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Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Das achtjährige Gymnasium in Nordrhein-Westfalen. Schulzeitverkürzung gelingt. NorDrHeiN-WestFaleN MACHT SCHULE.

Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

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Page 1: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

Ministerium fürSchule und Weiterbildungdes Landes Nordrhein-Westfalen

Das achtjährige Gymnasium in Nordrhein-Westfalen.Schulzeitverkürzung gelingt.

NorDrHeiN-WestFaleN

MACHT SCHULE.

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Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

im breiten Konsens der Parteien sowie der Eltern- undLehrerverbände entschloss sich Nordrhein-Westfalen2004 für die Verkürzung des gymnasialen Bildungs-gangs.

Die Umstellung eines seit Generationen vertrauten Lern-rhythmus auf einen auf acht Lernjahre angelegten Bil-dungsgang ist mehr als die bloße Streichung eines Lern-jahres. Sie erfordert eine Überprüfung der Lehrpläne,neue Strukturen des Schultages und ein Umdenken beider Gestaltung des Unterrichts.

Inzwischen hat unser „renoviertes“ Gymnasium schonGestalt angenommen. Die Stundentafel sieht neben denStunden für die einzelnen Fächer zusätzliche Stunden(Ergänzungsstunden) vor, die den Schulen Freiräume fürdie Gestaltung des Unterrichtsangebots und zur gezieltenindividuellen Förderung eröffnen. Neue schlankere Lehr-pläne wurden eingeführt, zusätzliche Lehrkräfte für denpersonellen Mehrbedarf wurden eingestellt sowie Mittelfür räumliche Investitionen bereitgestellt („1.000-Schu-len-Programm“). Vielfältige Beispiele aus den anderenLändern wurden auf ihre Tauglichkeit für Nordrhein-West-falen geprüft und gegebenenfalls einbezogen, um diesenUmstellungsprozess zu bewältigen und Anfangsschwie-rigkeiten zu überwinden.

Dass das Gymnasium seit 2005 trotz (oder wegen?) allerVeränderungen an Beliebtheit noch einmal zugelegt hat,beweisen die Übergangsquoten von der Grundschule:Wechselten in 2004 36,5 Prozent der Grundschülerinnenund -schüler zum Gymnasium, so waren es in 2008 statt-liche 38,6 Prozent.

Die vorliegende Broschüre informiert über das neue acht-jährige Gymnasium, über die Ziele modernen Unterrichts,über die neuen Lernzeiten und über die Möglichkeiten derSchulen, ihre Schülerinnen und Schüler zu fördern sowieÜberforderung und Stress zu vermeiden.

Barbara SommerMinisterin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen

Vo r w o r t

I n h a l t

Weniger SitzenbleiberDie Anzahl nicht versetzter Schülerinnen

und Schüler in der Sekundarstufe I des

Gymnasiums ist gesunken. Die Quote

beträgt aktuell nur noch 1,5 Prozent. Vor

sieben Jahren lag sie noch bei 3,9 Prozent.

Das Schulministerium und Lehrerverbän-

de haben im vergangenen Jahr gemein-

sam die Initiative „Komm mit! Fördern

statt Sitzenbleiben“ gestartet. Landesweit

beteiligen sich freiwillig bereits 412 wei-

terführende Schulen daran, weitere 400

sollen nun folgen.

Vorwort

Das achtjährige Gymnasium Seite 3

Moderner Unterricht – Konzentration auf das Wesentliche Seite 4

Lernen in neuen Strukturen Seite 6

Mehr Zeit für Übung und Vertiefung Seite 9

Individuelle Förderung für alle Seite 10

Anstrengung und Erholung im richtigen Rhythmus Seite 12

Hausaufgaben als Lernzeit Seite 13

Ein Jahr im Ausland Seite 14

Abschlüsse auf dem Weg zum Abitur Seite 15

Titelfoto: Konrad-Duden-Gymnasium, Wesel — Foto: Christof Wolff

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Das Gymnasium hat nach wie vor

" eine zweijährige Erprobungsstufe(5. - 6. Klasse)

" eine Mittelstufe (7. - 9. Klasse)" eine dreijährige Oberstufe

(10. - 12. Klasse).

Neu ist, dass die Mittelstufe (7. - 9.Klasse) drei Jahre umfasst. Sie istalso ein Jahr kürzer als früher. DieSekundarstufe I endet bereits nachder neunten und nicht erst nach derzehnten Klasse. Die zehnte Klassebildet jetzt die Einführungsphase dergymnasialen Oberstufe.

Um ein Lernjahr voraus

Die Ergebnisse der Lernstandserhe-bungen im neunjährigen Gymnasiumsowie die zentralen Prüfungen am

Ende der „alten“ Klasse 10 habengezeigt: Schülerinnen und Schülerdes Gymnasiums sind den Schülerin-nen und Schülern der übrigen Schul-formen am Ende der Klasse 10 deut-lich voraus. Im achtjährigen Gymna-sium erreichen die Schülerinnen undSchüler am Ende der Sekundarstufe I(Klasse 9) denselben Lernstand wiedie Schülerinnen und Schüler derHaupt-, Real- und Gesamtschulen,die am Ende der Klasse 10 in diegymnasiale Oberstufe wechseln.

Im neunjährigen Gymnasium wurdenGrundlagen für die Anforderungen inder Qualifikationsphase der Ober-stufe – das sind die beiden letztenJahre vor dem Abitur – schon biszum Ende der Sekundarstufe I (Klas-se 10) vermittelt.

Im verkürzten Bildungsgang wird diesystematische Vorbereitung auf wis-senschaftspropädeutisches Arbeiteninsgesamt auf die Einführungsphase(Klasse 10) der Oberstufe konzentriert.Entsprechend wurden die neuen Kern-lehrpläne der Sekundarstufe I voneinigen fachlichen Inhalten und As-pekten der fachlichen Vertiefung ent-lastet.

Um sicherzustellen, dass alle Schüle-rinnen und Schüler die erforderlichenKompetenzen am Ende der Ein-führungsphase erreichen, bieten dieSchulen in der neuen Einführungs-phase zusätzlichen Vertiefungsunter-richt an.

Das achtjährige Gymnasium

„Wie kommt es, dass

die leistungsfähigsten

Nationen in der Welt

es schaffen, ihre Kin-

der die Schulen mit

siebzehn und die Hoch-

schulen mit vierundzwanzig abschlie-

ßen zu lassen? Es sind - wohlgemerkt -

gerade diese Länder, die auf dem

Weltmarkt der Bildung am attraktiv-

sten sind.

Warum soll nicht auch in Deutschland

ein Abitur in zwölf Jahren zu machen

sein? Für mich persönlich sind die

Jahre, die unseren jungen Leuten bis-

her verlorengehen, gestohlene Le-

benszeit.“

Der damalige Bundespräsident RomanHerzog in seiner berühmten Rede "Aufbruchins 21. Jahrhundert" aus dem Jahr 1997

Ältere Schülerinnen und Schüler helfen jüngeren: Tutoren-Programm am Essener Leibniz-Gymnasium.

