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Das Berufsbildungssystem im Baltikum Justus-Liebig Universität Giessen Seminar: Berufsbildung in Europa Seminarleiter: Prof. Dr. Martin Fischer Referenten:

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Das Berufsbildungssystem Das Berufsbildungssystem im Baltikumim Baltikum

Justus-Liebig Universität GiessenJustus-Liebig Universität GiessenSeminar: Berufsbildung in EuropaSeminar: Berufsbildung in Europa

Seminarleiter: Prof. Dr. Martin Fischer Seminarleiter: Prof. Dr. Martin Fischer Referenten: Anna Grekova, Samra Fazlic, Behnaz Soruri Referenten: Anna Grekova, Samra Fazlic, Behnaz Soruri

Datum: WS 04/05, 08. 12. 2004 Datum: WS 04/05, 08. 12. 2004

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ESTLANDESTLAND• Amtl. Bezeichnung: Eesti Vabariik

(Republik Estland)• Kurzform: Eesti• Fläche: 45.226 km²(etwas kleiner als Niedersachsen)• Bevölkerungszahl:1,41 Mio. Einwohner (geschätzt Juli 2003) • Hauptstadt: Tallinn

(377.000 Einw. , davon fast 50% ethnische Russen)• Währung 1 Estnische Krone (EKR) = 100 Senti

Internat. Abk.: EEK

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Berufsbildung in EstlandBerufsbildung in Estland

• Seit 1991 sind Estland, Lettland und Litauen unabhängige Staaten mit eigenen Bildungssystemen. Die von der Sowjetunion geerbten Bildungs- und Forschungssysteme mussten an die neuen Gegebenheiten der Demokratie und freien Marktwirtschaft angepasst werden. Einen Großteil dieser Umstrukturierung haben die drei baltischen Staaten bereits verwirklicht.

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Berufsbildung in EstlandBerufsbildung in Estland

• Das estnische Bildungswesen besteht aus dem Vorschulbereich (Kindergärten), dem obligatorischen Grund- und Hauptschulbereich sowie der höheren weiterführenden Schulbildung (Gymnasien), den berufsbildenden Schulen (Berufsausbildung) und dem Hochschulbereich.

• Einige Schulen (Grund- und Hauptschulen, Berufs- und Hochschulen) werden durch das private Kapital, die meisten jedoch vom Staat oder von Kommunalverwaltungen finanziert.

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Das Bildungssystem gliedert Das Bildungssystem gliedert sich in drei Ebenensich in drei Ebenen::

• Grundschulbildung

• Haupt- und Mittelschulbildung

• Hochschulbildung

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GRUNDSCHULBILDUNGGRUNDSCHULBILDUNG

• Der Staat und die Kommunalverwaltungen gewähren Lernmöglichkeiten und Erziehung in den Vorschuleinrichtungen.

• Die Schulpflicht beginnt mit dem siebenten Lebensjahr und besteht bis zum Abschluss der neunjährigen Grundausbildung (Hauptschule) bzw. bis zum Alter von 17 Jahren.

• Die Grund- und Hauptschulbildung wird staatlich finanziert. Die Schule fängt am 01. September an und endet im Juni. Die Dauer des Schuljahrs beträgt 175 Tage, einschließlich Ferien- und Feiertage.

• In der Grund- und Hauptschule wird nach einer Notenskala von 1 bis 5 benotet, wobei die beste Note die "5" und die schlechteste die "1" ist.

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HÖHERE SCHULBILDUNGHÖHERE SCHULBILDUNG

• Die höhere Schulbildung dauert 3 Jahre, einschließlich der 12. Klasse. Auch sie wird staatlich finanziert.

• Die Anzahl von Schulen in privater Trägerschaft nimmt Jahr für Jahr zu. Die Lehrpläne privater Schulen müssen dem staatlichen Bildungsniveau entsprechen und die Anforderungen des staatlichen Lehrplans erfüllen. Der staatlich festgelegte Lehrplan ist zwar für alle Schulen obligatorisch, jedoch können die Schulen Wahlfächer sowie erweiterten Unterricht in den Pflichtfächern anbieten.

• Laut Statistik von September 2003 gibt es in Estland 240 Gymnasien.

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BERUFSAUSBILDUNGBERUFSAUSBILDUNG

• Die Berufsschulen sind zumeist staatlich und bieten Unterricht parallel zu den Mittel- und Hochschulen an. Der Schwerpunkt einer beruflichen Ausbildung liegt hauptsächlich im Erwerb beruflicher Fähigkeiten und praktischer Erfahrungen.

• Die Berufsausbildung findet auf Basis der Haupt- bzw. allgemeinen Mittelschulbildung (Gymnasien) statt. Es besteht somit die Möglichkeit, dass sowohl Abgänger von Hauptschulen als auch Absolventen von Gymnasien ihre Ausbildung an Berufsschulen fortführen können.

