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DaLaQui Gemeinden am Strom Gemeindebrief für die Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn September bis November 2014 Rainer Sturm / pixelio.de

DaLaQui Gemeinden am Strom

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Page 1: DaLaQui Gemeinden am Strom

DaLaQui Gemeinden am Strom

Gemeindebrief für die Kirchengemeinden Damnatz, Langendorf und Quickborn

September bis November 2014

Rainer Sturm / pixelio.de

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Alles Möhrchen?!

Zum Erntedankfest werden dieKirchen auf dem Land mit Garten-oder Feldfrüchten geschmückt.Auf dem Dorf weiß man, woherdas Essen kommt. Schon dieKleinen kennen Kornfelder undObstgärten.

Anders sieht es in der Großstadtaus, wo es keine Bauernhöfe gibt.Oft wissen dort Kinder, aber auchErwachsene nicht mehr, wounsere Nahrungsmittel herkom-men. Außerdem gibt es zu jederJahreszeit alles im Supermarkt zukaufen. Kein Problem sind da dieErdbeeren im Winter oder derGrünkohl im Sommer.

Nichtsdestotrotz wird auch in derGroßstadt Erntedank gefeiert. Inder Epiphaniengemeinde Winter-hude in Hamburg werden dieKindergartenkinder in den Gottes-dienst mit einbezogen. DenKleinen wird erzählt, wo Gemüse,Obst und Brot herkommen. DieKinder bringen Obst, Gemüse undBlumen mit und schmücken damitdie Kirche.

Im vergangenen Jahr hatten diemeisten Kinder Möhrchen dabei.Auch wenn die Kirche fastausschließlich mit Karotten ge-schmückt war, feierten sie begeis-tert ihren Erntedankgottesdienst.

In St. Petri, einer der Haupt-kirchen von Hamburg, über-nehmen die Landfrauenverbändedie Ausgestaltung der Kirche.

Eine riesige Erntekrone wird an-gefertigt. Die Landfrauen schaffenObst, Gemüse und Getreide heran.Erntekrone und Erntegabenwerden in einer Andacht am Tagvor Erntedank übergeben.

espana-elke / pixelio.de

Nach dem Erntedankgottesdienstwird ein Teil der Erntegaben ver-kauft. Der Erlös und die übriggebliebenen Früchte gehen ansoziale Einrichtungen wie dieTafel oder die Bahnhofsmission.

Ob in einer Stadtkirche oder einerDorfkirche, eins ist überall gleich:Beim Erntedankfest bedanken sichdie Menschen bei Gott für dieErnte und für die Fülle anFrüchten und Nahrungsmitteln,die es bei uns gibt.

Lilli Delong und Christiane Krüger

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Liebe Gemeinde!

Denn es sollen wohl Berge wei-chen und Hügel hinfallen, abermeine Gnade soll nicht von dirweichen, und der Bund meinesFriedens soll nicht hinfallen,spricht der HERR, dein Erbar-mer. Jesaja 54,10

Das Jahr 2014 ist sehr geschichts-trächtig. Vor 100 Jahren begannder Erste Weltkrieg mit einem bisdahin unbekannten Ausmaß anLeid, Tod und Verwüstung.

Statt dass man aus der Geschichtelernte, brach vor 75 Jahren derZweite Weltkrieg aus. Ein Grauen,das den vorangegangenen Kriegsogar weit in den Schatten stellte.

Hier direkt an der Elbe blieben dieFolgen dieses Krieges spürbar. Andiesem Fluss war Deutschland unddamit ganz Europa geteilt. ZweiMachtblöcke standen einanderwaffenstarrend gegenüber. Siebedrohten sich mit einem Waffen-arsenal, das alles Leben auf derErde mehrfach auslöschenkönnte.

Nach 1945 war zwar Frieden inDeutschland. Doch es war einFriede, den man mit gutem Rechtals Kalten Krieg bezeichnete.

Aber dann traten Ereignisse ein,die dazu führten, dass vor 25Jahren die Grenzen geöffnet, dieMauern abgebrochen und dieZäune niedergerissen wurden.

