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_____________________________ DAK Gesundheitsreport 2003 für das Bundesland Schleswig-Holstein _____________________________

DAK Gesundheitsreport 2003 für das Bundesland Schleswig ...epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2011/8748/pdf/Bericht_Schleswig...DAK Gesundheitsreport - 3 - Schleswig-Holstein

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DAK Gesundheitsreport 2003für das BundeslandSchleswig-Holstein

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DAK Gesundheitsmanagement

Martin KordtDAK HauptgeschäftsstelleNagelsweg 27 - 3520097 HamburgTel.: 040 - 2396 2649; Fax: 040 - 2396 1550E-Mail: [email protected]

Dieser Bericht wurde im Auftrag der DAK erstellt durch das

IGES Institut für Gesundheits- undSozialforschung GmbHWichmannstr. 5D-10787 BerlinTel. 030 - 230 80 90, Fax 030 - 230 80 911,E-Mail: [email protected]

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Inhalt

Vorwort ................................................................................................................................3

1 Der Krankenstand in Schleswig-Holstein 2002 im Überblick ..................................6

1.1 Welche Auffälligkeiten zeigen sich im Vergleich zumBundesdurchschnitt?................................................................................................6

1.2 Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Bundesländern..................................81.3 Der Krankenstand in Schleswig-Holstein nach Alter und Geschlecht......................9

2 Welche Krankheiten sind für den Krankenstand verantwortlich?...........................10

3 Sonderanalyse: „Volkskrankheit Rückenerkrankungen“ ........................................12

3.1 Was sind Rückenerkrankungen? ...........................................................................133.2 Arbeitsunfähigkeiten wegen Rückenerkrankungen in Schleswig-Holstein

2002 .......................................................................................................................153.3 Rückenerkrankungen nach Alter und Geschlecht..................................................173.4 Rückenerkrankungen nach Wirtschaftsgruppen in Schleswig-Holstein .................193.5 Fazit zu den Rückenerkrankungen in Schleswig-Holstein .....................................22

4 Ursachen für bundeslandspezifische Krankenstandsunterschiede .......................23

4.1 Wie können bundeslandspezifische Unterschiede im Krankenstandzustande kommen?................................................................................................23

4.2 Die Wirtschaftsstruktur der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein imVergleich zum Bundesdurchschnitt........................................................................24

4.3 Der Einfluss der Wirtschaftsstruktur auf den Krankenstand in Schleswig-Holstein ..................................................................................................................25

5 Krankenstände nach Wirtschaftszweigen ..............................................................27

6 Schlussfolgerungen................................................................................................29

Anhang I: Hinweise und Erläuterungen .............................................................................31

Erwerbstätige DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein 2002 ...............................................31Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen und Kennzahlen ..........................................31Hinweise zu den standardisierten Kennzahlen..................................................................32Korrektur um den Einfluss der Wirtschaftsstruktur ............................................................33

7 Anhang II: Tabellen ................................................................................................34

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Schleswig-Holstein 2003 - 2 - DAK Gesundheitsreport

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DAK Gesundheitsreport - 3 - Schleswig-Holstein 2003

Vorwort

Die Ursachen für krankheitsbedingte Fehlzeiten sind komplex. Sieliegen im individuellen Bereich, im sozialen Umfeld und auch inder Arbeitswelt.

Aus Untersuchungen ist bekannt, dass Beschäftigte dazu neigenihre Krankheiten weniger mit der beruflichen Tätigkeit sonderneher mit persönlichen und individuellen Faktoren zu erklären. Umeffektive Präventionsarbeit leisten zu können, ist es wichtig, objek-tive Anhaltspunkte zu Krankheitshäufungen in der Arbeitswelt zufinden. Die DAK wertet nunmehr zum 5. Mal die Arbeitsunfähig-keitsdaten aller Versicherten, die aktiv erwerbstätig sind, aus. Siewird ihre Ergebnisse den Verantwortlichen für Arbeitsmedizin, Ar-beitssicherheit und anderen Experten im Betrieb zur Verfügung zustellen.

Der vorliegende Bericht gibt mit detailliertem Zahlenmaterial Ant-worten auf die Fragen: Wie unterscheidet sich der Krankenstand inSchleswig-Holstein von dem bundesweit beobachteten? WelcheKrankheiten tragen in Schleswig-Holstein besonders zur Arbeits-unfähigkeit bei? Wie unterscheidet sich der Krankenstand in denWirtschaftsbranchen?

Auch in diesem Jahr hat die DAK darüber hinaus ein Schwer-punktthema herausgegriffen, zu dem vertiefende Zahlen und Fak-ten präsentiert werden. Seit vielen Jahren stehen Rückenerkran-kungen im Focus der Prävention. Haben die vielfältigen Bemühun-gen der Gesundheitsförderung Erfolg gebracht? Zu einer aktuellenBestandsaufnahme soll dieser Gesundheitsreport beitragen.

Mitte 2002 wurde das Deutsche Forum für Prävention und Ge-sundheitsförderung gegründet. Wir verbinden mit diesem Forumdie Erwartung, dass in der Prävention und Gesundheitsförderungkünftig mehr Zielorientierung, Vernetzung und Kooperation Einzughalten. Gerade für die Rückenerkrankungen ist es notwendig, miteinem langen Atem auf den verschiedensten Ebenen von derschulischen Gesundheitserziehung bis zur betrieblichen Gesund-heitsförderung Vorsorge zu betreiben.

Walter Olgemöller Kiel, Juni 2003DAK-Landesgeschäftsführer

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Schleswig-Holstein 2003 - 4 - DAK Gesundheitsreport

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DAK Gesundheitsreport - 5 - Schleswig-Holstein 2003

Das Wichtigste auf einen Blick

2002 belief sich der Gesamtkrankenstand der erwerbstätigenDAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein auf 3,4%. Der Kran-kenstand in Schleswig-Holstein erreichte damit einen nah amdem Bundesdurchschnitt liegenden Wert (Bund 3,5%).

Gesamtkranken-stand

Die Betroffenenquote lag 2002 bei 47%. Dies bedeutet, dassfür 47% der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein mindestenseine Arbeitsunfähigkeitsmeldung vorlag. Der Wert in Schles-wig-Holstein entspricht damit in etwa dem DAK-Bundesdurchschnitt (48%).

Betroffenenquote

Mit 109,0 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 Versichertenjahrewaren die DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein im Jahr 2002etwas seltener krank als im Bundesdurchschnitt (111,5 Fälle).

Fallhäufigkeit

Eine durchschnittliche Erkrankung dauerte mit 11,3 Tagen et-wa genauso lang wie im Bundesdurchschnitt (11,5 Tage).

Falldauer

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewe-bes verursachten bundesweit rund ein Viertel des Kran-kenstandes. Rückenerkrankungen spielen dabei eine heraus-ragende Rolle. In der Sonderanalyse wird auf die Situation inSchleswig-Holstein eingegangen.

Sonderanalyse:Erkrankungen desRückens

Nach den Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und desBindegewebes liegen an zweiter Stelle Krankheiten des At-mungssystems, gefolgt von Verletzungen und Vergiftungensowie psychischen Erkrankungen.

Die wichtigstenKrankheitsarten

Die Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein hat einen ge-ringfügig positiven Effekt auf das Krankenstandsniveau. DerKrankenstand, der für einen „fairen“ Vergleich zwischen denBundesländern herangezogen werden müsste, liegt mit 3,41%jedoch immer noch unter dem Bundesdurchschnitt.

Berücksichtigt manden geringfügiggünstigen Einflussder Wirtschafts-struktur, liegt derKrankenstand bei3,41%

Die Höhe des Krankenstandes in den einzelnen Branchenvariiert deutlich zwischen 4,1% im Bereich „Gesundheitswe-sen” und 2,1% im Bereich „Datenverarbeitung”.

Branchen mit deut-lich unterschiedli-chem Kranken-standsniveau

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Schleswig-Holstein 2003 - 6 - DAK Gesundheitsreport

1 Der Krankenstand in Schleswig-Holstein 2002im Überblick

1.1 Welche Auffälligkeiten zeigen sich im Vergleichzum Bundesdurchschnitt?

Krankenstand inSchleswig-Holstein2002 bei 3,4%

2002 lag der Krankenstand in Schleswig-Holstein bei 3,4%. Dasheißt, dass an jedem Kalendertag des Jahres durchschnittlich3,4% der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein aufgrund vonKrankheit arbeitsunfähig waren. Im Vergleich zum bundesweitenKrankenstand erreichte Schleswig-Holstein damit einen durch-schnittlichen Wert (DAK gesamt: 3,5%, vgl. Abbildung 1). Ein DAK-versicherter Beschäftigter in Schleswig-Holstein war im Durch-schnitt an insgesamt 12,3 Tagen arbeitsunfähig.

Betroffenenquotebei 47%

Im Jahr 2002 lag der DAK für 47% der Mitglieder in Schleswig-Holstein eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des Arztes vor.Dies bedeutet auch: Über die Hälfte aller DAK-Mitglieder inSchleswig-Holstein war während des vergangenen Jahres keineinziges Mal aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig. Die Betroffe-nenquote im Bund lag bei 48%.

Häufigkeit von Er-krankungen etwasunter dem Bun-desdurchschnitt

Erkrankungsdauerin Schleswig-Holstein etwa ge-nauso lang wie imBund

Der Krankenstand setzt sich zusammen aus der Erkrankungshäu-figkeit und der durchschnittlichen Dauer einer Erkrankung.

Ein Blick auf die Zusammensetzung des Krankenstandes zeigt,dass die Häufigkeit von Erkrankungen in Schleswig-Holstein etwasunter dem Bundesdurchschnitt liegt. Auf 100 ganzjährig Versi-cherte entfielen 2002 109,0 Erkrankungsfälle. Im Bundesvergleichwaren es 111,5 Erkrankungsfälle. Eine Erkrankung dauerte inSchleswig-Holstein mit durchschnittlich 11,3 Tagen etwa genausolang wie bundesweit (11,5 Tage).

Abb. 1Krankenstand:Schleswig-Holsteinim Vergleich zumBund

Abbildung 1

3,4% 3,5% 3,4% 3,5%

2001 2002

Krankenstand

Schleswig-HolsteinBund

DAK 2003

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DAK Gesundheitsreport - 7 - Schleswig-Holstein 2003

Abbildung 2

107,4 109,8 109,0 111,5

2001 2002

AU-Fälle je 100 Versichertenjahre

Schleswig-HolsteinBund

DAK 2003

Abb. 2Anzahl derErkrankungsfälle:Schleswig-Holsteinim Vergleich zumBund

Abbildung 3

11,4 11,6 11,3 11,5

2001 2002

Durchschnittliche Erkrankungsdauer in Tagen

Schleswig-HolsteinBund

DAK 2003

Abb. 3Dauer einer durch-schnittlichenErkrankung:Schleswig-Holsteinim Vergleich zumBund

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Schleswig-Holstein 2003 - 8 - DAK Gesundheitsreport

1.2 Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderenBundesländern

Krankenstand inSchleswig-Holsteinerneut nah amBundesdurch-schnitt

Schleswig-Holstein zeigt – wie bereits im Jahr 2001 – erneut einenKrankenstandswert, der nah am Bundesniveau liegt. Generell kannman beobachten, dass die östlichen Bundesländer sowie das Saar-land deutlich über und die westlichen Bundesländer eher am Bundes-durchschnitt liegen. Die beiden südlichen Bundesländer Bayern undBaden-Württemberg lagen in beiden Jahren deutlich unter demDurchschnittswert.

