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1914–2014 in MERAN DENKMAL Das

Das Andreas-Hofer-Denkmal in Meran 1914-2014

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Zum hundertstem Bestehen des Meraner Andreas-Hofer-Denkmals hat die Schützenkompanie Meran in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Schützenbund eine 48 Seiten starke Festschrift herausgegeben.Der Lananer Historiker Mag. Simon Peter Terzer hat die Geschichte des Denkmals von der ersten Denkmalidee 1895 bis zur Sanierung 2013/2014 aufgearbeitet und eindrucksvoll durchleuchtet.Mag. Terzer schreibt in seinem Vorwort: "Denkmälern liegt der Zweck des Erinnerns an bedeutende Ereignisse oder Personen zugrunde. Im Andreas-Hofer-Denkmal am Bahnhofsplatz in Meran kommt dies gleich mehrmals zum Tragen. Im Vordergrund steht der Tiroler Freiheitskampf unter der Führung des Sandwirts Andreas Hofers aus St. Leonhard in Passeier gegen Napoleon und seine Verbündeten im Jahre 1809. Mit der Denkmalerrichtung 1914 sollte eines weiteren Ereignisses gedacht werden: der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich 1814 nach der bayrisch-französischen Besetzung des Landes. Dabei ist die Verzögerung der Denkmalerrichtung eigentlich den vorausgegangenen Schwierigkeiten bei der Geldbeschaffung geschuldet, denn die Denkmalidee war schon 1895 in den deutschnationalen Kreisen Merans aufgekommen. Sie lag ganz im Trend des seit den 1880er-Jahren europaweit boomenden Denkmalkults. Heute sind dem Sandwirt vier Standbilder gewidmet: am Bergisel bei Innsbruck (1893), in Meran (1914), in Kufstein (1926) und in Wien (1978). Ein Andreas-Hofer-Denkmal im Fassatal wurde nach dem Ersten Weltkrieg von den Italienern entfernt."Die Festschrift kann anlässlich der Andreas-Hofer-Landesfeier am 16. Februar in Meran oder direkt beim Südtiroler Schützenbund zum Preis von 5,00.- EUR erworben werden.

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1914–2014in MERAN

DENKMAL

Das

© Schützenkompanie Meran, Südtiroler Schützenbund, Februar 2014Alle Rechte vorbehalten.

Herausgeber: Schützenkompanie Meran in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler SchützenbundGesamtherstellung: E�ekt! GmbH

Simon Peter Terzer

DAS ANDREAS-HOFER-DENKMAL IN MERAN

1914–2014

Festschrift zu dessen hundertstem Bestehen

hrsg. von der Schützenkompanie Meranin Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Schützenbund

Simon Peter Terzer

DAS ANDREAS-HOFER-DENKMAL IN MERAN

1914–2014

Festschrift zu dessen hundertstem Bestehen

hrsg. von der Schützenkompanie Meranin Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Schützenbund

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P�ege gemeinsamer Wurzeln reicht aber weit über die Zusammenarbeit der Traditionsverbände hinaus und schließt politische Institutionen, Bildungseinrichtungen, Kultur und Wirtscha� mit ein.

Für Ihr Engagement rund um die Sa-nierung des Andreas-Hofer-Denk-mals in Meran gilt Ihnen deshalb mein Dank und meine Wertschätzung genauso, wie für den Glauben an die gemeinsamen Wurzeln aller Tiroler und Tirolerinnen.

Damit auch der nächste Sanierungs-schritt des Denkmals gelingen möge, wünsche ich Ihnen viel Erfolg und ho�e, dass Sie möglichst viele Men-schen bei diesem Projekt unterstützen mögen.

Denkmäler sind Zeugen unserer Ge-schichte, unserer Herkun�, unserer Identität. Sie schlagen eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart, erinnern an das Woher und können auch zum Nachdenken über das Wohin anregen. Beim Andreas-Ho-fer-Denkmal in Meran ist dies ganz sicher der Fall, erinnert es doch nicht nur an unseren Freiheitshelden, son-dern auch daran, dass wir Teil von etwas Größerem sind. Es lässt zudem ersichtlich werden, dass das Ziehen neuer Grenzen auf irgendwelchen Karten Menschen nicht entwurzeln kann. Ich denke, das haben wir Tiro-ler und Tirolerinnen in den letzten Jahrzehnten unter Beweis gestellt und durch die neuesten Entwicklungen hin zu einer funktionierenden, spür-baren Europaregion Tirol deutlich unterstrichen. Die Schützen haben in diesem Sinne Vorarbeit geleistet, die

Geschätzte Schützen der Kompanie Meran

Dr. Arno KompatscherLandeshauptmann

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Seit einem Jahrhundert begrüßt Andreas Hofer die Zugreisenden bei ihrer Ankun� in Meran. Vor dem 1906 etwas außerhalb der damaligen Stadt errichteten Jugendstil-Bahnhof wurde 1914 eine imposante Bronze�-gur des Tiroler Freiheitskämpfers aus St. Leonhard in Passeier aufgestellt – auf einem roten Porphyrsockel in-mitten in einer stilvollen Grünanlage. Infolge des Kriegsausbruches musste das Standbild aber bis 1920 unter Hül-len verbringen.

Die Geschichte des Denkmals beginnt bereits 1895 mit der Gründung eines Andreas-Hofer-Gastwirte-Vereines. Ursprünglich war der Segenbühel, die äußerste Kuppe des Küchelberges, als Standort geplant. Auch viele andere

Vereine unterstützten das Vorhaben, genau 100 Jahre nach den Schlach-ten am Bergisel, in Meran eine Ge-denkstätte fertigzustellen. Es wurde aber schließlich 1914 errichtet, als an die Wiedervereinigung Tirols mit Österreich vor 100 Jahren gedacht worden ist.

Seinen Platz fand das Andreas-Ho-fer-Denkmal schließlich am Platz vor dem neuen Bahnhof. Entworfen hatte es der Meraner Emanuel Pendl.

Andere monumentale Standbilder des „Sandwirtes“ �nden sich am Bergisel bei Innsbruck sowie am Kalvarien-berg in Kufstein. Ebenso wie auf die Erinnerungsstätten am Schauplatz der Kämpfe am Bergisel sowie am Ort der Hinrichtung Andreas Hofers in Man-tua wurden auch auf die Bronze�gur in Meran mehrere Anschläge verübt.

Die Stadt Meran ist in vielfacher Hin-sicht mit Andreas Hofer verbunden – etwa über die von Karl Wolf geschaf-fenen Tiroler Volksschauspiele, die immer wieder den Volksaufstand thematisierten. Oder über die viel-fach vergessene letzte große Schlacht des Freiheitskampfes am Küchelberg, an deren Gefallene mittlerweile eine

Dr. Günther JanuthBürgermeister der Stadtgemeinde Meran

eigene Gedenkstätte erinnert. Nicht zu vergessen auch die Andreas-Ho-fer-Straße und eben das bronzene Standbild vor dem Bahnhof.

Jahr für Jahr �ndet in Meran die große Andreas-Hofer-Landesfeier statt –neben den Veranstaltungen beim Sandwirt in Passeier, beim Stand-bild am Bergisel, an der Gedenkstele in Mantua sowie in vielen anderen Orten. Erfreulicherweise konnte die Statue in Meran jüngst auf Initiative der Schützenkompanie Meran und des Südtiroler Schützenbundes ge-säubert werden. Nun bemühen sich ebendiese um die weitere Sanierung des Sockels und um die Gestaltung der umliegenden Grünanlage.

Die Stadtgemeinde Meran wird – nicht zuletzt um diese wichtige Ge-denkstätte aufzuwerten – für einen neuen, ansprechenden „Rahmen“ sorgen. Im Hinblick auf die Neuge-staltung der wichtigen Zone rund um den Meraner Bahnhof soll das zentrale Andreas-Hofer-Denkmal so noch mehr ins Auge des Betrachters rücken.

Eine wechselvolle Geschichte

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Viel leichter – so wird mancher den-ken, – hätte es sich der Sandwirt ma-chen können, wenn er stattdessen am Jaufen �eißig Vorspanndienste für die durchziehenden Heerscharen geleistet hätte, um gleichzeitig dafür den einen oder anderen Dukaten zu kassieren.Hofers Lebensgeschichte und sein Einsatz für die Heimat lässt uns nur erahnen, dass es mehr geben muss, als Wohlstand und Geschä�emache-rei. Wer dies noch nicht erkannt hat, möge zumindest darüber nachden-ken. Zu bewerten, ob er alles richtig gemacht hat, steht uns, die wir die Gnade der späteren Geburt hatten, jedenfalls nicht an. Vermutlich wer-den auch unsere Nachkommen unser heutiges Tun mit dem Wissen kom-mender Tage anders bewerten, als wir es von ihnen erwarten würden.Jedenfalls bin ich froh darüber, dass nun dank der löblichen Initiative der Meraner Schützen und des erfreuli-chen Einsatzes der Meraner Stadtväter das Standbild jenes Mannes in neuem Glanz erstrahlt, der noch heute in Tirol eine Berg und Tal übergreifende Identi�kations�gur ist, wie es sie sonst nicht gibt. Und umso mehr freue ich mich, dass zu diesem Anlass Männer und Frauen aus allen Landesteilen, ja sogar aus dem einst in Tirol gar

O� werde ich gefragt, welche Leit-gedanken Andreas Hofers uns heute noch etwas bedeuten könnten. Ich bin überzeugt, dass es seine Stand-festigkeit und seine Geradlinigkeit sind. Sein Einstehen für die eigene Überzeugung haben für mich Vor-bildfunktion.

Die Vereinheitlichung, die Unter-drückung von gewachsener Kultur und althergebrachter Tradition, ja das Aufzwingen fremder Sitten waren ihm bekanntlich ein Gräuel. Dafür in den Krieg zu ziehen, Haus und Hof zu riskieren, ja am Ende sogar mit dem Leben für die eigene Idee zu bezahlen, das mutet in unseren Tagen vielleicht seltsam an.

Elmar ThalerLandeskommandant des Südtiroler Schützenbundes

Andreas Hofers Vermächtnis

nicht beliebten Bayern nach Meran kommen. Um zusammenzustehen und gemeinsam mit Vertretern aus Gesellscha�, Politik und Wirtscha� ein starkes Zeichen dafür zu setzen, dass wir auch über 200 Jahre nach Hofers Wirken bestrebt sind, un-sere Eigenheiten zu bewahren und Brauchtum und Tradition auch in einem modernen Europa zu p�egen.

Wir Tiroler sind keine Gegner Eu-ropas. Solange im Zuge der „Har-monisierungspolitik“ nicht Einigkeit mit Einheitlichkeit verwechselt wird. Das sollen wir uns nach wie vor zu sagen trauen. Und dass in einem mo-dernen Europa jene Regionen auch verwaltungstechnisch zusammenge-hören sollten, die jahrhundertelang zusammengewachsen sind. Weil Eu-ropa sonst niemals in den Herzen der Menschen ankommt und weil darüber hinaus nicht ewig währen darf, was mächtige Staatsmänner am Schreib-tisch unredlich ausgehandelt haben.

Hofers Geschichte und sein Standbild sollen uns jeden Tag erinnern, dafür einzustehen. Das walte Gott!

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Denkmäler vergegenwärtigen unser Erbe und zeigen unsere Vergangenheit auf. Auch das Andreas Hofer Denk-mal in Meran will den Betrachter die Erinnerung an den Oberkomman-danten im Tiroler Freiheitskampf von 1809 wachhalten. Schon zu Lebzeiten verehrten ihn die Tiroler, widmeten ihm Gedichte und sahen ihn als Er-löser vom bayrisch-französischen Besatzungsjoch. Doch erst später sind seine Person, sein Tun und sein Sterben mythologisiert und zuweilen auch mißbraucht worden.

Andreas Leiter ReberBezirksmajorBurggrafenamt-Passeier Bereinigt man Andreas Hofer von

allen Klischees, so bleibt ein Mensch, der Abhängigkeit und Fremdbestim-mung abgelehnt und mit den Mitteln seiner Zeit, für die Freiheit seines Lan-des gekämp� hat.

Als Symbol für die Freiheit in all ihren Prinzipien wird und darf Andreas Hofer daher nicht nur in Tirol stets aktuell bleiben.