Die Menschen, die das möglichgemacht hatten, versammeltensich zu Beginn der Montags-demonstrationen in den Kirchen.Sie riefen "Keine Gewalt!" beiihren Protestmärschen und schaff-ten den gigantischen Umbruchallein mit friedlichen Mitteln.

Sicher begünstigten besonderehistorische Umstände den glück-lichen Verlauf der friedlichenRevolution: Der Politikwechselvon Michail Gorbatschow, dieEntwicklungen in Polen, Ungarnund der Tschecheslowakei, dieSchwäche des DDR-Staates imJahr 1989.

Dies darf jedoch nicht den Blickdafür verstellen, wie machtvollder friedliche Protest selber war.Und dass nur der Wille zumFrieden die Wunden heilt, diejeder Krieg reißt.

100 Jahre nach Beginn des wohlblutigsten Jahrhunderts derMenschheitsgeschichte sehen wirmit Schrecken auf die heutigenKriege: Die Krise in der Ukraine,die Kriege in Syrien, im Irak undPalästina. So viele Konflikte, diekaum wahrgenommen werden.

Die Bereitschaft wächst, Waffenzu liefern und Kriegsgräuel mitGewalt zu bekämpfen. Dochwurde schon alles unternommen,was dem Frieden dient?

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„Mehr als Geschmackssache“

„Mehr als Geschmackssache“-unter diesem Titel stand das ersteHochschulforum der evangeli-schen Landeskirche Hannoversam 23. Mai 2014. Eingeladenwaren Studenten, Dozenten undMitarbeiter aller niedersächsi-schen Hochschulen, andere Inter-essierte und der QuickbornerLandwirt Martin Schulz.

Diese Veranstaltung sollte helfen,den Dialog zwischen ethischenund ökologischen Fragen in derHochschularbeit und der persön-lichen Verantwortung jedes Ein-zelnen zu intensivieren. Die Refe-renten kamen aus den BereichenWissenschaft, Politik und Wirt-schaft. Die Bekanntesten warensicherlich Sarah Wiener, BärbelHöhn und Professor Ernst Ulrichvon Weizäcker.

Sarah Wiener forderte die Stu-denten auf, wieder selber kochenzu lernen und sich nicht nur vonFertiggerichten zu ernähren. Siesollten bewusst einkaufen undnachfragen, wie die Lebensmittelerzeugt wurden.

Von Weizäcker ist Vizepräsidentdes Club of Rome, der schon vorvier Jahrzehnten die Grenzen desWachstums aufzeigte. Von Weiz-äcker kritisierte die globaleAgrarpolitik. Diese habe nicht dasvorrangige Ziel, die Weltbevölke-rung zu ernähren, sondern sei anmaximalen Gewinnen orientiert.

Die Aussage, mit der Gentechniklasse sich der Hunger bekämpfen,sei absurd. Er plädierte dafür,weniger Fleisch zu essen.

In weiteren Foren ging es um dieDiskussion „Tank oder Teller", umdas Thema Menschen und Nutz-tierhaltung oder wie selbstver-ständlich unser tägliches Brot sei.

Ich selbst war Referent in demForum „Was darf es denn kosten?Zwischen Suppenküche, Fleisch-produzent und Bioland". Zusam-men mit Bärbel Höhn von denGrünen, moderiert von unseremProbst Stefan Wichert-von Holtenging es sofort in die Diskussionmit dem Publikum. Dennletztendlich hat der Verbrau-cherdurch seine Einkäufe eine großeMacht, die Art der Lebens-mittelerzeugung zu beeinflussen.

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Bärbel Höhn plädierte für dieVerbesserung der Kennzeichnungvon Lebensmitteln. So würdemehr Transparenz für den Ver-braucher geschaffen. Sie warb fürdie Unterstützung von Program-men wie Bioland oder Neuland,weil diese viele gesellschaftlicheForderungen aufgegriffen und ihreRichtlinien danach ausgerichtethaben.

Ich fand die Veranstaltung sehrgelungen, weil man versuchte, dieThemen von allen Seiten zubeleuchten. Zweifelsohne ist dasThema Lebensmittelerzeugungund landwirtschaftliche Tierhal-tung ein Thema, das im Momentdiskutiert wird.

