Upload
others
View
2
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Das Bauarbeiter- ProjektIm Kinderhaus 1 wurde viel mit Legosteinen, Bausteinen, Magneten oder anderen Materialien
gebaut. Außerdem waren Bauarbeiter aufgrund unterschiedlicher Umbaumaßnahmen ein ganz
aktuelles Thema.
Dies führte dazu, dass sich im Zeitraum von Januar bis April 2014 eine kleine Gruppe von
sieben Kindern (die Bauarbeiter- Gruppe) in die große Welt der Bauarbeiter begab.
Neben neuem Wissen, welches die Kinder in diesem Projekt erlangten, ist das Thema perfekt,
um sie in den verschiedensten Bereichen zu fördern.
So ist das Thema ganz besonders dazu geeignet, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken.
Durch selbständiges gestalten mit den Materialien entwickeln sie vertrauen in ihre
Fähigkeiten. Sie machen die Erfahrungen, dass sie eigenständig dazu in der Lage sind, etwas
herzustellen und ihre Umwelt mitzugestalten.
Ebenfalls wird hierbei die soziale Kompetenz der Kinder angesprochen. Man muss
zusammenarbeiten, sich austauschen, einander helfen und sich mit den Materialien
abwechseln. Das ist gar nicht immer so einfach!
Natürlich braucht man beim Arbeiten viel Geduld, Ausdauer und Konzentration. Der Umgang
mit so einem Werkzeug muss oft geübt werden, bis es endlich richtig klappt.
Ganz nebenbei wird dabei auch die Feinmotorik und die Augen- Hand- Koordination
gefördert. Wie man sieht, birgt das Thema „Bauarbeiter“ einen großen Schatz für die
kindliche Entwicklung.
Begonnen haben wir das Projekt mit einem Bilderbuch zum Thema Baustelle. Mithilfe dieses
Buches haben wir uns lange darüber unterhalten, wie eigentlich so ein Haus entsteht. Da
dieses Projekt vor allem von Kindern gestaltet werden sollte, tauschten wir zudem unsere
Wünsche für das Projekt aus.
Aus meinen Beobachtungen und den Wünschen der Kinder entwickelt sich folgendes Projekt:
Arbeiten mit Ytong- Steinen:
Zu Beginn lernten die Kinder den Porenbeton als mögliches Material zum Hausbau kennen.
Mit diesem konnten sie den Umgang mit Ytong- Säge, Handbohrer, Schmirgelpapier, Raspel,
Meißel und Klöpfel erlernen.
Mit viel Ausdauer und Ehrgeiz wurde gesägt, gebohrt, gemeißelt, geraspelt und geschliffen.
Das war gar nicht so einfach und alle mussten sehr geduldig sein! Umso mehr wurde sich
über jeden Erfolg gefreut.
Besonders beliebt war dabei das Arbeiten mit Meißel und Klöpfel. Mit viel Stolz wurde jedes
Teilchen präsentiert, welches von dem Stein „abgeschlagen“ wurde.
Am schwierigsten war der Umgang mit der großen Ytong- Säge. Dafür muss man ganz schön
viel üben.
Besuch des Bilderbuchmuseums Burg Wissem in Troisdorf mit der Ausstellung: „Achtung
Baustelle“
Im Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf fand eine Ausstellung mit dem Thema
„Achtung Baustelle“ statt. Diese war wie gemacht für uns und musste natürlich besucht
werden. Alle Kinder waren ganz schön aufgeregt und auch die Hinreise war aufgrund der
vielen Baustellen in Siegburg schon ganz turbulent. Dort angekommen wurde mit dem
Vorlesen eines Bilderbuches begonnen. Es handelte sich um das Buch „Eine gemütliche
Wohnung“ von Paul Maar und Norman Junge, indem ein Elektriker alles falsch macht, was er
nur falsch machen kann.
Anschließend ging es endlich auf die eigens von dem Haus aufgebaute Baustelle, ein wahres
Paradies für die kleinen Bauarbeiter. Von Baufahrzeugen, über Steine bis hin zu Werkzeug
und Betonmischer gab es alles, was ein Bauarbeiter- Herz glücklich macht. In einem kleinen
Bauwagen konnte außerdem Pause gemacht werden.
Auch wenn die Kinder hier noch viele weitere Stunden hätten verbringen können, ging es
weiter in die Künstler- Werkstatt. Dort wurde zum Abschluss von den Kindern eine eigene
Wohnung gestaltet und gemalt.
Am Ende des Ausfluges gab es eigentlich nur noch eine Frage: „Wann fahren wir das nächste
Mal hier hin?“ Alle waren sich einig, dass es ein sehr gelungener Ausflug war!