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Moderner Unterricht - Konzentration auf das Wesentliche

Für die Umsetzung des achtjährigenGymnasiums reichte es nicht, denUnterricht des entfallenden Schul-jahres auf die anderen Jahrgänge zuverteilen. Es stellte sich vielmehr dieFrage, welche Kompetenzen und Fer-tigkeiten eine Schülerin oder ein Schü-ler innerhalb eines gewissen Lern-zeitraumes erwerben muss. Dazuwurden bundesweit geltende Bildungs-standards durch die Kultusminister-konferenz formuliert.

Die neuen Kernlehrpläne in Nord-rhein-Westfalen tragen dieser Ent-wicklung Rechnung. Auf umfangrei-che inhaltliche Vorgaben und didak-tische Empfehlungen wurde verzich-tet. Die Vorgaben der Lerninhalte be-schränken sich jetzt auf ein unver-zichtbares Maß. Die Stofffülle wirdersetzt durch exemplarisches Ler-nen. Moderne Kernlehrpläne gebenvor, welche wesentlichen Fähigkeitenund Kompetenzen, die Schülerinnenund Schüler erwerben sollen.

Die nordrhein-westfälische Landes-regierung hat das Institut für Quali-tätssicherung im Bildungswesen in

Berlin (IQB) um eine Stellungnahmezu den neuen Kernlehrplänen gebe-ten. Im Gutachten heißt es, dass „dieneuen nordrhein-westfälischen Sek.I-Gymnasiallehrpläne der untersuch-ten Fächer Deutsch, Mathematik,Erste Fremdsprache (Englisch/Franzö-sisch), Chemie, Biologie und Physikdem hohen Anspruch der Standard-Kompatibilität insgesamt in beispiel-hafter Weise gerecht werden; teilwei-se als deren gelungene Verbesserun-gen und Weiterentwicklungen einzu-stufen sind.“

Das Schulministerium unterstütztdie Schulen bei der Umsetzung derneuen Kernlehrpläne. So haben bei-spielsweise landesweit Beratungs-veranstaltungen zur Gestaltung desUnterrichts stattgefunden. Modellefür einen neuen, kompetenzorientier-ten Unterricht werden in Netzwerkenvon Schulen, Studienseminaren undWissenschaft erprobt. Musterlehr-pläne sind als Beispiele für die Um-setzung der Lehrpläne im konkretenUnterricht entwickelt und den Schu-len zur Verfügung gestellt worden.

Die neuen Schulbücher sind auf dieKernlehrpläne abgestimmt. Nord-rhein-Westfalen hat hier, bundesweitals Vorreiter, mit den Schulbuchver-lagen einen neuen Weg eingeschla-gen. In den Schulbüchern wird derPflichtstoff - entsprechend den Lehr-plänen - als unverzichtbarer Inhaltausgewiesen und von den freiwilligenAngeboten optisch abgegrenzt. Zu-sammen erleichtert dies den Lehr-kräften die Unterrichtsplanung, hilft,Überfrachtung mit Lernstoff zu ver-meiden, und schafft Transparenz fürSchülerinnen, Schüler und Eltern.

Hier geht es zu den Unterstützungsangeboten:

www.standardsicherung.schulministerium.nrw.

de/cms/

PraxisVorreiter in Sachen „G8“

Bereits ein Jahr früher hat dasGymnasium Schloss Neuhaus mitder Schulzeitverkürzung begonnen.

Einen ersten Beleg dafür, dass das soge-

nannte „G8“ keine Leistungseinbußen mit

sich bringt, kann das Gymnasium Schloss

Neuhaus in Paderborn schon vorlegen:

Seine neunten Klassen beteiligten sich im

Schuljahr 2008/2009 an den zentralen

Prüfungen, die für die Klassen 10 gedacht

sind, mit gutem Erfolg. „Unsere Neunt-

klässler haben den Stoff gekonnt“, berich-

tet Schulleiter Bernhard Gödde. Das Gym-

nasium Schloss Neuhaus gehört zu den

Vorreitern in Sachen Schulzeitverkürzung.

Bereits ein Jahr, bevor die Schulzeitver-

kürzung an allen Gymnasien in Nordrhein-

Westfalen eingeführt wurde, startete sie

am „GSN“. Die Schulkonferenz hatte sich

seinerzeit mit überwältigender Mehrheit

für die vorzeitige Einführung von „G8“

ausgesprochen.

Zum Gelingen des Projektes tragen laut

Gödde zwei Faktoren entscheidend bei:

Guter Unterricht, in dem den Schülerin-

nen und Schülern die Kompetenz vermit-

telt wird, das Gelernte auch in anderen

Zusammenhängen zu nutzen. Und indivi-

duelle Förderung, die einzelne Schüler

„Die neuen kompetenz-

orientierten Lehrpläne

fokussieren auf die

Fähigkeiten, die ein

Schüler erwerben muss,

um in seinem späteren

Leben bestehen zu können. Er muss

die großen Linien erkennen können, er

muss bewerten und schlussfolgern

können. Dazu ist natürlich ein Grund-

stock an Wissen notwendig. Auf eine

Anhäufung von lexikalischem Spezial-

wissen kann aber verzichtet werden.“

Professor Wilfried Bos, Leiter des Instituts fürSchulentwicklungsforschung der UniversitätDortmund

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„Mehr Zeit für Förderung“

Schulleiter Konrad Großmann, Vor-sitzender der Rheinischen Direkto-renvereinigung, zur Schulzeitver-kürzung an Gymnasien.

Wie läuft der Unterricht im „G8“– wiefrüher, nur schneller? Großmann: Die Vorstellung, man könntedie gleiche Stoffmenge wie früher durch-nehmen, halte ich für abwegig. Das gehtnicht. Ich habe aber den Eindruck, dasssich die Kolleginnen und Kollegen umstel-len und die Anregungen aus den neuenKernlehrplänen aufnehmen.

An veralteten Lehrplänen kann es alsonicht liegen, wenn mitunter der Eindruckentsteht, dass doch noch zu viel Stoffbehandelt wird? Großmann: Nein, daran liegt es nicht. DieUmstellung ist nicht nur für Schülerinnen,Schüler und Eltern ein Lernprozess, son-dern auch für Lehrkräfte. Manchen fälltes vielleicht schwerer, sich von liebge-wordenen Themen zu verabschieden. Icherlebe aber, dass die Fachkonferenzensich verantwortungsbewusst der Aufgabeannehmen.

Was kann die einzelne Schule darüberhinaus tun?Großmann: Sie sollte zunächst die Elternvernünftig informieren. Druck hat esimmer schon gegeben. Auch früher schonwurden 30 oder 31 Wochenstunden unter-richtet. Wenn es jetzt 31 bis 34 sind, dannist das verantwortbar. Es gibt allerdingseine Konsequenz: Jedes Gymnasium wirdin den Nachmittag gehen müssen. Aberauch dies ist für die einzelne Schülerin,den einzelnen Schüler überschaubar,wenn man bedenkt, dass in den Jahrgangs-stufen 5 und 6 höchstens an einem Nach-mittag, und in den Jahrgangsstufen 7 und8 höchstens an zwei Nachmittagen proWoche unterrichtet werden darf.

