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Oberhirtliches Verordnungsblatt Amtsblatt für das Bistum Speyer Herausgegeben und verlegt vom Bischöflichen Ordinariat Speyer Nr. Seite 167 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Adveniat-Aktion 2013 555 168 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Aktion Dreikönigssingen 2013/2014 556 169 Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz 557 170 Rahmenordnung Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz 569 171 Inkraftsetzung eines KODA-Beschlusses 575 172 Kollektenplan 2014 576 173 Zählung der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer am 10. November 2013 578 174 Begleitung von Pfarreiengemeinschaften bei der Erstellung des pastoralen Konzepts 578 175 Ökumenisches Gebet im Advent 2013 580 176 Gebetswoche für die Einheit der Christen 2014 581 177 Material für die Ökumenische Bibelwoche 2014 581 178 Ökumenisches Pfarrkolleg in London/Großbritannien vom 20. bis 27. Oktober 2014 582 179 Feier der Ehejubiläen am 26. und 27. Juli 2014 583 Dienstnachrichten 584 INHALT 106. Jahrgang Nr. 7 30. Oktober 2013

Das Gedicht 2006 - Bistum Speyer...GottistdieLiebe, undwerinderLiebebleibt, bleibtinGott (1Joh4,16) DasBistumSpeyertrauertumseinenverehrten Weihbischofem.ErnstGutting den Gott am 27

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OberhirtlichesVerordnungsblattAmtsblatt für das Bistum Speyer

Herausgegeben und verlegt vom Bischöflichen Ordinariat Speyer

Nr. Seite

167 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Adveniat-Aktion 2013 555

168 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Aktion Dreikönigssingen 2013/2014 556

169 Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjährigerund erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker, Ordensangehörige undandere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der DeutschenBischofskonferenz 557

170 Rahmenordnung Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen underwachsenen Schutzbefohlenen im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz 569

171 Inkraftsetzung eines KODA-Beschlusses 575

172 Kollektenplan 2014 576

173 Zählung der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer am 10. November 2013 578

174 Begleitung von Pfarreiengemeinschaften bei der Erstellung des pastoralenKonzepts 578

175 Ökumenisches Gebet imAdvent 2013 580

176 Gebetswoche für die Einheit der Christen 2014 581

177 Material für die Ökumenische Bibelwoche 2014 581

178 Ökumenisches Pfarrkolleg in London/Großbritannien vom20. bis 27. Oktober 2014 582

179 Feier der Ehejubiläen am 26. und 27. Juli 2014 583

Dienstnachrichten 584

INHALT

106. Jahrgang Nr. 7 30. Oktober 2013

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Gott ist die Liebe,und wer in der Liebe bleibt,bleibt in Gott(1 Joh 4,16)

Das Bistum Speyer trauert um seinen verehrten

Weihbischof em. Ernst Gutting

den Gott am 27. September 2013 im 95. Lebensjahr, im 65. Jahr seinespriesterlichen und im 43. Jahr seines bischöflichen Dienstes zu sich in seinLicht und seinen Frieden heimgerufen hat.

Der Verstorbene wurde am 30. Januar 1919 in Ludwigshafen geboren undam 3. Juli 1949 im Dom zu Speyer zum Priester geweiht. Er diente seinemBistum zunächst als Kaplan in Pirmasens (St. Anton), Landau (St. Maria)und Kaiserslautern (St. Maria), dann als Domvikar, Diözesan-Jugendseel-sorger und Diözesan-Frauenseelsorger in Speyer. Am 31. Mai 1971 wurdeer von Papst Paul VI. zum Weihbischof in Speyer ernannt, die Bischofs-weihe empfing er am 12. September 1971.Von 1974 bis zu seiner Emeritie-rung im Jahr 1995 hatte er zudem das Amt des Dompropstes inne.

Auf überdiözesaner Ebene wirkte er von 1968 bis 1971 als Generalpräsesder Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands und von 1969 bis1971 als Leiter der Bischöflichen Hauptstelle für Frauenseelsorge inDüsseldorf. In der Deutschen Bischofskonferenz war er mit der Aufgabedes Beauftragten für die Frauenseelsorge betraut. Er war Mitbegründerder Bundesarbeitsgemeinschaft der Pfarrhaushälterinnen und der Inter-nationalen Föderation der Pfarrhaushälterinnen, deren Präsidium er bis2003 als Bischöflicher Berater angehörte.

Bischof und Domkapitel danken Weihbischof Ernst Gutting für seinenaußerordentlichen Einsatz für das Bistum Speyer und die katholischeKirche in Deutschland. Sein bischöflicher Wahlspruch „Nur die Liebezählt“ bleibt für uns Vermächtnis undVerpflichtung.

Wir bitten, seiner in der Feier der Eucharistie und im Gebet zu gedenken.

Für das Bistum: Für das Domkapitel:

+ Dr. Karl-HeinzWiesemann + Otto Georgens

Bischof von Speyer Weihbischof und Dompropst

Requiem und Beisetzung fanden am Freitag, dem 4. Oktober 2013 imDom zu Speyer statt.

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Die deutschen Bischöfe

167 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Adveniat-Aktion 2013

Liebe Schwestern und Brüder,

in den wenigen Städten in Haiti, in denen abends die Straßenlaternen an-gehen, strömen die Schüler hinzu, um in deren Lichtkegel zu lernen. Sienutzen die Chance des Laternenlichts, weil es ihnen wichtig ist, über-haupt lernen zu können. Dieses Beispiel zeigt, wie sehr Lateinamerikanach Bildung und nach Bildungsgerechtigkeit hungert.

Bildung ist mehr als formales Wissen. Bildung formt auch den Charak-ter und das Herz.

Gerade weil die Völker Lateinamerikas in ihrer Geschichte oft gedemü-tigt und geknechtet worden sind, ist die Stärkung des Selbstwertgefühlsso wichtig. Zu erfahren, dass der Mensch Gottes Ebenbild ist, schenktden Mut, sich selbst weiterzubilden und als Christ die Gesellschaft aufGottes Gerechtigkeit hin zu gestalten. Eine solche Herzensbildung er-hebt sich nicht über den Nächsten, sondern breitet dieArme aus.

Das Bischöfliche Hilfswerk Adveniat unterstützt die religiöse, mensch-liche und fachliche Bildung durch Projekte der Ortskirchen in Latein-amerika. Bitte helfen Sie Adveniat dabei – mit Ihrer großherzigenSpende bei der Kollekte am HeiligenAbend und amWeihnachtsfest.

Fulda, den 26.09.2013 Für das Bistum Speyer

Dr. Karl-Heinz WiesemannBischof von Speyer

Dieser Aufruf soll am 3. Adventssonntag, dem 15. Dezember 2013, in allenGottesdiensten (auch amVorabend) verlesen werden.

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556 OVB Speyer 7/2013

Die Kollekte, die an Heiligabend und am 1.Weihnachtstag (24./25. Dezem-ber) in allen Gottesdiensten, auch in den Kinderkrippenfeiern, gehaltenwird, ist ausschließlich für die Bischöfliche Aktion Adveniat bestimmt. Sieist entsprechend den Vorgaben des Kollektenplans zu überweisen.

Die Materialien zur Adveniat-Aktion wurden von der Adveniat-Geschäfts-stelle an alle Pfarrämter geschickt und dienen der Vorbereitung von Gottes-diensten im Advent und der Kollekte an Weihnachten sowie der Öffentlich-keitsarbeit in den Gemeinden. Weitere Informationen und Materialien zurAdveniat-Aktion 2013 sind zu erhalten bei: Bischöfliche Aktion Adveniat,Gildehofstraße 2, 45127 Essen, Tel.: 0201 1756-208, Fax: 0201 1756-111 oderim Internet unter www.adveniat.de.

168 Aufruf der deutschen Bischöfe zur Aktion Dreikönigssingen2013/2014

Liebe Kinder und Jugendliche,liebe Verantwortliche in den Gemeinden und Gruppen,liebe Schwestern und Brüder!

Rund 7,6 Millionen Menschen wurden 2012 wegen kriegerischerKonflikte oder Verfolgung zu Flüchtlingen. Knapp die Hälfte allerFlüchtlinge sind Kinder und Jugendliche. Malawi, das Beispiellandder diesjährigen Aktion Dreikönigssingen, ist eines der Länder, indenen viele von ihnen Zuflucht finden. Unter dem Motto „Segenbringen – Segen sein. Hoffnung für Flüchtlingskinder in Malawiund weltweit“ wollen die Sternsinger auf die schwierige Lage vonFlüchtlingskindern aufmerksam machen und ihnen tatkräftigeUnterstützung zukommen lassen.

Mit seinem Besuch auf der Insel Lampedusa, die als Zufluchts-stätte für afrikanische Flüchtlinge bekannt ist, hat Papst Franziskusdas Schicksal von Flüchtlingen in den Mittelpunkt der weltweitenAufmerksamkeit gerückt. Flucht und Vertreibung zählen zu denmenschlichen Urerfahrungen und werden auch in der Bibel immerwieder thematisiert. Das Volk Israel wurde mehrfach ins Exil ver-schleppt, auch Maria und Josef sahen sich mit ihrem neugeborenenSohn Jesus zur Flucht nach Ägypten gezwungen, um sich vor Hero-des in Sicherheit zu bringen (Mk 2,13-15).

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1 Die Kongregation für die Glaubenslehre hat am 5. April 2013 mitgeteilt, dassPapst Franziskus der Kongregation aufgetragen hat, den von Papst BenediktXVI. eingeschlagenen Kurs weiterzuverfolgen und im Hinblick auf die Fälle von

Auf Lampedusa hat Papst Franziskus den Flüchtlingen zugesagt:„Die Kirche ist euch nahe in eurer Suche nach einem würdevollenLeben für euch und eure Familien.“ Diese Zusicherung nehmensich die Sternsinger in diesem Jahr besonders zu Herzen. AllePfarrgemeinden, Jugendverbände und Initiativen, aber auch dievielen persönlich Engagierten bitten wir, die Sternsinger wiedernach Kräften zu unterstützen.

Fulda, den 26.09.2013 Für das Bistum Speyer

Dr. Karl-Heinz WiesemannBischof von Speyer

Der Ertrag der Aktion Dreikönigssingen (Sternsingeraktion) ist ohne Ab-züge dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ zuzuleiten. – Der Aufrufsoll den Gemeinden in geeigneterWeise zur Kenntnis gebracht werden.

