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Das Mozart-Requiem in Meinerzhagen und Iserlohn NEWSLETTER DES MÄRKISCHEN JUGENDSINFONIEORCHESTERS 1/2016 SEITE 1 Ein ganz besonderes Projekt steht dem MJO ins Haus: Außerhalb der Reihe ist das MJO in Zusammenarbeit mit jungen Sängern in zwei Konzerten zu hören. Am 12. und 13. März führen das MJO und der „Große Chor“ des Evange- lischen Gymnasiums Meinerzhagen Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition auf. Das unvollendete Requi- em in d-Moll (KV 626) ist eine eindrucksvolle Totenmesse, die am Samstag, 12. März um 19 Uhr im Dom St. Kilian in Iserlohn-Letmathe und am Sonntag, 13. März um 17 Uhr in der Stadthalle Meinerzhagen zu hören ist. Stephan Quan- del führt erklärend durch die Konzerte, Thomas Grote (MJO) und Michael Otto (Großer Chor) übernehmen die musikalische Leitung. Die Umsetzung ist eine schon lange gehegte Idee der beiden musikalischen Leiter. Das MJO gastierte in den vergangenen Jahren regelmäßig in der Aula des Evangelischen Gymnasiums; sowohl Schul- als auch Sinfoniekonzerte konnten durch die gute Zusammenarbeit erklingen. Nicht zuletzt sind zahlreiche MJOler Schüler des Gymnasiums, in dem Musik großgeschrieben wird. Die Vorbereitungen des Chors laufen bereits auf Hoch- touren. Während eines Probenwochenendes auf der Burg Bilstein bereitet sich dieser Ende Februar intensiv auf das anstehende Projekt vor. Am 27. und 28. Februar treffen Chor und Orchester bei einem gemeinsamen Probenwo- chenende in Meinerzhagen erstmals aufeinander. Mit großer Spannung erwarten die Musiker des MJO die mu- sikalische Zusammenarbeit und das gewiss bereichern- de Aufeinandertreffen gleichaltriger Musikbegeisterter. Trotzdem: Eine Totenmesse mit jungen Musikern aufzu- führen, ist ein ambitioniertes Vorhaben. Zudem gilt das Mozartsche Requiem als eine der herausragenden Kom- positionen des Genres. Wir haben zu diesem Projekt den Chorleiter Michael Otto, Lehrer für Musik und Erdkunde am Ev. Gymnasium in Meinerzhagen, interviewt (siehe Seite 2). Termine: 12.03.2016, 19 Uhr, Dom St. Kilian, Iserlohn-Letmathe 13.03.2016, 17 Uhr, Stadthalle Meinerzhagen Der Vorverkauf ist bereits angelaufen. Karten erhalten Sie für 9 € (ermäßigt 4 €) an den folgenden Vorverkaufsstellen: Pfarrbüro St. Kilian (Letmathe), Die kleine Buchhandlung (Letmathe), Pfarrbüro Herz Jesu (Iserlohn Grüne) und Buchhandlung Schmitz (Meinerzhagen)

Das Mozart-Requiem in Meinerzhagen und Iserlohn · 1/2016 NEWSLETTER SEITE 2 DES MÄRKISCHEN JUGENDSINFONIEORCHESTERS 1. Der Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) verstarb,

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Das Mozart-Requiem in Meinerzhagen und Iserlohn

NEWSLETTER DES MÄRKISCHEN JUGENDSINFONIEORCHESTERS

1/2016SEITE 1

Ein ganz besonderes Projekt steht dem MJO ins Haus: Außerhalb der Reihe ist das MJO in Zusammenarbeit mit jungen Sängern in zwei Konzerten zu hören. Am 12. und 13. März führen das MJO und der „Große Chor“ des Evange-lischen Gymnasiums Meinerzhagen Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition auf. Das unvollendete Requi-em in d-Moll (KV 626) ist eine eindrucksvolle Totenmesse, die am Samstag, 12. März um 19 Uhr im Dom St. Kilian in Iserlohn-Letmathe und am Sonntag, 13. März um 17 Uhr in der Stadthalle Meinerzhagen zu hören ist. Stephan Quan-del führt erklärend durch die Konzerte, Thomas Grote (MJO) und Michael Otto (Großer Chor) übernehmen die musikalische Leitung.

Die Umsetzung ist eine schon lange gehegte Idee der beiden musikalischen Leiter. Das MJO gastierte in den vergangenen Jahren regelmäßig in der Aula des Evangelischen Gymnasiums; sowohl Schul- als auch Sinfoniekonzerte konnten durch die gute Zusammenarbeit erklingen. Nicht zuletzt sind zahlreiche MJOler Schüler des Gymnasiums, in dem Musik großgeschrieben wird.

