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Das Geburtsgewicht der Unehelichen und Seine Bedeutung

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Page 1: Das Geburtsgewicht der Unehelichen und Seine Bedeutung

7. OKTOBER i92z K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . i. J A H R G A N G . Nr. 41 2o51

heiten und Nachkrankheiten notwendig ist. Darum nehmen Ruhe und Schonung der W6chnerin einen ersten Platz ein, auch wenn wir Frfihaufstehen and Gymnastik propagieren. Die Schonung in physischer and psychischer Hinsicht ist mindestens 6 Wochen einzuhalten. Es ist ein erfreuliches Zeichen, dab das endlich auch die Krankenkassen und Ver- sicherungen eingesehen haben und der W6ehnerin, um die Schonung zu erm6glichen, ein Wochengdd geben, das einem Krankengeld yon 6 Woehen entspricht. (Vgl. Kranken- kassenbestimmung vom 2. Januar I922.) So bekommt bei- spielsweise in Giel3en eine Frau, die t/iglich zwischen 30- -40 Mark verdient nnd ein tggliches Krankengeld yon 28 Mark erhglt, neben IOO Mark Beitrag zu den Enthindungskosten ein Woehengeld yon I7o 4 Mark und ein Sfillgeld yon Io2o Mark. Eine Frau, die t~iglieh 6o Mark verdient und ein t~gliches Krankengeld yon 42 Mark erh~ilt, neben IOO Mark Beitrag zu den Endbindungskosten ein Wochengeld yon 2556Mark und ein Stillgeld yon 153o Mark. Wenn nun schon die Kassen einsehen, dab so groBe Unterstfitzungen notwendig sind, so

ist das doch nur die Folge moderner grztlicher Anschauung. Wit als Arzte mfissen abet f/Jr uns daraus wiederum die Pflicht ableiten, auch nnbedingt darauf zu dringen, dab die Frauen w~hrend ihres Wochenbettes -- ohne sie verweich- lichei1 zu wollen, und dagegen soll uns ja Gymnasfik und Auf- stehen bewahren -- in jeder Weise geschont werden. Jede Ausiibung eines Berufes ist zu verbieten, ja sollte sogar straf- bar sein, zum mindesten fiir den Arbeitgeber. Unser Streben muB darauf gerichtet sein, Gesundheit und Leben der Frau, Arbeitslust und -f/thigkeit und nicht zurn wenigsten anch die Gebs der Frau zu erhalten. In unserer Zeit wirt- schaftlicher Not ist das mehr denn je yon Bede_utung. Dazu geh6rt nicht nur, der Frau wirtschaftliche Vorteile zu geben (Wochengeld, Stfllgetd usw.), sondern vor alien Dingen auch der Frau das Wochenbet t so leieht als m6glich zu machen. Auch heute noch ist die Mutter Mittelpunkt der Familie und die Familie die Seele des Staates. Darum ist eine richtige Leitung auch des normalen Wochenbettes ein nicht zu unter- sch/itzender sozialer Faktor unseres Staatswesen.

OFFENTLICHES GESUNDHEITSWESEN. DAS GEBURTSGEWICHT DER UNEHELICHEN UND

SEINE BEDEUTUNG:). Von

W. A. COLLIER. Aus dean Sozialhygien~sehen Seminar (ASCHER) am St~dt. hygienisehen Universiti~ts.

institut (NEISSER) in Frankfurt a. M.

Schon seit ls Zeit war die Meinung verbreitet, dab die Kinder unehelicher Mfitter infolge der nlangelhaften Ffir- sorge der Mutter ffir das Neugeborene and infolge der meist krs k6rperlichen Arbeit leichter im Gewicht w~ren als eheliche Kinder. Alle diese Anschauungen waren zun~chst aus al]gemeinen Eindrfieken hervorgegangen oder ha%ten eine Staff- stik zur Grundlage, die ffir solche SchluBfolgerungen nicht ausreichend erseheint. Sp/iter zeigte REITER an einem Material yon 3000 Kindern, daB die Gewichtszahlen der unehelichen Kinder um fast 200 g ldeiner sind als die Gewiehtszahlen ehelieher. Hier handelte es sieh in der Tat um ein groBes Mate- rial, das zur Verarbeitung gelangt ist. Trotzdem war es nicht m6glich, Zweifel an diesem an sich richtig verwerteten Material zu unterdrficken.