Die Bundesbürger fragen öfternach Fairtrade-Produkte. Anderer-seits wird in kaum einemeuropäischen Land so wenig fürNahrungsmittel ausgegeben wie inDeutschland. Das müsste sichfreilich ändern, wenn man einMehr an Tierwohl, an Biolebens-mitteln oder an nachhaltig erzeug-ten Lebensmitteln haben will.

Ein wesentlicher Punkt in der Dis-kussion um unsere Lebensmittelist für mich: Wir leisten es unsimmer noch, über 30 % der Le-bensmittel wegzuschmeißen. Dasist vielleicht auch ein Indiz dafür,dass Lebensmittel viel zu billigsind. Die Argumentation, wirmüssten produzieren, was dasZeug hält, um die Welt zu ernäh-ren, klingt für mich wie ein Alibi.

Wir leben in Europa in einer derfruchtbarsten Gegenden der Weltmit einer vergleichsweise dünnenBesiedlung. Dennoch müssen wirmehr landwirtschaftliche Erzeug-nisse importieren als wirexportieren. Sicherlich könnensich so Bauern aus armen Ländernlohnende Absatzmärkte in denreichen Ländern erschließen.Wenn wir dann aber Waren, diebei uns keiner essen will, dort zuDumpingpreisen verkaufen, dannzerstören wir die Märkte in derDritten Welt, vernichten die Exis-tenzgrundlage der Bauern dortund fördern den Hunger.

Problematisch ist auch der Anbauvon Soja. Wo die Fläche eigent-lich für die Ernährung der eigenenBevölkerung benötigt wird, dannaber das Soja gewinnbringend alsViehfutter nach Europa geliefertwird, läuft etwas falsch. Wirddafür auch noch Regenwaldgerodet, ist das noch schlimmer.

Diese Diskussionen werden in dennächsten Jahren und Jahrzehntensicherlich zunehmen. Da ist dieethische Frage, wie wir unsereNutztiere halten wollen, oderwelche globale Agrarpolitik denHunger in der Welt mindern undsogar eine wachsende Weltbevöl-kerung ernähren kann. Und esstellt sich die ökologische Frage,mit wie viel Energieaufwand wirunsere Lebensmittelerzeugungund Verarbeitung noch betreibenkönnen.

Martin Schulz

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Monatsspruch OktoberEhre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich,und gib deine Erstlingsgaben ohne zu geizen.

Sirach 35,10

clearlence-images.de/pixelio.de

Ein neuer Lektorenkurs startet im KirchenkreisLektorinnen und Lektoren sindGemeindemitglieder, die keineTheologen oder gar Pastoren sind,sondern einem ganz normalenBeruf nachgehen. Aber sie habeneine Ausbildung gemacht, nachder sie in unseren Kirchen Gottes-dienste halten können.

Sie lernen, wie ein Gottesdienstaufgebaut ist, wie man die Litur-gie gestaltet und welche Liederund welche Gebete zum Themades Gottesdienstes passen. Dafür,ganz allein eine Predigt zuschreiben, reicht diese Ausbildungnicht aus. Doch Lektoren benutz-en Lesepredigten, die von Theo-logen ausgearbeitet wurden. DiesePredigten eignet sich ein Lektoran. Er überarbeitet die Predigt undsucht die Worte und die Beispiele,die zu ihm passen.

Lektoren sind mehr als eineVertretung, wenn der Pastor keineZeit hat. Sie bringen eine andereStimme, andere Erfahrungen undeine andere Sichtweise in denGottesdienst ein. Damit bieten sieeine wichtige und gute Ergänzungzu den Gottesdiensten, die Pastor-innen und Pastoren gestalten.

Während der folgenden achtMonate wird Jörg Prahler diesenLektorenkurs leiten. In der Zeitwird er mit den Lektoren verstärktGottesdienste auch in anderenKirchengemeinden halten.

Die Kirchenvorstände freuen sich,dass auch drei junge Frauen ausunseren Gemeinden diese Aus-bildung zur Lektorin beginnenwollen. Wir haben sie gefragt, wa-rum sie Lektorin werden wollenund was sie von diesem Kurserwarten.

