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1 Das Auswärtige Amt im Überblick

Das Auswärtige Amt im Überblick · 2 Das Haus am Werderschen Markt Seit seiner Rückkehr nach Berlin im Jahre 1999 hat das Auswärtige Amt im „Haus am Werderschen Markt“ seinen

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Das Auswärtige Amt im Überblick

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Das Haus am Werderschen MarktSeit seiner Rückkehr nach Berlin im Jahre 1999 hat das Auswärtige

Amt im „Haus am Werderschen Markt“ seinen Sitz. Mit 550.000 m²

ist es – gemessen am umbauten Raum – nach dem ehemaligen

Flug hafen Tempelhof das zweitgrößte Gebäude Berlins. Wie kaum

ein anderer Bau in der Hauptstadt ist das Gebäude Symbol und Zeit­

zeuge für die wechselvolle und bewegte Geschichte Deutschlands.

GESCHICHTE DES GEBÄUDES

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GESCHICHTE DES GEBÄUDES

1690 Südwestlich des Werderschen Marktes, der in seiner ursprüngli­chen Form heute nicht mehr er­halten ist, wird der kurfürstliche Jägerhof gebaut.

1765 Die von König Friedrich II., dem „Großen“, gegründete „Königliche Giro­ und Lehnbank“ zieht in das Gebäude ein. Einhergehend mit dem wirtschaftlichen Wachstum Preußens kommt es in den folgen­den Jahrzehnten zu einer Reihe von Umbauten und Erweiterungen.

1846 Als „Preußische Bank“ und ab 1876 als „Reichsbank“ setzt sich dieses Wachstum fort, so dass das Gebäude um 1903 den gesamten Block zwi­schen Jäger­, Kur­, Oberwall­ und Kleiner Jägerstraße einnimmt.

1913 Bereits vor dem Ersten Weltkrieg werden die Räumlichkeiten der Reichsbank zu eng. Ab 1913 be­ginnt die Bank, Grundstücke in der Umgebung aufzukaufen.

1932 Die Planungen für einen Erweite­rungsbau beginnen. Zwei Jahre spä­ter erfolgt die Grundsteinlegung.

1940 Nach sechs Jahren Bauzeit wird der Bau fertig gestellt und der Reichs­bank übergeben, deren Haupt­aufgabe die Abwicklung der Kriegs­finanzierung ist. Das Haus am Werderschen Markt ist mit der auf der gegen überliegenden Straßen­seite befindlichen Reichsbank durch einen Übergang über die Straße im ersten Geschoss verbunden.

1945 Der Erweiterungsbau der Reichs­bank ist nach dem Ende des Zwei­ten Weltkriegs erheblich beschä­digt. Nach ersten Reparatur­ und Wiederherstellungsarbeiten kann das Berliner Stadtkontor am 5. Juni Räume im Haus beziehen.

1949 Im Herbst bezieht das Finanzminis­terium der neu gegründeten DDR das Gebäude.

1959 Im Sommer zieht das Zentralko­mitee der SED ein. Damit wird das Haus am Werderschen Markt zum politischen Machtzentrum der DDR.

1989 Im Zuge des politischen Umstur­zes der DDR löst sich das Zentral­komitee am 8. Dezember auf.

1990 In den ersten Wochen des Jahres wird das Haus geräumt. Wenig spä­ter erfolgt die Umbenennung des Gebäudes in „Haus der Parlamen­tarier“, da die Abgeordneten der am 18. März gewählten freien Volks­kammer hier ihre Arbeitsräume er­halten.

1999 Das Haus am Werderschen Markt bildet zusammen mit dem nach Plänen der Berliner Architekten Thomas Müller und Ivan Reimann errichteten Neubau des Ministeri­ums den Hauptsitz des Auswärtigen Amtes. Beide Gebäude sind über einen Hof verbunden. Eine Photo­voltaikanlage auf dem Dach des Alt­ baus und der Anschluss an das Fern­wärmenetz ermöglichen eine um­weltfreundliche Energieversorgung.

Erweiterungsbau der Reichsbank 1940: Blick auf die Fassade an der Unterwasserstraße.

