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Das Problem der Genese des Magen- und Duodenalgeschwürs

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Page 1: Das Problem der Genese des Magen- und Duodenalgeschwürs

Jg. 20, Hef t 25 2I. Jun i x~4I NOTHHAAS, Magen- und Duodenalgeschwi~r. 637

wickelnde Krankheitsprozesse ausl6sen, gelingt es mit Keimen eines besonderen Stammes (Tb. 8), schnell vertaufende Tuberkulosen zu erzeugen, welche vorwiegend die Lunge befallen. Bei geeigneter Infektionsweise entwickelt sich eine ~iuBerst charakteristische akute Erkranknng, die regelm~LBig innerhalb yon 2 - - 3 \u zum "rode ffihrt (PRIGGa~ 1, KOSTER U. MEYER~). Die Absterbezeiten dr~ngen sich bei diesen Erkrankungsformen auf ein sehr enges Intervall zu- sammen. Derartige Unterschiede des t~ankheitsvertaufes in Abh~ngigkeit yon der Virulenz des infizierenden Stammes werden bei ausgedehnteren Untersuchungen recht hiiufig beobachtet, wenn auch nicht immer in so krasser Form.

(SchluB folgt.)

DAS PROBLEM DER GENESE DES MAGEN- UND DUODENALGESCHWURS.

Von

Obers tabsarzt Dr. med. habil . R. NOT~AAS. Aus einem Feldlazarett.

Wenn man einen Bericht fiber die Entwicklung eines bestimmtell Forschungsgebietes geben will, so liegt eine der hauptsXchlichsten Schwierigkeiten darin, daf t das Problem gleichzeitig oder abwechselnd yon den verschiedensten Seiten in Angriff genommen wurde. Eine rein chronologische, der historischen Entwicldung entsprechende Darstellung muB in einem solchen Falle verwirrend wirken, da sie die gedankliche Entwicklung einer sich allm~hlich herauskrystallisierenden Idee immer wieder zu un~erbrechen gezwungen ist. \u haben uns daher elltschlossen, yon dem Auftreten verschie- dener Vorstellungen yon der Ulcusentstehung an der histori- schen Entwicklung nicht mehr zu Iolgen, sondern jeder der dadurch bedingten verschiedenen Forschungsrichtungen fiir sich naehzugehen.

Bald nach der Ens des Ulcus rotundum durch CRUVEILHIER suchte man unter dem Eindruck der gewaltigen Erfolge der Morphologie unter R. VIRC~IOW die letzte Ursache desselben in einem organischen GefiiBverschluB durch Embolie, Thrombose oder Entar%ung der Gef~lginnenwand; doeh konnte diese Annahme der Kri t ik der Anatomen nicht stand- halten. Zwar ist hence v. 13ERG~A~N t d e r Ansicht, dab im Verlaufe roll Infektionskrankheiten metastatische Ansied- lungen yon Krank2aeitskeimen zum Ulcus zu ffihren ver- m6gen, doch handelt es sich dabei nm seltene Ausnahme- fiille.

Mit dem Einsetzen der bakteriologischen Ara in der Medizin gegen Ende des vorigen Jahrhnnderts begann man nach einem spezifischen Erreger des Ulcus zu snchen. ObwohI diese Forschungen sich fiber Jahrzehnte hinzogen und ins- besondere in der amerikanischen Literatur bis in die aller- neueste Zeit hereinspielen, konnte weder ein spezifischer noch ein unspezifischer Erreger nachgewiesen werden, so dab heute die Theorie einer bakteriellen Ursache des Ulcus yon allen namhaften Forscherll abgelehnt wird. Man hat aller- dings F~lle beschrieben, in welchen verschiedene Pilzarten sich in pathologischer Weise im Magen vermehrten und Ulcera erzeugten; doch handett es sich auch bier um ver- einzelte Ausnahmef~tle.

Des weiteren hat man den mechanischen Verhgltnissen bei der Ents tehung des chronischen Magengeschwfirs eine nicht unbedeutende Rolle zugeschrieben. Insbesondere ASCHOFt~e und seine Schiller befaBten sich eingehend mit der Frage, warum das Ulcus pepticum eine so geringe Heilungs- tendenz aufweist und zu jahrelangem Fortbestehen neigt. Sie unterscheiden scharf zwischen den Bedingungen, die zur ersten Erosion ffihren und jenen, die die Chronizit~it des Ulcus bedingen. "vWfi2arend hinsichtlich der ersteren - - wie man aus den Untersuchungen der Autoren ersehen kann - - eine end- gfiltige Stellungnahme gar nicht beabsichfigt war, kommeu sie hinsichtlich der letzteren zu dem Ergebnis, dab die Vdeiter- entwicklung und Chronizitgt eines einmal aufgetretenen Ge- schwfirs rein mechanische Ursachen babe. Sie stfitzten ihre Ansicht haupts/ichlich auf anatomische ]3efunde, wie Be-

schaffenheit der Geschwfire und Richtung ihrer Trich~er- achse, in der sich die \u der .schiebendell liraft" ~uI3ern soil, auf die h~ufigste Geschwtirslokalisation all den natiirlichen Engen des Verdauungskanals sowie auf die Eigen- art der GefSBversorgung und Schleimhautfixalion an diesen Stellen. Die Theorie ist nich% nn~ddersprochen geblieben. HAUSER ~, V. BERGMANN r und .t(ATSCH ~ kamen bei Nach- prfifungen vielfaeh zu gegenteiligen Resultaten. Im fibrigen betraf die Fragestellung weniger die Ulcusgenese im engeren Sinn als vielmehr, wie bereits angedentet, die Ursachen der Modifikation des Krankheitsverlaufes.

