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Solid news Das SolidWorks-Magazin von planetsoftware solutions 2-2009 SolidWorks Premium 2010 Neue Version liefert optimierte Kernfunktionen für effizientes und intelligentes Konstruieren Innovationsschlüssel für Schließsysteme Kaba sichert Haus und Hof mit Erfindergeist und der 3D-CAD-Software SolidWorks Weltweites Konstruktionsnetzwerk Wittur-Gruppe standardisiert auf SolidWorks Enterprise PDM

Das SolidWorks-Magazin von planetsoftware - cad.at · SolidWorks Premium 2010 Neue Version liefert optimierte Kernfunktionen für intelligentere und schnellere Konstruktionsarbeit

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SolidnewsDas SolidWorks-Magazin von planetsoftware

solutions

2-2009

SolidWorks Premium 2010

Neue Version liefert optimierte Kernfunktionenfür effizientes und intelligentes Konstruieren

Innovationsschlüssel für Schließsysteme

Kaba sichert Haus und Hof mit Erfindergeist und der 3D-CAD-Software SolidWorks

Weltweites Konstruktionsnetzwerk

Wittur-Gruppe standardisiert auf SolidWorks Enterprise PDM

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser!

Vorhandenes verbessern, um produktiver arbeiten zu können – so könnte man das Mottovon SolidWorks Premium 2010 zusammenfassen. Der Fokus wird in der neuesten Version vorallem auf eine weiterentwickelte Arbeitsumgebung und Perfor mance- Steigerungen gelegt. Sokönnen innovative Produkte effizienter entwickelt und Pro duktentwicklungszeiten eingespartwerden.

Dies ist auch der Vorteil ganzheitlicher Lösungen, wie wir es mit der Multi-Product-Lösungvon SolidWorks und unserem Schulungs- und Beratungsangebot anbieten. So können wirunsere Kunden dabei unterstützen, Produktivitätssteigerungen zu erzielen, um sowohl Zeit-als auch Kosteneinsparungen in der Konstruktion realisieren zu können.

Wie dies in den verschiedensten Anwendungsbereichen im Detail aussehen kann, können Siein den Erfahrungsberichten unserer Kunden nachlesen.

Neu ist dieses Jahr SolidWorks Sustainability, eine – ebenfalls vollständig in SolidWorks inte-grierte – Lösung zur Überprüfung der Umweltverträglichkeit. Somit wird den Marktanfor derun -gen nach nachhaltigen Konstruktionen entsprochen und Firmen ein neues Tool zur optimiertenund umweltfreundlichen Materialauswahl in die Hand gegeben.

Damit wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre,

Ihr planetsoftware Team

■ www.cad.at

solutionsreal design

SolidWorks Premium 2010 3Optimierte Kernfunktionen fu r intelligentereund schnellere Konstruktionsarbeit

SolidWorks als ‘3D-Problemlöser’ 6Hentrich Petschnigg & Partner visualisiert 3D-Situationen mit SolidWorks Professional

Stärken ausspielen mit 3D 8Gangloff AG verlässt sich auf SolidWorks

Innovationsschlu ssel fu r Schließsysteme 10Kaba sichert Haus und Hof mit SolidWorks

Formula Student 2009 12Team FaSTDa erfolgreich gestartet

real simulation

Die Natur zum Vorbild 14Zimtech AG liefert optimierte Lösungen mit dem Wissen aus Theorie und Praxis

Forschung und Ausbildung 16TU Wien setzt auf SolidWorks-Software

real services

SolidWorks 2010 – Highlights 17

Einfach mehr erfahren 18Der erste SolidWorks-Blog in Österreich

Nutzen Sie das volle Potenzial? 19Weiterbildung bei planetsoftware

real pdm

Weltweites Konstruktionsnetzwerk 20Wittur-Gruppe standardisiert auf SolidWorks Enterprise PDM

100 Prozent SolidWorks-kompatibel 22Niles-Simmons-Hegenscheidt entscheidetsich für SolidWorks Enterprise PDM

Acutronic: Umstieg ohne Ablenkung 24Von Workgroup auf Enterprise PDM

real manufacturing

CAD-System nur Mittel zum Zweck 26Präzise NC-Programme mit CAMWorks

Komplexe Teile erwu nscht 28Neue Sphären in der Teilebearbeitung

real documentation

Immer in Bewegung 30Auszuge verständlich dargestellt

Unschlagbar in Anschaulichkeit 32Pfuderer setzt auf 3DVIA Composer

Impressum 34

SolidWorks Premium 2010

Neue Version liefert optimierte Kernfunktionen

für intelligentere und schnellere Konstruktionsarbeit

Solidnews 2-2009 3

Dassault Systèmes (DS) SolidWorks Corp. stellt mit SolidWorks Premium 2010

eine Reihe neuer Software-Produkte vor, die durch ihre optimierten Funktionen

für die Pro duktkonstruktion Konstrukteuren und Ingenieuren jeden Tag erfolgrei-

ches Arbeiten ermöglichen. Durch den Einsatz von Software-Lösungen für CAD,

Simu lation, Datenmanagement, Dokumentation und für die Bewertung der Um -

welt verträglichkeit können Unternehmen ihre Ideen in Innovationen umsetzen,

unterstützt von einer aktiven CAD-Anwendergemeinschaft, Inhalten, Techno -

logien und Expertenwissen. Die neue SolidWorks-Produktreihe zeichnet sich

zudem durch eine größere Funktionsvielfalt und eine bessere Performance aus,

da sie – ganz im Sinne der bewährten Tradition von DS SolidWorks – Hunderte,

von Kunden angeregte, Verbesserungen und Erweiterungen enthält.

SolidWorks Simulation Premium bietet Anwen -dern Werkzeuge zur einfachen Überprüfung vonKonstruktionsentscheidungen. Sie decken Pro -bleme auf, bevor sie sich auf die Fertigung aus -wirken, und helfen, Kosten einzusparen. In derneuen Version stehen erstmals Funktionen wie‘Ereignisgestützte Bewegungssimulationen’ zurVerfügung, mit denen sich die tatsächlicheFunk tionsweise von Maschinen darstellen lässt.Weitere Neuerungen sind ‘Nähe-Sensoren’ unddie ‘Automatische Größeneinstellung bei Kan -tenschweißnähten’. Der komplett überarbeitete‘Simulation-Berater’ führt Anfänger Schritt fürSchritt durch ihre ersten Simulationen, verkürztdie Lernkurve und sorgt für einen zusätzlichenFehlerschutz. Er ist Teil der SimulationXpress-Software, die in jeder Lizenz der SolidWorks-CAD-Software enthalten ist.

Die Software SolidWorks Enterprise PDM ent-hält neue Produktivitätsfunktionen, mit denensich Modelle und Zeichnungen schneller für dieVerteilung vorbereiten lassen. Beispielsweise

Die neue Version der SolidWorks Premium-CAD-Software bietet zahlreiche neue Funk -tionen für ein Plus an Produktivität. Die neuezum Patent angemeldete Funktion ‘Schnelle Be -maßungen’ zeigt beispielsweise Alternativenfür die Platzierung neuer Bemaßungen an. Da -bei werden vorhandene Bemaßungen über-sichtlich neu angeordnet und so Platz für dieMarkierung geschaffen. Mit dem ‘ConfigurationPublisher’ können An wender auf 3D Content -Central, dem webbasierten Markt für Teile, Bau - gruppen und andere Inhalte, schnell eine Mo -dellkonfigurator-Benutzeroberfläche für dieeinfache Auswahl an Modellalternativen anle-gen. Die ebenfalls für ein Patent angemeldete‘Voransicht für Mauskombinationen’ bietet An -wendern mit einfachen Handbewegungen bei-spiellose Steuerungsmöglichkeiten. Zum Funk -tionsspektrum von SolidWorks Premium 2010zählen zudem deutlich verbesserte Methodenfür die Erstellung von Referenzebenen, erwei-terte Blech-Funktionen, eine bessere Perfor -mance bei Schweißkonstruktionen, erweiterteFunk tionen für das Spiegeln von Komponentenund Werkzeuge für die direkte Bearbeitung.