Gleichwohl ist die Belastung für die Schülerinnen und Schüler an solchenTagen größer.Großmann: Die Gymnasien müssen diezusätzliche Zeit nutzen, um die Kinder in-tensiver individuell zu fördern. Das isteine große Chance, unseren Schülerinnenund Schülern – unabhängig von ihrer so-zialen Herkunft – eine hochwertige gym-nasiale Bildung und eine überzeugendeAusbildungs- und Studierfähigkeit auchin acht Jahren zu vermitteln. Und nocheines sollten sich Gymnasien überlegen:ob sie nicht den 45-Minuten-Takt aufge-ben und auf längere Unterrichtseinheitensetzen. Acht Fächer am Tag, das ist in derTat kaum zumutbar. Wenn ich pro Fach60 oder 90 Minuten am Stück unterrich-te, dann muss sich der Schüler nicht sooft umstellen, der Lehrer kann mehr prak-tische Anteile einbauen, und es gibt weni-ger Hausaufgaben. So etwas kann jedeSchule eigenverantwortlich für sich regeln.

Im Gespräch

Schulleiter

Konrad Großmann

stärkt. Das Gymnasium Schloss Neuhaus

nutzt dafür die Ergänzungsstunden, die

allen Gymnasien zur Verfügung stehen. Es

hat darüber hinaus ein umfangreiches

Fördersystem außerhalb des Regelunter-

richts aufgebaut, das auch Oberstufen-

schülerinnen und -schüler einbezieht –

sie unterstützen Jüngere beispielsweise

im Silentium, der täglichen Hausaufga-

benbetreuung. Neben „Aufzugkursen“ in

den Sprachen, Rechtschreibkursen in

Deutsch sowie einer Mathe-Werkstatt, in

denen mit Lehrerhilfe Wissenslücken ge-

schlossen werden, gibt es auch ein „BISS-

Projekt“ für „besonders interessierte

Schülerinnen und Schüler“, in dem zum

Beispiel das Überspringen einer Jahr-

gangsstufe vorbereitet wird. Aufgrund sei-

ner guten Förderung wurde das Gymna-

sium Schloss Neuhaus – als einziges Gym-

nasium in Deutschland – vom Bundes-

präsidenten mit dem Deutschen Schul-

preis 2008 ausgezeichnet. Bleibt bei all

dem noch Zeit für Projekte, die über den

Regelunterricht hinausgehen? Ob Klassen-

fahrten oder Sporttage – in jeder Jahr-

gangsstufe sei noch Raum für Besonde-

res, antwortet Gödde. So hätten alle 140

Schülerinnen und Schüler des ersten

„G8“-Jahrgangs am Austauschprogramm

mit den elf europäischen Partnerschulen

des Gymnasiums Schloss Neuhaus teil-

nehmen können.

Mehr Zeit für individuelle Förderung:

Unterricht am Julius-Stursberg-Gymnasium

in Neukirchen-Vluyn.

Qualifikationsphase 2 (Jahrgangsstufe 12)

Qualifikationsphase 1 (Jahrgangsstufe 11)

Einführungsphase (Jahrgangsstufe 10)

Klasse 9

Klasse 7

Klasse 5

Klasse 6: Beginn der 2. Fremdsprache

Klasse 8: Wahlpflichtbereich (z.B. 3. Fremdsprache)

GymnasialeOberstufe

Mittelstufe

Erprobungsstufe

Das achtjährige Gymnasium

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Um die jüngeren Schülerinnen undSchüler nicht zu überlasten, hat sichNordrhein-Westfalen dazu entschlos-sen, einen Großteil der zusätzlich zuverteilenden Stunden in die gymna-siale Oberstufe (Klasse 10 - 12) zu ver-lagern. Die Erhöhung der Unterrichts-stunden in der Unter- und Mittelstufefällt dadurch gering aus.

Unterricht am Nachmittag

An einzelnen Tagen muss im achtjäh-rigen Gymnasium Nachmittagsunter-richt stattfinden, da mehr als sechsStunden am Vormittag pädagogischnicht sinnvoll sind. Die Erhöhung derStunden erfolgt schrittweise. In denKlassen 5 und 6 findet höchstens aneinem Nachmittag Unterricht statt

und in den Klassen 7 und 8 an höch-stens zwei Nachmittagen. Für Schu-len mit einem anderen Stundentakt(z. B. 60-Minuten-Rhythmus) geltendiese Regelungen entsprechend.

Die pädagogische Über-mittagbetreuung

Für alle Schulen gilt: Tage mit mehrals sechs Stunden Unterricht erfor-dern einen Wechsel von Phasen derAnstrengung und Entspannung imUnterricht. Dies gilt für Halbtags-schulen mit Nachmittagsunterrichtan einzelnen Tagen genauso wie fürGanztagsschulen, in denen die Schü-lerinnen und Schüler an mehrerenNachmittagen in der Schule verwei-len. Längere Erholungsphasen sind

ebenso notwendig wie die Möglich-keit, eine gesunde und gut schme-ckende Mahlzeit einzunehmen.

Die Einführung einer pädagogischenÜbermittagbetreuung mit Schulver-pflegung ist eine große Umstellungfür die nordrhein-westfälischen Gym-nasien. Viele Schulen haben sichgemeinsam mit ihren Schulträgernsehr schnell auf den Weg gemacht,um für ihre Schülerinnen und Schü-ler beispielsweise eine Cafeteria ein-zurichten und Übermittagsangebotezur Verfügung zu stellen. An anderenSchulen fehlt es noch an Räumenund Ausstattung, um die gewünschtepädagogische Übermittagbetreuunganbieten zu können. Für diese Schu-len gibt es eine Übergangsfrist. BisJanuar 2011 dürfen sie die Mittags-pause verkürzen und die vorgesehe-nen 60 Minuten unterschreiten. Einesolche Entscheidung bedarf jedochstets der Zustimmung der Schul-pflegschaft.

Zu Beginn des Schuljahres 2010/2011soll der Stand des Ausbaus der päda-gogischen Übermittagbetreuungausgewertet werden. Auf der Grund-lage der Ergebnisse wird dann neuund abschließend über den Zeitrah-men sowie ggf. auch über eine Ver-längerung der Übergangsphase ent-schieden.

Die erforderlichen finanziellen Res-sourcen für das Personal in der päda-gogischen Übermittagbetreuung so-wie – je nach Bedarf – weitere Ganz-tagsangebote stellt die Landesre-gierung über das Programm „Geldoder Stelle“ zur Verfügung. Über das„1.000-Schulen-Programm“ gibt esLandeszuschüsse für Baumaßnah-men und Ausstattung.

