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Bericht: Atomge~dchte tier Elemente. 407 yon 20 ccm Schwefels~ure 50 ccm abdestilliert und das Destillat der ttaltbarkeit wegen mit ein paar Tropfen Bromwasser bis zur schwachen~ Ge!bffirbung versetzt. Fagt man dieses Reagens zu Pseudomorphin, so entsteht zun~chs~ eine gelbe, in gran fibergehende F~rbung mit einem Absorptions- streifen in rot. "Mit Kodein und Dionin gibt es erst eine hellblaue, beim Erhitzen dunkelblau werdende F~rbung ebenfalls mit einem Absorp- tionsstreifen in rot. Morphin, Heroin und Apomorphin f~rben sich, mit dem Reagens versetzt, gelb, beim Kochen geht die Farbe in violett fiber. Der l~achweis voa Koka~'a l~sst sich nach G. D e n i g ~ s ~) iu der Weise fahren, dass man die LSsung des Kokainsalzes~ welche etwa 0,5-prozentig sein soll, mit dem gleichen Volumen einer 5-prozentigen !~atriumperchloratlSsung versetzt. Es entsteht dabei ~ ein aus langen r sehr d~nnen ~Nadeln gebildeter kristallinischer i~iederschlag. Derselbe l~sst sich auch bei Anwendung sehr kleiner Mengen unter dem Mikroskop.' gut beobachten. Ist der iNiederschlag anfangs amorph, so kann man- den schnelleren IJbergang in die kristallinische Form durch Reiben mit einem Glasstabe bewirken. Uber tierische Gifte verbreitet sich C. Reichard ~) in einer grSsseren Arbeit. Er behandelt zun~chst die Schlangen- und Spinnen- gifte, dann die KrSten- und Salamandergifte und schliesslich die Fisch- gifte, und zwar haupts~chlich die physiologischen Wirkungen der- selben. Ich mSchte auf diese Arbeit bier nur hinweisen. V. ttomgewichte der Elemente. Von A. Czapski. Dus Atomgewicht des Selens. Josef Jannek und Julius Meyer3) haben aber die Herstellung von reinem wasserfreiem Selen- dioxyd Versuche angestellt und haben gelegentlich dieser Versuche auch das Atomgewicht des Selens ermittelt. Nach verschiedenen vergeblichen Bemahungen mit ~mderen oxy- dierenden Substanzen fanden sie in einem Gemisch yon Stickstofftetroxyd: und Stickstoffdioxyd ein geeignetes Reagens, um ein yon jeglichen Yer- ~) Bull. de la Soc. Pharm. de Bordeaux ~2, 385; ¢larch Zeitschrift for- Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 26, 665 (1913). 2) Pharm. Zentralhalle 54, 1099 (1913). ~) Ber. d. deutsch, chem. Ges. zuBerlin 46, 2876 (1913).~

Das Atomgewicht des Selens

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Page 1: Das Atomgewicht des Selens

Bericht: Atomge~dchte tier Elemente. 407

yon 20 c c m Schwefels~ure 50 c c m abdestilliert und das Destillat der

ttaltbarkeit wegen mit ein paar Tropfen Bromwasser bis zur schwachen~ Ge!bffirbung versetzt.

Fagt man dieses Reagens zu Pseudomorphin, so entsteht zun~chs~ eine gelbe, in gran fibergehende F~rbung mit einem Absorptions- streifen in rot. "Mit Kodein und Dionin gibt es erst eine hellblaue, beim Erhitzen dunkelblau werdende F~rbung ebenfalls mit einem Absorp- tionsstreifen in rot. Morphin, Heroin und Apomorphin f~rben sich, mit dem Reagens versetzt, gelb, beim Kochen geht die Farbe in violett fiber.

Der l~achweis voa Koka~'a l~sst sich nach G. D e n i g ~ s ~) iu der Weise fahren, dass man die LSsung des Kokainsalzes~ welche etwa 0,5-prozentig sein soll, mit dem gleichen Volumen einer 5-prozentigen !~atriumperchloratlSsung versetzt. Es entsteht dabei ~ ein aus langen r sehr d~nnen ~Nadeln gebildeter kristallinischer i~iederschlag. Derselbe l~sst sich auch bei Anwendung sehr kleiner Mengen unter dem Mikroskop.' gut beobachten. Ist der iNiederschlag anfangs amorph, so kann man- den schnelleren IJbergang in die kristallinische Form durch Reiben mit einem Glasstabe bewirken.

