ (Kleinschroth 1996: 173) vorziehen, ist„Unterwegsorientierung“ (Rüschoff/Wolff 1999: 111) auf der Zielseite erfor-derlich, d.h. die interne Navigation in dem web, in dem die aufgabenerele-vanten Dokumente zu finden sind. Die folgenden Hinweise in der Aufgabe,eine Klassenfahrt mit dem Zug zu planen und zu beschreiben, explizierendie Schritte, die auf den Zielseiten der angebotenen „Hilfsmittel“ (Path Fin-der, Routenplaner und Fahrplan der Bundesbahn) nötig sind.

Bsp. 15: „Hier könnt ihr gezielt nach einem Ort in Deutschland oder an-derswo suchen. In das Suchfeld könnt ihr z.B. "Weimar Germany" eintra-gen.1. Wenn ihr bei der DB (Deutsche Bahn) seid, müsst ihr "Aktueller DB-Fahrplan" anklicken.2. Dann tragt bitte die Orte ein (z.B. von: Örebro; nach: Weimar) und den

21 Bei den Aufgabenbeispielen in Abschnitt 1 waren das, teilweise in Kombination, a) dieVorgabe geeigneter Suchmaschinen, b) zusätzlich die Vorgabe geeigneter Suchbegriffe, inEinzelfällen auch von Hinweisen für deren mögliche Kombination zur Optimierung derSuche, c) die (ergänzende) Bereitstellung einer Liste von Links zu Leitseiten für eine weitereSuche nach aufgabenrelevanten Dokumenten, d) die Vorgabe eines Links zu der Hauptseiteeines Webs, in dem die aufgabenerelevanten Dokumente zu finden sind.

Page 15: Daf Internet

52 Angelika Braun

Tag der Abreise und die Uhrzeit (ungefähr). 3. Danach in den Anfrage-funktionen auf "Verbindung suchen" klicken. 4. In den Anzeigefunktionenkönnt ihr Detail, Reisebegleiter und Grafik anklicken. Ihr bekommt dann genaue Angaben über den gewählten Weg.“(Jänen, J. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/index.htm, Aufg.„Klassenfahrt nach Deutschland“)

Eine implizite Orientierungshilfe geben Aufgaben, in denen Schlüsselbegriffeden Kategorien entsprechen, unter denen auf der Zielseite die gesuchte In-formation zu finden ist, wie in den folgenden Fragen zu einer Schweizer Mu-sikgruppe.

Bsp. 16: „1. Nennen Sie die Instrumente der Gassächlöpfer? [...]3. An welchen Termin sind die Gassächlöpfer live zu sehen und zu hören?[...]5.Welches Lied gehört zum Repertoire nicht?“(Caplan-Garbin http://nosferatu.cas.usf.edu/german/forms/guggenmusik)[Fehler im Original; A.B.]

Nach dem Motto „erst denken, dann klicken“ versuchen einige Autorinnendie Lernenden zu einem verlangsamten und bewussten Umgang mit denverschiedenen angebotenen Verknüpfungen anzuregen. Eine Internet-Schatzsuche („Treasure Hunt“ von Lepeintre/Stephan 1995) verlangt durchihren Aufbau konstant „prediction steps needed to find information on theInternet“ (332). Bis zu einem gewissen Grad dürfte Routine im überlegtenNavigieren in einem Web sowie das Wissen um Merkmale der Textsorte„Internet-Seite“ (Menüpunkte und ihre häufigsten Funktionen, Suchfunktio-nen, Art der Verweise durch Links etc.) sogar geeignet sein, niedriges fremd-sprachiges Niveau auszugleichen.

3 Die genutzten Funktionen des WWW

Für die Bearbeitung der Aufgaben nutzen die Lernenden das deutschspra-chige WWW in unterschiedlichen Funktionen. Es erscheint dominant als

1) Bibliothek/Archiv/Speicher von Information/Texten2) begehbarer virtueller Raum3) Auskunftsdienst

Page 16: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 53

3.1 Das WWW als multimediale Bibliothek

In erster Linie wird das WWW in seiner Funktion als riesiges Archiv für ge-schriebene, Hör-, Bild- oder Videotexte „in eigener oder über eine Sache“(vgl. Schlabach 1997a: 3) wahrgenommen, weil es „eine fast unbegrenzteAuswahl an aktuellen authentischen Texten mit Informationen über diedeutschsprachigen Länder zur Verfügung [stellt; A.B.]“ (Breindl 1997: 300).Über eine einzige Plattform und ortsunabhängig kann auf zeitabhängige und-unabhängige digitale Film-, Bild-, Ton- und Lesetexte zugegriffen werden,die zwar teilweise auch in audiovisuellen oder Printmedien zugänglich, de-ren Aufsuchen an unterschiedlichen Orten (Gebäuden, Städten, Ländern)aber weit zeitaufwendiger, teurer oder sogar unmöglich wäre.Die Aktualität der Informationen steht bei Aufgaben im Vordergrund, in de-nen die Lernenden die neuesten statistischen Daten recherchieren oder sichüber Nachrichten in der Tagespresse informieren.

Bsp. 17: „Lies bitte in der Lokalzeitung (Ostfriesische Nachrichten) dieArtikel vom heutigen Tag und berichte deinen Mitschülern, was gerade inAurich aktuell ist.“(Jänen/Donath/Dahl http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/aurich1/index.htm)

Veraltete Lehrwerktexte können durch Texte ersetzt werden, die auf demneuesten Stand sind.

Bsp. 18: „Aktuelle Ergaenzung zu STUFEN INTERNATIONAL 3 (Lekti-on 30, Seite 155, Uebung 2: "Jugend sieht ihre Chancen schwinden"):Grundlage dieses Leseverstehens sind die Ergebnisse der letzten Shell Ju-gendstudie. Sie koennen diesen Text jetzt durch einen Beitrag aus der aktu-ellen Studie ersetzen, wofuer sich Ausschnitte aus der Presseerklaerung an-bieten. (Die Aufgaben a) bis e) auf Seite 155 sind weiterhin gueltig.)“(http://www.stufen.de/material/stufen3/links3-30.htm#30Jugend)

Die Möglichkeit, Informationen aus verschiedenen Quellen zu recherchieren,wird hauptsächlich bei komplexeren Projekten genutzt, z.B. im Rahmen desSeminars „Modern Germany“ im Studiengang German Studies der Univer-sity of Wales (Large, D. http://www.swan.ac.uk/german/modulepages/ mod-

Page 17: Daf Internet

54 Angelika Braun

ger.htm), aber auch bei kleineren Rechercheaufgaben, z.B. der folgenden zurGeschichte Wiens und Österreichs:

Bsp. 19: „Die Geschichte dieser Stadt ist eng mit dem Schicksal Europasverbunden. Hier residierten Kaiser und Könige. Suchen Sie mit der Hilfevon Suchmaschinen, wie z.B. altavista, yahoo, excite interessante Seitenüber Österreichs Geschichte im 18. oder 19. Jahrhundert.Sie können etwas über folgende Themen suchen:- Die Habsburger Familie- Wiener Kongress– Metternich- 2. Weltkriegoder recherchieren Sie über ein Thema Ihrer Wahl!“(http://www.moment-mal.com, Bd. 2, Kap. 29)

Auch in der multimedialen Lernumgebung WWW bleibt der geschriebeneText (vorerst noch?) das Leitmedium, auch wenn Abbildungen vordergrün-dig im Mittelpunkt der Aufgabe stehen, wie beispielsweise bei einem „Stadt-rundgang durch Leipzig“ (Weber, H. http://www.goethe.de/gr/dub/schule/deinent.htm), bei dem die Informationen zu den abgebildeten Gebäuden inschriftlichen Texten zu finden sind. Aufgaben, in denen Abbildungen inForm von Schaubildern, Grafiken oder Fotografien als Informationsträgergenutzt werden, sind wie auch in anderen Lehr-/Lernkontexten (vgl. Wei-denmann 1988, Macaire/Hosch 1996) deutlich unterrepräsentiert. In einerAufgabe zur Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert werden Bildin-formationen auf dem Web des Deutschen Historischen Museums durchschriftliche Informationen ergänzt und abschließend beschrieben.

