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Nummer | November 2007 Erscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P.b.b. – GZ 02Z033156 M Das Oberland www.bundesheer.at

Das Oberland - Bundesheer

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Page 1: Das Oberland - Bundesheer

Nummer � | November 2007Erscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P.b.b. – GZ 02Z033156 M

Das OberlandErscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P.b.b. – GZ 02Z033156 MErscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P.b.b. – GZ 02Z033156 MErscheinungsort St. Michael i. O. • Verlagspostamt 8770 • P.b.b. – GZ 02Z033156 M

www.bundesheer.at

Page 2: Das Oberland - Bundesheer

Wir fordern und fördern junge Menschen und bieten ihnen die Chancen und

Herausforderungen, die sie brauchen. Dabei setzen wir auf gegenseitigen

Respekt und Zusammenarbeit, denn die Ausbildung endet bei uns nicht mit dem

Berufseintritt. Persönliche Weiterentwicklung, Karrierechancen und lebenslanges

Lernen machen uns als Arbeitgeber ebenso attraktiv wie die Orientierung am Erfolg.

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Andere sehen hier junge Menschen.Wir einen wichtigen Teil unserer Zukunft.

Studentsujet A 4abf 26.09.2007 12:35 Uhr Seite 1

Page 3: Das Oberland - Bundesheer

DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007 Seite �

Soldaten und Bedienstete des JgB �8 !Liebe Freunde und Gönner!

Der avisierte heiße Herbst ist in vollem Gange.Gefechtsübung PANDORA, Force Integration

Training der Task Force 18, Weiterführung der Basisausbildung des Einrückungstermines Oktober am Truppenübungsplatz „Seetaleralpe“ für drei-einhalb Wochen, Gefechtsübung „Pacemaker 07“, Überleitung des Bataillons in den neuen Organisa-tionsplanes ohne Kampfunterstützungskompanie, Vorbereitung für den Garnisonsball 08, Umbau des Objektes 2 sind nur einige Highlights, die uns den Herbst verkürzen.

Bisher ohne wesentliche Vorkommnisse; dies ist sicher auf den beinahe geschlossenen Zusammen-halt des Verbandes zurückzuführen.

Es gibt allerdings einige Punkte, die sowohl mei-ner Person als auch dem Kader unter den Nägeln brennen:

1.   Beteiligung an der ESVP Mission im Tschad! Wenn ich den Personalbedarf für die Mission lese, dann muss ich feststellen, dass jene Teile des Kontingentkommandos und der Stabskom-panie gesucht werden, die in St. Michael beim JgB 18 seit Februar 2007 „stand by“ sind. Genau für jene Einsätze hat man Kaderpräsenzelemente geschaffen und aufgestellt. Diese Kontingente wieder mit Masse nach dem „Formein-Prinzip“ aufzubieten, widerspricht allen Grundsätzen ei-ner Kaderpräsenz. Ich darf meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass hier keine Absicht verborgen ist.

2. Finanzen!  Eine finanzielle Bedeckung der Gefechtsü-bungen des TF 18 ist bis dato nicht gegeben. Selbstverständlich hoffen wir alle auf den alljähr-lichen Geldsegen mit Ende des Jahres. Grundla-ge für eine seriöse Planung ist dies keine. Auch der Herr Bundesminister hat aus dem Tschad anderes verlauten lassen.

3.   Assistenzeinsatz  zur  Grenzraumüberwa­chung im Jahr 2008!  Nach unseren Informationen endet der AssE/GRÜ Ende dieses Jahres. An eine Weiterführung in abgeänderter Form wird gedacht. Ich darf als Kommandant dieses Verbandes nur darum bitten, das Assistenzziel klar und deutlich zu formulie-

ren, sodass ich meinen Soldaten erklären kann, warum sie sich nächtelang im Burgenland und Niederösterreich befinden und nicht das Gefühl haben nur die dortige Wirtschaft zu unterstützen.

4.   Einsatzorgplan  oder/und  Rotationsprinzip! Tatsache ist, dass nach gewissen zeitlichen Ab-läufen, die Designierung des Bataillonskomman-dos und der Stabskompanie wechseln sollte (5 – 6 Jahre), da ansonsten der Verband an die Gren-ze des Machbaren stößt. Dies bedeutet, dass mit dem Rotationsprinzip eine praktikable Lösung der Folgeverwendungen durchgeführt werden kann. Den Einsatzorganisationsplan halte ich für ein Bataillonskommando und die Stabskompanie nicht zielführend, weil hier Doppelgleisigkeiten geschaffen werden, die dem Grundsatz der Ein-heit der Führung völlig widersprechen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren!Mit der ersten Ausgabe des Oberlandes im Jahr

2008 werden wir auch den neuen Brigadekomman-danten vorstellen. Mit Mitte Dezember 2007 wird der derzeitige Kommandant, Brigadier Günther Po-lajnar in den wohlverdienten Ruhestand wechseln.

Sehr geehrter Herr Brigadier! Ich darf Dir im Namen meiner Soldaten, aber vor allem in meinem persönlichen Namen alles Gute für die Zukunft wün-schen. Wir danken Dir für Deine immer offenen Oh-ren die Anliegen der Truppe betreffend. Es gab zwar des Öfteren Meinungsverschiedenheiten zwischen uns. Dir war die Brigade immer mindestens das gleiche wertvolle Anliegen, wie mir das Bataillon. Es hat uns immer eines geeint: die Arbeit für dieses Bundesheer! Alles Gute!

In diesem Sinne darf ich mich bei meinen Solda-ten für die Arbeit im Jahre 2007 bedanken. Ohne Sie wäre vieles nicht möglich gewesen. Dass es im Jahre 2008 wesentlich ruhiger wird, kann ich nur als frommen Wunsch bezeichnen. Sie wissen ja: „Nur ein beschäftigter Soldat, ist ein guter Soldat“.

Abschließend wünsche ich ihnen und ihren Fami-lien ein geruhsames Weihnachtsfest und ein gesun-des und erfolgreiches Jahr 2008

Ihr

(Manfred HOFER, Obstlt)

Ein heißer Herbst!

Der avisierte heiße Herbst ist in vollem Gange.

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Seite 2 DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007

Die Lage in Mainland spitzte sich seit einigen Tagen zu. Rubier und Labislatier, Einwohner von Mainland, versuchten sich gegenseitig durch An-schläge und Demonstrationen territoriale Ansprüche geltend zu machen. Die „Multinationale Brigade Steiermark“ setzte alle Kräfte ein um Sicherheit und Stabilität in Mainland zu gewährleisten. Jedoc h war die Anzahl der eingesetzten Truppe vor Ort zu gering um die Lage zu beherrschen, daher wurde die „Task Force 18“ aus dem Verfügungsraum herange-führt um die Brigade zu verstärken.

Nun galt es für die neuen Kräfte die „Büchse der Pandora“ zu finden, bevor sie geöffnet wird und Un-heil über ganz Mainland verbreitet. Das bedeutete, sich so schnell als möglich in die Lage einzuarbei-ten und mögliche Unruhezellen aufzuklären und zu vernichten.

Nach der griechischen Mythologie brach nach dem Öffnen der Büchse der Pandora alles Schlechte über die Welt herein. Diese Büchse war ein Ge-schenk von Zeus an Pandora, welche den Titan Epi-metheus ehelichte. Die Büchse sollte nicht geöffnet werden, doch Pandora – übermannt durch ihre Neu-

gier – öffnete sie trotzdem. Ab diesem Zeitpunkt kam alles Schlechte über die Welt. Zuvor hatte die Menschheit keine Übel, Mühen oder Krankheiten gekannt, und die Menschen waren außerdem – wie die Götter – unsterblich. Bevor jedoch auch elpis (gr. Hoffnung) aus der Büchse entweichen konnte, wurde sie wieder geschlossen. So wurde die Welt ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnete und so auch die Hoffnung in die Welt ließ. (Quelle: Hesiod, Werke und Tage 54-105) Heute ist das ‚Öffnen der Büchse der Pandora‘ der Inbegriff für Unheilbringendes.

Die Übung wurde nach der Lage „Pandora“ benannt und es galt Aufgaben auf der Ebene der Kompanie zu bewältigen und so die KPE Ziele zu erreichen. Nationale militärische Beobachter über-prüfen die Kompanien hinsichtlich ihrer Einsatzbe-reitschaft.

Das waren die Voraussetzungen für die Kom-panien der Kaderpräsenzeinheiten (KPE), die am Montag den 15. und 22. Oktober 2007 in die Übung „Pandora“ einstiegen. Der Auftrag lautete: Gewin-nen des Camps „Ortnerhof“ und überwachen der

Die Suche nach der Büchse der Pandora

Die Task Force 18 übte zwei

Wochen in der Obersteiermark.

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verantwortlichen Zone. Bereits am ersten Tag mach-ten Soldaten Bekanntschaft mit freundlich gesinnten Einwohnern und Vertretern der Presse die sie um ihre Meinung fragten.