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HOCHSCHULBILDUNGHOCHSCHULBILDUNG

• Laut Angaben von September 2003 gibt es in Estland 47 Hochschulen, davon sind 24 privat. Das Studium kann mit einem Diplom abgeschlossen werden bzw. mit einem Aufbaustudium, das aus drei Stufen besteht, fortgesetzt werden. Es ist möglich, das Bakkalaureus-, Magister- und Doktorstudium zu absolvieren

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HOCHSCHULBILDUNGHOCHSCHULBILDUNG

• Da die estnischen Lehrpläne internationalen Standards entsprechen, werden auch diese Hochschuldiplome im Ausland anerkannt. Damit die Qualität und die Leistungen der Hochschulen besser bewertet werden können, wurde ein eigenständiges Gremium gegründet, das sich mit den Auswertungen der internationalen Kommission befasst.

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ENTWICKLUNGENENTWICKLUNGEN

• Im Zusammenhang mit der Entwicklungsstrategie des estnischen Bildungssystems wurde ein langfristiges Konzept zu dessen Koordinierung ausgearbeitet.

• Das Parlament misst dem Ausbau des Bildungssystems nationale Bedeutung zu, da dies bei der Entwicklung der Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielt.

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Allgemeine Angaben zu Estland:Allgemeine Angaben zu Estland:

• Die Fachkräftemangel: Grund für den Fachkräftemangel: Immer mehr junge Esten studieren Jura und Wirtschaftsfächer oder machen eine Ausbildung im Sozialbereich. Branchenspezifische Berufsausbildungen werden immer unbeliebter.Ein potentieller Fachkräftemangel kommt vor allem auf den Gesundheitssektor zu. Es stehen zu wenig ausgebildete Nachwuchskräfte zur Verfügung, hinzu kommt die Befürchtung, dass qualifizierte Ärzte und Krankenschwestern in andere EU-Länder abwandern. Die bevorzugten Zielländer sind Finnland, gefolgt von Schweden, Großbritannien und Deutschland. Unter jungen Ärzten ist die Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten, am größten.

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Allgemeine Angaben zu EstlandAllgemeine Angaben zu Estland

• 2003 betrug die Arbeitslosenquote in Estland insgesamt 10,2 %, im August 2004 belief sie sich auf 11,0 %. Die Jugendarbeitslosigkeit war 2003 mit 21,8 % sehr hoch, der Anteil der Langzeitarbeitslosen betrug 23,4 %.

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Allgemeine Angaben zu EstlandAllgemeine Angaben zu Estland

• Ein Drittel der estnischen Firmen wird heute von ausländischem Kapital getragen; diese Firmen bestreiten ca. 50 Prozent des Exports. Von den ausländischen Direktinvestitionen bis Ende 2000 kamen 40,5 Prozent aus Schweden und 29,8 Prozent aus Finnland - Deutschland lag mit 2,6 Prozent an 6. Stelle. Derzeit bestehen in Estland ca. 400 Unternehmen mit deutscher Beteiligung

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Allgemeine Angaben zu EstlandAllgemeine Angaben zu Estland

• Die im November 2001 aufgelöste Privatisierungsagentur Estlands hat - in der Regel durch internationale Ausschreibung - nahezu 95 Prozent der früheren Staatsbetriebe privatisiert

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LETTLANDLETTLAND• Geschichte• 18.11.1918 Ausrufung der Republik Lettlands• 1940 erzwungene Eingliederung in die UdSSR

(ehem. Sowjetunion)• 2.Weltkrieg; Forderung nach Unabhängigkeit• 20.08.1991 Unabhängigkeitserklärung =>

Wiederinkrafttreten der Verfassung • Seit 1. Mai Mitglied der EU ( mit ca. 208 €

Nettoverdienst eines der ärmeren EU-Länder)

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Informationen zum LandInformationen zum Land

• ca. 2,4 Mio. Einwohner : 56% Letten, 30% Russen und andere Minderheiten- Weißrussen, Polen, Ukrainer, Litauer…

• Studenten: ca. 120 000

• Landesgröße: 64.597 qkm²

• Hauptstadt: Riga (800.000 Einwohner), Weltkulturerbe

• Sprachen: Lettisch, Russisch

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Geschichte des BildungswesensGeschichte des Bildungswesens

• 1918 Grundschulpflicht

• 1919 Gründung der Universität von Lettland

• 1945 Zentralisierung des Schul- und Bildungssystems durch die UdSSR

• Seit 1991 Bildungspolitik zentrale Diskussion in der Öffentlichkeit

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Struktur und Aufbau des Struktur und Aufbau des BildungssystemsBildungssystems

• Allg. Bildungssystem: • a) Vorschulerziehung

b) Grundbildung c) Sekundarbildung

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Struktur des Struktur des BildungssystemsBildungssystems

zu a) Kindergarten bis 4 J. freiwillig seit 2002 Vorbereitungsprogramm auf Grundbildung 5-6 J. Pflicht zu b) • Grundbildung : Kl. 1-4 Primarschule (keine Noten) Kl. 5-9

Basisschule (ISCED- Bereich 1 und 2)• 70% der Primarschulen sind lettisch; 15% russisch; 15%

doppelsprachig• Schulpflicht : 6-15 J.