Bsp. 20: „Es ist der 30. Januar 1933, und auf der Straße gibt es viele Leute,die zu der NSDAP gehören. Was feiern sie alle? (Tip: Klicken Sie auf dasJahr, "1933" um mehr Informationen zu bekommen) [...]Kleiner Aufsatz: Bildbeschreibung - Wählen Sie zwei Bilder, die Sie aufdiesen Seiten gesehen haben, und beschreiben Sie alles, was Sie im Bild se-hen. Welche Farben sehen Sie? Wer oder was ist im Bild? Was wird ge-macht und warum? Warum ist das Bild wichtig für die deutsche Geschich-te?“(http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben)

Page 18: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 55

Grafische Darstellungen dienen mehrfach als Ausgangspunkt für Aufgabenzu Basisinformationen über die Geographie deutschsprachiger Länder oderStädte.

Bsp. 21: „[...] Öffnen Sie jetzt diese Web-Seite: http://www.stadtplan.net/home.htmlUnter "Stadtpläne" klicken Sie auf die "Deutschlandkarte". Wie viele Län-der gibt es in der Bundesrepublik Deutschland? [...] Wo liegt Bayern? (z.B.Im Norden? Im Osten?)“(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Geogra-phie“)

Bsp. 21: „Wissen Sie, dass die Straßen in Mannheim keine Namen haben?Schauen Sie doch mal den Stadtplan der Stadt an. Mannheim ist die ‚Qua-dratestadt‘.“(Gölz, P. http://castle.uvic.ca/german/149, Aufg. „Stadtbesuch“)

Bei demselben Lernangebot finden sich auch Aufgaben zu Bildern ausge-wählter Maler in einem Online-Museum (ebda., Aufg. „Im Museum“).22 Im-mer mehr Lernangebote können auf 360o-Ansichten verweisen. VerbesserteÜbertragungstechniken ermöglichen in zunehmendem Maße den Zugriffauch auf Audio- oder Video-Dateien, wenn auch lange Ladezeiten oderQualitätsverlust für viele nicht optimal ausgestattete Nutzer auch weiterhinein Problem darstellen dürften. Eine Vielzahl von Anregungen für Aufga-benstellungen zu Fernsehnachrichten im Internet findet sich auf dem Serverdes Goethe-Instituts (http://www.goethe.de/z/jetzt/dejart35/dejprv35.htm). Infor-mationen über einzelne Exponate des Deutschen Museums in Münchenwerden über dessen reichhaltiges Angebot an Audiodateien, Panoramabil-dern, interaktiven Demonstrationen und Video-Clips recherchiert.

Bsp. 22: „[...] klicken Sie auf "Panoramabilder" und dann wieder auf "Blickvom Turm des Deutschen Museums". [...] Klicken Sie auf die "InteraktivenDemonstrationen" und dann auf "Diesel-Motor von allen Seiten". [...]Jetzt gehen Sie zurück zu der ersten Seite und klicken Sie auf "Video-Clips". [...] Jetzt, in "Video-Clips," wählen Sie "Drehorgel mit Bühnen-bild". [...] Jetzt wählen Sie den "Gang durch das Unterseeboot U1". StartenSie das Video und hören Sie sich den Kommentar an. [...] Und jetzt lernenSie etwas über die Musik. Gehen Sie zurück zu der ersten Seite und klicken

22 Bei einer Aufgabe zu den Werken Hundertwassers sind die Links im Moment nicht ak-tuell.

Page 19: Daf Internet

56 Angelika Braun

Sie auf "Audio-CD."(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Im Muse-um“)

Auf über Web-Cams live übertragene Einblicke in das Leben in deutschenStädten verweist eine interaktive Landkarte bei dem folgenden Angebot23:

Bsp. 23: „Immer mehr Kameras übertragen Bilder von Städten und Ortenin Deutschland live ins Internet. Wir sehen Landschaften, Häuser, Straßen.Wir sehen, welche Vegetation es gibt und wie das Wetter gerade ist. Da unddort geben uns diese Internet-Kameras auch etwas Einblick in den Alltagvon Menschen: zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Fachhochschule, in derDisco. Manche Kameras sind interaktiv, d.h. sie lassen sich steuern. Mankann ihnen vom Computer zu Hause aus sagen, in welche Richtung sie sichdrehen sollen. Das Reizvolle dabei: alles, was man sieht, passiert gerade jetztlive an diesem Ort!“(Hieber, W. http://www.goethe.de/z/50/alltag/webcam/menue/findex.htm)

3.2 Das WWW als virtueller Raum

In dieser Funktion erscheint das Web als Äquivalent zu einem physischenRaum, der zu einem virtuellen Besuch einläd. Teilweise werden Informati-onsfragen lediglich in einen „Besuch“ der im Internet repräsentierten Ein-richtung eingebettet. Dies ist der Fall bei Bsp. 23 wie auch bei dem bereitserwähnten „Stadtrundgang“ durch Leipzig:

Bsp. 24: „Ein Stadtrundgang - Hier finden Sie eine Liste mit wichtigenund/oder berühmten Gebäuden Leipzigs. Finden Sie heraus, wie die Gebäu-de heißen und beantworten Sie die Fragen.“(Weber, H. http://www.goethe.de/gr/dub/schule/deinent.htm)

Oft aber zieht sich die Idee eines virtuellen Besuchs durch die gesamte Auf-gabe, wie bei einer Klassenfahrt nach einem Ort der Wahl der Lernenden, dieonline nicht nur vorbereitet, sondern auch durchgeführt und abschließendbeschrieben wird. 23 Das Kaleidoskop zum Alltag in Deutschland enthält unter den Rubriken „Tat-Orte“,„Menschen“ und „Rituale“ sehr empfehlenswerte Seh-Aufgaben zu Fotos, die allerdings vondem Autor zu didaktischen Zwecken ins Netz gestellt wurden, also keine „echten“ Materia-lien im oben definierten Sinne darstellen.

Page 20: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 57

Bsp. 25: „Plant und beschreibt eine Zugreise nach Deutschland! (Gruppen-oder Partnerarbeit). Eure Reise beginnt in eurem Heimatort. Das Ziel könntihr selbst bestimmen.“[Als Anfang der „Reise“beschreibung wird vorgeschlagen:]Unser Ab-reisetag ist der 26. Oktober. Wir fahren um 8.10 Uhr vom Hauptbahnhof inÖrebro los. usw...."(Jänen, J. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/index.htm, Aufg.„Klassenfahrt nach Deutschland“)

Auch Kinos, Konzerte und Restaurants werden nicht nur erkundet. Dortwird gegessen und getrunken, man wird satt und ist mit dem Essen zufrie-den oder auch nicht (vgl. Braun 1998, 81, Abb. 2). Auf solchen virtuellen Tou-ren durch den Hypertext entspricht das Verfolgen von Links einer Bewegungvon einem Ort zum anderen, die Orte können betrachtend, lesend, hörendwahrgenommen werden. Das Flanieren durch virtuelle Räume ist bereitsLernenden mit ganz geringen Deutschkenntnissen möglich, zumal wenn dieZielseiten reichhaltiges visuelles Material bereithalten. Die Autoren des on-line-Angebots von Moment Mal! organisieren für die Lernenden vom erstenKapitel an „Guided Tours“ in attraktive Gegenden der deutschsprachigenInternet-Welt24.