Darüber hinaus lassen sich durch die verbes-serte Zeichnungsfunktionalität in Version 2010Zeichnungen schneller erstellen, und die neuenFunktionen für den Export und die Vor schauvon DXF-Dateien ermöglichen eine schnellereund effizientere Datenausgabe für die Produk -tion. Mit PhotoView 360 ist es jetzt selbst fürAnfänger noch einfacher, fotorealistische Bil -der in professioneller Qualität zu rendern.

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real design

SolidWorks SustainabilityXpress ist in jederLizenz der SolidWorks-Software enthalten undermöglicht Anwendern, sofort die Umweltver -träglichkeit eines Teils zu ermitteln. Zum Funk -tionsumfang der SolidWorks Sustainability-Pro - dukte gehören eine Informationsanzeige zurUmweltverträglichkeit, auf Kundenwünsche hinanpassbare Berichte und ein Werkzeug zumFinden alternativer Materialien, um die Nach -haltigkeit eines Teils leicht vergleichen undständig verbessern zu können.

Sowohl SolidWorks Sustainability als auchSolidWorks SustainabilityXpress basieren aufder Expertise, Forschung, Entwicklung und denDaten des deutschen Unternehmens PE Inter -national, des weltweit größten und ältestenKompetenznetzwerkes auf dem Gebiet derNachhaltigkeit, und dessen amerikanischerNiederlassung PE Americas. Gemeinsam bie-ten die neuen Produkte SolidWorks-Anwen -dern die Möglichkeit, jede Konstruktion Schrittfür Schritt zu verbessern und so kollektiv einenBeitrag zum Umweltschutz zu leisten.

ist eine neue Funktion zum ‘Konvertieren, Ver -öffentlichen, Drucken und Plotten’ verfügbar,die Hunderte von Fertigungszeichnungen auto -matisch in neutrale Dateiformate konvertiert.Diese können anschließend für verschiedeneZwecke verwendet werden, wie etwa zur An -gebotserstellung, für die Zusammenarbeit vonTeams, den Stapeldruck oder die gemeinsameNutzung mit anderen Systemen. Die neue Ver -sion von Enterprise PDM optimiert die Zusam -menarbeit durch eine einzelne, zentralisierteSolidWorks Toolbox Bibliothek und bietet erst-mals eine Reihe neuer Implementierungs-Tools für eine schnellere Investitionsrentabi -lität (ROI).

3DVIA Composer erstellt automatisch Produkt -dokumentationen, die bei jeder Konstruktions -änderung aktualisiert werden. Mit der Soft -ware können Unternehmen 3D-Ressourcenwiederverwenden und schnell Produkthand -bücher, Broschüren, Kataloge, Montageanlei -tungen, Schulungsvideos und vieles andereerstellen. 3DVIA Composer 2010 verkürzt denZeitaufwand für Dokumentationen, da sichintelligente Konstruktionsdaten, wie beispiels-weise SolidWorks Konfigurationen und Explo -sionsansichten, für neue Zwecke wiederver-wenden lassen. Das Programm umfasst eineneue zeitsparende Funktion zur automatischenErstellung von Explosionslinien für mehrereExplosionsansichten. Anwender können zudemvielseitigere und informationsreichere Doku -mentationen mit skalierbaren Detailansichten,Stücklisten in 3D, Schattenwerfern und foto-realistischen Hintergrundobjekten erstellen.

Mit der Software SolidWorks Sustainability las-sen sich nachhaltige Konstruktionen zuverläs-sig und mit der von SolidWorks-Anwenderngewohnten Benutzerfreundlichkeit erstellen.Mit SolidWorks Sustainability können Anwen -der die CO2-Bilanz, den Energieverbrauch unddie Auswirkungen auf Luft und Wasser bei derMaterialbeschaffung, Herstellung, Verwendungund Entsorgung einer Produktkonstruktion er -mitteln. Ein Werkzeug für die Visualisierung vonBaugruppen ermöglicht dabei die farblicheKennzeichnung von Teilen hinsichtlich ihrergesamten Umweltbeeinflussung. Über die Kon -figurationshilfe der Software können Anwendermehrere Konstruktionsiterationen hinsichtlichder Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeitmiteinander vergleichen.

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Integration

SolidWorks Premium 2010 lässt sich vollständigassoziativ in einem Programmfenster mit allenanderen Software-Produkten von SolidWorksintegrieren – einschließlich SolidWorks Simu -lation, SolidWorks Enterprise PDM, 3DVIAComposer und SolidWorks Sustainability.

Dank dieser Inte gration können Anwender ein3D-Modell in allen Arbeitsschritten verwenden,um ihr Produkt zu verwirklichen. SolidWorksbietet Anwendern eine intuitive Arbeitsweisesowie aussagekräftige Ergebnisse währenddes gesamten Arbeitsprozesses.

Verfügbarkeit

SolidWorks 2010-Produkte sind ab Oktober welt -weit über autorisierte SolidWorks Vertriebs -partner erhältlich. Weitere Informationen überdie SolidWorks 2010-Produktreihe sowie Video -demos stehen im Web zur Verfügung.

■ www.solidline.de■ www.solidsolutions.ch■ www.planetsoftware.at

Zu SolidWorks kam HPP, als man nach einemSystem suchte, in dem sich komplexe dreidi-mensionale Sachverhalte schnell und effizientüberprüfen lassen. Die Architektur ist bis heutevon zweidimensionaler Arbeitsweise in Plänengeprägt. Allerdings stößt diese bei modernen,organischen Entwürfen immer wieder an ihreGrenzen. In zweidimensionalen Zeichnungensind die Auswirkungen, die beispielsweise einin zwei Ebenen gekipptes Wandelement aufden Grundriss hat, schwer abzuschätzen. Beisolchen Geometrieüberprüfungen, aber auchbei konstruktiven Details und in der Innenarchi -tektur sollte ein 3D-CAD-System Hilfe bieten.CAD- und IT-Administrator Oliver München tes-tete verschiedene Systeme und war schnellvon SolidWorks überzeugt: „Mir war wichtig,wie sich die Software dem Benutzer präsen-tiert, wie schnell man sich in die Bedienunghineinfindet. SolidWorks überzeugte da sehr.Zweiter großer Pluspunkt ist die Möglichkeit,an einem quasi fotorealistischen Objekt zuarbeiten – die Präsentation des 3D-Modells aufdem Bild schirm kommt dem designorientiertenAnsatz von HPP sehr entgegen. Dritter Plus -punkt sind die umfangreichen Erstellungs- undModifika tionsmöglichkeiten sowie die qualitativhochwertigen Schnittstellen. Und schließlichkönnen in SolidWorks sehr schnell und einfachfotorealistische Ansichten eines Entwurfs er -stellt werden.“

SolidWorks als ‘3D-Problemlöser’

Architekturbüro Hentrich Petschnigg & Partner

visualisiert 3D-Situationen mit SolidWorks Professional

Architekturbüros sind erstens meist auf

einen bestimmten Gebäudetypus spe-

zialisiert und zweitens meistens klein.

Beides trifft auf HPP in Düsseldorf nicht

zu: 250 Mitarbeiter bearbeiten Projekte

vom Fußballstadion bis zur Konzern -

zentrale. Ebenso untypisch an HPP ist,

dass das Unternehmen das CAD-System

SolidWorks nutzt, das üblicherweise im

Maschinenbau zu Hause ist. Betreut

wird HPP dabei von SolidLine.