169 Leitlinien für den Umgang mit sexuellem MissbrauchMinderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker,Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterim Bereich der Deutschen Bischofskonferenz

A. EINFÜHRUNG

Grundsätzliches

1. In ihrer Verantwortung für den Schutz der Würde und Integrität jungerMenschen und erwachsener Schutzbefohlener haben sich die deutschenBischöfe auf die folgenden Leitlinien verständigt. Sie schreiben damit dieLeitlinien von 2002 und 2010 fort und berücksichtigen die Vorgaben, diedie Kongregation für die Glaubenslehre in ihrem Rundschreiben an dieBischofskonferenzen vom 3. Mai 2011 gemacht hat.1

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sexuellem Missbrauch entschlossen vorzugehen; das heißt vor allem die Maß-nahmen zum Schutz der Minderjährigen, die Hilfe für die, die in der Vergangen-heit Opfer derartiger Übergriffe geworden sind, das angemessene Vorgehen ge-gen die Schuldigen und den Beitrag der Bischofskonferenzen hinsichtlich derFormulierung und Umsetzung der nötigen Weisungen in diesem für das Zeugnisund die Glaubwürdigkeit der Kirche so wichtigen Bereich voranzubringen.

2 Unter Ordensangehörige werden im weiteren Verlauf die Mitglieder der Insti-tute des geweihten Lebens und Gesellschaften des apostolischen Lebens ver-standen (vgl. cann. 573 bis 746 CIC).

3 Vgl. Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrs-Vollver-sammlung in Freiburg vom 22. bis 25. Februar 2010 anlässlich der Aufdeckungvon Fällen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im kirchlichen Bereich.

4 Vgl. Papst Benedikt XVI.,Ansprache an die Bischöfe von Irland anlässlich ihres„Ad-limina“-Besuches, 28. Oktober 2006, 4.Absatz; ders. im Gespräch mit PeterSeewald im Interview-Buch „Licht der Welt“ vom Oktober 2010: „Es ist einebesonders schwere Sünde, wenn jemand, der eigentlich den Menschen zu Gotthelfen soll, dem sich ein Kind, ein junger Mensch anvertraut, um den Herrn zufinden, ihn stattdessen missbraucht und vom Herrn wegführt. Dadurch wird derGlaube als solcher unglaubwürdig, kann sich die Kirche nicht mehr glaubhaftals Verkünderin des Herrn darstellen.“ (S. 42).

5 Vgl. Papst Benedikt XVI., Hirtenbrief des Heiligen Vaters an die Katholiken inIrland vom 19. März 2010, Nr. 7: „Ihr [die Ihr Kinder missbraucht habt] habt dasVertrauen, das von unschuldigen jungen Menschen und ihren Familien in Euchgesetzt wurde, verraten und Ihr müsst Euch vor dem allmächtigen Gott und vorden zuständigen Gerichten dafür verantworten. … Ich mahne Euch, Euer Ge-wissen zu erforschen, Verantwortung für die begangenen Sünden zu überneh-men und demütig Euer Bedauern auszudrücken. … Gottes Gerechtigkeit ruftuns dazu auf, Rechenschaft über unsere Taten abzulegen und nichts zu verheim-lichen. Erkennt Eure Schuld öffentlich an, unterwerft Euch der Rechtspre-chung, aber verzweifelt nicht an der Barmherzigkeit Gottes.“

Opfer sexuellen Missbrauchs bedürfen besonderer Achtsamkeit. Sie müs-sen vor weiterer sexueller Gewalt geschützt werden. Ihnen und ihren An-gehörigen müssen bei der Aufarbeitung von MissbrauchserfahrungenUnterstützung und Begleitung angeboten werden. Sexueller Missbrauch,vor allem an Kindern und Jugendlichen sowie an erwachsenen Schutzbe-fohlenen ist eine verabscheuungswürdige Tat. Gerade wenn Kleriker, Or-densangehörige2 oder sonstige Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter der Kir-che solche begehen3, erschüttert dies nicht selten bei den Opfern und ih-ren Angehörigen – neben den möglichen schweren psychischen Schädi-gungen – zugleich auch das Grundvertrauen in Gott und die Menschen.Die Täter fügen der Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Sendungschweren Schaden zu.4 Es ist ihre Pflicht, sich ihrer Verantwortung zu stel-len.5

Die Leitlinien sollen eine abgestimmte Vorgehensweise im Bereich derDeutschen Bischofskonferenz gewährleisten. Sie sind Grundlage für die

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6 Papst Johannes Paul II.,Apostolisches Schreiben motu proprio datae Sacramen-torum sanctitatis tutela [SST] vom 30. April 2001. Der in diesem Schreiben an-gekündigte normative Teil liegt in seiner geltenden Form als Normae de delictisCongregationi pro Doctrina Fidei reservatis seu Normae de delictis contra fidemnecnon de gravioribus delictis vom 21. Mai 2010 vor. [Diese Normen werden zi-tiert unter Nennung des entsprechenden Artikels und unter Zufügung des Kür-zels für das Bezugsdokument: SST.]

von den Diözesanbischöfen für ihre jeweilige Diözese zu erlassenden Re-gelungen. Katholische Rechtsträger, die nicht in diözesaner Zuständigkeitstehen, sollen vom (Erz-)Bistum nur dann als förderungswürdig aner-kannt werden, wenn sie sich zur Anwendung der Leitlinien oder der jewei-ligen diözesanen Regelungen verpflichtet haben. Sofern eigene Regelun-gen vorliegen, müssen diese von der zuständigen Stelle als gleichwertigeRegelungen anerkannt werden.

Die Leitlinien gelten auch für karitative Rechtsträger, für die gemäß demMotu Proprio „Intima Ecclesiae natura“ vom 11. November 2012 der Bi-schof Letztverantwortung ausübt.

Die Regelungen des weltlichen und kirchlichen Arbeits- und Datenschutz-rechts bleiben unberührt.

Soweit die Leitlinien datenschutzrechtlich nichts anderes regeln, gilt dieAnordnung über den kirchlichen Datenschutz (KDO). Nähere Regelun-gen zum Umgang mit personenbezogenen Daten in Protokollen und son-stigen Unterlagen erlässt der Ordinarius.

Der Begriff des „sexuellen Missbrauchs“ im Sinne der Leitlinien

2. Diese Leitlinien berücksichtigen die Bestimmungen sowohl des kirch-lichen wie auch des weltlichen Rechts. Der Begriff sexueller Missbrauchim Sinne dieser Leitlinien umfasst strafbare sexualbezogene Handlungen.Die Leitlinien beziehen sich somit

• sowohl auf Handlungen nach dem 13. Abschnitt sowie weitere sexual-bezogene Straftaten des Strafgesetzbuchs (StGB)

• als auch auf solche nach can. 1395 § 2 CIC in Verbindung mit Art. 6 § 1SST6, nach can. 1387 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n.4 SST wie auchnach can. 1378 § 1 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n.1 SST, soweit siean Minderjährigen oder Personen begangen werden, deren Vernunftge-brauch habituell eingeschränkt ist (Art. 6 § 1 n.1 SST).

Zusätzlich finden sie unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Ein-zelfalls Anwendung bei Handlungen unterhalb der Schwelle der Strafbar-keit, die im pastoralen oder erzieherischen sowie im betreuenden oder

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pflegerischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen und erwachsenenSchutzbefohlenen eine Grenzverletzung oder einen sonstigen sexuellenÜbergriff darstellen.

Sie betreffen alle Verhaltens- und Umgangsweisen mit sexuellem Bezuggegenüber Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen, die mitvermeintlicher Einwilligung, ohne Einwilligung oder gegen den ausdrück-lichen Willen erfolgen. Dies umfasst auch alle Handlungen zur Vorberei-tung, Durchführung und Geheimhaltung sexualisierter Gewalt.

Den seitens der Kirche Handelnden muss daher stets bewusst sein, dass esbezüglich der hier zu berücksichtigenden strafbaren Handlungen in denbeiden Rechtsbereichen unterschiedliche Betrachtungsweisen geben kann(zum Beispiel bzgl. des Kreises der betroffenen Personen, des Alters desOpfers, der Verjährungsfrist). Den Bestimmungen beider Rechtsbereicheist zu entsprechen. Maßgeblich für das kirchliche Vorgehen sind die zumZeitpunkt des Untersuchungsbeginns geltenden Verfahrensregeln, unab-hängig davon, wie lange der sexuelle Missbrauch zurückliegt.

3. Erwachsene Schutzbefohlene im Sinne dieser Leitlinien sind behin-derte, gebrechliche oder kranke Personen, gegenüber denen Kleriker, Or-densangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine beson-dere Sorgepflicht haben, weil sie ihrer Fürsorge oder Obhut anvertrautsind und bei denen aufgrund ihrer Schutz- und Hilfebedüftigkeit eine be-sondere Gefährdung gemäß Leitlinie Nr. 2 besteht.

B. ZUSTÄNDIGKEITEN

Ernennung von Ansprechpersonen und Einrichtung eines Beraterstabs

4. Der Diözesanbischof beauftragt mindestens zwei geeignete Personenals Ansprechpersonen für Hinweise auf tatsächliche Anhaltspunkte fürden Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen sowie an er-wachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker oder andere Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst.

Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass sowohl eine Frau als auch einMann benannt werden.

5. Die beauftragten Ansprechpersonen sollen keine Mitarbeiterinnenoder Mitarbeiter des (Erz-)Bistums im aktiven Dienst sein.

6. Name und Anschrift der beauftragten Ansprechpersonen werden aufgeeignete Weise bekannt gemacht, insbesondere im Amtsblatt und auf derInternetseite des Bistums.

7. Der Diözesanbischof richtet zur Beratung in Fragen des Umgangs mitsexuellem Missbrauch Minderjähriger und erwachsenen Schutzbefohle-

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7 Für den Fall, dass eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter im kirchlichen Dienstbetroffen ist, ist arbeitsrechtlicher Sachverstand zu gewährleisten.

8 Vgl. auch can. 1388 § 1 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 5 SST.

nen einen ständigen Beraterstab ein. Diesem gehören neben den beauf-tragten Ansprechpersonen insbesondere Frauen und Männer mit psychia-trisch-psychotherapeutischem, pastoralem sowie juristischem7 und kir-chenrechtlichem Sachverstand und fundierter fachlicher Erfahrung undKompetenz in der Arbeit mit Opfern sexuellen Missbrauchs an. Dem Be-raterstab können auch Personen angehören, die im kirchlichen Dienst be-schäftigt sind. Im Einzelfall können weitere fachlich geeignete Personenhinzugezogen werden.