Bsp. 26: „Essen liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Im Buch sehenSie Fotos vom Aalto-Theater und von der alten Synagoge. Hier können Siemehr darüber erfahren. Sie möchten nicht in ein Museum oder Theater?Gehen Sie in den Grugapark. [...]Der Stadtteil Kettwig ist sehr alt, gehört aber erst seit kurzer Zeit zur StadtEssen. Hier gibt es viele schöne Fachwerkhäuser zu bewundern. Machen Sieeine kleine Wanderung!“(http://www.moment-mal.com, Kap. 2: „Eine fremde Stadt“)

Eine 360o-Ansicht ermöglicht, dass sich die Lernenden auf öffentlichen Plät-zen umschauen (Jänen, J. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/aurich1/ in-dex.htm, Kap. „Tourismus“: Schwere Aufgabe) und zahlreiche Fotos (teilsPanoramabilder) bilden die Stationen eines über eine Schaltfläche steuerba-ren Rundgangs durch die Stadt Basel, der auf dem Marktplatz beginnt.

24 Nicht mehr im Netz der vom German Department der University of Wales ähnlich kon-zipierte und von Breindl (1997: 302) zitierte Spaziergang durch das Wien der Jahrhundert-wende. Inzwischen unter http://www.swan.ac.uk/german/modulepages/ finden sich nur nochthematische Links zu einzelnen Seminaren.

Page 21: Daf Internet

58 Angelika Braun

Bsp. 27: „Sie sehen einen Stadtplan von Basel. Klicken Sie auf “Markt-platz.” [...] Über dem Bild sehen Sie sechs Pfeile (arrows). [...] gehen Siezweimal geradeaus, einmal geradeaus/links, und wieder zweimal geradeaus. Was sehen Sie? [...] Gehen Sie dann einmal rechts, einmal geradeaus, ein-mal rechts, und wieder einmal geradeaus. Sie sollen jetzt ein großes Tor se-hen. Unten sehen Sie einige Panorama-Bilder. Klicken Sie auf das zweiteBild. Was sehen Sie durch dieses Tor?Und jetzt sagen Sie, wohin Sie gehen. Klicken Sie jetzt wieder auf “Jump.” Wählen Sie einen Ort in der Stadt und klicken Sie auf den Ort. WelchenOrt haben Sie gewählt? Jetzt wandern Sie durch die Stadt. Wohin gehen Sie? Schreiben Sie einenkurzen Aufsatz. Sagen Sie genau wohin Sie gehen (in welche Richtungen)und was Sie sehen.“(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „StadttourBasel“)

3.3 Das Service-Angebot des WWW

In dieser Funktion werden im WWW Auskünfte verschiedenster Art gesucht,z.B.- Fahrpläne, Routen und Kosten öffentlicher Verkehrsmittel,- Konditionen für die Anmietung eines PKWs,- das Wetter in bestimmten Städten oder Regionen,- Telefonnummern- Sortiment und Preise im Online-Handel- das aktuelle Kino- oder Fernsehprogramm und natürlich- WWW-Seiten selbst.Webspezifisch ist in diesen Fällen die Interaktivität des Mediums, die durchBereitstellung von Suchfunktionen durch den jeweiligen Anbieter die benut-zergesteuerte Abfrage von Datenbanken komfortabel und mit relativ wenigZeitaufwand realisieren lassen. Bezogen auf den Lehr-/Lernkontext hat dasInternet in diesen Fällen eine Hilfsfunktion bei der Bewältigung praktischerProbleme der Alltagsorganisation in einem der deutschsprachigen Länder,wie sie auch außerhalb des Lehr-/Lernkontextes genutzt wird.25 In dieser 25 Vgl. die Ergebnissen von Markt- und Medienstudien, die regelmäßig zu Werbezweckendurchgeführt werden, z.B. die MA Comis (http://www.wemf.ch/de/produkte/comis.html) diezeigt, dass Fahr- und Flugpläne oder Telephonnummern und Reiseplaner von 77% bzw. 50%der Internet-User genutzt werden und damit zu den 5 attraktivsten Internet-Inhalten gehö-ren. E-Mail-Dienste sind mit 93% Spitzenreiter, an dritter Stelle liegen die Suchmaschinen

Page 22: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 59

Funktion wird das Internet deshalb häufig in Aufgabentypen genutzt, wie sieunter 1.1 beschriebenen wurden. Für die Planung einer Klassenfahrt (Bsp. 15,25 ) stehen als „Hilfsmittel“ beispielsweise eine Deutschlandkarte, ein Rou-tenplaner, der „Place Finder“ und der Fahrplan der Deutschen Bundesbahnzur Verfügung (*http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/index.htm). Eine Ein-ladung zu einem Essen wird durch einen Online-Einkauf bei „Onkel Emma“vorbereitet.

Bsp. 28: „Du willst deine Freundin/ deinen Freund zum Essen einladen.Da wäre eine Pizza nicht schlecht, oder? Vielleicht ein Griechischer Salatdazu. Und als Nachtisch einen Obstsalat mit Sahne! Lecker!Wenn du keine Pizza magst, dann kannst du auch ein anderes Gerichtwählen.1. Schaue dir zuerst in der Kochrezeptsammlung an, was du für diese Ge-richte benötigst. Mache bitte einen Einkaufszettel, d.h. schreibe die Zutatenauf!2. Gehe dann zum Onkel-Emma-Laden und tätige deinen "virtuellen" Ein-kauf. (Du bestellst natürlich die Lebensmittel nicht wirklich! ;-o) Ihrbraucht natürlich auch ein Getränk! Was würdest du wählen?“(Jänen, J. http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/index.htm, Aufg.„Einkaufen bei Onkel Emma“)

4 Auswertung der Ergebnisse und Verbindung der Online-Aufgaben mit einem weiteren Lehr-/Lern-Kontext

Für Lernangebote, bei denen die Bearbeitung der Aufgabe keine komplexenErgebnisse ergibt, kann die Möglichkeit der online-Bearbeitung und der pro-grammgesteuerten online–Auswertung inzwischen als Standard gelten.Durch die Verwendung verschiedener Frames oder das Öffnen mehrererFenster bleibt die Aufgabenstellung für die Lernenden während der Recher-che sichtbar. Der früher übliche und notwendige Hinweis, die Aufgaben-blätter könnten zur Bearbeitung ausgedruckt werden, erübrigt sich bei neue-ren Angeboten meist. Die Möglichkeit der programmgesteuerten Auswer-tung der Ergebnisse ist allerdings auf solche Aufgaben beschränkt, dieja/nein-Antworten, die Auswahl unter vorgegebenen Antwortmöglichkeiten

(72%) und an vierter Stelle aktuelle Informationen oder Archive von Zeitun-gen/Zeitschriften (56%).