Wghrend die bisher beschriebenen Forsehungsbestrebun- gen yon der Voraussetzung ausgingen, dab das Ulcus ven- triculi et duodeni seine Entstehung und "Weiterentwickhmg ausschlieBlich lokalen Ursaehen verdanke, liel3en klinische Beobachtungen um .die Jahrhundertwende mehr und mehr die Ansicht aufkommen, dab es sich bei diesem Leiden um eine Allgemeinerkrankung handelt. Eine der wichtigsten Stfitzen dieser Theorie war das hgufige Auftreten yon Re- zidiven nach der Ulcusresektion. Ferner wurde die bei Ulcus- kranken h~iufiger als sonst zu beobachtende Hyperaciditgt, die frfiher als eine Folge des Geschwfirs angesehen worden war, nach FeststetIung der Tatsache, dab sie insbesondere yon der Einstellung des vegetativen Nervensystems und yon inkretorischen Faktoren abh~ingig ist und auch bei nicht an Ulcus Erkrankten oft vorkommt, dahill gedeutet, dab sie der Ausdruck einer zur Geschwfirskrankhei~: disponierenden I(on- st i tution sei. B0CI~NER s hat im Tierexperiment nachzuweisen versucht, dab lediglich die Wirkung des Magensaftes, beson- ders aber die ~itzende \,Virkung der SMzsgure Ulcera yore Typ der peptischen zu erzeugen vermag. Gegen ihn wurde angeffihrt, dab er am Tier experimentierte, dab er h6here als physiologiseherweise im Magen vorkommende SMzsgure- konzentrationen verwendete, und dat3 beim Ulcus oft gar keine Hyperaciditgt vorliegt. B0CHNER konnte bei hungernden .Ratten durch Histamininjektionen Ulcera im Magen und Darm erzeugen und ffihrte diesetben auf die s/iurelockende \u dieses Stoffes zurfick. Es ist aber darauf hinzuweisen, dab Histamin gleichzeitig ein starkes Capillargift ist, so dab die Uleusentstehung mit demselben Recht auf verXnderte Durchblutungsverh/iltnisse zurfiekgeffihr~ werden kann. EP- PISrGER v has inzwischen die gleiche Feststellung bei Hunden machen k6nnen und kommt zu der Ansicht, dab infolge der Erweiterung und erh6hten Durehlgssigkeit der Capillaren es zu dem Zustand kommt, den er mit R0SSLE ,,ser6se Ent- zfindung" nenn t und dab diese den Widerstand der Schleim- haut gegen die Verdauungss~ifte herabzusetzen vermag.

Somit muB der t3eweis ffir eine konstitutionell bedingte Hyperacidit/it als einzige Ursache ffir das Ulcus als nicht endgfiltig gelungen bezeichnet werden. Nachdem auch BALINTS s Versuch, dieserl I<onstitutionstyp mittels der im S~ure-Basen-Haushalt meBbaren Werte objekfiv zu erfassen, sich als ungeeignet erwiesen hatte, wird heute die Theorie der Ulcusgenese allein dutch Hyperaciditgt allgemein ab- gelehnt.

Die Auffassung, dab es sich bei dem Geschwfirsleiden um eine Erkrankung rein lokaler Natur handle, widersprach aber alien Erfahrungen der modernen Medizin und Biologie der- art, dab sich bald nach der Jahrhundertwende immer wieder yon neuem der Begriff der Ulcusdisposition und der Ulcus- konstitution in den Vordergrund sehob. So sprieht k~[ORAWI~Z Yon einer ,Ulcusdiathese" im Sinne einer ursgchlich wirken- den konstitutionellen Innervations- und Zirkulationsst6rung. R6SSLE 9 vermutgt die letzte Ursache des Utcus pepficum in der besonderen Reizbarkeit viscero-visceraler ReflexbSgen, die die yon anderen Krankheitsherden (Appendicitis, Chole- cystitis, Endokarditis usw.) ausgehenden Reize zur Ursache yon Spasmen der glatten Muskulatur werden 1/il3t. v. B~RO- ~A~N x~ sah den Grulld ffir die Funktionsumstel lung der un- willkfirlichen Muskeln in einer ,,Dysharmonie des vegetativen Nervensys%ems".

Gemeinsam haben alle diese Theorien die Auffassung, dab dem Ulcus eine Herabsetzung der Durchblutung der Magen- Darmwand vorausgeht. Sie soll verursacht sein entweder

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durch krampfhafte Kontraktionen der Muscularis der Gef/iffe selbst oder der Muskelschicht des Verdanungstractus, wobei es rein mechaniseh zur Gef~ffkompression kommt. Umfang- reiche experimentelle Untersuchungen zur wissenschafdichen Unterbauung der Theorie der ,,spasmogenen Uleusgenese" wurden yon der v. Bergmannschen Schule ausgeftihrt. Sie konnten jedoch nur am Tier und auch da nur unter Bedin- gungen vorgenommen werden, die aus methodischen Griinden yon den tats~chlich herrschenden erheblich abweichen muff- ten. Zudem zeigte sich, daft fast alle Experimentatoren, was immer sie auch am Magen selbst oder am Nerven- und Ge- f~ffsystem, soweit es zu ihm Beziehungen hat, vornahmen, zu positiven Ergebnissen gelangten, v. BEROMANI~'~ selbst ~nffert sich daher diesen Untersuchnngen gegentiber sehr skeptisch, und so muff denn auch der experimentelle Nach- wets der rein spasmogenen Uleusentstehung bis heute als nicht gelungen angesehen werden. Immerhin abet haben diese Untersuchungen dadurch, dab sie der Klinik den flieBen- den l~bergang yon der reinen Betriebsst6rung zum anatomi- schen Substrat demonstrierten, zu der v. Bergmannschen These yon der formgebenden Kraft der Funktion Anlaff gegeben, die jetzt, Jahrzehnte sp/tter, im Begriffe ist, sich auf die Theorie der Ulcusgenese auszuwirken.

Die Erkenntnis, daft eine verd~nderte Blutversorgung eine unerl~LBliche Vorbedingung ftir die Ulcusentstehung set, nahm ihren Anfang zun~chst yon der Feststellnng einer rein anatomischen Ver~tnderung, n~rulich der y o n }5~ONJETZNY 11 beschriebenen Ulcusgastritis. Gef~LBerweiterung, ser6se Durch- tr~tnkung des Gewebes und Leukocytenauswanderung waren als echte Entztindungserscheinungen offenbar auf eine aktive Hyper~misierung zurfickzufiihren. Es fragte sich nur, ob diese unbedingt die Ursache des Ulcus sein mtisse oder ob sie nicht sekund~r entstanden sein k6nnte. Aber KONJETZNY konnte zeigen, dab diese Gastritis auch Schleimhautpartien ergriffen hatte, die weitab vom Ulcus lagen. Auch die histo- logische Untersuehur/g verschiedener Stadien der Uleera schien ftir die prim~re Natur der Gastritis zu sprechen. End- gfiltig aber war diese Frage mit rein morphologischen Metho- den nicht zu 16sen.