In der ersten Woche wurden die KPE Kompanien von Jägerbataillon 17 und 24 evaluiert. Die Stabs-

kompanie/Jägerbataillon 18 und die KPE Kompanie des Jägerbataillons 25 unterzogen sich in der zwei-ten Woche der Überprüfung. Die Evaluierungsteams setzten sich aus Offizieren und Unteroffizieren des Streitkräfteführungskommandos, der 6. und 7. Jä-gerbrigade zusammen.

Den Rahmen der Übung bildet ein Szenario, in dem es einen Konflikt zwischen zwei Volksgruppen gab. Nach erfolgtem Waffenstillstand kam es zum Einsatz einer internationalen Truppe zur Friedens-sicherung.

Die Aufgabe der Soldaten, war es in ihrem Verant-wortungsbereich für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Das bedeutet die Durchführung von Patrouillen, Betreiben von Kontrollpunkten, Schutz von Min-derheiten und Zusammenarbeit mit zivilen Hilfsor-ganisationen.

Die Kompanien wurden in einem Camp am Gar-nisonsübungsplatz Ortnerhof untergebracht, von wo sie ihre Aufträge zu erfüllen hatten. Geübt wur-de hauptsächlich in den Gemeinden St. Michael, Traboch, Radmer, und Kraubath. Es wurde primär auf privaten Flächen geübt um den Soldaten eine Abwechslung zu bieten, da die Gegebenheiten auf unseren Übungsplätzen hinlänglich bekannt sind. Darüber hinaus wollte man die Situationen so re-alistisch wie Möglich darstellen, da in friedenser-haltenden Einsätzen die Soldaten auch Rücksicht auf die zivile Bevölkerung nehmen müssen. Die Übungsleitung und das taktische Bataillonskom-mando wurden durch das Jägerbataillon 18 gestellt. Hierbei lag die Hauptarbeit bei Hauptmann Chri-stian Bachmann und Hauptmann Christian Ninaus, die sich bereits mehrere Wochen mit der Planung und Organisation der Übung beschäftigten.

Die Kompanien mussten Checkpoints betreiben, Hausdurchsuchungen durchführen, Transporte be-schützen, Demonstrationen abwehren und zu guter Letzt einen Angriff zur Inbesitznahme von Gelände-teilen durchführen. Die Überprüfungsteams waren begeistert von der Übungsanlage und konnten so op-timal die Zielerreichung der Kompanien beurteilen.

In weiterer Folge wird die „Task Force 18“ als ge-samtes Bataillon in der 48. und 49. Kalenderwoche erneut zusammengezogen und von internationalen Beobachtern überprüft.

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Feierliche Waffenübergabeder 2. Kompanie

Am 1. Oktober 2007 rückten wir gemeinsam mit 300 weitern Rekruten in die Landwehrkaserne des Jägerbataillons 18 in St. Michael ein. Davon kamen 107 Männer in die 2. Kompanie.

Am 2. Tag spät abends, ließ der Befehl: „2. Kompanie, zur Waffenübergabe austreten!“, uns Rekruten dieses Einrückungstermins aus dem Kom-paniegebäude stürmen.

Am Vorplatz angekommen fanden wir uns in ei-ner feierlichen Atmosphäre wieder. Vor uns standen

zwei v-förmig angeordnete Tische, auf denen die Sturmgewehre 77 A1, die Dienstwaffe des öster-reichischen Bundesheeres, in einer Reihe aufgelegt waren. Die untergehende Sonne und die beiden Feuer, welche in Stahlhelmen entzündet wurden, unterstrichen die Feierlichkeit dieser Zeremonie.

Diese Feierlichkeit, am zweiten Tag nach dem Einrücken, war das erste große Ereignis für alle Grundwehrdiener, vor dem Beginn unserer Ausbil-dung zum Soldaten.

Nach Beendigung der Aufstellung trat der stell-vertretende, Kompaniekommandant Hauptmann

EinrückungsterminOktober 2007

Am 1. Oktober rückten 300 Frauen und Männer in die Landwehrkaserne in St. Michael ein.Die Grundwehrdiener wurden auf die 1., 2., und 3. Jäger­kompanie aufgeteilt, wo sie die Basisausbildung 1 absolvieren.68 Rekruten der 1. Jägerkompanie wur­den nach sechs Wochen Kernausbildungszeit um Militärkommando Steiermark versetzt.

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Kugelweis, vor und begann mit der Übergabe der ersten Waffe. Er ließ den ersten Rekruten austreten und reichte ihm, mit der Frage: „Sind sie sich der Verantwortung bewusst, die wir ihnen hiermit über-geben?“, die Dienstwaffe.

Der Rekrut nahm die Waffe mit den Worten: „Jawohl, ich bin mir der Verantwortung bewusst“, an sich und trat wieder in die Formation ein. Die restlichen Waffen wurden dann von den Zugskom-mandanten übergeben.

Insgesamt handelte es sich in der 2.Kompanie um 107 Gewehre.

Für viele der Eingerückten war es ein neues Ge-fühl, weil sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Waffe in den Händen hielten. Nichts desto trotz war es für die meisten von uns ein besonderer Augen-blick, den wir nicht so schnell wieder vergessen werden.

Einigen von uns wurde erst in diesem Augenblick so richtig bewusst, welche Verantwortung wir soe-ben übernommen haben. Des Weiteren realisierten

wir erst jetzt, dass von uns erwartet wird, die Heimat mit allen nur erdenklichen Mitteln, selbst mit der Waffe zu schützen. Um dies mit bestem Gewis-sen ausführen zu können spielt die Verbundenheit zwischen Soldat und seinem Heimatland eine sehr wichtige Rolle.

Ein wichtiger Satz der Ausbilder, welcher sich von Anfang an ganz besonders eingeprägt hat, lau-tet: „Waffe immer am Mann“.

Nach dem Abtreten in die Unterkunft, verließen wir Rekruten den Platz und gingen in unsere Zim-mer, um uns auf die Nachtruhe vorzubereiten. Viele der Kameraden haben im Bett sicherlich noch einige Zeit damit verbracht, sich Gedanken darüber zu machen, was nun von uns erwartet wird und welche Verantwortung wir nun für die Dauer der Ausbil-dung mit uns tragen werden.

Rekrut Peter Auzinger(Soldatenvertreter der 2. Jägerkompanie)

undRekrut Markus Enzenberger

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Die feierliche AngelobungAm Mittwoch, dem 24. Oktober 2007, war es so

weit. Endlich konnten wir unsere Leistungen beim Exerzieren unter Beweis stellen.

Alles fing damit an, dass wir um 14 Uhr die Reise von St. Michael nach Graz, in die Belgierkaserne antreten mussten. Dort bereiteten wir uns noch ein-mal mit den anderen Einheiten auf die Angelobung vor. Insgesamt waren bei diesem Festakt 600 Solda-ten aus verschiedensten Verbänden der Steiermark vertreten. Nach einer letzten Stärkung, dem Abend-essen, ging es in einer großen Buskolonne unter Polizeieskorte zum Schloss Eggenberg bei Graz, wo die eigentliche Angelobung stattfand.

Trotz dieses trüben, kalten Oktoberabends fanden sich viele Verwandte, Bekannte, Gäste und Besucher im Schloss ein, um mit uns dieses Ereignis zu feiern. Das erleichterte uns die Angelegenheit sehr, da wir nun wussten, dass wir nicht die einzigen sind, die in der Kälte ausharren mussten.

Nach dem Einmarsch der Soldatinnen und Solda-ten ins Schlossgelände und dem Ausrichten der Ein-heiten begann der eigentliche Teil der Festlichkeit.

Wie bei jeder großen Veranstaltung des Bundes-heeres, begann auch diese mit dem Abspielen der Bundeshymne. Spätestens jetzt, wurde uns allen klar, dass von uns keine eine tadellose Leistung er-wartet wurde. Aber nach den vielen anstrengenden Übungstagen waren sämtliche Abläufe der Angelo-bung schon verinnerlicht.

Von nun an hieß es für alle 2 Stunden stramm zu stehen. Die dabei gewonnene Erkenntnis über die Zeiteinschätzung ohne Uhr war vernichtend.

Nach der Flaggenparade wurden die Ehrengäste begrüßt. Ergreifend waren auch die darauf fol-genden Ansprachen diverser Amtsträger, die durch kurze Musikstücke der Militärmusik untermalt wur-den. Bei den Ansprachen wurde noch einmal die Wichtigkeit des Grundwehrdiners beim österrei-chischen Bundesheer unterstrichen.

Das es in der Zwischenzeit immer dunkler und kühler wurde, konnte man in den Publikumsreihen vereinzelt fröstelnde Personen beobachten, welche in der Menge etwas Wärme suchten.

Der nächste Teil der Veranstaltung bestand darin, die Gelöbnisformel zu sprechen. Dazu wurde das Feldzeichen gesenkt, und vier Soldatinnen und Sol-daten legten stellvertretend für uns alle die Hand auf dieses. Danach sprachen wir die Angelobungsfor-mel. Diese drang mit einem hallenden Echo über die Schlossmauern hinweg. Besonders beeindruckend war das Echo der Schlusswörter „…zu dienen!“.

