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4 Photoshop Service News Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm? Kaum zu glauben: Auch Photoshop Lightroom (das „Photoshop für Fotografen“) ist inzwischen bei Version 5 angelangt. Es ist Bestandteil der Creative Cloud und im Abonnement der kompletten Produktpalette enthalten, aber auch solo zu beziehen. Speziell hierzulande konnte sich Lightroom nie so recht gegen seine großen Konkurrenten „Aperture“ von Apple sowie „Capture One“ von Phase One durchsetzen. Das lag durchaus auch an einigen herben Nachteilen von Lightroom. Sind die in der neuen Version behoben? Zumindest ein dicker Bremsklotz ist jetzt abgeschraubt – durch ein neues Feature namens „Smart-Vor- schauen“. Bisher war es ein ziem- liches Ärgernis, dass Lightroom- User entweder die interne(n) Festplatte(n) ihres Rechners mit Di- gitalfotos vollstopfen mussten oder (bei Nutzung externer Speicherme- dien) keine Bearbeitungsmöglich- keit hatten, solange das entspre- chende Medium nicht angeschlos- sen war. Smart-Vorschauen: Raw-Entwicklung ohne HiRes-Daten Das ändert sich jetzt – allerdings leider nicht automatisch. Das Zau- berwort hierfür heißt „Smart-Vor- schau“. Diese Hilfsmittel müs- sen Sie explizit erstellen – entwe- der durch Aktivieren der Option Smart-Vorschauen erstellen“ im Dateiverwaltung-Einstellfeld des Importieren-Dialogs 1 (dann wer- den die Smart-Vorschauen gleich beim Import der Bilddaten mit ge- neriert) oder nachträglich durch Anwählen des Befehls „Biblio- Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm? 1 Smart-Vorschauen werden nicht auto- matisch erzeugt – lei- der. Die eine Möglich- keit zu ihrer Generie- rung bietet sich im Import-Fenster durch Aktivieren der Option „Smart-Vorschauen er- stellen“. 3 Die Erledigung der Aufgabe verlängert den Importvorgang deutlich und wird des- halb mit einem Hin- weis angezeigt. 6 Klicken Sie auf die Infozeile, dann erhal- ten Sie zusätzliche Informationen zum Status. 4 Im Bereich „Entwi- ckeln“ finden Sie un- ter dem Histogramm eine neue Infozeile über den Speichersta- tus des Bildes. Exis- tiert eine Smart-Vor- schau und ist das Ori- ginal verfügbar, dann steht dort „Original- & Smart-Vorschau“. 5 Kann auf das Origi- nal gerade nicht zuge- griffen werden, dann wird das in der Info- zeile mit „Smart-Vor- schau“ signalisiert. 2 Die zweite Mög- lichkeit versteckt sich im Submenü „Bibliothek > Vor- schauen > …“. Der Befehl „Smart-Vor- schauen erstellen“ be- zieht sich nur auf die markierten Fotos.

Das neue Photoshop Lightroom 5 - creative-aktuell.de · 6 Photoshop Service News das entsprechende Laufwerk wie-der am PC hängt und Lightroom läuft, werden die Entwicklungs-daten

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4 Photoshop Service

NewsDas neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

Kaum zu glauben: Auch Photoshop Lightroom (das „Photoshop für Fotografen“) ist inzwischen bei Version 5 angelangt. Es ist Bestandteil der Creative Cloud und im Abonnement der kompletten Produktpalette enthalten, aber auch solo zu beziehen. Speziell hierzulande konnte sich Lightroom nie so recht gegen seine großen Konkurrenten „Aperture“ von Apple sowie „Capture One“ von Phase One durchsetzen. Das lag durchaus auch an einigen herben Nachteilen von Lightroom. Sind die in der neuen Version behoben?

Zumindest ein dicker Bremsklotz

ist jetzt abgeschraubt – durch ein

neues Feature namens „Smart-Vor-

schauen“. Bisher war es ein ziem-

liches Ärgernis, dass Lightroom-

User entweder die interne(n)

Festplatte(n) ihres Rechners mit Di-

gitalfotos vollstopfen mussten oder

(bei Nutzung externer Speicherme-

dien) keine Bearbeitungsmöglich-

keit hatten, solange das entspre-

chende Medium nicht angeschlos-

sen war.