8. Mehrere Diözesanbischöfe können gemeinsam einen interdiözesanenBeraterstab einrichten.

9. Die Verantwortung des Diözesanbischofs bleibt unberührt.

Entgegennahme von Hinweisen und Information des Ordinarius

10. Die beauftragten Ansprechpersonen nehmen Hinweise auf sexuellenMissbrauch an Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen durchKleriker, Ordensangehörige oder andere Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter im kirchlichen Dienst entgegen und nehmen eine erste Bewertung derHinweise auf ihre Plausibilität und im Hinblick auf das weitere Vorgehenvor.

11. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst habenschnellstmöglich die zuständige Person der Leitungsebene der Institution,bei der sie beschäftigt sind, über diesbezügliche Sachverhalte und Hin-weise, die ihnen zur Kenntnis gelangt sind, zu informieren. Sie können sichaber auch direkt an die beauftragten Ansprechpersonen wenden. UnterWahrung der Bestimmungen über das Beichtgeheimnis (vgl. cann. 983 und984 CIC8) besteht im Rahmen von seelsorglichen Gesprächen die Pflichtzur Weiterleitung an eine der beauftragten Ansprechpersonen immerdann, wenn Gefahr für Leib und Leben droht sowie wenn weitere mut-maßliche Opfer betroffen sein könnten. Hierbei sind die Bestimmungendes § 203 StGB zu beachten. Etwaige gesetzliche Verschwiegenheitspflich-ten oder Mitteilungspflichten gegenüber staatlichen Stellen (zum BeispielJugendamt, Schulaufsicht) sowie gegenüber Dienstvorgesetzten bleibenhiervon unberührt.

12. Anonyme Hinweise sind dann zu beachten, wenn sie tatsächliche An-haltspunkte für Ermittlungen beinhalten.

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13. Der Ordinarius wird unabhängig von den Plausibilitätsabwägungenvon den beauftragten Ansprechpersonen unverzüglich informiert (vgl.Leitlinie Nr. 10). Dies gilt auch für die zuständige Person der Leitungs-ebene (vgl. Leitlinie Nr. 11). Der Ordinarius hat dafür Sorge zu tragen, dassandere informiert werden, die für die beschuldigte Person eine besondereVerantwortung tragen: bei Klerikern, die einer anderen Diözese oder ei-nem anderen Inkardinationsverband angehören, der Inkardinationsordina-rius; bei Ordensangehörigen der zuständige Höhere Ordensobere.

Zuständigkeiten im weiteren Verlauf

14. Für das weitere Verfahren können im Hinblick auf Kleriker zuständigsein: der Ortsordinarius des Wohnsitzes der beschuldigten Person (vgl.can. 1408 CIC) oder der Ortsordinarius des Ortes, an dem die Straftat be-gangen worden ist (vgl. can. 1412 CIC) oder der Inkardinationsordinariusder beschuldigten Person. Der erstinformierte Ordinarius trägt dafürSorge, dass eine Entscheidung über die Zuständigkeit für das weitere Ver-fahren zeitnah getroffen wird.

15. Für Ordensangehörige, die im bischöflichen Auftrag tätig sind, ist derDiözesanbischof zuständig, der diesen Auftrag erteilt hat, unbeschadet derVerantwortung des Höheren Ordensoberen. Soweit die Ordensangehöri-gen nicht mehr im bischöflichen Auftrag tätig sind, unterstützt der Diözes-anbischof den Höheren Ordensoberen.

16. In anderen Fällen liegt die Zuständigkeit bei den jeweiligen HöherenOrdensoberen. Ihnen wird dringend nahegelegt, den örtlich betroffenenDiözesanbischof über tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht einessexuellen Missbrauchs an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefoh-lenen in ihrem Verantwortungsbereich sowie über die eingeleitetenSchritte zu informieren (vgl. Leitlinie Nr. 29).

C. VORGEHEN NACH KENNTNISNAHME EINES HINWEISES

Gespräch mit dem mutmaßlichen Opfer

17. Wenn ein mutmaßliches Opfer (ggf. seine Eltern oder Personensorge-berechtigten) über einen Verdacht des sexuellen Missbrauchs informierenmöchte, vereinbart eine der beauftragten Ansprechpersonen ein Ge-spräch. In Abstimmung mit dem Ordinarius kann die beauftragte An-sprechperson eine weitere Person hinzuziehen. Das mutmaßliche Opfer(ggf. seine Eltern oder Personensorgeberechtigten) kann zu dem Ge-spräch eine Person des Vertrauens hinzuziehen. Auf die Verpflichtung, ei-nen Missbrauchsverdacht nach den Vorschriften der Leitlinien Nrn. 29und 30 den Strafverfolgungs- und anderen zuständigen Behörden weiter-

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9 Vgl. auchArt. 24 § 3 SST; can. 1388 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 5 SST.

zuleiten, ist zu Beginn des Gesprächs hinzuweisen. Ebenso ist in geeigne-ter Weise auf die Tragweite der Beschuldigung hinzuweisen.

18. Dem Schutz des mutmaßlichen Opfers und dem Schutz vor öffent-licher Preisgabe von Informationen, die vertraulich gegeben werden, wirdbesondere Beachtung beigemessen.

19. Das Gespräch, bei dem auch die Personalien möglichst vollständigaufzunehmen sind, wird protokolliert. Das Protokoll ist von allen Anwe-senden zu unterzeichnen.

20. Das mutmaßliche Opfer (ggf. seine Eltern bzw. Personensorgeberech-tigten) wird zu einer eigenen Anzeige bei den Strafverfolgungsbehördenermutigt.

21. Der Ordinarius wird über das Ergebnis des Gesprächs informiert.

Anhörung der beschuldigten Person

22. Sofern dadurch die Aufklärung des Sachverhalts nicht gefährdet unddie Ermittlungsarbeit der Strafverfolgungsbehörden nicht behindert wer-den, hört ein Vertreter des Ordinarius bzw. des Dienstgebers unter Hinzu-ziehung eines Juristen – eventuell in Anwesenheit der beauftragten An-sprechperson – die beschuldigte Person zu den Vorwürfen an. Der Schutzdes mutmaßlichen Opfers muss in jedem Fall sichergestellt sein, bevor dasGespräch stattfindet. In den Fällen, bei denen sexueller Missbrauch mit ei-ner Straftat gegen die Heiligkeit des Bußsakramentes (vgl. Art. 4 SST)verbunden ist, darf der Name des mutmaßlichen Opfers nur mit dessenausdrücklicher Zustimmung der beschuldigten Person genannt werden(vgl.Art. 24 §1 SST).

23. Die beschuldigte Person kann eine Person ihresVertrauens hinzuziehen.

24. Die beschuldigte Person wird über die Möglichkeit derAussageverwei-gerung informiert (vgl. can. 1728 §2 CIC). Wenn Priester beschuldigt wer-den, sind sie darauf hinzuweisen, dass sie unter allen Umständen verpflich-tet sind, das Beichtgeheimnis zu wahren (vgl. cann. 983 und 984 CIC9).

25. Auf die Verpflichtung, einen Missbrauchsverdacht nach den Vorschrif-ten der Leitlinien Nr. 29 den Strafverfolgungs- und anderen zuständigenBehörden weiterzuleiten, ist hinzuweisen. Die beschuldigte Person wirdüber die Möglichkeit zur Selbstanzeige bei den Strafverfolgungsbehördeninformiert.

26. Das Gespräch wird protokolliert. Das Protokoll ist von allen Anwe-senden zu unterzeichnen.

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27. Der Ordinarius wird über das Ergebnis des Gespräches informiert.

28. Auch der beschuldigten Person gegenüber besteht die Pflicht zur Für-sorge. Sie steht – unbeschadet erforderlicher unmittelbarer Maßnahmen –bis zum Erweis des Gegenteils unter Unschuldsvermutung.

Zusammenarbeit mit den staatlichen Strafverfolgungs- und anderen zu-ständigen Behörden

29. Sobald tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht einer Straftatnach dem 13. Abschnitt oder weiterer sexualbezogener Straftaten desStrafgesetzbuchs (StGB) an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbe-fohlenen vorliegen, leitet ein Vertreter des Ordinarius die Informationenan die staatliche Strafverfolgungsbehörde und – soweit rechtlich geboten –an andere zuständige Behörden (z. B. Jugendamt, Schulaufsicht) weiter.Rechtliche Verpflichtungen anderer kirchlicher Organe bleiben unbe-rührt.

30. Die Pflicht zur Weiterleitung der Informationen an die Strafverfol-gungsbehörde entfällt nur ausnahmsweise, wenn dies dem ausdrücklichenWillen des mutmaßlichen Opfers (bzw. dessen Eltern oder Personensorge-berechtigten) entspricht und der Verzicht auf eine Mitteilung rechtlich zu-lässig ist. In jedem Fall sind die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten,wenn weitere Gefährdungen zu befürchten sind oder weitere mutmaßli-che Opfer ein Interesse an der strafrechtlichen Verfolgung der Taten ha-ben könnten.

31. Die Gründe für den Verzicht auf eine Mitteilung bedürfen einer ge-nauen Dokumentation, die von dem mutmaßlichen Opfer (ggf. seinen El-tern beziehungsweise Personensorgeberechtigten) zu unterzeichnen ist.

Kirchenrechtliche Voruntersuchung gemäß can. 1717 § 1 CIC

32. Im Falle, dass wenigstens wahrscheinlich eine Straftat eines Klerikersvorliegt, leitet der Ordinarius gemäß can. 1717 § 1 CIC per Dekret eine kir-chenrechtliche Voruntersuchung ein und benennt den Voruntersuchungs-führer. Der Voruntersuchungsführer führt die Anhörung der beschuldigtenPerson unter Beachtung der Leitlinien Nrn. 22 bis 29. Besteht die Gefahr,dass die Ermittlungsarbeit der Strafverfolgungsbehörden behindert wird,muss die kirchenrechtlicheVoruntersuchung ausgesetzt werden.

33. Das Ergebnis der kirchenrechtlichen Voruntersuchung fasst der Vor-untersuchungsführer in einem Bericht an den Ordinarius zusammen. DieVoruntersuchungsakten sind gemäß can. 1719 CIC zu verwahren.