Erst in diesem Moment wurden wir uns unserer Pflichten und Aufgaben im österreichischen Bun-desheer, so richtig bewusst. Bestätigt fühlten wir uns auch durch den kräftigen Applaus der anwesenden Menschenmenge.

Nun waren die 2 Stunden in der Kälte fast vorbei. Nichts desto trotz war es nicht so schlimm zu ertra-gen, wenn man den Stolz der Angehörigen in ihren Augen sah.

Als Schlussteil wurde der große österreichische Zapfenstreich, ein Musikstück mit Trompeten, Trommeln und Pauken, von der Militärmusik ge-spielt. Dieses Stück wird nur bei wichtigen militä-rischen Anlässen gespielt und war somit ein einzig-artiges Erlebnis für uns alle.

Nach dem Ausmarsch aus dem Schlossgelände wurde die Formation aufgelöst und wir hatten Zeit uns mit unseren Eltern und Freunden zu treffen.

Das war also der Tag, an dem wir Rekruten des Einrückungstermins Oktober 2007 symbolträchtig in das österreichische Bundesheer aufgenommen wurden.

Rekrut Michael Brauneis undRekrut Mathias Koller

Ersatzmänner des Soldatenvertretersder 2. Jägerkompanie

IMPRESSUM

Medieninhaber:Republik Österreich, Bundesministerium für Landesverteidigung

Herausgeber:Obstlt Manfred HOFER

Redaktion: Hptm Jörg MESSNERLandwehrkaserne, Brunn 13, 8770 ST. MICHAEL i. O.

Tel.: 03843-2454; FAX 03843-2454-1700E-Mail: [email protected]

Hersteller:Layout: Universal Druckerei, Gösser Straße 11, 8700 LEOBEN

Druck und Endfertigung: BMLV / Heeresdruckerei R 6000

Die Fotos dieser Ausgabe stammen von

Militärkommando Steiermark

VizeleutnantJohann Friml

VizeleutnantJohann Diethard

Stabswachtmeister Michael Lach

WachtmeisterMartin Kleinhenn

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DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007 Seite 7

Vom 19. bis zum 21.September war der Groß-teil des Ausbildungskaders des Jägerbataillons 18 am Truppenübungsplatz Pöls südlich von Graz zu finden. Als Teil der jährlichen Kaderfortbildung standen 3 Tage Ortskampf auf dem Programm. Nach einer theoretischen Einweisung in den Ortskampf durch den Hauptverantwortlichen der Jägerschule, Hauptmann Markus Mautz, wurden wir an die drei Ausbilder der Jägerschule übergeben. Am ersten Tag wurden das Nehmen von Räumen und Stie-genhäusern, das Eindringen in ein Haus mit Hilfe von Kameraden, von Blitzableitern und Seilen als Stationsbetrieb geübt. Beim Fassadenklettern be-wiesen die älteren Kameraden, dass sie noch nicht lange nicht zum „alten Eisen“ gehören. Scheinbar problemlos schwangen sich Alt und Jung die Mau-ern hinauf.

Als erste Aufgabe für unsere Gruppe, stand das Eindringen in ein Haus nach der Sprengung eines verrammelten Fensters, oder einer versperrten Tür an. Die Sprengladungen wurden zusammengestellt, angebracht und gezündet. Mit weiteren Angriffen in Gruppenstärke endete der erste Fortbildungstag. Die weiteren Tage der Fortbildung waren geprägt durch Angriffe auf die Ortskampfanlage in Zugs-stärke. Das Ganze wurde bei ständigem Wechsel der Kommandanten regelmäßig im Schwierigkeitsgrad gesteigert. Es wurde mit Knallmunition und Duell- Simulatoren geübt, um der Realität möglichst nahe zu kommen. Übungshandgranaten und Nebelhand-granaten standen im Überfluss zur Verfügung, was ohnehin unabdingbar im Orts- und Häuserkampf

ist. Schüsse, Explosionen, gebrüllte Befehle und die Hilfeschreie der simulierten Verwundeten hallten über den Truppenübungsplatz. Großes Lob gilt unseren beiden „Kampf-Sanis“ Stabswachtmeister Jürgen Mayr und Stabswachtmeister Horst Hafner, welche die an sie gerichteten Aufgaben mit enorm hoher Professionalität und Ruhe in Angriff nahmen. Sie machten die Verwundeten transportfähig, legten lebensrettende Infusionen und wirkten beruhigend auf die Verletzten ein.

Bei den folgenden Angriffen kam plötzlich der Jagdtrieb in uns auf. Durch den Ehrgeiz nicht getrof-fen zu werden und den vollen Einsatz aller Solda-ten entbrannte ein unglaublicher Angriffsschwung. Jeder wollte da mit! Jetzt konnte, was vorher nur abschnittsweise geübt wurde, im Ganzen angewen-det werden: Annäherung, Einbruch, Kampf im Haus und dann weiter von einem Gebäude zum nächsten. Die älteren Kameraden konnten erkennen, dass sie es noch draufhaben zu führen und zu kämpfen. Ei-nige jubelten, dass sie genau so etwas wieder einmal gebraucht hätten, da das jetzt vorrangige Ausbil-dungsthema „Schutz“ zu wenig „Action“ biete. Die jungen Kameraden haben auch aus jedem Angriff etwas für sich herausholen können.

Dank dem ruhigen Agieren der Ausbilder der Jä-gerschule, den gediegenen Nachbesprechungen und dem Kampfgeist der 18er kann man abschließend von einer äußerst erfolgreichen Kaderfortbildung sprechen.

Offizierstellvertreter Hannes Forstner

Kaderfortbildung Ortskampf

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Seite 8 DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007

Das Ziel: Der Notfallsanitäterkurs an der Sanitäts-schule des Österreichischen Bundesheeres.

Nach 2-stündiger Autofahrt und den ersten orga-nisatorischen Maßnahmen stand die erste Heraus-forderung im Notfallsanitäterkurs bevor. Es galt, die Aufnahmeprüfung zu bestehen um einen der 30 Kursplätze zu ergattern.

Mittels eines Fallbeispiels wurden das Können und die Kompetenz unserer Sanitäter geprüft.

Dieses Fallbeispiel sah folgendermaßen aus: Zwei Sanitäter, ein abgestürzter Bergsteiger. Dieser schwer verletzt, der Notarzt war im Moment nicht verfügbar. Der Patient lag am Boden, er blutete aus Nase, Mund und Ohren und beide Beine waren gebrochen. Zuerst schrie er noch vor Schmerz, doch plötzlich war es still. Er hatte das Bewusstsein ver-loren und atmete kaum noch. Die Zeit lief uns da-von, und wir begannen den Patienten zu versorgen: Sauerstoff, EKG, Schienung etc. wurden angelegt, Infusionen und Intubation vorbereitet.

Nach 30 Minuten war die Prüfung beendet. Das Ergebnis wurde erst am nächsten Tag bekannt gege-ben. Wir waren zuversichtlich, denn immerhin hatte der Patient überlebt.

Tags darauf saßen wir angespannt im Lehrsaal und warteten auf die Bekanntgabe des Ergebnisses. Als dann endlich fest stand, dass wir es geschafft hatten, fiel uns ein riesiger Stein vom Herzen und wir konnten zuversichtlich in die nächsten Wochen und Monate gehen.

In der ersten Woche überwog noch die Theorie: Wir wurden in Psychologie, Anatomie- und Physio-logie, Hygiene etc. unterrichtet und über rechtliche Grundlagen belehrt. Ab der zweiten Woche gingen wir über in die Praxis: Von Atemnot, über Kinder-notfälle bis hin zur Schussverletzung wurde alles im Detail gelehrt und im Anschluss praktisch geübt.

Teilweise wurden auch Filme über reale Einsätze gezeigt, welche uns die Behandlungsmethoden ein wenig näher bringen sollten. Dies raubte so man-chen von uns den letzten Nerv.

Teil der Ausbildung war auch eine Übung im Tritolwerk. Bei über 30°C übten wir den Ernstfall: Ein Gebäude war eingestürzt, mehrere Verletzte lagen unter den Trümmern begraben. Wir wurden in Bergetrupps eingeteilt. Mit einer Schaufeltrage „be-waffnet“ machten wir uns auf die Suche. Nach ca. 10 Minuten fanden wir einen Verletzten: Er war nur unter äußerster körperlicher Anstrengung über einen kleinen Tunnel zu erreichen. Jetzt waren Geschick-lichkeit, Improvisationstalent und Kraft gefragt. Schlussendlich schafften wir es aber trotzdem, den Verwundeten zu bergen und danach fachgerecht zu versorgen. Nach dieser Übung wurden wir noch im Bergen aus Personenkraftwagen und Lastkraftwagen mit anschließender Reanimation eines Unfallopfers, ausgebildet.

Nach vier Wochen Ausbildung war es endlich soweit: Wir wurden auf unsere Praktika geschickt. Vier Wochen im Krankenhaus in denen es galt, in den Bereichen OP, Intensivstation und unfallchirur-gische Ambulanz unsere Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten zu vertiefen.