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Konrad Adenauer15.03.1951 – 06.06.1955

Heinrich von Brentano06.06.1955 – 17.10.1961

Gerhard Schröder14.11.1961 – 30.11.1966

Willy Brandt01.12.1966 – 20.10.1969

Walter Scheel21.10.1969 – 15.05.1974

Hans-Dietrich Genscher17.05.1974 – 16.09.198201.10.1982 – 17.05.1992

Helmut Schmidt17.09.1982 – 01.10.1982

Klaus Kinkel18.05.1992 – 27.10.1998

Joschka Fischer28.10.1998 – 22.11.2005

Frank-Walter Steinmeier22.11.2005–27.10.200917.12.2013–27.01.2017

Sigmar Gabriel27.01.2017–14.03.2018

Guido Westerwelle28.10.2009–16.12.2013

von 1949 bis März 2018

Minister des Auswärtigen

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Leitung und Organisation

Heiko Maas

Der Bundesminister des Auswärtigen

Die Staatsministerin und die Staatsminister

Die Staatssekretäre

Walter J. Lindner

Michelle Müntefering Niels Annen

Die Staatssekretäre vertreten als ranghöchste Beamte den Minister bei der Leitung des gesamten Auswärtigen Dienstes.

Das Auswärtige Amt wird vom Bundesminister des Auswärtigen, Heiko Maas, geleitet.

Die Staatsministerin und die Staatsminister unter­stützen den Bundes außen­minister bei seinen Regierungsaufgaben. Sie nehmen überwiegend politische Funktionen wahr.

Andreas Michaelis

Michael Roth

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Koordinatoren und  Beauftragte

PlanungsstabLeitungsstab Ministerbüro, Parlaments­ und Kabinettsreferat

Staatsministerin für Internationale KulturpolitikMichelle Müntefering

Staatsminister für EuropaMichael Roth

Bundesminister des Auswärtigen

1

Zentral abteilungHaushalt, Personal und Ressourcen, Verwaltung, Informa­tionstechnik, Gesundheitsdienst/Reisemedizin, Sprachendienst. Akademie Auswärti­ger Dienst

2

Politische AbteilungGemeinsame Außen­ und Sicherheitspolitik der EU, NATO, Regionalbereiche Nordamerika, Süd­osteuropa, Türkei und die EFTA Staaten, Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien

E

Europa abteilungEuropa politik, Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Europäisches Parlament, Europäischer Rat

3

Politische AbteilungRegionalbereich Naher und Mittlerer Osten, Afrika, Lateinamerika/Karibik

AP

Asien und PazifikRegionalbereich Asi­en und Pazifik

PersonalDie personellen Ressourcen des Auswärtigen Amts

im In­ und Ausland sind wie folgt verteilt (Stand 2018):

Gesamt (11.652)*

Inland (2.919) Frauen (5.792)

Ausland Männer (5.860)

Entsandte Mitarbeiter (3.111)

Lokale Mitarbeiter (5.622)

Koordinatoren und  Beauftragte

PlanungsstabLeitungsstab Ministerbüro, Parlaments­ und Kabinettsreferat

Staatsminister für EuropaMichael Roth

Bundesminister des Auswärtigen

Staatsministerin für Internationale KulturpolitikMichelle Müntefering

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Krisenreaktionszentrum und Bürgerservice

KommunikationsstabPressereferat, Reden und Texte

Chefinspekteur

StaatsministerNiels Annen

StaatssekretärWalter J. Lindner

StaatssekretärAndreas Michaelis

Heiko Maas

OR

Abteilung für internationale Ordnung, Ver­einte Nationen und Rüstungs­kontrolleVereinte Nationen, Cyber­Außenpoli­tik und Terroris­musbekämpfung, Abrüstung und Rüstungskon­trolle, Menschen­rechte, nachhalti­ge Entwicklung

5

RechtsabteilungVölkerrecht, Staats­ und Verwaltungs­recht, Konsular­recht

S

Abteilung für Krisenprävention, Stabilisierung, Konfliktnach­sorge und Humanitäre Hilfe

4

Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige EntwicklungInternationale Wirtschafts­, Handels­ und Finanzpolitik, Au­ßenwirtschafts­förderung, Wirt­schaft und Men schenrechte, Energie­ und Klimapolitik, Forschung und Technologie, Exportkontrolle

6 7

Abteilung für Kultur und Kommunikation Auswärtige Kul­turpolitik, regio­nale Kultur­ und Medienbeziehun­gen, Außen­wissenschafts­, Bildungs­ und Forschungspolitik, strategische Kommunikation, Deutschlandbild im Ausland, Öffentlichkeits­arbeit

ProtokollStaatsbesuche, internationale Konferenzen und ausländische Vertretungen in Deutschland