Smart-Vorschauen: Raw-Entwicklung ohne HiRes-DatenDas ändert sich jetzt – allerdings

leider nicht automatisch. Das Zau-

berwort hierfür heißt „Smart-Vor-

schau“. Diese Hilfsmittel müs-

sen Sie explizit erstellen – entwe-

der durch Aktivieren der Option

„Smart-Vorschauen erstellen“ im

Dateiverwaltung-Einstellfeld des

Importieren-Dialogs 1 (dann wer-

den die Smart-Vorschauen gleich

beim Import der Bilddaten mit ge-

neriert) oder nachträglich durch

Anwählen des Befehls „Biblio-

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

1 Smart-Vorschauen werden nicht auto-matisch erzeugt – lei-der. Die eine Möglich-keit zu ihrer Generie-rung bietet sich im Import-Fenster durch Aktivieren der Option „Smart-Vorschauen er-stellen“.

3 Die Erledigung der Aufgabe verlängert den Importvorgang deutlich und wird des-halb mit einem Hin-weis angezeigt.

6 Klicken Sie auf die Infozeile, dann erhal-ten Sie zusätzliche Informationen zum Status.

4 Im Bereich „Entwi-ckeln“ fi nden Sie un-ter dem Histogramm eine neue Infozeile über den Speichersta-tus des Bildes. Exis-tiert eine Smart-Vor-schau und ist das Ori-ginal verfügbar, dann steht dort „Original- & Smart-Vorschau“.

5 Kann auf das Origi-nal gerade nicht zuge-griffen werden, dann wird das in der Info-zeile mit „Smart-Vor-schau“ signalisiert.

2 Die zweite Mög-lichkeit versteckt sich im Submenü „Bibliothek > Vor-schauen > …“. Der Befehl „Smart-Vor-schauen erstellen“ be-zieht sich nur auf die markierten Fotos.

Photoshop Service 5

News

thek > Vorschauen > Smart-Vor-

schauen erstellen“ 2 . Dieser Be-

fehl ist nur im Bibliothek-Bereich

verfügbar und gilt auch nur für die

dort markierten Bilder. Das Lö-

schen von Smart-Vorschauen er-

folgt über den Befehl „Smart-Vor-

schauen verwerfen…“ aus dem-

selben Submenü.

Smart-Vorschauen werden wie al-

le Vorschauen im Katalog gespei-

chert. Dieser sollte sich möglichst

im Zugriff von Lightroom befi nden

(wenngleich auch sein Speicherort

prinzipiell beliebig ist). Smart-Vor-

schauen belegen laut Adobe etwa

5 % des Speicherplatzes der Origi-

nal-Bilddaten. Nach unseren Er-

fahrungen sind sie etwa 6 MP groß.

Das bedeutet: Bei Sensoren bis

zu dieser Größe entsprechen sie

1 : 1-Vorschauen, darüber werden

sie auf diese Größe verkleinert 8 .

6 MP reichen für eine hochwertige

Vorschau prinzipiell aus – lediglich

wenn es um feinste Details geht

(wie bei der Defi nition einer kniff-

ligen Schärfung) ist die Vorschau

zu klein. Das dürfte jedoch nur sel-

ten der Fall sein.

Der große Vorteil dieser Smart-

Vorschauen besteht darin, dass Sie

alle Entwicklungseinstellungen un-

abhängig davon vornehmen kön-

nen, ob die Original-Bilddaten

auf dem System verfügbar sind.

Das bedeutet: Sie können jetzt

problemlos Ihre Original-Bild-

daten auf externen Volumes spei-

chern, importieren diese in einen

Lightroom-Katalog und aktivieren

dabei die Option zur Erstellung

von Smart-Vorschauen.