Page 23: Daf Internet

60 Angelika Braun

oder die Eingabe von antizipierbarem Text in dafür vorgesehene Textfeldervorsehen.26 Die mit JavaScript, Java oder CGI geschriebenen Programmekönnen die Ergebnisse dann nicht nur als richtig oder falsch bewerten undgewichten, sondern auch Teile der Lösung als Hilfe geben bzw. auf Wunschdie Lösung oder Lösungsmöglichkeiten zeigen. Für themenzentrierte oderhandlungsorientierte Aufgabenstellungen sind sie aufgrund der genanntenBeschränkungen jedoch zur Zeit noch27 nur bedingt, nämlich für Wissensfra-gen nach klar definierten Fakteninformationen, geeignet. Die Lösung derAufgabe ist dann meist durch einfaches cut-and-paste möglich, eine Verar-beitung der recherchierten Informationen ist nicht vorgesehen. Die Beschrei-bung einer Zugreise auf der Grundlage recherchierter Informationen (Bsp.15) oder Zusammenstellung eines Plans für Aktivitäten bei einer Fahrt nachMünchen (Caplan, L. http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/ Aufg.12 „Oktoberfest“) erfordern einen etwas höheren Grad an Informationsver-arbeitung.Aus Lernangeboten ohne online-Auswertung geht nicht immer hervor, obvon den Autorinnen eine Auswertung der Ergebnisse oder ihre Integrationin anderer Form beabsichtigt ist. Oft mündet die Bearbeitung der Online-Aufgabe in einen mündlichen Bericht in der Lerngruppe.

Bsp. 29: „Prepare a report including the time and the address of the sitewhere you found the answers.“(Caplan, L. http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/, Aufg.6 „Wie ist das Wetter?“)

In anderen Fällen können die Lernenden ein individualisiertes Feedback vonder Lehrperson bekommen, indem sie andere interaktive Funktionen desMediums (v.a. E-Mail) nutzen. Das Angebot, die Textproduktionen der Ler-nenden in dem Lernangebot zu veröffentlichen, findet sich z.B. bei Heinen

26 Prokop (http://www.ualberta.ca/~german/start1.htm) führt die verschiedenen Aufgaben-formate am Beispiel der „Landeskunde Bayern“ vor. Erstellt werden sie meist mit Holmes‘„Hot Potatoes“ und dem „Crossword Compiler“ von A. Lewis.

27 Eine interessante Möglichkeit ergibt sich für die Zukunft durch die Kombination mitDHTML und Cascading Style Sheets, die den Lernenden die Veränderung von Internetseiten(z.B. durch Drag&Drop) und damit die Gestaltung eigener Lernumgebungen ermöglichen(auch Version 4 der „Hot Potatoes“ basiert auf DHTML. Viele - allerdings sprachbezogene -Anwendungsbeispiele enthält "Dingsbums Online", eine Ergänzung des Lernangebots„Kompass Deutsch“ (Halonen, I. http://www.saunalahti.fi/~pohalone/kompass2/).

Page 24: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 61

(http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/well2000/rahmen.htm, Aufg. „Die Rei-se“) und bei den Didaktisierungen von „Jetzt Online“ für ein Skript oder Vi-deo, das nach dem Modell einer zuvor bearbeiteten Nachrichtensendungverfasst wurde.

Bsp. 30: „Kreative Schreibaufgabe: Schreibe ein Skript für einen Nachrich-tensprecher. [...] Deiner Themenwahl sind keine Grenzen gesetzt. Dukannst ein Ereignis frei erfinden oder ein aktuelles Ereignis (z.B. aus deinerLokalzeitung) wählen. Beachte beim Schreiben des Skripts die Anleitungzum Verfassen von Nachrichten.Aufgabe für Technikfreaks: Gestalte deine Nachrichtensendung!Wenn du eine Webcam hast, lies deine Nachrichten vor, filme dich undschicke uns das Video im AVI-Format!“(http://www.goethe.de/z/jetzt/dejart35/dejprv35.htm, Aufg. 3 „KreativeSchreibaufgabe“)

Unter Nutzung der Interaktionsangebote auf den Zielseiten kann die Be-schäftigung mit deren Inhalten in das Verfassen einer E-Mail an die Autorin-nen mit Fragen, Kommentaren oder Empfehlungen münden.

Bsp. 31: (Klicken Sie auf "Feedback") Schreiben Sie einen kurzen Kommen-tar, ob Ihnen die Seite gefallen hat. Warum (nicht)? Schicken Sie Ihre E-mail ab. (Lob = praise; Anregung = suggestion) (di Bella, I. http://www.ruf.rice.edu/~dibella, Aufg. „Zürich“)

Bsp. 32: „Falls Sie Fragen haben oder an einem Urlaub in Wiesenfelden in-teressiert sind, so schreiben Sie doch an das Verkehrsamt von Wiesenfelden.Sie können sich auch in das Gästebuch von Wiesenfelden eintragen.“(Willkop, E. http://www.daf.uni-mainz.de/landeskunde/2000_1/Urlaub/Bauernhof/Didaktisierungsansatz.htm, Aufg. 4)

Im LernNetz publizieren die Lernenden ihre Ergebnisse der Web-Recherchezur deutschen Rock- und Popmusik selbst im Internet und machen sie damitauch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich (Jänen, J. http://www. skolinter-net.telia.se/TIS/tyska/index.htm, Rubrik „Schülerseite“). Am German Depart-ment der Univ. Otago in Neuseeland ging aus der Beschäftigung mit Tou-rismusangeboten in Deutschland und mit Reiseberichten deutscher Neusee-land-Touristen eine deutschsprachige Führung durch die Heimatstadt derLernenden hervor (Alm-Lequeux, A. http://www.otago.ac.nz/German/German/Courses/Courses201/Tourismus/Tourismus, Rubrik „Dunedin - eine Stadttour“;

Page 25: Daf Internet

62 Angelika Braun

vgl. auch den online verfügbaren Bericht der Projektleiterin: Alm-Lequeux1998).Interaktionsangebote innerhalb der Lerngruppe entwickeln sich bei Kost(http://www.coh.arizona.edu/german/GER101.html, Kap. 2, Rubrik „Zu zweit“)aus online recherchierte Informationen über das Wetter in Deutschland, dieals Parameter für eine Entscheidung über Freizeitaktivitäten in Partnerarbeitdienen. Ähnlich versuchen die Lernenden in einer Unterrichtseinheit zu‚Deutschland – ein Festland: Das Wormser Backfischfest“ (Willkop (Hrsg.)http://www.daf.uni-mainz.de/landeskunde/2000_1/Feste/Backfischfest-KT.htm,Aufg. 6), ihre(n) Nachbar(i)n von dem Besuch einer vorher aus dem Pro-gramm ausgewählten Veranstaltung zu überzeugen.Der Rahmen eines Szenarios erlaubt die Integration der Rechercheergebnissezur Vorbereitung einer Konferenz in Form eines Rollenspiels, in dem eineEntscheidung über ein dafür geeignetes Hotel getroffen werden muss:

Bsp. 33: „Die Teilnehmer können in drei Gruppen eingeteilt werden. Je-weils eine Gruppe repräsentiert ein Hotel, die dritte Gruppe vertritt dieKonferenzorganisation. Nun informieren die Teilnehmer der ersten beidenGruppen über ihr Hotel. Gruppe drei kann beide Angebote anschauen. Ab-schließend kann Gruppe drei mit den beiden anderen Verhandlungen füh-ren, um zu einer Entscheidung zu kommen.“(Heinen, R. http://www.edition-deutsch.de/lernwerkstatt/ Modul 2,Übung 2 – „Hamburger Hotels“)

Nur selten ist die gemeinsame inhaltliche Reflexion der Lernerfahrungen imWeb innerhalb der Lerngruppe explizit vorgesehen. Wie bei den meisten„Web-Exercises“ im Lernangebot von di Bella mündet auch die Recherchezum Thema „Fernsehen“ in eine Diskussion im Plenum.