Einen Schritt wetter ftihrten die gastroskopischen Metho- den yon SCHINDLnR. Er sah hgufig die Gastritis als Vor- l~ufer des Geschwtirs auftreten und beobachtete bet typischen Ulcusbeschwerden lediglich das Vorhandensein eines der- artigen 3/lagenkatarrhs. Damit war die Annahme, daft die Gastritis nur eine Ulcusfolge set, sehr unwahrscheinlich ge- worden, um so mehr, als es sieh gerade bet solchen Kranken, die entweder frtiher ein Magengeschwiir aufgewiesen hat ten oder die sich sparer zu Ulcustr~gern entwicketten, framer um eine Entziindung des Antrumteiles des Magens handelte, gleichgiiltig, wo der Sitz des Geschwiirs war. Diese ,,Antrum- oder Pylorusgastritis" aber macht schon rein klinisch den Eindruck einer ~tiologisehen Einheit. Im Gegensatz zu der gew6hnlichen ,,Pangastritis", die bet chronischem Verlanf zur Achylie f(ihrt, h/ilt bet ihr selbst bet jahrzehntelangem Bestehen die Salzs~ureproduktion an, ja, es entwickelt sich sogar sehr h/~ufig eine Hyperacidi t / i t Sie endet meist mit einem Ulcus. Auf diese klinischen Unterschiede hat zuerst ORATOR ~2 hingewiesen, KATSCH la hat sie best~tigt.

Alle diese Beobachtungen sprechen daftir, dab dem Ulcus und der Antrumgastrit is eine gemeinsame Ursache zugrunde liegt und dab das erstere sieh aus der letzteren entwickelt, bzw. es sich bet beiden Erscheinungen nur um einen gra- duellen Unterschied derselben Krankheit handelt. Nichts lag nS, her, als diese in ether ,,Ulcuskonstitution" zu suchen, obwohl die Frage der Ulcusgenese dadurch lediglich ver- schoben, ihrer L6sung aber nicht n~thergebracht wurde.

Eine wesentliche Stiitze erhielt diese Annahme in den Ergebnissen der capillarmikroskopischen Untersnchungen der O. Mtillerschen Schule. O. MOLLgR ~ konnte in zahlreichen F~llen bestimmte Anderungen der Capillarschlingenform in der Haut feststellen sowie Erweiterungen und Verengerungen einzelner Teile der Haargef~ffe beobachten. Er fal3t die Tr~ger dieser Ver/~nderungen zusammen unter den t3egriff der ,,Vasoneurotiker", da sie zuerst beobaehtet wurden bei

einer Gruppe yon Kranken, die tiber gef~Lffbedingte Kreislauf- beschwerden klagten. Nun hat sich gezeigt, dab zwar nicht jeder Vasoneurotiker an einem Magenulcus leidet, dab abet umgekehrt jeder Geschwtirskranke die fiir Vasoneurose typisehen Gef/iBver~nderungen aufweist. Ftir die Entschei- dung der Frage der Ulcusentstehung yon ganz besonderer Bedeutung aber ist, dab diese Capillarver~nderungen nicht nut im frischresezierten Ulcusmagen (ScHMI~CKEI~), sondern an der gesarnten K6rperoberflXche und an s~mtlichen Schleim- h/iuten, soweit sie der Untersuchung zug~nglich waren, schon intra vi tam nachweisbar waren (O.)/If3LLER und t'IEIM- BERGER16).

Es erhebt sich nun die Frage : Ist die ,,Vasoneurose des Ulcus- kranken", wie O. M~'LLER annimmt, auf eine konstitutionelle Minderwertigkeit des Gefiffsystems zurtickzuftihren ? So sehr nach den bisher angeftihrtenUntersuchungsergebnissen der erste Anschein ftir diese Annahme spricht, so liegen doch auch Beob- aehtungen vor, die andere Deutungen nahelegen. F. KAUF~- MANN 1~ hat, ausgehend v o n d e r ldinischen Beobachtung, dab nach ausgedehnten Verbrennungen h~ufig Ulcera aufzutreten pflegen, k6rpereigene EiweiBabbauprodukte als m6gliche Ur- sache ftir die Anderung der Gef~fffunktion angesehen. Tats~ch- lich war beim Tier ein durch intensive Ultraviolettbestrahlung hervorgerufener Eiweiffzerfall yon Antrumgastrit is mit Erosio- nen gefolgt. DaB aber auch exogene Giftstoffe in Frage kommen k6nnen, zeigt EPPINGERS L ls Beobachtung der experimentellen Ulcusentstehung beim Hund durch wiederholte intravenSse Histamininjektionen und die Feststellung der Geschwiirs- bildung nach Nahrungsmittelvergiftungen am Menschen.

Diese Tatsachen lassen eine humorale Beeinflussung der ~uffersten Gef~Lffperipherie als Ursache der ver~nderten Schleimhautdurchblutung wahrscheinlich . erscheinen. Die oben aufgeworfene Frage der Gef/iffminderwertigkeit als Ur- sache des Ulcus hat sich damit verschoben und lautet nun dahingehend, ob Gef~ggifte iiberhaupt vorhanden sind und wie sie entstehen.

Die Annahme gef~ffwirksamer Stoffe im Blute ist vor allem an den Nachweis einer allgemeinen hXmodynamisehen Wirknng gebunden. Diese konnte EPPINOER unter der Ein- wirkung der beim Hund ulcus~hnliche Erscheinungen er- zeugenden Histamindosen in der Form jener Symptome beobachten, die in der experimentellen Medizin vom Hist- aminshock her bekannt sind, wie Blutdrucksenkung, Er- weiterung vornehmlich der GeffiBe des Splanchnicusgebietes, Herabsetzung der zirkutierenden Blutmenge und Austr i t t yon Plasma aus der Gef/iBbahn. All diese Symptome waren auch bet den yon ihm angeffihrten F~tllen yon Fleischvergif- tungen mit Ulcerationen im Verdanungstractus naehweisbar. SMite daher das Ulcus pepticum auf derartige Gifte zurtick- zuftihren seth, so miiBten auch kreislaufdynamische Wir- kungen derselben festgestellt werden k6nnen. Wir glauben uns berechtigt zu behaupten, dab hier unsere durchweg am Menschen gewonnenen Untersuchungsergebnisse eine ftihl- bare Liicke zu schlieBen verm6gen. Wir 19 konnten n/imlich nicht nur die schon frtiher yon HARTMANN und BROWN 2~ gemachte Beobachtung, dab bet Uleuskranken der systolische Blutdruck im Durchsehnitt wesentlieh tiefer liegt als bet Gesunden, in Serienversuehen best/itigen, sondern wir konnten auch durch Messung der W/irmeabgabe peripherer Kreislauf- absehnitte bet ersteren eine Herabsetzung der peripheren Zirkulation nachweisen. Die W~rmeabgabe pro ioo ccm Ge- webe war bet Gesunden durchschnittlich doppelt so groff wie bet Ulcuskranken. Kontrolluntersuchungen bet anderen, nicht fieberhaften Krankheitszustgnden ergaben Werte, die jenen bet Gesunden entsprachen.