Die Vorbereitungen des Chors laufen bereits auf Hoch-touren. Während eines Probenwochenendes auf der Burg Bilstein bereitet sich dieser Ende Februar intensiv auf das anstehende Projekt vor. Am 27. und 28. Februar treffen Chor und Orchester bei einem gemeinsamen Probenwo-chenende in Meinerzhagen erstmals aufeinander. Mit großer Spannung erwarten die Musiker des MJO die mu-sikalische Zusammenarbeit und das gewiss bereichern-de Aufeinandertreffen gleichaltriger Musikbegeisterter. Trotzdem: Eine Totenmesse mit jungen Musikern aufzu-führen, ist ein ambitioniertes Vorhaben. Zudem gilt das Mozartsche Requiem als eine der herausragenden Kom-positionen des Genres.

Wir haben zu diesem Projekt den Chorleiter Michael Otto, Lehrer für Musik und Erdkunde am Ev. Gymnasium in Meinerzhagen, interviewt (siehe Seite 2).

Termine:

12.03.2016, 19 Uhr, Dom St. Kilian, Iserlohn-Letmathe 13.03.2016, 17 Uhr, Stadthalle Meinerzhagen

Der Vorverkauf ist bereits angelaufen. Karten erhalten Sie für 9 € (ermäßigt 4 €) an den folgenden Vorverkaufsstellen:

Pfarrbüro St. Kilian (Letmathe), Die kleine Buchhandlung (Letmathe), Pfarrbüro Herz Jesu (Iserlohn Grüne) und Buchhandlung Schmitz (Meinerzhagen)

1/2016 SEITE 2NEWSLETTER

DES MÄRKISCHEN JUGENDSINFONIEORCHESTERS

1. Der Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) verstarb, während er am Requiem arbeitete. Etwa zwei Drittel der Partitur sind in Mozarts Handschrift überliefert; die Vervollständigung übernahmen seine Schüler Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr.

2. Der Text: Grundlage aller Requien ist der lateinische Text der Totenmesse, wie er 1570 von Papst Pius V. festgelegt wurde. Es handelt sich dabei um kein biblisches Zitat, nimmt inhaltlich jedoch Bezug auf Themen wie Tod, Trost und das Jüngste Gericht.

3. Das Werk: Mozarts Requiem besteht aus acht Sätzen: Introitus, Kyrie, Sequenz, Offertorium, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei und Communio. Die Sätze 5-8 und Teile des dritten Satzes stammen von Eybler und Süßmayr. Die Abfolge der Sätze ist weitestgehend typisch für Requiem-Kompositionen.

4. Besonderheiten: Der letzte Satz (Communio) besteht größtenteils aus der wörtlichen Wiederholung des Introitus und des Kyrie. Der letzte Abschnitt des dritten Satzes (Sequenz) heißt „Lacrimosa“; hiervon stellte Mozart nur die ersten acht Takte fertig – seine letzten Takte überhaupt.

5. Der Mythos: Die Tatsache, dass Mozart das Werk nicht überlebte und somit nicht fertigstellen konnte, führte zu zahlreichen Spekulationen und Streitigkeiten über die Autorschaft. Es existieren viele Legenden und Anekdoten, wie Mozart noch auf dem Sterbebett am Requiem schrieb oder seinen Schülern Anweisungen zur Vervollständigung gab. Niemand weiß, inwieweit sich Mozarts nahender Tod auf die Komposition der Totenmesse ausgewirkt haben mag.

5 Dinge, die Sie über das Mozart-Requiem wissen sollten:

Interview Michael Otto

1. Wie bereitest Du Dich als Chorleiter vor, wenn Du mit einem Schulchor eine Totenmesse aufführen willst? Ich warte sieben Jahre! So lange bin ich Lehrer am Evangelischen Gymnasium.Es ist schon ein Schritt für ein Ensemble, das an Programme mit vielen kurzen Stücken gewöhnt ist, plötzlich ein großes klassisches Werk aufzuführen. Und die besondere Schwierigkeit bei schulischen Ensembles ist, dass die Erfahrensten jedes Jahr Abitur machen und weg sind. Wenn man so ein Projekt mit ca. einem Jahr Vorlauf plant, weiß man noch nicht, wie der Chor ein Jahr später besetzt ist. Vor einem Jahr hatte ich das erste Mal das Gefühl: Jetzt ist der Chor als Ensemble so weit und so gefestigt, dass ich ihm ein solches Werk zumuten und zutrauen kann.

2. Mit welchen drei Adjektiven würdest Du das Mozart-Requiem charakterisieren? erhaben, licht, Mozart-untypisch

3. Welche Rolle spielt für Dich die Tatsache, dass dies Mozarts letzte Komposition ist und Teile des Werkes von fremder Hand stammen? Dass es die letzte „eigene“ Komposition ist, ist unerheblich. Wer traurige, bedrückende Musik erwartet, wird enttäuscht werden, manche Teile (z.B. das „Benedictus“) könnten – mit anderem Text – auch in einer Oper oder einem Singspiel vorkommen. Dass so weite Teile des Requiems aus Süßmayrs Hand stammen, ist immer wieder faszinierend. Denn er hat die Ideen des großen Meisters genial fortgesetzt – und das, obwohl er als Verfasser eigener Kompositionen unbedeutend geblieben ist.