Bsp. 34: „Sammeln und diskutieren Sie die Ergebnisse. Der amerikanischeEinfluss auf das europäische Fernsehen ist so stark, dass z.B. Frankreich ei-ne Quotenregelung hat, wonach ein bestimmter Prozentsatz ausgestrahlterSendungen eine französische Produktion sein muss. Außerdem entstehenviele Fernsehsendungen als franz./ital./dt. Co-Produktion, um Kosten zusparen.“(di Bella http://www.ruf.rice.edu/~dibella, Aufg. „Fernsehen“)

Vergleichsweise selten haben die Lernangebote das Ziel, auf landeskundlicheHintergründe aufmerksam zu machen oder diese recherchieren zu lassen.

Page 26: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 63

Bsp. 35: „[...] Klicken Sie dann auf “Statistik”. Wieviele Arbeitslose gibt esin Bautzen? Was ist die Arbeitslosenquote in Bautzen? Gehen Sie jetzt zurück zu “Regionales” und wählen Sie ein Bundesland imWesten und dann einen Amtsbezirk. Welches Land im Westen haben Siegewählt? Welchen Amtsbezirk haben Sie gewählt? Wieviele Arbeitslosegibt es in diesem Amtsbezirk? Was ist die Arbeitslosenquote in diesemAmtsbezirk? Wo haben Sie eine bessere Chance, einen Job zu finden? Im Westen oder imOsten? Warum?“(Lyon, J. http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben, Aufg. „Beruf –Jobsuche“)

Nahezu ganz ausgeschlossen aus der Web-Recherche bleibt der Bereich dersogenannten „private homepages“, obwohl diese einen wesentlichen Anteilam rasanten Wachstum des deutschsprachigen Web haben.28 Unter demAspekt der Verlässlichkeit und Stabilität solcher Seiten wird sicher zu Rechtvor ihnen gewarnt (z.B. Rösler 1998: 13). Für (kulturelle) Werte und Meinun-gen ist dieser Bereich des WWW, in dem sich Privatpersonen und Gruppenpräsentieren, dagegen eine höchst interessante Quelle. Ansätze finden sichz.B. bei dem web-gestützten Rechercheprojekt zu deutschen Pop- und Rock-gruppen des Lernangebots LernNetz, bei dem u.a. auf den Seiten von Fan-clubs recherchiert wird (http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/), bei der Ar-beit mit im Internet repräsentierten Schülerzeitungen oder beim Sichten vonWebs von Fußballvereinen (Landwehr, G. http://www.goethe.de/uk/ney/ fuss-ball/, Learning-Szenario: Schritt 3) und bei der folgenden Aufgabe zum Fa-milienleben in Deutschland:

Bsp. 36: „Hier sehen Sie fünf Familienbilder. Klicken Sie auf die Bilder (mitLinks) und informieren Sie sich über zwei (2) Familienbilder im Web. Be-antworten Sie fünf (5) Fragen. [...]3. Wie heißen die Familien und wo leben sie?4. Wie groß sind die Familien und wieviele Kinder haben sie? [...]7. Was machen die Familien zusammen? Was sagen Sie über das Familien-leben?8. Wie finden Sie die Bilder? Was finden Sie interessant?“

28 DENIC sah 1999 in diesem Boom den Hauptgrund für den Anstieg der Zahl der Inter-net-Domainnamen mit der Endung „.de“. Ermöglicht wird das einerseits durch Internet-Dienste, die für Privatleute kostenlos Speicherplatz anbieten, wie auch durch HTML-Editoren, die ohne größere Vorkenntnisse zu bedienen sind.

Page 27: Daf Internet

64 Angelika Braun

(Lixl-Purcell, A. http://www.uncg.edu/~lixlpurc/NetzSpiegel/2Familie.html)

Wie in der Gesamtschau der Aufgabenstellungen der untersuchten Lernan-gebote erstaunt aber auch hier oft die ausbleibende Fokussierung landes-und kulturkundlich relevanter Inhalte29. So inspiriert eine Seite, die über Fo-tos Einblick in eine Privatwohnung gibt, lediglich zu der Aufgabe, die Ein-richtung so genau wie möglich zu beschreiben.

Bsp. 37: „Visit the virtual apartment. Write as detailed a description aspossible of the layout and furniture.“(Caplan-Carbin, L. http://nosferatu.cas.usf.edu/german, Aufg. 1 „Woh-nungsbesichtigung“)

Wie bereits in der Einleitung angedeutet, begnügen sich die untersuchtenLernangebote in der Mehrzahl mit der Organisation virtuellen Kulturkon-takts.

As part of your work this semester, you will complete web-based as-signments. These assignments will include and expand on the culturaltopics presented in the textbook. [...] The more time you spend surfingGerman language sites, the more exposure you will get to German vo-cabulary and cultural information on the German-speaking world.(Green http://ml.hss.cmu.edu/FacPages/amgreen/projects/webex2.html).

Derartige Anleitungen lassen die auf den Zielseiten repräsentierten Inhalteaußer Acht; sie stellen im Grunde eine weitere Möglichkeit zur Anwendung -meist selegierender - Lesestile zur Verfügung. Die zu entnehmende Informa-tion wie das Motiv, das zur Suche gerade dieser Information führt, erschei-nen nur in wenigen Fällen von wirklicher Bedeutung für den Lernprozess.Lernangebote, welche die Möglichkeiten des WWW auszuschöpfen vermö-gen, sind leider immer noch die Ausnahme, nicht die Regel.

29 Richter (1998) kritisiert das Übergewicht an Konzentration auf Fakteninformation undfehlende Impulse für interkulturelles Lernen bei den von ihr untersuchten landeskundlichenLernangeboten.

Page 28: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 65

5 Quellen

5.1 Datenbanken mit Suchfunktion und DaF-spezifische Suchmaschinen30

Lingua@Net Europa (1999 ff.): Ressourcendatenbank; http://www.linguanet-europa.org/de

Schwan, S. (1999 ff.): UMASUMA - die UnterrichtsMAterialienSUchMAschi-ne; http://geocities.com/Athens/Aegean/3643/startseite.html

Institut für Internationale Kommunikation (1998 ff.): ÜbungsdatenbankDeutsch als Fremdsprache; http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/daf-uebungen/

5 2 Lernangebote mit Aufgaben zur WWW-Recherche31

Sofern es sich bei den folgenden Angaben um Adressen im WWW handelt, enthal-ten die einzelnen Einträge: Name des Autors / Jahr der Erstellung der Aufgabenoder/und der letzten Aktualisierung des Webs / Titel der Rubrik, unter der dieAufgaben zu finden sind / Institution an der oder für sie entwickelt wurden / URL.

01) Alm-Lequeux, A. (1996-99): „German 210“; Univ. of Otago, Neuseeland;http://www.otago.ac.nz/German/German/Courses/Courses201/Tourismus/Tourismus.html

02) Arnold, C. (1998): „E-Mail- und WWW-Projekte für Fortgeschrittene inFrankreich“, in: Donath, R. (Hrsg.), 24-32.

03) Braun, A. (1998): „Die Nutzung des Internet für den DaF-Unterricht“, In-foDaF 25/1, 72-84.

04) Caplan-Carbin, L. (1996/1998): „Deutsch im Netz“; Univ. of South Flori-da; http://nosferatu.cas.usf.edu/german/frames/DimNetz/

05) Caplan-Carbin, L. (2000): „Web-Exercises“; Univ. of South Florida;http://nosferatu.cas.usf.edu/german/forms/

30 Eine Datenbank zu Web-Aufgaben, wie sie in diesem Artikel diskutiert werden, wird inKürze über die DaF-Homepage an der Universität Mainz zu lokalisieren sein.