Flexiblere Raw-EntwicklungDann stöpseln Sie das externe

Laufwerk ab und nehmen irgend-

wann die Raw-Entwicklung die-

ser Bilder anhand der Smart-Vor-

schauen vor (ohne dass die HiRes-

Versionen dafür vorhanden sein

müssen). Das nächste Mal, wenn

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

7 Raw-Entwicklung anhand einer Smart-Vor-schau – ohne Vorhandensein der Original-Bild-daten – ist mit Lightroom 5 kein Problem mehr. Selbst für die Defi nition der Details im gleichna-migen Einstellfeld bei 1 : 1-Monitoranzeige reicht das in den allermeisten Fällen vollkommen aus.

8 12-MP-Bilddatei im Lightroom-Navigator mit 1 : 1-Rahmen – links war nur die Smart-Vorschau verfügbar, rechts das Originalbild. Gut zu erken-nen ist der Unterschied der Aufl ösungen, der zum größeren Rahmen bei der Smart-Vorschau geführt hat. Trotzdem reicht diese Aufl ösung für die Ein-stellung der meisten Entwicklungsparameter aus.

Foto

: Mar

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Köni

g

6 Photoshop Service

News

das entsprechende Laufwerk wie-

der am PC hängt und Lightroom

läuft, werden die Entwicklungs-

daten der Original-Bilddateien au-

tomatisch aktualisiert – außerhalb

von Lightroom (zum Beispiel in

der Adobe Bridge) sichtbar aller-

dings erst, wenn der Befehl „Meta-

daten > Metadaten in Datei spei-

chern“ ausgeführt wurde.

Das ist wirklich clever – denn wenn

dies manuell geschehen müsste,

bestünde die Gefahr, dass dieser

wichtige Arbeitsschritt vergessen

würde und dann zwei Versionen

desselben Bildes existieren.

Dieses Feature war überfällig – die

Konkurrenz besitzt bereits Ver-

gleichbares. Trotzdem scheint es

noch nicht ganz ausgereift zu sein:

Schon seit einigen Versionen kön-

nen Sie mit Lightroom auf Wunsch

1 : 1-Vorschauen Ihrer Bilder ge-

nerieren lassen, die ebenfalls im

Katalog gespeichert werden. Dies

funktioniert über dasselbe Subme-

nü wie die Smart-Vorschauen 2 .

Leider sind diese nicht „Smart-fä-

hig“ – das bedeutet: Es können kei-

ne Entwicklungseinstellungen vor-

genommen werden, wenn die Ori-

ginaldatei fehlt. Haben Sie sowohl

Smart- als auch 1 : 1-Vorschauen

von einem Bild erstellt, dann ha-

ben bei Abwesenheit des Originals

die Smart-Vorschauen Vorrang. Die

1 : 1-Vorschauen sind in diesem Fall

komplett überflüssig und belegen

nur unnötig Speicherplatz.

Viel besser wäre es gewesen, Ado-

be hätte beide Vorschauen zu einer

gemeinsamen zusammengeführt:

Smart-Vorschauen mit der zusätz-

lichen Option, diese auch in 1 : 1

erzeugen zu können. Dann hätten

Sie immer den Smart-Vorschau-

Vorteil genießen können und le-

diglich von Fall zu Fall entschei-

den müssen, ob Sie die volle Grö-

ße benötigen oder ob Ihnen 6 MP

genügen.

So sind zwei verschiedene Stiefel

daraus geworden, die irgendwie

nicht zusammenpassen wollen.

Trotzdem ist die Smart-Vorschau in

meinen Augen die wichtigste Neu-

erung, denn sie macht die Arbeit

mit großen Bildarchiven, die über

viele Kataloge verteilt sind, wenigs-

tens flexibler – wenn schon die

fehlende Katalogverwaltung und

der Zwang zum Neustart des Pro-

gramms bei jedem Katalogwechsel

nach wie vor nerven.

RadialfilterZum bereits bekannten Verlaufs-

filter gesellt sich neuerdings der

Radialfilter 9 . Die Funktionswei-

se ist exakt dieselbe – nur dass die

Wirkung der Filterparameter auf

das Bild nicht linear, sondern radi-

al verlaufend ist. Damit lassen sich

zum Beispiel künstliche Vignettie-

rungen herstellen, die, anders als

mit der Vignettierungsfunktion im

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

9 Der Radialfilter eignet sich vorzüglich, um in einem Bild Akzente zu setzen. Er funktioniert praktisch genauso wie der Verlaufsfilter, neben dem er angesiedelt ist.