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Tamara Schulz aus Damnatz:

Jörg Prahler hatte mich vor einigerZeit gefragt, ob ich nicht Lusthätte, eine Lektorenausbildung zumachen. Da habe ich gleich „Ja“gesagt. Gemeinsam mit derDiakonin Thiemann habe ichschon einige Male die Laternen-gottesdienste und Adventsgottes-dienste gestaltet. Das hat mirimmer sehr viel Spaß gemacht.

In der Lektorenausbildung möchtegerne noch mehr lernen, zumBeispiel wie ich eine Lesepredigtvortragen kann. Ich hoffe, dass ichdann nach Abschluss des Kursesdie Leute mit meinen selbst-gestalteten Gottesdiensten erfreu-en kann.

Tamara Haaker-Jung aus Quickborn:

Ich habe vor ungefähr 15 Jahrenzusammen mit Jörg und anderenLeuten aus der Gemeinde dieKinderkirche aufgebaut. Schondamals habe ich Familiengottes-dienste vorbereitet und durch-geführt. Das hat mich selbstbe-wusster und stärker gemacht.

Als Jörg den Vorschlag mit demLektorenkurs gemacht hat, habeich gezögert. Ich habe zwei kleineKinder und das ist schon einegroße Herausforderung. Doch derKurs hat mich neugierig gemacht.Ich hoffe, dass ich der Aufgabegerecht werde und so meinen Teilzum Gemeindeleben beitragenkann.

Christiane Krüger aus Langendorf:

Auch ich wurde von Jörg Prahlergefragt, ob ich nicht Lust hätte,eine Lektorenausbildung zu ma-chen. Spontan sagte ich zu. Dochdann kamen die Zweifel: Werdeich der Aufgabe gerecht? Bekom-me ich Sohn, Arbeit und Aus-bildung zeitlich unter einen Hut?

Ja, das klappt! Ich weiß, dass ichauf die Menschen in meiner Um-gebung, auf Freunde und ganzbesonders Familie zählen kann.Sie stehen hinter mir und unter-stützen mich. Sie springen fürmich ein, wenn ich mal nichtkann. Und machen ihre Sachegerne…

Das ist es auch, was mich bewegt,Lektorin zu werden. Ich unter-stütze den Pastor, mache das gerneund hoffe sehr, dass der Gottes-dienst der Gemeinde gefällt.Außerdem freue ich mich darauf,wieder die „Schulbank zu drüc-ken“. Es ist schön, etwas Neues zulernen und mich mit dem Glaubenauseinanderzusetzen. Besondersinteressiert mich, wie 2000 Jahrealte Geschichten aus der Bibel indie heutige Zeit passen. WelcheMöglichkeiten in der Liturgie gibtes, um einen Gottesdienst zugestalten?

Ich bin sehr gespannt auf diekommende Ausbildungszeit unddie eigentlichen Vertretungs-gottesdienste!

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Himmlische OrtszeichenZwei NDR1-Morgenandachten über unsere Gegend von Irene Sonnabend, Pastorin am Haus der Stille im Kloster Drübeck

Der Flug der Kraniche - Montag, 28. Oktober 2013

Auf einem abgeernteten Feld aneinem Abend im Herbst: zehn,vierzehn – weit über zwanzigKraniche. Sie machen Rast aufihrem Zug nach Süden.

Auch ich bin nur kurz hier. Vorzwei Stunden war ich noch auf derAutobahn im dichten Verkehr, einLKW hinter dem anderen. Jetztbin ich angekommen in demkleinen Dorf nahe der Elbe. Habmir das Fahrrad geschnappt undstehe jetzt hier, in vollkommenerStille, am Rande desStoppelfeldes, auf dem dieKraniche stehen.

Am Horizont eine Reihe vonPappeln. Es ist so still, dass ichdas Blut in den Ohren rauschenhöre. Wann war es zum letztenMal so still um mich?

In dieser Nacht träume ich. Ichträume, dass ich aufstehe und dieTreppe in dem fremden Hausheruntergehe. Dann stehe ichdraußen in der Nacht auf freiemFeld. Plötzlich ein Rauschen. Ichschaue auf und sehe einen Zugvon Kranichen, der über mich hinzieht. Zielsicher und unbeirrt.Dann sind sie fort. Aber vor mirliegt plötzlich eine große weißeFeder. Ich weiß, dass sie einGeschenk für mich ist.

