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Das ePortfolio als Studienleistung und Prüfungsform Philosophie, Konzeption, Erfahrungen Prof. Dr. Michael Klemm (Koblenz) Arlena Liggins (Koblenz) http://kulturwissenschaft.uni-koblenz.de Vortrag 9. Koblenzer eLearning-Tage, 22.6.2011

Das ePortfolio als Studienleistung und Prüfungsform Philosophie, Konzeption, Erfahrungen Prof. Dr. Michael Klemm (Koblenz) Arlena Liggins (Koblenz)

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Das ePortfolio als Studienleistung und Prüfungsform

Philosophie, Konzeption, Erfahrungen

Prof. Dr. Michael Klemm (Koblenz)Arlena Liggins (Koblenz)http://kulturwissenschaft.uni-koblenz.de

Vortrag 9. Koblenzer eLearning-Tage, 22.6.2011

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0 Gliederung

(1) Der Rahmen: BA/MA Kulturwissenschaft

(2) Das ePortfolio als Prüfungsinstrument

(3) Das ePortfolio als Studienleistunga) aus Studierendensichtb) aus Lehrendensicht

(4) Das ePortfolio als Modulprüfung

(5) Das ePortfolio als Präsentationsbühne

(6) (Zwischen-)Fazit: Das ePortfolio im Lehr- und Prüfungseinsatz

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1 Der Rahmen: BA/MA Kulturwissenschaft BA Kulturwissenschaft seit 2008/09 mit

inzwischen 70 Studierenden pro Jahrgang, MA startet 2011/12 mit 40 Plätzen

Diagnose: Modularisierung des Bachelors führt zu hohem Prüfungsaufkommen und -aufwand – Unterstützung der Prüfenden durch dauer-hafte und praktische Lösungen gefragt

Ansatz: Internet-Plattformen erlauben dauer-hafte Datenspeicherung, bessere Koordi-nation, gezielten Zugriff aller Beteiligten

daher von Beginn an Einsatz von eKlausuren und ePortfolios mit Unterstützung des IWM, hat sich sehr bewährt

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2 ePortfolio als Prüfungsinstrument

zweisemestriges Modul 3: „Wissenschaft-liche Arbeitstechniken“ mit vier einzelnen Workshops in 16er-Gruppen, organisiert vom PSK, mit vielen unterschiedlichen Lehrenden

Modulprüfung als schriftliche Portfolio-Prüfung: insgesamt 8 verschiedene Auf-gaben zu bearbeiten = Texte zu verfassen, müssen gezielt für die jeweiligen Lehrenden und den Modulverantwortlichen zur Beur-teilung verfügbar gemacht werden

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2 ePortfolio als PrüfungsinstrumentKonzeptionelle Überlegungen: große Fluktuation bei DozentInnen der

Workshops und anfangs bei Leitung des PSK – eine personenunabhängige Plattform nötig

großes Textaufkommen – sichere Speiche-rung der Daten über je zwei Semester nötig

mehrere Personen sollen auf Daten zugleich Zugriff haben (Studierende, DozentInnen, Modulverantwortliche, PSK), aber nicht „alle Welt“ – Rechtemanagement nötig

einfache Bedienung der Plattform wichtig einfache Feedback-Möglichkeiten wichtig Support und Dauerhaftigkeit nötig (Prüfung!)

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2 ePortfolio als Prüfungsinstrument

in Absprache mit IWM Entscheidung für ePortfolio-Portal Mahara (http://mahara.uni-koblenz.de)

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2 ePortfolio als Prüfungsinstrument

Vorzüge: Mahara recht einfach zu bedienen (erst recht

nach Einweisung durch IWM) kann Daten verschiedenster Art importieren

und grafisch frei anordnen („Views“) erlaubt über „Freunde“-System (wie in Social

Networks) schnellen und selektiven Zugriff auf Daten für alle Berechtigten

hat einfache Kommentarfunktion (Blog) erlaubt Document-Types für Views wird als Open Source weiterentwickelt, IWM

garantiert Verstetigung, Support, UpdatesePortfolio 07/21Klemm / Liggins

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2 ePortfolio als Prüfungsinstrument