Den Abschluss sollte ein äußerst anspruchsvolles, aber lehrreiches Praktikum auf einem Notarztwagen bilden.

Ein Dienst am Notarzteinsatzfahrzeug dauert 12 Stunden. Diese bedeuten 12 Stunden Adrenalin pur. Man weiß nie wann der nächste Einsatz kommt und wenn dann das Telefon läutet, weiß man nicht, was einen am Einsatzort erwartet. Vom „harmlosen“ Kollaps bis zum schweren Verkehrsunfall – es kann alles sein. Beim Einsatz zählt jede Minute; jeder Handgriff muss sitzen und dabei soll man auch noch Ruhe bewahren.

Das war anfangs gar nicht so einfach, jedoch mit der Zeit bekamen wir Sicherheit und Routine.

Nach acht Wochen Praktikum war es soweit: Fünf Teilprüfungen galt es zu bestehen. Am Gang vor den Prüfungsräumen herrschte große Hektik. Jeder versuchte in den letzten Minuten vor der Prüfung noch etwas zu lernen. Kurz vor 2000 Uhr verließ der letzte „Prüfling“ den Raum. Tags darauf erfuhren wir von unserer bestandenen Prüfung. Wir waren unheimlich erleichtert und stolz darauf, uns ab jetzt Notfallsanitäter nenn zu dürfen.

Nach der Zeugnisverteilung und der restlichen Administration machten wir uns überglücklich auf den Weg in „unsere Landwehrkaserne“.

Mit gutem Wissen und Gewissen können wir nun behaupten, in den letzten Monaten viel gelernt zu haben. Wir könne uns sicher sein, das Gelernte praktisch anwenden zu können, wenn jemand den „Sani“ ruft.

Leave no man behind! Stabswachtmeister Heribert Eberdorfer

Notfallsanitäter-Kurs

Am 14 Mai 2007 machten sich unsere beiden

Sanitäter Stabswacht­

meister Eberdorfer

und Korporal Obermayer auf den Weg nach

Wien in dieVan­Swieten­

Kaserne.

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DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007 Seite �

Am 22. Mai 2007 gelang es der Stabs-kompanie, drei Hubschrauber der Type Augusta Bell 212(AB-212) in die Aus-bildung der Soldaten einzubinden. Um eine möglichst hohe Auslastung der Hub-schrauber zu erlangen, wurde nicht nur der Aufklärungszug im Thema „Aerohead“ ausgebildet, sondern es wurde auch dem schweren Granatwerferzug eine Außen-lastausbildung ermöglicht. Der Fernmel-dezug, der Instandsetzungszug und die Versorgungsgruppe wurden zusätzlich in die Ausbildung integriert.

Der erste Hubschrauber landete um 09:30 Uhr in der LW-Kaserne an. Unmit-telbar nach der Einweisung des Piloten wurde die erste Gruppe des Aufklärungs-zuges in die Landezone Ortnerhof geflo-gen. Dort wurde die Gruppe im Rahmen der Aeroheadausbildung direkt auf der Straße abgesetzt.

Der „Aerohead“ ist eine besondere Art des mobilen Checkpoints, welcher über-wiegend im Auslandseinsatz seine An-wendung findet. Dabei wird eine Gruppe von Soldaten an einem günstigen Punkt abgesetzt um einen Checkpoint zu errich-ten, um so das gewünschte Zielfahrzeug anhalten zu können. Bei dieser Form des Checkpoints ist es wichtig, einen Funker mit einer dementsprechenden Ausrüstung in der Gruppe zu haben, da sich der Hub-schrauber nach der Anlandung in einen Warteraum begibt und sich dort für den Kommandanten des Checkpoints bereit-hält. Da in einem Auslandseinsatz mit

einer Minenlage zu rechnen ist, wurde auch für die Ausbildung eine Minenlage ausgegeben. Weder der Hubschrauber noch die Soldaten durften sich abseits der festen Straßen bewegen.

Nachdem alle vier Gruppen des Auf-klärungszuges unter dem Kommando von Leutnant Markus Wilfinger den Aerohead am Ortnerhof bezogen hatten, wurde vom Kompaniekommandanten der Befehl er-teilt, einen halbzugsstarken Aerohead im Raum Kraubath durchzuführen. Auch hier galt die ausgegeben Minenlage. Für diesen Auftrag standen nun zwei AB 212 zur Verfügung, um den Halbzug in einem Lift in die Landezone zu bringen. Um ausbil-dungstechnisch die Sicherheit gewährlei-sten zu können, stand ein Militärstreifen-trupp zur Verfügung, welcher die Straße während der Anlandung der Hubschrauber sperrte.

Alle Landevorhaben waren natürlich mit der Bezirkshauptmannschaft und der Polizei abgesprochen. Nachdem die Hub-schrauber gelandet waren, wurde sofort mit der Errichtung des Checkpoints be-gonnen und nach einiger Zeit gelang es auch, das gewünschte Zielfahrzeug, einen dunkelblauen Kombi, anzuhalten, und im Checkpoint zu kontrollieren.

Parallel zur Ausbildung des Aufklärungs-zuges fand die Ausbildung der anderen Sol-daten der Stabskompanie am Hubschrauber AB 212 statt. Der Fernmeldezug sammelte Erfahrungen beim Verladen, Ausfliegen und Anlanden eines Relaistrupps. Die Ver-

sorgungsgruppe führte einen Versorgungs-flug für Teile der Stabskompanie durch und sammelte Erfahrungen beim Verladen der verschiedenen Gebinde in den Hubschrau-ber, und der Instandsetzungszug wurde im Rahmen eines „Motivationsfluges“ in die Hubschrauberausbildung eingebunden.

Ein Highlight war jedoch sicherlich die Außenlastausbildung der Rekruten des Vollkontingentes des schweren Granatwer-ferzuges. Unter der fachkundigen Anlei-tung des Zugskommandanten, Vizeleutnant Kurt Robol durften die Rekruten nicht nur den Granatwerfer und die Versorgungs-pakete an den Hubschrauber „anhängen“, sondern hatten auch Gelegenheit, selbst mit den Hubschraubern mit zu fliegen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dies sicherlich ein erlebnisreicher Tag für die Soldaten der Stabskompanie war. Es muss auch in Zukunft gelingen, Hubschrauber bei jeder Art von Ausbil-dung zu integrieren. Die Soldaten dürfen sich vor diesem Gerät nicht fürchten, im Gegenteil, ein Hubschrauber muss wie ein Fahrzeug angesehen werden, dass unsere Soldaten unterstützt. Weiters ist es wich-tig, immer wieder neue Erfahrungen bei der Zusammenarbeit zu gewinnen. Zuletzt sollte jedoch ein entscheidender Punkt nicht unerwähnt bleiben: Die Motivation! Ein Hubschrauber, auch für jene Teile die eher weniger mit dieser Materie zu tun ha-ben, wirkt irrsinnig motivierend, und diese Motivation trägt wesentlich zum positiven „Gesamt-outcome“ des Bataillons bei.

Aerohead

Page 12: Das Oberland - Bundesheer

Seite �0 DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007

Solche Einsätze können meist nur durch die Betei-ligung mehrerer Nationen erfolgreich durchgeführt werden. Diese Zusammenarbeit mit Soldaten anderer Nationen setzt aber intensives gemeinsames Üben und gemeinsame Ausbildung bereits vor Beginn der jeweiligen spezifischen Einsatzvorbereitung voraus. Im September 2007 sollte der Aufklärungszug des Jägerbataillons 18 die Möglichkeit bekommen im Rahmen der 1. Jägerkompanie/Jägerbataillon 24 nach Deutschland zum Übungszentrum Infanterie in Hammelburg zu verlegen. Dort sollten wir als Teil eines Bataillons der Deutschen Bundeswehr üben. Als gemeinsame Ausbildungsziele waren der Kampf im verbauten Gebiet in der Ortskampfanlage Bonnland und das Üben im internationalen Rahmen vorgesehen. Doch es sollte anders kommen!

Die umfangreichen Vorbereitungen für diese Ver-legung, die bereits zu Beginn des Jahres 2007 begonnen und viel Zeit in Anspruch genommen hat-ten, sollten während einer einwöchigen Zusammen-ziehung der Kompanie in Hochfilzen abgeschlossen werden. Nach erfolgter Formierung in Hochfilzen war die weitere Verlegung der Kompanie nach Ham-melburg im Eisenbahntransport geplant. Während der Vorbereitungen auf die Gefechtsübung mit der

deutschen Bundeswehr bildete der Aufklärungszug die Gefechtstechniken des Kampfes im verbauten Gebiet, die Handhabung des MG 74 und des PAR 66/79 aus, und bereitete sämtliches Gerät für die Verlegung vor. Durch die Unterstützung von Haupt-mann Christian Ninaus, dem stellvertretenden S3 des Jägerbataillon 18 sowie der Kommando- und der Versorgungsgruppe der Stabskompanie, konnte auch die Schlacht des Papierkrieges erfolgreich geschlagen werden und alle erforderlichen Personal- bzw. Gerätedaten rechtzeitig gemeldet werden. Eine erfolgreichen Übung im Ausland gemäß § 2 Abs.1 lit. a Wehrgesetz 2001, also einer Übung zur militä-rischen Landesverteidigung, stand nichts mehr im Wege. Die Truppe war ausgebildet, vorbereitet und äußerst motiviert!