Krisenreaktionszentrum und Bürgerservice

KommunikationsstabPressereferat, Reden und Texte

Chefinspekteur

StaatsministerNiels Annen

StaatssekretärWalter J. Lindner

Heiko Maas

StaatssekretärAndreas Michaelis

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BudgetDer Etat des Auswärtigen Amts betrug 2017 etwa

1,5 % des Bundeshaushalts und teilte sich wie folgt auf:

ZAHLEN & FAKTEN

Sicherung von Frieden und Stabilität (2.680,517 Mio. EUR)

Bilaterale Zusammenarbeit und Pflege der Auslandsbeziehungen (214,817 Mio. EUR)

Pflege kultureller Beziehungen zum Ausland (923,079 Mio. EUR)

Zentral veranschlagte Verwaltungseinnahmen­ und ausgaben (145,284 Mio. EUR)

Bundesministerium (1.164,05 Mio. EUR)

Deutsches Archäologisches Institut (37,661 Mio. EUR)

Volumen Bund (329,1 Mrd. EUR)

Volumen Auswärtiges Amt (5,2 Mrd. EUR)

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ZAHLEN & FAKTEN

Bevölkerungszahlen und BIP* im Vergleich**

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Außenpolitische Schwerpunkte und Heraus forderungen

Deutsche Außenpolitik orientiert sich an unseren Werten und In­

teressen. Europa und die transatlantische Partnerschaft sind die

Fundamente deutscher Außenpolitik.

Deutsche Außenpolitik ist Friedenspolitik. Deutschland setzt sich

weltweit für Frieden, Sicherheit und Stabilität ein. Deutschland

ge staltet seine Außen­ und Sicherheitspolitik vor allem multi­

lateral im Rahmen der Europäischen Union, der NATO und der

Vereinten Nationen und übernimmt weltweit Sicherheitsverant­

wortung. Dabei gilt: wenn wir uns an internationalen Militär­

einsätzen beteiligen, muss der Deutsche Bundestag zustimmen.

Deutsche Außenpolitik fördert Demokratie und Rechtsstaatlich­

keit und wirbt weltweit für den Respekt der Menschenrechte.

Deutschland engagiert sich für Abrüstung, Rüstungskontrolle und

Nichtverbreitung. Dazu gehört das langfristige Ziel einer Welt

ohne Nuklearwaffen.

Deutsche Außenpolitik setzt sich dafür ein, die Chancen der Glo­

balisierung zu nutzen und ihre Risiken zu minimieren. Um die

Globalisierung nach verbindlichen Regeln zu gestalten, nimmt

sie neue Themen wie Migration, Rohstoffsicherheit, Klimaschutz,

Wasserfragen und Internetfreiheit in den Blick.

UNSERE WERTE

UND INTE

RESSEN

Kunstwerk „knotted gun“ vor den Vereinten Nationen in New York

­

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Diese Schwerpunkte und Grundkoordinaten der deutschen Außen­

politik haben sich bewährt. Das hat auch die Diskussion im Rahmen

des von Außenminister Frank­Walter Steinmeier initiierten Projekts

„Review 2014 – Außenpolitik Weiter Denken“ bewiesen. Der Aus­

tausch mit in­ und ausländischen Expertinnen und Experten, der

deutschen Öffentlichkeit und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

des Auswärtigen Amts über Ziele, Interessen und Instrumente deut­

scher Außenpolitik hat gezeigt, dass wir an ihnen festhalten wollen

und werden.

In dem Review­Prozess hat sich aber auch gezeigt, dass es vor dem

Hintergrund einer sich rasch und dramatisch verändernden Welt mit­

telfristig drei zentrale Herausforderungen für die deutsche Außen­

politik gibt: Krise – Ordnung – Europa.

KRISE, ORDNUNG, EUROPA

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

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Bundesaußenminister Heiko Maas bei

einem Treffen mit der Hohen Vertreterin der

EU für Außen­ und Sicherheitspolitik,

Federica Mogherini

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

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KriseDie Krise wird zum Dauerzustand. Die Konflikte in der Ukraine,

Syrien und Libyen, die terroristische Bedrohung durch den soge­

nannten Islamischen Staat, die Herausforderungen in Zusammen­

hang mit den weltweiten Flüchtlings­ und Migrationsströmen oder

die schnelle Ausbreitung von Epidemien wie Ebola in Westafri­

ka sind nur einige Beispiele dafür, dass die Krise kein Ausnahmefall

der Globa lisierung ist, sondern eine dauernde Begleiterscheinung.