Konstruieren mit Schuhkartons
Den Kindern wurde eine große Menge an Schuhkartons zu Verfügung gestellt, welche von
dem Geschäft „Deichmann“ extra für uns gesammelt wurden. Diese doch ganz anderen
„Bausteine“ ermöglichten den Kindern besondere Erfahrungen in diesem Bereich.
Ausgerüstet mit großen Leitern begannen die Kinder sofort damit, riesige Türme aus den
Schuhkartons zu bauen, wobei sich wichtige Grundlagen der Baustatik kennenlernten („Die
Schuhkartons muss man gerade aufeinander legen, damit sie halten“).
Außerdem haben alle Kinder viel Ausdauer bewiesen, als sie die Türme nach dem Umfallen
immer wieder neu aufgebaut haben. Wichtig war es hier, dass man sich gegenseitig hilft.
Gegen Ende wurden erste Versuche gestartet, gemeinsam eine Mauer und ein Haus zu
bauen. Da den Kindern die Schuhkartons auch außerhalb des Projektes zur Verfügung
standen, konnten sie sich mit den anderen Kindern des Kinderhauses weiter ausprobieren
und viele unterschiedliche Sachen bauen. Dies wurde oft genutzt und häufig mit
interessanten Rollenspielen verknüpft.
Herstellen von Beton:
Auf Wunsch der Kinder stellten wir anschließend Beton her. Hier ging es ins besondere
darum, dass die Kinder den Baustoff Beton und seine einzelnen Bestandteile kennenlernen.
Mithilfe einer „Anleitung“, in welcher die einzelnen Schritte bildlich zu sehen waren, konnten
die Kinder selbständig arbeiten.
Nach einer kurzen Einführung wurde fleißig gezählt und gemischt, bis der Beton endlich fertig
war. Hier stellten wir fest, dass der Beton, je nach Wassermenge, eine ganz andere
Konsistenz hat.
In den Kleingruppen war vor allem Teamarbeit gefragt. Die Kinder mussten Absprachen
treffen, sich abwechseln und geduldig warten. Natürlich haben sich die Kinder auch
gegenseitig geholfen.
Nachdem der Beton schließlich getrocknet war, entschieden die Kinder, diesen bunt
anzumalen. Das fertige Ergebnis wird in den Bildern sichtbar:
Der Besuch einer Baustelle in Siegburg/ Kaldauen:
Zum krönenden Abschluss des Projektes besuchten wir eine echte Baustelle in Siegburg-
Kaldauen. Hier hatten die Kinder die Möglichkeit, ihr erlerntes Wissen in die Realität zu
übertragen und sich mit echten Bauarbeitern zu unterhalten. Der Bauleiter der Baustelle nahm
sich Zeit, den Kindern alles zu zeigen und Fragen zu klären.
Schön war es, dass es sich um eine Groß- Baustelle handelte, so dass die Kinder viel
beobachten und lernen konnten.
Zu unserem Projekt passend wurde das Haus aus Ytong- Steinen gemauert und von dem
Herstellen des Fundamentes konnten die Kinder ebenfalls einen Eindruck gewinnen. Zudem
gab es viele verschiedene Maschinen, wie ein Kran, Bagger, Lastwagen, Stein- Säge und
Rüttler zu bewundern. Der Boden der Baustelle barg ebenfalls einen großen Schatz an
spannenden Dingen, die fleißig gesammelt und analysiert wurden. Das Highlight aller Kinder
waren allerdings die Erdhügel der Bagger, auf denen die Kinder klettern und toben durften. Es
wurde viel geübt, die sehr steilen Berge rauf und wieder runter zu kommen!
Am Ende waren alle Kinder voller neuer Erfahrungen und glücklich, nun „echte“ Bauarbeiter
zu kennen.
Elternnachmittag zu dem Projekt:
Stolz auf all die Erfahrungen, das Wissen und die Fähigkeiten die wir im Laufe der Zeit
erlangen konnten, stellten wir unser Projekt den Eltern vor.
Mithilfe von Bildern und verschiedenen „Mitmach-Stationen“ wurde den Eltern das Projekt
transparent gemacht. Dabei waren die Kinder die Experten, die ihren Eltern alles gezeigt und
erklärt haben. Mit viel Freude und Ausdauer waren Groß und Klein dabei.
Mit einem Bauarbeiter- Imbiss ließen wir den Elternnachmittag und das Projekt ausklingen.
Zudem wurde die Arbeit der Kinder mit einem „Bauarbeiter- Orden“ belohnt.
Groß und Klein haben bei diesem Projekt viel erfahren und gelernt.
Alle sind sich einig: Es war ein wirklich tolle Zeit