Photoshop Service 7

News

Einstellfeld „Effekte“, nicht zen-

trisch bezogen auf die Dateigren-

zen sein müssen.

Neben elliptischen Farbkorrek-

turen dürfte die Hauptanwendung

dieses Filters die Hervorhebung

wichtiger Bildteile sein, die sich

jetzt nicht unbedingt mehr in der

Bildmitte befinden müssen. Auch

die Erstellung mehrerer „Spots“ ist

problemlos möglich – wobei im-

mer ihr Außenbereich modifiziert

wird (nicht der Inhalt der Kreis-

form) und für jeden Filterspot ei-

gene Parameter möglich sind, die

sich jedoch gegenseitig überlagern,

weil sie immer in denselben, ge-

meinsamen (Hintergrund-)Bereich

wirken.

Die Maskenellipsen des Filters las-

sen sich beliebig verzerren und

drehen – Letzteres durch Ziehen

auf der Ellipse selbst, nicht auf

einem der Anfasspunkte.

Das Upright-ToolDas wirklich ganz hervorragende

Upright-Werkzeug 10 , das wir im

Beitrag „Architektur fotografie-

ren“ im Teil „Aktuell“ dieser Erwei-

terung ausführlich vorgestellt ha-

ben, gibt es außer in ACR von Pho-

toshop CC auch in Lightroom 5.

Es funktioniert exakt in derselben

Weise, die Bedienelemente sind al-

lerdings anders. Statt Icon-Tasten

(deren Bedeutungen kaum erkenn-

bar sind) gibt es hier beschrifte-

te Tasten (deren Bedeutungen sich

nicht viel besser erschließen).

Die Namen der Tasten sind un-

glücklich gewählt – „Ebene“ zum

Beispiel steht für die Funktion zum

horizontalen Ausrichten. Auf die

Details zum Upright-Tool verzich-

ten wir hier, Sie finden sie aus-

führlich beschrieben im bereits er-

wähnten Beitrag im Teil „Aktu-

ell“. Auch auf den Unterschied zwi-

schen ACR und Lightroom bezüg-

lich des Synchronisierens wird dort

hingewiesen.

Das verbesserte Bereichsreparatur-Werkzeug Das Bereichsreparatur-Werkzeug

war bisher ein nettes Feature

zum Entfernen kleiner Störungen

und Flecken. Es bot nur einen ein-

zelnen, größenvariablen runden

Spot. Das ist jetzt, nach der „Reno-

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

10 Fantastisch für Architektur: das Upright-Tool, das es nicht nur in Photoshop CC, sondern auch in Lightroom 5 gibt. Die beschrifteten Tasten ha-ben dieselbe Funktion wie die Icon-Tasten in ACR (Abbildungen von oben Mitte bis unten rechts): „Aus“, „Auto“, „Ebene“, „Vertikal“ und „Voll“.

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Köni

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8 Photoshop Service

NewsDas neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

11 Kondensstreifen vor Bergkulisse – das muss nicht sein. War das Bereichsreparatur-Werkzeug bisher auf einen einzelnen, run-den Spot beschränkt, so kann man es jetzt wie einen Pinsel ver-wenden.

12 Die davon „be-malte“ Fläche er-scheint zunächst weiß. Ein bisher nicht doku-mentiertes Feature ist übrigens, dass Sie mit gedrückter Umschalt - Taste wie beim Mal-Werkzeug Geraden-stücke an den in Ar-beit befindlichen Pin-selzug anfügen kön-nen. Sobald Sie je-doch ohne diese Taste klicken oder malen, wird ein neuer Pinsel-zug angelegt.

13 Lassen Sie die Maustaste los, dann macht Photoshop au-tomatisch einen Vor-schlag für das Füllen dieser Fläche mit Bild-inhalt. Sie können das jederzeit ändern, in-dem Sie die Quellflä-che einfach auf eine andere Stelle im Bild ziehen.