Abb. 4Krankenstands-werte 2001 und2002 nachBundesländern

Abbildung 4

Niedersachsen

Schleswig-Holstein

Brandenburg

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Hessen

Baden-Württemberg

Bayern

Sachsen

Thüringen

Mecklenburg-Vorpommern

Sachsen-Anhalt

3,1 3,2

3,4 3,4

2,9 2,9

4,8 4,7

3,5 3,5

3,6 3,6

3,3 3,4

4,4 4,4

4,0 4,0

4,3 4,3

3,4 3,4

4,1 4,2

4,1 4,2

4,0 3,9

3,5 3,5

DAK bundesweit2001 2002

3,5 3,5

3,4 3,5

DAK 2003

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DAK Gesundheitsreport - 9 - Schleswig-Holstein 2003

1.3 Der Krankenstand in Schleswig-Holstein nachAlter und Geschlecht

Die Analyse nach den wichtigsten soziodemografischen Merkmalen –Geschlecht und Altersgruppenzugehörigkeit – gibt Hinweise, welcheVersichertengruppen in Schleswig-Holstein vor allem von Arbeitsun-fähigkeiten betroffen sind.

Soziodemografi-sche Merkmale desKrankenstandes

Abbildung 5 zeigt die Krankenstandswerte 2002 getrennt nach Ge-schlecht sowie differenziert nach Altersgruppen.

Abbildung 5

2,8% 2,8% 2,9%

4,1%

5,0%

6,2%6,7%

2,9% 3,2%

3,1%3,5%

3,2%

2,7%

3,8%

5,5%

3,3%

2,3% 2,4%

5,2%

3,0%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

7%

8%

15-19 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60 +

Frauen

Männer

DAK 2003

Abb. 5Krankenstand 2002nach Geschlechtund zehn Alters-gruppen inSchleswig-Holstein

Ab dem 30. Lebensjahr steigt der Krankenstand stetig an, was durchdie mit zunehmendem Alter größere Wahrscheinlichkeit von schwere-ren und damit länger dauernden Erkrankungen zu erklären ist. Nur inder höchsten Altersgruppe flacht die Kurve geringfügig ab.

Dieser Effekt kommt vermutlich dadurch zustande, dass viele Krankein diesem Alter bereits aus dem Beruf ausscheiden oder Möglichkei-ten des vorgezogenen Ruhestandes in Anspruch nehmen (sog.„healthy worker”-Effekt).

Mit zunehmendemAlter steigt derKrankenstand derBeschäftigten inSchleswig-Holsteintendenziell an

Der Krankenstand der weiblichen Versicherten liegt deutlich über demder Männer. Der durchschnittliche Krankenstand betrug 2002 bei denFrauen 3,6% und bei den Männern 3,2%.

Im DAK-Bericht 2001 wurde der Unterschied im Krankenstandzwischen Männern und Frauen gesondert untersucht. Dabei stelltesich heraus, dass die Hälfte des Unterschieds auf Diagnosen imZusammenhang mit Schwangerschaften zurückzuführen ist.

Krankenstand derweiblichen Versi-cherten liegt deut-lich über dem derMänner

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Schleswig-Holstein 2003 - 10 - DAK Gesundheitsreport

2 Welche Krankheiten sind für den Krankenstandverantwortlich?

Rund 53% desKrankenstandeswerden durchKrankheiten desMuskel-Skelett-Systems und desBindegewebes,Krankheiten desAtmungssystemssowie durch Ver-letzungen und Ver-giftungen verur-sacht

Die Krankheitendes Muskel-Skelett-Systemsund des Bindege-webes stehen inSchleswig-Holsteinan erster Stelle

Die zehn Krankheitsarten mit den größten Anteilen an den Ar-beitsunfähigkeitstagen und damit am Krankenstand der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein sind in Abbildung 6 dargestellt:

Die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewe-bes sowie Krankheiten des Atmungssystems liegen mit 25,2%bzw. 14,2% an erster und zweiter Stelle. Zusammen mit Verlet-zungen und Vergiftungen (13,7%) verursachten diese Erkran-kungsarten rund 53% des Krankenstandes in Schleswig-Holstein.

Die Rangfolge der beiden wichtigsten Krankheitsarten in Schles-wig-Holstein ist typisch und entspricht der bundesweiten Rangfol-ge: In der Regel sind Erkrankungen des Muskel- und Skelettsy-stems von vergleichsweise langer Dauer und liegen daher an derSpitze der Krankheitsarten.

Erkrankungen des Rückens sind weit verbreitet und stellen diewichtigste Diagnose bei den Krankheiten des Muskel- und Skelett-systems dar. Die DAK hat Rückenerkrankungen daher in diesemJahr in einer Sonderanalyse genauer untersucht. Die Ergebnissefür Schleswig-Holstein sind in Kapitel 3 zusammengefasst.

Erkrankungen des Atmungssystems kommen im Vergleich zuKrankheiten des Muskel- und Skelettsystems zwar häufiger vor,haben jedoch aufgrund ihrer relativ kurzen Dauer einen geringerenAnteil an den AU-Tagen.

Abb. 6Anteile der10 wichtigstenKrankheitsarten anden AU-Tagen

Abbildung 6

25,2%

14,2%

13,7%

9,4%

6,9%

5,3%

5,0%

4,3%

4,3%

4,0%

7,7%

0% 5% 10% 15% 20% 25% 30%

Muskel-Skelett-System

Atmungssystem

Verletzungen

Psychische Erkr.

Verdauungssystem

Kreislaufsystem

Infektionen

Nervensystem, Augen, Ohren

Symptome

Neubildungen

Sonstige

DAK 2003

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DAK Gesundheitsreport - 11 - Schleswig-Holstein 2003

Für den Vergleich mit den Bundeswerten wird die Anzahl von Erkran-kungstagen herangezogen, die je 100 Beschäftigte aufgrund einerKrankheit entstanden sind.

Abbildung 7 zeigt, dass im Vergleich zum Bund in Schleswig-Holsteininsbesondere die Muskel-Skelett-Erkrankungen und die psychischenErkrankungen mehre AU-Tage verursachen als im Bund. Erkrankun-gen des Atmungssystems und Verletzungen hingegen liegen unterden Vergleichswerten für den Bund. Bei den übrigen Krankheitsartenist der Unterschied zum Bundesdurchschnitt eher unbedeutend.

In Schleswig-Holstein verursa-chen Muskel-Skelett- sowie psy-chische Erkrankun-gen mehr AU-Tageals im Bund

Abbildung 7

300

208

183

109

91

75

55

54

52

52

312

175

169

116

85

66

61

53

49

53

0 50 100 150 200 250 300 350

Muskel-Skelett-System

Atmungssystem

Verletzungen

Psychische Erkr.

Verdauungssystem

Kreislaufsystem

Infektionen

Nervensystem, Augen, Ohren

Neubildungen

Symptome

Bund

Schleswig-Holstein

DAK 2003

Abb. 7AU-Tage je 100Versichertenjahrenach Krankheitsar-ten

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Schleswig-Holstein 2003 - 12 - DAK Gesundheitsreport

3 Sonderanalyse: „Volkskrankheit Rückenerkrankungen“

Rückenerkrankungen sind in diesem Jahr das Schwerpunktthemades DAK-Gesundheitsreports. Die große Bedeutung dieser Krank-heiten ist an folgenden Fakten ablesbar:

An jedem Tagleiden 23 % derErwerbstätigen anRückenschmerzen.

• An einem beliebigen Tag leiden 23% der erwerbstätigen Bun-desbürger unter Rückenschmerzen (Punkt-Prävalenz). DiesenWert ermittelte die DAK im März 2003 für den vorliegenden Ge-sundheitsreport 2003 durch eine bundesweit repräsentativeBefragung von 1.500 Erwerbstätigen im Alter von 18 bis 65Jahren. Im Laufe eines Jahres sind mehr als die Hälfte vonRückenschmerzen betroffen (12-Monats-Prävalenz: 55%).

Hohe Kosten fürmedizinischeDiagnostik undBehandlungensowie vor allemdurch Produktivi-tätsausfälle.

• Rückenerkrankungen verursachen sehr hohe volkswirtschaftli-che Kosten, die zum einen durch Arztbesuche, Medikamente,diagnostische Maßnahmen oder sogar operative Eingriffe undstationäre Rehabilitationsmaßnahmen entstehen (direkte Ko-sten). Zum anderen kommt es durch Rückenerkrankungen zueinem erheblichen Ausfall an Produktivität – sei es durch Ar-beitsunfähigkeitstage oder durch Frühberentungen – den manals indirekte Krankheitskosten berücksichtigen muss.

Alles in allem werden die Krankheitskosten durch Rückener-krankungen in der Bundesrepublik auf jährlich ca. 25 Mrd. Eurogeschätzt.

Weitere Besonder-heiten der Rücken-erkrankungen:

Große Häufigkeit und hohe Kosten sind nicht die einzigen Gründe, diedafür sprechen den Rückenerkrankungen besondere Aufmerksamkeitzu widmen:

häufig keine kör-perlichen Ursa-chen;

• In den weitaus meisten Fällen lassen sich auch durch aufwen-dige Diagnoseverfahren keine körperlichen Ursachen für dieSchmerzen im Rücken finden.

Risiken aus Ar-beitswelt undFreizeit;

• Das Auftreten von Rückenerkrankungen wird durch eine ganzeReihe von Faktoren aus der Arbeitswelt, aber auch des Frei-zeitverhaltens und der Lebensführung begünstigt.

Gefahr derChronifizierung;

häufig im Zusam-menhang mit ande-ren – insbesonderepsychischen –Erkrankungen.

• Die meisten Menschen leiden immer wieder einmal für einekurze Zeit unter Rückenschmerzen, ohne dass daraus ein gra-vierendes Problem erwachsen würde. Bei einer Teilgruppenimmt die Krankheit jedoch einen ungünstigen Verlauf: Rük-kenschmerzen treten immer wieder und immer länger auf. Eskommt zur Chronifizierung, mit eventuell ernsten Folgen, bishin zum frühzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben.

• Rückenerkrankungen sind bei manchen Patienten offenbar Teileines umfassenderen Krankheitsgeschehens, das durch dasgleichzeitige Auftreten einer psychischen Erkrankung gekenn-zeichnet ist.