34. Bestätigt die kirchenrechtliche Voruntersuchung den Verdacht sexuel-len Missbrauchs, informiert der Ordinarius gemäß Art. 16 SST die Kongre-

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gation für die Glaubenslehre, und zwar in allen Fällen, die nach dem30.April 2001 zur Anzeige gebracht worden sind, und insofern der Beschul-digte noch am Leben ist, unabhängig davon, ob die kanonische Strafklagedurch Verjährung erloschen ist oder nicht. Diese Information geschieht un-ter Verwendung eines Formblattes der Kongregation, unter Übersendungeiner Kopie der Voruntersuchungsakten und unter Beifügung eines Votumsdes Ordinarius sowie einer Stellungnahme des Beschuldigten. Allein Sacheder Kongregation ist es zu entscheiden, wie weiter vorzugehen ist: ob sie ge-gebenenfalls die Verjährung aufhebt (Art. 7 § 1 SST), ob sie die Sache ansich zieht (vgl. Art. 21 § 2 n.2 SST), ob die Entscheidung mittels eines ge-richtlichen (Art. 21 § 1 SST) oder eines außergerichtlichen Strafverfahrensauf demVerwaltungswege (Art. 21 § 2 n.1 SST) getroffen werden soll.

35. Eine ähnliche Vorgehensweise wie in Leitlinie Nrn. 32 bis 33 ist beiOrdensangehörigen gemäß can. 695 § 2 CIC geboten, unabhängig davon,ob es sich bei ihnen um Kleriker handelt. Dafür ist zuständig der HöhereOrdensobere.

Maßnahmen bis zur Aufklärung des Falls

36. Liegen tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellenMissbrauchs an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenen vor,entscheidet der Ordinarius über das weitere Vorgehen unter Berücksichti-gung der kirchen- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen. Im Falle vonKlerikern kann er gemäß Art. 19 SST konkrete, in can. 1722 CIC aufge-führte Maßnahmen verfügen (zum Beispiel Freistellung vom Dienst; Fern-halten vom Dienstort bzw. Arbeitsplatz; Fernhalten von Tätigkeiten, beidenen Minderjährige gefährdet werden könnten).

37. Soweit der Ordinarius nicht eine andere geeignete Person benennt,unterrichtet er die beauftragte Ansprechperson über die beschlossenenMaßnahmen und den jeweiligen Stand der Umsetzung, damit diese dasmutmaßliche Opfer (ggf. seine Eltern bzw. Personensorgeberechtigten)davon in Kenntnis setzen kann.

38. Soweit für den staatlichen Bereich darüber hinausgehende Regelun-gen gelten, finden diese entsprechende Anwendung.

Vorgehen bei nach staatlichem Recht nicht aufgeklärten Fällen

39. Wenn der Verdacht des sexuellen Missbrauchs nach staatlichem Rechtnicht aufgeklärt wird, zum Beispiel weil Verjährung eingetreten ist, jedochtatsächliche Anhaltspunkte bestehen, die die Annahme eines sexuellenMissbrauchs an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenenrechtfertigen, sollen sich die zuständigen kirchlichen Stellen im Rahmen

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ihrer Möglichkeiten selbst um Aufklärung bemühen. Die Leitlinien Nrn. 36und 37 gelten entsprechend; bei Klerikern bis zu einer Entscheidung derKongregation für die Glaubenslehre.

40. Dabei können auch ein forensisch-psychiatrisches Gutachten zur be-schuldigten Person und ggf. auch ein Glaubhaftigkeitsgutachten zur Aus-sage des mutmaßlichen Opfers eingeholt werden.

Maßnahmen im Falle einer fälschlichen Beschuldigung

41. Erweist sich eine Beschuldigung oder ein Verdacht als unbegründet,ist dies durch den Ordinarius im Abschlussdekret der kirchenrechtlichenVoruntersuchung festzuhalten. Dieses Dekret ist zusammen mit denUntersuchungsakten gemäß can. 1719 CIC zu verwahren.

42. Es ist Aufgabe des Ordinarius, den guten Ruf einer fälschlich beschul-digten oder verdächtigten Person durch geeignete Maßnahmen wieder-herzustellen (vgl. can. 1717 § 2 CIC bzw. can. 220 CIC).

D. HILFEN

Hilfen für das Opfer

43. Dem Opfer und seinen Angehörigen werden Hilfen angeboten odervermittelt. Die Hilfsangebote orientieren sich an dem jeweiligen Einzel-fall. Zu den Hilfsangeboten gehören seelsorgliche und therapeutische Hil-fen. Das Opfer kann Hilfe nichtkirchlicher Einrichtungen in Anspruchnehmen. Diese Möglichkeit besteht auch, wenn der Fall verjährt oder diebeschuldigte Person verstorben ist. Unabhängig davon können Opfer„Leistungen in Anerkennung des Leids, das Opfern sexuellen Missbrauchszugefügt wurde“ über die beauftragtenAnsprechpersonen beantragen.

44. Für die Entscheidung über die Gewährung von konkreten Hilfen ist derOrdinarius zuständig; für selbständige kirchliche Einrichtungen der Träger.

45. Bei der Gewährung von Hilfen für ein Missbrauchsopfer ist ggf. eng mitdem zuständigen Jugendamt oder anderen Fachstellen zusammenzuarbeiten.

Hilfen für betroffene kirchliche Einrichtungen, Dekanate und Pfarreien

46. Die zuständigen Personen der betroffenen kirchlichen Einrichtungen,Dekanate und Pfarreien werden von dem Ordinarius über den Stand ei-nes laufenden Verfahrens informiert. Sie und ihre Einrichtungen bzw.Dekanate und Pfarreien können Unterstützung erhalten, um die mit demVerfahren und der Aufarbeitung zusammenhängenden Belastungen be-wältigen zu können.

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10 Siehe Rundschreiben der Kongregation für die Glaubenslehre an die Bischofs-konferenzen für die Erstellung von Leitlinien (3. Mai 2011).

E. KONSEQUENZEN FÜR DENTÄTER

47. Gegen im kirchlichen Dienst Tätige, die Minderjährige oder erwach-sene Schutzbefohlene sexuell missbraucht haben, wird im Einklang mitden jeweiligen staatlichen und kirchlichen dienst- oder arbeitsrechtlichenRegelungen vorgegangen.

48. Die betreffende Person wird nicht in der Arbeit mit Kindern, Jugend-lichen und erwachsenen Schutzbefohlenen im kirchlichen Bereich eingesetzt.

49. Über die betreffende Person wird ein forensisch-psychiatrisches Gut-achten zur Risikoabschätzung eingeholt. Täter, bei denen eine behandel-bare psychische Störung vorliegt, sollen sich einer Therapie unterziehen.

50. Die Rückkehr eines Klerikers in den Seelsorgedienst ist – unter Be-achtung der gegen ihn verhängten Strafen – auszuschließen, wenn dieserDienst eine Gefahr für Minderjährige oder erwachsene Schutzbefohlenedarstellt oder ein Ärgernis hervorruft.10 Diese Maßnahme kann auchdann ergriffen werden, wenn die Tat verjährt ist.

51. Es obliegt dem Ordinarius, dafür Sorge zu tragen, dass die von ihmverfügten Beschränkungen oder Auflagen eingehalten werden. Das giltbei Klerikern auch für die Zeit des Ruhestands.

52. Bei einem des sexuellen Missbrauchs gemäß can. 1395 § 2 CIC über-führten Mitglieds einer Ordensgemeinschaft ist gemäß can. 695 § 1 CICvorzugehen.

53. Wird ein Kleriker oder Ordensangehöriger, der strafbare sexualbezo-gene Handlungen im Sinne dieser Leitlinien (vgl. Leitlinie Nr. 2) begangenhat, innerhalb der Diözese versetzt und erhält er einen neuen Dienstvorge-setzten, wird dieser über die besondere Problematik und eventuelle Aufla-gen unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften schriftlich informiert.Bei Versetzung oder Verlegung des Wohnsitzes in eine andere Diözese wirdder Diözesanbischof bzw. der Ordensobere, in dessen Jurisdiktionsbereichder Täter sich künftig aufhält, entsprechend der vorstehenden Regelung inKenntnis gesetzt. Gleiches gilt gegenüber einem neuen kirchlichen Dienst-vorgesetzen und auch dann, wenn der sexuelle Missbrauch nach Versetzungbzw. Verlegung des Wohnsitzes sowie nach dem Eintritt in den Ruhestandbekannt wird. Bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im kirchlichen Dienst,die ihren Arbeitsbereich beim selben Rechtsträger wechseln, ist der neueFachvorgesetzte unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften in geeigne-ter Weise zu informieren. Diese Informationspflicht gilt auch für die nichtstrafbaren sexualbezogenen Handlungen, die in Leitlinie Nr. 2 genannt sind.

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F. ÖFFENTLICHKEIT

54. Die Öffentlichkeit wird unter Wahrung des Persönlichkeitsschutzesder Betroffenen in angemessener Weise informiert.

G. SPEZIELLE PRÄVENTIVE MASSNAHME

55. Wenn Anlass zur Sorge besteht, dass bei einer Person Tendenzen zusexuellem Fehlverhalten vorliegen, wird eine forensisch-psychiatrischeBegutachtung dringend angeraten. Im Übrigen erfolgt die Prävention imSinne der Rahmenordnung „Prävention gegen sexualisierte Gewalt anMinderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Bereich der Deut-schen Bischofskonferenz“ in der jeweils geltenden Fassung.

H. VORGEHEN BEI SEXUELLEMMISSBRAUCHMINDERJÄH-RIGER ODER ERWACHSENER SCHUTZBEFOHLENER DURCHEHRENAMTLICH TÄTIGE PERSONEN

56. In der Arbeit von ehrenamtlichen Personen mit Kindern- und Jugend-lichen gelten die Vorschriften des Bundeskinderschutzgesetzes. Personen,die sich des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger schuldig gemacht ha-ben, werden in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichenim kirchlichen Bereich nicht eingesetzt (§ 72a Abs. 4 SGB VIII).

57. Bei Hinweisen auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger oder erwach-sener Schutzbefohlener durch ehrenamtlich tätige Personen im kirch-lichen Bereich gelten diese Leitlinien bezüglich der notwendigen Verfah-rensschritte und Hilfsangebote entsprechend.

I. GELTUNGSDAUER

58. Die vorstehenden Leitlinien gelten fünf Jahre und werden vor Verlän-gerung ihrer Geltungsdauer nochmals einer Überprüfung unterzogen.