Diese Symptome, n~mlich die Herabsetzung des Blut- drucks nnd die Verminderung der peripheren Zirkulation, gelten heute als typisch ffir den Kreislaufkollaps und den ihm v611ig analogen Histaminkollaps. Wghrend sie aber in diesen beiden F/~lten so intensiv auftreten, dab eine Kompensation durch die Kreislaufregulation nicht mehr m6glich ist, d. h. daft es zum akuten Versagen der Blutzirkulation kommt, ist dies bet der Gesehwtirsbildung nicht bekannt. Die Ursache dafiir liegt lediglich in der geringen Intensi t~t tier StSrung der

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Gef~tgfllnktion. DaB aber tats/ichlich eine solche auch beim Ulcuskranken vorliegt, konnten wit ~ mittels calorimetrischer Untersuchungen zeigen.

Die angewandte Methode war im Prinzip sehr einfach: Die rechte Hand der Versuchsperson wurde in Wasser ge- taucht ulld ihre ~V/irmeabgabe ill der Zeiteinheit verfolgt. Dabei zeigte sich, dab das Wasser immer in gleichen Zeit- riiumen um denselben Betrag erw~irmt wurde, d. h. die ab- gegebene Zahl yon Catorien war stets die gleiche. Setzte man n l l n am Iinken Arm einen Intracutanreiz in Form einer Aolan- quaddel, so stand das Thermometer innerhalb weniger Minutell still oder stieg doch ganz bedeutend langsamer an Ms vorher. So war es bei Gesunden. ~Vir konnten nns dieses pIStzliche A)enehmen der YV/irmeabgabe nur als FoIge eines Gef~t3- reflexes erkl~ren, der ~ e periphere Durchblutung abdrosselte. Dieser Gef~iBreflex nun fehlte bei Ulcuskranken oder war doch nur in einem wesentIich geringeren MaBe nachweisbar. Wir konnten also sozusagen ein Magenulcus an der rechten Hand feststellell. Die Ergebnisse sprachen eindeutig dater, dab das Ulcus nicht eine Iokate Erkrai~kllng ist, sondern dab die Krankheit im ganzen K6rper ihren Sitz hat. Sie bilden das Analogon auf dem Gebiet der Funkt ion zu den Ergeb- nissen O. Mf~LL~s auf morphologischem Gebiet.

Damit sind alle wesentlichen Kennzeiehen der Gef~13- giftwirkung, wie wit sie vom Histaminkollaps her kennen, allch beim Geschwiirskranken aufgezeigt und die Wahrschein- lichkeit der Ulcusgenese dllrch kreisla, uj~irk, same Stoffe nm ein Bedeutendes erhSht. M6gen die Formver~nderungen der Capillarschlingen immerhin auch durch alldere Ursachen hervorgerufen werden; beim Ulcuskranken sind Mte t3e- dingungen erfiillt, die die Annahme einer hllmoraIell Genese als gerechtfertigt erscheinen tassen.

Wir k6nnen nun auf Grulld dieser Ergebnisse in unserer Fragestellung einen Schritt weitergehen llnd sagen: \~renn tats~chlich Gef~13gifte das Ulcus verursachen, woher kommen sie ? Es ist liingst bekannt, dab kreislaufdynamische St6run- gen, wie sie im Histaminkollaps beobachtet werden, auch im anaphylaktischen Shock auftreten, so dab manche Autoren die Ursache des letzteren in einem bei der Billdung yon Anti- k6rper und Antigen stat tf indenden Freiwerden yon histamin- ~hnlichen Stoffen erblicken. Die Allnahme der Ulcusgenese allf anaphylaktischer Basis gewinnt welter dadurch an Wahr- scheilllichkeit, daB, wie bereits erw~Lhnt wurde, EPPlNGE~ und LEL~C~rENBE~G~R~ durch wiederholte Histamininjek- t ionen bei Hunden Gastritis mit Erosionen erzeugen konnten.

Dazu kommt, dab O. Mi3LLER und HZlMBE~ER~ dieselben Ver~inderungen der Capillarschlingellform, wie sie sie beim Geschwiirskranken fanden, allch regelm~iBig bei Asthmatikern feststellten~ Ierner konnten wit x9 s~mtliche bei Ulcuspatienten festgestellten h~modynamischen Symptome auch bei Asthma bronchiale beobachten. Dieses Leiden aber gilt heute als der Prototyp anaphylaktisch bedingter Erkrankungen.

Damit hat sich eine Ftille voi1 Analogien zwischen dem Geschwiirsleiden und den Anaphylaxien ergeben, die es nahe- legt, die letzte Ursache des Geschwfirsleidens ebenfalls Jr/ dieser tRichtung zu suchen. Der Gedanke der anaphylak- tischen Genese derselben ist nicht neu. v. B E R ~ a A ~ wie allch KALt~ st immen darin iiberein, dab die peptische Komponente bei der Pathogenese des Ulcus unentbehrlich ist, dab sie aber allei~ nicht genfige. WXhrend KALK yon einer ,,allgemeinen, die Widerstandskraft herabsetzellden Zustands- ~inderung tier Magenwand" spricht, sieht v. ]3Ea( ;~A~ diese in der y o n J < O N J E T Z N Y beschriebenen Gastritis llnd gibt d e r Vermutung Ausdruck, dab sie allergischer Natur sei. Dabei denkt er an latente Infektionen, die die Sensibilisierung bewirkten.

YV~thrend diese Hypothese die Ents tehung des gef/i/3- wirksamell Stoffes auf Infektionen zuriickfiihrt, brachte nns die Beobachtllng anl Nrankenbet t zu der Vermlltung, dab Abballprodukte des per os zugefiihrten tierischen Ei- weiBes, also Verdaullngsprodukte, das Antigen sein k6nnten. Dabei war vor allem allssch.laggebend die immer wieder zu beobachtende rasche Besserung der 5{agenbeschwerden nach Einlei tung einer stengen Ulcuskur und die Tatsache, dab es

kaum ein Di~itschema gibt, das nicht mit vollkommen fleisch- freier Kost beginnt. Unsere 2~ weiteren Untersuchungen be- trafen daher die Wirkung des Fleischgenusses auf die peripher- sten IKreislaufabschnitte bei Ulcustr/igern und Gesunden.

Dabei zeigte sich, dab die auf IOO ccm Gewebe bezogene \u der Hand bei Gesunden sich an den Tagen nacI~ der Fleischverabreichung nicht wesentlich unterschied yon jener, die w/ihrend einer mehrt/igigen fleischfreien Periode festgestellt worden war. Bei Geschw/irskranken hingegen war die periphere W~rmeabgabe am Tage nach der Fleisch- mahlzeit fast doppelt so grol3 wie bei fleischfreier Ern/ihrung.