Wenn nun sein monumentales Denk-mal in Südtirol saniert und in neuem Glanz erstrahlen soll, so möge dies auch für das Grundrecht der Freiheit gelten.

Ein Symbol der Freiheit

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die ihren Einsatz für die Freiheit mit dem Leben bezahlen mussten.

Andreas Hofer war 1790 Abgeordne-ter des Passeiertales im Landtag zu Innsbruck. 1796 diente er in der Kor-poralscha� der Schützenkompanie Meran unter Hauptmann Felix von Gasteiger als Korporal und Furier an der Grenze zu Italien am Tonale und Pejo, um den französischen Einfall abzuwehren. Anschließend war er Kommandant einer Schützenkom-panie in Passeier. 1809 wurde er zum Landeskomman-danten aller Tiroler Schützen ernannt, bis zu seinem Heldentod in Mantua 1810. Ihm zu Ehren wurde 1914 dieses Denkmal errichtet. Unsere Aufgabe ist es, dieses auch für die Nachwelt würdevoll zu erhalten.

Den Teilnehmern aus allen Tiroler Landesteilen bei der großen Landes-gedenkfeier am 16. Februar im Jubi-läumsjahr des Andreas-Hofer-Denk-mals 2014 wünsche ich eine friedliche und würdige Feier.

Das 100-jährige Jubiläum der Errich-tung des Denkmals für Andreas Hofer in Meran war für die Schützenkompa-nie Meran Anlass, sich rechtzeitig für eine längst fällige Generalsanierung einzusetzen. Dieses einzigartige Denkmal im süd-lichen Tirol wurde 1914 in Bahnhofs-nähe aufgestellt und konnte erst nach dem Ersten Weltkrieg o�ziell zugän-gig gemacht werden. In den vergange-nen hundert Jahren wurden mehrere Anschläge böswilliger Fanatiker auf das Denkmal verübt, die nicht ohne Folgen blieben. Witterungsschäden und Vernachlässigung setzten dem Sockelau�au gewaltig zu. Durch ein Loslösen aus der Verankerung und die sich dadurch ergebenen gefährlichen Schwankungen der Andreas-Ho-

Renato des DoridesHauptmann der Schützenkompanie Meran

Geschätzte Tiroler Landsleute, liebe Schützenkameraden!

fer-Statue war zuletzt die Sicherheit nicht mehr gegeben. Als Hauptmann und in Vertretung der Schützenkom-panie Meran konnte ich bereits 2009 die Wiederanbringung des seiner-zeit von den Faschisten gewaltsam entfernten Habsburger Doppelad-lers am oberen Sockel des Denkmals veranlassen. Seit 2011 übernahm ich gerne die ehrenvolle Aufgabe, mich für die Sanierung dieses würdigen Denkmals intensiv einzusetzen: Mit Lokalaugenscheinen, Bestandsauf-nahme der Schäden, Erkundigun-gen in Stadt- und Landesarchiven, Kontaktaufnahme zur Motivierung durch Information und Dokumenta-tion beim Südtiroler Schützenbund, bei der Stadtverwaltung Meran, beim Amt für Denkmalp�ege und einer Sensibilisierung der Bevölkerung.

Wir Tiroler stehen zu unserer Identi-tät. Wir haben eine Jahrhunderte alte Kultur und viele überlieferte Traditi-onen zu p�egen und zu erhalten. Im Laufe der Zeit traten in Tirol viele namha�e und erfolgreiche Persön-lichkeiten hervor, auf die wir stolz sein können. Unter ihnen Landesfürsten, Künstler, Er�nder und auch Helden,

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Denkmälern liegt der Zweck des Erinnerns an bedeutende Ereignisse oder Personen zugrunde. Im Andreas-Hofer-Denkmal am Bahnhofsplatz in Meran kommt dies gleich mehrmals zum Tragen. Im Vordergrund steht der Tiroler Freiheitskampf unter der Führung des Sandwirts Andreas Hofers aus St. Leonhard in Passeier gegen Napoleon und seine Verbündeten im Jahre 1809. Mit der Denkmalerrichtung 1914 sollte eines weiteren Ereignisses gedacht wer-den: der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich 1814 nach der bayrisch-französischen Besetzung des Landes. Dabei ist die Verzögerung der Denkmalerrichtung eigentlich den vorausgegangenen Schwierigkeiten bei der Geldbeschaffung geschuldet, denn die Denk-malidee war schon 1895 in den deutschnationalen Kreisen Merans aufgekommen. Sie lag ganz im Trend des seit den 1880er-Jahren europaweit boomenden Denkmalkults.

Heute sind dem Sandwirt vier Standbilder gewidmet: am Bergisel bei Innsbruck (1893), in Meran (1914), in Kufstein (1926) und in Wien (1978). Ein Andreas-Hofer-Denkmal im Fassatal wurde nach dem Ersten Weltkrieg von den Italienern entfernt.

Das Andreas-Hofer-Denkmal in MeranVon der ersten Denkmalidee 1895 bis zur Sanierung 2013/2014

von Simon Peter Terzer

links: Das Denkmal kurz nach seiner Enthüllung Anfang April 1920.

12 Die erste Denkmalidee 1895–1896

Die Einweihung des monumentalen Andreas-Hofer-Denkmals 1893 am Bergisel dür�e den Meranern als An-stoß für ein ähnliches Denkmal am Küchelberg, genauer auf dessen Er-hebung im Süden, dem Segen- oder Hochbühel, gedient haben. Der Kü-chelberg war in den Kämpfen von 1809 einer der letzten Schauplätze des Tiroler Aufstands. Hier hatten die Tiroler am 16. November ihren letzten Sieg über die französischen Truppen errungen. Die treibenden Krä�e hinter der

Denkmalidee waren der christ-lichsoziale Meraner Bürgermeister Dr. Roman Weinberger (1852–1915) und die zwei Tiroler Künstler Prof. Hermann Klotz (1850–1932) und Emanuel Pendl (1845–1927). Die Künstler weilten für die Aufstellung des von ihnen entworfenen Modells im September 1895 in Meran. Der aus Imst gebürtige und in Wien lehrende Bildhauer Klotz war ein bekannter Schnitzkünstler und Porträtist. Von ihm stammen Entwürfe für nicht

ausgeführte Nebengruppen des Ho-fer-Denkmals in Innsbruck, die er nun mit dem Denkmal in Meran zu verwirklichen suchte. Pendl stammte aus der berühmten Meraner Bildhau-erdynastie und lebte als freischa�en-der Bildhauer in Wien.Das von den Künstlern auf einem nachempfundenen Küchelberg auf- gebaute Modell bestand aus ei-nem vorne o�enen, mit Reliefs von Kampfszenen aus den Befreiungs-kämpfen geschmückten Rondell, in

Monumentales Andreas-Hofer-Denkmal für den Segenbühel, entworfen und modelliert von dem aus Imst gebürtigen und in Wien arbeitenden Bildhauer Hermann Klotz, 1895.

13dessen Mitte sich auf einem Sockel die Statue Andreas Hofers mit Fahne erhob. Rechts und links auf den En-den des Rondells standen Gruppen von Josef Speckbacher aus Hall mit dem Mädchen von Spinges und P. Joachim Haspinger an der Seite des �arerwirtes aus Olang, Peter Sig-mayr. Rückwärts erhoben sich mit Wa�entrophäen geschmückte Posta-mente. Die Konzeption geht auf Klotz zurück, der die Seiten�guren und die Reliefs liefern wollte, während Pendl der Sockel mit dem Standbild Hofers zugedacht war. Bei dem im Oktober 1895 in Meran abgehaltenen Gastwirtetag �el die Denkmalidee auf fruchtbaren Boden: „Die Wirte deutscher Zunge sollen dem Tiroler Nationalhelden Andreas Hofer und seinen Mitstreitern aus dem Wirtsstande auf dem Segenbü-hel bei Meran ein würdiges Denkmal setzen.“ Die Anregung kam vom Me-raner Betreiber der Bahnhofsrestau-ration und Obsthändler Hans Tauber. Er war bereits bei der Anbringung des marmornen Andreas-Hofer-Reliefs 1884 am „Graf von Meran“ (Renn-weg), wo Hofer verhört worden war, als Ideengeber aufgetreten.Verwirklicht werden sollte das Denkmal durch die Gründung eines „Andreas-Hofer-Gastwirths-Vereins“ mit der Zentrale in Meran und Sek-tionen in allen deutschsprachigen Ländern. Ende Februar 1896 wurde

hierfür eine Versammlung der Wirte von Meran und Umgebung im Ho-tel „Graf von Meran“ einberufen, wo Hans Tauber in „fulminanter Rede über die Thaten Hofers“ sprach. Man schritt an die Wahl des vorbe-reitenden Ausschusses: Karl Abart, Sonnenwirt und Postmeister, wurde zum Präsidenten, Hans Tauber zum Schri�führer und der Hotelier Alois Walser, ein gebürtiger Schwabe, zum Kassier gewählt.Die anwesenden Wirte von Dorf Tirol versprachen ihr Möglichstes zu tun, um die Platzfrage im günstigen Sinne zu lösen. Die Passeirer Wirte hatten in einem begeisterten Schreiben ihre Zu-stimmung gegeben. Das Vorhaben der Wirte war weit gediehen, Aufrufe und Vereinsstatuten gingen in Druck, aber man musste mit den Gemeindevertre-tern von Dorf Tirol, in deren Gebiet der Segenbühel lag, in Verhandlungen treten. Eine Schätzung der in Frage kommenden Grundparzelle kam auf 50.000 Gulden. Diese Summe (ohne die Denkmalkosten selbst) überstieg die finanzielle Möglichkeit eines Denkmalfonds bei weitem. Die Wirte hatten eine kostenlose Bereitstellung des Platzes für dieses „patriotische“ Anliegen vorausgesetzt, aber die Dorf Tiroler wollten in die stark unter dem Schätzwert liegenden Kaufangebote der Meraner nicht einwilligen. Bürgermeister Weinberger resümierte rückblickend über diesen ersten ge-

Die Andreas-Hofer-Figur auf dem Sockel des Klotz’schen Modells von 1895 wird Ema-nuel Pendl zugeschrieben. Sie wurde 1915 von den Erben des Meraner Bürgermeisters Dr. Roman Weinberger dem Stadtmuseum geschenkt.

14 scheiterten Anlauf: „Die Idee war ja gewiß schön und verlockend, doch sie erwies sich bald als undurchführ-bar – eben wegen ihrer gigantischen Größe. Die Mittel zur Ausführung des Kunstwerkes hätten durch die Stan-

desgenossen des Sandwirtes Andreas Hofer: die deutschen Wirte beide Hemisphären aufgebracht werden sollen, allein es fehlte der taugliche Mann, der die wirksame Propaganda hiefür übernommen und durchge-

führt hätte, und so drohte die hehre Denkmalsidee wiederum vollends einzuschlummern.“

Neuaufnahme der Idee, Geldsammlungen und verstrichene Jubiläen

Die Tiroler Jahrhundertfeier 1909 warf ihre Schatten voraus und die Vorbereitungen dazu verhalfen zu einem neuen Anlauf in Meran. In den Innsbrucker Nachrichten wur-de 1904 die konstituierende Sitzung des Landeskomitees für die Feier des Landesfestes angekündigt, bei welcher ein engeres Arbeitskomitee bestellt werden und über die Errichtung eines Erinnerungsdenkmals Beschluss ge-fasst werden sollte. Prompt reagierte ein Zeitungsschreiber in Meran auf die vermeintliche Denkmalerrich-tung und strich hervor, dass es nur „einen Punkt in unserem herrlichen Vaterlande gibt, der noch des Ruh-meszeichens entbehrt, wo Andreas Hofer noch kein Standbild hat: Meran. Meran, die alte Landeshauptstadt, war in den Befreiungskämpfen einer der hervorragenden Dispositionspunkte unseres vaterländischen Helden.“ Der Artikel verfehlte nicht sein Ziel. Die Denkmalfrage wurde von den „patrio-tischen“ Vereinen Andreas-Hofer-Ve-teranen- und Kriegerverein Meran,