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2 ePortfolio als Prüfungsinstrument analog zu Verfahren in Modul 3:

zweisemestriges Modul 5: „Sprache, Medien und Kultur 1“ mit drei Pflicht- bzw. Wahlpflichtveranstaltungen

Modulprüfung als schriftliche Portfolio-Prüfung (alternativ: mündliche Prüfung): in Veranstaltungen verlangte (unbenotete) Studienleistungen (Essay, Textanalysen, journalistische Texte) werden gebündelt zur Benotung verfügbar gemacht, auch hier unterschiedliche Lehrende beteiligt

Studierende legen selbst „Prüfungs-View“ an09/21ePortfolioKlemm / Liggins

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2 ePortfolio als PrüfungsinstrumentErfahrungen in ersten drei Jahren: anfängliche Orientierungsprobleme der

Erstsemester inzwischen behoben, Studierende und Lehrende nutzen Mahara weitgehend problemlos

Rückmeldungen in der Regel positiv Mahara erleichtert Prüfungsverwaltung: keine

Papiertexte, die verschwinden können; keine Abhängigkeit von schwer erreichbaren Dozenten; gleichzeitige Bearbeitung möglich; Speicherung der Daten (zentral, aber geschützt) problemlos; kurze Feedbacks für Dozenten praktisch; Arbeits- und Pflegeaufwand gering

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2 ePortfolio als Studienleistung Seminar „Medienaneignung“ in Modul 11 („Sprache,

Medien und Kultur 2“): Portfolio als Didaktik-Prinzip Seminar zielt neben Wissensvermittlung (Theorien,

Methoden, Erkenntnisse der Aneignungsforschung) vor allem auf:

a) Reflexion, Selbstreflexion, Diskussion: eigener alltäglicher Umgang mit Medien im Fokus, Ziel: Sensibilisierung für Medienkultur / Aneignung, Lernen als Entwicklung sichtbar machen

b) praktische Anwendung und Reflexion von Methoden der qualitativen Rezeptionsforschung (z.B. Textanalysen, Beobachtung, Interview, Gruppen-diskussion, Fragebogen, kreative Formen wie Medientagebuch) vs. Wirkungsforschung

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3 ePortfolio als StudienleistungInhalte des Seminarportfolios:„Mein Medientagebuch“ (Blog zu eigenen Erfahrungen mit Mediennutzung im Alltag)(gemeinsame) Recherche und Dokumentation (Daten sammeln: Links, Fotos, Videos, Artikel, Texte etc.)Präsentation der Aufgabenbearbeitungen (Texte):

- Medienportrait (Historische Perspektive)- Selbstreflexion Mediennutzung („Mein Handy /

Facebook / Notebook und ich“)- Feldstudie: Mediennutzung in der Öffentlichkeit- Medienbiographisches Interview

Seminarreflexion (Feedback /Entwicklungsprotokoll) darüber hinaus: freie Gestaltung und Nutzungzudem Austauschmöglichkeit (Kommentare)

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3 ePortfolio als Studienleistung alle Views sind (nur) in der Seminargruppe frei

zugänglich, dadurch jederzeit Austausch möglich, alle wissen über die Erkenntnisse der anderen Bescheid. dadurch auch meist größeres Bemühen

Seminarleiter ist Teil der Gruppe, betreibt eigenen View

im gruppeneigenen Forum wird diskutiert und das Seminar laufend (zwischen Sitzungen) organisiert

im Download-Bereich werden alle Daten (Folien, Arbeitstexte etc.) geschützt zur Verfügung gestellt

im Gruppen-View werden für alle relevante Daten zentral angeboten (z.B. Audio Gruppendiskussion, Printartikel, Podcasts, Fernsehberichte via Youtube)

alle Daten stehen der Gruppe dauerhaft zur Verfügung, auch in Retrospektive spannend