Aus diesem Grunde sollte eine ]?rfifung nach variations- stafistischen Methoden vorgenommen werden. Das Material hierzu fanden wir in der Universitgtsfrauenklinik, derem Letter, Herrn Geheimrat S•ITZ, ieh aueh an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank ausspreche.

Aus den Krankenbl~ttern des Frankfurter St/idtischen Krankenhanses wurden zun/ichst nile Geburtsgewichte der im Berichtsjahre 1920/21 geborenen Kinder notiert. Stets wurde darauf geachtet, ob es sich um eheliche oder nneheliche, um nlgnnliche oder weibliche Kinder handelte, nr/d ob es die Erst-, Zweit- oder sonstige Geburt war. Zwillingsgeburten und Todgeburten warden nicht berficksichtigt, so dab es sich nut um lebenskrs Kinder handelte. Die Zusammensetzung des Maferials ergibt sich aus folgender Ubersichtstabelle (Tab. i)

Es handelt sich also znngchst um 1982 lebend znr Welt gekommene Kinder. Bet den bisherigen Vergleichen zwischen den Gebnrtsgewichten ehelicher and unehelicher Kinder wurde nun stets das gesamte erreicbbare Material miteinander ver-

~) hlzwischen ist eine Arbeit yon REITER (Ein weiterer Beitrag zum Problem des unehelichen Kindes. 0ffentl. Gesundheitspflege 7, 145. 1922. Heft 5) erschi enen, in der gleichfalls elne Trennung in Erst- und Mehrgeburten durchgeffihrt ist. Er kommt zu dean Sehlusse, dab sich bei allen 6887 yon ibm untersuchten Geburten stets ein Mindergewieht der UneheHchen im Vergleich an den eheliehen Kinder ~ ergibt, fm Gegensatz zu vorliegender Arbeit verwendet R. Material aus verschiedenen Janren and HebammenmateriaL Ferner ist die Klasseneinteflung keine einheitliche, da den Erstgeburten nicht die Zweitgeburten, sondern die viel grSBere Klasse der Mehr- geburten gegenfibersteht. Vielleicht ist dies der Grund, dab R. ein etwas abweiehendes Resultat er tilt. AuBerdem sind die gefundenen Differenzen so gering, daB bei der Bereehnung des wahren Mittelwertes voranssiehtlich ein Zusammenfallen dieser beiden AVerte vorgefunden werden kann.

glichen und auf diese Weise einfach gezeigt, dab bet eheliehen Kindern ein h6heres Geburtsgewicht zu beobachten ist, als bet unehelichen. Ein Slick auf die untenstehende Tabelle zeigt abet sofort, dab bet einer derartigen Bereehnung ein

Tabelle I.

Eheliche EheYche Uneheliche Uneheliche Knaben Mfidehen Knaben M~dchen

I. Kind 2. Kind 3. Kind 4, Kind 5- Kind 6, Kind 7. Kind 8. Kind 9. Kind

io. Kind I I. Kind 12. Kind 13 , Kind I4. Kind

305 158 59 35 14 I 0

12 2

4 3

I

1

604

275 I61 65 29 22

11

7 9 3 3

2

587

334 96

7 2

I

I

441

295 48

7

350

1209

463 138 66 37 2 I

2 0 i i

7 6

3 I

z982

allzu verschiedenes Material zur Verwendung gelangt, da bet den ehelichen Kindern eine ganze Anzahl das vierte, ffinfte usw. Kind ist, abet andererseits bet den unehelichen Kindern die weitaus gr6Bte Mehrzahl das erste oder zweite Kind. Folgende Zusammenstellung (Tab. 2) lgBt dies Verh~ltnis et- was deutlicher zutage treten:

I. Kind

2. Kind

3.--14, Kind

Tabelle 2.