N icht zuletzt das Alter von HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH & Co. KG istaußergewöhnlich: Das Architekturbüro wurde1935 von Prof. Helmut Hentrich gegründet undwird inzwischen von der vierten Geschäftsfüh -rergeneration geführt. Einen Klassiker der Archi -tekturgeschichte schufen Helmut Hent rich und

sein Partner Hubert Petschnigg mit dem 1960eröffneten Dreischeibenhaus in Düssel dorf,dem heutigen Hauptsitz des Thyssen-Krupp-Konzerns. Seither hat das Büro zahlreiche Bau -werke geschaffen, darunter die MannheimerSAP-Arena und die Arena ‘Auf Schalke’. Abernicht nur Neues entsteht, es wird auch Be -stehendes revitalisiert. So wurde aus der‘Tabakmoschee’ in Dresden ein Bürogebäudemit Restaurants und aus dem alten LeipzigerHauptbahnhof ein Shopping- und Geschäfts -center. HPP ist mit insgesamt zwölf Standortenweltweit vertreten, unter anderem auch imbulgarischen Sofia und in Shanghai, wo dasEXPO Village für die Weltausstellung 2010 vonHPP geplant wurde.

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design

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■ www.hpp.com

Gebäude sind eine kleine Parkland schaft unddas sogenannte ‘Band des Gesprächs’, das alsRelief oder im Boden eingelassenes Band umund durch Gebäude und Garten führt. Die freigeformte, zweidimensionale Gestaltung desBandes, sollte sich im Cafeteria-Bereich derzentralen Eingangshalle in einer dreidimensio-nalen Freiform mit der Funktion des Cafeteria-Tresens wiederfinden.

Dieses große, rote Möbel besteht aus zwei ellip-tischen Körpern, die an der Tischoberflächeüber eine ‘Brücke’ miteinander verbunden sind.Gerade dieser Ein gangs bereich mit seinenorga nischen Über gängen in die beiden Grund -kör per stellte einige Anforderungen an das drei -dimensionale Vor stellungsvermögen und warbestens geeignet für die Modellierung im 3D-System.

Im Frühjahr 2008 startete HPP mit der Nutzungvon SolidWorks an einem ungewöhnlichenObjekt, einem Cafeteria- und Kommunikations -tresen in einem neuen Gebäude des Landwirt -schaftlichen Versicherungsvereins LVM. Seitüber 30 Jahren sind die Versicherung und HPPdurch die Planung der Gebäude am Münste -raner Firmensitz der LVM partnerschaftlichverbunden. Das neue Gebäude LVM7, das imJahr 2008 mit dem Landespreis für Architektur,Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-West -falen ‘Energieeffizientes Bauen für die Zukunft’bedacht wurde, besteht aus einer Reihe trans-parenter Kuben und Atrien, die zudem das be -stehende Bürohaus LVM 6 integrieren. Beson -derheiten an dem ansonsten formal strengen

Wolfgang Miazgowski, Leiter der Innenarchi -tektur, erinnert sich an die ersten Schritte inSolidWorks: „Man hätte solch einen Entwurffrüher nur als Tonmodell realisieren können,an dem dann der Hersteller Maße abgreifenkann. So bot sich der Cafeteria-Tresen als idea-les Testobjekt für die 3D-Modellierung an. Wirhatten allerdings dabei einige Klippen zu um -schiffen, denn die Übergänge an der ‘Brücke’stellten sich als sehr komplex heraus. Wir be -gannen mit Volumenmodellierung, arbeitetenaber später mit Freiformflächen weiter, um diegewünschten Flächenübergänge zu erhalten.Der Vorteil war allerdings, dass wir dabei einenEindruck davon bekamen, dass SolidWorks nochwesentlich mehr kann als wir gedacht hatten.“

Ursprünglich war die Herstellung als GFK-Teilangedacht, wobei es möglich gewesen wäre,dem Hersteller die 3D-Daten als Vorlage zu lie-fern. Diese Fertigungsweise stellte sich jedochals zu teuer heraus, und so erhielt ein Schreineraus Münster den Auftrag, die Cafeteria-Stationzu bauen – dieser hatte jedoch keinen Zugriffauf ein 3D-System. Miazgowski schnitt dasSolidWorks-Modell horizontal in zehn Zenti -meter dicke Scheiben und stellte diese Kurvendem Schreiner zur Verfügung. Dieser plottetedie Scheiben in Originalgröße aus und schnittnach diesen Vorlagen Spanten, über die – ganzähnlich wie im modernen Holzschiffbau – mitformverleimtem Sperrholz die 20 Millimeterdicke Außenhaut gezogen wurde. „So hattenwir jederzeit die volle Kontrolle, dass die Formunseren Entwürfen entsprach“, erläutert Miaz -gowski. „Bei der traditionellen Arbeitsweise miteinem Modell oder gar Zeichnungen hat derErbauer viel Interpretationsspielraum, den gabes hier nicht.“

Inzwischen hat sich SolidWorks als Systemetabliert, mit dem sich bestimmte Situationenan einem Gebäude oder Innenarchitektur-Ent -würfe schnell dreidimensional aufbauen undüberprüfen lassen. So entwickelt Miazgowskiderzeit eine Arbeitsplatz-Insel für ein Tele -kommunikationsunternehmen, das vier Mitar -beitern bei geringstmöglichem Platzverbrauchvollwertige Arbeitsplätze bietet. Eine direkt

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und indirekt ausgerichtete Leuchte im Zentrumder sternförmigen Insel soll ohne zusätzlicheDeckenbeleuchtung genügend Licht an alleArbeitsplätze abgeben, so dass nur noch eineindirekte Raumbeleuchtung notwendig ist. Zu -sätzlich übliche Pendel- oder Einbauleuchtenan den Decken können somit entfallen, gleich-zeitig wird die Flexibilität der Anordnungen vonArbeitsplätzen im Open-Space-Großraumbüroerhöht und der Energieeinsatz optimiert. MitSolidWorks war es möglich, die Platzverhält -nisse an den Arbeitsplätzen ebenso zu beurtei-len, wie die Ausleuchtung und den Lichteinfall,die sich in einem Rendering präzise simulierenließen. Beim Projekt BayArena, dem neuenStadion des Fußballclubs Bayer 04 Leverkusen,erstellten die Architekten ein parametrisiertesModell der Dachkonstruktion, bei der sich nachdem Ändern der inneren Öffnung sämtlicheTräger an die neue Situation anpassten.

„SolidLine hat sich viel Zeit für uns und unsereAufgabenstellungen genommen“, erinnert sichOliver München, „wir hatten immer einen ganzherausragenden Kontakt. In der Grundschulungist man, obwohl es keine Exklusivveranstal tungfür uns war, auf architekturtypische Themeneingegangen. Und mit der SolidLine-Niederlas -sung Düsseldorf haben wir auch geografischengen Kontakt zu unserem Systemhaus. Ichhatte beim Test das Motto: Wenn sich in ab -sehbarer Zeit kein ‘roter Faden’ in der Hand -habung des Systems erkennen lässt, ist es füruns nicht geeignet‘ und die Entscheidung fürSolidWorks, die auch aufgrund dieses Kriteriumsfiel, war ein Volltreffer für uns. Aus meinerSicht kann die Zusammenarbeit nur positivweitergehen.“

Wolfgang Miazgowski und Oliver München

Stärken ausspielen mit 3D

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Die Gangloff AG ist ein Unternehmen, wieman es heutzutage nur noch selten antrifft: Vomklassischen Karosseriehersteller fur Busse undNutzfahrzeuge hat sich der vor mehr als 80Jahren gegrundete Betrieb weiterentwickeltzum gefragten Spezialanbieter fu r den Bau vonWagen fu r Standseilbahnen, Kabinen fu r Luft -seilbahnen und Umlaufbahnen sowie fu r An -lagen in Vergnugungsparks und Riesenräder.

Konjunktureinbruch? „Den spu ren wir im Mo -ment zum Glu ck noch nicht“, sagt Inhaber undGeschäftsfu hrer Marc Pfister, der das Unter -nehmen seit u ber 30 Jahren leitet. In denWerkhallen am Rande von Bern wird konzen-triert gearbeitet. Die Auftragslage ist fu r 2009und 2010 stabil. Bis zu 80 % der Bestellungenfur große Projekte kommen aus dem Ausland.Mit dem Wagen- und Kabinenbau fu r Berg -bahnen und öffentliche Verkehrsmittel erwirt-schaftet Gangloff heute 70 % des Jahresum -satzes, der – je nach Auftragslage – auf annä-hernd 10 Mio. CHF steigen kann.

