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4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 237 mittels eines elektronischen Millivoltmeters mit 5 Megohm Eingangswiderstand, das ausfiihrlieh beschrieben ist, das aber aueh dureh sin pE-Meter ersetzt werden kann. -- Zur Titration werden 0,2 ml Plasma in 5 ml 50%iger Essigs~ure mit 1 his 2 Tropfen Caprylalkohol versetzt (zur Vermeidung yon Sehaumbildung) und mit 0,1 n Silbernitratl6sung aus der Mikrobiirette titriert. Die Potentialeinstellungen sind so gut reproduzierbar, daft der Aquivalenzpunkt direkt aus der Anzeige, d. h. ohne Aufnahme der Titrationskurve abgelesen werden kann. Er liegt stets zwisehen 190 End 200 inV. Grhl3ere Mengen (1 ml) liefern noch ausgepragtere Anzeigen. Die Genauigkeit der Analyse ist sehr gut, wie Vergleiehe mit der lVIethede nach D. D. VAN SLYKE und A. ]~ILL]~R 1 mit Pikrinsgure zeigen. K. CgusE. Eine zuverlgssige Methods zur potentiomstrischen Bestimmung der Chloride im Ham, die sine Modifikation der No~Tm'~oPschen Arbeitsweise 2 darstellt, wird yon 1%. It. K~LnOCG, W. R. BV~ACK und K. J. ISS~LBACm~ s beschrieben. Die Unter- suehungslhsung befindet sich in einem Triehter, dessen kurz abgesehnittenes Ansatz- rohr mit Schlauch und Xlemme verschlossen ist. Die Elektrolytlhsung besteht aus einer Lhsung yon 0,25 m Ammoniumnitrat End 0,1 m Essigs~ure, die Mal~flfissigkeit aus 0,01 m Silbernitrat in der Elektrolytl6sung. Indicatorelektrode ist ein Silber- draht. Die Titration erfolgt in der fiblichen Weiss End gibt naeh Beleganalysen, die sich auf rehxe NaCl-Lhsungen, Mensehen- End gattenurin, getroeknete Mflehproben mit Zusatz -con Koehsalz, ]~inderserum mit nnd ohne Kochsalz erstrecken, ausge- zeichnete Werte. Bei Urin z. B. ist die Ubereinstimmung besser als 1%. Das Ver- fahren hat den Vorteil, dab man 20--30 Analysen in 1 Std durehfiihren kann. K. HI~S~ERG. J. HiiB]~R und L. SC~II)T 4 empfehlen /i~r die Chlorbestimmung im Blutserum die elektrometrische Differenztitration mit AgNO~-Lhsung unter Ver- wendung yon zwei Ag-AgC1-Elektroden, yon welchen die sine frei in die zu titrieren- de Fltissigkeit taueht, die andere mit Paraffin in sin Glasrohr eingebettet ist, das erst mit seinem capillaren Ende in die zu titrierende L6sung taucht. Wahrend der Titration bfldet sieh in bekannter Weiss sine Potentialdifferenz zwisehen beiden Elektroden aus, die im ~quivalenzpunkt ein Maximum erreieht. Nach jeder Ab- lesung wird dig Flfissigkeit aus dem die zweite Elektrode umgebenden Glasrohr mit Stiekstoff in das Titrationsgefi~13 gedriickt. Der Stiekstoff dient aueh zum l:~iihren. (Abbildung des Apparates in der Originalarbeit.) Die Elektroden bestehen aus 1 mm starkem Silberdraht, auf den AgCI aufgestreut und daEn im Bunsenbrenner ge- schmolzen wird. Vor Gebrauch werden die E]ektroden 8 Tags gew~ssert. Aus- ]i~hrung. 5 ml Blur werden 2 Std naoh der Entnahme zentrifugiert, das Strum ~4rd dekantiert und 50 faeh mit Wasser verdfinnt. 30 ml der ~risehen Verdiinnung werden mit 2 Tr. Schwefels~ure und 1 kleinem Tr. Oc~anol (um das Sch~umen zu ver- hiadern) versetzt und dann unmittelbar mit 0,01 n AgNO~-Lhsung titriert. Die Resultate sind auf ~ 1% genau. A. KURTE~ACKER. Das eiweil~gebundene Jod im Serum last sich nach H. SOB~ und S. SA1)SIN 5 in Anlehnung an die Methods yon A. L. C~A~u 6 auf sehr eh~faehe Weise bes~immen. 0,5 m] Serum werden zuerst mit 4 ml 1,25% iger Zinksulfat- und 0,5 ml 0,75 n NaOH- Lhsung in fiblieher Weise gef~llt, zentrifugiert und der Niederschlag einmal mit J. biol. Chemistry 167, 107 (1947). No~T~o~, J. H., J. Gen. Physiol. 31, 213 (1948). Prec. Soc. exp. Biol. Med. 81, 333---338 (1952). I-Ioppe-Seil&s Z. physiol. Chem. 289, 67--71 (1952). Univ. Frankfurt/M. Analyt. Chemistry 24, 1829--1831 (1952). Dep. Biochem., Cedars Lebanon Hos- pital, Los Angeles, Calif. (USA). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 179 (1940); vgl. diese Z. 139, 72 (1953).