Erzherzog-Franz-Ferdinand-Reser-vistenkolonne Meran, I. Kaiserjä-ger-Reservistenkolonne Meran und Maiser Reservistenkolonne aufgegrif-fen. Zuerst schritt man an die Schaf-fung des Denkmalfonds und konnte auch die Standschützen des Haupt-schießstandes und die Wirtsgenos-senscha� in Meran für das Vorhaben gewinnen. Das Ziel wurde nun enger gesteckt, denn das Denkmal sollte in bescheidenerer Form auf einem der Stadtplätze und durch „lokale Opfer-willigkeit“ errichtet werden.Die zur Au�ringung der Gelder veranstalteten Sammlungen und die hauptsächlich von den Vereinen dafür abgehaltenen Feste, Freischießen und Inszenierungen brachten jedoch nur schwache Erfolge. Nach vier Jahren waren lediglich 4.000 Kronen der veranschlagten ca. 60.000 Kronen für das Denkmal er-reicht. Für eine Errichtung auf dem Küchelberg hätte es einer Gesamt-summe von 80.000 Kronen bedur�.Entscheidende Fortschritte brach-

te erst die im Zuge eines Fest- und Freischießens am 30. September 1907 vom vorbereitenden Komitee einberufene Sitzung. Das Ergebnis war die Wahl eines Zentralkomitees, in dem die Honoratioren von Stadt, Nachbargemeinden, Kirche, staatli-chen Behörden und Militär vertreten waren. Dieses Komitee ging eifrig ans Werk, zog den Künstlerbund und den Kunst- und Gewerbeverein Meran hinzu, schuf ein Ehrenpräsidium und ein Exekutivkomitee. Ein im April 1908 veranstaltetes Osterfest brachte an die 6.500 Kronen. Weitere eingelei-tete Sammlungen mit Aufrufen und Beteiligungen an Festen ließen den Kassastand 1909 auf 20.156 Kronen anwachsen. Bei der Vollversammlung aller be-teiligten Vereine und Verbände am 9. Februar 1909 musste man einse-hen, dass eine Errichtung des Denk-mals auf dem Segenbühel mit dem bisher Gesammelten nicht möglich war. Außerdem spürte man die Kon-kurrenz der Maiser, die gleichzeitig

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Mit dieser Korrespondenzkarte rief der Andreas-Ho-fer-Veteranen-Verein Meran eine Bausteinaktion zu-gunsten des Denkmalfonds ins Leben. Die Figurengruppe mit Siegesgöttin hatte sich anlässlich des Festes für den Fonds am 6. Mai 1906 im Garten der Landesfürstlichen Burg aufgestellt.

Aufruf in der „Meraner Zeitung“ vom 10. April 1908.

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Aufruf des Denkmalkomitees zu Jahresanfang 1909. Das Denkmal ist noch am Küchelberg geplant.

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Vom Stadtbauamt gezeichneter Lageplan mit dem angedach-ten Denkmalstandort am späteren Habsburgerplatz (heute Mazziniplatz), umgeben von den Hotels Emma, Habsbur-gerhof (heute Hotel Bellevue) und Kaiserhof, Frühjahr 1909.

für das Blasius-Trogmann-Denkmal sammelten. Der Komiteeobmann Alois Walser berichtete, dass Lan-deshauptmann �eodor von Kathrein vom Maria-�eresien-Fonds in Wien mindestens 5.000 Kronen erwarte. Aus den vier von der Stadt kosten-los zur Verfügung gestellten Plätzen Pfarrplatz, Kornplatz, alter Bahnhofs-platz (gegenüber Kaiser- und Habs-burgerhof, später Habsburgerplatz genannt) und neuer Bahnhofsplatz �el die Wahl mit 25 gegen 4 Stim-men auf den Platz südwestlich des alten Bahnhofsplatzes in der neu zu scha�enden Gartenanlage (heute Be-ginn der Josef-Speckbacher-Straße am Mazziniplatz). Neben der Platzwahl kamen auch die Ausschreibungsbedingungen zur Ab-

stimmung. Sie enthielten unter an-derem:• Gesamtkosten samt Fundament:

dürfen die Summe von 60.000 Kronen nicht übersteigen,

• 4 Preise für die besten Entwürfe,• Jury: Maler Franz von Defregger,

München, Bildhauer Hermann Hahn, München, Bildhauer Ed-mund Helmer, Wien oder Bild-hauer Kundmann, Wien, Maler �omas Riss, Schenna, Architekt Josef Musch, Meran, Bürgermeis-ter Weinberger und Hotelier Alois Walser,

• teilnahmeberechtigt waren nur Tiroler Künstler (durch Geburt oder Zuständigkeit).

Die verö�entlichten Ausschrei-bungsbedingungen riefen jedoch he�igen Widerstand hervor. Un-stimmigkeiten und Gegensätze in der Au�assung der Bedingungen, der Ernennung der Jury und der Frage des zu wählenden Materials vor allem von Seiten des Künst-lerbundes (Bronze gegen heimi-schen, Laaser Marmor) sowie die Überzeugung, dass es unmöglich sei, die fehlenden ca. 40.000 Kro-nen noch im Jubiläumsjahr 1909 aufzubringen, gefährdeten das Projekt erneut. Auch die in Erwä-gung gezogene Grundsteinlegung am 100sten Todestag Andreas Ho-fers (20. Februar 1910) verstrich ungenützt.

18 Das Denkmal soll zur 100-Jahr-Feier der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich entstehen

Nach mehr als zweijähriger Pause hielt das Denkmalkomitee am 18. Juni 1912 eine Sitzung ab, in der die Fer-tigstellung des Denkmals für das Jahr 1914 anlässlich der Jahrhundertfeier der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich beschlossen wurde. Die Forderung nach Marmor �el vorerst zugunsten eines wetterfesten Materi-als, auch der Standort am Habsbur-gerplatz (vorher alter Bahnhofsplatz) kam nun nicht mehr in Betracht. Der Fonds belief sich inzwischen auf 27.000 Kronen. Man erwog für die Au�ringung einer Summe von weite-ren 20.000 Kronen eine Verteilung auf bestimmte Körperscha�en, Vereine und den Maria-�eresien-Fonds und zog sogar – im Falle der Erzielung von 80.000 Kronen – den alten Standort Küchelberg wieder in Betracht. Doch die Gemeinde Dorf Tirol lehnte die unentgeltliche Überlassung des Grun-des für das Denkmal ab. Sie wollte den Segenbühel um 100.000 Kronen der Stadt verkaufen, erklärte sich aber im Gegenzug zu einem größeren Beitrag für das Denkmal bereit. Da brachten die Initiativen des Kai-serhauses den gewünschten Fortgang: Kaiser Franz Josef I. widmete dem Denkmal 10.000 Kronen aus dem Ma-ria-�eresien-Fonds und Erzherzog Franz Ferdinand konnte als Protektor gewonnen werden. Im Wiener Ate-lier hatte der Erzherzog Ende 1913 den Entwurf des Bildhauers Emanuel

Pendl besichtigt und ihn entschieden beim Komitee befürwortet. Auch vom berühmten Prof. Caspar von Zum-busch aus Wien traf Ende Januar eine günstige Beurteilung der Pendl’schen Arbeit ein. Emanuel Pendl wurde am 23. Feb-ruar 1848 in Meran geboren. Sein Großvater Johann und sein Vater Franz Xaver zählen zu den bekann-testen Bildhauern Tirols. Emanuel studierte anfänglich Malerei an der Accademia di belle arti in Venedig, wechselte dann aber an die Akademie der bildenden Künste nach Wien, wo er Schüler Zumbusch’s war. In Wien machte er sich selbständig und starb dort an den Folgen eines Unfalls am 28. September 1927. Seine, dem Na-turalismus verp�ichteten Plastiken �nden sich heute unter anderem an den bekanntesten Orten der Rings-traße in Wien (Rathaus, Akademie der bildenden Künste, Ho�urgseite am Michaelerplatz, Justizpalast, Par-lament, Universität, Burgtheater), auf Wiener Friedhöfen, in Reichenberg, in Graz und im Tiroler Landesmuse-um Ferdinandeum in Innsbruck. Er hatte sich bereits bei der Ausschrei-bung des Waltherdenkmals in Bozen beteiligt und 1891 für die Pfarrkirche in Meran Stein�guren im Chor ge-scha�en. Eine unverbindliche Anfrage beim Künstler nach den äußersten Kosten und seine Zusage, dass man ein würdiges Denkmal um die auf-

zutreibenden Geldmittel erhalten würde, ließ das Komitee von einer Ausschreibung absehen, was ihm an-dere Mitbewerber sehr übel nahmen. Mit Jahresende 1913 standen 41.000 Kronen zur Verfügung. Das Komitee fasste somit am 1. Dezember 1913 folgende Beschlüsse:1. Erstellung des Denkmals am Platz gegenüber dem Bahnhof.2. Vergabe der Ausführung an Ema-nuel Pendl nach den vorgelegten Entwürfen (Preis 46.000 Kronen und zwar 13.000 Kronen für das Modell, 33.000 Kronen für die Ausführung).Am 22. Dezember wurde die Ma-terialfrage entschieden. Sie �el mit

Der Bildhauer Emanuel Pendl (1845–1927) in seinem Wiener Atelier.

19nur einer Gegenstimme auf Bronze, erhöhte die Gesamtkosten aber von 50.000 auf 55.000 Kronen.Pendl hatte das Modell in der Höhe von 3,4 m bereits fertiggestellt und von der Militärverwaltung war die Überlassung von altem Kanonen-material in Aussicht gestellt worden. Auch der Termin für die Enthüllung, der 4. Oktober 1914, stand fest, da der Beitrag aus dem Maria-�eresi-en-Fonds an dieses Datum anlässlich der Wiedervereinigungsfeier Tirols mit Österreich gebunden war.

Im Dezember 1913 traf dieses Modell von Emanuel Pendl in Meran ein und wurde im Museum ausgestellt.

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Spendenaufruf des Komitees, vermutlich Ende Februar 1914. Als Denkmalstandort wird der Platz vor dem Bahnhof genannt.

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22 Der Streit um die Standortfrage

Man hatte sich jedoch zu früh große Ho�nungen gemacht, denn Braue-reibesitzer Hans Fuchs und eine un-bekannte Person waren nun bereit 10.000 bzw. 20.000 Kronen als Spen-de zur Verfügung zu stellen, jedoch nur unter der Bedingung, dass das Denkmal auf dem Segenbühel errich-tet werde.Obmann Walser und Bürgermeister Weinberger wollten die Beschlüsse der Sitzung vom Dezember des Vorjahres rasch umsetzen. Weinberger zog sogar wiederholt den „ganz ähnlichen Fall der Stadt Trient“ heran, „wo heute wohl niemand für das herrliche Dan-te-Denkmal einen schöneren Punkt anzugeben wüßte als den gewählten Platz in den Anlagen vor dem dorti-gen Bahnhof “. Der Meraner Andreas Hofer als Pendant zu Dante Alighieri, der nach Norden weisenden Symbol-�gur des italienischen Irredentismus – eine erstaunliche Argumentation. Die „Küchelberganhänger“, unter an-derem Dr. Hans Prünster und Hans Fuchs, erho�en sich gerade wegen der parallel laufenden Verhandlun-gen über einen Aufzug von Meran auf den Küchelberg und einer Bahn von dort nach Dorf Tirol am Segen-bühel eine Attraktion zu bekommen. Weinberger schlug vor, dass sich die Befürworter des Küchelbergstandorts bemühen sollten, die Gemeinde Tirol zu bewegen, einen genügend großen Platz für das Denkmal unentgeltlich bereitzustellen und die Verp�ichtung

einzugehen, dass im Umkreis keine Gebäude zum Schaden des Denkmals errichtet werden. Zudem sollte die Minorität, welche für den Küchelberg eintrat, Garantien für das Au�rin-gen der Mehrkosten eines größeren Denkmals abgeben. Prünster, Fuchs und Museumsdirektor Dr. Franz In-nerhofer, ebenfalls ein Segenbühel-Be-fürworter, wurden zur Verhandlung mit der Gemeinde Tirol entsandt. Der Gemeindeausschuss von Meran hatte den Komiteemitgliedern freie Hand in der Wahl des Standortes gelassen.Die neu aufgeworfene Standortfrage führte zu Di�erenzen im Komitee und he�igsten Auseinandersetzungen, wel-che bis in den Mai hinein über die Presse ausgetragen wurden. Am 16. März hatten sich die Vorstände des Andreas-Hofer-Veteranen- und Krie-gervereins, der Reservistenkolonne und des Veteranenvereins Mais, des Kunst- und Gewerbevereins Meran, Mitglieder der Wirtsgenossenscha� und des Kaufmannstandes, Vorstands-mitglieder der Meraner Bürgerkapelle, der Untermaiser Bürgerkapelle und der Reservistenkapelle in einer Ver-sammlung für die Aufstellung des Denkmals am Bahnhofsplatz und dessen Enthüllung am 4. Oktober ausgesprochen. Sie fürchteten, dass die Küchelberg-Variante, bei der sich die Enthüllung des Denkmals hinaus-zögern würde, ein Landesfest in Meran anlässlich der Wiedervereinigungsfei-er ernstha� gefährden könnte.