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DAK Gesundheitsreport - 13 - Schleswig-Holstein 2003

Im DAK-Gesundheitsreport für die Bundesrepublik werden diese Fra-gestellungen und Probleme durch eine Reihe von speziellen Analysenuntersucht sowie vor dem Hintergrund des aktuellen medizinischenKenntnisstandes über Entstehung, Behandlung und Vorbeugung vonRückenerkrankungen diskutiert. Im vorliegenden Gesundheitsreportfür das Land Schleswig-Holstein stehen die regionalspezifischen Er-gebnisse zum Auftreten von Rückenerkrankungen im Vordergrund.Darüber hinaus werden wichtige Resultate aus dem Bundesberichtzusammengefasst.

3.1 Was sind Rückenerkrankungen?

Unter dem medizinischen Begriff „Dorsopathien“ werden verschiede-ne Krankheiten der Wirbelsäule und Bandscheiben sowie Schmerz-zustände im Bereich – vor allem des unteren – Rückens zusammen-gefasst. Die Rückenerkrankungen können in vier Untergruppen geteiltwerden, die mit ihren zugehörigen Einzeldiagnosen in Tabelle 1 dar-gestellt sind.

Tabelle 1: Diagnosegruppe der Rückenerkrankungen (Dorsopathien)

Erkrankungsart Diagnosen nach ICD-10

Entzündliche Erkrankungender Wirbelsäule

M45 Spondylitis ankylosans(chronische entzündlich-rheumatische Erkrankung des Achsen-skeletts, der Extremitätengelenke und Sehnenansätze; Bechterew-Strümpell-Marie-Krankheit)

M46 Sonstige entzündliche Spondylopathien(Sonstige entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule)

Degenerative Erkrankungender Wirbelsäule

M47 Spondylose(degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, Arthrose der Wirbel-gelenke)

M48 Sonstige Spondylopathien(Sonstige degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule)

M49 Spondylopathienbei anderenorts klassifizierten Krankheiten(Erkrankungen der Wirbelsäule, die in Zusammenhang mit Krank-heiten anderer Organsysteme auftreten)

Bandscheibenschäden M50 Zervikale Bandscheibenschäden(Bandscheibenschäden der Halswirbelsäule)

M51 Sonstige Bandscheibenschäden

UnspezifischeRückenerkrankungen

M53 Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens,anderenorts nicht klassifiziert

M54 Rückenschmerzen

Quelle: ICD-10

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Schleswig-Holstein 2003 - 14 - DAK Gesundheitsreport

Die entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäule (M45/M46) sindselten und spielen für das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen keinenennenswerte Rolle.

Bandscheiben-schäden und de-generativeErkrankungen derWirbelsäule

Bei den Bandscheibenschäden und degenerativen (Verschleiß-)Erkrankungen der Wirbelsäule (M47–M51) lassen sich durch bild-gebende Diagnostik in der Regel Schäden an den anatomischenStrukturen feststellen. Nimmt man den Anteil an den Arbeitsunfä-higkeitstagen als Maßstab, so verursachen Bandscheibenschädenund degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule etwa ein Viertelder Rückenerkrankungen.

UnspezifischeRückenerkrankun-gen und Rücken-schmerzen

Quantitativ am bedeutendsten sind die unspezifischen Rückener-krankungen (M53/M54). Die Betroffenen leiden unter einem Sym-ptom, nämlich Rückenschmerzen, ohne dass sich ein krankhafterBefund an Wirbelsäule oder Bandscheiben finden ließe. DieSchmerzen treten typischerweise im Bereich des unteren Rük-kens, also der Lendenwirbelsäule auf. Auf die unspezifischenRückenerkrankungen – häufig auch nur als Rückenschmerzenbezeichnet – entfallen etwa drei Viertel der AU-Tage, die durch diegesamte Gruppe der Rückenerkrankungen verursacht werden.

Arbeitsunfähig-keitsdaten bildennur einen Teildes Problems„Rückenschmer-zen“ ab.

Die AU-Daten bilden nur einen Teil der medizinischen Versorgungvon Rückenerkrankungen ab. Es fehlen sowohl die Patienten, diezwar einen Arzt aufsuchen, aber nicht krank geschrieben werden,als auch ältere Patienten, die nicht mehr berufstätig sind.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Bezieht man alle Pati-enten mit ein, die wegen Rückenschmerzen einen Arzt aufsuchen,dann stellt sich das Verhältnis zwischen unspezifischen Rücken-schmerzen und den spezifischen Rückenerkrankungen (M45 –M51) noch ungleicher dar: Nur bei 15 % der Patienten, kann eineorganische Ursache festgestellt werden, 85 % leiden unter unspe-zifischen Beschwerden.

Akute Rücken-schmerzen sindsehr verbreitet undmeist harmlos.

Akute Rückenschmerzen, die höchstens 4 Wochen anhalten, sindsehr verbreitet. Bei den meisten Menschen treten sie wiederholtauf, aber sie sind nicht als ernste Krankheit einzustufen, insofernsie nicht Ausdruck eines fortschreitenden Krankheitsprozessessind. D.h., „sie kommen und gehen“, sollten kein Grund zu großerBesorgnis sein und bedürfen in den meisten Fällen auch keinerbesonderen medizinischen Behandlung.

Bei einer kleinenZahl von Betroffe-nen kommt es zueiner Chronifizie-rung.

Bei einer relativ kleinen – aber für die Problematik sehr bedeutsa-men – Gruppe von Betroffenen entwickelt sich ein chronischesKrankheitsbild: Diese Patienten sind häufig sehr stark beeinträch-tigt, sie schränken ihre Aktivitäten immer mehr ein, entwickeln eineübersteigerte Schmerzaufmerksamkeit, leiden häufig unter De-pressionen und haben ein hohes Risiko, vorzeitig aus dem Be-rufsleben auszuscheiden.

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DAK Gesundheitsreport - 15 - Schleswig-Holstein 2003

3.2 Arbeitsunfähigkeiten wegen Rückenerkrankungen in Schleswig-Holstein 2002

In Schleswig-Holstein haben Rückenerkrankungen einen nochetwas höheren Anteil am Gesamtkrankenstand als auf Bundes-ebene (Abbildung 8): 159,5 AU-Tage aufgrund von Rückenerkran-kungen waren in Schleswig-Holstein zu verzeichnen, was einemAnteil am Krankenstand von 12,9% entspricht (Bund: 12,5%).Demnach wurde etwa jeder achte Krankheitstag durch Rückener-krankungen verursacht.

Der Anteil vonRückenerkrankun-gen liegt inSchleswig-Holsteinmit 12,9% etwasüber dem Bundes-durchschnitt(12,5%)

Abbildung 8

Muskel-Skelett-System insgesamt (M00 - M99) 25,2%

Übrige Diagnosen: 74,8 %

Rücken-erkrankungen (M45 - M54) 12,9 %

DAK 2003, Arbeitsunfähigkeitsdaten des Jahres 2002

Abb. 8Krankenstand inSchleswig-Holstein2002:Anteile derKrankheiten desMuskel-Skelett-Systems insgesamtund derRückenerkrankun-gen

Die Fallhäufigkeit betrug 9,9 Fälle pro 100 Mitglieder, das heißt,jeder zehnte AU-Fall war auf eine Rückenerkrankung zurückzufüh-ren. Die durchschnittliche Dauer eines AU-Falls war in Schleswig-Holstein mit 16,1 Tagen genauso hoch wie im Bund (16 Tage).

7,1% der DAK-Mitglieder Schleswig-Holsteins waren 2002 minde-stens einmal wegen einer Rückenerkrankung arbeitsunfähig. DieBetroffenenquote entspricht damit dem Bundeswert (7,1 %) sowiedem bundesweit ermittelten Ergebnis des DAK-Gesund-heitsbarometers:

7,1% haben wenig-stens eine Arbeits-unfähigkeit wegenRückenerkrankun-gen

Im Rahmen der Befragung der erwerbstätigen Bevölkerung gaben6,9 % der Befragten an, dass sie im Laufe der zurückliegenden 12Monate wegen Rückenschmerzen krank geschrieben waren.

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Schleswig-Holstein 2003 - 16 - DAK Gesundheitsreport

Abb. 9Rückenschmerzenin der berufstätigenBevölkerung:Fehlzeiten amArbeitsplatz in denletzten 12 Monaten

Abbildung 9

Rücken-schmerzen in den

letzten 12 Monaten

keine Rücken-schmerzen in den

letzten 12 Monaten

keine Fehlzeiten wegen

Rückenschmerzen

Krank-schreibung

gefehlt ohne Krankschreibung

45,1% 54,9%

46,0%

6,9%

2,0%

DAK 2003, DAK-Gesundheitsbarometer

Die weitaus mei-sten Menschen mitRückenschmerzenbleiben deshalbnicht der Arbeitfern.

Wie Abbildung 9 ferner zeigt, machen die Personen, die wegenRückenschmerzen krank geschrieben waren nur eine kleine Min-derheit unter den insgesamt von Rückenschmerzen Betroffenenaus.

Etwa 7 % aller Berufstätigen sind im Laufe eines Jahres wegenRückenschmerzen krankgeschrieben. Bezieht man die Krankge-schriebenen nur auf die Personen, die Rückenschmerzen haben,so führen 13 % der Erkrankungen zu einer Arbeitsunfähigkeit.

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DAK Gesundheitsreport - 17 - Schleswig-Holstein 2003

3.3 Rückenerkrankungen nach Alter und Geschlecht

Die Auswertung nach Geschlecht zeigt folgendes Bild:

Das Gesamtvolumen der AU-Tage ist bei den männlichen DAK-Mitgliedern in Schleswig-Holstein höher als bei den weiblichen.Gleiches gilt für den Anteil am Krankenstand, die Betroffenenquoteund die Fallhäufigkeit. Lediglich die durchschnittliche Dauer einesFalls ist bei den Frauen mit 17,3 Tagen (gegenüber 15,5 bei denMännern, vgl. Tabelle 2) etwas länger.

Rückenerkrankun-gen spielen bei denmännlichen DAK-Mitgliedern inSchleswig-Holsteineine größere Rolle

Tabelle 2: Rückenerkrankungen nach Geschlecht in Schleswig-Holstein 2002

Männer Frauen

AU-Tage pro 100 Versichertenjahre 164,5 152,5

Anteil am Krankenstand 14,1% 11,5%

Betroffenenquote 7,4% 6,6%

Fallhäufigkeit pro 100 Versichertenjahre 10,6 8,8

Durchschnittliche Falldauer in Tagen 15,5 17,3

DAK 2003

Die Ergebnisse in Schleswig-Holstein entsprechen damit den bun-desweit für die DAK-Mitglieder ermittelten Werten: Auch dort spie-len Rückenerkrankungen – wie Muskel-Skelett-Erkrankungen ins-gesamt – bei Männern eine größere Rolle als bei Frauen.

Die meisten Untersuchungen und Umfragen kommen allerdings zudem Ergebnis, dass Frauen häufiger unter Rückenschmerzen lei-den als Männer. So wurde beispielsweise im Bundesgesundheits-survey ermittelt, dass im Laufe eines Jahres 62% der Frauen und56% der Männer unter Rückenschmerzen leiden. Frauen sind dar-über hinaus auch häufiger von starken Rückenschmerzen betrof-fen.