Uber tierische Gifte verbreitet sich C. R e i c h a r d ~) in einer grSsseren Arbeit. Er behandelt zun~chst die Schlangen- und Spinnen-

gifte, dann die KrSten- und Salamandergifte und schliesslich die Fisch- gifte, und zwar haupts~chlich die physiologischen Wirkungen der- selben. Ich mSchte auf diese Arbeit bier nur hinweisen.

V. ttomgewichte der Elemente. Von

A. Czapski.

Dus Atomgewicht des Selens. J o s e f J a n n e k und J u l i u s

M e y e r 3 ) haben aber die Herstellung von reinem wasserfreiem Selen- dioxyd Versuche angestellt und haben gelegentlich dieser Versuche auch das Atomgewicht des Selens ermittelt.

Nach verschiedenen vergeblichen Bemahungen mit ~mderen oxy- dierenden Substanzen fanden sie in einem Gemisch yon Stickstofftetroxyd: und Stickstoffdioxyd ein geeignetes Reagens, um ein yon jeglichen Yer-

~) Bull. de la Soc. Pharm. de Bordeaux ~2, 385; ¢larch Zeitschrift for- Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 26, 665 (1913).

2) Pharm. Zentralhalle 54, 1099 (1913). ~) Ber. d. deutsch, chem. Ges. zuBerlin 46, 2876 (1913).~

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40S Bericht: Atomgewichte der Elemente.

anreinigungell freies Selendioxyd zu erhalten. Sie arbeiteten so, dass sie in einem besonders far diesen Zweck konstruierten Apparat reines Selen in Pulverform unter l)berleiten eines aus Stickstoffdioxyd und -tetroxyd bestehenden Gasstromes zun~chst auf 2 0 0 - - 2 1 5 ° u n d dana auf 400° erhitzten, wobei die 0xydation dessetben zu Dioxyd restlos vor sich geht. Die Reinigung desselben geschah durch Sublimation zwischen 4:00 und 500 o. HOher durfte die Temperatur nicht gesteigert ~'erden, da sonst Zersetzung eintrat, was sich dadurch kundgab, dass ein rOtlicher Setenring, yon reduziertem Dioxyd herrtihrend, sichtbar wurde.

Behufs Ermittelung des Atomgewichtes wurde die ~tsserige LOsung des so hergestellten Selendioxyds in 3 Portionen und zwar eine durch schwef- lige S~iure, die zweite durch Hydroxylaminchlorhydrat and die dritte dutch Hydrazin reduzie~t.

Von den drei Proben abgeschiedenen Selens wurde je die tt~tlfte nochmals mit Salpetersi~ure oxydiert und wieder mit den genannten Reduktionsmitteln. reduziert. Es resultierten so 6 Proben Selen, die aber in ihrer Beschaffenheit keinerlei Unterschied aufwicsen.

¢Nachdem das Selen gun abfiltriert and ansgewaschen war, wurde es getrocknet, bis z a konstantem Gewicht erhitzt und dann wieder in .der oben besChriebenen Weise darch das Gemisch yon Stickoxyden in das Selendioxyd verwandelt, dessert Gewicht nach mehrfacher Subli- marion festgestellt wurde:

Die Ergebnisse yon auf diese Weise ausgeftihrten Bestimmungen sind in der folgenden Tabelle verzeichnet.

I Gewicl}t_ des Selens .] Gewicht des ] angewendet wieder- ! Selendioxyds

I~r. ] in im erhal~en ] in im I L~lft Vakuum in Luf~ ] Luft Vakm a .q ,q ~ I g .~

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

2,32292 2,00141 2,1~159 3,29608 2,10423 4,82514 5,91480 2,434~6 2,95204 3,27460

2,32307 2,00162 2,14178 3,29634 2,10447 4,82540 5y1515 2,43479 2.59206 3,27487

kuum ,q

Atomgewicht des

2,14153 3,29610

- r -

2,43463 2,95206

3,26204 2,81063 3,00740 4,62876 2,95504 6,77549 8,3054:5 3,41893 4,14520

.4.59851

3,26249 2,81083 3,00789 4,62932 2,95522 6,]7635 8,30670 3,41935 ~,14u83 ¢,59907

Selens

Luff V~kuum g ff

79,152 79,132 • 79,144 79,151

79,152 79,t32 79d45 79,135 79,167 79,152

-79,168 79,148 79,172 79,146 79,154 79,135 79,172 79,133 79,150 79,140

Als Mittel dieser Zahlen ergibt sich ftir das Atomgewicht des Selens der ~,Wert 79,158 , bezogen auf Luff, and 79,14:1, bezogen auf den leeren Raum.