Eine andere Methode, mit der wit ~ die I)urchblutungs- gr6Be der Peripherie zahlenm/iBig verfolgen konnten, war die Messung der dermographischen Latenzzeit. Untersuchungen yon LEwls 25 llnd seiner Mitarbeiter haben gezeigt, daI3 die Ms Dermographismus bekannte lokale HautrSs naeh meehanischer Reizung auf eine an der yore Reiz betroffenen Stelle frei werdende histamin~hnliche Substanz (sog. I-I-Sub- stanz) zuriickzufiihren ist. Sie bewirkt eine 1okale ]Erweite- rung der Capillaren, die so lange anh~lt, wie der gef~13erwei- ternde Stoff verhanden ist. Wie LEwis nun ebenfalls zeigen konnte, verl~ingert sich die Verweildauer des roten Dermo- graphismus bei Stauung genau um die Dauer der Zirkulations- unterbrechung. Das w/irde heiBen, dab die Entfernung der H-Substanz aus dem Gewebe hauptsiehlich - - wean nicht ausschlieSlich - - durch Abschwemmung auf dem Blutwege erfot~. Tats~chlich gelang es uns ~6 nachzuweisen, dab bei st/indig gleicher Dosierung des Reizes* die dermographische Verweildauer um so kiirzer wird, je s t i rker die Durchblutung der Peripherie ist, Die Messung der I)urchblutungsgrSge er- folgte dabei mitteIs der oben bereits allgedeuten calorimetri- schen Methode*.

Bei Anwendung dieses Verfahrens auf das Utcusproblem erwies sich nun, dai3 bei t~glicher Feststellung der dermo- graphischen Latenz unter sonst gleichbleibenden Verh~ilt- nissen bei Gesunden der i3bergang yon fleischfreier zu fleisch- hattiger Ern~.hrung keinerlei 2~nderung der \~rerte bewirkte, w~ihrend bei Ulcuskranken die Verweildauer nact~ Fleisch- darreichung auf die H~ilfte der w~hrend fleischfreier Ern~ih- rung festgestetlten \~rerte absank. Es muB daher angenommen werden, dab die periphere Durchblutung nach Fleischgenllt3 wesentlich angestiegen ist. Kontrolluntersuchungen an ,,vegetativ Labilen" mit leichter Grundumsatzerh6hung ver- liefen negativ.

Endlich ist uns noch ein indirekter Nachweis fiir die Ge- fXl3wirkung des Fleischgenusses beim Ulcuskranken gelungen. I(I~oaH 27 hat gezeigt, da13 mit der Erweiterung der Capillaren eine erh6hte Durchl/~ssigkeit derselben gegentiber Serum- bestandteilell einhergeht, und friihere eigene~ Untersuchungen haben dies best~itigt. ]~PPINGER hat vorgeschlagen, diese er- h6hte Durchl/issigkeit mi t t en Blutstallung llnd nachfolgender Blutsenkung festzustellen. Da n~mlich bei der Staullllg in- folge der gerillgeren Molekulargr6Be zuerst die senkllngs- hemmenden Albumine die Gef~iBe verlassen, miil3te bei ge- niigend starker Capillarerweiterung eine Erh6hung der Blut- k6rperchensenkungsgeschwindigkeit auftreten. Tats~chlich gelallg es llns 2s nachzuweisen, dab diese beim Wiedereinsetzen der Fleischnahrung nach Inehrt~giger fleischfreier Kost bei Ulcuskranken vorhanden ist, w~hrend wit sie bei Gesllnden unter den gleichen Bedingungen nicht feststellen konnten. Die Senkung wurde bei diesen Pat ienten llm einen Betrag beschteunigt, der die Fehlergrenze der ~{ethode welt fiber- schritt. I<ontrolluntersuchungell an Gesllnden zeigtell, dab dies bei ihnen nicht in einem einzigen Falle eintrat; vielmehr konnte eine Senkungshemmung beobachtet werden. Auch diese Ergebnisse sprechen also ftir eine abnorme Erweiterung der periphersten Gef~LBabschllitte durch Fleischgenul3 beim Ulcnskranken. Bei anderen Krankheiten, wie den , ,banalen" Gastritiden, verliefen die Untersuchllngen voltkommen ne- gativ.

Damit haben unsere Experimente am Menschen mit drei verschiedellen Methoden, die allf drei verschiedenen Prin- * Die hierzu beniitzten Apparaturen werden yon der F i rma A. Dargatz, Hamburg, Steinstr. io, hergestellt.

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zipien beruhen, f ibere ins t immend zu dem iResultat geftihrt, daf3 die feillsten GefM3e beim Ulcuskranken auf Fleisch- genufi in ether ffir sie typischen Weise mi t Erwei t e rung reagieren. So ft ihrt also eine lfickenlose Reihe ineinander- greifender Funkt iol is / inderungen beim Geschwtirskranken yon der 13berempfindlichkeit gegen gewisse Eiwei i3abbauprodukie fiber deren Gef/ifiwirkung zu der Ulcusgastr i t is ulld zum Ulcus selbst. Nach den bisherigen Ausff ihrungen hXtte man sich die Ulcusents tehung derart vorzustellen, dab beim Genuf3 yon t ier ischem Eiweifi intermedi~Lre Stoffwechselprodukte fret werden, die capi l larerwei ternd wirken. Je nach der mehr oder minder s ta rken Empf ind l ichke i t sind diese Gifte im- stande, bet st/~ndiger Wiederholung ihrer E inver le ibung zu ether Ander tmg der Capil larschlingenform, zu erh6hter Durch- l~issigkeit und zum P lasmaaus t r i t t in das Gewebe (,,ser6se Entz i indul lg") zu ffihren Diese ~ n d e r u n g der Capil larfunk- t ion verursach t ihrerseits die voi1 KONJETZNY beschriebene Ulcusgastr i t is und un te r der E inwi rkung des Magensaftes das Ulcus.

Es 1M3t sich somi t sagen, dab man heute ilicht mehr IIach der Ursache des Ulcus sucht, sondern dab man davon fiber- zeugt ist, daf3 dasselbe durch das Zusammenwirken mehrerer K o m p o n e n t e n ents teht . Die zule tz t wirksame derselben ist die verdauende Wirkung des Magensaftes. Sie ist eine con- ditto sine qua noli. Dies k o m m t darin zum Ausdruck, dab die pept ischen Geschwfire immer llur im Bereich des saureli Magensaftes aufzut re ten pflegell. Ebenso sicher aber ist es auch, dab die pept ische Wirkung allein bet normaler Magen- schle imhaut ffir die En t s t ehung des Ulcus nicht ausreiehend ist. Diese mug v ie lmehr irgendwie vorberei te t , gesch/idigt sere Die Umst~nde, die die Schle imhaut fiir den verdauen- den Magellsaft angreifbar machen, k6nnen verschiedener Na tu r seth. Ihnen allen aber ~ ist gememsam, dal3 sic die Durchblutungsverh/ i l tn isse ungiinst iger gestalten. So k6nnen Sch~idigung der Gef/iflinliervation, pos t t raumat i sche sub- muk6se Blutungell , embolische Gef/i@verschltisse und bak- terielle Metas tasen in verh~iltnism~Big sel tenen F~illen die erste Ursache fiir die Ulcl isents tehung abgeben. Wel t hXufiger abe t hal idel t es sich um eine abakter ie l le Entz t indung, die Ulcusgastritis KONJETZNYS, die als Vorbote des Geschwfirs be t r ach te t werden mug.