Darau f muss sich deutsche Außenpolitik besser einstellen.

Wir leben in einer Welt, die immer enger zusammenwächst, aber

deren Gegensätze zugleich immer heftiger aufeinanderprallen. Dies

geschieht nicht trotz, sondern wegen der Globalisierung. Wir müs­

sen feststellen: wirtschaftliche, technologische und digitale Glo­

balisierung allein garantieren noch keine politische Annäherung,

geschweige denn eine verlässliche Ordnung. Und: die stabile wirt­

schaftliche und politische Lage, die Deutschland genießt, ist eher die

Ausnahme. Daraus erwächst für Deutschland eine besondere Ver­

antwortung und die Herausforderung, mit Unsicherheit und Vola­

tilität besser umzugehen.

KRISEN RECHT­ZEITIG ENT­SCHÄRFEN

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

Trümmerwüste in Dukhaniyeh, Syrien

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Krisen rechtzeitig zu entschärfen, ihnen durch Ausgleich, Media tion,

Prävention zu begegnen, bevor uns nur noch die Schadensbegren­

zung bleibt, muss ein zentrales Interesse und Anliegen deutscher

Außenpolitik sein. Deutschland genießt hier weltweit hohen Re­

spekt. Aber Deutschland kann noch mehr tun, um in diesem Feld

inter national Maßstäbe zu setzen. Weil wir eine Verantwortung ha­

ben, unsere Mittel und Möglichkeiten für den Frieden einzusetzen.

Früher, entschiedener und substanzieller wollen wir handeln – nicht

nur in der akuten Krise selbst, sondern verstärkt in der Vorsorge und

Nachsorge von Konflikten.

Zur Bündelung unserer Fähigkeiten und zur Stärkung der Aspek­

te vorsorgender Außenpolitik – Krisenprävention, Stärkung fragiler

Staaten, Friedensmediation und Konfliktnachsorge – wurde im Aus­

wärtigen Amt im Rahmen des Review­Prozesses eine neue „Abtei­

lung für Krisenprävention, Stabilisierung und Konfliktnachsorge“

eingerichtet. Wir wissen nicht, wann und wo die nächste Krise aus­

bricht. Aber wir wissen, dass sie kommen wird. Und das kann nicht

nur in entlegeneren Regionen der Welt passieren, sondern auch ganz

in unserer Nähe. Dafür muss deutsche Außenpolitik gewappnet sein.

FRÜHER ENTSCHIE

DENER SUBSTAN

ZIELLER

,­,­

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

Ankunft Hilfskonvoi in der eingekesselten

syrischen Stadt Madaya, Januar 2016

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OrdnungDeutschland ist wie kaum ein zweites Land mit der Welt jenseits

unserer Grenzen vernetzt. Wir leben von dieser Vernetzung, und

wir leben – mit unserer exportorientierten Wirtschaft – gut da­

von. Deutschland hat viele Chancen der Globalisierung genutzt.

Wir haben neue, für beide Seiten wertvolle Verbindungen mit auf­

strebenden Staaten und Völkern geknüpft. Wir leben davon, dass

wir in einem intensiven Austausch von Ideen, Menschen, Produkten

und Infor mationen mit anderen Ländern stehen. Je geordneter die­

se Verbindungen sind, desto besser für uns. Deshalb ist der Einsatz

für eine gerechte, friedliche und belastbare internationale Ordnung

ureigenes Interesse deutscher Außenpolitik.

Die Welt um uns herum verändert sich. Mancherorts steht die bishe­

rige Ordnung unter Druck. Ihre Parameter und die globalen Kräfte­

verhältnisse verschieben sich, am stärksten wohl durch den beispiel­

losen Aufstieg Chinas. Unter dem Druck der Globalisierung kommt

es auch zur Erosion von Ordnung, sie wird in Frage gestellt, durch

parallele Strukturen und Regionalismus fragmentiert, durch die wei­

ter wachsende Bedeutung des Internets herausgefordert.

Deutschland setzt sich für verbindliche Regeln und effektive inter­

nationale Institutionen ein, die ein geordnetes und verzahntes Mit­

einander in einer immer stärker vernetzten Welt möglich machen.