Würzburg, den 26.August 2013 für das Bistum Speyer

Dr. Karl-Heinz WiesemannBischof von Speyer

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170 Rahmenordnung Prävention gegen sexualisierte Gewalt anMinderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen im Bereichder Deutschen Bischofskonferenz

A. Einführung

I. Grundsätzliches

Die Prävention gegen sexualisierte Gewalt ist integraler Bestandteil derkirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie erwachsenenSchutzbefohlenen. Im Geiste des Evangeliums will die katholische Kir-che allen Kindern und Jugendlichen sowie erwachsenen Schutzbefohle-nen einen sicheren Lern- und Lebensraum bieten. In diesem wird ihremenschliche und geistliche Entwicklung gefördert sowie ihre Würde undIntegrität geachtet. Psychische und physische Grenzverletzungen sind zuvermeiden.

Prävention als Grundprinzip pädagogischen Handelns trägt bei Mädchenund Jungen, jungen Frauen und Männer dazu bei, dass sie in ihrer Ent-wicklung zu eigenverantwortlichen, glaubens- und gemeinschaftsfähigenPersönlichkeiten gestärkt werden. Unterschiede ihrer Bedarfs- und Ge-fährdungslagen verlangen bei allen Präventionsmaßnahmen eine ange-messene Berücksichtigung.

Ziel von Prävention in Diözesen, Ordensgemeinschaften, kirchlichen In-stitutionen und Verbänden ist es, eine neue Kultur des achtsamen Mitein-anders zu entwickeln. Dafür muss es transparente, nachvollziehbare, kon-trollierbare und evaluierbare Strukturen und Prozesse zur Prävention se-xualisierter Gewalt geben.

Diese Rahmenordnung richtet sich an alle, die im Bereich der DeutschenBischofskonferenz für das Wohl und den Schutz von Kindern und Jugend-lichen sowie erwachsenen Schutzbefohlenen Verantwortung und Sorgetragen. Die Rahmenordnung soll eine abgestimmte Vorgehensweise imBereich der Deutschen Bischofskonferenz gewährleisten. Sie ist Grund-lage für die von den Diözesanbischöfen für ihre jeweilige Diözese zu erlas-senden Regelungen. Katholische Rechtsträger, die nicht in diözesaner Zu-ständigkeit stehen, sollen vom (Erz-)Bistum nur dann als förderungswür-dig anerkannt werden, wenn sie sich zur Anwendung der Rahmenordnungoder der jeweiligen diözesanen Präventionsregelungen verpflichtet haben.Sofern eigene Regelungen vorliegen, müssen diese von der zuständigenStelle als gleichwertiges Regelungswerk anerkannt werden.

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11 Papst Johannes Paul II.,Apostolisches Schreiben motu proprio datae Sacramen-torum sanctitatis tutela [SST] vom 30.April 2001. Der in diesem Schreiben ange-kündigte normative Teil liegt in seiner geltenden Form als Normae de graviori-bus delictis vom 21. Mai 2010 vor. [Diese Normen werden zitiert unter Nennungdes entsprechenden Artikels und unter Zufügung des Kürzels für das Bezugsdo-kument: SST.]

II. Begriffsbestimmungen

1. Diese Rahmenordnung berücksichtigt die Bestimmungen sowohl deskirchlichen wie auch des weltlichen Rechts.

2. Der Begriff sexualisierte Gewalt im Sinne dieser Rahmenordnung um-fasst neben strafbaren sexualbezogenen Handlungen auch Grenzverlet-zungen und sonstige sexuelle Übergriffe. Die Rahmenordnung beziehtsich somit

• sowohl auf Handlungen nach dem 13. Abschnitt sowie weitere sexual-bezogene Straftaten des Strafgesetzbuches (StGB)

• als auch auf solche nach can. 1395 § 2 CIC in Verbindung mit Art. 6 § 1SST11, nach can. 1387 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 4 SST wieauch nach can. 1387 § 1 CIC in Verbindung mit Art. 4 § 1 n. 1 SST, so-weit sie an Minderjährigen oder Personen begangen werden, derenVer-nunftgebrauch habituell eingeschränkt ist (Art. 6 § 1 n. 1 SST).

• Zusätzlich findet sie unter Berücksichtigung der Besonderheiten desEinzelfalls Anwendung bei Handlungen unterhalb der Schwelle derStrafbarkeit, die im pastoralen oder erzieherischen sowie im betreuen-den oder pflegerischen Umgang mit Kindern und Jugendlichen und er-wachsenen Schutzbefohlenen eine Grenzverletzung oder einen sonsti-gen sexuellen Übergriff darstellen.

Sie betreffen alle Verhaltens- und Umgangsweisen mit sexuellem Bezuggegenüber Minderjährigen und erwachsenen Schutzbefohlenen, die mitvermeintlicher Einwilligung, ohne Einwilligung oder gegen den ausdrück-lichen Willen der Schutzbefohlenen erfolgen. Dies umfasst alle Handlun-gen zur Vorbereitung, Durchführung und Geheimhaltung sexualisierterGewalt.

3. Erwachsene Schutzbefohlene im Sinne dieser Rahmenordnung sind be-hinderte, gebrechliche oder kranke Personen, gegenüber denen Kleriker,Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine be-sondere Sorgepflicht haben, weil sie ihrer Fürsorge oder Obhut anvertrautsind und bei denen aufgrund ihrer Schutz- und Hilfebedüftigkeit eine be-sondere Gefährdung gemäß Nr. 2 besteht.

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4. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlich Tätige im Sinnedieser Ordnung sind alle Personen, die im Rahmen ihrer haupt-, neben-oder ehrenamtlichen Tätigkeit Kinder, Jugendliche oder andere Schutzbe-fohlene beaufsichtigen, betreuen, erziehen, ausbilden oder vergleichbarenKontakt zu ihnen haben.

B. Inhaltliche und strukturelle Anforderungen an Diözesen,Ordensgemeinschaften, kirchliche Institutionen und Verbände

Die Strukturen und Prozesse zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt inden Diözesen, Ordensgemeinschaften, kirchlichen Institutionen und Ver-bänden müssen transparent, nachvollziehbar, kontrollierbar und evaluier-bar sein. Die Entwicklung und Verwirklichung von Maßnahmen zur Prä-vention erfolgen partizipativ in Zusammenarbeit mit allen hierfür relevan-ten Personen und Gruppen. Dazu gehören auch die Kinder und Jugend-lichen und erwachsenen Schutzbefohlenen selbst. Der Träger von Einrich-tungen und Diensten erstellt im Hinblick auf den jeweiligen Arbeitsbe-reich ein institutionelles Schutzkonzept. Die Ausgestaltung eines solchenSchutzkonzepts erfolgt in Abstimmung mit der diözesanen Koordinations-stelle (siehe II.).

I. Institutionelles Schutzkonzept

1. Personalauswahl und -entwicklung

Die zuständigen Personalverantwortlichen thematisieren die Präventiongegen sexualisierte Gewalt im Vorstellungsgespräch, während der Einar-beitungszeit sowie in weiterführenden Mitarbeitergesprächen. In der Aus-und Fortbildung ist sie Pflichtthema. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitermüssen, entsprechend den gesetzlichen und arbeitsrechtlichen Regelun-gen, ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Eine Pflicht zur Vorlageeines erweiterten Führungszeugnisses für ehrenamtlich Tätige besteht, so-weit es die gesetzlichen Regelungen des jeweiligen Bundeslandes bestim-men. Je nach Art, Intensität und Dauer des Kontakts mit Kindern und Ju-gendlichen bzw. nach Aufgabe und Einsatz im Einzelfall wird von den Ver-antwortlichen geprüft, ob eine Selbstauskunftserklärung vorgelegt werdenmuss.

2. Verhaltenskodex und Verpflichtungserklärung

Klare Verhaltensregeln stellen im Hinblick auf den jeweiligen Arbeitsbe-reich ein fachlich adäquates Nähe-Distanz-Verhältnis und einen respekt-vollen Umgang und eine offene Kommunikationskultur gegenüber denKindern und Jugendlichen sowie gegenüber den erwachsenen Schutzbe-fohlenen sicher. Ein Verhaltenskodex ist im jeweiligen Arbeitsbereich par-

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tizipativ zu erstellen. Kinder, Jugendliche und erwachsene Schutzbefoh-lene sollen angemessen in die Entwicklung des Verhaltenskodex einge-bunden werden. Der Verhaltenskodex wird von Mitarbeiterinnen undMitarbeitern sowie ehrenamtlich Tätigen durch Unterzeichnung aner-kannt. Die Unterzeichnung des Verhaltenskodex bzw. einer Verpflich-tungserklärung ist verbindliche Voraussetzung für eine An- und Einstel-lung, für eine Weiterbeschäftigung sowie auch für eine Beauftragung zueiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternsind die Sanktionen bei Nichteinhaltung bekannt zu machen. Darüber hin-aus ist der Verhaltenskodex vom Träger in geeigneter Weise zu veröffent-lichen.

3. Dienstanweisungen und hausinterne Regelungen

Um das Wohl und den Schutz der Kinder und Jugendlichen sowie der er-wachsenen Schutzbefohlenen zu sichern, kann der Träger über denVerhal-tenskodex hinaus Dienstanweisungen und hausinterne Regelungen erlas-sen, die arbeitsrechtliche Verbindlichkeit haben; die Regelungen der Mit-arbeitervertretungsordnung (MAVO) bleiben unberührt.

4. Beratungs- und Beschwerdewege

Im Rahmen des institutionellen Schutzkonzepts beschreibt der Trägerinterne und externe Beratungs- und Beschwerdewege für die Kinder undJugendlichen sowie die erwachsenen Schutzbefohlenen, für die Elternbzw. Personensorgeberechtigten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter.

5. Nachhaltige Aufarbeitung

Begleitende Maßnahmen sowie Nachsorge in einem irritierten System beieinem aufgetretenen Vorfall sind Teil einer nachhaltigen Präventionsar-beit. Im institutionellen Schutzkonzept sind entsprechende Maßnahmenzu beschreiben.

6. Qualitätsmanagement

Die Träger haben die Verantwortung dafür, dass Maßnahmen zur Präven-tion nachhaltig Beachtung finden und fester Bestandteil ihres Qualitäts-managements sind. Für jede Einrichtung und für jeden Verband sowie ggf.für den Zusammenschluss mehrerer kleiner Einrichtungen muss eine fürPräventionsfragen geschulte Person zur Verfügung stehen, die den Trägerbei der Umsetzung des institutionellen Schutzkonzepts beraten und unter-stützen kann. Personen mit Opferkontakt oder mit Kontakt zu Beschul-digten bzw.Täterinnen oder Tätern erhalten kontinuierlich Supervision.