Jede Gondel ein Unikat

Die Stärke von Gangloff ist die Einzelbauweise.„Wir sind spezialisiert auf Einzelanfertigung.Jede Gondel ist quasi ein Unikat“, erläutertPfister. Das können dann prestigeträchtigeAufträge sein wie aktuell die Kabine fu r dieLiftanlage am Eiffelturm in Paris. Oder Wag -gons mit aufwändigem Design fu r den OceanPark in Hongkong, gestaltet wie ein U-Bootvon Jules Vernes. Und vor Kurzem wurdenSpacecab-Gondeln mit Klimaanlagen fu r einRiesenrad in New Jersey (USA) ausgeliefert.

Beste Qualität zu liefern bei hohem techni-schen Anspruch ist bei solchen Image-Projektenoberstes Gebot. Gerade das New Jersey-Pro -jekt hat das Technikteam 2 Jahre lang gefor-dert. Von aktuell 60 Mitar beitern arbeiten sechsin der Konstruktion. „Wir wussten, dass diesesRiesenrad auch einem Hurri kan mit Windge -

Entwurf und Ausführung: Standseilbahn für denOcean Park in Hongkong im Retro-U-Boot-Look.

schwindigkeiten bis zu 160 km/h und Tempera -turunterschieden bis zu 50 Grad Celsius stand-halten muss“, schildert Stefan Burmeister,Pro jektleiter Kon struktion. So waren Domex-Verstärkungen des Alumi niumgrundgerustes anverschiedenen Stellen erforderlich. Auflage warferner, Klimaanlagen eines US-Lieferanten aufsDach zu installieren und in die Gesamtkonstruk -tion zu integrieren. Burmeister: „Und am Schlusssollte das Ganze noch gut aussehen, brauchtealso ein ansehnliches Design.“

Da heißt es flexibel sein, auch in der Konstruk -tion. CAD-Anwendungen unterstu tzen diesenProzess bei Gangloff seit den fru hen 90erJahren. Heute nutzt man eine 3D-Komplettlö -sung von SolidWorks, die neben 3D-CAD-Funk -tionen zur Modellierung von Teilen und Bau -gruppen sowie Gestaltung von Oberflächenunter anderem eine Software zur Konstruk -tionspru fung und Workgroup PDM fu r dasProduktdaten-Management enthält.

Der technische Umstieg auf eine neue Soft -ware stand 2006 zur Entscheidung an. Getestetwurden damals alle großen, auf dem Markterhältlichen 3D-CAD-Software-Lösungen. „DieSolidWorks-CAD-Software bot uns letztlich diegewunschte Stabilität, Benutzerfreundlichkeitund die Möglichkeit zum Datenaustausch“,sagt Stefan Burmeister. Installiert sind derzeitan 6 Arbeitsplätzen die Versionen SolidWorksProfessional und Premium.

Sehr zufrieden war man bei Gangloff mit derEinfu hrung des neuen Systems durch SolidSolutions. Burmeister: „Wir hatten im Vorfelddefiniert, was ’unser’ SolidWorks können soll.Solid Solutions hat unsere Wu nsche und An -forderungen umgehend umgesetzt. Die Instal -lation war letztlich innerhalb eines Tages erle-digt.“ Während der Einfu hrung konnte dieKonstruktionsabteilung problemlos mit demalten CAD-System weiterarbeiten, nur der Sys -tem-Administrator hatte einen Tag ’Arbeitsaus -

Die Gangloff AG, Spezialanbieter fu r den Bau von Wagen fu r Standseilbahnen

und Kabinen fu r Luftseilbahnen, verlässt sich in der Konstruktion auf SolidWorks-

CAD-Software. Als sehr kompetent wird der Support durch das SolidWorks-Sys -

temhaus Solid Solutions AG eingeschätzt.

design

Solidnews 2-2009 9

■ www.gangloff.com

fall’. Burmeister: „Das war fur uns ein wichti-ger Punkt.“ Als ’sehr kompetent’ beurteilen dieKonstrukteure den Support von Solid Solutions.„Die Hotline ist immer erreichbar und kannProb leme auch in den allermeisten Fällen so -fort lösen.“

Einfaches Handling

Auch die Erfahrungen mit SolidWorks sindpositiv. „Die Bedienung ist sehr einfach undschnell, weil viele aufwändige Arbeitsschritteautomatisiert sind. Man kann mit wenigenMausklicks viel erreichen“, schildert Burmeis -ter. Besseres Handling von komplexen Bau -gruppen ermöglicht die Speedpack-Techno -logie. „Man kann Dokumente schnell öffnenund muss nur laden, was gebraucht wird.“

Zeitersparnis bringt das 3D-CAD-System, weiles ein durchgängiges Entwicklungs- und Be -rechnungswerkzeug inklusive PDM gibt. Bur -meister: „Wir haben nun die Zeit, uns auf dietatsächliche Konstruktion zu konzentrieren undmussen uns nicht mit der Frage nach dem ’Wie’beschäftigen.“ Mit der SolidWorks-Softwarewird auch die Arbeit im Team wesentlich er -leichtert: „Zum Beispiel lässt sich die externeZuarbeit wie Simulationsberechnungen durchein FEM-Buro tadellos integrieren.“ Außerdemwichtig fu r einen Hersteller wie Gangloff: DerKunde kann sein Projekt von Anfang an beglei-ten – dank Rendering- und Publishing-Softwaremit realitätsnahen Visualisierungen. „Wir habenbei Treffen mit potenziellen Auftraggebern oftmit technisch unerfahrenen Menschen zu tun.Da muss die Projektzeichnung die Wu nscheund Vorstellungen des Kunden bestmöglichdarstellen“, sagt Pfister.

Schneller konstruieren

Weiterer Vorteil von SolidWorks: Schnell undeinfach sind Änderungen am bestehendengeometrischen Modell möglich. Das 3D-Mo -dell einer Luftseilbahnkabine hat Burmeisterinzwischen parametrisiert. „So lassen sichkunftige Grundprojekte schnell entwerfen“.Ähnlich geschieht dies aktuell mit Modellenvon Gondeln und Standseilbahnen.

Über einen firmeneigenen Server hat Burmeis -ter mittlerweile auch eine Online-Bibliothek mitFeatures fu r die Konstruktion erstellt. Dort sind

einzelne Bauteile, Werkzeuge und Apparateabgelegt. „Das ist nicht mehr wegzudenken“,erläutert er. „Wir sind zwar Spezialist fur Einzel -anfertigungen, doch gibt es dabei ein Grund -muster wie den Aluminiumkäfig, der nach demBaukastenprinzip entsteht.“ Mit dem Zugriff aufvorgefertigte Komponenten lässt sich der Kon -struktionsprozess sehr deutlich beschleunigen.„Und wir mu ssen das Rad nicht jedes Mal neuerfinden.“

Jede 3D-Konstruktion wird im Laufe des Ent -wicklungsprozesses gepru ft. Gangloff nutzt fu rStandardberechnungen MathCAD. Einzelteilewerden zudem mit dem Simulations-Tool vonSolidWorks u berpru ft. „Wenn es allerdingseine sehr ausgefallene Konstruktion ist oderbei uns Kapazitäten nicht vorhanden sind, nut-zen wir ein externes FEM-Bu ro“, erläutert Bur -meister.