Das eiweißgebundenen Jods im Serum

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4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 237

mittels eines elektronischen Millivoltmeters mit 5 Megohm Eingangswiderstand, das ausfiihrlieh beschrieben ist, das aber aueh dureh sin pE-Meter ersetzt werden kann. - - Zur Titration werden 0,2 ml Plasma in 5 ml 50%iger Essigs~ure mit 1 his 2 Tropfen Caprylalkohol versetzt (zur Vermeidung yon Sehaumbildung) und mit 0,1 n Silbernitratl6sung aus der Mikrobiirette titriert. Die Potentialeinstellungen sind so gut reproduzierbar, daft der Aquivalenzpunkt direkt aus der Anzeige, d. h. ohne Aufnahme der Titrationskurve abgelesen werden kann. Er liegt stets zwisehen 190 End 200 inV. Grhl3ere Mengen (1 ml) liefern noch ausgepragtere Anzeigen. Die Genauigkeit der Analyse ist sehr gut, wie Vergleiehe mit der lVIethede nach D. D. VAN SLYKE und A. ]~ILL]~R 1 mit Pikrinsgure zeigen. K. CgusE.

Eine zuverlgssige Methods zur potentiomstrischen Bestimmung der Chloride im Ham, die sine Modifikation der No~Tm'~oPschen Arbeitsweise 2 darstellt, wird yon 1%. It . K~LnOCG, W. R. BV~ACK und K. J . ISS~LBACm~ s beschrieben. Die Unter- suehungslhsung befindet sich in einem Triehter, dessen kurz abgesehnittenes Ansatz- rohr mit Schlauch und Xlemme verschlossen ist. Die Elektrolytlhsung besteht aus einer Lhsung yon 0,25 m Ammoniumnitrat End 0,1 m Essigs~ure, die Mal~flfissigkeit aus 0,01 m Silbernitrat in der Elektrolytl6sung. Indicatorelektrode ist ein Silber- draht. Die Titration erfolgt in der fiblichen Weiss End gibt naeh Beleganalysen, die sich auf rehxe NaCl-Lhsungen, Mensehen- End gat tenurin, getroeknete Mflehproben mit Zusatz -con Koehsalz, ]~inderserum mit nnd ohne Kochsalz erstrecken, ausge- zeichnete Werte. Bei Urin z. B. ist die Ubereinstimmung besser als 1%. Das Ver- fahren hat den Vorteil, dab man 20--30 Analysen in 1 Std durehfiihren kann.