Die Absage kam in Form eines einfachen Fax drei Tage vor der Verlegung. In wenigen kurzen Sätzen wurde uns mitgeteilt, dass das Kontingent keine Einreisegenehmigung in die Bundesrepublik Deutschland erhalten und somit nicht verlegen würde. Begründung keine. Und so war von einer Sekunde auf die andere monatelange Vorbereitungs-arbeit und Ausbildung zu Nichte gemacht. Dement-sprechend groß die Enttäuschung. Da trainiert man

Sie zogen aus um in Deutschland zu üben und kamen bis Hochfilzen

Die Kader­präsenz einheiten

(KPE) des Österreichischen

Bundesheeres wurden mit

Schwergewicht für Einsätze im Ausland aufgestellt.

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hart, bereitet sich umfangreich und monatelang vor und darf dann seinen Job nicht machen. Tolle Moti-vation für alle Betroffenen. Was waren jetzt wirklich die Gründe dafür, dass drei Tage vor Beginn der Ver-legung ein Übungsvorhaben internationalen Aus-maßes einfach abgesagt wird? Die Antwort auf diese Frage teilte uns unser Bataillonskommandant nach unserer Rückkehr nach St. Michael mit: Obwohl es seit mehreren Jahren eine Ausbildungskooperation zwischen der deutschen Bundeswehr und dem Ös-terreichischen Bundesheer gibt, ist noch immer kei-ne rechtliche Basis geschaffen worden, um grenzü-berschreitende Übungen durchzuführen. Bisherige gemeinsame Übungen waren nur auf der Basis von Sondervereinbarungen durchgeführt worden.

Werte, für diese, für uns massive Enttäuschung verantwortliche Damen und Herren. Ich habe mich nicht des Geldes wegen in einer Kaderpräsen-zeinheit beworben. Das was ich monatlich mehr verdiene, erreiche ich auch mit zwei Diensten als Offizier vom Tag. Ich bin deshalb KPE-Soldat, weil ich möglichst professionell meinen Job erledigen möchte und weil ich Soldaten im internationalen Einsatz und bei Übungen im In- und vor allem in Ausland führen will. Ich möchte mit Armeen andere Nationen zusammenarbeiten und mein Wissen und Können nicht bloß in der Ausbildung in der Heimat-garnison einsetzen dürfen. Das ist meine Motivation und auch die meiner Unteroffiziere. Also bitte, nehmt uns diese Motivation nicht durch solche Ab-sagen und vor allem lasst uns unsere Arbeit machen. Denn wir arbeiten tagtäglich hart an uns selbst um unseren Job gut zu machen und die an uns gestell-ten Erwartungen zu erfüllen. Also erfüllt bitte auch unsere Erwartungen, die wir von einer KPE haben. Eine davon ist an internationalen Übungen teilneh-men zu dürfen.

Doch um nicht alles schwarz zu malen, auch aus

der größten Enttäuschung kann man lernen. Was nehmen wir also mit außer einer Absage? Wir wis-sen nun, wie man Soldiersboxen „soldatensicher“ packt und wir können alle für eine Auslandsverle-gung notwendigen Zettel ausfüllen (und das sind eine ganze Menge). Wir wissen nun, dass wir für eine Verlegung nach Deutschland, auf Grund der erhöhten Gefährdung im Einsatzraum, eine Freiwil-ligen-Meldung unterzeichnen müssen. Wir haben herausgefunden, dass das Gerät eines Jägerzuges in 15 Kisten verpackt werden kann und wie viele verschiedene Serialnummern an den Zoll gemel-det werden müssen, da fast jeder Gegenstand bei uns eine eigene Serialnummer hat. Einer unserer Kraftfahrer weiß nun, dass ein Pinzgauer auf nasser Fahrbahn recht leicht umkippt, wobei ich mir diese Erfahrung lieber erspart hätte. Weiters lernten wir, dass „unser Freund und Helfer“ oft nicht so hilft, wie man es gerne hätte. Aber als wichtigste Erfah-rung nehmen wir mit dass wir, der Aufklärungszug, problemlos in einen Jägerzug transformiert wer-den (und das schneller als bis 2010, oder bereits doch 2012?) und statt im Zugsrahmen aufzuklären auch im Kompanierahmen angreifen können. Auch wir besitzen diese berühmt-berüchtigte, allzeit und überall gelobte, uns von anderen Armeen abhebende Flexibilität. Nur auf die Tatsache, dass wir von un-serer oberste Führung aus nicht zu Übungen verle-gen dürfen, darauf kann ich nicht flexibel reagieren. Da wird unsereins vor vollendete Tatsachen gestellt. Doch dann taucht eine Frage in meinem Kopf auf und geht mir nicht mehr aus dem Sinn: Wie wollen wir ein Brigadeäquivalent in den internationalen Einsatz entsenden, wenn wir es nicht einmal mit einer Jägerkompanie bis in die Bundesrepublik Deutschland schaffen?

Leutnant Wilfinger MarkusZugskommandant Aufklärungszug

Sie zogen aus um in Deutschland zu üben und kamen bis Hochfilzen

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Das Team bestehend aus Stabswachtmeister Papst, Stabswachtmeister Rossmann, Oberwachtmeister Pohl und Oberwachtmeister Skolc, hatte unterstützt durch die ABC Aufklärungsgruppe, den ABC Spür-trupp und einen Sanitätstrupp der Stabskompanie bereits eine vollständige Dekontaminationsstraße am Ortnerhof errichtet und war bereit, die anrü-ckende Truppe im Bereich der Entgiftung zu unter-richten.

Nach der Ankunft der übenden Teile ging es sofort los. Für die beiden Züge der Stabskompanie galt es zu lernen, wie eine komplette Dekontamination von Fahrzeugen und Ausrüstung auszusehen hat. Darü-ber hinaus, mussten die Soldaten am eigenen Leib verspüren, wie es ist, wenn jede Pore der Haut von sämtlicher Strahlung „befreit“ wird.

Die erste Station der „Deko-Straße“ widmete sich den jeweils fünf Kraftfahrzeugen der beiden Züge. Die Mannschaft saß ab, der Kraftfahrer fuhr weiter zu einem Becken, welches nach Abstellen des Fahr-zeuges hochgezogen wurde. In diesem Becken fan-den insgesamt zwei Fahrzeuge Platz. Nachdem die zwei Fahrzeuge vorschriftsgemäß abgestellt waren, konnten die Soldaten der ABC Abwehrkompanie sofort mit ihrer Arbeit beginnen.

Für die abgesessene Mannschaft, und die inzwi-schen wieder dazu gestoßenen Kraftfahrer ging es

zu Fuß weiter zu Station zwei, bei welcher jedem Soldaten seine Waffe abgenommen wurde. Die Sturmgewehre wurden ebenfalls, von dafür ausge-bildeten Soldaten, in die Einzelteile auseinander genommen und anschließend dekontaminiert.

Für die Schützen ging es weiter zur Entgif-tung der Schutzmaske, bevor jedem einzelnen der Schutzanzug vom Leib geschnitten, und die Schuhe dekontaminiert wurden. Nachdem dies erledigt war, musste die Bekleidung der Soldaten ausgezogen und luftdicht verpackt werden, da diese im Ernstfall der Vernichtung zugeführt wird.

Mit Hilfe eines Messgerätes wurde, die Haut der „Vergifteten“ untersucht, bevor es zu guter letzt in ein „Duschzelt“ ging. Bevor die frisch geduschten Aufklärer und Fernmelder jedoch aus dem Zelt steigen konnten, warteten bereits Handtücher und frische Wäsche auf diese.

Komplett „entgiftet“, frisch geduscht, neu angezo-gen und mit einem Lächeln auf dem Gesicht kamen die Schützen am Ende der „Deko-Straße“ an, womit die Ausbildung für diesen Tag abgeschlossen war.

Abschließend kann man sicherlich von einer ge-lungenen Ausbildung sprechen, welche für jeden Teilnehmer sehr interessant und lehrreich war.

Wachtmeister Martin Kleinhenn

Am Donnerstag, den 4.Oktober

2007 wurden der Aufklärungs­ und

der Fernmeldezug der Stabskompa­

nie/Task Force 18 von Teilen

der ABC Abwehr Kompanie aus

Graz am Ortnerhof begrüßt.