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Struktur des Struktur des BildungssystemsBildungssystems

• Bewertungssystem : 10-stufig ( Note 10- herausragend; 1- ungenügend)

• Ab 3. Klasse: 1. Fremdsprache (englisch), ab 6. Klasse: 2. Fremdsprache (z.B. Deutsch)

• Ende 9. Klasse: Abschlussprüfung, Zertifikat über Grundbildung

• Lehrplan und Inhalte der Prüfung: nationale Rahmenbedingungen für Bildung im Rahmen der Schulpflicht / Ministerium für Bildung und Wissenschaft

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Struktur des Struktur des BildungssystemsBildungssystems

• zu c)• Sekundarbildung: schließt an Grundbildung nach 9. Kl.

an (ISCED- B. 3) • zwei Arten von Bildungsgängen:• 1. allg. Sekundarschulbildung z.B. in Sekundarschulen,

Gymnasien (mit Aufnahmeprüfung)• 2. Beruflichen Gymnasien, Berufsschulen und Technika• Dauer bis zu 4 Jahren, Berufsschulen nehmen auch

Schüler ohne erfolgreichen Schulabschluss auf;• Tertiärbildung: Hochschulen und höhere

Berufsfachschulen Insgesamt ca. 35 Einrichtungen (20 staatlich u. ca. 15 privat)

• Abschlüsse: Bachelor, Magister, Doktor

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Struktur des Struktur des BildungssystemsBildungssystems

• 1. Sekundarschulen bieten neben den Pflichtfächern einige Wahlfächer an und ermöglichen somit eine individuelle Mitgestaltung des Bildungsprofils

• Gymnasien bereiten auf das Hochschulstudium vor, einzelne Schulen bieten einen besonderen Schwerpunkt an

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Struktur des Struktur des BildungssystemsBildungssystems

• 2. Berufsbildung schließt an Grundbildung an, in allen wirtschaftlichen Bereichen

• Kein duales System, theoretische Ausbildung an Berufsschule mit praktischen Ausbildungseinheiten (Labor, Werkstätten…)

• Berufliche Gymnasien verknüpfen allgemeine und berufsbezogene Bildung: führen zur Hochschulreife mit beruflicher Qualifikation

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BerufsbildungBerufsbildung

• verschiedene Arten von Berufsbildung:

• Berufsgrundbildung: 1-2 J. (Niveau 1)

• Berufsausbildung: einfache Berufsbildende Schule 2-3 J. (Niveau 2)

• Berufsausbildung: weiterführende Berufsschule 4 J. (Niveau 3)

• Später Weiterbildung möglich (postsekundäre Bildungsgänge)

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Zuständigkeit der Bildungspolitik Zuständigkeit der Bildungspolitik (Planung, Verwaltung)(Planung, Verwaltung)

• Staatliche (nationale Ebene): Parlament, Kabinett, Bildungsministerium (Ministerium für Bildung und Wissenschaft), andere Ministerien ( seit 1997 Weiterbildungsparlament- eine Abteilung für Interessenausbildung der Jugend)

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BildungspolitikBildungspolitik

• Kreise (regionale Ebene): Regionale Verwaltungen, Bildungsausschüsse/- Ämter der Kreise ( gebildet und finanziert von Kreisen und Großstädten)

• Gemeinden (lokale Ebene): Gemeindeverwaltungen, Schulen

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Qualifikation der Ausbilder/ LehrerQualifikation der Ausbilder/ Lehrer

• Bis vor kurzem lehrten an der Berufsschule Experten der jeweiligen Branche

• Mittlerweile benötigen alle Ausbilder eine zusätzliche pädagogische Ausbildung

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Arbeitsmarkt und wirtschaftl. LageArbeitsmarkt und wirtschaftl. Lage

• Mangel an Fachleuten in technischen Berufen• zu viele Wirtschafts- und

Rechtswissenschaftsabsolventen• Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch• insgesamt Arbeitslosenquote: 10%• ca. 6% (BIP) staatliche Bildungsausgaben• schwierig: Tarifverträge, 98% privatisierte