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3 ePortfolio als Studienleistung

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Die Studierendensicht:

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3 ePortfolio als Studienleistung

Die Lehrendensicht:gute Akzeptanz trotz recht hohem Aufwand sehr interessante und anregende Texte und Dokumente / Fundstücketeils sehr kreative Beschäftigung mit den Themen / Fragen (z.B. Gedichte, Karikaturen, sehr subjektive Reflexionen)in der Zusammenschau große inhaltliche Breite und Perspektivenvielfalt zum Thema „Medien-aneignung“, weit über Dozentenwissen hinausAnregungen aus Portfolios fließen laufend in Seminardiskussion ein, dadurch diskursivere Art von Seminargestaltung möglich (und nötig)

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4 ePortfolio als Modulprüfung geplant: Prüfungsportfolio im Mastermodul M9

„Systeme, Kulturen, Formate“ des Schwerpunkts „Internationalität und Transkulturalität der Medien“ (erstmals im SoSe 2012)

Drei Lehrveranstaltungen („Mediensysteme und Medienkulturen im internationalen Vergleich“, „Medienformate weltweit“, „Medienpraxis“) sollen in einem frei zu gestaltenden und zu benotenden Portfolio / View entwickelt, dokumentiert, reflektiert werden: selbständige Strukturierung der Themen gefragt, eigene Recherchen, Integration von Projek-ten, überzeugende Präsentation der Erkenntnisse eines ganzen Semesters, Vernetzung / Verlinkung mit anderen Daten

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5 ePortfolio als PräsentationsbühneAusgangspunkte: von Anfang an Fokus des Studiengangs auf

Vermittlung vielseitiger Kompetenzen – in der Überzeugung, dass gutes Examen allein für den Arbeitsmarkt nicht reichen wird

Kulturwissenschaftler müssen studienbegleitend Kompetenzen erwerben (z.B. über Praktika, Auslandsaufenthalte, Sprachkenntnisse, relevante Themen der BA/MA-Arbeit usw.) – und diese aber auch effektiv kommunizieren

Ermunterung: Mahara auch in seiner eigent-lichen Funktion als Selbstdarstellungsplattform nutzen, Kompetenzen im Portfolio „sammeln“ und im Web überzeugend präsentieren

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5 ePortfolio als Präsentationsbühne

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5 ePortfolio als PräsentationsbühneErste Erfahrungen: Selbstdarstellungsfunktion wird noch nicht

angenommen, wohl noch zu früh, teilweise auch allgemeine Skepsis (Datenschutz, „Exhibitionis-mus“ in Social Networks, Mahara zu unbekannt etwa im Vergleich zu Xing)

Idee des Leistungs- und Kompetenzen-Portfolios wird aber angenommen, Wichtigkeit erkannt, Mehrzahl fleißig am „Kompetenzen sammeln“

Vorerst ist Weg das Ziel: Schon Bewusstsein, im Laufe des Studiums ein differenziertes Portfolio anzulegen und gezielt bestimmte Kompetenzen zu erwerben, ist hilfreicher als die Fixierung aufs Abschlusszeugnis – Mahara ist eine Option

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6 (Zwischen-)Fazit Insgesamt sehr positive Bilanz nach drei Jahren

Einsatz von Mahara: bei Prüfungen praktische Erleichterung, hohe

Akzeptanz bei Studierenden und Lehrenden bei Seminar- und Prüfungsportfolios didaktisch

lohnende, vielseitige und variabel einsetzbare Alternative zu Referaten bzw. Seminararbeiten, erlaubt Studierenden kreative Mitarbeit und Gestaltung an gemeinsamem Projekt, ermöglicht sukzessives Arbeiten (Lernen als Prozess), stärkt Selbstreflexion und Gruppenidentität

bei Selbstdarstellung gute Option und Ansporn Aber: Nur möglich durch die sehr gute

Unterstützung durch das IWM-Support-Team!ePortfolio 20/21Klemm / Liggins

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit –

und für Ihre Fragen und Anregungen

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