ARBC-Ausbildungder Stabskompanie Task Force 18

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Vom 9. bis 11. Oktober 2007 besuchte der Kom-mandant der „Alpini Brigata Julia“, Brigadegeneral Paolo Serra mit einer Delegation die 7. Jägerbri-gade. Ziel dieses Besuches war es die italienische Partnerbrigade über die 7. Jägerbrigade und deren Aufgaben einerseits sowie über die Übungsplätze der Brigade andererseits zu informieren. So stellten sich unter anderem das Pionierbataillon 1, das Artil-lerieregiment 1, das Stabsbataillon 7 und die beiden Jägerbataillone 18 und 25 vor.

Das Jägerbataillon 18 hatte den Auftrag, die De-legation in der Landwehrkaserne zu empfangen und eine Einweisung in die Aufgaben und Infrastruktur des Verbandes durchzuführen. Pünktlich um 1400 Uhr schwebten die Offiziere beider Brigaden mit dem Transporthubschrauber Augusta Bell 212 in der Kaserne ein, wo sie der Bataillonskommandant be-grüßte. Es folgte eine Präsentation im Lehrsaal der 3. Jägerkompanie, in der Oberstleutnant Manfred Hofer auf die speziellen Gegebenheiten beim Jä-gerbataillon 18 einging. Ganz besonders wurde die Aufstellung der Kaderpräsenzeinheit „Task Force 18“ hervorgehoben, da in der Landwehrkaserne die Führung dieses Einsatzbataillons beheimatet ist. Nach Kaffee und Kuchen führte der Bataillons-kommandant die Delegation durch die Kaserne, um einen Eindruck der modernsten Kaserne Österreichs

zu vermitteln. Der italienische Brigadekommandant zeigte sich sehr interessiert und erkundigte sich ge-nau über die Kaderpräsenzeinheiten und möglicher Einsatzräume. Bevor die Delegation mit dem Auto weiterreiste, wurden Gastgeschenke ausgetauscht.

Die nächste Destination war der Truppenübungs-platz Seetaler Alpe, auf dem man den Abend ver-brachte. Nach einem Empfang durch den Komman-danten des Übungsplatzes konnte man in „luftiger“ Höhe, bei einem tollen Hüttenabend den Tag aus-klingen lassen. Am letzten Tag, den das Jägerbatail-lon 25 in Klagenfurt gestaltete, fand ein Pistolen-vergleichsschießen statt. Dabei taten sich die beiden Brigadekommandanten als Meisterschützen hervor. Das Resümee dieses Besuches ist, dass die Soldaten der Brigata Julia sehr interessiert sind die Kontakte mit der 7. Jägerbrigade weiter auszubauen und zu vertiefen.

Besuch der Delegation „Alpini Brigata Julia“

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Schließlich hatten 20 Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 18 die Gelegenheit, Einblick in die Produktpalette und das Produktionswerk der vo-estalpine Eisenbahn in Zeltweg zu nehmen.

Dieser Zweig der voestalpine kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, und hat sich inzwischen zum Weltmarktführer im Bereich der Weichentech-nologie für Bahnen, Metros und Tramways gemau-sert. Die voestalpine Eisenbahn ist ein leistungso-rientierter Teil des voestalpine Mutterkonzerns und nennt insgesamt 34 Produktionsstätten auf allen 5 Kontinenten der Erde sein eigen.

Aus der 1851 von Graf Hugo Henckel von Don-nersmark gegründeten „Hugo Hütte“ entwickelte sich durch konsequente, innovative Beschäftigung mit dem Thema Bahn die VAE Eisenbahnsysteme GmbH (VAEE).

Heute ist die VAEE der führende Systempartner im Weichenbereich und bei Diagnoseeinrichtungen für alle Anwendungsgebiete. Von der Schwerlast, Hochgeschwindigkeit bis zum Nahverkehr werden Weichensysteme inklusive innovativer Antriebs- und Sicherungstechnik gefertigt, die großteils „just in time“ steckerfertig an die Einbaustelle geliefert werden. Im Mittelpunkt der Unternehmensphiloso-phie steht die Herausforderung, das System Bahn zu optimieren. Daher stehen die Entwicklung inno-vativer Lösungen auf höchstem technischen Niveau und die Minimierung der „Life Cycle Costs“ im Vordergrund.

All diese und noch viel mehr Informationen wurden der 18er Delegation nach dem Empfang durch einige Betriebsräte der voestalpine in einem topmodernen Briefingraum bei Kaffee und Kuchen

präsentiert. Nach der sehr interessanten und auf-schlussreichen Einweisung in den Betrieb folgte die noch interessantere Besichtigung des Werkes.

Die Produktion eines Weichensystems konnte Schritt für Schritt betrachtet werden. Von der An-lieferung des Grundstoffes(natürlich Metall der voestalpine) bis hin zu den abschließenden Tests zur Qualitätssicherung. Sichtlich beeindruckt machten sich die Teilnehmer nach der Werksbesichtigung auf zu einem Mittagessen, welches als Stärkung für eine, am Nachmittag geplante Besichtigung eines Bergbaustollens in Fohnsdorf dienen sollte.

Angekommen beim Montanmuseum in Fohnsdorf wurde die Delegation in drei Gruppen aufgeteilt und durch das Museum, mit angeschlossenem Schaus-tollen, geführt. Betreut wurden die Besucher von ehemaligen Arbeitern des Bergbauwerkes in Fohns-dorf. Die verstanden es die Geschichte des Bergbaus wirklich spannend und interessant wiederzugeben, so dass sich jeder in die Lage eines Bergbauarbeiters versetzen konnte.

Als Abschluss des Tages ging es in das Gasthaus Lorenzihof, wo nach einer Weinverkostung ein köst-liches Abendessen serviert wurde. Nach abschlie-ßenden Worten der Betriebsräte der voestalpine, richtete auch Oberstleutnant Manfred Hofer noch einige Worte an unsere Partner und überreichte ein Bataillonsabzeichen als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, bevor er den Befehl zum Auf-sitzen erteilte.

Dieser Tag bewies wieder einmal die gelebte Partnerschaft zwischen der voestalpine und dem Jägerbataillon 18.

Wachtmeister Martin Kleinhenn

Betriebsrat Madenberger lud

bereits bei der Partnerschafts­

veranstaltung im Juni auf der Seetaler Alpe

(Bericht Oberland 3/2007) das

Jägerbataillon 18 zu einem Besuch

ein.

Einladung bei der VAEE Zeltweg

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Freitag 18.Jänner 2008

ST. Michael Landwehrkaserne

Es unterhalten Sie:

Die Coconuts

Blue Velvet

F an S

Disco 89,6

Eröffnung durch die

Tanzschule Glauninger

um 2030 Uhr

Einlass:1900

Beginn: 2030

Karten:

Vorverkauf: 13 Euro

Wache Landwehrkaserne

Abendkassa: 15 Euro

Tischreservierung

unter 03843/2454-3883

Zutr i t t nur in f e s t l i cher Kle idung

28.Garnisonsball

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Das Ziel dieser Veranstaltung war es junge Frauen und Männer aus den umliegenden Bezirken in die Kaserne einzuladen und die wesentlichen Aufgaben der Kaderpräsenzeinheiten (KPE) zu präsentieren und somit eine Personalwerbung durchzuführen. Das Jägerbataillon 18 unterstütze das HPA bei der Durchführung der Veranstaltung mit der Präsentati-on der in St. Michael stationierten KPE Elementen.

Die Stabskompanie errichtete einen Stations-betrieb, bei dem Soldaten des Fernmeldezuges, Aufklärungszuges und Instandsetzungszuges ihre Ausrüstung und Aufgaben präsentierten. Da bei diesen Informationsblöcken die Soldaten und ihre Tätigkeiten im Vordergrund standen, gab es reges Interesse bei den Teilnehmern. Es wurden Aus-rüstungsgegenstände ausprobiert, diverse Waffen auseinander genommen, Funksprüche abgesetzt und zu guter Letzt wurden wertvolle Gespräche mit KPE Soldaten geführt.

Bei einem Informationsstand des Heeresperso-nalamtes hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, sich ausführlich über die Aufnahmekriterien zu informieren. Darüber hinaus wurden die Berufs-förderungsmaßnahmen bei Rückkehr in die zivile Arbeitswelt präsentiert.

Um das reichhaltige Informationsangebot zu nüt-zen, gab das Jägerbataillon 18 den „Soldaten im Ausbildungsdienst“ (PIAD) des Einrückungster-

mins Oktober 2007, die Möglichkeit an der Ver-anstaltung teil zu nehmen. Zurzeit bilden wir 18 PIAD aus, die in weiterer Folge ihr Interesse für die Kaderpräsenzeinheiten bekundet haben.

Die verantwortlichen Kommandanten, Oberst Moser (Heerespersonalamt) und Oberstleutnant Hofer (Jägerbataillon 18) sehen in solchen Ver-anstaltungen einen wichtigen Schritt in Richtung Personalgewinnung für Kaderpräsenzeinheiten. In diesen Zusammenhang sei zu erwähnen, dass Perso-nalgewinnung nur in enger Zusammenarbeit und auf regionaler Basis passieren kann.Das Servicebüro des Jägerbataillons 18 steht für weitere Interessenten und Fragen zur Verfügung. Unsere Erreichbarkeit:

Vizeleutnant Valentin Rauscher8770 St. Michael, Brunn 13Tel: +43 3843 2454 3884Fax: +43 3843 2454 1700E-Mail: [email protected]

Vizeleutnant Johann Diethart8770 St. Michael, Brunn 13Tel: +43 3843 2454 3883Fax: +43 3843 2454 1700E-Mail: [email protected]

Informationstag des Heerespersonalamtes

Auf Initiative des Heeres­

personalamtes (HPA) wurde am

Samstag den 6. Oktober 2007

eine Informations­veranstaltung

in der Landwehrkaserne

St. Michael durchgeführt.

