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LEBEN FÜR ALLE Dank Ihrer Hilfe Ausgabe 4, Dezember 2009 Schwerpunkte Spendenaufruf: Alte Menschen in Moldawien leiden an Hunger, Kälte und Einsamkeit Unsere Arbeit im Südsudan: Die Augen der hungernden Kinder verlangen unseren ganzen Einsatz Ein Tag im Leben von... Vera Croitor, Straseni, Moldawien

Dank Ihrer Hilfe Nr. 4 2009

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Unsere Hauszeitung «Dank Ihrer Hilfe» dient der Information unserer Spenderinnen und Spender über die Arbeit der Stiftung.

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LEBEN FÜR ALLE

Dank Ihrer HilfeAusgabe 4, Dezember 2009

Schwerpunkte� Spendenaufruf:Alte Menschen in Moldawienleiden an Hunger, Kälte undEinsamkeit

� Unsere Arbeit im Südsudan:Die Augen der hungernden Kinderverlangen unseren ganzen Einsatz

� Ein Tag im Leben von. . .Vera Croitor, Straseni, Moldawien

Im eisigen Winter ist unsere Hilfe dringend nötigLEBEN FÜR ALLE unterstützt in der Kleinstadt Straseni in Moldawien ein Heim für20 besonders bedürftige alte Menschen, die sich nicht mehr allein versorgen können.Frau Gusan ist eine von ihnen. Im Heim ist sie aufgeblüht und giesst täglich liebevolldie vielen Topfpflanzen. Sie geht auch regelmässig in die Kirche, um zu beten, denn sieist voller Dankbarkeit für die Aufnahme im Heim.

Zusätzlich zu den Heimbewohnerinnen und -bewohnern können auch alte Menschenaus der Umgebung in das Tagesbetreuungszentrum kommen. Dort erhalten sie einewarmeMahlzeit und sie haben Gelegenheit, ihre Wäsche zu waschen. Und was genausowichtig ist: Sie treffen andere Menschen, die in der gleichen Notsituation leben wie sieund entfliehen für ein paar Stunden der quälenden Einsamkeit. Wenn die alten Men-schen nicht mehr in der Lage sind, das Tagesbetreuungszentrum aufzusuchen, versorgtein mobiler Pflegedienst sie mit dem Allernotwendigsten:

Sie bekommen Essen, Feuerholz und Medikamente in die Häuser geliefert, was inder besonders schwierigen Zeit im Winter oft lebenswichtig ist.

Wir bringen Hoffnung in den tristen Alltag dieser alten Menschen!

Mit 7 Franken proMonat überleben?Frau Gusan ist 83 Jahre alt. Ihre Tochter ist in die Ukraine ge-gangen, um Arbeit zu suchen. Sie hat alles, was sie hatte, ver-kauft, um neu anzufangen. Ihre Mutter wollte sie später nach-holen. Aber Frau Gusans Tochter fand keine Arbeit und wurdealkoholkrank.

So blieb die alte Frau ohne Unterkunft und ohneMittel in Mol-dawien zurück und musste betteln. Obwohl Frau Gusan seitihrer Kindheit hart gearbeitet hat, bekommt sie keine Pension, denn alle ihreDokumente sind verloren gegangen. Sie erhält vom Staat eine «Sozialhilfe» von etwa7 Franken im Monat. Wie soll die alte Frau von diesem Geld leben?

Bittere Armut in MoldawienSo wie Frau Gusan geht es vielen alten Menschen in Moldawien. Da es keine Arbeit gibt,gehen die Jungen ins Ausland und die Alten bleiben allein zuruck. Die Durchschnitts-pension beträgt 60 Franken – aber das Existenzminimum mindestens 100 Fran-ken! In den ländlichen Gebieten gibt es kaum Gasanschlusse oder Heizungen, und 90%der Bevölkerung muss mit Wasser aus dem Brunnen auskommen.

Die Folgen sind Hunger, Kälte und vor allem:Einsamkeit.

Alte Menschen in Moldawien leidenan Hunger, Kälte und Einsamkeit

Spendenaufruf Moldawien

Bitte tragen Sie dazu bei, diesen Menschenüber den Winter zu helfen!

Unsere Arbeit im Südsudan

Diese bittenden Augen kann man nicht mehr vergessen. Diese Augen sollen leuch-ten! Deshalb leisten wir jeden Tag von neuem Höchsteinsatz, um ihre Lage zu ver-bessern.

Mit innovativen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Projekten engagieren wir unsfür die Verbesserung der Lebensqualität der sudanesischen Schülerinnen und Schüler,der Haushalte in den Schuleinzugsgebieten. Auch Rückkehrer und anderer Hilfsbedürf-tige profitieren von unserem Engagement. Unser Ziel ist, dass die Bevölkerung dielandwirtschaftliche Produktion wieder aufnimmt und sich selbst versorgen kann,um Nahrungsmittelhilfen Schritt für Schritt zu reduzieren.

DemonstrationsfarmenWir haben Demonstrationsfarmen aufgebaut. Dort bauen wir Gemüsesorten an, die re-gional bekannt sind, wie Salatgurken, Auberginen, Kürbisse, Bohnen, Erdnüsse, Sim Sim,Sorghum und Zwiebeln. Eine der ersten eröffneten Demonstrationsfarmen nutzt auchörtliche Bewässerungstechnologien.