Die „Küchelberg-Partei“ hingegen sah im Segenbühel den zweiten Bergisel und strich die geschichtliche Bedeu-tung des Ortes in den letzten Kämpfen von 1809 heraus. Der Meraner Künst-lerbund, der die Nicht-Ausschreibung noch immer nicht verwunden hatte, ho�e durch ein größeres Monument – angedacht war eine Gruppierung von Standbildern, innerhalb welcher der Pendl’schen Hofer-Figur noch acht kleinere Figuren zur Seite gestellt werden sollten – Künstler aus seinen Reihen an den restlichen Teilen des Werkes durch eine Neuausschreibung teilhaben zu lassen. Auch viele umlie-genden Gemeinden und vor allem die Passeirer Gemeinden waren für das Küchelbergprojekt. Die Verfechter erhielten bald prominenten Zulauf unter anderem durch Erzherzog Franz Ferdinand, Albin Egger Lienz und durch den Bildhauer Ludwig Penz.Erzherzog Franz Ferdinand schlug vor, eine Schablone des Denkmals am Segenbühel aufzustellen, um die Wirkung vom Tal aus festzustellen. Er wollte sich bei seinem nächsten Besuch in Meran – zu dem es nie kommen sollte – ein Bild davon ma-chen und mit dem Komitee zusam-mentre�en. Es kam tatsächlich zur Aufstellung eines hölzernen Rund-baus mit Kuppel am Segenbühel. Ein Sturm zerstörte jedoch Mitte April den Unterbau und die schablonen-ha�e Hofer-Figur �el herunter.

23Gleichzeitig hatte sich der Streit zwi-schen den Gemeinden Meran und Dorf Tirol um die von beiden getrennt erarbeiteten Projekte für Bahnen auf den Segenbühel und weiter nach Dorf Tirol immer mehr zugespitzt. Die Auseinandersetzung machte die Standortfrage des Denkmals abhän-giger denn je von der Haltung der beiden Gemeinden. Dorf Tirol gab in einer Denkschri� bekannt, dass es die „Nebeninteressen“ und „Erobe-rungspläne“ der Stadt Meran nicht billigen werde. Die sich bis Ende April hinziehenden Verhandlungen schei-terten, da keine befriedigenden Zusi-

cherungen bezüglich der Freihaltung des Platzes rings um ein Denkmal von Dorf Tiroler Seite zu erhalten war. Mit knappem Ergebnis von 18 gegen 14 Stimmen wurde schlussendlich am 2. Mai der Beschluss zur Errichtung des Andreas-Hofer-Denkmals nach dem Modell Pendls auf dem Bahn-hofsplatz gefasst. Ausschlaggebend war auch die schon erfolgte Au�rags-vergabe an Pendl im Dezember 1913 und dessen Aussage, dass sein Denk-mal nicht auf den Küchelberg passe.

Die Ausführung und die Aufstellung des Denkmals 1914

Im Juni wurden die Steinmetzarbei-ten der Firma Candido Zanchetta in Andrian, die Bauausführung der Firma Peter Delugan und Sohn in Meran, der Guss der Bronze�gur samt Trophäen der Firma A. Josef Salzer in Wien und das Geländer dem Schlosser Roman Gerstberger in Me-ran übertragen. Am 28. Juni konnte man in der „Meraner Zeitung“ lesen: „Mit den Arbeiten zur Errichtung des Andreas Hofer-Denkmales am Bahnhofsplatze wird bereits in der nächsten Woche unter Leitung des städtischen Baurates Dr. Schmidt begonnen werden. Die gärtnerische Ausschmückung der Denkmalum-

gebung leitet Gartendirektor [A.] Zenzinger.“ Am selben Tag wurden in Sarajevo der �ronfolger und Protektor des Meraner Denkmalko-mitees, Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie von Schüssen tödlich getro�en. Die Arbeiten am Denkmal wurden fortgesetzt, die Grundaushebung war Mitte Juli beendet und auch die Spenden für das Denkmal liefen bis wenige Tage vor der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien (28. Juli) ein.Die Kriegsereignisse verzögerten die endgültige Fertigstellung, sodass die für den 4. Oktober anberaumte feier-

liche Einweihung nicht mehr einge-halten werden konnte. Emanuel Pendl und der Gießer Salzer arbeiteten in Wien inzwischen am Guss der Statue und der Trophäen, die am Sockel zu liegen kommen sollten. Mitte Okto-ber war der aus Andrianer Porphyr gefertigte Unterbau des Denkmals vollendet. Pendl und Salzer kamen nach Meran, um die Aufstellung der Bronzestücke zu überwachen. In den letzten Oktobertagen stand das per Eisenbahn aus Wien angekommene Standbild Hofers auf seinem Sockel. Am 11. November besichtigten die Komitee-, Stadt- und Kurvorste-hungsvertreter mit dem Künstler und

Am Segenbühel, hier von der Landesfürstlichen Burg aus gesehen, hatten die Befürworter dieses Standortes im April 1914 eine hölzerne Denkmal-Schablone aufgestellt.

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weiteren geladenen Honoratioren das vollendete Werk. Ein Festakt mit der o�ziellen Enthüllung unterblieb aus gegebenem Anlass. Das von allen gelobte Werk war nur kurze Zeit zur Besichtigung freigegeben und ver-schwand dann für die Dauer des Krie-ges unter mehreren Verschalungen.Pendl hatte als Unterbau eine hohe architektonische Terrasse aus grob behauenen Porphyrquadern (Rustika) gescha�en. Die mit einem von Lor-beer- und Eichenkränzen geschmück-ten Metallgeländer im Jugendstil um-gebene Plattform ist auf der Rückseite über Treppen erreichbar. Auf dem eigentlichen Denkmalunterbau oder -sockel (Figurenpostament), der sich in der Mitte der Terrasse erhebt, liegen feindliche Kriegstrophäen in Bronze (von vorne im Uhrzeigersinn): Garde-

helm, Fahne1, Säbel mit Paradeschär-pe2, Gewehr, Säbel3, Tschako (Hut), Horn, Fahne mit Feldzeichen, Axt4, Zweispitz (Napoleonhut), Pistole und Bajonett5, Degen6 mit Paradeschärpe, Bärenfellmütze. Die vier Seiten zierten 1914 folgende Inschri�en in „Goldlettern“ (Bronze ohne Patina?):Vorderseite: FÜR GOTT!/ FÜR KAI-SER UND/ VATERLAND!7 Rückseite: ERRICHTET IM JAHRE

1 Fahnenstange im unteren Teil durch ein Eisenrohr ersetzt.

2 Fehlen heute. 3 Vorderes Klingenteil fehlt heute.4 Am Modell nicht vorgesehen, dann aber

doch ausgeführt.5 Fehlen heute, wohl entwendet.6 Vorderes Klingenteil heute durch Eisen

ersetzt.7 Heute: FÜR GOTT,/ KAISER UND/

VATERLAND.

1914 ZUR/ HUNDERTJÄHRIGEN ERINNERUNG/ AN DIE WIEDER-VEREINIGUNG/ TIROLS8 MIT ÖS-TERREICH.Linke Seite: „ES WAR EINMAL EIN SCHÜTZENFEST,/ DER HIMMEL HAT´S GEGEBEN./ TIROLER FREI-HEIT WAR DAS BEST,/ DER EIN-SATZ BLUT UND LEBEN./ HER-MANN V(ON) GILM9 Rechte Seite: DAS IST DER ANDRÄ10 HOFER/ DER ECHTE SOHN DER TREU/ IHM ZIEMET WOHL DIE EHRE/ DASS ER HIER WÄCHTER SEI/ IDA GRÄFIN HAHN-HAHN11

8 Heute irrig: TIROL’S. 9 Heute in Kleinbuchstaben: Hermann

v(on) Gilm.10 Heute: ANDRE.11 Heute in Kleinbuchstaben und ohne

Bindestrich: Ida Grä�n Hahn Hahn.

Das Denkmal am Bahnhofsplatz kurz vor Ende der Maurerarbeiten an der Terrasse und an der Beeteinfassung, nach November 1914. Im Hintergrund das städtische Krankenhaus.

25Die bekannten Verse des Tiroler Dichters Gilm stammen aus dessen Gedicht „Ein junger Schütze bin ich nicht“, erstmals verö�entlicht 1863 anlässlich der Feier der fün�undert-jährigen Vereinigung Tirols mit dem österreichischen Herrscherhaus. Die Verse der deutschen Dichterin Ida Grä�n Hahn-Hahn sind weniger bekannt. Sie sind dem 1836 veröf-fentlichten Gedicht „Andreas Hofer“

entnommen und beziehen sich auf dessen Grabmal in der Ho�irche in Innsbruck. Die Inschri� weicht allerdings etwas von der Original-fassung ab. Über den Inschri�en war am Sockel auf der Vorderseite das sogenann-te „Kleine Wappen“ der Österrei-chischen Länder (Doppeladler des Österreichischen Kaisertums mit Hauswappen Habsburg-Lothringens)

in Stein gemeißelt, zur rechten Seite das Wappen der Familie von Hofer und zur linken Seite jenes der Stadt Meran, auf der Rückseite der Tiro-ler Adler (Reliefs). Darüber erhob sich das Bronzestandbild Andreas Hofers. Der in Meran ansässig ge-wesene Schri�steller Hans Matscher beschrieb es 1959 mit folgenden Wor-ten: „Zweifellos steht Pendls Hofer da droben in einer Haltung (Pose), die

Sockelbasis mit den Gipsmodellen der Trophäen im Atelier von Emanuel Pendl in Wien: linke und rechte Seite mit den heute zum Teil fehlenden oder beschädigten Bronzestücken.

Modell des Denkmalsockels mit dem „Österreichischen Doppeladler“ (Vorderseite) und dem Tiroler Adler (Rückseite).

26 einzunehmen dem biederen Sandwirt zeitlebens nie eingefallen wäre: das linke Bein mannha� vorgesetzt, den breiten Hut in der Linken an die Len-de gedrückt, während der rechte Arm schwungvoll (pathetisch) einen Säbel an das Herz drückt, das umbartete Haupt leicht zum Himmel erhoben; ein über den Küchelberg herwe-hender Sturm aus Passeier weht die rechte Joppenhäl�e hinaus.“ Zurecht bemerkte Albert Ellmenreich 1920, dass Hofer den gezogenen (!) Säbel „nicht sonderlich vorschri�smäßig in der Faust“ halte. Unmittelbar nach der Aufstellung des Denkmals vereinbarte das Komitee die Bezahlung mit Emanuel Pendl. Der Krieg zögerte jedoch die end-gültige Auszahlung hinaus und der beinahe arbeitslose Pendl mahnte wiederholt seine Forderungen ein. Trotz mancher Legate, Spenden und der �nanziellen Beteiligungen vonsei-ten der Komiteemitglieder konnten erst 1919 alle Rechnungen beglichen werden. Die Gesamtkosten samt Ein-friedung beliefen sich schlussendlich auf über 63.000 Kronen. Auch die Gartengestaltung ging während des Krieges schleppend voran und trotz der mehrfachen Au�orderung, die Bretterverhüllungen und Matten ab-zunehmen, blieb das Komitee beim Entschluss, keine Enthüllungsfeier vorzunehmen, da viele Mitglieder der am Komitee beteiligten Vereine im Felde standen.

Ende Oktober/Anfang November 1914 stand die in Wien gegossene Hofer-Figur auf ihrem Sockel.