Ehe- Iiehe

Knaben

305

158

141

604

E h e - ] Un- Un- liche eheliche eheYche

M~dchen Knaben M~deher

275 334 295

I61 96 48

I51 II 7

587 44I 350

Ehe- Un- liche eheliche

Kinder Kinder

1209 580 629

463 319 144

31o 292 I8

1982 II9I 791

Es t r i t t aus dieser Tabelle deutlich zutage, dab ein Ver- gleich sgmflicher Kinder nieht s ta t thaf t ist, da es sich um ein verschieden zusammengesetztes Material handelt. In der Stafistik ist es aber nicht anggngig, verschiedenartig zusammengesetzte Reihen miteinander zn vergleichen, viel- mehr muB als Regel dienen: Nur gleichartig zusammengesetzte Reihen sind vergleichbar. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dab viel weniger uneheliche (18) als eheliche (292) Kinder Drift-

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2052 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . I. J A H R G A N G . N r . 41 7. OKTOBER i92z

bis V i e r z e h n g e b o r e n e sind, w/ ih rend bei den E r s t g e b u r t e l l das Verh / i l tn i s a n d e r s liegt, wo 518 ehe l ichen K i n d e r n 629 unehe - l iche gegenf ibe r s t ehen .

Z i eh t m a n j e t z t die T a t s a c h e in B e t r a c h t , d a b das Gewich t des e r s t en Kindes d u r c h s c h n i t t l i c h geri l lger i s t als das Ge- wichs de r sp / t t e ren Kinde r , so d t i r f te es ohne wei te res woh l k la r sein, d a b bei e i n e m Verg le ich siimtl@her G e b u r t e n die unehe l i chen K i n d e r ein ger ingeres d u r c h s e h n i t t l i c h e s G e b u r t s - gewich t aufweisen mgssen, d a bei i h n e n die E r s t g e b l l r t e n be i w e i t e m i iberwiegen. So s ind be i d e m h ie r b e a r b e i t e t e n Mate r i a l yon 791 l lnehe l i chen K i n d e r n 6 2 9 E r s t g e b u r t e n = 79 ,5%, y o n I191 ehe l i chen K i n d e r n abe r n u t 58o E r s t g e b u r t e n = 48 ,7%.

U m h i e r d u r c h e n t s t e h e n d e Feh le r zu v e r m e i d e n , w u r d e der V e r s u c h g e m a c h t , die E r s t g e b u r t e n u n d die Z w e i t g e b u r t e n g e s o n d e r t m i t e i n a n d e r zu verg le ichen , d a d a n n j edenfa l ls ein k lares Bi ld der Verh / i l tn i sse der G e b u r t s g e w i c h t e gewonl len werden k a n n . J e d e dieser R e i h e n wurde e inzeln s t a t i s t i s ch u l l t e r such t .

B e t r a c h t e n wir n u n diese A u s r e c h n u n g e n , so ze ig ten die W e r t e f / i t M, d a b de r M i t t e l w e r t de r ehe l i chen ]Ers tgebur ten = 3o,58 l lm o,8o ( = 8o g) h 6 h e r l ieg t als be i den l lnehe l i chen E r s t g e b u r t e n = 29,78. N o e h gr6Ber w i rd die Differenz, w e n n m a n den M i t t e l w e r t der ehe l i chen Z w e i t g e b u r t e n = 31,77 u n d de r u n e h e l i c h e n = 29,26 ins Auge faBt. H i e r f inder sictl e ine Di f fe renz yon 2,51 = 251 g. ZII g le icher Ze i t k a n n mal l b e o b a c h t e n , d a b die ehe l i chen Z w e i t geb l l r t en l lm I , I 9 = 119 g schwere r silld als die E r s t g e b u r t e n , w / ih rend die l lnehe- l i chen Zwe i tgeb l l r t en u m o,52 = 52 g l e i ch te r s ind als die E r s t g e b u r t e n .