In anderen Unter-suchungen stärke-re Betroffenheitvon Frauen ermit-telt

Das DAK-Gesundheitsbarometer zeigt fast das gleiche Bild: 50 %der Männer, aber 61 % der Frauen hatten in den vorangehenden12 Monaten Rückenschmerzen. Auch in dieser aktuellen Untersu-chung gibt es Hinweise, dass Frauen außerdem schwerer betrof-fen sind: Von den Männern mit Rückenschmerzen leiden 11 %mehr als 3 Monate lang, bei den Frauen sind es 17 %.

In Schleswig-Holstein stimmen die Ergebnisse der AU-Analyse mitdiesen Befunden nicht überein: Frauen haben hier einen niedrige-ren Krankenstand wegen Rückenerkrankungen als Männer.

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Schleswig-Holstein 2003 - 18 - DAK Gesundheitsreport

Die Zahl der Fehltage wegen Rückenerkrankungen nimmt in denhöheren Altersgruppen deutlich zu. Wie Abbildung 10 zeigt, steigtauch die Betroffenenquote mit dem Alter etwas an.

Abb. 10AU-Volumen undBetroffenenquoteRückenerkrankun-gen nach Alters-gruppen inSchleswig-Holstein

Abbildung 10

48 68 93 115 135 180 195 266 276 351

5,4% 5,3%5,6%

6,3%

7,2%

8,1%8,5% 8,5%

6,2%

8,6%

0

50

100

150

200

250

300

350

400

15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 44 45 - 49 50 - 54 55 - 59 60 + 0%

5%

10%

Ausfalltage Betroffenenquote

DAK 2003

Vor allem längereFalldauern sind fürhöhere Ausfallzei-ten der Älterenverantwortlich.

In der höchsten Altersklasse ist für den deutlich höheren Kran-kenstand aufgrund von Rückenerkrankungen trotz gleichzeitigenAbfalls der Betroffenenquote die starke Zunahme der durch-schnittlichen Falldauer verantwortlich:

• Die 55- bis 59-Jährigen sind wegen einer Rückenerkrankungim Durchschnitt 23 Tage lang krank geschrieben.

• Bei den Über-60-Jährigen dauert dagegen ein AU-Fall fast 39Tage.

Bei den Arbeitsunfähigkeiten wegen Rückenerkrankungen zeigtsich damit das gleiche Bild, wie es das DAK-Gesundheitsbarometer für die Rückenschmerzen geliefert hat: DerAnteil der Betroffenen steigt zwar mit dem Alter an, der Unter-schied zwischen Jungen und Alten ist jedoch nicht sehr stark aus-geprägt. Ganz anders dagegen die Dauer der Schmerzepisodenbzw. der Arbeitsunfähigkeiten: Hier ist mit zunehmendem Altereine ganz erhebliche Zunahme zu beobachten.

Die Chronifizierungvon Rückenerkran-kungen ist offenbardas Problem.

Diese Zahlen zeigen, dass Rückenerkrankungen vor allem des-halb bei älteren Menschen häufiger ein ernstes Problem sind, weiles offenbar nicht gelingt, das wiederholte Auftreten, die Chronifi-zierung oder Verschlimmerung von Rückenerkrankungen zu ver-hindern.

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DAK Gesundheitsreport - 19 - Schleswig-Holstein 2003

3.4 Rückenerkrankungen nach Wirtschaftsgruppen in Schleswig-Holstein

Abbildung 11 zeigt die zehn Wirtschaftsgruppen, in denen dasVolumen an Ausfalltagen auf Grund von Rückenerkrankungenüber dem Durchschnittswert Schleswig-Holsteins liegt.

Zum Vergleich ist jeweils das AU-Volumen wegen Rückenerkran-kungen der entsprechenden Branchen im Bundesdurchschnittdargestellt.

Abbildung 11

191,4

188,7

188,2

174,8

172,4

170,4

167,4

165,1

163,8

162,8

159,5

199,4

172,2

181,2

164,6

192,1

160,1

166,9

150,1

183,7

156,7

160,10,0 50,0 100,0 150,0 200,0 250,0 300,0

Gesundheitswesen

Öffentliche Verwaltung

Nahrungs- und Genussmittel

Sonstige Dienstleistungen

Baugewerbe

Textil

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

Chemische Industrie

Gesamt

AU-TageSchleswig-Holstein

AU-TageBund

DAK 2003, Arbeitsunfähigkeitsdaten des Jahres 2002

Abb. 11Branchen Schles-wig-Holsteins, die2002 überdurch-schnittlich vieleAU-Tage aufgrundvon Rückenerkran-kungen aufwiesen

(zum Vergleich:Werte der entspre-chenden Branchenim Bund)

In Schleswig-Holstein war in der Branche „Gesundheitswesen“ dieZahl der Krankheitstage wegen Rückenerkrankungen im Jahr2002 am höchsten. Pro 100 Versichertenjahre wurden hier 191AU-Tage verzeichnet, das sind rund 20% mehr AU-Tage als imDurchschnitt aller DAK-Mitglieder Schleswig-Holsteins (159,5 Ta-ge). An zweiter und dritter Stelle befinden sich die Wirtschaftszweige„Öffentliche Verwaltung“ sowie „Nahrungs- und Genussmittel“ mit188,7 bzw. 188,2 Ausfalltagen (je 100 Versichertenjahre).

In Schleswig-Holstein hat dieBranche „Gesund-heitswesen“ diehöchste Zahl vonAU-Tagen wegenRücken-erkrankungen

Auch im Bund zählt das Gesundheitswesen zu den Wirtschafts-zweigen mit überdurchschnittlichem AU-Volumen wegen Rücken-erkrankungen. Dort liegen die Werte sogar noch etwas über denenin Schleswig-Holstein. Nennenswert über dem Bundesdurchschnittdagegen liegt die Zahl der AU-Tage wegen Rückenerkrankungenin Schleswig-Holstein in den Branchen „Öffentliche Verwaltung“,„Nahrungs- und Genussmittel“, „Sonstige Dienstleistungen“, „Tex-til“, „Maschinen- und Anlagenbau“ sowie in der „Chemischen Indu-strie“.Das „Baugewerbe“ und „Vekehr und Nachrichtenübermittlung“verzeichneten im Vergleich zu den bundesweiten Ergebnissen inSchleswig-Holstein etwas weniger Ausfalltage.

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Schleswig-Holstein 2003 - 20 - DAK Gesundheitsreport

Wie etwas später in Kapitel 5 zu sehen sein wird, liegt der Ge-samtkrankenstand (wegen aller Krankheitsarten) in den Branchen„Gesundheitswesen“ und „Öffentliche Verwaltung“ ohnehin überdem Durchschnitt aller Wirtschaftszweige Schleswig-Holsteins.Um festzustellen, ob ein besonderes Erkrankungsrisiko vorliegt,muss daher betrachtet werden, ob die beobachtete Erhöhung aufGrund von Rückenerkrankungen in diesen Branchen überpropor-tional ist.

Abbildung 12 zeigt deshalb für die oben dargestellten zehn Wirt-schaftsgruppen die Abweichung aller Ausfalltage (helle Säule) imVergleich zur Abweichung der Ausfalltage nur aufgrund von Rük-kenerkrankungen (dunkle Säule).

Abb. 12Abweichung derAU-Tage wegensämtlicherErkrankungen undwegenRückenerkrankun-gen vom DAK-Durchschnittswertin Schleswig-Holstien

Abbildung 12

20,0%

18,3%

17,9%

9,6%

8,1%

6,8%

4,9%

3,5%

2,7%

2,0%

20,6%

18,0%

3,4%

-0,3%

-1,8%

-33,9%

3,6%

-6,5%

-0,7%

-9,8%

Gesundheitswesen

Öffentliche Verwaltung

Nahrungs- undGenussmittel

Sonstige Dienstleistungen

Baugewerbe

Textil

Sonstiges verarbeitendesGewerbe

Maschinen-, Anlagen- undFahrzeugbau

Verkehr undNachrichtenübermittlung

Chemische Industrie

Abweichung der Ausfalltagenur auf Grund vonRückenerkrankungen

Abweichung aller Ausfalltage

DAK 2003

Beschäftigte in derBranche „Nah-rungs- und Ge-nussmittel“ habenein erhöhtes Risikofür Rückenerkran-kungen

Wie der Vergleich der beiden Säulen zeigt, ist insbesondere in denBranchen „Nahrungs- und Genussmittel“, aber auch bei „SonstigeDienstleistungen“ und „Baugewerbe“ das Volumen an Ausfalltagenaufgrund von Rückenerkrankungen überproportional hoch. Wäh-rend beispielsweise in „Nahrungs- und Genussmittel“ der Ge-samtkrankenstand nur um 3,4% über dem Durchschnitt fürSchleswig-Holstein liegt, ist das AU-Tage-Volumen auf Grund vonRückenerkrankungen sogar um rund 17,9% erhöht.

In den Branchen „Sonstige Dienstleistungen“, „Baugewerbe“ undganz besonders in der Branche „Textil“ liegt der Gesamtkran-kenstand sogar unter dem Durchschnitt in Schleswig-Holstein. DasAU-Volumen wegen Rückenerkrankungen jedoch liegt in diesenBranchen über dem Durchschnitt. Auch hier besteht also ein er-höhtes Erkrankungsrisiko.

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DAK Gesundheitsreport - 21 - Schleswig-Holstein 2003

Im „Gesundheitswesen“ und der „Öffentlichen Verwaltung“ ent-spricht der erhöhte Krankenstand aufgrund aller Krankheitendemjenigen aufgrund von Rückenerkrankungen. Hier haben Rük-kenerkrankungen also keinen besonderen Stellenwert.

Die branchenspezifischen Ergebnisse in Schleswig-Holstein zei-gen nur wenige auffällige Abweichungen gegenüber den bundes-weiten Resultaten. So fällt z.B. auf Bundesebene die Branche„Baugewerbe“ durch besonders viele Fehltage wegen Rückener-krankungen auf. In Schleswig-Holstein steht dieser Wirtschafts-zweig erst an fünfter Stelle.

Die Ursachen für solche Unterschiede können im Rahmen diesesGesundheitsreports nicht ermittelt werden.

Allgemein lässt sich sagen, dass körperliche Arbeitsbelastungennach wie vor ein wichtiger, aber keineswegs der einzige arbeits-bedingte Risikofaktor für Rückenerkrankungen sind. Psychoso-ziale Faktoren – wie das Betriebsklima, das Ausmaß an arbeitsbe-dingtem Stress oder die Arbeitszufriedenheit – spielen eine min-destens ebenso große Rolle.