Wie berei ts oben angedeutet , s tel l t dieselbe eine beson- dere A r t yon Gastr i t is dar, die sich in ihren klinischen Sym- p tomel l und in ihrem Verlauf s t reng yon den ,,banalen", dutch chemische Reizung (Alkohol, Gewfirze, Saponine, be- s t immte Fe t t e und r usw.), durch Sekret ions- und Motil i t~ts- anomal ien des Magens oder du tch thermische Einwirkul lgen hervorgerufenen Magel lschle imhautentz i indungen uliterschei- def. Nich t nur, dab es sich im ersteren Fal le immer um eine Antrumgastritis handelt , w~hrend im le tz teren fast s tets eine Pangas t r i t i s auf t r i t t , k o m m t es dor t bet chronischem Verlauf hXufig zu ether Schle imhauta t rophie m i t Sub- oder Anacidit i i t , die bei der Ulcusgastr i t is auch bet jahre- und jahrzehnte- langem Bestehen niemals beobach te t wird, im Gegenteil, es t r i t t hier meis t eine Hyperacidi t~i t auf. Aufierdem zeigt die Ant rumgas t r i t i s , wie das Ulcus, Neigung zu Periodizit~it, ve rursach t typische Ulcusbeschwerden mi t Ntichterll-, Fr i ih- und Sp~itschmerz End fi ihrt schlieBlich zu einem Ulcus oder t r i t t an Stelle eines Ulcusrezidivs ant.

Die angef i ihr ten Ergebllisse der exper imente l len Arbe i ten lassen es aul3erordentlich wahrscheinl ich erscheinen, dab die Gastr i t is und das Ulcus anaphylak t i schen Ursprungs sind. v. BERCMANN hat, wie bereits angedeute t , diesem Gedanken in seinem letzteI1 Handbuchbe i t r ag Ausdruck ver l iehen und denkt an frfiher f iberstal ldene oder la~cellte Infekt ionen, die eille Sensibil isierung gegentiber be s t immten Bakter iengi f ten bewirkten. I m Gegensatz hierzn ffihrten uns die Ergebnisse unserer ArbeiteI1 zu der Ansicht , dab es sich bet der Ulcus- kra l lkhei t in 75 % der F~lle mi t grol3er Wahrschein l ichkei t um eilie anaphylakt i sche IReaktion gegen intermedi~ire Pro- dukte des Eiweil3stoffwechsels handel t . Wenn aber iiber- h a u p t das Ulcus als Ausdruck ether Allergie al lzusehen ist, so ist auch die M6glichkeit seiner E n t s t e h u n g in der Folge yon Infekt ionskra l ikhei ten IIicht ohne weiteres abzulehllen.

Es liegen Beobach tungen vor, die daftir sprechen, dab auBer den erwShnten noch wei tere Ant igene in Be t r ach t kommen. So erwXhnt DITT~IAR ~0 in e inem Sammelber ich t des Facharz t for tb i ldungskurses ill Li ibeck (Juli 1939) die allergisch bedingte Gastr i t is und die Tatsache, dab nach Unte r suchungen yon HA~SEI~ e twa 3o% der Ulcuskranken als Allergiker e rkann t werden konnten. Weder aus diesem Ber icht noch aus dem inzwischen erschienenen Buch ,,Allergic" yon BERGER und HANSEN 30 ist m i t Sicherhei t zu entnehmen, welche Ant igene festgestel l t werden konnten. Die Diagnose- s tel lung geschah mit te ls Anamnese, H a u t t e s t u n g und diitteti- scher MaBnahmen. Anscheinend handel te es sich nm Testun- geli m i t Eilclar und Milch. Von Fleisch oder F le i schex t rak ten ist jedenfalls n icht die Rede. Aus diesem Grande war es ffir uns yon besonderem Interesse zu erfahrell, dab mi t diesen Methoden gerade in e inem Prozentsa tz eine Allergie beob- ach te t werdel i konnte, der sich llngef~ihr m i t je l lem deckt, in welchenl wi t eine 1)berempfindl ichkei t nicht feststel len konntell . Es bes teh t daher die Wahrscheinl ichkei t , dab die F~ille, die bet unseren Versuchen nieht auf Fleisch reagier ten, mi t jenen ident isch sind, bet welchen HA~SEN eine l~lber- empf indl ichkei t gegen Eik la r und Milch feststell te.

Es mag in diesem Zusammenhang auch erw/ihnt werden, dab wit bereits frfiher Versuche mi t F le i schex t rak t und ktillstlich v e r d a u t e m Fleisch vo rgenommen haben, in welchen wir H a u t q u a d d e l n mi t den E x t r a k t e n und Kont ro l lquadde ln mi t dem L6sungsmit te l setzten. Wi t konnten damals keinen e indeut igen Unterschied erkenllen und sahen daher yon wei teren Untersuchungel l ab, um so mehr, als es uns wahr- scheinlich erschien, dab das Ant igen erst nach dem Uber- t r i t t der Eiwei l3abbauprodukte in das Blur e l l ts t i inde und uns daher viel leicht gar IIicht zug/inglich sein konnte. Zu dieser Annahme veranlaBte uns besonders die Tatsache, dab sich uns die Wirkung der F le i schnahrung i m m e r noch 12 bis 2o S tunden nach der Fle ischmahIzei t zu erkennen gab. Wie lange sie anh/tlt, haben wir n ich t untersucht , wissen aber aus unserell Beobachtungen, dab sie llach 3 Tagen fleisch- freier Kos t n ich t mehr nachweisbar ist.