K. HI~S~ERG.

J. H i i B ] ~ R und L. SC~II)T 4 empfehlen /i~r die Chlorbestimmung im Blutserum die elektrometrische Differenztitration mit AgNO~-Lhsung unter Ver- wendung yon zwei Ag-AgC1-Elektroden, yon welchen die sine frei in die zu titrieren- de Fltissigkeit taueht, die andere mit Paraffin in sin Glasrohr eingebettet ist, das erst mit seinem capillaren Ende in die zu titrierende L6sung taucht. Wahrend der Titration bfldet sieh in bekannter Weiss sine Potentialdifferenz zwisehen beiden Elektroden aus, die im ~quivalenzpunkt ein Maximum erreieht. Nach jeder Ab- lesung wird dig Flfissigkeit aus dem die zweite Elektrode umgebenden Glasrohr mit Stiekstoff in das Titrationsgefi~13 gedriickt. Der Stiekstoff dient aueh zum l:~iihren. (Abbildung des Apparates in der Originalarbeit.) Die Elektroden bestehen aus 1 mm starkem Silberdraht, auf den AgCI aufgestreut und daEn im Bunsenbrenner ge- schmolzen wird. Vor Gebrauch werden die E]ektroden 8 Tags gew~ssert. Aus- ]i~hrung. 5 ml Blur werden 2 Std naoh der Entnahme zentrifugiert, das Strum ~4rd dekantiert und 50 faeh mit Wasser verdfinnt. 30 ml der ~risehen Verdiinnung werden mit 2 Tr. Schwefels~ure und 1 kleinem Tr. Oc~anol (um das Sch~umen zu ver- hiadern) versetzt und dann unmittelbar mit 0,01 n AgNO~-Lhsung titriert. Die Resultate sind auf ~ 1% genau. A. KURTE~ACKER.

Das eiweil~gebundene J o d im Serum las t sich nach H. SOB~ und S. SA1)SIN 5 in Anlehnung an die Methods yon A. L. C ~ A ~ u 6 auf sehr eh~faehe Weise bes~immen. 0,5 m] Serum werden zuerst mit 4 ml 1,25% iger Zinksulfat- und 0,5 ml 0,75 n NaOH- Lhsung in fiblieher Weise gef~llt, zentrifugiert und der Niederschlag einmal mit

J. biol. Chemistry 167, 107 (1947). No~T~o~ , J. H., J. Gen. Physiol. 31, 213 (1948). Prec. Soc. exp. Biol. Med. 81, 333---338 (1952). I-Ioppe-Seil&s Z. physiol. Chem. 289, 67--71 (1952). Univ. Frankfurt/M. Analyt. Chemistry 24, 1829--1831 (1952). Dep. Biochem., Cedars Lebanon Hos-

pital, Los Angeles, Calif. (USA). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 179 (1940); vgl. diese Z. 139, 72 (1953).

238 Berieht: Spezielle ~nalytische Methoden.

Wasser ausgewasehen. Der gewaschene Niederschlag wird dann in 4 ml 70%iger Schwefels~ure und 0,5 ml 60%iger Chroms~urelSsung in einem Sloezialgef~6 yon 22 ram Durehmesser und 140 mm L~nge, welches oben einen Schliff tr~gt, verascht (Einzelheiten siehe im Original). I~ach der Veraschung wird 1 m150% ige phosphorige S~ure und Wasser zugesetzt, ein weiteres Destfllationsrohr, welches in eine Capillare ausl~iuft, aufgesetzt und unmittelbar in ein Colorimetrierrohr, das 2 ml l%ige Natronlauge enth~lt, destilliert. Die Destillation dauert genau 4,5 rain. Das fiber- destillierte Jod wird in fiblicher Weise mit arseniger S~ure und Cer(IV)-sulfat be- stimmt. Die Ergebnisse sind fast ebenso genau wit die Methode yon C~A~EY, aber der Vorgang ist viel einfacher und kiirzer.