14 In Extremfällen hilfreich für die Erken-nung von Artefakten kann die neue Option „Bereiche anzeigen“ sein, mit der die Bild-konturen hervorgeho-ben werden. Densel-ben Anzeigemodus gibt es übrigens auch, wenn Sie im Einstell-feld „Details“ mit ge-drückter Alt -Taste am Regler „Maskieren“ ziehen.

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Köni

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Photoshop Service 9

News

vierung“, anders. Das Tool arbeitet

nun wie ein Pinsel, es kann nicht

nur eine Kreisform, sondern im

Prinzip beliebige Formen anneh-

men 11 – 13 .

Das hat natürlich den Vorteil, dass

die zu entfernenden Störungen

sehr viel genauer selektiert werden

können und erheblich größer und

komplexer sein dürfen. Das bishe-

rige Werkzeug bekam bereits mit

einem längeren Fussel Probleme.

Als Ersetzungsart kann wie bisher

entweder „Kopierstempel“ (der In-

halt der Quelle ersetzt den Inhalt

des Ziels komplett) oder „Reparie-

ren“ (das Ziel wird stark weichge-

zeichnet und nur mit der Struk-

tur der Quelle überlagert) defi niert

werden.

Neu ist die Option „Bereiche an-

zeigen“ mit dem dazugehörenden,

unbenannten Regler unter dem

Vorschaufenster 14 . Im Gegen-

satz zur Meinung der Lightroom-

Hilfe erzeugt dies kein Negativ

des Bildes, sondern eine mono-

chrome Version der Filterung mit

dem Photoshop-Stilisierungsfi lter

„Leuchtende Konturen“, die dazu

dient, Artefakte besser sichtbar zu

machen.

Der benachbarte Regler dient zur

Steuerung eines Schwellenwerts,

mit dem verschiedene Bereiche op-

timiert dargestellt werden können.

Der Nutzen ist jedoch zweifelhaft,

weil damit meist nur solche Arte-

fakte sichtbar werden, die es im

Bild ohnehin bereits sind.

Lab-Farbwerte anzeigen Ebenfalls ein neues Feature (pro-

grammiertechnisch nicht wirklich

eine Großtat, aber immerhin er-

wähnenswert): Die Anzeige der

Farbwerte unter dem Cursor (wenn

sich dieser über der Vorschau be-

fi ndet) kann jetzt neben RGB auch

in Lab erfolgen.

Um dies zu ermöglichen, klicken

Sie mit der rechten Maustaste

(oder bei gleichzeitig gedrückter

Ctrl -Taste) auf das Histogramm im

Histogramm-Einstellfeld 15 . Im

daraufhin angezeigten Kontextme-

nü wählen Sie den Befehl „LAB-

Farbwerte anzeigen“.

Im Lab-Farbraum ist im Gegen-

satz zu RGB die Luminanz (Hel-

ligkeit) von der Chrominanz (Far-

be) getrennt. Der L-Kanal enthellt

die reine Helligkeit (0 steht für

Schwarz, 100 für Weiß). Die Kanäle

a und b (in Lightroom falsch versal

geschrieben) enthalten die Grün-

Rot- bzw. die Blau-Gelb-Balance.

Der Zahlenraum reicht hier von

– 128 bis + 127, 0 entspricht Neu-

tralgrau. Mehr über diesen univer-

sellen Farbraum fi nden Sie in Ih-

rem „Photoshop Trainer“, den Sie

mit dem Grundwerk zu „Photo-

shop Aktuell“ erhalten haben.

Raster einblenden Im Menü „Ansicht“ gibt es ein

neues Submenü „Lupen über lage-

rungen“ 16 (was auch immer die-

se kreative Wortschöpfung bedeu-

ten mag). Faktisch handelt es sich

um drei verschiedene Hilfsmit-

tel, die sich der großen Vorschau

überlagern lassen: ein einstellbares

Ras ter 17 , „Hilfslinien“ sowie ein

ladbares „Layoutbild“. Das Raster

lässt sich konfi gurieren, wenn Sie

die Strg/Befehl -Taste gedrückt halten.