Am Morgen kann ich mich andenTraum genau erinnern. Auch dasGefühl von Bewunderung undSehnsucht, das ich im Traumhatte. Wie zielsicher, in welchschöner Bewegung der Vogel-schwarm durch den Nachthimmelzog.

Für sie stellt sich wohl nicht dieFrage, ob ihr Weg ein Ziel hat.Das Ziel ist ihnen mit unfehlbarerSicherheit eingeschrieben.

Ich denke an all die offenenFragen, mit denen ich hergekom-men bin. Meine Verwirrungdarüber, was jetzt wichtig und wasbelanglos ist. Welches Ziel sichlohnt in der Zeit, die mir nochbleibt.

Aber die bedeutsamen Antwortendes Lebens lassen sich nichtherbei zwingen. Schon gar nichtin vier Tagen. Da fällt mir dieFeder ein, die im Traum plötzlichvor mir lag und ein Geschenk war.Nein, Antworten lassen sich nichterzwingen. Manchmal fallen sieaber federleicht vom Himmel.Und der innere Kompass, denGott in jedes seiner Kinder gelegthat, zeigt wieder deutlich an.

Es muss nur ein bisschen still umeinen werden; es braucht viel-leicht ein Stoppelfeld und freienHimmel über sich.

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Ein Schlüssel für die Kirche - Mittwoch, 30. Oktober 2013

Verflixt, dieser Wind! Es istwieder ein grauer, stürmischerTag. Aber es ist mein letzter Taghier im Wendland, und ich habemir vorgenommen, die Radtourentlang der Elbe von Gorleben bisHitzacker zu machen. Seit einerWeile schon verläuft der Radwegauf dem Elbdeich. Der Blick istgrandios: die weite Flussaue, überdie die Wolken schnell hinziehen.Vereinzelt stehen Reiher in denAuewiesen.

Aber ich habe Gegenwind undeine miserable Kondition. Trotzder mich umgebenden grandiosenLandschaft trete ich etwas ver-bissen in die Pedale. Da sehe ichvor mir, direkt hinter dem Deichund umgeben von hohen Eichen,eine kleine Dorfkirche, ein Fach-werkbau, der backsteinrot Wärmeausstrahlt. Und mir einen Grundgibt, aus dem Wind zu kommenund eine Pause einzulegen.

Wahrscheinlich ist sie ja doch zu,wie die meisten Kirchen, leider.Ist sie auch. Aber an der Tür hängtein Zettel: „Schlüssel gibt es beimFriseur. Oder, wenn dort geschlos-sen, 500m elbaufwärts im HotelSteinhagen.“

Tatsächlich vertraut man mir daden Kirchenschlüssel an. ZehnMinuten später stecke ich ihn indas alte Türschloss und betrete dieKirche.

Hellgrau-rot sind die Bänke

gestrichen. Durch die Klarglas-fenster sieht man in das Laubwerkder Eichen ringsum. Vorne, imMittelpunkt des Altars, gibt es eineigenartiges Bild. Habe ich sonoch nie gesehen.

Ein großer, zweistöckiger Brun-nen. In der oberen Schale, imWasser, steht das Kreuz mit demgekreuzigten Jesus. Das Wasserströmt aus der oberen Schale indie untere, noch größere. Dortsteht eine Frau. Damit man auchweiß, wer sie ist, hat der Maler inschönen Buchstaben „Glaube“hinter sie geschrieben. Mit einemBecher schöpft sie Wasser undverteilt es an viele andere, anMänner, Frauen und Kinder, dieihr einen Becher hinhalten.Manche halten aber auch keinenBecher hin. Sie machen ernsteGesichter und scheinen zudiskutieren.

Vielleicht ist es ihnen zu einfach,denke ich. Vielleicht müssen sieerst noch mit Zweifeln kämpfen.Vielleicht können sie sich nichtvorstellen, dass es so einfach ist:Glauben. Vertrauen. Annehmen.

Dann sitze ich da und ruhe ausund denke gar nichts. Der Windpfeift um die Kirche. Alles ist gut,wie es ist.

Nach einer Weile schließe ich dieKirche wieder ab, bringe denSchlüssel zurück und nehme denKampf mit dem Wind wieder auf.