Lernen in neuen Strukturen

Neue Lernzeiten (45-Minuten-Rhythmus)

Höchstens 6 Unterrichtsstunden am Vormittag.Höchstens 8 Unterrichtsstunden am Schultag.

Höchstens 1 Nachmittag in den Klassen 5 und 6 Höchstens 2 Nachmittage in den Klassen 7 und 8

Im Gymnasium Voerde können

Schülerinnen und Schüler

gemeinsam Hausaufgaben erledigen.

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Programm „Geld oderStelle“

Seit dem 01.02.2009 können dieSchulen eigenverantwortlich entschei-den, ob sie zusätzliche Lehrkräfte fürdie Gestaltung der Mittagspausenanfordern oder entsprechende Geld-mittel nutzen möchten, um außer-schulische Partner z. B. für die Auf-sicht, Sport-, Musik- oder Förderan-gebote zu gewinnen. Die Landesför-derung liegt – je nach Schulgröße –zwischen 0,3 und 0,6 zusätzlichenLehrerstellenanteilen oder alternativzwischen 15.000 und 30.000 Euro.

Die Mittelverwaltung übernimmt derSchulträger oder ein von diesem imEinvernehmen mit der Schule beauf-tragter Dritter (z. B. Jugendhilfeträ-ger, Sportverein, Förderverein).

1.000-Schulen-Programm

Auch baulich sollen die Schulen fürden Unterricht am Nachmittag aus-gestattet sein: Für den Ausbau vonMensen und Aufenthaltsräumenstellt die Landesregierung den Schu-len der Sekundarstufe I bis 2010 zu-sätzliche 100 Millionen Euro zur Ver-fügung. Die Schulträger erhalten Zu-

P r a x i sMehr Zeit fürs Mitein-ander

Gute Erfahrungen mit dem Ganz-tag hat das Gymnasium Voerde ge-macht.

Vom „Exoten“ zum Vorreiter: Das Gym-

nasium Voerde gehört zu den knapp 30

Gymnasien in Nordrhein-Westfalen, die

schon seit langem im Ganztag arbeiten. In

nächster Zeit kommen zahlreiche dazu.

Anne Jung-Wanders, Leiterin des Gymna-

siums Voerde, sieht das Engagement des

Landes beim Ausbau des Ganztags mit

Wohlwollen. Kein Wunder, sind ihre Er-

fahrungen damit doch uneingeschränkt

positiv. „Die Atmosphäre an unserer

Schule ist eine besondere“, sagt sie. Die

Einbeziehung des Nachmittags biete

mehr Zeit für Förderung. Der Tagesablauf

verlaufe entspannter, es gebe mehr Gele-

genheiten für Gespräche, auch der Lehr-

kräfte untereinander, was die Zusammen-

arbeit im Kollegium begünstige.

Durch die längere gemeinsame Zeit und

einen 20-prozentigen Lehrerstellenzu-

schlag kann die Schule ihren schwäche-

ren Schülerinnen und Schülern Hausauf-

gabenbetreuung und Förderunterricht

anbieten, besonders begabte bekommen

zusätzliche Anregungen. In rund 40, zu-

meist von Lehrkräften geleiteten Arbeits-

gemeinschaften – von Sprachkursen wie

Chinesisch über Sportangebote wie Fuß-

ball, Schwimmen und Kanu-Fahren bis hin

zu Kursen in Kochen, Tanzen, Musizieren

oder Theaterspielen – gehen für die Schü-

lerinnen und Schüler Lern- und Freizeit

nahtlos ineinander über. Schülerinnen,

Schüler und Lehrkräfte begegnen sich

auch außerhalb des Regelunterrichts;

selbst das Mittagessen in der Mensa wird

zum Gemeinschaftserlebnis. Probleme

lassen sich so schon mal in Ruhe beim

Eis-Essen klären, berichtet Jung-Wanders.

Folge des guten Miteinanders: „Schüle-

rinnen und Schüler bleiben auch mal nach

Schulschluss noch freiwillig in der Schule,

um sich mit ihren Freunden hier zu tref-

fen.“

schüsse von jeweils bis zu 100.000Euro pro Schule. Die meisten Gym-nasien haben sich an diesem Pro-gramm beteiligt.

Darüber hinaus hat das Land in zweiSchritten die den Schulträgern zurVerfügung stehende Bildungspau-schale/Schulpauschale von 460 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 600 Mio.Euro im Jahr 2009 erhöht. Auch die-se Mittel können für die Verbesse-rung der Infrastruktur der pädago-gischen Übermittagbetreuung oderInvestitionen in den Ganztag genutztwerden.

Das „1.000-Schulen-Programm“ läuft an:

Bezuschusste Anbauten in Arnsberg (Franz-Stock-Gymnasium), Bergkamen (Städtisches Gymnasium) und Ennepetal (Reichenbach-Gymnasium)

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Auch das Gymnasiumkann Ganztagsschule wer-den

Lange Zeit gab es in Nordrhein-West-falen verlässliche Ganztagsangebotenur in Gesamtschulen. Am 15.04.2008hat die Landesregierung entschieden,bis zum 01.08.2010, jeweils begin-nend in der fünften Klasse, zunächst216 Gymnasien und Realschulen dieMöglichkeit zu geben, sich zu gebun-denen Ganztagsschulen weiterzuent-wickeln. Mehr Bildungsförderung undChancengerechtigkeit, eine bessereVereinbarkeit von Familie und Beruf– das sind die wesentlichen Ziele derGanztagsschule. Bis zum ersten An-tragstermin haben sich bereits 87Gymnasien und 74 Realschulen fürden gebundenen Ganztag entschie-den und kontinuierlich melden sichweitere Interessenten.

Mit Erlass vom 24.04.2009 hat dasSchulministerium den inhaltlichenund finanziellen Rahmen des gebun-denen Ganztags in der Sekundar-stufe I definiert:

" Die verpflichtende Anwesenheit für alle Schülerinnen und Schüler umfasst nach den Vorgaben der Kultusministerkonferenz an drei Tagen einen Mindestzeitrahmen von sieben Zeitstunden, also in der Regel von 8 bis 15 Uhr.

" Darüber hinaus bietet die Schule für die Schülerinnen und Schüler,die nicht an selbst organisierten privaten Freizeitaktivitäten teil-nehmen können, in freiwilligen Angeboten ausreichend neue An-regungen (von der Theatergruppebis zur Schülerfirma).

" Da Hausaufgaben weitgehend in den Ganztag verlagert werden,bleibt genügend Zeit für eigene Freizeitaktivitäten außerhalb der Schule.

" Die Schulen erhalten für den Ganztag einen 20-prozentigen Lehrerstellenzuschlag, der bis zu einem Drittel für die Mitwirkung außerschulischer Partner, bei-spielsweise aus Jugendhilfe, Kul-tur und Sport, aber auch für ehren-amtliche Helferinnen und Helfer oder Schülertutorinnen und Schü-lertutoren verwendet werden kann.