OchsenpflugtrainingUm den Bauern die Möglichkeit aufzuzeigen, grössere Flächen zu kultivieren, führenwir an verschiedenen Orten Ochsenpflugtrainings durch. In den Trainings werden siemit verbesserten landwirtschaftlichen Techniken vertraut gemacht, die die Ernte-erträge erhöhen können. Die Lehrer, Eltern und Schüler kultivieren die Gärten und dasWFP-Programm «Nahrung für Training» stellt den Bauern landwirtschaftliche Hilfsmit-tel, wie zum Beispiel Werkzeuge und Ochsen, zur Verfügung.

SchulgärtenWir haben 25 Schulen in Aweil Ost und Aweil Nord ausgewählt, in denen wir Schul-gärten angelegt haben. FAO und WFP lieferten das Saatgut und Werkzeuge, die Leh-rer, Eltern und Schüler kultivierten die Gärten. Die Nahrungsproduktion ist dadurchangestiegen, und die Kenntnisse im Umgang mit modernen landwirtschaftlichen Me-thoden wurden verbessert. Insgesamt haben die Schulgemüsegärten die Abhängigkeitvon externer Nahrungshilfe verringert. Die Erträge der Schulgärten hatten eine bessereErnährung der Schülerinnen und Schüler und damit verbesserte schulische Leistungenzur Folge.

Ihre Hilfe macht es möglich, dass wir dieses grosse Projekt weiterführen könnenund so die Menschen letztendlich zu Selbstversorgern machen. Wir möchten Ih-nen deshalb an dieser Stelle unser herzliches Dankeschön für Ihre Unterstützungaussprechen. Es bestärkt uns in unserem Tun und unseren Bestrebungen den ein-geschlagenen Weg weiter zu gehen.

Dr. Ales TilenPräsident LEBEN FÜR ALLE

Postcheckkonto «Moldawien» 87-50934-5

Die Augen der hungernden Kinderverlangen unseren ganzen Einsatz!

Mein Name ist Vera Croitor und ich bin 72 Jahre alt. Ichhatte zwei geliebte Töchter. Eine ist jedoch schon vor vie-len Jahren verstorben. Ich habe daraufhin für ihre vier Kin-der gesorgt, wovon zwei mit einer körperlichen Behinde-rung auf die Welt gekommen sind. Wir lebten zusammenmit meinem Schwiegersohn in unserem Haus. Als wir ei-nen Bankkredit nicht zurückzahlen konnten, nahm manuns alles, was wir hatten weg. Wir hatten kein Dach mehrüber dem Kopf, wir standen vor dem Nichts.

Mittlerweile leben meine Enkelkinder in sozialen Einrich-tungen, wo man sich gut um sie kümmert. Und auch ichkann nicht klagen – im Gegenteil! Im Zentrum «Rainbow»fühle ich mich rundum wohl und kann Zeit mit Gleichge-sinnten verbringen. Hier erhalte ich auch jene Hilfe, dieich so dringend benötige, sitze ich doch selbst im Rollstuhl.Ich bin den Menschen dankbar, die an uns gedacht unddieses Projekt ermöglicht haben. Ich hätte nicht mehr fürmöglich gehalten, dass mich das Leben eines Tages dochnoch so reichlich mit Glück beschenkt. EinenWunsch habeich jedoch noch: Ich würde gerne zum Zahnarzt gehen, da-mit ich wieder normal essen und sprechen kann. DankLEBEN FÜR ALLE bin ich aber optimistisch, dass sich auchdies bald realisieren lässt.

Ich hoffe, dass weiterhin vielen Menschen wie mir im Zen-trum «Rainbow» geholfen werden kann. Jeder hat es ver-dient, wenigstens einen schönen Lebensabend verbringenzu dürfen. Diesen geniesse ich nun in vollen Zügen.

IMPRESSUM

«Dank Ihrer Hilfe»erscheint 4x pro Jahr

HerausgeberLEBEN FÜR ALLE

Auflage25000

RedaktionLEBEN FÜR ALLE

DruckDruckerei Kyburz AG8157 Dielsdorf

FotosBhola Sah

AdresseAmtsstrasse 38610 Uster

Telefon043 399 07 01

Fax043 399 07 03

[email protected]

Internetwww.lfa.ch

Unsere Hauszeitung «Dank Ihrer Hilfe» dient der Information unsererSpenderinnen und Spender über die Arbeit der Stiftung.Ein Abonnement kostet CHF 5.– pro Jahr.

Postcheckkonto «Moldawien» 87-50934-5

Ein Tag im Leben von ...

Name: Vera CroitorAlter: 72 JahreWohnort: Rainbow-Heim, Straseni

Vera Croitor hatte sich mit ihrem Schicksal schonbeinahe abgefunden. Dass manchmal unverhofftdoch alles anders kommt, zeigt ihre Geschichte.

Aus Gründen der Wiedererkennung verzichten wir auf ein neuesErscheinungsbild und bleiben bei unserem bewährtenSchweizer-Logo, von dem sich auch unsere Spender angespro-chen fühlen.