27Enthüllung 1920 und erste italienische Übergri�e

Der erho�e Friedensschluss nach einem raschen Sieg Österreichs war nach vier Jahren Weltkrieg ausgeb-lieben, das südliche Tirol durch den Friedensvertrag von Saint-Germain 1919 Italien zugeschlagen worden. Andreas Hofer stand noch immer verhüllt am Bahnhofsplatz. In der im Februar 1919 abgehaltenen Komitee-sitzung schlug Obmann Walser vor, das Denkmal erst dann zu enthüllen, wenn „das nationale Selbstbestim-mungsrecht für das deutsche Südtirol in Kra� getreten und ein freudiger Blick in die Zukun� wieder möglich“ sei. Es sollte aber ein weiteres Jahr vergehen. Erst im Jänner 1920 fasste das Komitee den Beschluss, dass die Enthüllung bis Ostern (4. April) un-ter allen Umständen erfolgen sollte,

nachdem schon mit dem Anzünden der Bretterverkleidung gedroht wor-den war. Wäre ein entsprechender feierlicher Anlass vorhanden, so sollte die Enthüllung mit einer würdigen Feier vorgenommen werden, andern-falls sei sie am Karsamstag ohne jede Weisung zu veranlassen. Über die „Entkleidung“ schrieb am Ostersonntag Albert Ellmenreich in der „Meraner Zeitung“: „Fünfeinhalb Jahre steckte er, den Blicken der Um-welt entzogen, in Hüllen aus Holz, aus Strohmatten und wieder aus Holz, nachdem dreimal der Zahn der Zeit, Wind und Wetter deren Erneuerung erzwungen hatten. [...] Lang verhüllt, gleichsam auch kriegsgefangen, ward Dein Standbild, Andreas Hofer, end-lich freigegeben an einem Karfreitag

der Leidenszeit, die über das Tiroler Volk hereingebrochen, die 1809 wie 1920 Tirols Schicksal besiegelt �ndet, unser Land durch einen grausamen Friedensvertrag zerrissen ...“ Ein Meraner, der an der Aktion be-teiligt war, erzählte, dass die Mit-glieder des Turnvereins Meran aus der Jahnstraße in einer Nacht (wohl Karfreitag) kurz vor Ostersonntag, die Bretterwand in Brand gesteckt hatten. Die nicht verbrannten oder nur an-gekohlten Teile wurden tags darauf auf Veranlassung des Denkmalkomi-tees abgeräumt. Der „Österreichische Doppelalder“ am Denkmal wurde mit einem mächtigen Lorbeerkranz versehen. Eine Abordnung des Ko-mitees begab sich am Ostersonntag zum Vizebürgermeister Dr. Karl Bär

links: Die das Denkmal umgebende Bretterverhüllung wird erneuert oder abmontiert, um 1916?rechts: Die zweite Hülle mit Stroh und Matten, 1917.

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und überreichte die Urkunde, mit der das Denkmal in den Besitz und die Obhut der Stadt übergeben wurde.In Südtirol war das oberste Gebot in diesen Tagen, die geplante Zusam-menlegung mit dem Trentino zu einer Verwaltungseinheit zu verhindern. Die angespannte politische Lage reizte die deutsche und italienische Seite zu Störaktionen: Die Deutschsüdtiroler wehrten sich gegen die bereits begon-nenen Italianisierungsmaßnahmen, und die italienischen Nationalisten gri�en ihrerseits alles Tirolisch-Ös-terreichische an. In der Nacht vom 26. auf den 27. April wurde die vordere Inschri� des Sockels mit der Auf-schri� „Evviva Italia“ in roter Farbe beschmiert und die Hofer-Statue mit den Farben der „Tricolore“ bemalt. Die „Meraner Zeitung“ gab unmiss-

verständlich zu verstehen: „Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir dieses Bu-benstück als einen Erfolg der Verhet-zungs- und Entnationalisierungspo-litik, die auf dem Bahnhofe Meran getrieben wird, betrachten und die geistigen Urheber dort suchen. Ein Mann, wie der italienische Stations-chef Nicolussi, der sich erdreistet, jun-gen Leuten aus unserer Bevölkerung das Absingen des Andreas Hofer-Lie-des vor dem Andreas Hofer-Denkmal zu verbieten, ist in seinem fanatischen Deutschenhaß zu allem fähig. Wir sind der festen Überzeugung, daß kein Reichsitaliener unser Andreas Hofer-Denkmal beschmiert hat, sondern daß dies nur ein Trientiner gewesen sein kann. Das Andreas Hofer-Denkmal ist für uns ebenso ein Symbol unseres Volkstumes wie

unserer Nachbarstadt das Walther von der Vogelweide-Denkmal, wie den Trientinern ihr Dante-Denkmal, und wer diese Symbole zu verung-limpfen sich erkühnt, tut dem Volke eine Schmach an.“ Der Stadtmagistrat drohte unmittel-bar nach der Denkmalschändung in einem Schreiben an das Zivilkom-missariat in Meran: „Dieses Vorge-hen bedeutet eine Beleidigung und Verhöhnung der heiligsten Gefühle der deutschen Bevölkerung. Unter solchen Umständen kann für die Ruhe der Bevölkerung nicht mehr garantiert werden. Die Stadtge-meinde Meran drückt die tiefste Empörung darüber aus und hat den Deutschen Verband für Deutschsüd-tirol bereits ersucht, die geeigneten Schritte in Rom zu unternehmen.“

15.000 Burggrä�er und Vinschger forderten am 9. Mai 1920 vor dem Denkmal die Selbstverwaltung für Deutschsüdtirol.

29Kränze der Autonomieversamm-lung vom 9. Mai 1920 zu Füßen des Denkmals.

30 In der Erklärung des Zivilkommissärs Giulio Brandstetter auf das Protest-schreiben sprach dieser zwar sein Bedauern aus und ordnete die Aus-forschung der Täter an, fügte aber hinzu, dass der „nächste Anlaß zu diesem bedauerlichen Vorfalle wohl die in den letztver�ossenen Näch-ten böswillig vorgenommenen Be-sudelungen italienischer Inschri�en und das Herabreißen italienischer Handelsschilder sein dür�e.“ Die Stadtverwaltung ließ das Denkmal reinigen und legte am 3. Mai einen Kranz nieder.Wie weit die Anschauungen auch innerhalb der Italiener voneinan-der entfernt waren, zeigt sich in der Sichtweise der Italiener auf die Figur Andreas Hofers. Albert Ellmenreich dazu in seinem Bericht nach der Ent-hüllung: „Es ist gewiß bezeichnend, daß unter der italienischen Militär-diktatur von dieser unserem Andreas Hofer als Helden stets ehrende Worte gewidmet wurden, ja sogar der Ge-danke nahegelegt worden war, eine gemeinsame große Enthüllungsfeier mit italienisch-militärischem Prunke veranstalten zu wollen. Uns fehlte – zumindest gesagt – hiefür das Ver-ständnis.“Die im „Deutschen Verband“ zu-sammengeschlossenen Vertreter der

Die rechte Denkmalseite vor der Entfernung des Wortes „Tiroler“ aus den Versen von Hermann von Gilm und nach der Entfer-nung des „Österreichischen Doppeladlers“ an der Vorderseite. Aufnahme vom Winter 1922/23.

31deutschsprachigen Parteien Südtirols führten im April in Rom Verhand-lungen über eine eigene Autonomie für Deutschsüdtirol. Als die Unter-redungen vor allem durch das Zutun italienischer Propagandisten im Tren-tino torpediert wurden und absehbar war, dass es zur Einheitsprovinz mit dem Trentino kommen würde, in der die Italiener zahlenmäßig überlegen waren, organisierte der „Deutsche Verband“ Versammlungen und Kund-gebungen. Am 9. Mai 1920 kam es zur größten dieser Volkskundgebungen am Platz vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran. Ein Kranz umwand den öster-reichischen Doppeladler und am Fuße des Denkmals waren Gedenkkränze niedergelegt worden. 15.000 Süd-tiroler aus dem Vinschgau und dem Burggrafenamt waren gekommen, um die Reden der politischen Vertreter zu hören und in einer Resolution jede Einmischung der Trentiner in Südtiroler Angelegenheiten zurückzu-weisen sowie die Selbstverwaltung zu fordern. Alle Welt sollte wissen: „Wir sind Deutsche und Tiroler und wol-len es bleiben.“ Das Ereignis ging als „Deutscher Tag von Meran“ in Süd-tirols Geschichte ein und bescherte dem Denkmal gleichzeitig eine späte Enthüllungsfeier. 1921 hatte das Zivilkommissariat die Entfernung des „Österreichi-schen Doppeladlers“ am Denk-mal gefordert. Der Stadtmagistrat holte darau�in eine Stellungnah-me vom Heimatschutzverein Me-ran und bei Emanuel Pendl ein.

Pendl gab im August 1921 an den Verein sein „tiefstes Bedauern“ über die Entfernung zum Ausdruck, denn dadurch würde dem Denkmal „unge-heurer Schaden zugefügt! Weil erstens der Adler mit dem Porphyr-Sockel-stücke, dem architektonischen Teil, auf dem die Hoferstatue steht, aus ei-nem Block gearbeitet ist, folglich sich eine Ruine ergeben würde; zweitens weil meine Komposition des Denk-males auf Vaterlandsliebe und Treue des da verewigten Mannes gestellt ist! Im Wappenkranz um den Sockel sind daher das Wappen der engeren Heimat Tirol, das Wappen der Stadt Meran, die das Denkmal errichtete, und das Wappen Andreas Hofers angebracht. Historisch richtig muss also die Komposition so bleiben und ich ho�e, dass es dem Heimatschutz-verein mit der Stadtgemeinde nicht schwer sein wird, mit dem überwie-genden Kunstsinn der Behörde im Hinblick, dass an diesem Denkmal keinerlei feindlicher Gedanke gegen Italien sich �ndet, sich zu verständi-gen – zur Erhaltung des historischen Momentes im Denkmal!“ Bürger-meister Granel von Untermais wurde mit Pendl beim Zivilkommissariat vorstellig und erreichte die Erhaltung des „Österreichischen Doppeladler“ – vorläu�g, wie sich ein Jahr später zeigen sollte. Zeitgleich erreichte auch ein höchst bemerkenswertes Gedicht die Stadt-verwaltung. Das mit „Ad Andrea Ho-fer“ betitelte und mit „Un Italiano“ unterzeichnete Blatt hatte ein Römer (Giuliano, Nachname unleserlich) in

Meran am 22. Juli verfasst. Er lobte darin die Stadt, strei�e die Schrecken des Ersten Weltkrieges, wünschte sich den Frieden, verklärte die Per-son Andreas Hofers, gab den Kaisern Napoleon und Franz I. die Schuld am Schicksal des Sandwirts und ließ ihn am Ende den Sohn Italiens sein! Dass von italienischen Kreisen Andreas Hofer sehr wohl geschätzt wurde, hatte nicht zuletzt der Besuch des Königs Vittorio Emanuele III. 1921 in St. Leonhard, wo er Hofer seine Ehre erwies, gezeigt. Bezeich-nend ist auch die erst 1934 erfolgte Umbenennung der Meraner Kaserne „Andrea Hofer“ in „Sigfrido Wacker-nell“ (gebürtiger Meraner, gefallen 1928 in Libyen).

32 Faschistische und politisch motivierte Anschläge: 1922, 1946 und 1979

Nachdem die italienischen Faschis-ten immer stärker Fuß fassen konn-ten, wagten sie in den ersten beiden Oktobertagen 1922 den „Marsch auf Bozen“, bei dem die dortige Elisa-bethschule und das Rathaus besetzt wurden. Von Bozen aus kamen am 2. Oktober Faschisten mit Autos nach Meran und versuchten den „Österreichischen Doppeladler“ am Andreas-Hofer-Denkmal zu entfer-nen. Da ihnen die vollständige Ent-fernung nicht gelang, beschädigten sie nur den Kopf. Aus der Inschri� „Für Gott! Für Kaiser und Vaterland!“ wurde das Wort „Kaiser“ herausge-brochen. Zwei Tage später entfernten Arbeiter die Adler – wohl auch den Tiroler Adler auf der Rückseite – gänzlich vom Sockel.Im August 1923 ordnete der Prä-fekt an, dass der Gebrauch des Na-mens „Tirol“ verboten wird. Wenig später dür�e es zur Entfernung der Inschri�enteile „Für Gott! Für (Kai-ser) und Vaterland!“ auf der Vorder-seite, „Tirols mit Österreich“ auf der Rückseite und „Tiroler“ auf der linken Seite gekommen sein. Eine gänzliche Beseitigung oder Beschädigung des Denkmals, wie dies mit Walther von der Vogelweide und dem Laurinbrun-nen in Bozen oder dem Blasius-Trog-mann- und dem Sissi-Denkmal in Meran geschehen ist, unterblieb aber unter den Faschisten.