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7. Aus- und Fortbildung

Prävention gegen sexualisierte Gewalt erfordert Schulungen insbesonderezu Fragen von

• angemessener Nähe und Distanz,• Strategien von Täterinnen und Tätern,• Psychodynamiken der Opfer,• Dynamiken in Institutionen sowie begünstigenden institutionellen

Strukturen,• Straftatbeständen und weiteren einschlägigen rechtlichen Bestimmun-

gen,• eigener emotionaler und sozialer Kompetenz,• Kommunikations- und Konfliktfähigkeit,• notwendigen und angemessenen Hilfen für Betroffene, ihre Angehöri-

gen und die betroffenen Institutionen,• sexualisierter Gewalt von Kindern und Jugendlichen und erwachsenen

Schutzbefohlenen an anderen Minderjährigen oder erwachsenenSchutzbefohlenen.

Alle in leitender Verantwortung haupt-, neben- oder ehrenamtlich tätigenPersonen in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder erwachsenenSchutzbefohlenen sowie alle weiteren in diesen Bereichen leitend Verant-wortlichen werden zu Fragen der Prävention gegen sexualisierte Gewaltgeschult. Dabei bilden die Möglichkeiten zur Verbesserung des Wohls unddes Schutzes von Kindern, Jugendlichen sowie erwachsenen Schutzbefoh-lenen einerseits und Vorkehrungen zur Erschwerung von Straftaten ande-rerseits einen Schwerpunkt.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ehrenamtlich Tätige in derAr-beit mit Kindern, Jugendlichen oder erwachsenen Schutzbefohlenen werdenje nach Art, Dauer und Intensität im Umgang mit Kindern und Jugend-lichen sowie mit erwachsenen Schutzbefohlenen zumThema Prävention ge-gen sexualisierte Gewalt gründlich geschult beziehungsweise informiert.

Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft wird das Thema Prävention gegensexualisierte Gewalt auch mit Eltern bzw. Personensorgeberechtigten be-sprochen. Im Hinblick auf erwachsene Schutzbefohlene sollen diese Ge-spräche mit denAngehörigen und gesetzlichen Betreuern geführt werden.

II. Koordinationsstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt

1. Der Diözesanbischof errichtet eine diözesane Koordinationsstelle zurUnterstützung, Vernetzung und Steuerung der diözesanen Aktivitäten. Erbenennt zur Wahrnehmung beziehungsweise Leitung der diözesanen Ko-ordinationsstelle eine oder mehrere qualifizierte Personen als Präven-tionsbeauftragte.

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2. Mehrere Diözesanbischöfe können eine interdiözesane Koordinations-stelle einrichten.

3. Für die Ordensgemeinschaften kann der zuständige Höhere Ordens-obere einen eigenen Präventionsbeauftragten benennen, der mit der Lei-tung der diözesanen Koordinationsstelle zusammenarbeitet.

4. Die diözesane Koordinationsstelle hat insbesondere folgende Aufga-ben:

• Beratung und Abstimmung bei der Entwicklung und Umsetzung voninstitutionellen Schutzkonzepten,

• Organisation von Schulungen für Multiplikatorinnen und Multiplikato-ren sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (gem. B. I. Nr. 7),

• Sicherstellung der Qualifizierung und Information der für Präventions-fragen geschulten Personen (gem. B. I. 6.),

• Vernetzung der Präventionsarbeit inner- und außerhalb der Diözese,• Vernetzung mit kirchlichen und nicht-kirchlichen Fachberatungsstellen

gegen sexualisierte Gewalt,• Evaluation und Weiterentwicklung von verbindlichen Qualitätsstan-

dards,• Beratung vonAus- undWeiterbildungseinrichtungen,• Fachberatung bei der Planung und Durchführung von Präventionspro-

jekten,• Vermittlung von Fachreferentinnen und Fachreferenten,• Entwicklung und Information von Präventionsmaterialien und -projek-

ten,• Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit der jeweiligen Pressestelle.

C. GELTUNGSDAUER

Die vorstehende Rahmenordnung gilt für fünf Jahre und wird vor Verlän-gerung ihrer Geltungsdauer nochmals einer Überprüfung unterzogen.

Würzburg, den 26.August 2013 für das Bistum Speyer

Dr. Karl-Heinz WiesemannBischof von Speyer

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Der Bischof von Speyer

171 Inkraftsetzung eines KODA-Beschlusses

Die Bistums-KODA Speyer hat in ihrer Sitzung am 3. September 2013 fol-genden Beschluss gefasst:

1. Die Vergütungsordnung für Praktikanten im kirchlichen Dienst derDiözese Speyer wird wie folgt geändert:

In Abschnitt „A. Praktikanten, die unter den Geltungsbereich des Be-rufsbildungsgesetzes fallen – Vorpraktikanten“ wird der zweite Absatzwie folgt geändert:

„Vorpraktikanten erhalten folgende Vergütung:a) vor vollendetem 18. Lebensjahr monatlich zwischen 250,00 € und

400,00 €,b) nach vollendetem 18. Lebensjahr monatlich zwischen 300,00 € und

450,00 €.“

In Abschnitt „B. Praktikanten, die nicht unter den Geltungsbereichdes Berufsbildungsgesetzes fallen (z. B. Block-/Zwischenpraktikan-ten)“ wird Satz 2 wie folgt geändert:

„Studenten einer wissenschaftlichen Hochschule, Fachhochschuleoder Fachschule für Katechetik und Gemeindepastoral erhalten ein-heitlich monatlich 500,00 €.

2. Die Änderungen treten mitWirkung vom 1. Januar 2014 in Kraft.

Gemäß § 14 Abs. 1 der Ordnung für die Bistums-KODA setze ich diesenBeschluss hiermit in Kraft.

Speyer, den 26. September 2013

Dr. Karl-Heinz WiesemannBischof von Speyer

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Bischöfliches Ordinariat

172 Kollektenplan 2014

Nr. Bezeichnung Tag der Ankündigung Spätester Erledigungs-Kollekte Ablieferungs- vermerk

termin (überwiesenam:)

1 Afrikanische Missionen 05.01.2014 29.12.2013 21.01.2014

2 Caritas Not- und 02.02.2014 26.01.2014 18.02.2014Katastrophenhilfe

3 MISEREOR gegen Hunger 06.04.2014 30.03.2014 23.04.2014und Krankheit in der Welt

4 Fastenopfer der Kinder für die 06.04.2014 30.03.2014 23.04.2014Aufgaben von MISEREOR 1)

5 Betreuung der christlichen 13.04.2014 06.04.2013 29.04.2014Stätten im Heiligen Land

6 Opfer der Kommunionkinder 27.04.2014 20.04.2014 13.05.2014für die Diasporakinderhilfe 2)

7 Geistliche Berufe 11.05.2014 04.05.2014 27.05.2014

8 RENOVABIS 08.06.2014 01.06.2014 24.06.2014

9 Aufgaben des Papstes 29.06.2014 22.06.2014 15.07.2014

10 Kirchliche Medienarbeit 14.09.2014 07.09.2014 30.09.2014

11 Caritas Jahreskampagne 21.09.2014 14.09.2014 07.10.2014

12 Weltmission 26.10.2014 19.10.2014 11.11.2014

13 Priesterausbildung in den 02.11.2014 26.10.2014 18.11.2014Diasporagebieten Mittel-und Osteuropas 3)

14 Allgemeiner Diaspora-Opfertag 16.11.2014 09.11.2014 02.12.2014

15 ADVENIAT für die Kirchein Lateinamerika 25.12.2014 21.12.2014 06.01.2015

16 Weltmissionstag der Kinder 4) 26.12.2014 21.12.2014 06.01.2015

Weitere Kollekte:17 Diaspora-Opfer der Firmlinge amTag der Firmung

1) Oder am Palmsonntag oder in der Karwoche2) Bzw. amTag der feierlichen Erstkommunion3) Nur für diesen Tag, Kollektenergebnis am Samstag 01.11. bleibt in der Kirchengemeinde4) Oder an einem anderen Tag zwischenWeihnachten und Epiphanie

Die in beiliegendem Plan aufgeführten Kollekten sind in allen Kirchen-gemeinden durchzuführen.

Es ist darauf zu achten, dass die Kollektena) vollständig undb) bis zum spätesten Ablieferungstermin (s. Kollektenplan) weitergeleitet

werden.

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Hierbei ist wie folgt zu verfahren:

- Alle Ergebnisse der aufgeführten Kollekten sind ausschließlich zuüberweisen an:

Diözese Speyer – KollektenkontoIBAN: DE62750903000000050709bei der LIGA Bank e. G.BIC: GENODEF1M05

- Um eine korrekte Zuordnung und Verbuchung vornehmen zu kön-nen, sind folgende Angaben auf dem Überweisungsträger nötig:

Zahlungspflichtiger: Ort und Name der Kirchengemeindeggf. Filialkirchengemeinde(bitte nicht: „Kath. Kirchenstiftung“)

Verwendungszweck: Kollekten Nr. + Bezeichnung

- Auf Wunsch von MISEREOR ist das Fastenopfer der Kinder für dieAufgaben von Misereor weiterhin gesondert auszuweisen.

- Bei den großen Kollekten MISEREOR und ADVENIAT wird umAbschlagszahlungen gebeten.

- Falls eine Kollekte kein Ergebnis gebracht hat, ist eine Fehlanzeigedringend notwendig; dies ist auch dann unumgänglich, wenn Sonn-tagsmessen in einzelnen Kirchen ersatzlos ausfallen. Die Fehlanzeigenmüssen ebenfalls bis zum spätesten Ablieferungstermin bei der Abtei-lung IV/1 Bischöfliche Finanzkammer vorliegen.

Für die vier Projektpfarreien ist ab dem Kollektenjahr 2012 jeweils nurnoch eine Summe, nämlich das Gesamtergebnis aller angeschlossenen Kir-chengemeinden, abzuliefern.

Die Bischöfliche Finanzkammer muss bei einigen Kirchengemeindendes Öfteren an die pünktliche Ablieferung der Kollekten erinnern. ImInteresse sowohl der Spender als auch der Hilfswerke ist dafür zu sor-gen, dass die Gelder spätestens zum angegebenen Termin überwiesensind!

