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8 T ECHNIK B ILDER KOPIEREN Schritt-für-Schritt-Übung 1 Raster anlegen Nehmen Sie sich die ausgewählte Fotovorlage (am besten als Fotoko- pie) und tragen Sie ein Raster aus gleich großen Quadraten darauf auf. Bezeichnen Sie die horizontalen Zei- len mit Buchstaben, die vertikalen Spalten mit Zahlen, so dass jedes einzelne Quadrat eine eindeutige Be- zeichnung wie „A1“ oder „C2“ trägt. Damit behalten Sie jederzeit die Orientierung über Ihre Planquadrate. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie dieses Gitterraster auf eine Folie auf- zeichnen. So können Sie das Raster direkt auf die Fotovorlage legen, ohne sie zu beschädigen. Die Rastertechnik Handwerkszeug für naturgetreues Abbilden Das Übertragen einer Bildvorlage auf das Zeichenblatt mit Hilfe eines Rasters ist eine traditionelle Technik, die schon die alten Meister anwendeten. Sie hilft bei der originalgetreuen Abbildung sowohl im Originalformat als auch bei maßstabsgerechter vergrößerter oder verkleiner- ter Wiedergabe. Naturgetreues Zeichnen mit Hilfe der Rastertechnik Vergrößern eines Fotos WAS SIE HIER LERNEN Bleistift des Härtegrads HB Fotovorlage Radiergummi Zeichenpapier Lineal transparente Folie Folienstift WAS SIE BRAUCHEN

Das Übertragen einer Bildvorlage auf das Zeichenblatt mit ... · PDF fileeines Rasters ist eine traditionelle Technik, die schon die alten Meister anwendeten. Sie hilft bei der originalgetreuen

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Page 1: Das Übertragen einer Bildvorlage auf das Zeichenblatt mit ... · PDF fileeines Rasters ist eine traditionelle Technik, die schon die alten Meister anwendeten. Sie hilft bei der originalgetreuen

8 T E C H N I KB I L D E R K O P I E R E N

Schritt-für-Schritt-Übung

1� Raster anlegenNehmen Sie sich die ausgewählte

Fotovorlage (am besten als Fotoko-pie) und tragen Sie ein Raster ausgleich großen Quadraten darauf auf.Bezeichnen Sie die horizontalen Zei-len mit Buchstaben, die vertikalenSpalten mit Zahlen, so dass jedeseinzelne Quadrat eine eindeutige Be-zeichnung wie „A1“ oder „C2“ trägt.Damit behalten Sie jederzeit dieOrientierung über Ihre Planquadrate.Eine andere Möglichkeit ist, dass Siedieses Gitterraster auf eine Folie auf-zeichnen. So können Sie das Rasterdirekt auf die Fotovorlage legen,ohne sie zu beschädigen.

Die RastertechnikHandwerkszeug für naturgetreues Abbilden

Das Übertragen einer Bildvorlage auf das Zeichenblatt mit Hilfe

eines Rasters ist eine traditionelle Technik, die schon die alten

Meister anwendeten. Sie hilft bei der originalgetreuen Abbildung sowohl im

Originalformat als auch bei maßstabsgerechter vergrößerter oder verkleiner-

ter Wiedergabe.

� Naturgetreues Zeichnen mitHilfe der Rastertechnik

� Vergrößern eines Fotos

W A S S I E H I E R L E R N E N

✎ Bleistift des Härtegrads HB✎ Fotovorlage ✎ Radiergummi✎ Zeichenpapier✎ Lineal✎ transparente Folie✎ Folienstift

W A S S I E B R A U C H E N

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3� Erste Unrisse anlegen Jetzt beginnen Sie damit, Feld

für Feld die Umrisse des Porträts inIhr Raster zu übertragen. NehmenSie sich beispielsweise Feld A2 aufdem Foto vor und betrachten Sieden Verlauf der Umrisslinie der Frisurinnerhalb des Planquadrats. Zeich-nen Sie nun diese Kontur entspre-chend in das Raster auf Ihrem Zei-chenpapier ein. Gehen Sie nun Plan-quadrat für Planquadrat so vor, bisSie alle Konturen des Porträts in IhrRaster auf dem Zeichenpapier über-tragen haben. Verlieren Sie dabei dieForm des kompletten Motivs nichtaus den Augen.