Im September 1944 – Südtirol lag nach dem Umsturz in Italien in der von den Deutschen kontrollierten Operationszone Alpenvorland – regte der kommissarischer Leiter des Me-raner Stadtbauamtes, Ing. Arch. Sepp Torggler, beim kommissarischen Bür-germeister die Ergänzung der bron-zenen Inschri�en an. Vor allem die unteren Zeilen waren durch Diebstahl abhanden gekommen. Die Ergänzung erfolgte mit geringen Abweichungen vom ursprünglichen Buchstabenbe-stand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal im Vorfeld der Verhandlungen um das zukün�ige Schicksal Südtirols und die erho�e Wiedervereinigung mit Österreich das Ziel eines Anschlages. Kurz nach Mitternacht des 20. Februar 1946 hat-te eine Sprengladung Teile aus der westlichen Seite des Sockels – etwa 2 Meter von den Füßen der Statue entfernt – herausgerissen. Die Bron-zestatue hielt wie durch ein Wunder dem Anschlag stand. Schäden und Sprünge hatte der Por-phyrstein unmittelbar unter der Statue davon getragen und auch die Säbel und weitere Trophäen waren defor-miert. Die Stadtgemeinde beschloss die Sanierung durch das städtische Bauamt vornehmen zu lassen und beau�ragte die Firma Candido Zan-chetta in Andrian mit der Lieferung der neuen Porphyrsteine.

Arch. Sepp Torggler meldete 1944 als kommissa-rischer Leiter des Stadtbauamtes die entfernten oder gestohlenen Inschri�enteile (rot) am Denkmalsockel.

33Der Anschlag war „als Versuch zur Mobilisierung der Südtiroler“ für eine aktionistischere Politik in Sachen Rückgliederung gedacht. Über die Urheber herrschte zunächst Unklar-heit. Josef Ra�einer, Generalsekre-tär der Südtiroler Volkspartei (SVP), schrieb Jahre später in sein Tagebuch: „Wie im allerengsten Kreis der SVP bekannt wurde, waren die Sprenger treue SVP-Anhänger aus dem wahr-heitsliebenden Vintschgau (mir spä-ter namentlich bekannt geworden). Wenn die Sprengung auch nicht so gut gelang [...], wurde doch das eine er-reicht, daß die über den wahren Sach-verhalt getäuschte oberste Leitung der SVP sich veranlaßt sah, ein Pro-testtelegramm an [Ministerpäsident Alcide] De Gasperi zu schicken und bei den noch im Lande verweilenden O�zieren der englischen Besatzung darauf hinzuweisen, wie schandvoll die Italiener sich gegen die Südtiro-ler benehmen, daß sie selbst vor der Zerstörung eines dem Andenken des größten Tiroler Helden geweihten Denkmals nicht zurückschrecken. Die Nachforschungen der Carabinieri nach den Tätern blieben erfolglos, was noch weiter dazu beitrug, in der ö�entlichen Meinung den Glauben zu festigen, daß Italiener die Täter waren und die Carabinieri diese gar nicht �nden wollten.“ De Gasperi, Präfekt Innocenti und die Bezirksausschüsse des „Comitato Liberazione Nationale“ in Bozen und Meran verurteilten den Anschlag noch am selben Tag.Seit den letzten Bomben des Befrei-ungsausschusses Südtirol im Jahre

1969 war es ruhig geblieben. Doch 1978 begann eine neue Serie der Ge-walt im Vorfeld der Landtags- und Parlamentswahlen und der Volkszäh-lung von 1981. Die Ausführenden waren unter anderem radikale Grup-pen wie „Ein Tirol“ und „Movimento italiano Alto Adige“ (MIA). Am 11. September 1979 hatte ein „Tiroler Schutzbund“ das Alpini-Denkmal in Bruneck in die Lu� gesprengt. Die Antwort darauf folgte am 26. September. Eine Sprengladung, de-poniert zwischen den Beinen des Andreas-Hofer-Standbilds hatte dieses kurz vor halb drei Uhr nachts zu Boden stürzen lassen. Der Statue wurde der rechte Fuß bis zum Knie weggerissen. Die Druckwelle der De-tonation ließ die Fenster umliegender Gebäude bersten. Die Polizei fand am Denkmal vier Flugblätter der MIA, die gegen das Paket und die Autonomie gerichtet waren. Der Regierungskommissär drückte sogleich dem Landeshaupt-mann Dr. Silvius Magnago das „tiefste Bedauern“ über den Anschlag aus, die Landesleitung der SVP, die Stadtge-meinde Meran, der Südtiroler Schüt-zenbund, die Parteien aller Lager und die Gewerkscha�en verurteilten das Attentat und die Anwendung von Gewalt.Am selben Tag legten Vertreter des Schützenbundes und der SVP Kränze als Zeichen der Ehre und Verbundenheit nieder. An die 150 Gesinnungsfreunde um den links-gerichteten Landtagsabgeordneten Alexander Langer provozierten einige

Tage darauf mit einer Demonstration vor dem Denkmal. Sie beklagten die „große Mauer zwischen deutsch- und italienischsprachigen Südtirolern“ und brachten zweisprachige Plakate an, auf denen zum Beispiel Landeshaupt-mann Magnago neben den hände-schüttelnden Diktatoren Hitler und Mussolini abgebildet war.

Am 26. September 1979 riss eine Sprengladung das Bron-zestandbild vom Sockel. Zum Anschlag, der sich gegen das Paket und die Autonomie richtete, hatte sich der „Movimento italiano Alto Adige“ bekannt.

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Die Stadtverwaltung leitete rasch die Wiederherstellung des Denkmals ein. Bildhauer Friedrich Gurschler mo-dellierte die beschädigten Partien. Die in Verona bei der Kunstgießerei

„Fabris & Figli Folla“ neu gegossenen Teile wurden dann mit dem restlichen Standbild verschweißt. Rechtzeitig zur Andreas-Hofer-Gedenkfeier im Feb-ruar des Jahres 1980 stand die Statue

wieder auf ihrem Sockel. Schützen hatten die Tag- und Nacht-Bewa-chung vor der Feier übernommen.

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Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 1959 war die Gedenkfeier am 10. Mai vor dem Denkmal. Erstmals hatten sich wieder zahlreiche Schützen und Fahnenabordnungen eingefunden.

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Die Andreas-Hofer-Gedenkfeiern und andere Feiern vor dem Denkmal

Die jährlich am oder um den Todes-tag Andreas Hofers, den 20. Februar, statt� ndende Gedenkfeier hat sich erst allmählich nach dem Zweiten Weltkrieg zur heutigen Landesfei-er entwickelt. Anfang Februar 1946 teilten Franz Innerhofer-Tanner, SVP-Bezirksobmann aus Obermais und Josef Menz-Popp aus Marling, Obmann des Landwirteverbandes, der SVP-Parteizentrale in Bozen mit, dass die geplante Feier am 20. Februar beim Denkmal „nicht in dem beab-sichtigten Ausmaß statt� nden könne“. Das Denkmal wurde am Andreas-Ho-fer-Tag das Ziel eines Anschlages sein. Als am 30. April 1946 Österreichs

Ansprüche auf Südtirol von der Au-ßenministerkonferenz in Paris abge-wiesen wurden, war die Bestürzung im Lande groß. Hans Egarter, Wider-standskämpfer im Andreas-Hofer-Bund und Gründungsmitglied der SVP, regte an, dass die am Sonntag, 5. Mai von den Nachbardörfern nach Meran kommenden Prozessionen nach der kirchlichen Feier in der Stadtpfarrkirche zum Andreas-Ho-fer-Denkmal ziehen sollten. Dort hätte ein Redner ein paar „zündende Worte“ zu sprechen und „� ammen-den Protest“ zu erheben. Tatsächlich fanden am besagten Sonntag Kund-gebungen für die Selbstbestimmung

in Sigmundskron, in Brixen im An-schluss an die Kassiansprozession, in Sterzing, Klausen, Schlanders und Toblach statt. Die Kundgebung in Meran wurde aber am Sandplatz abgehalten, da dieser näher zur Pfarr-kirche lag.Die SVP-Landesleitung rief in den Folgejahren zwar ihre Bezirks- und Ortsausschüsse zu Gedenkgottes-diensten am 20. Februar für die Gefal-lenen beider Weltkriege auf, bat aber gleichzeitig aus politischen Gründen von Feiern „anderer Art“ Abstand zu nehmen. In Meran hatte der Andreas-Hofer-Bund um Hans Egarter 1947 zum Gedächtnisgottesdienst in der

Der Brixner Diözesanbischof Joseph Gar-gitter erteilt den kirchlichen Segen nach der Gedenkfeier am 10. Mai 1959, links Weihbischof Heinrich Forer.

36 Stadtpfarrkirche und am Abend zu einer Gedenkfeier in das alte Widum in Untermais geladen. 1955 legten der Bauernbundobmann Franz Innerho-fer-Tanner mit Sebastian Ebner aus Meran vor der Fahrt zur Gedenkfeier in St. Leonhard um 7 Uhr früh einen Kranz am Denkmal in Meran nieder, 1958 tat dies die „Katholische Land-jugend“ des Bezirks Meran.Besondere Bedeutung kam dem Ju-biläumsjahr 1959 zu. 150 Jahre nach der Wiederkehr des Aufstandes von 1809 hatten sich die Spitzen der Behörden, der SVP-Be-zirksausschuss, Vizebürgermeister Dr. Huber, Gemeinde- und Stadträte, Vertreter des Frontkämpferverbandes, der Freiwilligen Feuerwehr, des Hei-matschutzvereins, die Körperschaf-ten und katholischen Vereinigungen und die Schulen wie alljährlich zum Gottesdienst um 7.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche versammelt. Burg-grä� er hielten die Ehrenwache am Katafalk, gefolgt von einer Vertretung der Schützen und des Alpenvereins. Nach dem Gottesdienst wurde der für das Andreas-Hofer-Denkmal be-stimmte Gedenkkranz mit den Schlei-fen in den Tiroler Landesfarben von Burggrä� ern aus der Kirche getragen und im Auto zum Bahnhofplatz ge-bracht. In weiteren Wagen folgten die Behörden, während die Vertretungen der Jugend den Weg geschlossen zu Fuß zurücklegten. Die Kranznieder-legung fand in stiller und schlichter Form statt, eine Minute wurde dem Gedenken gewidmet.Das Denkmal erlebte dann am 10.

Mai die bis dahin größte Gedenkfei-er. Zahlreiche Schützenkompanien, darunter viele neu gegründete, hat-ten sich am Vormittag zum Feldgot-tesdienst versammelt. Der Brixner Diözesanbischof Joseph Gargitter zelebrierte mit Weihbischof Heinrich Forer den Gottesdienst.Dann sprach Assessor Dr. Robert von Fioreschy zu den Anwesenden, wor-auf die Kranzniederlegung erfolgte. Am Nachmittag führte ein Festzug der Schützenkompanien und Musik-kapellen durch die Straßen der Stadt bis zum Park des ehemaligen Meraner Hofs, wo die erste Vorstellung des Meraner Volksschauspiels „Andreas Hofer“ Premiere hatte.Den Abschluss des Gedenkjahres

in Meran sollte die Feier am Sonn-tag, 21. Februar 1960, 150 Jahre nach dem Tod Andreas Hofers, bil-den. Die SVP-Ortsgruppe hatte die Stadtbevölkerung zur Teilnahme am Gottesdienst und an der Kranznie-derlegung am Denkmal aufgerufen. Doch der Regierungskommissär in Trient verbot unter Hinweis auf den in Meran wenige Tage zuvor versuch-ten Sprengsto� anschlag auf die neuen Volkswohnbauten alle ö� entlichen Kundgebungen und Versammlungen in den Städten Bozen und Meran. In Bozen schlug die Polizei an jenem Sonntag mit Knüppeln auf die aus der Kirche strömende und sich vor dem Peter-Mayr-Denkmal versammelnde Menge ein.