Dann erscheint oben in der Vor-

schau ein kleines Tableau mit zwei

(unsichtbaren) Reglern, deren Wer-

te durch horizontales Ziehen mit

der Maus verändert werden kön-

nen. Sie betreffen die Größe (den

Gitterabstand) sowie die Deckkraft.

Dasselbe Raster (mit seinen Para-

metern) wird auch bei der Vornah-

me von manuellen Objektivkorrek-

turen eingeblendet, sodass dieses

dadurch ebenfalls konfi guriert wer-

den kann. Was sich in Lightroom

„Hilfslinien“ nennt, ist eigentlich

nur ein Linienkreuz. Um es zu ver-

schieben, müssen Sie ebenfalls

die Strg/Befehl -Taste gedrückt hal-

ten, dann können Sie seinen Mit-

telpunkt bewegen. Zurück auf Start

geht es per Doppelklick auf den

Mittelpunkt.

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

15 Farbwerte in Lab statt in RGB an-zeigen: Rechtsklick (oder Ctrl -Klick) auf das Histogramm zeigt dessen Kontext menü. Wählen Sie in die-sem „LAB-Farbwer-te zeigen“. Das stellt die Werteanzeige un-ter dem Histogramm auf diesen Normfarb-raum um.

Amüsant ist, dass die Lab-Farbwerte In der Hilfe für Lightroom vollkommen falsch als „Laborfarbwerte“ be-zeichnet werden.

16 Das Submenü „Ansicht > Lupenüberlage-rungen > …“

10 Photoshop Service

News

FreistellungsüberlagerungenManchmal treibt das Bemühen der

Adobe-Entwickler, unbedingt neue

Features zu präsentieren, seltsame

Blüten. Für die Freistellungsüber-

lagerung (das Freistellwerkzeug

von Lightroom) gibt es bereits seit

der Vorversion eine ganze Palet-

te an Hilfsansichten, ebenfalls (wie

das Werkzeug) „Freistellungs-

über lagerung“ genannt.

In Lightroom 5 ist noch eine hin-

zugekommen, die allerdings sehr

praktisch ist: „Seitenverhältnisse“.

Mit ihr kann man typische, inter-

national standardisierte Seiten-

verhältnisse auf der Freistellungs-

überlagerung anzeigen lassen 21 .

Möchte man das Bild mit einem

dieser Seitenverhältnisse beschnei-

den, dann zieht man an einem der

Seitenanfasser, bis man die ent-

sprechende Markierung erreicht,

die zudem magnetisch wirkt.

Die Auswahl der Seitenverhältnisse

erfolgt mit dem Befehl „Werk-

zeuge > Freistellungsüberlage-

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

17 Die Vorschau mit den beiden „Lupen-überlagerungen“ „Ras ter“ und „Hilfs-linien“. Wenn Sie die Strg/Befehl -Tas te gedrückt halten, dann können Sie diese bei-den Hilfsmittel kon-fi gurieren: Das Ras-ter mithilfe der Reg-ler oben in der Vor-schau (die Regler sind unsichtbar, aber die Werte ändern sich, wenn Sie mit gedrück-ter Maustaste hori-zontal über diese zie-hen), das Hilfslinien-kreuz verschieben Sie mit dem Anfasser in der Mitte. Möch-ten Sie dieses wie-der exakt in der Mitte der Datei platzieren, dann genügt ein Dop-pelklick mit gedrück-ter Strg/Befehl -Taste auf den Anfasser.

19 … mit dem Sie entscheiden können, mit welchen Gimmicks Sie spielen möchten, wenn Sie sich mit der Taste O durch die ellenlange Lis te hangeln.