Beispiel:

Zahlungspflichtiger: Kath. Kirchengem. Landau-Hl. Kreuz

Verwendungszweck: Nr. 3 Misereor

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173 Zählung der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer am10. November 2013

Laut Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz vom April 1992 (Prot.Nr. 5) sollen für die Zwecke der kirchlichen Statistik Deutschlands dieGottesdienstteilnehmer einheitlich am zweiten Sonntag im November(10.11.2013) gezählt werden. Zu zählen sind alle Personen, die an densonntäglichen Hl. Messen (einschl. Vorabendmesse) teilnehmen. Mitzu-zählen sind auch die Besucher der Wort-Gottes-Feiern, die anstelle einerEucharistiefeier gehalten werden. Zu den Gottesdienstteilnehmern zählenauch die Angehörigen anderer Pfarreien (z. B.Wallfahrer, Seminarteilneh-mer, Touristen und Besuchsreisende).

Das Ergebnis dieser Zählung ist am Jahresende in den Erhebungsbogender kirchlichen Statistik für das Jahr 2013 unter der Rubrik „Gottesdienst-teilnehmer am zweiten Sonntag im November“ (Pos. 3) einzutragen.

174 Begleitung von Pfarreiengemeinschaften bei der Erstellung despastoralen Konzepts

Damit die Kirche von Speyer auch in Zeiten knapper werdenden Ressour-cen (weniger haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,weniger finanzielle Mittel) den Herausforderungen gerecht werden kann,braucht es auch in Zukunft ein zielorientiertes Arbeiten, in dem durchKonzeption und Setzung von Prioritäten die Seelsorge geplant wird. We-sentlicher Bestandteil von „Gemeindepastoral 2015“ ist deshalb, dass inZukunft in allen Pfarreien vom Pastoralteam zusammen mit dem Pfarrei-rat ein pastorales Konzept erstellt werden soll. Mit der Konzepterstellunggeht einher, dass vielfältige Formen der Kooperation sowohl im Pastoral-team als auch zwischen den Hauptamtlichen und den ehrenamtlichen Mit-arbeiterinnen und Mitarbeitern eingeübt und reflektiert werden können.

Zur Unterstützung werden vom Bischöflichen Ordinariat (Hauptabtei-lung I Seelsorge) zwei Referenten zur Verfügung gestellt.

Pfarreiengemeinschaften, die strukturell den Vorgaben von „Gemeinde-pastoral 2015“ entsprechen, können schon vor der Inkraftsetzung von„Gemeindepastoral 2015“ mit der Konzepterstellung beginnen und ihrInteresse beim Bischöflichen Ordinariat (Hauptabteilung I Seelsorge, Ab-teilung Pfarrei und Lebensräume) anmelden. Voraussetzung für die An-meldung ist, dass der Pfarrer den Leitungskurs und das gesamte Pastoral-team die Teamschulungen I und II (Teilnahme an allen Kurseinheiten) ab-solviert hat.

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Mit Beginn der Konzepterstellung wird zwischen dem Leiter der Haupt-abteilung I Seelsorge und der Pfarreiengemeinschaft (künftige Pfarrei2015) ein Vertrag mit folgendem Inhalt geschlossen.

Vertrag zur Begleitung von Pfarreiengemeinschaften bei der Erstellungdes pastoralen Konzeptes

1. Voraussetzungen

Folgende Voraussetzungen wurden vor Vertragsabschluss erfüllt:

1.1 Die Pfarreiengemeinschaft entspricht sowohl personell als auchstrukturell den Vorgaben von „Gemeindepastoral 2015“.

1.2 Der Pfarrer hat den Leitungskurs und das gesamte Pastoralteam hatdie Teamschulungen I und II absolviert.

1.3 In einem ersten Informationstreffen wurde das Pastoralteam durchdie von der Hauptabteilung I Seelsorge zur Verfügung gestellten Referen-ten über die Ziele und die Schritte zur Erstellung des pastoralen Konzep-tes in Kenntnis gesetzt.

1.4. An einem Klausurtag der Räte haben das Pastoralteam und derHauptausschuss bzw. gemeinsame Pfarrgemeinderat den für alle verbind-lichen Weg der Konzepterstellung (Pfarreianalyse, Prioritätensetzung, Er-stellung konkreter Konzepte für die Grunddienste und für konkrete Ziel-gruppen …) zur Kenntnis genommen.Anschließend wurde durch Abstim-mung eine Entscheidung zur Erarbeitung des pastoralen Konzeptes derPfarreiengemeinschaft (künftige Pfarrei 2015) herbeigeführt.

2. Vertragspartner

Vertragspartner sind für die Diözese Speyer der Leiter der Hauptabtei-lung I Seelsorge und für die Pfarreiengemeinschaft (künftige Pfarrei 2015)der Pfarrer zusammen mit dem Vorstand des Hauptausschusses/mit demVorstand des gemeinsamen Pfarrgemeinderates. Mit ihren Unterschriftendokumentieren diese, dass sie nach Kräften zum Gelingen der Konzepter-stellung beitragen werden.

3. Vertragsinhalt

Auf der Grundlage von „Gemeindepastoral 2015“ wird ein pastoralesKonzept erstellt, das dem Leiter der Hauptabteilung I Seelsorge vorgelegtwird und als Grundlage zur Visitation des Bischofs dient.

Das Pastoralteam und der Hauptausschuss bzw. der gemeinsame Pfarrge-meinderat verpflichten sich, folgende Schritte der Konzepterstellung zugehen:

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1. SchrittErstellung einer Pfarreienanalyse mit Hilfe des Programmes GisBi-Speyer

2. SchrittFestlegung von pastoralen Zielen und Prioritäten für die Grunddiensteund für konkrete Zielgruppen

3. SchrittErarbeitung eines detaillierten pastoralen Konzeptes. Die Konzepterstel-lung erfolgt unter Berücksichtigung der „leitenden Perspektiven“ und derStandards.

Das Bischöfliche Ordinariat (Hauptabteilung I Seelsorge) verpflichtetsich, dem Pastoralteam und dem Hauptausschuss bzw. dem gemeinsamenPfarrgemeinderat zwei Referenten der Hauptabteilung I Seelsorge zurSeite zu stellen. Ein Reflexionsgespräch beendet die Phase der Beglei-tung.

Für die Erstellung des pastoralen Konzepts ist wenigstens ein Jahr vorge-sehen.

Das pastorale Konzept hat Gültigkeit auch nach Veränderungen im Pasto-ralteam.

175 Ökumenisches Gebet imAdvent 2013

AmMontagabend, 9. Dezember 2013, sind alle Pfarreien, Gemeinden undGemeinschaften im Bistum zur Feier des „Ökumenischen Gebets im Ad-vent“ eingeladen. Bei diesem Gebet handelt es sich um eine gemeinsameInitiative aller in der ACK – Region Südwest verbundenen Kirchen undkirchlichen Gemeinschaften.

Das diesjährige Gebet, mit dem sich Christinnen und Christen verschiede-ner Konfessionen gemeinsam auf das Fest der Geburt des Herrn einstim-men, steht unter dem Motto „Warten“. Dieses Motto, das eine menschli-che Grunderfahrung aufgreift, wird mit Gebeten, Liedern, einer Schriftle-sung aus dem Jesaja-Buch und einer Betrachtung zu einem Foto von IlkaErika Szasz-Fabian erschlossen.

Zur Bestellung der Gebetsvorlagen erhält jedes Pfarramt und jeder Pfarr-verband in einem eigenen Rundschreiben zwei Ansichtsexemplare. DieBestellung der benötigten Anzahl von Faltblättern (Abnahme in 20, 50, 80oder 100 Exemplaren) erfolgt per Postkarte, telefonisch, per Fax oder perMail direkt bei der Druckerei: Paulinus Verlag GmbH, Postfach 30 40,54220 Trier, Tel.: 0651/4608-121, Fax: 0651/4608-220, E-Mail: [email protected], Internet: www.paulinus-verlag.de.

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176 Gebetswoche für die Einheit der Christen 2014

„Ist denn Christus zerteilt?“ lautet das Leitwort der Gebetswoche für dieEinheit der Christen 2014, die als Gebetsoktav vom 18. – 25. Januar bzw.zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten weltweit begangen wird. DasMotto ist dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther entnommen(1 Kor 1,1-17). Die provokative Frage nach dem zerteilten Christus fordertuns als Einzelne und als Kirchen zum Gebet und zur Selbstprüfung her-aus. Der biblische Text und der Gottesdienst bieten die Gelegenheit, sichgemeinsam mit anderen neu dieser Herausforderung zu stellen.

Vorbereitet wurden die Gebetstexte 2014 von Christinnen und Christen inKanada, die auf eine Geschichte zurückblicken, die Beispiele bietet für ge-meinsame Anstrengungen und sogar für die Vereinigung von Kirchen. Da-neben engagieren sich die Kirchen in Kanada gemeinsam in den Berei-chen Armut und soziale Gerechtigkeit und beginnen, Verantwortung fürihre unchristliche Haltung gegenüber den indigenen Völkern Kanadas zuübernehmen. Doch auch in Kanada gibt es Spaltungen und Uneinigkeitenzwischen den Kirchen, die der Verkündigung des Evangeliums schaden.

Anders als in den Jahren zuvor, gibt es die Gottesdienstvorlage nicht mehrin gedruckter Form zu bestellen. Sie findet sich jedoch auf der Homepageder Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Dort stehenauch Biblische Meditationen und Gebete zu den 8 Tagen der Gebetswo-che, Andachten zu den Tagesmeditationen und weitere Materialien zumDownload bereit:

http://www.oekumene-ack.de/themen/geistliche-oekumene/gebetswoche/2014.html

Ein ausgearbeiteter Gottesdienstentwurf ist ab Mitte November auch aufder Homepage des Ökumenereferats im Bistum unter bistum-speyer.de/Ökumene/Materialien abrufbar.

Der zentrale Gottesdienst für das Bistum Speyer und die EvangelischeKirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) zur Gebetswoche um dieEinheit der Christen 2014 findet am Sonntag, 19. Januar 2014, um 16.00Uhr in der Gedächtniskirche in Speyer statt.

177 Material für die Ökumenische Bibelwoche 2014

Unter dem Thema „… damit wir leben und nicht sterben“ lädt die Öku-menische Bibelwoche 2014 ein, sich mit sieben Texten aus den Josefser-zählungen näher zu beschäftigen (Gen 37; Gen 39,1-19; Gen 39,20-40,23;Gen 41; Gen 42; Gen 45; Gen 50).