Bei Branchenanalysen ist es ferner meist nicht möglich, anzuge-ben, welche Belastungen – die physischen oder die psychosozia-len – ausschlaggebender sind, weil beide kombiniert auftreten: InBranchen und Berufen, wo vermehrt körperliche Arbeitsbelastun-gen auftreten, sind häufig auch die Gestaltungsspielräume und dieArbeitszufriedenheit der Beschäftigten geringer.

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Schleswig-Holstein 2003 - 22 - DAK Gesundheitsreport

3.5 Fazit zu den Rückenerkrankungen in Schleswig-Holstein

Rückenerkrankungen verursachen in Schleswig-Holstein in etwagenau so viele Fehltage wie im Bundesdurchschnitt der DAK-Mitglieder.

Rückenerkrankun-gen haben inSchleswig-Holsteineine geringfügighöhere Bedeutungals im Bund

Dadurch, dass das AU-Volumen insgesamt in Schleswig-Holsteinein wenig unterhalb des Bundesdurchschnitts liegt, haben dieRückenerkrankungen in Schleswig-Holstein aber einen geringfügighöheren Anteil am Gesamtkrankenstand. Das heißt, Rücken-erkrankungen sind für die DAK-Mitglieder Schleswig-Holsteins –bedingt durch den etwas niedrigeren Gesamtkrankenstand – rela-tiv betrachtet ein etwas größeres Problem als für die DAK-Mitglieder im Bundesdurchschnitt.

In Schleswig-Holstein sind Män-ner stärker vonArbeitsunfähigkei-ten wegen Rücken-erkrankungen be-troffen als Frauen

Analog zu den Bundesergebnissen weisen die männlichen DAK-Versicherten Schleswig-Holsteins ein höheres AU-Volumen wegenRückenerkrankungen auf als die Frauen. Auch ist der Anteil amGesamtkrankenstand, die Quote der Betroffenen sowie die Fall-häufigkeit bei den Männern höher. Lediglich die Dauer einesdurchschnittlichen Falls liegt bei den Frauen mit 17,3 Tagen deut-lich über der Durchschnitts-Falldauer bei den Männern (15,5 Ta-ge).

Weitere Besonderheiten Schleswig-Holsteins zeigen sich ferner inden branchenbezogenen Analysen:

„Gesundheitswe-sen“ am stärkstenbetroffene Branche

Im Vergleich zum Bund werden in Schleswig-Holstein vor allem inden Branchen „Öffentliche Verwaltung“, „Nahrungs- und Genuss-mittel“ und „Sonstige Dienstleistungen“ besonders viele AU-Tagedurch Rückenerkrankungen verursacht. Dagegen ist die bundes-weit stark betroffene Wirtschaftsgruppe „Baugewerbe“ in Schles-wig-Holstein weniger auffällig.

Im „Gesundheitswesen“ treten in Schleswig-Holstein die meistenAU-Tage wegen Rückenerkrankungen auf – im Bundesdurch-schnitt sind es allerdings noch mehr.

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DAK Gesundheitsreport - 23 - Schleswig-Holstein 2003

4 Ursachen für bundeslandspezifische Krankenstandsunter-schiede

Der Krankenstand in Schleswig-Holstein lag 2002 mit 3,4% nah amNiveau des bundesweiten DAK-Krankenstandes von 3,5%. Im Fol-genden sollen mögliche bundeslandspezifische Ursachen für denKrankenstand näher analysiert werden.

4.1 Wie können bundeslandspezifische Unterschie-de im Krankenstand zustande kommen?

Auf der Landkarte der DAK-Krankenstände (Abbildung 4) sindteilweise deutliche regionale Abweichungen zum Bundesdurch-schnitt erkennbar: Berlin liegt 2002 mit einem Krankenstand von4,7 % deutlich über und Baden-Württemberg mit nur 2,9 % deut-lich unter dem DAK-Bundesdurchschnitt.

Regionale Abwei-chungen derKrankenständevom Bundesdurch-schnitt

Bei Vergleichen zwischen einzelnen Bundesländern oder auchzwischen einem Bundesland und dem Bundesdurchschnitt ist je-doch zu berücksichtigen, dass die Zusammensetzung der DAK-Versicherten in einem Bundesland deutlich von der Zusammen-setzung der DAK-Versicherten bundesweit abweichen kann. Diesgilt zum einen für die Zusammensetzung nach Alter und Ge-schlecht. Diese beiden Faktoren werden jedoch in allen DAK-Gesundheitsreports bereits durch ein Standardisierungsverfahrenausgeglichen.

Einfluss von Alterund Geschlechtwird ausgeschaltet

Darüber hinaus gibt es jedoch noch einen weiteren wichtigenFaktor, der zu Krankenstandsunterschieden führen kann: Die Wirt-schaftsstruktur ist nicht in allen Bundesländern identisch.

Aber: Einfluss derWirtschaftsstrukturauf den Kranken-stand

Die bundesweiten Zahlen der DAK zeigen, dass Beschäftigte in Wirt-schaftszweigen, wie etwa den öffentlichen Verwaltungen oder demGesundheitswesen erheblich höhere Krankenstände haben als Be-schäftigte, die beispielsweise bei Banken und Versicherungen oder inder Rechts- und Wirtschaftsberatung arbeiten. Der Gesamtkran-kenstand in einem Bundesland hängt aus diesem Grund unter ande-rem auch davon ab, wie groß die Anteile von Beschäftigten aus Wirt-schaftszweigen mit hohem oder niedrigem Krankenstand an denDAK-Mitgliedern in dem betreffenden Bundesland sind.

Abweichende Wirt-schaftsstrukturkann Auswirkun-gen auf das Kran-ken-standsniveauhaben

In den folgenden Auswertungen wird daher der Einfluss, den die Wirt-schaftsstruktur eines Bundeslandes auf den Krankenstand hat, näherbeleuchtet.

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Schleswig-Holstein 2003 - 24 - DAK Gesundheitsreport

4.2 Die Wirtschaftsstruktur der DAK-Mitglieder inSchleswig-Holstein im Vergleich zum Bundes-durchschnitt

Als erstes stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Zu-sammensetzung der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein nach Wirt-schaftsgruppen überhaupt nennenswert vom DAK-Bundesdurchschnitt abweicht. Abbildung 13 zeigt, welche Unter-schiede zum Bundesdurchschnitt beim Anteil von Mitgliedern aus un-terschiedlichen Wirtschaftsgruppen bestehen.

Abb. 13Abweichungen inder Verteilung derDAK-Mitglieder inSchleswig-Holsteinauf Wirtschafts-gruppen 2002 vomDAK-Bundesdurch-schnitt

Abbildung 13

-0,2%

-0,4%-0,2%

-0,4%-0,6%

4,8%-0,1%-0,2%

-0,4%-0,2%

0,2%0,1%

0,4%-0,5%

0,6%0,1%

-3,1%

0,0%

-5% -4% -3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4% 5%

Banken, Versicherungen

Baugewerbe

Bildung, Kultur, Medien

Chemische Industrie

Datenverarbeitung

Feinmechanik

Gesundheitswesen

Handel

Holz, Papier, Druck

Land-, Forst- und Energiewirtschaft

Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau

Nahrungs- und Genussmittel

Öffentliche Verwaltung

Organisationen, Verbände

Rechtsberatung

Textil

Verkehr und Nachrichtenübermittlung

Sonstige Dienstleistungen

DAK 2003

Die Zusammensetzung der Wirtschaftszweige, in denen die DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein beschäftigt sind, zeigt eine gegen-über der DAK insgesamt deutlich abweichende Struktur. Die DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein sind beispielsweise im Vergleich zumBundesdurchschnitt weniger häufig in der Wirtschaftsgruppe „Bildung,Kultur, Medien“ beschäftigt. Nennenswert häufiger sind sie demge-genüber im „Handel“ tätig.

Angesichts der Vielzahl kleinerer und größerer Abweichungen in derWirtschaftsstruktur des Bundeslandes Schleswig-Holstein gegenüberdem DAK-Bundesdurchschnitt lässt sich natürlich nicht auf einen Blickerkennen, ob daraus für das Bundesland insgesamt nun eine kran-kenstandserhöhende oder –vermindernde Wirkung resultiert.

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DAK Gesundheitsreport - 25 - Schleswig-Holstein 2003

4.3 Der Einfluss der Wirtschaftsstruktur auf denKrankenstand in Schleswig-Holstein

Der Einfluss der Wirtschaftsstruktur auf die Höhe des Krankenstandeslässt sich berechnen.

Das Ergebnis ist: Die Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein wirktsich tendenziell geringfügig begünstigend auf den Krankenstand derDAK-Mitglieder aus.

Abbildung 14

Schlesw.-Holstein

3,52% 3,38%

-0,14% -0,03%

3,41%

-0,11%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

DAK Bund Abweichung Effekt der Wirtschafts-

struktur

Theoretischer Krankenstand

VerbleibendeAbweichung

zu DAK Bund

DAK 2003

Abb. 14Einfluss der Wirt-schaftsstruktur aufden Krankenstandin Schleswig-Holstein

Abbildung 14 zeigt den Krankenstandsunterschied zwischen Schles-wig-Holstein und dem Bund gesamt. Der Krankenstand in Schleswig-Holstein liegt um 0,14%-Punkte unter dem Bundesdurchschnitt. DerEffekt der Wirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein beträgt -0,03%-Punkte. Das bedeutet, dass ein – eigentlich nicht nennenswerter -Anteil, nämlich -0,03%–Punkte des Krankenstands in Schleswig-Holstein, durch eine im Vergleich zum Bundesdurchschnitt „günsti-gere“ Wirtschaftsstruktur bedingt ist.

Der Krankenstandin Schleswig-Holstein wird ge-ringfügig durch dieWirtschaftsstrukturbeeinflusst

Für einen fairen Vergleich zwischen den Bundesländern und demBundesdurchschnitt müsste man also den Einfluss der besonderenWirtschaftsstruktur in Schleswig-Holstein auf den Krankenstand inRechnung stellen. Abbildung 14 zeigt den „theoretischen Kran-kenstand“ von 3,41%, der sich ergibt, wenn man den Krankenstands-wert um den Einfluss der besonderen Wirtschaftsstruktur bereinigt.Beim Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt wäre theoretisch also einetwas höherer Krankenstand von 3,41% anzusetzen.

Es bleibt also eine Abweichung von -0,11%-Punkten, die nicht aufdie Alters- oder Geschlechts- oder Wirtschaftsstruktur zurückzufüh-ren ist.

Für einen fairenVergleich muss derbereinigte Kran-kenstand von3,41% herangezo-gen werden

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Schleswig-Holstein 2003 - 26 - DAK Gesundheitsreport

Gute Arbeitsbedin-gungen und Ar-beitszufriedenheit

Welche Faktoren genau den Krankenstand in Schleswig-Holsteinbeeinflussen, kann den vorliegenden Krankenstandsdaten nichtentnommen werden.

Günstige Krankenstandswerte können zum Beispiel durch guteArbeitsbedingungen und die damit verbundene hohe Arbeitszufrie-denheit und -motivation begründet sein.