Die exper imente l len Unte r suchungen sprechen also daffir, dab die le tzte Ursache der Ulcusen ts tehung in e inem allergi- schen Zus tand gegeniiber Nahrungsmi t t e ln - - ulld zwar in der wei taus gr613eren Mehrzahl der F/ille gegenfiber den Ab- bauproduk ten des t ierischen EiweiBes - - zu sehen ist. Die Fes ts te l lung der erbl ichen Veranlagul lg zum Ulcus, an der seit dell Unte r suchungen von J. BAUER ~1, B. ASC~INER a~ so- wie SPIIBGEL as n icht mehr gezweifelt werden kalln, spr icht eher fiir als gegen diese Allnahme, da ja die Vererbl ichkei t allergischer Zust~inde heute al lgemein ane rkann t ist. Gleich- zeitig aber wiirde die Theorie der allergischen Ulcusgenese das Wesen der ,,Ulcusdisposition" oder der , ,Organminder- wer t igkei t des Magens" als Mar umrissenen, e indeut igen Krankhe i t szus tand erkennen und definieren lassen. Es er- scheint durchaus mSglich, dab die allergische ~ b e r e m p f i n d - l ichkeit das eigentl ich Vererbbare der Ulcusdisposi t ion dar- stellt .

DaB endlich lokale physikal ische E inwirkungen und sekund~ire bakter iel le Infekt io l len ftir den Hei lungsver lauf bzw. ffir das ~u und Chronischwerden eines be- reits vorhandenen Ulcus yon ausschlaggebender Bedeu tung werden k6nnen, ist n icht zu bestrei ten. Als prim~ire Ursache Ifir die Ulcusen ts tehung aber k o m m e n sie, wie die Unte r - suchungen yon HAUSER 3 sowie KATSCI-I 5 gezeigt haben, n icht in Frage.

Unsere e igenen Ergebnisse stellell gewissermafien eine wissenschaft l iche U n t e r m a u e r u n g der seit der En tdeckung des Uicus im Laufe eines J ah rhunde r t s empirisch festgelegten Therapie dar. Es gibt wohl kein Ulcus-Di~it-Schema, alas n icht m i t fleischfreier Kos t beginnt nnd un te r allmS~hlicher Steigerung der Fle ischra t ion im Laufe yon Wochen zur ge- mShnlichen KQst f ibe rgeh t . Biologisch be t r ach t e t k o m m t dieses Verfahren ether Desensibil isierung gegen die ursprting- lich vorhandene Allergie gleic h. J ede r erfahrene T h e r a p e u t well3 es, u n d e s ha t uns immer wieder in E r s t a u n e n versetzt , wie rasch - - im VerlauI yon wenigen Tagen - - Ulcuskranke,

Page 5: Das Problem der Genese des Magen- und Duodenalgeschwürs

Jg. ~o, Heft 25 GAEHTGENS und LAX, Vi tamin C. 641 ~. Juni I941

die seat \ u u n d M o n a t e n a n i h r e n S c h m e r z e n I i t ten , beam E i n l e i t e n e iner s t r e n g e n ])i~tt beschwerdef re i werden . Es i s t abe r a u c h b e k a n n t , dab es eine M i n d e r h e i t yon Ge- s e h w t i r s k r a n k e n gibt , die sich gegen jede n o c h so l ange u n d n o c h so sorgf~iitig du r chge f i i h r t e U l c u s k u r r e f r a k t ~ r er- weisen. Die A n n a h m e v e r s c h i e d e n e r A n t i g e n e - - F le i sch einersei ts , E ie r n n d Milch ande re r se i t s - - wfirde das k l in ische V e r h a l t e n dieser b e i d e n P a t i e n t e n g r n p p e n p laus ibe l e r sche inen lassen. B e d e u t e t die t~bliche U lcusd i~ t mat F l e i s chen t zug f a r die gr6gere H a u p t g r u p p e e inen AusfalI de r A n t i g e n z u f u h r mat da rauf fo lgender , MIIn~hlieh e inse t zende r Desensibi l is ie- rung, so i s t sic fiir die a n d e r e G r u p p e eine we i t e rh in u n u n t e r - b r o c h e n e A n t i g e n e i n v e r l e i b u n g , d a j a y o n A n f a n g a n Milch u n d E ie r - - u n t e r U m s t g n d e n sogar in gr6Berer Menge Ms bet n o r m a l e r E r n ~ h r u n g - - gegeben werden .

Diese A n n a h m e w u r d e d u t c h unse re ausschl ieBl ich a m M e n s e h e n d u r c h g e f t i h r t e n U n t e r s u c h u n g e n vo l lauf best~,tigt. Es erwies s ich n~imlich, d a b j ene kleinere, 25 % der F~tHe u m f a s s e n d e G r u p p e y o n Geschwf i r sk ranken , die au f p l6 tz - l iche F l e i s c h z u f u h r n a c h l~ngerer F l e i s chka renz ke ine a n o r m a l e Gef~tBreaktion aufwies, a u c h au f den v o r a u s g e g a n g e n e n F l e i s chen t zug in de rse lben Weise wie die K o n t r o l l g r u p p e der g e s u n d e n V e r s u c h s p e r s o n e n mat S e n k u n g s b e s c h l e u n i g u n g reagier te . I m Gegensa tz h ie rzu ze ig ten die t ib r igen 75 % der K r a n k e n eine H e m m u n g de r Senkung . E i n e n ana logen U n t e r - schied ze ig ten die be iden P a t i e n t e n g r u p p e n in i h r e m Ver- h a l t e n de r Di~ttkur gegenaber . Die gr6gere G r u p p e a n t - w o r t e t e mat caner A n n ~ h e r u n g ih res Gef~L/3verhaltens a n das- jen ige de r Gesunden , die k le inere mat e iner fl~nderung des- se tben im Sinne d e r V e r s c h l i m m e r u n g des K r a n k h e i t s z u s t a n d e s .

U n s e r B e s t r e b e n ward es setH, sobMd die ~tuBeren U m - s tXnde es e r l auben , ein D i i i t s chem a a u s z n a r b e i t e n , das bet s t~nd ige r K o n t r o l l e des Mlergischen Z u s t a n d e s des P a t i e n t e n eine A b t a s i n n g de r v e r s c h i e d e n e n A n t i g e n e e r m 6 g l i e h t u n d n a c h E r u i e r u n g des p a t h o g e n e n N a h r u n g s m i t t e l s eine sys te- m a t i s c h e Desens ib i l i s i e rung durchzuf f ih ren . Theo re t i s ch mtiBte au f diese Weise e ine echte kausale Therapie der Uleuskrankh, eit mSgl ich u n d die ZahI de r Ulcus rez id ive zu v e r m i n d e r n sein. D a m i t w/ire a u c h e in S c h r i t t g e t a n zu r V e r h i n d e r u n g de r E n t - s t e h u n g chronisch-ca l lSser Ulce ra u n d der Sp~tfolgen, die e inen ch i ru rg i sehen E ingr i f f nSt ig m a e h e n .

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ZUR FRAGE DER WIRKSAMKEITSSTEIGERUNG DES PROLANS DURCH VITAMIN C*.