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Andreas Hermsdorf / pixelio.de

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Gemeindehaus QuickbornMontag:20-21.30 Uhr: Gitarrenkurs

Nach Absprache

Dienstag:9.30-11.30 Uhr: Krabbelgruppe15-17 Uhr: Gemeindenachmittag

Am 14. Oktober „Rundreisedurch Kalifornien. EinLichtbildvortrag von Sieg-fried und Sigrid Timme“Pastor Prahler gestaltet denGemeindenachmittag am 11.November.

19-21 Uhr: Singkreis

Mittwoch: 20-21 Uhr: Gospelprojekt

Donnerstag:16.30-18.30 Uhr: KUVorkonfirmanden

Am 25.9., am 9.10. und am23.10. sowie am 20.11. istUnterricht.

Hauptkonfirmanden Am 2.10. und 16.10., am13.11. und 27.11.

19.30– 21.00 Uhr: Posaunenchor

Samstag: 9.30-12 Uhr: Kinderkirche

Kinderkirche ist am 11.Oktober. Im November sindHerbstferien.

GemeinderaumLangendorfDienstag: 15-17 Uhr: Gemeindenachmittag

Am 21. Oktober „Rundreisedurch Kalifornien. EinLichtbildvortrag von Sieg-fried und Sigrid Timme“.Am 25. November ist derGemeindenachmittag mitPastor Prahler im Feuerwehr-haus in Laase. Wir feiern dortunsere Adventsfeier.

Mittwoch:19-21 Uhr: Mandolinenorchester

Donnerstag:16.15-17 Uhr: Instrumentalkreis

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Freud und Leid

Wie immer werden in der Online-Ausgabe unseres Gemeinde-briefes die Geburtstage und die Amtshandlungen nichtveröffentlicht.

Wer nicht in der Geburtstagsliste genannt werden möchte, der möge sichbitte rechtzeitig vorher telefonisch im Pfarramt (05865/244) melden.

ImpressumArbeitskreis Gemeindebrief im Pfarramt Quickborn, Damnatz und Langendorf.Mitarbeiter: Lilli Delong, Kerstin Harms, Christiane Krüger, Jörg Prahler, Elfriede Schulz, Gisela Webs. Auflage: 1250. Namentlich bezeichnete Artikel müssen nicht die Meinung des Arbeitskreises wiedergeben.

Monatsspruch November 2013Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Lk 17,21

Uschi Dreiucker / pixelio.de

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Marco Barnebeck (Telemarco) / pixelio.de

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Aus der Region Mitte

Kirchengemeinde Plate

Donnerstag, 30. Oktober, 18 UhrAbschlussbläserkonzert der Hanstedt-Freizeit

Kirchengemeinde Lüchow

Samstag, 27. September, 9-12 UhrSt.-Johannis-Frühstück „Glückhat verschiedene Gesichter“Kostenbeitrag 6 €, eine Anmel-dung wird erbeten unter 05841/ 976791, Gemeindehaus Lüchow

Donnerstag, 16. Oktober, 19 UhrMännerrunde Gemeindehaus Lüchow

Donnerstag, 20. November, 19 Uhr Männerrunde Gemeindehaus Lüchow

Kirchengemeinde Dannenberg

Samstag, 11. Oktober, 10 Uhr Kindergottesdienst, P. Kühnel undTeam

Samstag, 22. November Friedhofsandachten13.00 Uhr in Splietau13.45 Uhr in Nebenstedt14.00 Uhr in Thunpadel14.30 Uhr in Schaafhausen14.45 Uhr in Streetz15.15 Uhr in TrammSonntag, 23. November 14.00 Uhr in Groß Heide14.00 Uhr in Lüggau15.00 Uhr in Bresse Marsch15.00 Uhr in Schmarsau

Mittwoch, 1., 15. und 29. Oktober, 12. und 26. November, 9.30 UhrLiteraturkreis, Frau Wagener

Dienstag, 14. und 28. Oktober, 11. und 25. November, 19.30 Uhr Bibelgesprächskreis, Herr Herrmann

Montag, 22. Oktober, 26. Novem-ber 15.00 Uhr, Gemeindenach-nachmittag, Pn. Ackermann

Freitag, 31. Oktober, 19.30 Uhr Orgelkonzert zum Reformations-tag, Kantor Kukureit

Sonntag, 2. November, 11-17 Uhr Kartoffelsonntag im Gemeinde-haus mit Bücherantiquariat, Eine Welt Laden, Kaffeestube, Truhe

29.-30. November, 11.-17 Uhr Weihachtsmarkt

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Grab ungepflegt? Bitte nicht ärgern!