Belastungen und Beanspruchungen am Arbeitsplatz sind je nach Wirt-schaftszweig sehr unterschiedlich. Dies drückt sich nicht zuletzt inbranchenspezifisch sehr unterschiedlichen Krankenständen aus. Imfolgenden Kapitel werden daher die Krankenstandswerte in 19 Wirt-schaftszweigen in Schleswig-Holstein vergleichend dargestellt.

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DAK Gesundheitsreport - 27 - Schleswig-Holstein 2003

5 Krankenstände nach Wirtschaftszweigen

Nach den Betrachtungen zur Wirtschaftsstruktur und ihrem Einflussauf den Krankenstand sollen nun abschließend die Krankenstände dereinzelnen Branchen in Schleswig-Holstein dargestellt werden.

Abbildung 15 zeigt die Krankenstände der Branchen, in denen DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein wie auch bundesweit besonders starkvertreten sind. Abbildung 16 zeigt die Zahlen für die übrigen Wirt-schaftsgruppen.

Abbildung 15

4,1%4,0%

3,4%3,3%3,3%

3,0%3,0%

2,2%2,1%

3,4%3,5%

0% 1% 2% 3% 4% 5%

Gesundheitswesen

Öffentliche Verwaltung

Sonstige Dienstleistungen

Organisationen, Verbände

Bildung, Kultur, Medien

Handel

Banken, Versicherungen

Rechtsberatung

Datenverarbeitung

Schleswig-Holstein gesamt

Bund gesamt

DAK 2003

Abb. 15Krankenstands-werte 2002 in denneun Wirtschafts-gruppen mit be-sonders hohemAnteil von DAK-Mitgliedern inSchleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein weist die Wirtschaftsgruppe „Gesundheitswe-sen“ mit 4,1% den höchsten Krankenstand unter den wichtigen Bran-chen auf, gefolgt von „Öffentliche Verwaltung“ mit 4,0%. Beide Kran-kenstände liegen deutlich über dem Durchschnitt in Schleswig-Holstein.

Deutlich unter dem Durchschnitt in Schleswig-Holstein liegen da-gegen die Branchen „Datenverarbeitung“ mit 2,1% und „Rechtbe-ratung“ mit 2,2%.

Der hohe Krankenstand in der Branche Gesundheitswesen kommtvor allem durch die überdurchschnittliche Falldauer zustande. Eindurchschnittlicher Krankheitsfall dauerte in diesem Wirtschafts-zweig 12,6 Tage.

Die Wirtschafts-gruppe „Gesund-heitswesen“ weistin Schleswig-Holstein den höch-sten Krankenstandauf

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Schleswig-Holstein 2003 - 28 - DAK Gesundheitsreport

Abb. 16Krankenstands-werte 2002 in denübrigen zehn Wirt-schaftsgruppen

Abbildung 16

3,5%3,5%3,5%

3,4%3,4%3,3%

3,2%3,1%3,1%

2,2%3,4%3,5%

0% 1% 2% 3% 4% 5%

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe

Nahrungs- und Genussmittel

Land-, Forst- und Energiewirtschaft

Holz, Papier, Druck

Verkehr- und Nachrichtenübermittlung

Baugewerbe

Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau

Feinmechanik

Chemische Industrie

Textil

Schleswig-Holstein gesamt

Bund gesamt

DAK 2003

Bei den übrigen Wirtschaftsgruppen liegen „Sonstiges verar-beitendes Gewerbe“, „Nahrungs- und Genussmittel“ und „Land-Forst- und Energiewirtschaft“ etwas über dem durchschnittli-chen Krankenstand in Schleswig-Holstein.

Die Krankenstandswerte der restlichen Branchen befinden sichnahe oder unterhalb des Durchschnitts. Diese zum Teil beson-ders günstigen Werte sind möglicherweise darauf zurückzufüh-ren, dass DAK-Mitglieder hier überwiegend in den Verwal-tungsbereichen beschäftigt sind.

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DAK Gesundheitsreport - 29 - Schleswig-Holstein 2003

6 Schlussfolgerungen

Der Krankenstandswert der DAK-Mitglieder in Schleswig-Holsteinliegt mit 3,4% minimal unterhalb des bundesweit von der DAK be-obachteten Werts. Bereinigt man diesen Wert um den minimalbegünstigenden Effekt der Wirtschaftsstruktur Schleswig-Holsteins, liegt der Krankenstand mit 3,41% immer noch unterdem Bundesdurchschnitt. Dies ist der Wert, den man für einenfairen Vergleich mit anderen Bundesländern heranziehen sollte.

Der für Schleswig-Holstein registrier-te Krankenstandliegt mit 3,4%knapp unter demBundesdurch-schnitt

Wie auch bundesweit stagniert der Krankenstand in Schleswig-Holstein bereits seit mehreren Jahren.

Stagnation desKrankenstands

Eine monokausale Erklärung für das bei den DAK-Mitgliedern inSchleswig-Holstein gleich bleibende Krankenstandsniveau kannnicht gegeben werden. Vielmehr müssen mehrere Faktoren aufvolkswirtschaftlicher und betrieblicher Ebene in Betracht gezogenwerden, die sich in ihrer Wirkung verstärken oder auch aufhebenkönnen: Auf volkswirtschaftlicher Ebene besteht ein enger Zu-sammenhang zwischen wirtschaftlicher Konjunktur und der damitverbundenen Lage auf dem Arbeitsmarkt und der Höhe des Kran-kenstandes. Bei schwacher Konjunktur und steigender Arbeitslo-sigkeit sinkt in der Tendenz auch das Krankenstandsniveau. Dieschwache konjunkturelle Entwicklung der letzten Jahre übt in die-sem Sinne einen tendenziell krankenstandssenkenden Einflussaus.

Schwache kon-junkturelle Ent-wicklung hat einensenkenden Ein-fluss auf den Kran-kenstand

Auf der betrieblichen Ebene kommt es durch einen verstärktenWettbewerb und die Notwendigkeit von Einsparungen zu Arbeits-verdichtungen und Rationalisierungen, die krank machende Ar-beitsbelastungen der Beschäftigten zur Folge haben. Dass dieseEntwicklung nicht zu einem Anstieg des Krankenstandes geführthat, ist vermutlich auf Aktivitäten der betrieblichen Gesundheits-förderung und die Berücksichtigung von Fragen der Mitarbeiterge-sundheit bei der Organisations- und Personalentwicklung in denUnternehmen zurückzuführen.

Betriebliche Ge-sundheitsförde-rung verhinderteinen Anstieg desKrankenstandes

Die Betrachtung des Gesamtkrankenstandes sagt für die Beurtei-lung der gesundheitlichen Belastung allein allerdings eher wenigaus. Die Auswertungen des DAK-Gesundheitsreports für Schles-wig-Holstein zeigen teilweise größere Krankenstandsunterschiedezwischen den Branchen, die auf entsprechende Unterschiede inden Gesundheitsgefährdungen und Arbeitsbelastungen der Be-schäftigten hindeuten.

Einflussfaktorenauf den betrieb-lichen Kranken-stand

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Schleswig-Holstein 2003 - 30 - DAK Gesundheitsreport

Strukturelle Aspek-te, soziale Kulturund Betriebsklimakönnen die Krank-heitsquote beein-flussen

Auch können je nach Branche konjunkturelle und strukturelle Ent-wicklungsaspekte für die Krankheitsquote eine große Rolle spielen.Beispielsweise fällt auf, dass der Krankenstand in den Branchenbesonders gering ist, in denen kleinbetriebliche Strukturen wie z. B.bei der „Rechtsberatung“ oder der „Datenverarbeitung“ vorliegen.Für Groß- und Kleinbetriebe gleichermaßen ist das Betriebsklima,d. h. die soziale Kultur des Unternehmens, eine wichtige Einfluss-größe, um den Krankenstand erfolgreich zu senken.

Schwerpunkt:Rückenerkrankun-gen

AnstiegpsychischerStörungen beiRückenerkrankun-gen

Medizinische undpsychische Thera-pieangebote beiRückenerkrankungnotwendig

In diesem Jahr wurde schwerpunktmäßig das Thema Rückener-krankungen behandelt. „Rückenschmerzen“ sind die Einzeldiagno-se mit dem höchsten Volumen an Arbeitsunfähigkeitstagen. VieleDAK-Mitglieder sind von immer wiederkehrenden Rückenerkran-kungen betroffen.

Bei einem kleinen Teil dieser Betroffenen besteht die Gefahr, dassdie Rückenerkrankungen zu einem chronischen Leiden werden.Dieser Personenkreis der DAK-Mitglieder verursacht einen über-durchschnittlich hohen Anteil am Arbeitsunfähigkeitsgeschehen.Auch leiden DAK-Mitglieder, die in den vergangenen Jahrenmehrfach Arbeitsunfähigkeiten wegen Rückenerkrankungen hat-ten, häufiger unter psychischen Störungen. Es kommt hierbei zueinem starken Anstieg der Krankheitstage und der Betroffenen-quote aufgrund psychischer Erkrankungen.

Rückenerkrankungen sind seit vielen Jahren ein Schwerpunkt derGesundheitsförderung. Die Ergebnisse des Gesundheitsreportszeigen allerdings, dass neben den bestehenden präventiven Maß-nahmen die angemessene Versorgung der Betroffenen im Vorder-grund stehen muss. Gemeint ist damit das frühzeitige Erkennenvon Personen, die Gefahr laufen, eine chronische Rückenerkran-kung zu entwickeln. Dem kleinen Teil der Betroffenen, die übermehrere Jahre immer wieder unter Rückenerkrankungen leiden,müssen Behandlungsprogramme angeboten werden, die sowohldie medizinischen als auch die psychischen Aspekte der Erkran-kung erfassen. Oberstes Ziel ist eine dauerhafte Wiederherstellungder Gesundheit, um erneute Rückfälle und einen frühzeitigen Aus-stieg aus dem Arbeitsprozess zu vermeiden.

Arbeitsbedingun-gen und –zufrie-denheit wichtig fürniedrigenKrankenstand

Gute Arbeitsbedingungen und eine hohe Arbeitszufriedenheit derMitarbeiter sind nicht nur per se wichtige Erfolgsfaktoren im Wett-bewerb sondern spiegeln sich meist auch in einem niedrigen Kran-kenstand wider, der wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Be-triebe erhöht.

Informationen überMorbiditätsge-schehen alsGrundlage fürPräventionsmaß-nahmen

Die im „DAK Gesundheitsreport 2003“ für das Bundesland Schles-wig-Holstein enthaltenen Informationen über das Morbiditätsge-schehen können den Verantwortlichen des betrieblichen Gesund-heits- und Arbeitsschutzes als Grundlage für gezielte Präventions-maßnahmen in den Betrieben dienen.