20 Hier können Sie die gewünschten Seitenver-hältnisse aus einer festen Liste zusammenstellen.

18 Fast europäisch anmutende Regulie-rungswut: das Sub-menü „Werkzeuge > Freistellungsüberla-gerung > …“. Damit man dem Wildwuchs Herr werden kann, wurde gleich noch ein weiterer Befehl hinzu-gefügt: „Zu durchlau-fende Überlagerungen wählen…“, …

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: Mar

ius

Köni

g

Photoshop Service 11

News

rung > Seitenverhältnisse aus-

wählen…“ 20 . Leider fehlt das eu-

ropäische Seitenverhältnis 1 : 2

(DIN-Papierformate) – es lässt sich

nicht ergänzen, weil keine eigenen

Formate defi niert werden können.

Nach wie vor können Sie die Frei-

stellungsüberlagerungen durch

Drücken der Taste O in der im

Menü angegebenen Reihenfolge

direkt im Lightroom-Hauptfenster

durchlaufen. Damit Sie sich dabei

nicht verlaufen, können Sie neuer-

dings per „Werkzeug > Freistel-

lungsüberlagerung > Zu durch-

laufende Überlagerungen wäh-

len…“ nicht benötigte aus dieser

Liste streichen 19 .

Echter VollbildmodusAuch zu den Ansichtsoptionen

gehört der echte Vollbildmodus,

der ab sofort zur Verfügung steht.

Hierfür ist einfach die Taste F zu

drücken. Zurück geht es mit dersel-

ben Taste. Im Vollbildmodus wird

nur das aktive Bild monitorfüllend

dargestellt. In den Vorversionen

gab es solch einen Modus auch be-

reits, allerdings war es wesentlich

komplizierter, ihn einzuschalten.

Konditionen für Smart-Sammlungen Die Liste der Konditionen für

Smart-Sammlungen wurde auf-

geräumt und erweitert 22 . Es ist

jetzt zum Beispiel möglich, bei der

Erstellung auch die Länge unbe-

schnitter Kanten einzubeziehen.

Fazit Das waren nur die wichtigsten

Neuerungen, nicht alle. Lightroom

wurde entscheidend verbessert –

keine Frage. Aber für einen großen

Durchbruch fehlt immer noch eine

bessere Art der Katalogverwaltung.

Das neue Photoshop Lightroom 5: Vom Leidroom zum Lightruhm?

Photoshop CC und Lightroom 5 im günstigen Abo-Bundle für Fotografen

Kurz vor Redaktionsschluss erreicht uns eine Meldung, die gut an diese Stelle passt: Adobes Creative-Cloud-Produktpo-litik ist in vielen Foto-Communitys im In-ternet auf teils heftigen Widerspruch ge-stoßen. Nun reagiert das Unternehmen und bietet Fotografen und Fotointeres-sierten, die eine Lizenz von Photoshop der Version CS3 oder höher besitzen, ein günstiges Abo-Update an.

Es umfasst Photoshop CC, Lightroom 5, 20 GB Cloud-Speicherplatz und Behance Prosite. Das Angebot ist als Jahresvertrag verfügbar und kostet monatlich 9,99 Eu-ro (zzgl. MwSt).

Diese Information stammt aus einer Pres-semitteilung von Adobe. Das Angebot ist im Moment noch nicht im Adobe-Online-Shop verfügbar, wird aber wahrscheinlich bis zum Erscheinungstermin erhältlich sein. Weitere Informationen unter blogs.adobe.com/creativelayer/introdu-cing-the-photoshop-photography-program

21 Neu in den Frei-stellungsüberlage-rungen: „Seitenverhält-nisse“. Damit können Sie viele übliche Pro-portionen auf Ihrem Foto anzeigen lassen. Um eines dieser Sei-tenverhältnisse ein-zustellen, ziehen Sie einfach an einem der Seitenanfasser des Freistellrahmens und schieben diesen so weit nach innen, bis die Rahmenkante auf der Markierung „ein-rastet“. Möchten Sie dann die Größe bei Erhalt der Proporti-onen verändern, zie-hen Sie bei gedrück-ter Umschalt -Taste an einem der Eckan-fasser.

22 Das Dialogfeld zur Erstellung einer neuen Smart-Sammlung (Bereich „Bibliothek“). Es wur-de überarbeitet und erhielt zusätzliche, sinnvolle Konditionen für die automatische Aufnahme von Bildern in diese Sammlung.

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