In den Jahren nach den Anschlägen, dem Uniform-Verbot und der Au� ösung des Schüt-zenbundes waren die Andreas-Hofer-Feiern bescheiden. Im Bild tragen Meraner Schützen 1966 einen Kranz zum Denkmal, dahinter folgen die Vertreter der SVP mit Landeshaupt-mann Silvius Magnago.

37

Im Februar 1961 konnten die Schüt-zenkompanien von Meran, Ober- und Untermais und die Fahnenabordnun-gen aus dem Burggrafenamt und dem Passeier mit den Musikkapellen von

Ober- und Untermais sowie einer große Menschenmenge nach dem Gottesdienst über die Freiheitsstraße zum Andreas-Hofer-Denkmal mar-schieren, wo die Gedenkrede und die Kranzniederlegung erfolgten. Im April verfügte der Innenminister Scelba, dass das Verbot des Tragens von Uniformen in der Ö� entlichkeit auch auf die Mitglieder des Süd-tiroler Schützenbundes ausgedehnt wird. Dieses Verbot galt bis 1962 und zwang die Schützenkompani-en ihre Ausrückungen einzustellen. Der staatliche Druck auf die Schützen

nahm nach den Sprengsto� anschlä-gen in der „Feuernacht“ 1961 weiter zu und führte zur Selbstau� ösung des Südtiroler Schützenbundes. Die Andreas-Hofer-Feiern blieben in der Folge auf den Gedenkgottesdienst be-schränkt, nur einige Schützen fuhren nach dem Kirchenbesuch mit dem Auto zum Denkmal und legten einen Kranz nieder. Erst ab 1965 traute man sich wieder kleinere Feiern ohne Einmarsch und Fahnen zu veranstalten. 1966 legte Landeshauptmann Silvius Magnago am Denkmal einen Kranz nieder. Schützen in Tracht (ohne Federn und Rangabzeichen) aus Schenna, Ober- und Untermais, Meran Stadt, Algund und Marling hatten Aufstel-lung genommen. Bei der kurzen, aber eindrucksvollen Feier spielte ein Blä-serquartett der Bürgerkapelle Ober-mais das Lied vom guten Kameraden. Ähnlich verlief die Feier in den zwei darau� olgenden Jahren. Hatte bisher die SVP allein zur Feier in den „Dolomiten“ aufgerufen, so war es 1969 der Bezirk Burggrafen-amt-Passeier des nun wieder erstan-denen Südtiroler Schützenbundes, der erstmals eine Feldmesse mit Gedenk-ansprache und Kranzniederlegung am späten Sonntagnachmittag nach dem 20. Februar veranstaltete und dies in der Tagespresse ankündigte. Die Feier verlief nicht ganz reibungs-los, da „stadtbekannte Protestierer mit umgehängten Plakaten ein Spottlied anstimmten. Die Polizei drängte die haarigen jungen Leute nach kurzem Handgemenge ab“. Die „Krawallma-

Pressebericht über die Andreas-Hofer-Gedenkfeier in den „Dolomiten“ vom 21. Februar 1968.

38 cher“ der 1968er-Generation waren mit Slogans gegen die Gedenkfeier und die SVP aufgetreten. Vereinzelte Störaktionen aus unterschiedlichen Lagern blieben bis in die Gegenwart nicht aus.Südtiroler Schützenbund und Landes- oder Bezirksleitung der SVP waren weiterhin die Veranstalter, aber erst allmählich erweiterte sich die in den 1960er-Jahren von der Schützenkom-panie Meran getragene Gedenkfeier zur Bezirks- und heutigen Landes-feier. In der Zeit des Bestehens der Schützenkompanie „Andreas Hofer Meran“ (1977–2007) oblagen dieser die Vorbereitungsarbeiten für die Feierlichkeiten.Auch außerhalb der Andreas-Ho-fer-Feiern stand das Denkmal im-mer wieder im Mittelpunkt größerer Landesveranstaltungen und kleine-rer Kompaniefeiern. So zum Beispiel beim ersten o�ziellen Landesfest des Südtiroler Schützenbundes nach der Verbotszeit im Oktober 1970. Zur Messe und Weihe der Bundesfahne kamen doppelt so viele Schützen als gemeldet waren. Im Jubiläumsjahr 1984 fand im Mai das dritte Lan-desschützenfest in Meran mit einer Feldmesse und einem Festakt vor dem Denkmal statt. Heute �ndet die „Andreas-Hofer-Lan-desgedenkfeier“ an einem Sonntag um den 20. Februar statt. Am frühen Nachmittag nehmen Schützenkom-panien und Fahnenabordnungen aus allen Tiroler Landesteilen in der Frei-heitsstraße Aufstellung. Es folgt die Meldung, die Frontabschreitung und

der Abmarsch zum Denkmal, wo der Wortgottesdienst vom Landeskurat gehalten wird. Eine Musikkapelle des Burggrafenamtes gestaltet die Feier mit. Dann folgen die Ansprachen, wobei seit einigen Jahren der Schüt-zenbund und nicht mehr die SVP für die Auswahl der Redner verantwort-lich ist. Mit der Kranzniederlegung, bei welcher die Ehrenkompanie Me-ran eine Salve abfeuert und mit dem Spielen der Tiroler Landeshymne wird die Landesgedenkfeier o�ziell beendet. Bis auf das Jahr 2001, als das erste Mal eine Generaldecharge von einer Formation des Schützen-bundes durchgeführt wurde, stellen bei dieser Feier immer die Meraner

die Ehrenkompanie. Der Schützenzug setzt sich anschließend in Richtung Kurmittelhaus in Bewegung, wo im Bürgersaal die Ehrung (Ehrenkränze und Verdienstmedaillen) von verdien-ten Schützen durch den Südtiroler Schützenbund erfolgt.

Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier am 17. Februar 2013. Der Welschtiroler Schützenmajor Federico Masera hält seine Rede in deutscher Sprache zum �ema „Freiheit“.

39Die Wiederanbringung des „Österreichischen Doppeladlers“ und die Generalsanierung

Im Tiroler Gedenkjahr 2009 kam auf Anregung der Schützenkompa-nie Meran unter Hauptmann Renato des Dorides die Wiederanbringung des im Oktober 1922 von den Fa-schisten beschädigten und anschlie-ßend entfernten „Österreichischen Doppeladlers“ an der Vorderseite des Sockels zustande. Das von der Kompanie beim Steinmetzbetrieb Manfred Cainelli in Untermais in Au�rag gegebene Relief aus Andri-aner Porphyr wurde anlässlich der Landesgedenkfeier am 22. Februar 2009 vom Landesschützenkurat Dr. Paul Rainer gesegnet.Im Zuge der Arbeiten für das Relief wurde man auf den desolaten Zustand des Denkmals aufmerksam. Die Ver-ankerung des Standbildes war nicht mehr gegeben, sodass es bei jedem Windstoß bedenklich schwankte. Auch der Sockel war durch die An-schläge und die Umweltein�üsse in Mitleidenscha� gezogen worden. Die stark gewachsenen Bäume rund um das Denkmal begünstigten zudem die Feuchtigkeitsschäden. Nachdem das Denkmal Eigentum der Stadtgemein-de Meran ist, erging noch im Jahre 2009 eine Meldung an die zuständigen Stellen mit der Bitte um Enileitung von Sanierungsmaßnahmen. Es be-dur�e aber mehrmaliger Interventi-onen vonseiten der Kompanie Meran und eines Schreibens des Südtiroler Schützenbundes (Juli 2012), bis die

unausweichliche Generalsanierung durch die Stadtgemeinde Meran in die Wege geleitet wurde. Auf Antrag des Denkmalamtes stellte die Landesregierung mit Be-schluss vom 1. Juli 2013, Nr. 988, das Andreas-Hofer-Denkmal unter Denkmalschutz. Es folgten mehrere Lokalaugenscheine mit dem Denk-malamt, der Stadtgemeinde und den Schützen, dann �el die Entscheidung, die Sanierung in zwei Abschnitten vorzunehmen. Im August 2013 vergab die Stadt Meran die Arbeitsau�räge an den Steinmetzbetrieb Höllrigl in Lana und die Bronzegießerei Dirler in Marling. Für die Arbeiten musste die Andreas-Hofer-Statue vom Sockel genommen werden. Ende Oktober 2013 war der erste Arbeitsabschnitt – Sanierung des steinernen Denk-malsockels, Reinigung und Veran-kerung der Statue und Reinigung der Trophäen – beendet. Der zweite Restaurierungsabschnitt – Terrasse, Geländer, Unterbau und Beeteinfas-sungen, Ergänzung von Teilen der beschädigten Trophäen – soll nun 100 Jahre nach der Errichtung des Denkmals angegangen werden. Der Südtiroler Schützenbund hat dafür eine Spendenaktion ins Leben geru-fen, um die Gesamtkosten von knapp 100.000 Euro zu decken. Meran wird nach Abschluss der Sa-nierungen wieder ein Andreas-Ho-fer-Denkmal erhalten, das auch den

nächsten Generationen als Gedenkort dienen soll. Es ist nicht nur die Stätte der jährlichen Gedenkfeiern in Er-innerung an den Sandwirt und die Freiheitskämpfe von 1809, sondern mahnt mit seiner eigenen wechsel-vollen Geschichte an das Schicksal des südlichen Tirols seit seiner Auf-stellung in den ersten Monaten des Ersten Weltkrieges.

Sanierungsarbeiten am Porphyrsockel im September 2013. Die Seite mit dem Wappen der Familie Hofer.

40 Im Gedenkjahr 2009 veranlasste die Schützenkompanie Meran die Wie-deranbringung des 1922 entfernten „Österreichischen Doppeladlers“ am Denkmalsockel.

41Zeittafel zum Andreas-Hofer-Denkmal in Meran

1895 Modell für ein monumentales Denkmal am Küchelberg von den Bildhauern Hermann Klotz aus Imst und Emanuel Pendl aus Meran. Am Gastwirtetag regt Hans Tauber die Errichtung des Denkmals durch die „Wirte deutscher Zunge“ an. Verhandlungen mit der Gemeinde Dorf Tirol um den Ankauf des Segenbühels bringen kein Ergebnis. Der 1896 gegründete „Andreas-Ho-fer-Gastwirths-Verein“ schlä� wieder ein.

1904 Andreas-Hofer-Veteranen- und Kriegerverein Meran, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Reservis-tenkolonne Meran, I. Kaiserjäger-Reservistenkolonne Meran und Maiser Reservistenkolonne scha�en mit den Standschützen des Hauptschießstandes und der Meraner Wirtsgenossenscha� einen Denkmalfonds.

1907 Wahl eines Ehrenpräsidiums, eines Zentral- und Exekutivkomitees und Hinzuziehung des Künstlerbundes und des Kunst- und Gewerbevereins Meran. Komiteeobmann Alois Walser und Bürgermeister Dr. Roman Weinberger sind die treibenden Krä�e.

Modell des Andreas-Hofer-Standbildes im Atelier des Bildhauers Emanuel Pendl.

1909 Kassastand des Fonds 20.000 Kronen, veranschlagte Gesamtkosten 60.000 Kronen. Der alte Bahnhofsplatz (heute Mazziniplatz) wird als Aufstellungsort ins Auge gefasst. Die Ausschreibungsbedingungen werden bekanntgegeben, die Errichtung zur Jahrhundertfeier ist jedoch nicht mehr möglich.

1912 Die Fertigstellung des Denkmals wird für das Jahr 1914 anlässlich der Jahrhundertfeier der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich beschlossen, der Standort Küchelberg kommt wieder zur Sprache.

1913 Kaiser Franz Josef I. widmet 10.000 Kronen aus dem Maria-�eresi-en-Fonds. Erzherzog Franz Ferdinand kann als Protektor gewonnen werden. Nachdem er den Denkmalentwurf Emanuel Pendls in Wien befürwortet hatte, erfolgt im Dezember die Au�ragsvergabe.