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DAK Gesundheitsreport - 31 - Schleswig-Holstein 2003

Anhang I: Hinweise und Erläuterungen

Erwerbstätige DAK-Mitglieder in Schleswig-Holstein2002

Der Gesundheitsreport berücksichtigt in Schleswig-Holstein leben-de Personen, die im Jahr 2002 aktiv erwerbstätig und wenigstenseinen Tag lang Mitglied der DAK waren sowie im Rahmen ihrerMitgliedschaft einen Anspruch auf Krankengeldleistungen der DAKhatten. Für diesen Personenkreis erhält die DAK die ärztlichenArbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, falls eine Krankheit auftritt.Allerdings ist zu beachten, dass nur diejenigen krankheitsbeding-ten Ausfalltage in die Auswertung einfließen, für die der DAK Ar-beitsunfähigkeitsbescheinigungen vorlagen.

Datenbasis:alle in Schleswig-Holstein lebendenerwerbstätigenPersonen, die 2002Mitglied der DAKwaren

Die gesamte Datenbasis für das Bundesland Schleswig-Holsteinumfasst rund 144.800 DAK-Mitglieder, die sich zu 64,1% ausFrauen und zu 35,9% aus Männern zusammensetzen. Die DAKversichert auch in Schleswig-Holstein sehr viele weibliche Be-schäftigte in typischen Frauenberufen (z. B. im Gesundheitswe-sen, Handel, Büros, Verwaltungen). Daher der im Vergleich zuanderen Krankenkassen deutlich höhere Frauenanteil.

Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen undKennzahlen

Nicht alle Mitglieder im Bundesland Schleswig-Holstein waren dasganze Jahr über bei der DAK versichert. Rechnet man die rund144.800 Mitglieder auf „ganzjährig versicherte Mitglieder” um, er-geben sich für das Jahr 2002 etwa 127.400 Versichertenjahre.Viele der Auswertungen zeigen die Krankenstandskennwerte „pro100 Versichertenjahre”. Wir verwenden diese Bezugsgröße an-stelle von „pro 100 Mitgliedern”, weil sie zu präziseren Ergebnis-sen führt.

Viele Kennwertewerden „pro 100Versichertenjahre”angegeben

Die Kennzahl „Krankenstand” wird hier in der für die Daten einergesetzlichen Krankenkasse angemessenen Weise berechnet: AlleTage, für die der DAK eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vor-liegt (einschließlich Sonn- und Feiertage) dividiert durch die Zahlder Versichertentage (die ebenfalls Sonn- und Feiertage ein-schließen) und multipliziert mit 100.

Krankenstand

Diese Kennzahl gibt an, wie viele krankheitsbedingte Fehltage– insgesamt oder aufgrund von Krankheiten aus einer bestimmtenKrankheitsgruppe – auf 100 ganzjährig versicherte Personen ent-fielen. Die Kennzahl AU-Tage pro 100 Versichertenjahre ist imPrinzip eine andere Darstellungsweise des Krankenstandes: Divi-diert man sie durch 365, so erhält man den Krankenstandswert.

Arbeitsunfähig-keitstage pro 100Versichertenjahre

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Schleswig-Holstein 2003 - 32 - DAK Gesundheitsreport

AU-Fälle oder Fall-häufigkeit

Als ein Arbeitsunfähigkeitsfall wird jeder ununterbrochene Zeitraumvon Arbeitsunfähigkeit mit der gleichen Hauptdiagnose gezählt. ImGesundheitsbericht finden Sie zumeist die Kennzahl Arbeitsunfä-higkeitsfälle pro 100 Versichertenjahre.

Fälle von weniger als drei Tagen Dauer sind in den Daten der DAKnur enthalten, wenn für den betreffenden Fall eine ärztliche Ar-beitsunfähigkeitsbescheinigung vorgelegt wurde.

DurchschnittlicheFalldauer

Die durchschnittliche Falldauer errechnet sich, indem man die Zahlder Arbeitsunfähigkeitstage durch die Zahl der Fälle dividiert.

Betroffenenquote Die Betroffenenquote ist der Anteil von Versicherten, der im Be-richtszeitraum überhaupt wenigstens eine Arbeitsunfähigkeit hatte.Die Differenz zwischen Betroffenenquote und 100 % ergibt somitden Anteil der Versicherten ohne Arbeitsunfähigkeit.

Arbeitsunfähig-keitsdiagnosen

Als Diagnose eines Arbeitsunfähigkeitsfalls wird jeweils die vomArzt angegebene Hauptdiagnose ausgewertet. Weitere Diagnose-angaben zu einem Fall werden nicht berücksichtigt.

Hinweise zu den standardisierten Kennzahlen

Die Bedeutung derAltersstruktur beiVergleichsbetrach-tungen

Bei Vergleichen zwischen Gesundheitsberichten unterschiedlicherKrankenversicherungen müssen die standardisierten Kennzahlenherangezogen werden. Hintergrund dafür ist der starke Einflussdes Lebensalters auf die Krankheitshäufigkeit eines Menschen.Ältere leiden öfter unter chronischen Krankheiten als Jüngere undhaben daher zumeist auch längere Arbeitsunfähigkeiten. Bei Jün-geren beobachtet man hingegen zumeist eine größere Zahl vonKrankheitsfällen, die aber nur sehr kurze Zeit dauern und daherwenig Einfluss auf den Krankenstand haben.

Vergleiche solltennicht zu irrefüh-renden Schlussfol-gerungen führen!

Wenn sich die jeweiligen Anteile der älteren und der jüngeren Per-sonen in zwei zu vergleichenden Gruppen voneinander unter-scheiden, dann wird die Gruppe mit dem höheren Anteil Ältererbeim Krankenstand in der Regel schlechter abschneiden. Diesmuss jedoch nicht bedeuten, dass in der betreffenden Versicher-tenpopulation stärkere gesundheitliche Belastungen existieren - eskann auch einfach an der größeren Zahl von älteren Mitgliedernliegen.

Lösung für zu-sammenfassendeVergleiche:

standardisierteKennzahlen

Eine Möglichkeit, mit diesem Problem umzugehen, besteht darin,immer nur altersgruppenweise zu vergleichen. Darüber hinaus be-steht aber auch Interesse daran, zusammengefasste Werte für diegesamte DAK mit den Ergebnissen aus anderen Gesundheitsbe-richten zu vergleichen. Um dabei die geschilderten Probleme mitunterschiedlichen Altersstrukturen ausschalten zu können, berech-net man sogenannte standardisierte Kennzahlen. Durch die Stan-dardisierung werden Einflüsse auf das Arbeitsunfähigkeitsgesche-hen, die aus diesen Abweichungen folgen können, aus den beob-achteten Zahlen herausgerechnet.

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DAK Gesundheitsreport - 33 - Schleswig-Holstein 2003

Dies geschieht, indem beiden Gruppen rechnerisch eine identischeAltersstruktur unterlegt wird. In den DAK-Gesundheitsberichtenwird diese Standardisierung nicht nur für die Altersstruktur, son-dern auch für die Anteile der Geschlechter vorgenommen. Unter-legt wird jeweils der Alters- und Geschlechtsaufbau der erwerbstä-tigen Bevölkerung der Bundesrepublik.

Standardisierungnach Geschlechtund Alter auf dieErwerbsbevölke-rung der Bundes-republik

An den standardisierten Kennzahlen lässt sich dann der Unter-schied zwischen den DAK-Ergebnissen und den entsprechendenResultaten anderer Gesundheitsberichte ablesen, der nicht aufverschiedene Alters- und Geschlechtsstrukturen zurückgeführtwerden kann und der daher anderweitig erklärt werden muss.

Was die standardi-sierten Kennzahlenzeigen

Korrektur um den Einfluss der Wirtschaftsstruktur

Der Einfluss der Wirtschaftsstruktur wurde folgendermaßen korri-giert: Für den Krankenstand eines Bundeslandes werden durchindirekte Standardisierung auf die Referenzpopulation der DAKMitglieder insgesamt (bundesweit) zwei Erwartungswerte berech-net: EW1 indirekt standardisiert nach Alter und Geschlecht, EW2indirekt standardisiert nach Alter, Geschlecht und Wirtschafts-struktur. Der Quotient aus EW1 und EW2 ergibt einen Korrektur-faktor, mit dem die direkt standardisierten Krankenstandswertemultipliziert werden.

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Schleswig-Holstein 2003 - 34 - DAK Gesundheitsreport

7 Anhang II: Tabellen

Die folgenden Tabellen geben einen vollständigen Überblick über die für das BundeslandSchleswig-Holstein für die Berichtsjahre 2001 und 2002 analysierten AU-Daten. Expertendes Arbeits- und Gesundheitsschutzes erhalten so die Möglichkeit, über die im Bericht vor-gestellten Zahlen hinaus eigene Berechnungen vorzunehmen oder die Zahlen mit Ergebnis-sen anderer Gesundheitsberichte zu vergleichen.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Kennzahlen aus diesem Berichtnur mit den Ergebnissen in Gesundheitsberichten anderer Ersatzkassen unmittelbar vergli-chen werden können.

Verzeichnis der in Anhang II aufgeführten Tabellen:

Tabelle A1: Die wichtigsten Krankheitsarten 2002:DAK-Bund und Schleswig-Holstein ............................................................35

Tabelle A2: Die wichtigsten Krankheitsarten 2001:DAK-Bund und Schleswig-Holstein ............................................................36

Tabelle A3: Arbeitsunfähigkeiten nach Wirtschaftsgruppen 2002:DAK-Bund und Schleswig-Holstein ............................................................37

Tabelle A4: Arbeitsunfähigkeiten nach Wirtschaftsgruppen 2001:DAK-Bund und Schleswig-Holstein ............................................................38

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DAK Gesundheitsreport - 35 - Schleswig-Holstein 2003

Tabelle A1: Die wichtigsten Krankheitsarten 2002:DAK-Bund und Schleswig-Holstein

pro 100Versichertenjahre

Krankheitsart(ICD 10)

AU-Tage AU-Fälle ∅ Ta-ge jeAU-Fall

Anteilam Kran-ken-stand

A00-B99

Infektiöse u. parasitäre Krankheiten DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

55,1

61,3

9,7

12,0

5,7

5,1

4,3%

5,0%

C00-D48

Neubildungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

52,0

49,0

1,4

1,2

36,9

39,3

4,0%

4,0%

F00-F99

Psychische Erkrankungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

109,3

116,2

3,9

4,3

28,3

27,1

8,5%

9,4%

G00-H95

Krankheiten des Nervensystems,des Auges und des Ohres

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

54,2

53,1

4,9

4,5

11,1

11,9

4,2%

4,3%

I00-I99

Krankheiten des Kreislaufsystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

75,1

65,8

3,8

3,3

20,0

20,1

5,8%

5,3%

J00-J99

Krankheiten des Atmungssystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

207,5

175,4

31,9

28,8

6,5

6,1

16,2%

14,2%

K00-K93

Krankheiten des Verdauungssy-stems

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

91,3

85,4

14,6

14,1

6,2

6,1

7,1%

6,9%

M00-M99

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

300,0

311,6

17,1

17,4

17,5

17,9

23,4%

25,2%

N00-N99

Krankheiten des Urogenitalsystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