Möglichst groß und möglichst leicht: Das liegtim Trend bei Kabinen und Waggons, die beiSeilbahnen, Zahnradbahnen oder Riesenräderneingesetzt werden. Burmeister: „Mit FEM-Be -rechnungen am Bildschirm können wir dasphysikalisch Machbare viel besser ausreizenals wenn wir das von Hand rechnen.“

Die Grenzwerte auszuloten ist auch notwendig,um trotz strengerer gesetzlicher Vorschriftenden Materialaufwand in Grenzen zu halten.Pfister erzählt: „Fruher, als Luftseilbahnen nochvon Flugzeugwerken gebaut wurden, warenGondeln superleichte Konstruktionen.“ Heutegebe es bei Vorschriften die Tendenz, mög-lichst jedes Risiko mehrfach abzusichern – mitder Folge, dass seither Fahrkabinen eher schwe-rer, nicht leichter geworden sind. „Da hilft dieFEM-Berechnung, Material und damit Gewichtund Kosten zu sparen.“

Innovativ denken, qualitativ hochwertig arbei-ten und flexibel auf Kundenwu nsche eingehen:So ist Gangloff bis heute auf der Erfolgsspurgeblieben. Und es gibt keine Anzeichen, dasssich 2010 daran etwas ändert. Neben der neuenLiftkabine fur den Pariser Eiffelturm stehen wei -tere attraktive Projekte fur Standseilbah nen an.

Kabine zur Luftseilbahn Engelberg – Brunni, in Betrieb seit Herbst 2008

real design

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Innovationsschlüssel

für Schließsysteme

Will man Heim, Haus oder Unternehmen sichern, findet man bei der Firma Kaba den

nötigen Erfindergeist, um sich vor unliebsamen Besuchern schützen zu können.

Kaba beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Schließsystemen und entwickelt Kon -

zepte für komfortable und effektvolle Lösungen. Bei der Konstruktion seiner

inno vativen Produkte nutzt das Unternehmen die 3D-Konstruktions-Software

SolidWorks, um rasch und effizient den stets neuen Anforderungen ihres Marktes

gerecht zu werden.

links: Ing. Heinz Navratil, Konstrukteur für den Produktbereich GEGE bei Kaba.

rechts: Rendering eines GEGE-Schließsystems von Kaba mit 3D-SolidWorks.

lin der. Die österreichische Kaba GmbH ist aberauch das logistische Zentrum für Europa, Aus -tralien und Asien und sie ist die Zentrale derVer triebs- und Marketingaktivitäten für Öster-reich und Südtirol.

Derart mannigfaltige Schließsysteme benöti-gen für ihre Erstellung ein rasches, effizientesKonstruktions- und Planungswerkzeug. In die-ser Hinsicht stand Kaba 2004 vor der Entschei -dung, von einer 2D- auf eine 3D-Software um -steigen zu müssen: „Unser damaliges Systemwar nicht wirklich in der Lage, Teilefamilienabzubilden“, hält Ing. Heinz Navratil, Konstruk -teur für den Produktbereich GEGE bei Kaba,dazu fest. „Das allerdings ist eines der Haupt -kriterien in der Konstruktion, denn die Schließ -zylinder sind alle sehr modular aufgebaut – esgibt ein fünf- bis siebenstelliges System – jenachdem wie viele Zuhaltungen man hat. Zu -dem sind auch verschiedenste Längen zu be -rücksichtigen.“

design

Die in der Schweiz ansässige Kaba Gruppeist ein weltweit tätiges Sicherheitsunterneh -men mit rund 8.500 Mitarbeitern in mehr als 60Ländern. Rückblickend auf eine 146jährige Ge -schichte hat sich das Unternehmen weltweitzu einem wichtigen Technologieführer und zurNummer Eins in der Herstellung von Schlüssel -rohlingen, Schlüsselfräsmaschinen, Transpon -der schlüsseln und Hochsicherheitsschlössernentwickelt. Zudem ist die Kaba Gruppe führen-der Anbieter von elektronischen Zutrittssyste -men, Schließ anlagen, Hotelschlössern, Sicher - heits- und Auto matiktüren sowie Zeiterfas -sungs systemen.

In Österreich gibt es 2 Kaba-Standorte: Wäh -rend in Eggenburg die Applikationsentwick lungfür spezielle Kundenanforderungen, die Pro -duktion für Kaba-Zylinder und die Mecha tro -nik erfolgt, stellt Herzogenburg – die Unterneh -menszentrale für Österreich – die Produk tionfür GEGE-Türschlösser und GEGE-Schließ zy -

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Welches System bietet mehr?

Dazu kam, dass das Schwesterunternehmen inWetzikon, Schweiz, ebenfalls ein neues CAD-System zum selben Zeitpunkt einführen wollte.In Folge wurden im Zuge eines gemeinsamenEvaluierungsprozesses verschiedene Systemebewertet und schlussendlich entschied mansich für SolidWorks. Die Gründe für den Soft -ware-Entscheid lagen auf der Hand: „Das ein-fache Handling und der enorme Funktionsum -fang von SolidWorks deckt mehr als ausreichendunsere Bedürfnisse ab. Außerdem wurde unsvon der zuständigen SolidWorks-Partnerfirmaplanetsoftware ein sehr stimmiges Paket ge -boten, das unter anderem Zusatzfunktionenbe inhaltet, die andere Systeme teilweise nichtoder nur um teures Geld bieten“, kommentiertHerr Navratil die Systementscheidung.

Speziell die Möglichkeit, ohne Einschränkung inder SolidWorks-Blech-Konstruktionswelt kleineund auch große Baugruppen ordentlich verwal -ten zu können, überzeugte die Konstrukteurevon Kaba. Weitere Features wie das Rendering-Modul, die Explosionsdarstellung oder die Be -wegungssimulation, die ohne zusätzliche Kostengeboten werden, riefen Begeisterung hervor.Ist man doch endlich in der Lage z. B. mittelsder Bewegungssimulation die Funktion einerSchließzylinderkonstruktion beurteilen zu kön-nen: Sichert das System oder blockiert es.

■ www.kaba.at

Produktivitätsfaktor massiv erhöht

„Insgesamt verschafft uns der Einsatz vonSolidWorks enorme Kostenvorteile: Wir haben –im Gegensatz zu früher – eine Arbeitszeiter -sparnis von ca. 30 Prozent. Vor allem in derEntwurfs- und Ideenfindungsphase können wirdie Zeit viel besser nutzen, weil wir – im Ver -gleich zu unserer früheren Arbeit mit 2D-Pro -grammen – etwa dreimal so viele Entwürfe fer-tigen und durchspielen können, um die optimaleLösung zu finden“, freut sich Herr Navratil.„Da zu kommt, dass viele Dinge in der heutigenQualität früher entweder gar nicht oder nur mitsehr hohem Aufwand umsetzbar waren, wieeben die Explosionsdarstellungen für die Mon -tageanleitungen, Kataloge, Präsentationen oderdie direkte Weitergabe von 3D-Daten an dieFertigung.“

‘Eins a’ florierendes Teamwork

Bei 7 Konstruktionsarbeitsplätzen in Österreichund 7 in der Schweiz ist das Thema der Daten -weitergabe essentiell: Denn die Konstrukteurewollen Suchzeiten minimieren, effektiv und effi -zient Konstruktionen im Team bearbeiten unddie Fertigung mit aktuellen Daten versorgen –mit SolidWorks stellt das kein Problem mehr dar.

Treten doch einmal Unklarheiten in der Nutzungder umfangreichen Funktionen von SolidWorksauf, so ist das Service-Team von planetsoftwa-re stets und sofort erreichbar. „Die wissen ein-fach sämt liche Tricks und Tipps, wie man daseine oder andere Tool am effizientesten zumEinsatz bringen kann“, gibt sich Herr Navratil mitder Be treuung durch planetsoftware äußerstzufrieden. Zeichnung eines GEGE-Schließsystems.

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12 Solidnews 2-2009

Weil der Rahmen aber als Haupt bestandteil desFahrzeugs schon sehr früh in der Montagephasedes Fahrzeugs zur Verfügung stehen mussteund Ende Januar auch die Klausuren des Win -ter semesters anstanden, waren einige ‘Über -stunden’ notwendig, um die fertigen Rahmen -rohre dem Schweißer übergeben zu können.