31 Mit * gekennzeichnete Adressen waren bei Fertigstellung des Artikels (5/2000) nichtaktuell oder verwiesen auf Aufgaben auf nicht mehr aktuelle Seiten desselben Webs. Siewurden als „Negativ-Links“ in die Liste aufgenommen, da a) diese Information möglicher-weise unnötige Suche erspart, es b) aber andererseits nicht auszuschließen ist, dass die Auto-rinnen das Web aktualisieren.

Page 29: Daf Internet

66 Angelika Braun

06) di Bella, I. (2000): „Web Exercises“;http://www.ruf.rice.edu/~dibella/home.html.*„Autofreie Siedlung“ http://wsrv.clas.virginia.edu/iad4c/

07) Flippo, H. (1999): „Webhunt/Webgeländespiel 1 u. 2“;http://www.about.com/Education/GermanLanguage/GuideExtra.html

08) Goethe-Institut Helsinki (1999): „Internet Tipps für Deutschlehrer“;http://www.goethe.de/ne/hel/tipps/

09) Goethe-Institut München (1998 ff.): „Didaktisierungen zu ‚Jetzt – On-line‘“; http://www.goethe.de/z/jetzt/deindex.htm

10) Gölz, P. (o.J.): „German for Beginners 2.0. - Web-Exercises“; Univ. of Vic-toria; http://castle.uvic.ca/german/149

11) Gölz, P. (1999): „Deutsch online“ (Demo-Lektion); Univ. of Victoria;http://web.uvic.ca/german/dol-demo/

12) Green, A. (o.J.): „Web-Exercises Deutsch 122“; Carnegie Mellon Univ.Pittsburgh; http://ml.hss.cmu.edu/FacPages/amgreen/projects/webex2.html

13) Heinen R. (o.J.): „Internetmodule“; Klett International/Edition Deutsch;http://www.edition-deutsch.de/lernwerkstatt/

14) Heinen, R. (1999-2000): „WELL 2000 - Deutschlernen im Internet“;http://www.netcologne.de/~nc-kueppeka/* http://www.k.shuttle.de/ross/

15) Hieber, W. (1999): „Kaleidoskop. Alltag in Deutschland“; Goethe InstitutMünchen http://www.goethe.de/z/50/alltag/deindex.htm

16) Hieber, W. (2000): „Live-Kameras in deutschen Städten“; Goethe-InstitutMünchen; http://www.goethe.de/z/50/alltag/webcam/menue/findex.htm

17) Heinen, R. (1997 ff.): Infobrief Wirtschaftsdeutsch; Institut für InternationaleKommunikation, Düsseldorf; http://www.wirtschaftsdeutsch.de

18) Riechert, R. (1998 ff.): e-daf-info; Institut für Internationale Kommunikati-on, Düsseldorf; http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/infodienst

19) Jänen, J. (1998): „LernNetz“; Karolinska Skolan, Örebro, Schweden:http://www.skol1.telia.se/TIS/tyska/index.htm

20) Jänen, J./Donath, R./Dahl, J. u.a. (1997): „Aurich in Ostfriesland“;http://www.skolinternet.telia.se/TIS/tyska/aurich1/index.htm

21) Kandah, N. S. (1996-1998): „CyberGerman and Das Online-Deutschstudium“; Southern Durham HighSchool;http://southern.dhs.org/german/students/end.htm

22) Karottki, H./Langeheine, V. (o.J.): „Geschäftsreise zur Messe“; Goethe-Institut New York; http://www.goethe.de/uk/ney/wirtschaftsdeutsch/messe/

Page 30: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 67

23) Klett-Verlag (o.J.): “Online-Materialien Stufen International“; Klett Editi-on Deutsch; http://www.stufen.de/material/

24) Kofoed, N. (1999): „Deutsch als Fremdsprache, Materialien und Ideen!“,http://home9.inet.tele.dk/nkofoed/index.html

25) Kost, C. (1999): „Kursbegleitende Web-Aufgaben German 101“; Univ. ofArizona; http://www.coh.arizona.edu/german/GER101.html

26) Landwehr, G. (1999): „Learning Scenario Fußball“; Goethe-Institut NewYork; http://www.goethe.de/uk/ney/fussball/

27) Lepeintre, S./Stephan, L. (1995): „Treasure Hunts“, in: Warschauer, M.(ed.), 331-335.

28) Lixl-Purcell, A. (o.J.): „Netzbox“; Univ. of North Carolina, Greensboro,USA; http://www.uncg.edu/~lixlpurc/publications/NetBo1.html , /NetBo2.html, /NetBo3.html

29) Lixl-Purcell, A. (1997): „German geography on the net“ , in: Warschauer,M. (ed.), 289-291.

30) Lixl-Purcell, A. (1997): „Popular culture studies on the net“, in: War-schauer, M. (ed.), 295-29.

31) Lixl-Purcell, A. / Sutherland, R.L. (1995): „Deutsche Internet Chronik -Gegenwartskultur“; Univ.of North Carolina, Greensboro, USA;http://www.uncg.edu/~lixlpurc/GIP/german_units/UnitsCover.html

32) Lyon, J. (1999): „Deutsch üben im Internet“; Colby Univ.;http://www.colby.edu/german/deutsch_ueben

33) Merckx L. (1999): „Düsseldorf entdecken und erleben“; FreieUniv.Brüssel; http://www.vub.ac.be/gst/vti/itv /oktober/feb99/du99-02.htm

34) Mitzschke, M. (1999): „Internet-Reisen“,http://www.ond.nhl.nl/~mitzschk/Reisen.htm

35) Müller, M./Wertenschlag, L. (2000): „Online Projekte für Moment Mal!“;Langenscheidt-Verlag; http://www.moment-mal.com/index1.html

36) Munro, K. (1996/1997): „German WWW Exercises“;http://www.home.gil.com.au/~kmunro

37) Ng, A. (1996): „Web-Arbeitsblatt zu German 203“; vihti Sek.II;http://polyglott.lss.wisc.edu/german/alan.html

38) Oberle, A. (1996): Material zu 'Culture Studies'; Univ.of Winnipeghttp://www.uwinnipeg.ca/~oberle/culture2.html

39) Pirkkalainen , J. (1998): „Landeskunde- und Kulturkurs“; Univ.Jyväskylä, Finnland; http://www.jyu.fi/~pijyee/teku/was.htm

Page 31: Daf Internet

68 Angelika Braun

40) Prokop, M. (o.J.): „Bayerische Landeskunde 1“; Univ. of Alberta, Canada;http://www.ualberta.ca/~german/start1.htm

41) Schlabach, J. (1997): „Landeskunde im Web. Werkstattbericht von einemDeutschkurs an einer Wirtschaftsuniversität“, Zeitschrift für Interkultu-rellen Fremdsprachenunterricht 2/1, 11 S.,http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/schlabac.htm

42) Schwienhorst, K. (2000): „Aktivitäten“; Trinity-College, Dublin;http://www.tcd.ie/CLCS/deutsch/deutschhome.html

43) Stark , J. (1997-1999): „Web-Exercises - Cultural Exercises“; Illinois Ma-thematics and Science Academy;http://www.imsa.edu/edu/forlang/gr/gr2/exercises/

44) Storberget, Å./Torbjørg Kvanes, A. (1999): „Tysklærere på nettet!“; Kate-dralschule Kristiansand, Norwegen; http://home.sol.no/~astorber/

45) Sutherland, R.L. (1996/7): „Netzspiegel. Deutsche Landeskunde im Inter-net“; Univ.of North Carolina, Greensboro, USA;http://www.uncg.edu/~lixlpurc/NetzSpiegel/Netzspiegel.html

46) Travers , K. (1997-1998): „Course Websites“; Univ. of Illinois at Urbana -Champaign; http://www.ed.uiuc.edu/ci/Webcourses.html

47) Van Handle, D.C. (1999): „Kurse im WWW“; Mount Holyoke College;http://www.mtholyoke.edu/acad/germ/dvanhand

48) Warschauer, M. (ed.) (1997):Virtual connections: Online activities and pro-jects for networking language learners. Honolulu, HI: University of Hawai'iSecond Language Teaching and Curriculum Center.