33,2

29,3

3,0

2,8

11,0

10,4

2,6%

2,4%

R00-R99

Symptome und abnorme klinischeund Laborbefunde

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

51,7

52,5

5,5

5,5

9,4

9,5

4,0%

4,3%

S00-T98

Verletzungen und Vergiftungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

182,6

169,0

10,8

10,7

16,9

15,8

14,2%

13,7%

A00-Z99

Gesamt DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

1.284,5

1.234,5

111,5

109,0

11,5

11,3

100,0%

100,0%

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Schleswig-Holstein 2003 - 36 - DAK Gesundheitsreport

Tabelle A2: Die wichtigsten Krankheitsarten 2001:DAK-Bund und Schleswig-Holstein

pro 100Versichertenjahre

Krankheitsart(ICD 10)

AU-Tage AU-Fälle ∅ Tageje AU-Fall

Anteilam Kran-ken-stand

A00-B99

Infektiöse u. parasitäre Krankheiten DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

52,6

57,6

8,9

11,2

5,9

5,2

4,1%

4,7%

C00-D48

Neubildungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

49,0

43,6

1,4

1,2

35,7

37,5

3,8%

3,5%

F00-F99

Psychische Erkrankungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

101,3

108,3

3,6

4,0

27,9

27,1

7,9%

8,8%

G00-H95

Krankheiten des Nervensystems,des Auges und des Ohres

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

53,3

47,9

4,9

4,4

10,9

10,9

4,2%

3,9%

I00-I99

Krankheiten des Kreislaufsystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

76,5

65,1

3,8

3,4

19,9

19,3

6,0%

5,3%

J00-J99

Krankheiten des Atmungssystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

211,8

177,2

32,4

29,2

6,5

6,1

16,6%

14,4%

K00-K93

Krankheiten des Verdauungssy-stems

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

88,1

80,8

13,7

13,3

6,4

6,1

6,9%

6,6%

M00-M99

Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

297,1

314,4

17,0

17,5

17,5

18,0

23,2%

25,6%

N00-N99

Krankheiten des Urogenitalsystems DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

32,7

27,5

3,0

2,7

10,8

10,0

2,6%

2,2%

R00-R99

Symptome und abnorme klinischeund Laborbefunde

DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

49,3

50,6

5,2

5,1

9,5

9,8

3,9%

4,1%

S00-T98

Verletzungen und Vergiftungen DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

175,0

164,2

10,6

10,3

16,5

16,0

13,7%

13,4%

A00-Z99

Gesamt DAK-Bund

Schlesw.-Holst.

1.278,1

1.227,3

109,8

107,4

11,6

11,4

100,0%

100,0%

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DAK Gesundheitsreport - 37 - Schleswig-Holstein 2003

Tabelle A3: Arbeitsunfähigkeiten nach Wirtschaftsgruppen 2002:DAK-Bund und Schleswig-Holstein

Wirtschaftsgruppe (Wirtschaftszweige*) pro 100Versichertenjahre

∅ Tageje AU-

Kranken-stand

AU-Tage AU-Fälle Fall

Banken, Versicherungen (65 - 67) DAK-Bund 1.081,0 102,4 10,6 3,0%

Schlesw.-Holst. 1.086,7 100,2 10,8 3,0%

Baugewerbe (45) DAK-Bund 1.341,9 106,6 12,6 3,7%

Schlesw.-Holst. 1.212,1 103,5 11,7 3,3%

Bildung, Kultur, Medien (74, 80, 92) DAK-Bund 1.302,2 137,6 9,5 3,6%

Schlesw.-Holst. 1.205,6 118,0 10,2 3,3%

Chemische Industrie (23 - 25) DAK-Bund 1.224,3 115,4 10,6 3,4%

Schlesw.-Holst. 1.113,8 118,3 9,4 3,1%

Datenverarbeitung (72) DAK-Bund 905,8 92,5 9,8 2,5%

Schlesw.-Holst. 780,7 86,5 9,0 2,1%

Feinmechanik (30 - 33) DAK-Bund 1.115,9 109,9 10,2 3,1%

Schlesw.-Holst. 1.139,3 125,4 9,1 3,1%

Gesundheitswesen (85) DAK-Bund 1.476,2 116,6 12,7 4,0%

Schlesw.-Holst. 1.489,5 118,1 12,6 4,1%

Handel (50 – 52) DAK-Bund 1.154,7 96,9 11,9 3,2%

Schlesw.-Holst. 1.092,2 98,4 11,1 3,0%

Holz, Papier, Druck (20 - 22) DAK-Bund 1.109,3 104,1 10,7 3,0%

Schlesw.-Holst. 1.227,3 113,1 10,9 3,4%

Land-, Forst- und Energiewirtschaft DAK-Bund 1.364,7 119,4 11,4 3,7%

(01 - 02, 05, 10 - 14, 37, 40, 41) Schlesw.-Holst. 1.269,7 119,0 10,7 3,5%

Maschinen-, Anlagen-, u. Fahrzeugbau DAK-Bund 1.216,3 114,1 10,7 3,3%

(29, 34, 35) Schlesw.-Holst. 1.154,4 116,2 9,9 3,2%

Nahrungs- u. Genussmittel (15 - 16) DAK-Bund 1.338,9 104,5 12,8 3,7%

Schlesw.-Holst. 1.276,6 102,4 12,5 3,5%

Öffentliche Verwaltung (75) DAK-Bund 1.465,9 129,5 11,3 4,0%

Schlesw.-Holst. 1.457,0 130,4 11,2 4,0%

Organisationen, Verbände, soz. Einrichtungen DAK-Bund 1.332,9 135,7 9,8 3,7%

(91, 95) Schlesw.-Holst. 1.210,0 120,9 10,0 3,3%

Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung 741 DAK-Bund 812,1 82,0 9,9 2,2%

Schlesw.-Holst. 811,9 85,0 9,6 2,2%

Sonstige Dienstleistungen DAK-Bund 1.260,4 107,6 11,7 3,5%

(55, 70, 71, 74.2-74.8, 90, 93) Schlesw.-Holst. 1.231,2 103,2 11,9 3,4%

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe (26 - 28, 36) DAK-Bund 1.277,4 115,9 11,0 3,5%

Schlesw.-Holst. 1.278,7 114,6 11,2 3,5%

Textil (17 – 19) DAK-Bund 1.175,8 105,8 11,1 3,2%

Schlesw.-Holst. 816,1 81,5 10,0 2,2%

Verkehr und Nachrichtenübermittlung (60 - 64) DAK-Bund 1.350,0 108,4 12,5 3,7%

Schlesw.-Holst. 1.226,3 104,8 11,7 3,4%

(*) In Klammern sind die Wirtschaftszweige gem. Systematik der Bundesanstalt für Arbeit angegeben, die zu einerWirtschaftsgruppe gehören.

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Schleswig-Holstein 2003 - 38 - DAK Gesundheitsreport

Tabelle A4: Arbeitsunfähigkeiten nach Wirtschaftsgruppen 2001:DAK-Bund und Schleswig-Holstein

Wirtschaftsgruppe (Wirtschaftszweige*) pro 100Versicherten-jahre

∅ Tageje AU-

Kranken-stand

AU-Tage AU-Fälle Fall

Banken, Versicherungen (65 - 67) DAK-Bund 1.066,0 99,5 10,7 2,9%

Schlesw.-Holst. 1.052,3 97,4 10,8 2,9%

Baugewerbe (45) DAK-Bund 1.301,4 105,8 12,3 3,6%

Schlesw.-Holst. 1.200,8 104,3 11,5 3,3%

Bildung, Kultur, Medien (74, 80, 92) DAK-Bund 1.324,9 137,4 9,6 3,6%

Schlesw.-Holst. 1.127,2 117,9 9,6 3,1%

Chemische Industrie (23 - 25) DAK-Bund 1.221,0 114,9 10,6 3,3%

Schlesw.-Holst. 1.181,4 118,2 10,0 3,2%

Datenverarbeitung (72) DAK-Bund 882,5 88,9 9,9 2,4%

Schlesw.-Holst. 822,5 85,3 9,6 2,3%

Feinmechanik (30 - 33) DAK-Bund 1.101,5 108,9 10,1 3,0%

Schlesw.-Holst. 1.085,4 119,0 9,1 3,0%

Gesundheitswesen (85) DAK-Bund 1.493,6 115,1 13,0 4,1%

Schlesw.-Holst. 1.496,8 113,0 13,2 4,1%

Handel (50 - 52) DAK-Bund 1.150,8 95,1 12,1 3,2%

Schlesw.-Holst. 1.119,6 97,5 11,5 3,1%

Holz, Papier, Druck (20 - 22) DAK-Bund 1.103,1 103,3 10,7 3,0%

Schlesw.-Holst. 1.149,9 106,4 10,8 3,2%

Land-, Forst- und Energiewirtschaft DAK-Bund 1.377,7 118,7 11,6 3,8%

(01 - 02, 05, 10 - 14, 37, 40, 41) Schlesw.-Holst. 1.343,0 116,7 11,5 3,7%

Maschinen-, Anlagen-, u. Fahrzeugbau DAK-Bund 1.201,8 113,6 10,6 3,3%

(29, 34, 35) Schlesw.-Holst. 1.189,1 117,0 10,2 3,3%

Nahrungs- u. Genussmittel (15 - 16) DAK-Bund 1.325,5 103,1 12,9 3,6%

Schlesw.-Holst. 1.239,3 102,5 12,1 3,4%

Öffentliche Verwaltung (75) DAK-Bund 1.488,2 128,3 11,6 4,1%

Schlesw.-Holst. 1.509,1 127,4 11,8 4,1%

Organisationen, Verbände, soz. Einrichtungen DAK-Bund 1.316,7 133,8 9,8 3,6%

(91, 95) Schlesw.-Holst. 1.077,6 112,6 9,6 3,0%

Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung 741 DAK-Bund 806,9 79,9 10,1 2,2%

Schlesw.-Holst. 804,2 83,6 9,6 2,2%

Sonstige Dienstleistungen DAK-Bund 1.258,9 108,3 11,6 3,4%

(55, 70, 71, 74.2-74.8, 90, 93) Schlesw.-Holst. 1.139,0 102,7 11,1 3,1%

Sonstiges verarbeitendes Gewerbe (26 - 28, 36) DAK-Bund 1.254,5 113,5 11,0 3,4%

Schlesw.-Holst. 1.196,5 110,6 10,8 3,3%

Textil (17 - 19) DAK-Bund 1.152,6 104,4 11,0 3,2%

Schlesw.-Holst. 1.019,5 115,8 8,8 2,8%

Verkehr und Nachrichtenübermittlung (60 - 64) DAK-Bund 1.331,3 106,8 12,5 3,6%

Schlesw.-Holst. 1.211,6 106,7 11,4 3,3%

(*) In Klammern sind die Wirtschaftszweige gem. Systematik der Bundesanstalt für Arbeit angegeben, die zu einerWirtschaftsgruppe gehören.

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DAK Gesundheitsreport - 39 - Schleswig-Holstein 2003