Unternehmen• Gewerkschaften sehr schwach, fast unbeteiligt• hohes Stadt- Land- Gefälle der finanziellen Lage

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ArbeitsmarktArbeitsmarkt

• Es lässt sich beobachten, dass Frauen fast ausschließlich sog. „Frauenberufe“ wählen (z.B. Bankkauffrau, Erzieherin…)

• Männer sind auch in „Männerberufen“ typischerweise viel häufiger vertreten

• Die Arbeitslosenquote der „Männerberufe“ steigt stetig

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Berufsbildungssystem in LitauenBerufsbildungssystem in Litauen

• 1)Allgemeine Informationen zum Land• Staatsname: „Republik Litauen“ • Hauptstadt: Vilnius• Fläche: 65 200 qkm²• Bevölkerung: 3 491 500• Internationale Mitgliedschaften: OSZE, UNO, NATO, EU• Landessprache: Litauisch• 99% der Bevölkerung sind litauische Staatsbürger• der Anteil der Jugendlichen beträgt 19,6%• 67% leben in Städten• Abwanderung der Jugendlichen ins Ausland

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1.1)Politisches System1.1)Politisches System

• Litauen ist eine unabhängige demokratische Republik

• Staatspräsident: Valdas Adamkus• Premierminister: Algirdas Brazauskas• Das Parlament erörtert und verabschiedet unter

anderem Gesetze und Verfassungsänderungen; kann einen Premierminister bestätigen oder ablehnen, wacht über die Regierungstätigkeiten und beruft Wahlen ein

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1.2) Wirtschaft und Soziales1.2) Wirtschaft und Soziales

• Viel Import, weil Litauen ein rohstoffarmes Land ist

• 16% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze

• Arbeitslosenrate beträgt 9,5% ( 2003 )

• Litauen verfügt über ein Sozialversicherungssystem

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2.) Schulsystem2.) Schulsystem

• Allgemein umfasst das Bildungssystem die Vorschulbildung, die Schulbildung, berufliche Weiterbildung, das Hochschulwesen und die Erwachsenenbildung

• In Litauen gilt die allgemeine Schulpflicht bis zum vollendeten 16. Lebensjahr

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2.1) Schularten2.1) Schularten

• Die Einschulung erfolgt in der Regel im Alter von 6 Jahren

• Die Grundschulphase beträgt 4 Jahre• Im Anschluss daran findet der Übertritt zur

Hauptschule statt; hier sind 2 Möglichkeiten vorhanden:

• 1) Hauptschule 5.-10. Klasse• 2) Hauptschule 5./6./7./8.Klasse und dann

Gymnasium 9./10./11./12.Klasse

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2.2) Notensystem2.2) Notensystem

• „1“ ( unteres Ende ) bis „10“

( oberes Ende )

• ab „4“ gilt bestanden

• um in die 5,6,7, und 8 versetzt zu werden, ist mindestens „4“ notwendig

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2.3) Prüfungsarten2.3) Prüfungsarten

• die Prüfungen werden in 2 Kategorien gesplittet:

• 1.) Schulprüfungen

• 2.) staatliche Prüfungen

• 9. Klasse: Projektarbeit

• 10. Klasse: Schulprüfung in Litauisch und Mathematik

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2.2) Prüfungsarten2.2) Prüfungsarten

• 11. Klasse: Wahlfächer unterschiedlicher Levels ( B,A,T ); 12 Schulfächer, 5 müssen im Level T & A sein, der Rest hat Level B

• 12. Klasse: verpflichtende Vorprüfung in Informatik, fächerübergreifende Projektarbeit, Prüfung in Mathematik und einem gewählten Fach ( Physik oder Chemie )

• Matura: - 5 Prüfungsfächer• litauisch ist Pflichtfach

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3.) Hochschulsystem3.) Hochschulsystem

• es gibt 43 Hochschuleinrichtungen in Litauen

• noch ist das Studium nicht kostenpflichtig, allerdings besteht eine jährliche Studiengebühr von Lt 1000

• der höchste akademische Grad in Litauen: „Doktor“

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4.) Berufsausbildung4.) Berufsausbildung

• in Litauen ist ab dem 14. Lebensjahr eine Berufsausbildung an einer Berufsschule möglich

• Bestandteile der Ausbildung sind die Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse

• Es herrscht KEIN DUALES System in Litauen

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DISKUSSIONDISKUSSION

• Frage 1:

• Woran liegt es, dass das baltische BBS

so aufgebaut ist?

• Was muss geändert werden, damit sich der Arbeitsmarkt erholt?

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DISKUSSIONDISKUSSION

• Frage 1:

• Woran liegt es, dass das baltische BBS

so aufgebaut ist?

• Was muss geändert werden, damit sich der Arbeitsmarkt erholt?