Insgesamt hat die Landesregierungfür die Maßnahmen im Rahmen derGanztagsoffensive für die Jahre2009 und 2010 zusätzlich 175 Mio.Euro bereitgestellt.

Zu den rechtlichen und finanziellenRahmenbedingungen: www.schulmi-nisterium.nrw.de (dort unter Ganztagund Ganztagsoffensive)

Zu Qualitätsentwicklung, Fortbildungund zum Ganztag in regionalen Bil-dungsnetzwerken, auch mit Hinwei-sen zu Veranstaltungen, Publikatio-nen und guter Praxis:www.ganztag.nrw.de

Zur Schulverpflegung:www.schulverpflegung.vz-nrw.de

Schach mit Lehrer: Der Ganztag – hier am Gymnasium Voerde – bietet mehr Gelegenheiten fürs Miteinander.

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Mehr Zeit für Übung und Vertiefung

Die Stundentafel der Sekundarstufe Ides achtjährigen Gymnasiums siehtneben den Stunden für die einzelnenFächer 10 - 12 zusätzliche Stunden alsErgänzungsstunden vor, über derenVerwendung aber jede Schule eigen-verantwortlich entscheiden kann. Biszu fünf dieser Stunden können auchfür Förderung in kleineren Lerngrup-pen genutzt werden, an denen nichtalle Schülerinnen und Schüler teil-nehmen müssen. Auf der Grundlagedes Vorschlags der Schulleiterin oderdes Schulleiters beschließt die Schul-konferenz, wofür die Ergänzungs-stunden verwendet werden sollen.

Den Kernunterricht stärkenErgänzungsstunden können z. B. ge-nutzt werden, um den Kernunterricht

zu verstärken. Wird der Mathematik-unterricht in einem Jahrgang durcheine Ergänzungsstunde erweitert, sokann diese Stunde für Übungs- undFörderphasen genutzt werden. Diesverringert wiederum die Arbeit zuHause.

Fachliche AngeboteErgänzungsstunden können auch ge-nutzt werden, um – in Anbindung aneinzelne Fächer – zusätzliche Ange-bote zu machen. Dies kann beispiels-weise ein Experimentierkurs in Phy-sik sein oder ein bilinguales Angebot.Es gibt Beispiele von Schulen, die mitHilfe der Ergänzungsstunden eineSportklasse oder Orchesterklasseeinrichten.

Förderung beiLernschwierigkeitenMindestens fünf Ergänzungsstundensollen angeboten werden, wenn Schü-lerinnen und Schüler fachliche Unter-stützung brauchen, vor allem in denKernfächern. Dieser Förderunterrichtkann in Teilgruppen angeboten werden.

Die Einrichtung von sogenannten„Förderbändern“ innerhalb einesJahrgangs ermöglicht die Bildungvon klassenübergreifenden Gruppen,in denen die Schülerinnen und Schü-ler mit ähnlichen Förderbedarfen, seies im Hinblick auf spezielle Lern-schwierigkeiten oder besondere Be-gabungen, zusammengefasst werden.Die Förderstunden werden im Stun-denplan entsprechend ausgewiesen.

P r a x i s„Kein zusätzlicher Stoff“

Ergänzungsstunden dienen amCarl-Fuhlrott-Gymnasium inWuppertal der Förderung.

Das Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wupper-

tal bietet seinen Fünftklässlern einen be-

sonders anschaulichen Einstieg in die Na-

turwissenschaften: Im Laborunterricht,

der jede zweite Woche eine Doppelstunde

lang erteilt wird, präsentieren sich die

Fächer Physik, Chemie und Biologie je-

weils ein Drittel Schuljahr lang mit span-

nenden Experimenten, die von den jeweili-

gen Fachlehrerinnen und -lehrern angelei-

tet werden. „Die Schülerinnen und Schü-

ler werden so besser herangeführt, die

Naturwissenschaften profitieren enorm“,

sagt Schulleiter Karl W. Schröder. Das

Carl-Fuhlrott-Gymnasium nutzt dafür

Ergänzungsstunden, die jedem Gymna-

sium aufgrund der Schulzeitverkürzung

zur Verfügung stehen. Aus diesen Mit-

teln schöpft das „CFG“ eine weitere Be-

sonderheit: Die Siebtklässler lernen Ge-

schichte oder Erdkunde eine Wochen-

stunde lang bilingual, also zum Teil auf

Englisch. Darüber hinaus werden in der

Sekundarstufe I Ergänzungsstunden in

den Hauptfächern Mathematik, Deutsch

und Englisch flexibel eingesetzt. Der

Schulleiter betont: „In allen diesen

Stunden wird kein zusätzlicher Stoff

durchgenommen. Sie dienen der Ver-

tiefung.“ Ein Teil der Unterrichtszeit im

verkürzten Bildungsgang zum Abitur

steht also allein für Förderung zur Ver-

fügung.

Das Carl-Fuhlrott-Gymnasium hat darü-

ber hinaus ein umfassendes Fördersys-

tem außerhalb des Pflichtunterrichts ent-

wickelt, um sowohl besonders Begabte

stetig anzuregen als auch schwächere

Schülerinnen und Schüler mitzunehmen.

Auf einen Leistungseinbruch wird hier

schnell reagiert. Eine betroffene Schülerin

oder ein betroffener Schüler kann sowohl

Hilfe von Lehrkräften wie auch von älteren

Schülern in Anspruch nehmen. Das Enga-

gement der Schule, die vom Land das

„Gütesiegel Individuelle Förderung“ ver-

liehen bekommen hat, macht sich be-

zahlt: Von 1250 Schülerinnen und Schülern

in den Jahrgangsstufen 5 bis 11 blieben im

vergangenen Schuljahr lediglich 15 sitzen.

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In einer Klasse lernen Schülerinnenund Schüler mit unterschiedlichenInteressen, aber auch mit unterschied-lichen Stärken und Schwächen. Einesverbindet sie jedoch: das gemeinsa-me Ziel, die Schulzeit – nach indivi-duellen Maßstäben – erfolgreich zudurchlaufen. Die Aufgabe der Lehr-kraft ist es, dieses Ziel bei allen Un-terschieden nicht aus den Augen zuverlieren und jedem einzelnen Kinddie Begleitung und Unterstützungzukommen zu lassen, die es braucht.Dies ist das Recht auf individuelleFörderung, das im neuen Schulge-setz verankert ist.

Aus diesem Grund erarbeitet jedesGymnasium ein Programm, in demes festlegt, welche Möglichkeiten derFörderung es für seine Schülerinnenund Schüler bietet.

Lern- und Förderempfeh-lungen

Von hoher Bedeutung im Rahmender individuellen Förderung sind dieLern- und Förderempfehlungen. Siewerden erteilt, wenn die Versetzunggefährdet ist. In Verbindung mit die-sen Empfehlungen informiert dieSchule die Eltern über schulischeFördermöglichkeiten. Gerade an die-ser Stelle ist es unerlässlich, dassElternhaus und Schule „Hand inHand“ arbeiten, um aufgetreteneLeistungsdefizite schnellstmöglichzu beheben.