Ein gut gepflegter Friedhof ist fürdie Angehörigen und Besucher einwürdevoller Ort der Besinnung.

Deshalb führt der Kirchen-vorstand einmal im Jahr in jedemFrühling eine Friedhofsbegehungdurch. Hierbei wird die Stand-festigkeit der Grabsteine nach derFrostperiode, aber auch derGesamtzustand des Friedhofs, derKapelle, der Hecken und Zäuneebenso wie der Pflegezustand dereinzelnen Gräber überprüft.

Werden an Gräbern irgendwelcheMängel festgestellt, wird derNutzungsberechtige der Grabstelleangeschrieben. In der Regel wirdauch eine Frist gesetzt, bis wanndie Mängel beseitigt werdensollen. Das wirkt leider oftunpersönlich und bürokratisch.

Andererseits muss der Kirchen-vorstand im Zweifelsfall nach-weisen, ob, wie und wann er tätiggeworden ist. Ebenso müssen dasKirchenkreisamt und der Fried-hofswart über die Beanstandun-gen informiert werden. Der Fried-hofswart meldet dem Kirchen-vorstand zurück, ob die Mängelbehoben wurden – oder ob nicht.

Das Versenden der Briefe dientdazu, dass alle Beteiligten denÜberblick behalten. Ohne diesesVerfahren würden sonst wohlmanche Grabsteine ein ganzesJahr lang eine Gefahrenquelle

darstellen oder das Unkraut aufmanchen Gräbern hochwachsen,bis es sich auf die Nachbargräberaussät.

Manchmal vergehen zwischen derFriedhofsbegehung und der Ver-sendung der Briefe einige Wo-chen. Die Angehörigen, wundernsich dann, wenn das Kirchenkreis-amt eine tadellos gepflegte Grab-stelle beanstandet. In anderenFällen kommen die Briefe sehrfrüh, bevor die Angehörigen dieGrabpflege überhaupt ausführenkonnten.

Das kann zu Verärgerungen führenund tut uns Leid. DerKirchenvorstand will mit denBriefen niemanden an den Prangerstellen. Verstehen Sie diesesSchreiben bitte an erster Stelle alsErinnerung oder als Hinweis – dersich eben manchmal auch schonerübrigt hat.

Sollte Ihnen nicht klar sein, wasder Kirchenvorstand bemängelnwollte, sprechen Sie bitte denFriedhofsgärtner oder ein Mitglieddes Kirchenvorstandes an.

Unser Ziel ist es, unsere Friedhöfein dem guten Zustand zu erhalten,den sie Dank Ihrer guten Grab-pflege haben.

Gisela Webs

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Ein Gruß für unsere Kranken

Ich liege, Herr, in deiner Hut und schlafe ganz mit Frieden. Dem, der in deinen Armen ruht, ist wahre Rast beschieden.

Du bist's allein, Herr, der stets wacht,zu helfen und zu stillen, wenn mich die Schatten finstrer Nacht mit jäher Angst erfüllen.

Ich weiß, dass auch der Tag, der kommt,mir deine Nähe kündetund dass sich alles, was mir frommt, in deinen Ratschluss findet.

Jochen Klepper 1938, Evangelisches Gesangbuch 486 - / pixelio. de

Brennholz zu verkaufen

Im letzten Dezember brach einegroße Eiche an der QuickbornerKirche auseinander und musstegefällt werden. Leider ist derStamm so stark beschädigt, dasser sich nicht ans Sägewerk ver-kaufen lässt.

Der Kirchenvorstand sucht nachInteressenten für das Holz odernach einer guten Idee, was mandamit anfangen kann.

Sie können sich im Pfarramt unterTel.: 05865/ 244 melden.

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