49) Weber, H. (1999): „Material for School Projects“; Goethe-Institut Dublin;http://www.goethe.de/gr/dub/projekt/enipr.htm/

50) Weinmann, S. (1997): „Know before you go: using internet ressources in apre-departure orientation for study or work abroad“, in: Warschauer, M.(ed.), 312-314.

51) Willkop, E. (Hrsg.) (ab 1998): „Mainzer Einheiten zur Landes- und Kul-turkunde (MELK)“; Univ. Mainz; http://www.daf.uni-mainz.de/landeskunde/melk.htmSiehe auch den Artikel in diesem Band.

52) Wolf-Manfre, E. (Hrsg.) (o.J.): „Wirtschaftsdeutsch online“; Goethe Insti-tut New York; http://www.goethe.de/uk/ney/wirtschaftsdeutsch/

53) Zeuner , U. (1998): „Interkulturelle Bewusstheit: Projektseminar für deut-sche und ausländische Studierende“; TU Dresden;http://www.tu-dresden.de/sulifg/daf/mailproj.htm

Page 32: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 69

Bibliographie

Biechele, B. (1996): "Bilder als Kommunikate und Lernmedien im Fremdspra-chenunterricht/DaF", Info DaF 23,6, 746-757.

Biechele, B. (1997): "Visualisierung in Lehrwerken für DaF - ein Beitrag zurGedächtnisschulung?" Materialien DaF 46, Regensburg, 58-71.

Braun, A. (1998): "Die Nutzung des Internet für den DaF-Unterricht", InfoDaF 25/1, 72-84.

Breindl, E. (1997): "DaF goes Internet! Neue Entwicklungen in Deutsch alsFremdsprache", Deutsche Sprache 25/4, 289-342 (auch available at:http://www.ids-mannheim.de/grammis/orbis/daf/daframe1.html).

Brown Yoder, M. (1999): „The Student WebQuest. A Productive andThought-Provoking Use of the Internet“, Learning & Leading WithTechnology 26/7, 7-9 u. 52-53.

Bush, M. C. (1996): „Language Learning with the Web“. Paper presented atthe 1996 Symposium of the Computer Aided Language InstructionConsortium (CALICO) Albuquerque, NM, 29 May 1995; available at:http://moliere.byu.edu/calico/calico96.html.

di Bella, I. (o.J.): „Teaching with the WWW. Guiding Principles for CreatingTeaching Units“, available at: http://www.ruf.rice.edu/~dibella/home.html.

Donath, R. (1997): Internet und Englischunterricht, Stuttgart: Klett.Donath, R. (Hrsg.) (1998): Deutsch als Fremdsprache. Projekte im Internet, Stutt-

gart: Klett.Donath, R./Volkmer, I. (Hrsg.) (1997): Das transatlantische Klassenzimmer. Tips

und Ideen für Online-Projekte in der Schule, Hamburg: Edition Körber-Stiftung.

Döring, N. (1997): „Das WWW im Unterricht: Organisatorischer Rahmen,didaktische Grundlagen und praktische Beispiele“, available at:http://user.cs.tu-berlin.de/~doering/cawdoe.htm.

Dörr, G./Jüngst, K.L. (Hrsg.) (1998): Lernen mit Medien. Ergebnisse und Per-spektiven zu medial vermittelten Lehr- und Lernprozessen, Weinheim u.München: Juventa, 159-178.

Edelhoff, Ch. (Hrsg.) (1985): Authentische Texte im Deutschunterricht, Mün-chen: Hueber.

Faulstich, W. (Hrsg.) (42000): Grundwissen Medien, München: Fink, 274-295.

Page 33: Daf Internet

70 Angelika Braun

Fendt, K. (1993): „Hypertext und Medienintegration - Ansätze zum Gebrauchmoderner Medien“, in: Ickler, Th. (Hrsg.): Deutsch als Fremdsprache,Hildesheim, 45-72.

Finder Book: Das Internet für den Unterricht nutzen (1997), Leipzig: Klett.Flippo, H. (o.J.): „Teaching tips. An online supplement to The German Way

by Hyde Flippo“, available at: http://www.german-way.com/german/teach.html.

Fremdsprache Deutsch 2/1999. Themenheft: „Neue Medien im Deutschunter-richt“.

Fremdsprache Deutsch 4/1991. Themenheft: „Unterrichtsprojekte“.Ganderton, R. (1996): „Internet Tools in Language Teaching“, MLTA Quar-

terly, (available at:http://www.cltr.uq.ox.au:8000/~rogerg/langnet.html).

Gerdes, H. (1997): Lernen mit Text und Hypertext, Lengerich (u.a.): Pabst.Gölz, P. (1997): „Virtually there. The WWW as a Teaching Tool“, available at:

http://web.uvic.ca/german/web/index.html.Grieser, H. G./McCready, Ch. (1998): Lernorte im Internet, Hilfreiche Adressen

für Schule und Unterricht, Mühlheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr.Hahn, M./Künzel, S./Wazel, G. (Hrsg.) (1996): Multimedia - eine neue Heraus-

forderung für den Fremdsprachenunterricht, Frankfurt/Main: Lang.Hasebrook, J. (1995): Multimedia-Psychologie: eine neue Perspektive menschlicher

Kommunikation, Heidelberg/Berlin/Oxford: Spektrum.Hasebrook, J. (1998): „Wem nützt Multimedia und warum?“ in: Pfannmatter,

R. (Hrsg.), 101-123.Häussermann, U./Piepho, H.-E. (1996): Aufgaben-Handbuch Deutsch als

Fremdsprache. Abriss einer Aufgaben- und Übungstypologie, München: iu-dicium.

Hildebrand, J. (31997): Internet: Ratgeber für Lehrer, Köln: Aulis-Verlag.Huber, P. (1997): Internet im Unterricht, Neuried.Issing, L. J./Klimsa, P. (Hrsg.) 1997: Information und Lernen mit Multimedia,

Weinheim: Beltz.Issing, L.J. (1998): "Lernen mit Multimedia aus psychologisch-didaktischer

Perspektive", in: Dörr, G./Jüngst, K.L. (Hrsg.): Lernen mit Medien. Er-gebnisse und Perspektiven zu medial vermittelten Lehr- und Lernprozessen,Weinheim u. München: Juventa, 159-178.

Jenfu, N. (1994): "Aufgabe und/oder Übung?" Fremdsprache Deutsch 1/10, 14-17.

Page 34: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 71

Kleinschroth, R. (1996): Neues Lernen mit dem Computer, Reinbek: Rowohlt.Klimsa, P. (1995): Multimedia - Anwendungen, Tools und Techniken, Reinbek:

Rowohlt.Klimsa, P. (1997): "Multimedia aus psychologischer und didaktischer Sicht",

in: Issing/Klimsa (Hrsg.), 6-24.Kranz, D./Legenhausen, L./Lüking, B. (1997): Multimedia, - Internet -

Lernsoftware: Fremdsprachenunterricht vor neuen Herausforderungen?Münster: Agenda Verlag.