Der Erfolg der Schulen bei der För-derung ihrer leistungsschwächerenSchülerinnen und Schüler lässt sichan der Zahl der Wiederholungen ab-messen: Im Vergleich zum Schuljahr2000/2001 wurde die Wiederholungs-quote am Gymnasium von 3,9 Pro-

Sie hat ebenso zum Ziel, Schülerin-nen und Schülern mit besonderenBegabungen Herausforderungen undMöglichkeiten anzubieten, um dieseBegabungen zu stärken.

www.schulministerium.nrw.de/Chancen/index.html

Individuelle Förderung für alle

zent auf 1,5 Prozent im Schuljahr2007/2008 mehr als halbiert. Diesist sicherlich auch ein Verdienst derInitiative „Komm mit! – Fördern stattSitzenbleiben“, an der sich auch vieleGymnasien beteiligen, um die Zahlder Sitzenbleiber über spezielle För-derprogramme zu reduzieren.

Die individuelle Förderung hat jedochnicht nur die leistungsschwachenSchülerinnen und Schüler im Blick.

Auch noch Zeit fürs

gemeinsame Musizieren: Schüler-Orchester im

Essener Leibniz-Gymnasium.

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„Jeder junge Mensch hat ohneRücksicht auf seine wirtschaftlicheLage und Herkunft und sein Ge-schlecht ein Recht auf schulischeBildung, Erziehung und individuelleFörderung.“ § 1 des SchulgesetzesNordrhein-Westfalen

P r a x i sWeniger Sitzenbleiber

Das Essener Leibniz-Gymnasiumhat die Wiederholer-Quote deutlichsenken können – mit Förderung.

Im Laufe der letzten Jahre hat das Leib-

niz-Gymnasium in Essen die Sitzenblei-

berquote enorm reduziert. Dazu habe

unter anderem der Verzicht auf Einzel-

stunden beigetragen, erzählt Schulleiter

Manfred Reimer. „Sehr zentral für uns ist

gewesen, dass wir unsere Unterrichts-

organisation umgestellt haben. Wir sind

grundsätzlich auf Doppelstunden umge-

stiegen“, so Reimer. Der Unterricht verlie-

fe nun mit weniger Zeitdruck, enthielte

mehr praktische Übungen und sei nicht

lehrer-, sondern schülerzentriert. „Die

Qualität des Unterrichts ist eine andere“

betont der Direktor, „Schüler verstehen in

diesen Doppelstunden mehr als in Einzel-

stunden, insoweit sage ich immer: Doppel-

stunden sind per se Förderstunden.“ Für

die Sitzenbleiberquote sei aber auch die

Gestaltung des Lernumfeldes, zum Bei-

spiel ein breites, kulturelles Angebot, das

einer ganzheitlichen Entwicklung zugute

kommt, und eine „offene, freundliche,

zuwendungsorientierte Schüler-Lehrer-

Beziehung“ entscheidend. „Wir als

Lehrer müssen viel Zeit haben für die

Anliegen der Schüler und Eltern. Also

nicht ein offenes Ohr haben, sondern

zwei offene Ohren.“ Die Anerkennung

außerschulischer Leistungen, die Ein-

bindung der Eltern, klare Regeln und

ein durch Schülerinnen und Schüler ge-

staltetes Schulgebäude seien weitere

zentrale Elemente. Die Hausaufgaben-

betreuung durch Schülertutoren und

das gemeinsame Arbeiten in Kleingrup-

pen habe sich am Leibniz-Gymnasium

ausgezahlt. Schließlich sei es auch eine

Frage der kontinuierlichen Leistungs-

kontrolle, frühzeitiger Fördermaßnah-

men, und der eigenen Einstellung, dass

kaum Kinder sitzenbleiben: „Im Bewusst-

sein aller muss verankert sein, dass das

Sitzenbleiben eigentlich keine beson-

ders geeignete pädagogische Maßnah-

me ist.“ Wie wirksam dieses Konzept

ist, belegen die aktuellen Zahlen: Von

842 Schülern in der Sekundarstufe I

musste am Ende des Schuljahres

2008/2009 lediglich einer wiederholen,

damit liegt die Quote bei 0,12 Prozent.

Den einzelnen Schüler im Blick:

Individuelle Förderung am

Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal.

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Page 12: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

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Durch den Nachmittagsunterricht aneinzelnen Tagen ist es noch wichtigergeworden, den Schultag für die Schü-lerinnen und Schüler sinnvoll zu ge-stalten. Gelenkte Lernphasen undpraktische, selbsttätige Arbeiten soll-

Mehr Ruhe zum Lernen

Das Julius-Stursberg-Gymnasiumin Neukirchen-Vluyn hat sich vom45-Minuten-Takt verabschiedet.

P r a x i sDie Atmosphäre an seiner Schule sei eine

andere geworden, berichtet Direktor

Siegfried Reimers. Es herrsche viel mehr

Ruhe. Reimers leitet das Julius-Stursberg-

Gymnasium in Neukirchen-Vluyn, und

dort scheinen die Uhren anders zu gehen

als andernorts. Schülerinnen, Schüler und

Lehrkräfte hasten nicht mehr so oft wie

früher durch das Gebäude, um den Raum

zu wechseln. Der Schulgong schlägt selte-

ner. Vor allem aber, sagt Reimers, werde

im Unterricht nun intensiver gearbeitet.

Die Ursache für den Wandel ist bemer-

kenswert einfach: Die Schule hat die Schul-

zeitverkürzung zum Anlass genommen,

sich vom traditionellen 45-Minuten-Takt

zu verabschieden. Eine Unterrichtsstunde

am „JSG“ dauert nun 70 Minuten.

Bereits seit zwei Jahren praktiziert das

Gymnasium den neuen Rhythmus. Aus-

gangspunkt der Reform war die Überle-

gung, dass im „G8“ Nachmittagsunter-

richt nicht ganz zu vermeiden ist. Im

Extremfall hätte dies für Schülerinnen

ten sich abwechseln. Auf anstrengen-de Arbeitsphasen muss die notwen-dige Erholung folgen. Denn nur durcheine kindgerechte Rhythmisierungsind Schülerinnen und Schüler auf-merksam und motiviert bei der Sache.

Viele Schulen haben sich dazu ent-schieden, den 45-Minuten-Rhythmuszugunsten längerer Zeiteinheitenaufzugeben. Sie organisieren denSchultag z. B. in Doppelstunden. Durchdie Verringerung der Anzahl der Fä-cher je Schultag wird auch die Haus-aufgabenbelastung verringert.

Es kehrt mehr Ruhe in den Schultagein und es bleibt mehr Zeit

" für Übungsphasen " für Förderung" für soziales Lernen, kooperative

Lernformen" für Methodenvielfalt und projekt-

orientierten Unterricht.

Anstrengung und Erholung im richtigen Rhythmus

Mehr Ruhe im Schulalltag:

Fünftklässler bei Entspannungsübungen am

Julius-Stursberg-Gymnasium.