In den folgenden Monaten wurde das Fahrwerkdes F09 nochmals deutlich überarbeitet und andie neuen Achsen und Felgen angepasst. Daes sich bei den Achsschenkeln um sehr auf-wendige Frästeile handelt, mussten immer wie -der Detailänderungen vorgenommen werden,um den besten Kompromiss aus Performance(Gewicht, Einstellbarkeit) und Wirtschaftlichkeit(Fertigungs- und Materialkosten) erzielen zukönnen.

Rund fünf Monate vor dem Rennen im April2009 begann die Montage des F09. In der Regelergaben sich keine Probleme mit der Passge -nauigkeit der gefertigten Teile. Dieser Erfolg

lässt sich auf unsere ausführliche Prüfung derZeichnungen und der CAD-Daten zurückfüh-ren. Natürlich gab es aber auch immer wiederBau gruppen, an denen sich Probleme erga-ben. So gab es Baugruppen, bei denen selbst-entwickelte Teile mit Zukauf teilen verbaut wur-den, von denen keine ausführliche Do kumen -tation zur Verfügung stand. Jedoch ließen sichdiese Schwierig keiten mittels an schließenderNach arbeiten immer be heben.

Nachdem der Rollout des Fahrzeugs mit dem 1. Juli feststand, stieg der Druck auf das Teammerklich an. Die Fahrzeugverkleidung hatte esnämlich in sich: Rund sechs Wochen vor derPräsentation stand noch nicht fest, wie dieVerkleidung des Fahrzeugs gefertigt werdensollte, weil der Sponsor zum Fräsen der Nega -tivform aus wirtschaftlichen Gründen ausgefal -len war. Einige Nachtschichten später konntedas Fahrzeug aber am 1. Juli der Öffentlichkeitpräsentiert werden. Im Anschluss ging der Auf -bau des F09 mit der Verkabelung und Verschlau -chung des gesamten Fahrzeugs weiter. Undeinige Testkilometer mussten mit dem Fahr -zeug auch noch absolviert werden, um ein gutesSetup für das Rennen zu finden und eventuellauftretende Probleme im Vorfeld zu erkennenund diese zu beseitigen.

FaSTDa blickt auf erfolgreiche

Formula Student Saison 2009 zurück

Eine anstrengende Zeit liegt hinter dem Formula Student Team der Hochschule

Darmstadt (FaSTDa): Das erste selbstentwickelte Fahrzeug – der ‘F09’ – wurde im

Verlauf des Jahres 2009 gefertigt, montiert, getestet und Anfang September er -

folgreich zum Formula Student Event im italienischen Varano de' Melegari an

den Start gebracht.

design

Von Beginn an unterstützten SolidLine undSolidWorks Europe das FaSTDa-Team der Hoch -schule Darmstadt mit SolidWorks-Studenten -lizenzen, Schulungen und finanziellen Mit telnbei der Entwicklung des ‘F09’. Vor allem mitSolidLine wurde ein kompetenter Partner ge -funden, der dem Team die nötigen Tricks undKniffe für die Entwicklung des Fahrzeugs ver-mittelte und um das Beste aus dem CAD-Sys -tem SolidWorks herauszuholen.

Die Entwicklungsphase

Während die Weihnachtspause 2008/2009 be -reits dafür genutzt wurde, um weitere Teile desFahrzeugs zu entwickeln, hatte sich die Ferti -gung des Gitterrohrrahmens über die traditionellurlaubsintensiven letzten Wochen des Jahreshi naus verzögert.

Solidnews 2-2009 13

Formula Student – Tag 1

Am 2. September machten sich nun 19 Team -mitglieder auf den Weg nach Varano de' Mele -gari in Italien, um am Formula Student Eventam Riccardo Paletti Circuit teilzunehmen. Amersten Tag des Events wurden die Fahrzeugevon den Juroren inspiziert und etwaige techni-sche Mängel sowie Abweichungen zum Reg -lement aufgezeigt. Glücklicherweise konntenwir die technische Abnahme mit minimalenÄnde rungen am Fahrzeug bestehen (ein Benzin -schlauch musste getauscht werden und wirmussten – als einziges Team – wegen angeb-lich fehlender Rundumsicht ein Paar Außen -spiegel montieren).

real design

■ www.fastda.de

Dynamische Events – Tag 2

Am zweiten Tag des Events standen die erstendynamischen Tests an: Während wir den Nei -gungstest des Fahrzeugs problemlos bestan-den, lagen wir bei der Lautstärkemessung zu -nächst 5db über dem Grenzwert von 110db!Aber nicht zuletzt dank der extremen Hilfsbe -reitschaft der Teams untereinander konnteschnell ein Schallabsorber verbaut werden,durch den die Einhaltung des Grenzwertes er -möglicht wurde. Auch beim Bremsentest kames zunächst zu einem erhöhten Puls: Da dieBremsbalance nicht ideal eingestellt war, konn -te der Fahrer nicht wie gefordert alle vier Räderzum Blockieren bringen. Aber nach Justierungdes Balancereglers war auch dieser Test keinProblem mehr.

Bei den anschließenden Events erwies sichunser Auto zwar zunächst als äußerst zuver-lässig. Aufgrund fehlender Motorleistung (kurzvor dem Italien-Event musste der nicht ganzoptimal abgestimmte Ersatzmotor eingebautwer den) waren unsere Zeiten allerdings nichtkonkurrenzfähig. Einzig bei dem Skidpad ge -nannten Parcours, bei dem der Fahrer eine ‘8’durchfahren muss, konnten wir uns im Mittel -feld etablieren, was für ein Erstjahresauto si -cher lich eine gute Leistung ist.

Die Königsdisziplin – Tag 3

Im abschließenden, 22 km langen Endurance-Rennen bereiteten Fahrer und Fahrzeug denZuschauern zunächst einige Freude, da sogareinige Überholvorgänge zu unseren Gunstenzu verbuchen waren. Beim Fahrerwechsel nachhalber Renndistanz wurde aber leider ein Rissim Tank unseres Renners entdeckt, der natür-lich aus Sicherheitsgründen zum sofortigen Ausfür uns führte.

Trotz des unerwarteten Ausfalls unseres Fahr -zeugs im letzten Teil des Wettbewerbs sindalle Teammitglieder stolz auf ihre Leistung undvor allem auch zufrieden mit dem Ergebnis:Immerhin gelingt es nur wenigen Teams, gleichbeim ersten Event die technische Abnahmeproblemlos zu meistern und anschließend anallen Disziplinen teilzunehmen. Da verwundertes nicht, dass das Team schon mit viel Motiva -tion und Energie daran arbeitet, das Konzeptfür den ‘F10’ zu verabschieden, der als Evolu -tion des F09 im kommenden Jahr in allen Be -reichen Verbesserungen zeigen soll – ganzoben auf der Liste steht natürlich der Wunschnach weniger Gewicht und mehr Leistung. Eswird auf jeden Fall wieder eine spannende, lehr -reiche und auch anstrengende Zeit werden!

Die Natur zum Vorbild

Erschaffen im Laufe der Evolution über

Milliarden Jahre, ist die Natur auch

heute noch Grundlage für viele Innova -

tionen. Als Naturwissenschaftler sieht

sich Anton Zimmermann, Gründer und

Geschäftsführer der Zimtech AG, heute

mehr denn je verpflichtet, auf die Ge -

setze der Natur zu hören und die Technik

wieder auf diese Basis zurückzuführen.