Zugleich müssen wir unsere eigenen Beiträge zum Erhalt und zur

Neubegründung internationaler Ordnungsstrukturen präziser defi­

nieren. Wir müssen uns weiter dafür einsetzen, wertvolle öffentliche

Güter zu schützen: die Meere, den Weltraum, das Internet. Es gilt,

den richtigen Mix zu finden zwischen der Stärkung bewährter, un­

verzichtbarer Institutionen und Strukturen wie EU, NATO, die Ver­

einten Nationen sowie die G7 und – wo erforderlich – der Entwick­

REGELN IN EINER VERNETZ­TEN WELT

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

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lung neuer Ordnungselemente, Partnerschaften und internationaler

Regime, wie etwa im Rahmen der G20 oder bei der Einigung mit

dem Iran im Nuklearstreit.

Auch hier hat es als Ergebnis des Review­Prozesses eine Struktur­

reform im Auswärtigen Amt gegeben. Die Abteilungen Abrüstung

und Vereinte Nationen wurden zur „Abteilung für internationale

Ordnung, Vereinte Nationen und Rüstungskontrolle“ verschmolzen.

Dadurch wurde eine Struktur geschaffen, in der unser allerwich­

tigstes Prinzip für internationale Ordnung umfassend Anwendung

findet: der Multilateralismus.

GEMEIN SAM MIT

PART NERN

­

­

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

Außenminister Heiko Maas bei einem Treffen

mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen,

Antonio Guterres, in New York, März 2018

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EuropaDie Europäische Integration und die Europäische Union haben ein

Europa ohne trennende Grenzen, dauerhaften Frieden, einen starken

gemeinsamen Markt und eine stabile Währung geschaffen. Kaum

ein Land profitiert so stark davon wie Deutschland. Die Europäische

Inte gration und die Europäische Union bleiben daher das Funda­

ment der deutschen Außenpolitik.

Und doch haben sich auch hier die Herausforderungen verändert

und wir müssen unsere alten Gewissheiten in neue Antworten über­

setzen. Zum einen muss deutsche Außenpolitik alles tun, um zu ver­

hindern, dass Deutschland zwischen seiner internationalen Wettbe­

werbsfähigkeit in der Globalisierung einerseits, und der Zukunft der

europäischen Integration – vor allem dem Zusammenhalt der Wirt­

schafts­ und Währungsunion – andererseits wählen muss. Konkret

heißt das: wir müssen Europa von unserer Stärke profitieren lassen,

denn wir profitieren von Europas Stärke. Deshalb liegt es in unserem

Interesse, in Europa zu investieren..

Zum zweiten müssen wir nach dem Brexit­Referendum in Groß­

britannien alles tun, um die Europäische Union zusammenzu halten.

Die Europäische Union muss einerseits wieder handlungsfähig sein,

und zwar in den Bereichen, in denen europäisches Handeln am

wichtigsten ist: bei Sicherheit und Außenpolitik, bei Migration und

bei der Wirtschafts­ und Währungsunion. Die Europäische Unio n

muss andererseits aber auch die unterschiedlichen Erwartungen

ihre r Bürger erfüllen: sie muss die mitnehmen, die mehr Integration

wollen, aber auch die einbinden, die nicht bei allem genauso schnell

mitgehen wollen. Deutschland trägt eine große Verantwortung für

den Zusammenhalt der Europäischen Union und bei der Frage nach

der Zukunft Europas.

INEUROPA INVESTIE­REN

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

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Schließlich wollen wir der Verantwortung gerecht werden, die aus

der gegenwärtig starken Rolle Deutschlands erwächst. Wir wollen

gute, belastbare bilaterale Beziehungen zu wichtigen Partnerländern

pflegen. Aber wenn es um die Gestaltung der Globalisierung geht,

ist Deutschland nur im europäischen Rahmen handlungsfähig. Eine

gute und produktive Rolle Deutschlands in der internationalen Po­

litik gibt es nur in und durch Europa. Es gilt, diesen „europäischen

Imperativ“ deutscher Außenpolitik in unser tägliches Handeln zu

übersetzen und den „europäischen Reflex“ in unseren Initiativen und

unserer täglichen Arbeit zu verankern. Im Zeitalter der Globalisie­

rung ist unsere Zukunft europäisch.