4. Was erwartest Du von dem Aufeinandertreffen von Chor und Orchester? Eine spannende Begegnung für beide Seiten. Der Dialog mit Thomas Grote, also die Begegnung zwischen Orchester- und Chorperspektive, war schon sehr inspirierend; und das wird es auch am kommenden Wochenende werden, wenn die beiden Ensembles erstmals aufeinandertreffen und ihre Klänge vereinigen. Ich freue mich sehr darauf.

Fotos: Finn Malte Meier

1/2016 SEITE 3NEWSLETTER

DES MÄRKISCHEN JUGENDSINFONIEORCHESTERS

Michael Otto studierte an der Musikhochschule Köln Schulmusik und Kirchenmusik (Orgel bei Johannes Geffert und Thierry Mechler, Chorleitung bei Reiner Schuhenn) und absolvierte ein Geographiestudium an der Kölner Universität. Von 1999 bis 2006 war er Stellvertretender Domorganist in Altenberg. Seit 2007 hat er sich hauptberuflich der Pädagogik verschrieben: Er wohnt in Gummersbach und ist als Studienrat am Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen tätig, wo er mehrere Chöre leitet. Konzerte als Orgelsolist oder Duo-Partner führen ihn regelmäßig ins In- und Ausland. Darüber hinaus ist er gefragter Dozent bei Jugendmusikkursen.

Michael Otto

Der Große Chor

Der Große Chor des Evangelischen Gymnasiums Meinerzhagen wurde von Christian Erdmann gegründet und steht seit mehr als sieben Jahren unter der Leitung von Michael Otto. Neben A-cappella-Bearbeitungen aktueller Popmusik widmet er sich auch immer wieder der Chormusik des Barock, der Romantik und der Moderne. Das Ensemble blickt der erstmaligen Kooperation mit dem MJO gespannt und freudig entgegen.

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Das MJO unter Dampf im Lokschuppen- 15. August 2015

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Fotos: Uwe Sieg

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1/2016SEITE 5

Das MJO bedankt sich bei dem diesjährigen Stipendiaten der MKK, Nikola Komatina, der das Orchester mit Václav Trojans „Märchenbildern“ virtuos unterstützte.

Eine besondere Erfahrung war die Zusammenarbeit mitdem ehemaligen Orchestermitglied Niklas Hoffmann, der das MJO in zwei Konzerten dirigierte. Ein herzlicher Dank richtet sich auch an ihn und seine gute Probenarbeit.

Dank an Nikola Komatina und Niklas Hoffmann

Vorankündigung Sommerphase 2016

„Unforgettable“ – das Motto der Sommerphase ist Programm: Das MJO darf sich auf die Zusammenarbeit mit der bekannten Showband „AllStars“ unter der Leitung von Martin Ernst und der Sängerin Kathy Kelly, die als Mitglied der Kelly-Family weltweit bekannt wurde, freuen. Auf dem Programm steht ein Crossover aus klassischen Werken von Karl Millöcker und Wolfgang Amadeus Mozart kombiniert mit unvergesslichen Evergreens und Oldies von namhaften Größen wie Richard Rodgers, Frank Sinatra, Natalie Cole/Nat King Cole und Glenn Miller.

Die Sommerphase des MJO findet vom 12.08. bis 22.08.2016 in der Jugendherberge Schleiden-Gemünd statt.

Anmeldungen sind ab sofort möglich; der Probespieltermin ist Sonntag, 10.04.2016, 10.00 Uhr in der Musikschule Lüdenscheid.

Konzerttermine: Sonntag, 21.08.2016 16.00 Uhr Kursaal Schleiden-Gemünd Samstag, 27.08.2016 19.00 Uhr Hotel Kaisergarten, Neuenrade Sonntag, 28.08.2016 18.00 Uhr Kulturhaus Lüdenscheid Freitag, 02.09.2016 19.00 Uhr Aula der Firma Turck, Halver Samstag, 03.09.2016 19.00 Uhr Schützenhalle Plettenberg Sonntag, 04.09.2016 19.00 Uhr Stadthalle Olpe

MÄRKISCHER KREISFachdienst Kultur und Tourismus Inge Kohlgrüber Bismarckstraße 15 58762 Altena Tel.: 02352 966-7044 Fax: 02352 96688-7044 [email protected] www.maerkischer-kreis.de Fotos: Chi Phan, Gertrud OhseText: Linda Marie und Stephan Quandel