Die B e t r a c h t u n g de r n a c h G e s c h l e c h t e r n zer leg ten Var ia - t i o n s r e i h e n 1/iBt Io lgendes e r k e n n e n : Die ehe l ichen m/ inn- l i chen E r s t g e b u r t e n ~ 3 I , I 7 s ind u m 1,21 = 121 g schwere r als die u n e h e l i c h e n = 29,96, die ehe l ichen we ib l i chen E r s t - g e b u r t e n = 3o,o 5 a b e t l lur u m o,47 = 47 g schwere r als die u n e h e l i c h e n = 29,58. Bei d e n Z w e i t geb l l r t en i s t das Ver- h~iltnis de ra r t , d a b die ehe l i chen m/ inn l i chen Z w e i t g e b u r t e n = 32,69 u m 4,o5 = 405 g schwerer s ind als die n n e h e l i c h e n = 28,64, u n d d a b die ehe l i chen we ib l i chen Z w e i t g e b u r t e n = 31,22 l lm n u r o,72 = 72 g schwere r s ind als die u n e h e l i c h e n 3o,5 o. I n b e i d e n F/i l len i s t bei d e n we ib l i chen K i n d e r n ke ine so g r o g e Di i fe renz v o r h a n d e n wie bei den m~innlichen.

W i r d n u n bei d iesen M i t t e l w e r t e n de r m i t t l e r e F e h l e r m i t in den Kre i s de r B e t r a c h t l l n g gezogen u n d der w a h r e Mi t te l - wer~ berechl le t , so ergebeI1 sich i n t e r e s s a n t e Resu l t a t e , die sich in f lbers icht l icher Weise g u t g r a p h i s c h da r s t e l l en lassen . (Vgl. Tabel le 3):

Aus dieser g raph i sche l l D a r s t e l l u n g g e h t k la r he rvor , d a b sich bei den ehe l i chen E r s t g e b u r t e n l lnd u n e h e l i c h e n E r s t - g e b u r t e n de r w a h r e M i t t e l w e r t decken k a n n , d a b also lceine mit absoluter Zuverlgissiglceit anzugebenden Di//erenzen zwischen dem durchschnittl@hen Geburtsgewicht ehelieher und uneheliche~" Erstgeburten bestehen. Dies i s t bei d e n Z w e i t g e b u r t e n abe r n i c h t de r Fal l . t i l e r d e c k e n s ich die w a h r e n Mi t t e l w e r t e n ich t , es b e s t e h t also mit Sicherheit eine Versehiedenhei~ im durcl~ schnittliehen Geburtsgewiehte bei ehelichen und unehelichen

Zweitgeburten, und zwar zuungunsten letzterer. Der Verg le ich de r k o r r e s p o n d i e r e n d e n zer leg ten R e i h e n ergibt , d a b die Mi t t e lwer t e de r ehe l ichen u n d u n e h e l i c h e n G e b u r t s g e w i c h t e bei m/ inn l i chen Ers tgeborene l l , we ib l i chen E r s t g e b o r e n e n u n d a u c h we ib l i chen Z w e i t g e b o r e n e n (hier t r i t t wieder weib l iche B e v o r z u g u n g zu tage) z u s a m m e n i a l l e n k6nnen , n i c h t abe r die der ehe l i chen u n d u l lehe l ichen m/ inn l i chen Zwei tgeb l l r t en .

E . I U . I ]E. II U. II

IE. I O~ u. I c ~ E. I I C~ U. II (J E. IQ

u. I 9 E. I I Q

v. u 9

Tabelle 3. Die wahren Mittelwerte.

26oo 2700 2800 290o 3000 3Ioo 3200 3300 34o0

B e t r a c h t e t m a n n u n der Volls t~indigkei t h a l b e r die Var ia - t ionskoef f i z i en ten , so l~Bt sich f iber die Var iab i l i t / i t fo lgendes a u s s a g e n : Die ehe l i chen E r s t g e b u r t e n = 14,492 u n d ehe l ichen Z w e i t g e b u r t e n = 14,7o 3 v a r i i e r e n ungef / ih r gleichm/iBig s t a rk , e twas s t a r k e r va r i i e r en die u n e h e l i c h e n E r s t g e b u r t e n = 15,241 u n d b e d e u t e n d s t / i rker die u n e h e l i c h e n Zwei t - gebu r t en . Diese U n t e r s c h i e d e w e r d e n be i de r Zer l egung be- d e u t e n d gr6Ber. So f inden s ich h ie r groBe U n t e r s c h i e d e zwischen ehe l i chen m~innlichen E r s t g e b u r t e n = 13,866 u n d u n e h e l i c h e n = 16,o67, zwischen ehe l i chen m / i n n l i c h e n Zwei t - g e b u r t e n = I6,317 u n d u n e h e l i c h e n = 21,112, e twas ger ingere bei ehe l i chen we ib l i chen Z w e i t g e b u r t e n = ~_2,41i u n d u n e h e - l i chen = 14,14o. Sehr ger ing s ind die U n t e r s c h i e d e bei den ehe l i chen we ib l i chen E r s t g e b u r t e n = 14,379 u n d den u n e h e - l i chen = I4,O65.