UNSERE ZUKUNFT IST EURO

PÄISCH­

AUẞENPOLITISCHE SCHWERPUNKT E UND HERAUSFORDERUNGEN

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Homepage Auswärtiges Amt

www.diplo.de

Reise­ und Sicherheitshinweise

www.diplo.de/sicherreisen

Gesundheit und Reisen

www.diplo.de/gesuenderreisen

Konsularinfo

www.konsularinfo.diplo.de

Ausbildung/Bewerbung

www.diplo.de/weltweitwir

Bürgerservice

www.diplo.de/buergerservice

Adressen deutscher Vertretungen im Ausland

www.diplo.de/av­adressen

Adressen ausländischer Vertretungen in Deutschland

www.diplo.de/botschaften­in­deutschland

Serviceleistungen des Auswärtigen Amts Das Auswärtige Amt ist für Sie da … rund um die Uhr.

Bürgernah im World Wide Web – folgende Seiten haben wir für

Sie erstellt:

SERVICELEISTUNGEN

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Das Auswärtige Amt im Web 2.0

www.diplo.de/wir­im­web­zwei­null

Facebook

www.facebook.com/AuswaertigesAmt

Twitter

www.twitter.com/AuswaertigesAmt

Instagram

www.instagram.com/AuswaertigesAmt

SERVICELEISTUNGEN

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IN DER WELT

Auslands- vertretungen weltweitDas Auswärtige Amt mit seiner Zentrale in Berlin und seinem Netz

von 228 Auslandsvertretungen repräsentiert Deutschland in der

Welt. Derzeit unterhält Deutschland diplomatische Beziehungen

zu mehr als 190 Staaten. Die deutschen Botschaften befinden sich

in den jeweiligen Hauptstädten bzw. Regierungssitzen, daneben

gibt es in weiteren wichtigen Städten größerer Länder General­

konsulate und Konsulate. Hinzu kommen zwölf Vertretungen bei

zwischen­ und überstaatlichen Organisationen wie den Vereinten

Nationen in New York, Genf und Wien, der Europäischen Union in

Brüssel und der Ständigen Vertretung in Den Haag bei der Organi­

sation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW).

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Ständige Vertretungen weltweit

Brüssel a) bei der EU b) bei der NATO

Den Haag bei der OVCW

Genf a) beim Büro der UNO und anderen int. Organisationen

b) bei der Abrüstungskonferenz

New York bei der UNO

Paris a) bei der OECD b) bei der UNESCO

Rom bei der FAO

Straßburg beim Europarat

Wien a) beim Büro der UNO und anderen int. Organisationen

b) bei der OSZE

Mit den verwendeten Bezeichnungen und kartografischen Darstellungen wird nicht zum Rechtsstatus von Hoheitsgebieten oder Grenzen Stellung genommen. Stand: Juli 2016

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Konsularische Betreuung im AuslandJährlich führen Bundesbürger etwa 50 Millionen Reisen ins Ausland

durch. Nicht wenige von ihnen geraten im Ausland – häufig unver­

schuldet – in Notsituationen. Ob bei Passverlust, Diebstahl, Krank­

heit oder Inhaftierung: Botschaften, Konsulate und Honorarkonsuln

stellen weltweit die erforderliche konsularische Nothilfe sicher.

Auch für im Ausland lebende Deutsche sind unsere Auslandsvertre­

tungen in allen konsularrechtlichen Angelegenheiten die wichtigs­

te Verbin dungsstelle nach Deutschland. Über das gesamte Service­

spektrum informieren Sie die Seite www.konsularinfo.diplo.de sowie

die Websites der deutschen Auslandsvertretungen.

DIENST AM BÜRGER

www.diplo.de/av­webseiten

„Sicher reisen“ – alle Infos des Auswärtigen Amts für Ihre sichere

Auslands reise in einer App. Zum kostenlosen Download.

www.diplo.de/app­sicherreisen.html

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www.auswaertiges­amt.de

Impressum

Herausgeber

Auswärtiges Amt

Referat Öffentlichkeitsarbeit (611)

Werderscher Markt 1

101 17 Berlin

Tel.: +49 (0)30 / 1817 2000

Fax: +49 (0)30 / 1817 51000

[email protected]

Fotos

© Auswärtiges Amt

© Bundesregierung/Bergemann

© Bundeswirtschaftsministerium/Blumentritt

© Deutscher Bundestag

© Photothek

© picture alliance/Photoshot

© Syrischer Roter Halbmond/IKRK

Corporate Design

Atelier Hauer+Dörfler, Berlin

www.hauer­doerfler.de

Gestaltung

Atelier Hauer+Dörfler, Berlin

Druck

Zarbock, Frankfurt/Main

Stand

Juni 2018

klimaneutralnatureOffice.com | DE-140-869414

gedruckt