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Das Teilnehmerheft, herausgegeben von Wolfgang Baur und Jürgen Si-mon, versucht, diese sieben Erzählungen von Josef und seiner Familie inverständlicher Weise geistlich zu erschließen.Wesentliche Gedanken, Ent-deckungen und Hoffnungen des Alten Testaments kommen darin lebendigzur Sprache: Bestell-Nr. 522 700, 32 Seiten, Einzelpreis € 1,99; ab 10 Ex.€ 1,80; ab 25 Ex. € 1,70; ab 50 Ex. € 1,50.

In einem gleichnamigen Arbeitsbuch, herausgegeben von Rüdiger Luxund Kerstin Offermann, sind Auslegungen, Gestaltungsvorschläge unddidaktische Entwürfe zu den sieben Abschnitten aus den Josefserzählun-gen sowie Material für den Gottesdienst am Bibelsonntag enthalten(Texte zur Bibel 29): Bestell-Nr. 522 701, 128 Seiten, Einzelpreis € 14,99.

Darüber hinaus sind unter dem Titel „Zum Guten gewendet“ Bilder undMeditationen zu den sieben ausgewählten Texten aus dem Buch Genesis:Bestell-Nr. 522 702, 8 Seiten, € 4,50, sowie eine CD-Rom mit Bildern undMaterialien: Bestell-Nr. 522 703, € 16,99, erschienen.

Ebenso sei noch verwiesen auf das Gemeindeheft „Gottes Träume leben“:Bestell-Nr. 522 704, 48 Seiten, Einzelpreis € 2,99; ab 10 Ex. € 2,70; ab 25Ex. € 2,60; ab 50 Ex. € 2,50, sowie auf das Plakat zur Bibelwoche, mitPlatz für individuellen Eindruck: Bestell-Nr. 522 705, DIN A 3-Format,€ 3,99.

Sämtliche Materialien für die Ökumenische Bibelwoche können bezogenwerden über die Versandbuchhandlung bibelwerk impuls, Postfach 15 04 63,70076 Stuttgart, Tel.: 07 11/619 20-37, -26, -34, Fax: -30, E-Mail: [email protected], www.bibelwerk-impuls.de.

178 Ökumenisches Pfarrkolleg in London/Großbritannienvom 20. bis 27. Oktober 2014

Die Diözese Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestanti-sche Landeskirche) führen im Rahmen der theologischen Fort- undWeiterbildung in der Zeit vom 20. bis 27. Oktober 2014 aufs Neue einÖkumenisches Pfarrkolleg durch.

Ziel des nächsten Kollegs ist die Hauptstadt Großbritanniens, London. Ta-gungsort ist das Gästehaus der deutschen katholischen Gemeinde in Lon-don „Wynfrid House“, das nur ca. 10 Gehminuten von Themse, Tower-bridge und Tower entfernt liegt und sehr gut an den öffentlichen Nahver-kehr angebunden ist.

Thematisch wird es um das kirchliche Leben in Großbritannien mit all sei-nen Facetten gehen: Den Schwerpunkt werden der Besuch von Gottes-diensten und die Begegnung mit Vertretern der anglikanischen Kirche

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(„Church of England“) bilden. Über die Geschichte, Theologie und Spiri-tualität dieser Kirche hinaus wird ein besonderes Augenmerk auf so ge-nannte „fresh expressions“ geworfen:Versuche, die Botschaft des Evange-liums für Menschen zu erschließen, die mit den traditionellen Formen derGlaubensweitergabe nur noch wenig oder gar nichts mehr anfangen kön-nen, und mit ihnen neue Wege des Kirche-Seins zu gehen. Daneben ste-hen Gespräche und gemeinsame Gottesdienste mit Angehörigen der„United Reformed Church“, einer Partnerkirche der Pfälzischen Landes-kirche, sowie mit Mitgliedern der deutschsprachigen katholischen Ge-meinde auf dem Programm.Aber auch der Austausch der Pfarrkollegsteil-nehmer untereinander sowie ein Blick auf die Geschichte und Kultur dergrößten Stadt Europas sollen nicht zu kurz kommen.

Für 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Kirche sind Plätze vorgese-hen. Eine wichtige Neuerung besteht darin, dass der Kreis der Teilneh-menden auf katholischer Seite erweitert worden ist. So sind neben denPriestern, Diakonen und PastoralreferentInnen im aktiven Dienst erst-mals auch alle Diplom-TheologInnen und GemeindereferentInnen aus-drücklich eingeladen, diese Fortbildungs- und Begegnungsmöglichkeit zunutzen.

Die Hin- und Rückreise sowie die Exkursionen während des Pfarrkollegserfolgen mit dem Reisebus. Für die Teilnehmenden sind 26 Einzelzimmerund zwei Doppelzimmer reserviert. Der Teilnehmerbeitrag wird sich, wiebei den vergangenen Kollegs auch, auf 600 €€ belaufen.

Nähere Auskünfte erteilt die Stabsstelle Ökumene und TheologischeGrundsatzfragen, an die auch die schriftliche Anmeldung zu richten ist:

Bischöfliches Ordinariat Speyer – Hauptabteilung IStabsstelle Ökumene und Theologische Grundsatzfragen Webergasse 1167346 Speyer06232/[email protected]

Die Berücksichtigung erfolgt nach Eingangsfolge. Anmeldeschluss ist der31. März 2014!

179 Feier der Ehejubiläen am 26. und 27. Juli 2014

Am Samstag, 26. Juli 2014 und am Sonntag, 27. Juli 2014, findet die „Feierder Ehejubiläen“ in der Diözese Speyer statt. Die Feier wird wegen derhohen Interessentenzahlen im nächsten Jahr zweimal angeboten. Zu denFestgottesdiensten, die Weihbischof Otto Georgens um 10.00 Uhr im

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Speyerer Dom hält, und zu der anschließenden Begegnung bei Getränkenund Brezeln im nördlichen Domgarten sind Ehepaare eingeladen, die imJahr 2014 ein Ehejubiläum begehen. Besonders richtet sich die Einladungan Paare aus dem Bistum Speyer, die silberne, goldene oder diamanteneHochzeit feiern.

Die Feier in Speyer wird unter dem Leitmotto „Liebe miteinander leben“stehen. Im Vertrauen auf die Liebe Gottes werden die Ehepaare ihr Ehe-versprechen erneuern und ihr gemeinsames Leben unter den Segen Got-tes stellen. Am Schluss des Gottesdienstes wird jedem Ehepaar ganz per-sönlich dieser Segen Gottes zugesagt werden.

Die Pfarrer und die übrigen Seelsorgerinnen und Seelsorger werden gebe-ten, in geeigneter Weise zu der Feier einzuladen. Dies kann zum Beispielgeschehen, indem im Gottesdienst auf diesen Tag hingewiesen wird, durchVeröffentlichung im Pfarrbrief oder auch durch gezielte Ansprache derEhepaare, die in diesem Jahr ein Jubiläum begehen. Eine Ausschreibungmit Anmeldeformular wird an die Pfarreien im Februar geschickt.

Ehepaare, die an der Feier teilnehmen möchten, melden sich mit dem An-meldeabschnitt an. Weitere Informationen und Anmeldung bei: Bischöfli-ches Ordinariat Speyer, HA I Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen, Ehe-und Familienseelsorge, Telefon: 0 62 32 / 102-314, Telefax: 0 62 32 / 102-520,E-Mail: [email protected]

Dienstnachrichten

Versetzung in den Ruhestand

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat mit Wirkung vom 1. Oktober 2013Diakon Helmut Vo g e l g e s a n g, Blieskastel, von seinen Aufgaben alsStändiger Diakon im Zivilberuf im Bistum Speyer entpflichtet und ihn inden Ruhestand versetzt.

Ernennung

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hat Frau Sybille Ja t z k o, Kricken-bach, mit Wirkung vom 15. Oktober 2013 zur zweiten Ansprechpersonbeim Verdacht auf sexuellen Missbrauch an Minderjährigen sowie an er-wachsenen Schutzbefohlenen durch Kleriker oder andere Mitarbeiterin-nen oder Mitarbeiter im kirchlichen Dienst ernannt.

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Neue Anschriften

Pfarrer i.R. Xavier A l b i z u r i, Kolping-Ferienhaus, Lambach 1, 93462Lam

Pfarrer i.R. Lucien Fo c k e d e y, Kloosterstraat 24/3, 8829 Torhout- Wijnendale/Belgien; Tel. 0032 / 50823314

Kaplan Andreas Ja c o b, Hintergasse 14, 76835 Roschbach

Pfarrer Krystian S c h e l i g a, Kirchenstr. 4, 66453 Gersheim

Pfarrer i.R. Erhard W i n t e r, St. Johann 3, 88069 Tettnang, Tel. 07542 /9329151

Neue Telefon-/Faxnummern

Kath. Pfarramt Dackenheim in Weisenheim am Berg: Tel. 06353 / 50587-96,Fax -94

Pfarrer Marek D y d o, Tel. 06332 / 9935697

Pfarrer i.R. Franz-Peter We t z e l, Speyer: Tel. 06332 / 6867844

Todesfälle

Am 27. September 2013 verschied Weihbischof em. Ernst G u t t i n g im95. Lebens-, 65. Priester- und 43. Bischofsjahr. Er war Mitglied des PactumMarianum.

Am 27. September 2013 verschied Studiendirektor i.R. Herbert F u c h sim 89. Lebens- und 64. Priesterjahr.

Am 19. Oktober 2013 verschied Pfarrer i. R. Alfred L e i d n e r im 91. Le-bens- und 64. Priesterjahr. Er war Mitglied des Pactum Marianum.

R. I. P.

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Beilagenhinweis

1. Kirche und Gesellschaft, Nr. 402

2. Kirche und Gesellschaft, Nr. 403

588 OVB Speyer 7/2013

Herausgeber: Bischöfliches Ordinariat

67343 Speyer

Tel. 0 62 32 /102-0

Verantwortlich für den Inhalt: Generalvikar Dr. Franz Jung

Redaktion: Dr. Christian Huber

Bezugspreis: 5,– € vierteljährlich

Herstellung: Druckmedien Speyer GmbH, Heinrich-Hertz-Weg 5,

67346 Speyer

Zur Post gegeben am: 30. Oktober 2013

Der Text des OVB ist auf der Internetseite des Bistums Speyer unter dem Menü „Service/Amtsblatt

OVB“ abrufbar (www.bistum-speyer.de).