1914März–Mai

He�ige Auseinandersetzungen um die Standortfrage: neuer Bahn-hofsplatz gegen Segenbühel. Die wegen eines Bahnprojektes auf den Küchelberg mit der Stadt Meran im Streit liegende Gemeinde Dorf Tirol gibt nicht die notwendigen Zusagen für den Standort am Segenbühel ab. Die Entscheidung fällt im Mai zugunsten des heutigen Standortes.

1914Juli–Nov.

Anfang Juli beginnen die Arbeiten für das Denkmal. Ausführende Firmen: Unterbau Peter Delugan und Sohn, Meran, Steinmetz Can-dido Zanchetta, Andrian, Bronzeguss A. Josef Salzer, Wien, Geländer Schlosser Roman Gerstberger, Meran. Der Kriegsausbruch macht die für 4. Oktober geplante Enthüllungs- und Einweihungsfeier hinfällig. Ende Oktober/Anfang November ist das Denkmal vollendet.

42

Diese im Verlag J. F. Amonn, Bozen, erschienene Postkarte bedient sich des Fotos, auf dem die Kränze der Autonomieversammlung vom 9. Mai 1920 zu sehen sind. Seit Oktober 1923 dur�en ö�entliche Aufschri�en auch auf Postkarten nur mehr in italienischer Sprache angebracht werden. Andreas Hofer und die geforderte Selbstverwal-tung könnten keinen größeren Gegensatz zum italienischen Aufdruck darstellen, als auf dieser Postkarte.

1922 Am 2. Oktober beschädigen Faschisten den Doppeladler, das Wort „Kaiser“ wird aus der Inschri� herausgerissen. Zwei Tage später entfernen Arbeiter den Doppeladler gänzlich (und wohl auch den Tiroler Adler auf der Rückseite). In der Folge wer-den außerdem die Worte „Für Gott! Für (Kaiser) und Vater-land!“, „Tirols mit Österreich“ und „Tiroler“ getilgt.

1944 Der kommissarische, deutsche Leiter des Stadtbauamtes macht auf die beseitigten und zum Teil bestohlenen Inschri�en auf-merksam. Die Ergänzung erfolgt mit geringen Abweichungen.

1946 Am 20. Februar, dem Todestag Andreas Hofers, beschädigen „SVP-Anhänger“ den Sockel und die Trophäen durch eine Sprengung. Der Anschlag galt der Mobilisierung für die Rück-gliederung Südtirols an Öster-reich. Die geplante Feier am Denkmal �ndet nicht statt.

1914–1920 Das Denkmal bleibt mit Brettern und Matten verhüllt, da sich ein geeigneter Zeitpunkt zur Enthüllung nicht bietet.

1920, April Mitglieder des Turnvereins stecken die Bretterverkleidung in einer Nacht kurz vor Ostern in Brand, das Komitee lässt die Reste abräumen. Am Ostersonntag (4. April) wird das entkleidete Denkmal vom Komitee der Stadt Meran übergeben. Ende April wird die vordere Inschri� mit „Evviva Italia“ beschmiert und die Statue mit den Farben der „Tricolore“ bemalt.

1920, Mai Am 9. Mai fordern 15.000 Burggrä�er und Vinschger vor dem Denkmal die Selbstverwaltung für Deutschsüdtirol.

1921 Die vom Zivilkommissariat geforderte Entfernung des „Österreichischen Doppeladlers“ an der Sockelvorderseite kann abgewendet werden.

431955–1959 Die SVP rief seit 1946 zu Gedenkgottesdiensten (in Meran in der Stadtpfarrkirche) am 20. Februar auf. Am Denkmal wird mindestens seit 1955 ohne größere Feierlichkeiten von SVP-Vertretern ein Kranz niedergelegt.

1959 Große Gedenkfeier im Mai vor dem Denkmal mit zahlreicher Beteiligung der Schützen an-lässlich der 150sten Wiederkehr des Aufstandes von 1809. Bischof Joseph Gargitter zelebriert einen Gottesdienst, es folgen Ansprachen und Kranzniederlegungen.

1960 Der Regierungskommissär verbietet wegen eines versuchten Sprengsto�anschlages in Me-ran alle ö�entlichen Kundgebungen in den Städten Bozen und Meran und damit auch die Andreas-Hofer-Feier im Februar am Denkmal.

1961 Schützenaufmarsch, Kranzniederlegung und Ansprache können abgehalten werden. Im April verfügt der Innenminister, dass das Verbot des Tragens der Uniformen in der Ö�entlichkeit auch auf die Schützen ausgedehnt wird. Die Andreas-Hofer-Feiern bleiben in der Folge auf den Gedenkgottesdienst beschränkt, nur einige Schützen legen einen Kranz am Denkmal nieder.

1965 �. Kleinere Gedenkfeiern mit Schützen (aber ohne Einmarsch, Fahnen, Federn und Rangabzei-chen) und SVP-Beteiligung �nden wieder statt. 1966 legt Landeshauptmann Silvius Magnago den Kranz am Denkmal nieder.

1969 �. Erstmals �ndet eine Feldmesse mit Ansprache und Kranzniederlegung, organisiert vom Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier, am Sonntagnachmittag nach dem 20. Februar statt. Die bisher von den Meraner Schützen getragene Gedenkfeier erweitert sich in den nächsten Jahren zur Bezirks- und Landesfeier.

1970 Im Oktober erstes o�zielles Landesfest des Südtiroler Schützenbundes nach der Verbotszeit vor dem Denkmal mit Weihe der Bundesfahne.

1979 Am 26. September reißt eine Sprengladung die Statue vom Sockel. In Flugblättern bekennt sich der „Movimento italiano Alto Adige“ zum Anschlag und hetzt gegen Paket und Autonomie.

1980 Die Stadtgemeinde Meran lässt rechtzeitig zur Andreas-Hofer-Gedenkfeier das beschädigte Standbild wiederherstellen.

1984 Drittes Landesschützenfest im Mai mit Feldmesse und Festakt vor dem Denkmal aus Anlass des 175sten Gedenkens an die Ereignisse von 1809.

442009 Im Tiroler Gedenkjahr erfolgt

auf Anregung der Schützen-kompanie Meran die Wieder-anbringung des entfernten „Ös-terreichischen Doppeladlers“. Die Kompanie macht auf große Schäden am Denkmal aufmerk-sam.

2013 Im Juli beschließt die Lan-desregierung die Denkmal-schutzbindung für das And-res-Hofer-Denkmal. Die Generalsanierung von Stand-bild und Sockel im Au�rag der Stadtgemeinde Meran wird im Oktober abgeschlossen.

2014 Das Denkmal ist 100 Jahre alt. Der Südtiroler Schützenbund ru� zu Spenden für die noch ausstehende Sanierung des Denkmalunterbaus und weite-rer Teile auf. Die Stadtgemeinde erwägt eine Neugestaltung des Platzes.

Eva Klotz hält die Rede auf der Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier, 23. Februar 1992.

45Bibliographie

Literatur (Auswahl)

Andreas-Hofer-Denkmal gesprengt, in: Dolomiten, 27. September 1979, Nr. 222, S. 1 und 5–6.

Brugger, Paul: Das Andrä-Hofer-Denkmal in Meran, Die wechselvollen Schicksale ei-nes Standbildes, das Südtirol wiedergegeben ist, in: Dolomiten, Nr. 43 vom 20. Februar 1980, S. 3.

Denkschri� der Gemeinde Dorf Tirol über den Bau der Küchelbergbahn und die Erstel-lung eines Andreas Hofer-Denkmales auf dem Segenbühel, 1914, Separatbeilage zum „Burggrä�er“, Nr. 25 vom 28. März 1914.

E[llmenreich], A[lbert]: Das Andreas-Ho-fer-Denkmal, Beilage zur „Meraner Zeitung“, Nr. 79 vom 8. April 1920, S. 9–10.

Fuchs, Karl: Das Künstlergeschlecht Pendl, Anläßlich des 60. Geburtstages des Bildhau-ers Emanuel Pendl geschildert, Wien 1905, bes. S. 39–66.

Matscher, Hans: Das Meraner Andreas-Ho-fer-Denkmal, in: Der Schlern 33 (1959), S. 97–98.

Ra�einer, Wolfgang (Hrsg.): Ra�einer, Jo-sef: Tagebücher 1945–1948, Bozen 1998, bes. S. 91.

Schützenkompanie Meran (Hrsg.): Die Schützen der Stadt Meran, 50. Wiedergrün-dungsjubiläum, Tiroler Gedenkjahr 2009, Meran 2009, bes. S. 135 und 192–194.

Walser, Alois/ Weinberger, R[oman]: Das Andreas-Hofer-Denkmal in Meran, in: Me-raner Zeitung, Nr. 61 vom 7. Juni 1914, S. 10–11.

Zeitungen

Bote für Tirol und Vorarlberg, Der Burggräf-ler, Dolomiten, Innsbrucker Zeitung, Mai-ser Wochenblatt, Meraner Zeitung, Tiroler Schützenzeitung.

Bibliotheken, Archive und Museen

Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“, Bozen: Digitales Zeitungsarchiv

Stadtarchiv Meran: Bauamt, Sign. 73, 326 und 803; Sekretariatskanzlei, Sign. 228, 230, 231, 233, 234, 236–241 und 261; Zentralarchiv Ablage 15 Kategorien, Sign. 2264; Gemein-debeschlüsse.

Stadtmuseum Meran: Foto- und Dokumen-tensammlung

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Inns-bruck: Bibliothek

Bildnachweis (und Fotografen, soweit bekannt)

„Dolomiten“-Redaktionsarchiv, Bozen: S. 33 (Foto Leo Flenger), 44Frei Heinrich, Partschins (Sammlung): S. 15 (l.)Hörwarter Georg, Meran (Sammlung): S. 42 (Verlag J. F. Amonn)Landesbibliothek „Dr. Friedrich Teßmann“, Bozen: S. 15 (r., digitales

Zeitungsarchiv), 37 (Zeitung „Dolomiten“)Piock Peter, Brixen: S. 36 (aus privatem Fotoalbum)Schützenkompanie Meran: S. 39 (Foto Renato des Dorides), 40 (Foto Renato des Dorides), 46–47 (Foto Staschitz)Stadtarchiv Meran: S. 17 (Sign. Sek 239), 20–21 (Sign. Bau 803), 25 (o., Sign. Sek 236; u. Sign. Bau 803), 32 (Sign. Bau 326), 41 (Sign. Bau 803)

Stadtmuseum Meran: S. 10 (Foto Albert Ellmenreich, Sign. 11165.1309), 12 (Foto B. Johannes, Sign. 4387.35), 16 (Sign. 11869), 18 (Sign. 7715), 19 (Sign. 5482.172), 23 (Foto Albert Ellmenreich, Sign. 11165.1640), 24 (Foto Albert Ellmenreich, Sign. 11165.1708), 26 (Foto Albert Ellmenreich, Sign. 11165.1709), 27 (l., Sign. 7300; r., Foto Albert Ellmenreich, Sign. 11165.1956), 28 (Foto R. Schöner, Sign. 11200.2168), 29 (Foto Bährendt, Sign. 9310.3070), 30 (Sign. 14222), 34 (Foto P. Veronese, Sign. 18383)

Südtiroler Schützenbund, Bozen: S. 38, Umschlag hintenTerzer Simon Peter, Lana: Umschlag vorne, S. 13 (Objekt im Stadt-

museum Meran, Sign. 1492)Weger Anton, Lana: S. 35 (aus privatem Fotoalbum)

46

47

Die wiedervereinten Kompanien „Meran-Stadt“ und „Andreas Hofer Meran“ am Herz-Jesu-Sonntag 2008 vor dem Andreas-Hofer-Denkmal.

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zur Sanierung des Andreas-Hofer-Denkmals

SPENDENAUFRUF

in MERAN

Das Andreas-Hofer-Denkmal in Meran feiert 2014 sein

100-jähriges Bestehen und wird derzeit aufwändig saniert.

Hilf auch du mit, dass dieses Denkmal bald wieder in neuem

Glanz erstrahlen kann.

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Spendenkonto:Südtiroler SchützenbundRaiff eisen Landesbank SüdtirolIBAN: IT28A0349311600000300037532Kennwort: Andreas-Hofer-Denkmal