„Doppelstundenmodell“Klasse 6 (32 Wochenstunden)

Std

1.

3.

5.

7.

8.

6.

4.

07.55 - 09.252.

Zeit Mo

M

D

Sp

Ku

Ge

E

Politik/W

Indiv.FöPolitik/

WSp

F/L E F/L

Mu M E

Rel

20 Minuten Pause

20 Minuten Pause

Mittagspause (60 Minuten)

D F/L Bi

Di Mi Do Fr

09.45 - 11.15

11.35 - 12.20

12.25 - 13.10

14.10 - 15.40

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Page 13: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

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Fragt man Kinder, was sie an derSchule am wenigsten schätzen, lau-tet die Antwort häufig: „Hausaufga-ben“. Dennoch: Sinnvolle Hausaufga-ben fördern den Lernprozess undsind eine wertvolle Lernzeit.

Das zulässige tägliche Hausaufgaben-pensum ist gestaffelt:

" höchstens 90 Minuten für die Klassen 5 und 6

" höchstens 120 Minuten für die Klassen 7 bis 9

An Tagen mit Nachmittagsunterricht(auch bei „nur“ sieben Stunden) dür-fen keine Hausaufgaben für denFolgetag erteilt werden.

Hausaufgaben müssen aus dem Un-terricht erwachsen und zu ihm zu-rückführen. Sie helfen, Erlerntes zuvertiefen oder zu festigen und bieten

Hausaufgaben als Lernzeit

wertvolle Möglichkeiten zu selbst-ständiger Auseinandersetzung mitdem Unterrichtsstoff.

Jede Schule soll ein sogenanntesHausaufgabenkonzept erstellen, dasin allen Gremien der Schule beratenwird, in der Schulkonferenz, aber z. B.auch auf den Sitzungen der Klassen-pflegschaften. Hier wird auch überdas Ausmaß und die Verteilung derHausaufgaben gesprochen. DasHausaufgabenkonzept soll Aussagenenthalten zu

" den Grundsätzen, Maßstäben undder Verteilung der Hausaufgaben

" der Art und dem Umfang, den Möglichkeiten der regelmäßigen Überprüfung und Rückmeldung (Anerkennung, in der Regel keine Benotung)

" der Reduzierung von Hausaufga-ben durch Übungsphasen im Unterricht und Ergänzungsstun-den.

Es ist Aufgabe der Klassenlehrerin-nen und Klassenlehrer, auf die Um-setzung dieser Vereinbarungen zuachten. Die Fachlehrerinnen undFachlehrer sollen sie in dieser Aufga-be unterstützen. Entsprechend einesVorschlags der Landeselternschaftder Gymnasien sollte die veranschlag-te Arbeitszeit ins Klassenbuch einge-tragen werden. Außerdem kann eineHausaufgabenübersicht im Klassen-raum (etwa an der Wandtafel) erstelltwerden.

www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Ganztagsbetreuung/hausaufgaben_erlass.pdfhttp://www.le-gymnasien-nrw.de/

und Schüler an einzelnen Tage acht Un-

terrichtsstunden à 45 Minuten bedeu-

tet, damit möglicherweise verbunden:

acht Lehrerwechsel, acht verschiedene

Fächer, acht Anlässe, Hausaufgaben

aufzubekommen und ein übervoller Tor-

nister. „Das ist nicht zumutbar“, befand

die Schulkonferenz. Heute hat eine

Schülerin oder ein Schüler am Gymna-

sium in Neukirchen-Vluyn maximal fünf

Fächer am Tag, unterbrochen durch

zwei zehnminütige Pausen, eine 20-mi-

nütige Pause und die einstündige Mit-

tagspause. Auf die gesamte Sekundar-

stufe I hochgerechnet, geht keine Un-

terrichtszeit verloren. Lehrer hätten

nun aber mehr Ruhe, auf Schülerfragen

einzugehen, sagt der Schulleiter. Die

Schülerinnen und Schüler könnten

auch mal gemeinsam arbeiten oder – in

den Naturwissenschaften – experimen-

tieren. Reimers: „Es gibt bei uns nieman-

den, der das zurückdrehen möchte.“

Schülerinnen und Schüler experimentieren im

Chemie-Unterricht am Essener-Leibniz-Gymnasium.

Page 14: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

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Viele Schülerinnen und Schüler derGymnasien verbringen während ihrerSchulzeit ein Jahr an einer Schule imAusland. Die meist positiven Erfah-rungen der Rückkehrerinnen und Rück-kehrer haben in den letzten Jahrenimmer mehr Jugendliche dazu veran-lasst, diesen Schritt zu gehen und er-ste Auslandserfahrungen zu sammeln.

Natürlich ist dies im achtjährigen Gym-nasium genauso möglich wie früher.Es bieten sich folgende Alternativen an:

" Auslandsaufenthalt im Anschluss an die Sekundarstufe I während der Einführungsphase der gym-nasialen Oberstufe (am Gymna-sium also nach Abschluss der Klasse 9). In diesem Fall ist – ab-hängig vom Leistungsbild vor Weg-

Ein Jahr im Ausland

P r a x i s

gang – nach Rückkehr der Über-gang in die Qualifikationsphase möglich.

" Auslandsaufenthalt nach der Ein-führungsphase. In diesem Fall wird das Auslandsjahr eingescho-ben. Nach Rückkehr erfolgt der Eintritt in das erste Jahr der Qua-lifikationsphase. Diese Alternativebedeutet, dass die Schulzeit ins-gesamt um ein Jahr (im verkürz-ten Bildungsgang also von 12 auf 13 Jahre) verlängert wird.

Welcher Zeitpunkt der sinnvollere ist,sollte im Gespräch mit der Schule ge-klärt werden. Eine wichtige Rolle beider Entscheidung spielen unter ande-rem der Leistungsstand, das Alter derSchülerin oder des Schülers oder noch

Im Förderband

Das Cusanus-Gymnasium in Erke-lenz bietet seinen Schülerinnenund Schülern Hilfe an.

„Sicher müssen die Schüler nun etwas

mehr leisten“, urteilt Rita Hündgen, Lei-

terin des Cusanus-Gymnasiums in Erke-

lenz, „aber bisher stecken sie das gut

weg“. Was auch in der zusätzlichen För-

derung begründet liegt: Ab Klasse 7 läuft

an der Schule ein wöchentliches „Förder-

band“, eine zusätzliche Förderstunde in

einem der Kernfächer Deutsch, Mathe,

Englisch, Französisch oder Latein. „In der

Stunde arbeiten die Schülerinnen und

Schüler gezielt an ihren Schwächen oder

– in die andere Richtung – an ihren Stär-

ken“, erklärt der stellvertretende Schul-

leiter Willi Gronenthal. Nach einem halben

Jahr entscheiden Schüler und Lehrer neu,

welches Förderband am besten passt.