2 � Raster übertragenZeichnen Sie das gleiche Raster

auf Ihr Zeichenblatt. In diesem Bei-spiel soll ein Foto in maßstabgetreuerVergrößerung abgezeichnet werden.Das bedeutet für die Planquadrate:Es müssen gleich viel Zeilen undSpalten wie im Raster auf der Foto-vorlage sein, doch stehen dieRasterlinien weiter auseinander, sodass jedes Quadrat eine entspre-chend größere Fläche aufweist. Tragen Sie die Rasterlinien nur ganzleicht auf das Papier auf, denn Siewerden sie in fortgeschritteneremStadium der Zeichnung wieder weg-radieren müssen.

4� Details zeichnen Zeichnen Sie Augen, Nase und

Mund besonders detailreich. Dabeiist es hilfreich, jedes einzelne Quad-rat noch einmal zu unterteilen, um die genaue Lage der einzelnenBildelemente festzustellen. Wenn Siein diesem Beispiel das PlanquadratD3 noch einmal teilen, stellen Siefest, dass das linke Auge im oberenlinken Teilquadrat liegt. Markieren Sieden äußeren und inneren Augenwin-kel und verbinden Sie beide Punkte.Achten Sie aber auf den genauenVerlauf des Augenlides. Es ist nicht unbedingt notwendig,dass Sie die Unterteilung der Plan-quadrate mit dem Bleistift einzeich-nen. Meist genügt die Einteilung „vordem geistigen Auge“.

5� Raster entfernen Selbstverständlich können Sie

die Lage der einzelnen Bildelementeumso genauer bestimmen, je klein-teiliger Sie die einzelnen Planquadra-te unterteilen. Allerdings vergrößertsich auch die Gefahr, dass Sie dieÜbersicht über die Gesamtkomposi-tion verlieren. Alle wichtigen Kontu-ren sind nun auf Ihre Zeichnungübertragen und Ihnen liegt eine pro-portional stimmige Zeichnung vor.Für die weiteren Arbeitsschritte be-nötigen Sie das Raster nicht mehr.Entfernen Sie es mit einem weichenRadiergummi.

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7� Ausarbeiten der Schatten Vertiefen Sie die dunklen Schat-

tenbereiche der Haare, im Gesichtum die Augen und den Mund sowieam Hals durch eine sehr feine,gleichzeitig aber auch kräftige Strich-

8� Letzte Feinheiten Vergleichen Sie noch einmal die

Licht-Dunkel-Wirkungen der Foto-vorlage und intensivieren Sie dieSchattenbereiche. Geben Sie jetztder Haut mit einer leichten parallelenSchraffur einen mittleren Tonwert.Dadurch werden automatisch auchdie hellen Lichtreflexe beispielsweiseauf den Wangen, der Nase und denSchläfen hervorgehoben. Der dunkleHintergrund und die linke Schulterwerden mit einer gleichmäßigenKreuzschraffur vertieft und möglichstflächig gestaltet, damit der Blick des Betrachters nicht vom ausdrucks-vollen Gesicht abgelenkt wird.Mit diesen letzten Handgriffen ist IhrePorträtzeichnung vollendet.

6� Schattenbereiche festlegen Jetzt sollten Sie Ihrer linearen

Zeichnung Plastizität verleihen. Le-gen Sie hierzu mit leichten Schraffu-ren die Schattenbereiche entspre-chend des Fotos fest. Benutzen Siehierzu einen Bleistift der Stärke HB.Deuten Sie den dunklen Hintergrundmit einer kräftigen Kreuzschraffur an.Ausgehend vom Scheitel charakteri-sieren dicht nebeneinander gelegte,formgebende Linien die strenge Fri-sur. Die helleren Schattenbereichedes Gesichts und von Hals und De-kolleté zeichnen Sie mit einer leich-ten Parallelschraffur.

führung. Achten Sie dabei auf einelebendige, abwechslungsreiche Gestaltung. Für die hellen Bereiche lassen Siedas Weiß des Zeichenpapiers einfachstehen.