Aus diesen U n t e r s u c h u n g e n h a t s ich also ergeben, d a b das s t e t s b e h a u p t e t e ger ingere d u r c h s c h n i t t l i c h e G e b u r t s g e w i c h t unehe l i che r K i n d e r n i c h t ohne wei teres als t a t s i i ch l i ch be- s t e h e n d a n z u s e h e n ist, wen igs t ens n i c h t be i v o r l i e g e n d e m Mate- rial. Zer leg t m a n die R e i h e n n a c h ]Ers tgebur ten usw., so ze ig t die B e r e c h n u n g des w a h r e n Mi t te lwer tes , d a b das d u r c h s c h n i t t l i c h e G e b u r t s g e w i c h t be i ehe l i chen u n d un- ehe l i chen K i n d e r n z u s a m m e n f a l l e n k a n n , d a b also ke ine wesen t l i chen U n t e r s c h i e d e be s t ehen . Ande r s abe r i s t es bei den Z w e i t g e b u r t e n . W / i h r e n d b ie r bei den ehe l ichen G e b u r t e n eine V e r b e s s e r u n g des G e b u r t s g e w i c h t e s Zu sehen ist, f inde r s ich be i den u n e h e l i c h e n G e b u r t e n eine Ve r sch l ech t e rung . Die Grf inde hierf i i r df i r f ten vor a l l em sozialer N a t u r sein u n d yon der Qual i t&t der M u t t e r abh / ingen .

REFERATENTEIL. P A R A B I O S E .

Voil

Dr . reed . WERN~R SCHULZE ( H e i d e l b e r g ) .

(Schlul3.)

Die Massischen Verwachsungsversuche BORNS mit Amphibien- larven elt thalten viel wertvolles Material ffir die Parabiosefrage, soweit es sich Ilm Vereiiligung yon Organismen wlihrend der zweiten Rouxschen Lebensphase handelt . 130RN koltnte bekaltntl ich Iest- stellen, dab man Teilstfleke zweier Larven aus verschiedenen Eiern zu einem drit teil vollkommelten Lebewesen vereinigeI1 kann, nltd fiir unser Individual i t~tsproblem ha t t e er schon damals den wich- tigeil Elldschlul3 gezogen, dab das Individuum nicht all die Ab- s tammultg aus einem Ei gebuuden ist. BORN ha~c nun auch gallze

Froschlarven zu t3eginn der zweiten Entwicklungsphase R o u x ' nfit- einander vereinigt und ha t festgestelIt, daI3 auf diesem Entwicklungs- s tadium und bei dieser Tierart die Verwachsung nicht bloB bei TiereI1 der gleichen Ar t zilstaltde kommt, sondern dab ailch Angeh6rige ver- schiedener Arteil, z. I3. IRana esculenta und Rana arvalis, auf die Dauer mitei i lander verbuilden werden k6nnen (heteroplastische Para- biose). Stammeil die beidelt Par tner voil Anurenartell , die sehr welt auseinanderstehen, so l&Bt sich die Vereinigung zwar erreiehen, ist aber n icht VOlt Dauer, indem es Ilach ca. 3 ~u zum Tod der Komposit ion kommt (z. ]3. Rana escnlenta mi t Bombinator) . Dies ist nach den Ergebltisselt der Parabioseforschultg an Warmblf i tern nicht welter verwultderlich. Mail ha t ltiimlich gezeigt (MAYEDA, GEORG SCI~MIDT), dab mit zuuehmender Zeitdauer die bi01ogische Individual i t~t der einzelnen Par tner der Parabiose und die daraus resultiereltde biochemische Differenz nieht etwa verminder t oder