B. Z ~ , It. H. WILLARD, G. B. MYErs und A. J . BOYLE 1 bestimmen das eiweiB- gebundene Jod dutch Oxydation mit Chlorsgure auf folgende Weise : Das Chlors~ure- reagens wird dargestellt, indem man 500 g Kaliumchlorat (KCIO3) in 900 ml destil- liertem Wasser 16st und unter st~ndigem Riihren langsam 375 ml 72%ige Perchlor- s~ure zasctzt. Nach 24 Std ist im Eisschrank KC10 a aasgefallen; es resultiert eine gelbgriine LSsang mit etwa 28% Chlors~iure, die nur 0,3 g/1 Kalium enth~lt. Zur Eiwefl]f~llung verwendet man 2--3 ml Serum und 25 ml 15%ige Triehloressig- s~iure, zentrifugiert nach 10 rain, w~scht den Niedersehlag mit Trichloressigs~ure aus, gieBt das lJberstehende naeh dem Zentrifugieren ab and gibt 1 ml 0,05%ige NatriumehromatlSsung und 25 ml Chlors~iurereagens zum Niedersehlag. Naeh Zu- satz yon 15 oder 20 Glasperlen verdampft man langsam auf einer Heizplatte, bis noch rund 0,5 m] Fliissigkeit vorhanden sind and setzt dann tropfenweise Chlors~ure zu, falls das Chromat zu griinem Cr III reduziert erscheint. Erlolgt das Eindampfen sehr rasch, so tritt leicht Reduktion des Chromates ein und es kann Jod verloren werden. In gleicher Weise werden einige Standardproben mit KJ03 (168,5 rag/l, 10fach verdiinnt) behandelt und zur Anlage eine Eiehkurve benutzt. Die Trocken- riiekstiinde der StandardlSsungen and der Serumproben werden in Wasser gelSst und auf ]0 m] aufgefiillt. Man entnimmt davon 3 ml, setzt 2 m] 0,2 n ~rsenige S~ure, die mit Schwefels~ure anges~uert ist, zu, erwarmt 20 rain auf 30~ und gibt im Abstand yon genau 1 min je 1 ml 0,1 n Cer(IV)-ammoniumsulfatlSsung zu (200 ml 0,5 n Cer(IV)-sulfatlSsung in m Sehwefelsaure, 600 ml Wasser, 13,2 g Ammonium- sulfat, 83 ml konzentrierte Schwefels~ure, 1,8 g Natriumchlorid auf 1000). Die Ent- f~rbung der Cer(IV)-lSsung wird nach 20 eventuel130 rain gemessen und ist ein Mag ffir die vorhandenen Jod-Ionen, die a]s Katalysatoren wirken 2. Die Messung erfolgt bei 420 m/~. Die Beleganalysen fiir zahlreiche Seren sind ausgezeiehnet bei Zusatzver- suehen zwischen 0,12 und 0,18/~g. Der Eehler wird mit ~ 15% maximal angegeben. Die besehriebene Methode hat den besonderen Vorteil, dab sic die Destillation ver- meidet and deshalb wesentlich an Arbeit spart. Die Eichkurve ist fiir alle neu berei- teten Reagenzien neu anzulegen. K. HINSBERG.

Die Besfimmung yon Serumeisen und der Eisenbindungsf~ihigkeit wird yon G. D~VIES, ]3. LEVIN und V. G. OBV,~HOLZER 3 mittels einer einfachen Methode durchge- fiihrt. Man laBt 0,2 ml Serum mit 0,1 ml 6 n Salzsaure 10 mill stehen und fallt dann mit 0,2 ml 20%iger Trichloressigsaurel5sung. Veto Zentrifugat entnimmt man 0,37 ml, gibt dazu 0,05 ml 12 n NH~OH-L5sung und 0,05 ml einer gesatt~gten NatriumacetatlSsung, dann 0,01 ml o-Phenanthrolin (0,5%ig in 10%igem ~thyl- alkohol) und 0,3 mg Natriumdithionit, mischt gut, fiillt auf 0,5 ml auf und miBt mit einem Ilford-Filter 604. Dureh den Salzs~iurezusatz wird das Gesamteisen aus der EiweiBbindung abgespalten. Um die Eisenbindungs/~ihigkeit zu bestimmen, gibt

1 Analyt. Chemistry 24, 1345--1348 (1952). Wayne Univ. Detroit, Mich. (USA). Vgl. u. a. diese Z. 137, 72 (1952). J. Clin. Path. 5, 312--316 (1952). Queen Elizabeth Hosp. f. Children, London.