Das Cusanus-Gymnasium versucht auch

zu erfüllende Fremdsprachenbedin-gungen (z. B. Erwerb des Latinums).

Bei einem Auslandsaufenthalt in derEinführungsphase mit direktem Über-gang in die Qualifikationsphase nachRückkehr wird der mittlere Schulab-schuss erst nach erfolgreichem Durch-gang durch das erste Jahr der Quali-fikationsphase zuerkannt.

Die Beurlaubung für ein Auslandsjahrmuss von der Schulleitung genehmigtwerden. Hierzu sollte unbedingt früh-zeitig deren Beratung gesucht wer-den. Es reicht ein formloser Antrag.

www.schulministerium.nrw.de/BP/Schueler/Internationales/index.html

schon den Fünftklässlern, das nötige

Rüstzeug für eine erfolgreiche Schullauf-

bahn mitzugeben. Dabei hat auch das

„Lernen lernen“ einen wichtigen Stellen-

wert. Schülerinnen und Schüler bekom-

men erklärt, wie man Vokabeln lernt,

selbstständig Hausaufgabenzeit einteilt

oder sich systematisch auf eine Klassen-

arbeit vorbereitet. „In den G8-Klassen

haben einzelne Schülerinnen und Schüler

Schwierigkeiten, aber das ist in G9-Klas-

sen ja nicht anders“, zieht Elternvertre-

terin Sonja Kling Bilanz.

Um die Mehrbelastung für die Schüler ge-

ring zu halten, wendet das Cusanus-Gym-

nasium außerdem alle Regeln an, die das

Schulministerium erlassen hat: Klasse 5

und 6 haben höchstens einmal in der

Woche Nachmittagsunterricht, Klassen 7

und 8 höchstens zweimal. Wenn nachmit-

tags Unterricht ist, gibt’s vorher eine

Mittagspause. Klassenarbeiten nach Ta-

gen mit Nachmittagsunterricht gibt es

nicht. „Sowieso jagt hier nicht eine Klas-

senarbeit die andere“, meint Schulleiterin

Hündgen. „Die Fünft- bis Neuntklässler

schreiben maximal zwei Arbeiten pro

Woche.“ Für Hausaufgaben gilt die Regel:

höchstens 90 Minuten in Klasse 5 und 6,

danach höchstens 120 Minuten. „Wenn

ein Kind diese Zeit gesessen hat, unter-

schreiben die Eltern ins Heft, dann sieht

der Lehrer das“, erklärt Hündgen. „Da

gab’s noch nie Probleme.“

„Es ist mehr Arbeit.Trotzdem funktio-niert das mit G8 an unserer Schule gut.Ich denke, dass sich noch keiner be-schwert hat, liegt daran, dassdie Schule die Schüler sehr gutunterstützt – wie etwa mit denFörderbändern.“

Schülersprecherin Louisa Fricke

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Page 15: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

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Werden Schülerinnen und Schülerdes Gymnasiums am Ende der Klas-se 9 versetzt, haben sie die Berechti-gung zum Besuch der gymnasialenOberstufe erworben. Zentrale Prüfun-gen sind nicht mehr vorgesehen. Diedreijährige Oberstufe schließt sichwie bisher mit der einjährigen Einfüh-rungsphase und der zweijährigenQualifikationsphase an.

Die Einführungsphase, die Jahrgangs-stufe 10, übernimmt eine Mittlerfunk-tion. Sie sichert die am Ende der Se-kundarstufe I erworbenen Kompe-tenzen und führt in die Methodik deswissenschaftlichen Lernens ein.

Damit die Schülerinnen und Schülerin der Einführungsphase gleiche Vor-aussetzungen für einen stärker wis-senschaftsorientierten Unterricht inder Qualifikationsphase erwerben,stehen vier Halbjahreskurse in derEinführungsphase für Vertiefungs-unterricht zur Verfügung. Sie helfen,die unterschiedlichen Lernständeauszugleichen und sichern den erfolg-reichen Übergang in die Qualifika-tionsphase.

Abschlüsse auf dem Weg zum Abitur

Schülerinnen und Schüler, die dasGymnasium bereits vor dem Errei-chen des Abiturs verlassen wollen,können am Ende der Sekundarstufe I,d. h. schon nach Klasse 9, in die Bil-dungsgänge des Berufskollegs wech-seln, um sich stärker berufspraktischzu engagieren.

Der mittlere Schulabschluss wirdallerdings gemäß der Praxis der Län-der in allen Schulformen weiterhinerst nach zehn Schuljahren zuer-kannt. Hat eine Schülerin oder ein

Schüler des Gymnasiums die Ver-setzung am Ende der Einführungs-phase knapp nicht erreicht, so kannauf der Basis reduzierter Anforde-rungen dennoch der mittlere Schulab-schluss oder ein dem Hauptschulab-schluss nach Klasse 10 gleichwerti-ger Abschluss zuerkannt werden.

Der schulische Teil der Fachhoch-schulreife wird weiterhin nach demerstem Jahr der Qualifikationsphase(Jahrgangsstufe 11) erreicht.

Im GesprächLandeselternschaft: Kein Zurück

Auf der jüngsten Versammlungder Landeselternschaft der Gym-nasien stimmten drei Viertel deranwesenden Mitglieder für dieBeibehaltung der Schulzeitver-kürzung.

Zwar seien die Belastun-

gen für die Schülerinnen

und Schüler nach wie vor

ernst zu nehmen.

Gleichwohl appellierte die

Vorsitzende Gabriela

Custodis an die Eltern: „Wir sollten mit

allen Kräften gemeinsam Lösungen fin-

den und sie auch mittragen, um unseren

Kindern ihre Schulzeit zu einem lohnen-

den und erfolgreichen Abschnitt ihres

Lebens zu machen.“

Ergänzungsstunden dienen am Carl-Fuhlrott-Gymnasium in Wuppertal der Förderung.

2004

Januar 2005

Schuljahres-beginn

2005/2006

2013

Die Schulzeitverkürzungin Nordrhein-Westfalen

Grundsatzentschluss derdamaligen Landesregierungzur Einführung derSchulzeitverkürzung

Der nordrhein-westfälischeLandtag verabschiedet imSchulgesetz dieSchulzeitverkürzung.

Der achtjährigeBildungsgang wird zurRegel an den nordrhein-westfälischen Gymnasien.

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Erste Abiturprüfungennach 12 Jahren

Page 16: Das Achtjaehrige Gymnasium - Schulzeitverkuerzung Gelingt

ImpressumHerausgeber:Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-WestfalenVölklinger Straße 4940221 DüsseldorfTelefon 0211 5867-40Telefax 0211 [email protected]

© MSW 08/2009

Redaktion:Andrej Priboschek, Frauke König, Petra Kolberg-Bürk,Juliane Krüger

Gestaltung:Elke Steinrötter, Visuelle Kommunikation, Düsseldorf

Druck:Druckhaus Kaufmann, Lahr

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-

Westfalen herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlbewerberinnen und -bewerbern oder Wahlhelferinnen und -helfern

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