Von

D o z e n t D r . h a b i t . G. GAEHTGENS u n d D r . H . LAX. Aus der Universit~.ts-Frauenklinik zu Leipzig (Direkfor: Prof. Dr. R. SCHRODER).

Die engen Bez iehungen , die zwischen H o r m o n e n u n d V i t a m i n e n bes tehen , v e r a n l a B t e n eine Re ihe v o n Fo r sche rn , s ich d iesen P r o b l e m e n i m e inze lnen z u z u w e n d e n u n d die K o r r e l a t i o n e n zwisehen b e i d e n v e r s c h i e d e n e n G r u p p e n y o n W i r k s t o f f e n zu erforschen. Der yon e in igen A u t o r e n er- b r a c h t e Nachweis des C-Vi t amins im O v a r i u m (v. EULER, L]cY, WINKLER, TONUTTI u n d MATZN~ZR U. a.) l e n k t e die Anf- merksamkeit auf die Beziehungen dieses \~rirkstoffes zn den Sexualhormonen. Die histochemischen Nachweismethoden TON~JTTXS, dem in Anlehnnng an die Verfahren der Silber- nitratimpr/ignation nach GIROUD find L~BLONC die Feststellung gelang, dab die einzelnen Zellen, insonderheit diejenigen der e n d o k r i n e n Organe, s ich e n t s p r e c h e n d i h r e m f u n k t i o n e l l e n T o n u s teats mehr , teals weniger mat V i t a m i n C beladen, v e r a n - laBte WINKLER u n d seine Mi ta rbe i t e r , die f u n k t i o n e l l e n Bezie- h u n g e n der im Sexua lge t r i ebe des we ib l i chen O r g a n i s m n s td%tigen i n n e r s e k r e t o r i s c h e n Dr i i sen i m H i n b l i c k au f d i e V i t a m i n C-Be- t a d u n g i h r e r ZelIen zu n n t e r s u e h e n . TvVINKLER ge lang te zn d e m Ergebnis , dab das C - V i t a m i n n i c h t als nnspez i f i seher Akt i - v a t o r e iner ges te ige r t en Ze l l funk t ion b e t r a c h t e t w e r d e n k a n n , s o n d e r n ats spezi f i scher A k d w . t o r i n n e r s e k r e t o r i s c h e n Ge- s chehens a n g e s e h e n werden muf3. Tr i f f t diese A n n a h m e . zn, so m u B t e m a n e rwar ten , dab i m Z u s t a n d e canes C-Mangels eine h o r m o n a l e L e i s t u n g yon se i t en e iner e n d o k r i n e n Drfise eines a v i t a m i n o t i s c h e n Tieres e i n m a l n i e h t z u s t a n d e k o m m e n k a n n , fe rner abe t , d a b auch u m g e k e h r t e in h o r m o n a l e r Reiz e f fekdos b le iben mug , deshalb , weal im a l Igemeinen ein hor - m o n a l e r Reiz e inen E f f e k t im Sinne e iner l Jbe r - oder U n t e r - p r o d u k t i o n eines zwei ten H o r m o n s zur Folge ha t . Es in te r - ess ier t d a h e r in d iesem Z u s a m m e n h a n g besonde r s die F r a g e de r A n s p r e c h b a r k e i t skorbntgesch/ idigt@r e n d o k r i n e r Organe a n t h o r m o n a l e B e h a n d l u n g . ~FINKL]~R k o n n t e aueh a m O v a r s k o r b u t k r a n k e r Meer sehwe inchen d u r c h P r o l a n b e h a n d l u n g eine Lu t e in i s i e rung der Fol l ike lepi the lze l len grSBerer Sekun- d~r fes ts te l len . Leader ward f iber die funk t ione l l e B e d e u t u n g dieses Be fundes insofern n i c h i s ode r wen ig an- gegeben, als die F r a g e des W e r t e s de r i n n e r s e k r e t o r i s c h e n F u n k t i o n dieser Lute inze t len , wie WINKLER se lbs t sagt , n i e h t b e u r i e i l t we rden k a n n . ] )as s che in t uns a b e r yon g r u n d - s~itzlicher Voraussef izung f~lr die F rage de r k o r r e l a t i v e n Be- d e u t u n g des C - V i t a m i n b e f u n d e s im O v a r e inerse i t s u n d seines funk t ione l l en V e r h a l t e n s im H i n b l i c k a n t die H o r m o n - p r o d u k t i o n andere r se i t s zu sein. DaB eine U m w a n d l u n g in Lu te inze l l en erfolgt , s che in t vers t~indl ich zu se in ; d e n n es w u r d e j a echtes , be re i t s fer t iges H o r m o n zugef i ihr t , Ob abe r diese Lu te inze l l en a u e h funk t ione l l au f de r H 6 h e waren , b t e i b t die groBe Frage , die ledigl ich a m Tes t der U te rus - s c h l e i m h a u t h~ttte b e a n t w o r t e t werden k6nnen . Es s c h e i n t abe r i m m e r h i n n i c h t ausgeschlossen, d a b a u e h beam Meer- schwe inchen die Z n f u h r e inze lner H o r m o n e i m S k o r b u t - z u s t a n d e die E i g e n s y n t h e s e des C-Vi t amins bis zu e inem gewissen Grade e twas f6rder t . E i n e n au f die ] ) a n e r voll- we r t i gen E r s a t z fiir das feh tende V i t a m i n zu leisten, dazu sand j edoeh die H o r m o n e n i e h t in de r Lage.

WAr h a b e n au f a n d e r e n \~regen ve r such t , den k o r r e l a t i v e n 13eziehungen der Vifiamine n n d H o r m o n e efiwas n / iherzu- k o m m e n . A n g e r e g t d u r c h die E rgebn i s se yon GIEDOSCZ, h a b e n war u n t e r s u c h t , ob die Z u f u h r yon V i t a m i n C geeignet ist, die VVirksamkeit des g o n a d o t r o p e n F a k t o r s de r P l a c e n t a (Prolan) a n t das O v a r i n m des gesch lech ts re i fen K a n i n c h e n s zu ak t iv ie ren . ~Wir b e d i e n t e n uns des K a n i n c h e n s als Ver- suchst ier , obwohl war uns sagen muf3ten, d a b gerade das K a n i n e h e n , das zn r E i g e n s y n t h e s e von C - V i t a m i n be f~h ig t isfi, im G r u n d e e in v611ig u n t a n g l i c h e s O b j e k f f~r sotche Versuche sein mul3te. Es z w a n g uns j edoch zu dieser MaI3-

* Auszugsweise vorgetragen anlaBlieh der Tagung der Mitteldeutsehen GeseIlsehaft ffir Gyn~kologie im Mai 1939 in Dresden.