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In unserer Nachbarkaserne Fliegerhorst Hinter-stoisser war vom 11. Mai bis 14. Oktober 2007 die Luftfahrtausstellung des österreichischen Bundes-heeres geöffnet. Im Hangar 8 konnte man die 50-jäh-rige Geschichte der österreichischen Militärluftfahrt hautnah erlebt. Viele Maschinen aus vergangenen Tagen kehren dort noch einmal ins Rampenlicht zurück. Unter den Stars fanden sich der legendäre Saab „Draken“, die Saab „Tunnan“ - auch „flie-gende Tonne“ genannt - oder die „Fougar Magister“. Begutachtet, bestaunt und von glänzenden Kinder-augen bewundert wurden auch Berühmtheiten wie die Saab „Safir“ oder die „Alouette“-Hubschrauber des Bundesheers. Auch eine Jak-11 ließ neben vie-len anderen Fliegern Erinnerungen wach werden.

Die Besucher hatten außerdem die Möglichkeit neben den ausgestellten Fluggeräten, viele interes-sante Informationen und Details aus der Luftfahrt-geschichte des Heeres zu erfahren. Ebenso erhielt man einen Überblick über die technischen Entwick-lungen in der Luftfahrt der letzten 50 Jahre.

Am Samstag den 6. Oktober 2007 nahm auch die Militärluftfahrtausstellung in Zeltweg an der Veran-staltung „Langen Nacht der Museen“ teil. Bis 1 Uhr in der Früh blieb am Fliegerhorst Hinterstoisser der Hangar 8 für Besucher geöffnet.

Ab 21 Uhr las der Militärpilot Christoph Obitz-hofer aus dem Buch „Nachtflug“ von Antoine de Saint-Exupéry. In dem Buch muss der junge Post-flieger Fabien in der Nacht während eines Gewitters über Argentinien in seiner Maschine um sein Leben kämpfen. Saint-Exupéry zeigt mit seinem Werk die Schwierigkeiten des Nachtflugs in den Pioniertagen der Fliegerei auf. Den gesamten Abend über konn-ten am Fliegerhorst mehr als hundert Gäste begrüßt werden.

Im Jahr 2007 sahen sich insgesamt rund 12.000 Gäste die Militärluftfahrtausstellung in Zeltweg an, ein Plus von 2.000 Besuchern gegenüber dem Vor-jahr. Seit nunmehr drei Jahren besuchten mehr als 70.000 Interessierte diese in Österreich einzigartige Ausstellung.

Luftfahrtausstellung in Zeltweg

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Die Laufsaison 2007:Zahlen – Fakten – Daten

Die Sektion Laufsport nahm in der heurigen Laufsaison an vielen Bewerben teil und konnte ausgezeichnete Ergebnisse erzielen. So konnten wir uns in der Laufszene etablieren und den HSV St. Michael und in weiterer Folge das Jägerbataillon 18 sportlich vertreten.

Das geschlossene Auftreten bei Veranstaltungen unterstrich die guten Mannschaftsergebnisse

und so nahm die Öffentlichkeit immer mehr Notiz von unserer jungen Mannschaft.

An dieser Stelle möchten wir uns bei unserem Kai-ser Willi, Kraftfahrunteroffizier der Stabskompanie, bedanken, der jede genehmigte Kfz-Anforderung stets im Sinn der Sektion umsetzte. Rückblickend konnten wir nicht nur unsere sportlichen Ziele errei-chen, sondern darüber hinaus Erfolge feiern.

Leider kam es jedoch durch den Ausstieg des Hauptsponsors zu Problemen im Bereich der Aus-stattung der Athleten. In Zukunft wird es an dem Sektionsvorstand liegen neue Sponsoren für die Sektion zu gewinnen um die Voraussetzungen für sportliche Leistungen zu schaffen.

Das Schwergewicht der Vorhaben für die Lauf-saison 2008 liegt in den Mannschaftswertungen der steirischen Meisterschaften und den regionalen Veranstaltungen.

In Folge eine kurze Übersicht der Bewerbe und Ergebnisse der HSV Athleten

Steirische  Meisterschaften  im  Crosslauf  in Leibnitz:l Vizemeister in der Mannschaft auf der Kurzdi-

stanz (Unterberger, Mord, Krempl).

l Steirischer Meistertitel in der Klasse M65 im Einzel durch Maier.

l Österreichische/Steirische 10km Straßenlauf in Deutschlandsberg: Rang 5 in der Mannschafts-wertung (Unterberger, Wohlmuther, Percht).

l Welschmarathon 2007 Ehrenhausen/Wies: Ge-samtsieg durch Pumhösl.

l Steirische Berglaufmeisterschaft in Rettenegg: Rang 3 in der Mannschaftswertung (Mord, Un-terberger, Percht).

l Marathon Masters Weltmeisterschaft in Riccio-ne/Italien: Rang 25. in der Klasse M40 durch Pumhösl.

l Ennstaler Laufcup 2007: Rang 1 in der Kinder-klasse durch Putz Anita.

l Österreichische Halbmarathon Meisterschaften in Krems: Rang 3 in der Klasse M65 durch Maier.

l Erzberglauf 2007 in Eisenerz: Überlegener Sieg in der Mannschaftswertung (Mord, Krempl, Pumhösl), Rang 1 u. 2 in der M30 durch Mord u. Pross, Rang 2 in der allg. Klasse durch Krempl, Rang 2 in der M 40 Durch Pumhösl, Rang 4 in der M65 durch Maier.

l Graz Marathon 2007: 9. Gesamtrang durch Pum-hösl und 21. Gesamtrang durch Unterberger

l Stiegl Stiegenlauf in Judenburg: Überlegener Tagessieg durch Krempl.

l Veitscher Grenzstaffellauf 54 km Einzelwertung: 2. Gesamtrang durch Krenn.

l Weiters wurden einige Siege bzw. Stockerlplätze bei diversen Veranstaltungen erreicht.

Der Schriftführer Sektion LaufsportOffizierstellvertreter Günter Schweighofer

Sektion LaufsportHSV St. Michael

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„Eine großartige Neuerung bei der Durchführung der diesjährigen Heeresmeisterschaft brachte inter-nationales Flair in die schon sehr müden nationalen Meisterschaften!“ – das wären die wahrscheinlich besten Worte für die vom 20.-25. August 2007 statt-findende Konkurrenz.

Schon vor meiner Fünfkampf-Karriere gab es zugleich nationale und internationale Meister-schaften im so genannten Military-Pentathlon. Heu-er entstand diese hervorragende Kombination durch großes Mitwirken von Nationalteam-Trainer und Vize-Weltmeister des Vorjahres Stabswachtmeister Günter Kaiser. Es ist sehr beeindruckend, wenn man als nationaler Hobby-Athlet gemeinsam mit inter-nationalen Profis am Start steht und bei fast allen Bewerben seine erbrachten Leistungen mit solchen Ausnahmesportlern vergleichen kann.

Der Ablauf der Meisterschaften blieb zum Groß-teil unverändert. Einzig das Schießen musste für einen Tag vorverlegt werden. Angereist aus Wien, vom Stabsunteroffizierslehrgang Fachteil Sanität nahm ich mit sehr gemischten Gefühlen an diesen Wettkämpfen teil. An ein zielorientiertes Training war aufgrund meiner laufenden Sanitätsausbildung (10. April 2007 – 10.April 2010) nicht zu denken. Ich konnte somit nur von meinen bisherigen Erfah-rungen und einem Minimaltrainingsprogramm nach Dienst zehren.

Mit 183 Ringen beim Schießen landete ich auf dem 4. Platz, den ich nach souveräner Laufzeit auf

der Hindernisbahn – 2:38,6 Min – gleich wieder ausbesserte. Diese Laufzeit hätte sich auch bei den internationalen Meisterschafen sehen lassen kön-nen. Ich lag somit vom 2. Wettkampftag an unange-fochten auf dem 1. Gesamtrang. Das Schwimmen konnte ich ebenfalls gewinnen und auch beim Hand-granaten- Ziel- und Weitwurf lag ich unter den Top 3 auf der Ergebnisliste. Die abschließenden 4 km im Geländelauf – in diesem Jahr sicherlich meine Stärke – absolvierte ich in 13:20 Min und lief somit heuer schon zu vierten Mal als Heeresmeister über die Ziellinie. Dieser Erfolg bescherte mir meine langersehnten 100 Punkte in der ewigen Fünfkampf-Wertung. Ich bin somit stolzer Träger des goldenen Leistungsabzeichens im Militärischen Fünfkampf.