Kuhlen, R. (1991): Hypertext. Ein nicht-lineares Medium zwischen Buch und Wis-sensbank, Berlin u.a.

Legenhausen, L./Wolff, D. (1988): „Computer Simulations in Language Le-arning: Observing Granville in the Foreign Language Classroom“, in:Jung, U. (Hrsg.): Computers in Applied Linguistics & Language Teaching.A CALL-Handbook, Frankfurt/M.: Lang, 177-192.

Legutke, M. (1989): „Szenarien für einen handlungsorientierten Fremdspra-chenunterricht“, in: Bach/Timm, 102-127.

Legutke, M. (1996): „Redesigning the Language Classroom“, in: Christ,H./Legutke, M. (Hrsg.): Fremde Texte verstehen, Tübingen: Narr, 1-14.

Legutke, M. (1997): "Begegnung mit Fremden - via E-Mail?", in: Donath,R./Volkmer, I. (Hrsg.), 219-260.

Legutke, M. (i. E.): „Neue Medien und die Produktion komplexer Lernwel-ten: Gründe, warum es sich lohnt, neu über Lehrwerke nachzuden-ken.“, in: 19. Frühjahrskonferenz zur Erforschung des Fremdspra-chenunterrichts, 7 S.

Little, D. (1993): "Cultural competence and the negotiation of cultural mea-ning: Some proposals for the explotation of interactive multimedia inlanguage learning", in: Gienow, W./Hellwig, K. (Hrsg.): Prozessorien-tierte Mediendidaktik im Fremdsprachenunterricht, Frankfurt a.M.: Lang,105-116.

Little, D. (1997): „Learner autonomy in the foreign language classroom: theo-retical foundations and some essentials of pedagogical practice“, Zeit-schrift für Fremdsprachenforschung 8 (2), 227-244.

Lixl, A. (Univ. of North Carolina, Greensboro, USA) (1998): „InternetgerechteLaborarbeit im DaF-Unterricht“, available at:http://www.uncg.edu/~lixlpurc/webshops/KlettWeb.html.

Lixl-Purcell, A. (o.J.): „Internet Presentation. Foreign Language Acquisitionand Technology“, available at:http://www.uncg.edu:80/~lixlpurc/publications/whitman-presentation.html.

Page 35: Daf Internet

72 Angelika Braun

Macaire, D./ Hosch, W. (1996): Bilder in der Landeskunde, München: Langen-scheidt (FSE 11).

Neuner, G. (1981): Übungstypologie zum kommunikativen Fremdsprachenunter-richt, Berlin u.a.: Langenscheidt.

Pfannmatter, R. (1998): „Hypertext - das Multimediakonzept. Strukturen,Funktionsweisen, Qualitätskriterien“, in: Pfannmatter, R. (Hrsg.)(1998), 45-75.

Pfannmatter, R. (Hrsg.) (1998): Multi-Media-Mania: Reflexionen zu Aspektenneuer Medien, Konstanz: UVK Medien.

Prokop, M. (1996): „Using the Web for Language exercises and Reading ofAuthentic Texts“, available at:http://www.ualberta.ca/~german/present.html.

Richter, R. (1998): "Interkulturelles Lernen via Internet?", ZIFU 3-2 (availableat: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/richter1.htm).

Riechert, R. (1998): "Internet im Unterricht Wirtschaftsdeutsch: Erfahrungs-bericht aus der Erstellung und Anwendung von Hilfsmitteln für eineeffektive Nutzung deutschsprachiger Web-Angebote“, ZIFU 3-1, 11 S(available at: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/riecher1.htm).

Rosen, L. (1996): „Teaching with the Web“, available at:http://polyglott.Iss.wisc.edu/Iss/lang/teach.html.

Rösler, D. (1998): „Autonomes Lernen? Neue Medien und ‚altes‘ Fremdspra-chenlernen“, Info DaF 25/1, 3-20.

Rouet, J.-F./Levonen, J.J./Dillon, A./Spiro, R.J. (eds.) (1996): Hypertext andCognition. Mahwah, N.J.: Lawrence Erlbaum.

Rüschoff, B./Wolff, D. (1999): Fremdsprachenlernen in der Wissensgesellschaft:zum Einsatz der neuen Technologien in Schule und Unterricht, Ismaning:Hueber.

Sacher, W. (1996): „Dimensionen und Komponenten der Interaktivität vonMultimedia-Systemen“, FWU-Magazin 5-6, 7-10.

Schade, G./Otto, V. (1996): "Multimediale Benutzungsoberflächen", in: Rü-schoff, B./ Schmitz, U. (Hrsg.): Kommunikation und Lernen mit alten undneuen Medien, Frankfurt/M. u.a.: Peter Lang , 97-110.

Schlabach, J. (1997a): "Landeskunde im Web. Werkstattbericht von einemDeutschkurs an einer Wirtschaftsuniversität", ZIFU 2-1 (available at:www.ualberta.ca/~german/ejournal/schlabac.htm).

Schlabach, J. (1998): „Das Web im berufsbezogenen Unterricht Deutsch alsFremdsprache“, in: Donath, R. (Hrsg.), 37-42.

Page 36: Daf Internet

Lernwelt WorldWideWeb 73

Schröder, H. (1998): „Evaluierungskriterien für multimediale Lernprogram-me. Ein Raster für die Praxis“, in: Schröder, H./Wazel, G. (Hrsg.):Fremdsprachenlernen und interaktive Medien. Dokumentation eines Kollo-quiums an der Europa-Universität Viadrina. 21.-24. März 1996 Frank-furt/Oder. Frankfurt/M. u.a.: Lang (Werkstattreihe Deutsch alsFremdsprache, Bd. 62), 97-102.

Tergan, O.-S. (1997): "Hypertext und Hypermedia: Konzeptionen, Lernmög-lichkeiten, Lernprobleme", in: Issing, L./Klimsa, P. (Hrsg.), 123-137.

van Lier, L. (1996): Interaction in the Language Curriculum: Awareness, Auto-nomy & Authenticity, London: Longman.

von der Handt, G. (1997): „Zur Auswahl PC-gestützter Lernprogramme“(über Homepage des Instituts für Deutsche Sprache Mannheimhttp://www.ids-mannheim.de).

Wagner, J. (1998): „Textrezeption und Textproduktion im WorldWideWeb.Überlegungen zum Nutzen des Internets im Deutschunterricht“, in:Köhnen (Hrsg.): 97-117.

Warschauer, M. (Hrsg.) (1995): Virtual connections: Online activities and projectsfor networking language learners, Honolulu, HI: University of Hawai'iSecond Language Teaching and Curriculum Center .

Wazel, G. (1998): „Hypermedia - Evaluierungskriterien für die Praxis“, in:Schröder, H./Wazel, G. (Hrsg.): Fremdsprachenlernen und interaktiveMedien. Dokumentation eines Kolloquiums an der Europa-Universität Via-drina. 21.-24. März 1996 Frankfurt/Oder. Frankfurt/M. u.a.: Lang(Werkstattreihe Deutsch als Fremdsprache, Bd. 62), 83-95.

Weidenmann, B. (1988): "Das Bild im Sprachunterricht: Lehrhilfe oder Lern-gegenstand?", Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 14, 132-149.

Werle, R. (1998): Handbuch Internet Recherche. (available at:http://www.werle.com/intagent/index.htm).

Wichert, A. (1997): "Hypertext im Deutschunterricht. Überlegungen zurRhetorik und Didaktik des Hypertexts", OBST 55, 118 – 131.