14 Solidnews 2-2009

Im nächsten Schritt machten sie von der Mög -lichkeit Gebrauch, mit SolidWorks SimulationPremium nicht-lineare Berechnungen durchzu -führen, und rechneten die Deformationsenergieüber den Bereich hinaus weiter, in dem dasMaterial zu fließen beginnen würde. Dabeikonnte Zimmermann die Materialspannung vonden anfänglich 300 Megapascal auf 120 Mega -pascal herunter rechnen: „Hätte man das Silonur statisch belastet, wären ausschließlichpunktuelle Belastungen mit örtlichen Span -nungen aufgetreten. Wenn ein Material aberzu kriechen beginnt, verteilt sich die Belastungschlagartig. Mit SolidWorks Simulation Premiumkonnten wir die Blechstärke um 2 mm reduzie-ren und damit dem Hersteller eine Menge Geldsparen.“

Im Falle der Silos wäre der Bau eines Proto -typs nicht in Frage gekommen und somit wardie Simulation der einzig mögliche Weg, dieKonstruktion und den Materialverbrauch zu opti -mieren. Aber auch für andere Produkte sindAnalysen wichtig. Sie helfen, die Markteinfüh -rungszeit zu verkürzen und teure, zeitaufwän-dige Funktionsmuster oder Prototypen einzu-sparen. Zimmermann weiter: „In vielen Köpfenherrscht nach wie vor die Meinung, dass Be -rechnungen sehr teuer sind. Sieht man heuteallerdings die Kosten im direkten Zusammen -hang mit den Vorteilen, die sich mit einer

Bewegungsanalyse MKS (Mehrkörpersystem) an einer Fahrzeugachse

Dabei sollte man seiner Meinung nach nichtnur eine Disziplin beherrschen, sondern ähnlichwie Leonardo da Vinci, universelles Wissenvereinen. Anton Zimmermann: „Wir bietenKunden beides an: Analytische und FEM-Be -rechnungen sowie Mehrkörpersimulationen,aber auch die Möglichkeit, diese kombiniertmit Konstruktionsleistungen bei uns abzurufen.So haben wir über die Jahre auf beiden Ge -bieten fundiertes Wissen erworben, das letzt-lich wieder unseren Kunden zu Gute kommt.Gerade kleine Unternehmen sparen sich da -durch den Kauf eigener Analyse-Software undmüssen auch kein Know-how aufbauen. Zu -dem lassen sich mit Instant Engineering dieIterationsschritte gering halten.“

Als die Zimtech AG 2006 gegründet wurde, stan-den zwei Analyse-Lösungen zur Auswahl. Auf -grund seiner einfachen Bedienung, der weitenVerbreitung im Maschinenbau sowie der engenIntegration mit der SolidWorks 3D-CAD-Soft -ware, konnte SolidWorks Simulation Premiumpunkten. Anton Zimmermann: „Um einen opti-malen Nutzen aus einer Analyse-Software zuziehen, ist es nötig, die Ergebnisse richtig be -urteilen zu können. Dies ist nur mit entsprechen-der Erfah rung möglich. Viele Kunden habenebenfalls SolidWorks Simulation im Einsatzund schicken mir die Resultate, die ich für einePlausibilitäts rechnung verwende.

Anschlie ßend sage ich ihnen, auf welchemWeg es weitergehen muss. Mittlerweile kom-men wir bei einer nicht-linearen Vollberech -nung auf eine Genauigkeit von 3-4 %, bei einerstatischen Beanspruchung erreichen wir sogar1 %. Das sind sehr gute Werte!“

Ein mit SolidWorks Simulation Premium umge-setztes Projekt war zum Beispiel die Berech -nung einer Silozelle mit einer Höhe von 50 mund einer Bodenfläche von 4 auf 4 m, die mitGetreide befüllt werden sollte. Der Kunde woll-te 50 dieser Silos bauen und musste dabei denKostenfaktor ‘Material’ im Auge behalten undermitteln, ob 3, 4 oder 5 mm Chromstahl verar-beitet werden sollten. Auf den ersten Blick er -scheinen die Befüllung und die entsprechendeAuslegung einer Silozelle trivial. Allerdings tre-ten bei einer Befüllung von oben steigendeFülllasten und Druckstöße auf, die bei der Aus -legung zu beachten sind. Zuerst haben AntonZimmermann und seine Mitarbeiter den Füll -prozess analytisch ausgerechnet, also ohneSimulations-Software, und basierend auf denDaten ein Berechnungsprofil erstellt. Anschlie -ßend ließen sie die Ergebnisse rein statischdurch die SolidWorks Simulation Software lau-fen und stellten fest, dass eine Deformation ander Außen wand des Silos auftrat, die an dieBelastungs grenzen des Materials ging.

simulation

Solidnews 2-2009 15

modernen Lösung wie SolidWorks SimulationPremium erzielen lassen, amortisieren sie sichschnell.“

Doch die beste Konstruktion nützt nichts, wennsie anschließend falschen Belastungen aus-gesetzt wird. Anton Zimmermann: „Treten beieiner Konstruktion später Probleme auf, liegtdas meist nicht an den verwendeten Materia -lien. Isotrope, also Stahl-Werkstoffe, sind heuteso gut, dass sie größtenteils keine Qualitäts -mängel mehr aufweisen, die unsere Berech -nungen infrage stellen. Die Fehler kommen erstbeim Verbauen oder wenn falsche Momentean das Bauteil angesetzt werden. Ein typischesBeispiel war ein Wellenbruch. Wir hatten dasBauteil berechnet, das Material war richtig ge -wählt und dann wurden beim Einbau zusätzlicheSpannsätze montiert. Die Folge war eine ver-dichtete Oberfläche, die zu einer kleinen Kon -taktkorrision und letztlich zu Ermüdungserschei -nungen des Materials führte. Diese Aktionhebelte unsere Berechnungen komplett aus.“

Für die Mitarbeiter der Zimtech ist es dahersehr wichtig, in allen Einzelheiten zu erfahren,wie die ausgelegten Bauteile verwendet wer-den. Dieses Praxiswissen vereinfachen siedann in einem Modell und schließen alle mög-lichen Fehler aus. Laut Zimmermann liegt hierindie ‘Kunst’ der Analyse. Für die Berechnungmüssen sie ein Gespür für die Praxis entwi-ckeln und dabei Praktiker, Analyst, Ingenieur,Werkstoffingenieur und Konstrukteur in einerPerson sein.

Durch ihren langjährigen Konstruktions- undPraxishintergrund kann die Zimtech seinenKunden daher auch wichtige Hinweise für daszu verwendende Material geben oder alterna-tive Werkstoffe vorschlagen. Allerdings wer-den diese Tipps manchmal durch Kundenvor -gaben wie beispielsweise die veranschlagtenStück kosten limitiert. Werkstoffe wie Titan, diezwar das Gewicht erheblich reduzieren, dafüraber die Stück kosten nach oben treiben, sindin diesem Fall irrelevant.

Für die Darstellung der Analyse-Ergebnissekönnen Zimtech-Kunden aus 3 Berichtsvarian -ten wählen. Der Kurzbericht enthält die gefil-terten Resultate und deren Interpretationenüber alle Belastungsfälle. Werden die Berech -nungen allerdings für Nachweise, wie etwaTÜV-Zertifizierungen, oder den Gesetzgeber

benötigt, erstellen Zimmermann und sein Teameinen umfangreicheren Bericht, bei dem bei-spielsweise auch Knoten ausgewertet wer-den. Die dritte Variante ist die Erstellung einerPräsentation, für den Fall, dass die Ergebnissevor der Geschäftsleitung vertreten werdenmüssen. „Wir gehen hier ganz speziell auf dieWünsche und Anforderungen unserer Kun denein. Die Berichte müssen ihnen sichere Aus -sagen über ihre Konstruktionen und die damitverbundenen Kosten liefern“, erklärt AntonZimmermann. „Statische Belastungs ana lysensind da relativ einfach durchzuführen und zuinterpretieren. Schwieriger wird es bei tran-sienten Analysen, die das dynamische Ant -wort verhalten einer Struktur unter zeitabhän-giger Belastung ermitteln.“

Eine für beide Seiten gewinnbringende Situa -tion. Anton Zimmermann abschließend: „Dankder guten Zusammenarbeit können wir Unter -nehmen einen großen Teil der Verantwor tungin der Produktentwicklung abnehmen. Ideenfür diese Produkte müssen sie allerdings nochselbst liefern. Den Rest erledigen dann dieZimtech, Solid Solutions und die SolidWorks-Lösungen.“

sucht wurde. Anschließend brachte man einetransiente Kraft auf, die realen Bedingungenentsprach, und prüfte die entstehenden Defor -mationen. Bei diesem Projekt übernahm Zim -tech ausschließlich den Berechnungsteil undlieferte den Konstrukteuren des Auftraggebersin mehreren Iterationsschritten die Ergebnisse,bis die finale Konstruktion gefunden war.