Herzlich danken möchte ich an dieser Stelle meinem damals zuständigen Kdt. Oberleutnant Trummer von der Sanitäts-Schule, der es überhaupt ermöglichte an diesen Wettkämpfen teilzunehmen.

Außerdem erhielt ich einen Auftrag vom Kom-mandant des Heeressportzentrums (HSZ). Eine Bitte die ich an alle Kommandanten jeglicher Führungs-ebene weiterleiten möchte: Alle Sportbegeisterten Soldaten zu fördern und zu unterstützen sowie die Möglichkeit zu geben, an solchen Wettkämpfen teilzunehmen. Der nationale Mil. Fünfkampf steht kurz vor dem Aussterben und nur ein zahlreiches Starterfeld kann dies verhindern.

Sport heil!  Stabswachtmeister Martin Krempl

Heeresmeisterschaften Mil. Fünfkampf 2007Wr. Neustadt

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Im alten Ägypten (noch vor den Pharaonen) zur Zeit der Königreiche waren Binse und Biene die Hieroglyphe für das obere und untere Königreich am Nil. Der König des unteren trug zusätzlich noch den Titel „Fürst Biene“. Die Völker wurden erstmals richtig bewirtschaftet und auch die Römer beherrschten nachweislich die Bienenhaltung.

Nicht zu vergessen das „gelobte Land“, wo Milch und Honig fließen! Dass auch den Germanen der Honig wichtig war, ist durch den reichlichen Genuss von Met hinlänglich bewiesen. 173 v.Ch. lieferte Korsika ca. 65 t Bienenwachs als Tribut nach Rom!

Im Mittelalter wurde bei uns viel Wein getrunken, da Bier noch für die bessere Gesellschaft gebraut wurde. Der Wein wurde bis ins obere Murtal an-gebaut – allerdings musste dieser mit Honig und Gewürzen verfeinert werden. Die Imkerei war auch ein mühseliges Geschäft - die Völker befanden sich auch in luftiger Höhe auf Bäumen, um vor allem Diebstahl zu vermeiden. Die Armbrust diente zur Abwehr von Räubern und Bären.

Aber nicht nur Bienen führen die Bestäubung durch – als Ursache von Pollenallergien können die so genannten „Windblütler“ gelten (z.B. Birken, Nadelbäume, Gräser), deren Pollen „vom Winde verweht“ bei einer Sinkgeschwindigkeit von nur wenigen mm/sek zu einer möglichen Bestäubung er-wiesenermaßen über 2000 km und sogar übers Meer fliegen können! Die Anzahl der Pollenkörner kann bei großen Bäumen Milliarden überschreiten.

Unser Honig kommt Heute aus den Föhrenwäl-dern in der Lobming mit ihren leuchtenden Erika-Polstern. Das Prädikat „Waldhonig“ muss jedes Jahr

durch eingeschickte Proben urkundlich erworben, bzw. bestätigt werden. Um 1 kg Honig zu erzeugen, müssen 10-15 Millionen Blüten besucht werden. Bei 30 Blüten/min sind etwa 250.000 km zurückzulegen. Ein Bienenvolk mit bis zu 70.000 Bienen produziert 1 kg Honig pro Tag – oder anders gesehen 1 kg Honig ist das Lebenswerk von 350 bis 400 Bienen bei einer Lebenserwartung von ca. 6 Wochen. Der Honig enthält über 120 Wirkstoffe – der Rohr- oder Rübenzucker nur süßes Kohlehydrat – sonst Nichts! Das Kristallisieren von Honig ist ein normaler Vor-gang, der im Wasserbad mit max. 40 Grad C belie-big reversiert werden kann.

Heute ist die Biene vielerorts gefährdet. Ganze Völker verschwinden spurlos – die Ursachen sind noch im Dunkel. Ohne Bestäubung sieht unsere Zukunft jedoch trübe aus. Es gäbe dann nicht nur keine Birnen und keine Äpfel - sondern überhaupt keine Früchte mehr. Die sonstigen bestäubenden Insekten bieten mit einem Anteil von nur 25% keine echte Alternative.

Der gewerbsmäßigen Bienenzucht kommt deshalb große Bedeutung zu. Die Imkerei ist aber auch ein durchaus interessantes und zeitaufwändiges Hobby dessen Wege zum Erfolg jedes „Planeten-Besied-lungsspiel“ weit hinter sich lassen. Ständige Weiter-bildung ist unumgänglich. Die Verantwortung um seine Völker halten den Imker das ganze Jahr „on line“, da nicht nur auf Bedrohungen ständig neue Antworten gefunden werden müssen. Am Ende stehen nicht nur einige Gläser Waldhonig, sondern auch Bienenvölker, die nun den Winter überstehen müssen. Vizeleutnant Robert Jeram

Schon die Jäger der Steinzeit

konnten der süssen

Verlockung nicht widerstehen

und nahmen für den Honigraub

zahlreiche Stiche in Kauf.

Bienen – Motor derWirtschaft

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DAS OBERLAND • NOVEMBER 2007 Seite 2�

PersonaliaBeförderungen

zum Hauptmannarzt:Dr. Michael Bierbamer

zum Oberwachtmeister:Rene Krasser

Orden- und EhrenzeichenWehrdienstzeichen �. Klasse

Vizeleutnant Gernot GruberVizeleutnant Eduard Hochpöchler

Wehrdienstzeichen 2. KlasseOberstabswachtmeister Robert Schellich

Wehrdienstzeichen 3. KlasseWachtmeister Michael Schreiner

Korporal Uwe Höfer

Versetzungen/AustritteZuversetzungen:

vom Fliegerabwehrregiment 1Wachtmeister Reinhard Kickenweitz

von der JägerschuleWachtmeister Andreas Borovcnik

Wachtmeister Georg Hubmer

Abversetzungen:zur Fliegerwerft 2

Amtsdirektor Günther Oswald

zur HeeresmunitionsanstaltOffizierstellvertreter Erdmann Fraidl

Austritte:Wachtmeister Michael Talker

Wachtmeister Alexander JudmayerWachtmeister Richard Breitensteiner

Wachtmeister Mario SeidlWachtmeister Michaela PreidlerWachtmeister Thomas Wohltran

Die Redaktion gratuliertPetra und

Manfred Noiel zur Geburt von Tochter Anna.

Hauptmann Dr. Christoph BierbamerGeboren 1978 in Oberndorf bei Salzburg, wohnhaft

in Graz, ledig.Schullaufbahn: Volksschule Andritz/Graz, Bun-

desgymnasium Korösistraße/Graz, Medizinstudium an der Karl Franzens Universität Graz.

Hobby: American Football (1999-2005 in der Bun-desliga für die Turek Graz Giants), Schifahren, Fit-ness, Lesen, Fotografieren, Reisen

Militärische Laufbahn: Präsenzdienst 2003-2004, seit September 2007 Bataillonsarzt des Jägerbataillons 18.

Besondere Kenntnisse: Vertiefte Ausbildung an der Urologischen Abteilung an der Universitätsklinik Graz, Notarztkurs, Spezialdiplom der Ärztekammer für Applied Kinesiology.

Mitglied: International Medical Association for Applied Kinesiology, In-ternational Colleg of Applied Kinesology, Österreichische Gesellschaft für Neuraltherapie und Regulationsforschung, Österreichische wissenschaftliche Ärztegesellschaft für Akupunktur und Hilfsorganisation „helpkosovo“.

Hauptmann Mag. (FH) Christian LacknerGeboren 1976 in Leoben, wohnhaft in Kapfenberg,

in Partnerschaft lebend, 1 Tochter.Schullaufbahn: Volksschule Göss, Bundesreal-

gymnasium in Leoben, HTL für Elektrotechnik in Kapfenberg

Hobby: Alpinsport, Kraftsport und Kultur.Militärische  Laufbahn:  Eingerückt im Ok-

tober 1996 in Leibniz (Ausbildungskompanie/MilKdoST).1997-1999 Gruppenkommandant in der

Ausbildungskompanie in Leibniz. 1999 Vorbereitungssemester in Allensteig. März 2000 bis September 2003 Studium an der Theresianischen Militäraka-demie in Wiener Neustadt (Jahrgang „Hadig“). Waffengattung: Fliegerabwehr. Ausmusterung und Sponsion September 2003. Erstverwendung als Stellver-tretender Batteriekommandant bei der 1. Batterie/Fliegerabwehrregiment 2 in Zeltweg. Seit September 2007 Wirtschaftsoffizier im Bataillonskommando des Jägerbataillons 18 (KPE).

Auslandseinsätze: 2005-2006 Welfare Officer und PX-Officer AUSBATT/UNDOF

Besondere Kenntnisse: Nahkampfgrundkurs, Scharfschützenausbilder, Hee-reshochalpinist, Lehrwart Allgemeine Kondition.

Die Redaktion wünscht

Ihnenen und Ihrer Familie

einfrohes Festund einen

guten Rutschin das Jahr

2008.

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