Anton Zimmermann baut sein erfolgreichesGeschäftsmodell konsequent aus. Dazu gehörtauch die Partnerschaft mit Solid Solutions imBereich Simulation. Im Rahmen dieser Koope -ration führt Zimtech Projekte im Bereich FEMund Mehrkörpersimulationen aus und unter-stützt bei der Kundenberatung und den Schu -lungen von SolidWorks Simulation Pre mium.

Die Berechnung eines Transformators einerLokkomposition, die bei der Anfahrt fünf Stößein Abständen von 50 Millisekunden erfährt,musste beispielsweise so ausgelegt werden,dass während des Anfahrens kein Kontakt zwi-schen den Kondensatorbatterien auftritt. An -sonsten hätte ein Kurzschluss mit zirka 800Kilovolt Ampere gedroht und damit das Endedes Transformators. Gleichzeitig durfte derTransformator durch eine zu großzügige Aus -legung nicht zu schwer werden und so denEnergieverbrauch der Lok in die Höhe treiben.Zimtech führte mit SolidWorks Simulation Pre -mium zuerst eine Vibrationsanalyse durch, beider die Eigenfrequenz der Konstruktion unter-

Fahrwerksunterlenker, der bei Einwirkung von Kraftstößen auf Ermüdung hin untersucht wird

Nicht-lineare Analyse eines Trichters an einem Hochsilo, an dem Druck angebracht wird und des-sen Material nicht-lineare Eigenschaften aufweist

real simulation

Symmetrischer Gehäuseteil eines Wankelmotors und die Ergebnisse von Spannung und Deformation infolge thermischer Last aufgrund Temperatur und Druck

■ www.zimtech.ch

TU Wien setzt auf

SolidWorks CAD und Simulation

16 Solidnews 2-2009

■ www.ift.at

simulation

Das renommierte Institut für Fertigungs -technik und Hochleistungslasertechnik (IFT)der Technischen Universität Wien setzt in derForschung und Ausbildung auf Dassault Sys -tèmes SolidWorks Corp. (DS SolidWorks). ImLabor für Produktionstechnik werden mit derSolidWorks CAD- und Simulation-Software neu -artige Werkzeugmaschinen konstruiert undoptimiert. Das IFT deckt ein breites Spektrumder Produktionstechnik und des Werkzeugma -schinenwesens ab und gilt als bedeutenderStandort fertigungstechnischer Forschung welt - weit.

Zu den Lehrbereichen des IFT gehören die Fach -richtungen Planung von Produktionssystemen,Produktionsmesstechnik und -automatisierungsowie rechnerintegrierte Fertigung. Als ergän-zende Lehrveranstaltungen bietet das Institutunter anderem die Auslegung von Werkzeug -ma schinen und flexiblen Montagesystemen an.Derzeit sind im Labor für Produktionstechnik 30Mitarbeiter beschäftigt, die von Austauschstu -denten, Diplomanden, Praktikanten und Hilfs -wissenschaftlern unterstützt werden.

„Wir sind ein der Industrie nahes Institut undsuchten ein 3D-CAD-System, das auch miteiner einfachen Rechnerstruktur korreliert undfür unsere vielfältigen Industrieprojekte genutztwerden kann. Das dadurch erworbene Know-how wird in weiterer Folge an die Studentenweitergegeben“, erzählt Christoph Einspieler,Gruppenleitung Konstruktion beim IFT. „Nacheinem Benchmark verschiedener CAD-Systememit Kopplungsmöglichkeiten zu FEM-Systemenentschieden wir uns für SolidWorks. Ein klarerVorteil des Systems, das optimal auf die Be -dürfnisse im Maschinenbau zugeschnitten ist,ist die intuitive Bedienung sowie seine Inte -gration mit SolidWorks Simulation.“

Heute besitzt das IFT eine Netzwerkversion mit30 Lizenzen. Christoph Einspieler: „Die Band -breite des Hardware-Equipments an einem Uni -versitätsinstitut ist sehr groß. Daher kommt unszugute, dass die SolidWorks-Software auch

auf einfacheren und älteren Systemen läuft. DSSolidWorks bietet uns hier unvergleichlicheInvestitionssicherheit.“

Neben der Forschung legt man am IFT Wert da -rauf, den Studenten umfassende 3D-CAD-Kennt -nisse zu vermitteln. Sie arbeiten daher an denindustriellen Forschungs- und Entwicklungsauf - trägen mit, die Kooperationen mit der österrei-chischen Industrie ebenso umfassen wie inter - nationale Projekte mit Partnern aus Belgien,Deutschland, Slowenien, Frankreich und derSchweiz.

Ab dem 6. Semester stehen Schwerpunkte wiedie Konstruktion von Werkzeugmaschinen,Prüfständen, Vorrichtungen und Handhabungs -geräten auf dem Lehrplan. Die Studenten sinddabei im Schnitt zehn Wochenstunden mit CAD-Arbeiten beschäftigt. Laut Einspieler entwi-ckeln sie mit der SolidWorks-Software nebendem reinen CAD-Know-how auch ein besseres

Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik (IFT) entwickelt

neuartige Werkzeugmaschinen in 3D-CAD. Die Auslegung der Konstruktion er -

folgt mit SolidWorks Simulation.

technisches Verständnis. Für den Nachweisihrer Kenntnisse in SolidWorks können die Stu -denten die Prüfung zum Certified SolidWorksAssociate (CSWA) ablegen, mit der sich dieAbsolventen auf dem Arbeitsmarkt empfehlen.Ein erfolgreiches Beispiel für den Einsatz derSolidWorks CAD- und Simulation-Software amIFT ist die Entwicklung der Parallelkinematik -maschine ‘X’. Weisen bisherige kinematischeSysteme eine scherenförmige Struktur auf, soverdoppelte das Team um Professor FriedrichBleicher die V-Struktur zu einem ‘X’. Damit kannneben der höheren Grundsteifigkeit durch Vor -spannen der kinematischen Übertragungsele-mente zusätzlich noch Steifigkeit gewonnenwerden. Die Maschine läuft stabiler. Schwin -gungen, die beim Positionieren der Spindelauftreten, werden beim Beschleunigen oderVerzögern besser abgedämpft.

Die Herausforderung bei der Konstruktion lagim parallelkinematischen Aufbau. Nach derKonzepterstellung ging es an die Konstruktionund Auslegung der Maschine. Die optimaleBauraumnutzung wurde mittels Bewegungs -simulationen mit Hilfe von SolidWorks Simu -lation erreicht. Zusätzlich ließen sich Einzelteiledes Maschinenbetts hinsichtlich Verformungund Sicherheit berechnen und die Kinematikauslegen. Je komplexer die Maschine wurde,umso wichtiger wurde die mit SolidWorks mög -liche Kollisionsprüfung. Mögliche Fehler konn-ten so früh in der Entwicklung erkannt und be -seitigt werden.

Die sechs Studenten des 12-köpfigen Teamsübernahmen bei diesem Projekt die Detail kon -struktionen, Simulationen und FEM-Berech -nun gen der etwa 800 Teile in 40 Baugruppen.Heute ist das Projekt mit der Montage derMaschine in der vorerst letzten Phase. Die ge -samte Entwicklungsdauer lag bei 3 Jahren.

Gesamtmaschine: Die Struktur des kinematischenSystems wurde von einem ‘V’ zu einem ‘X’ verdoppelt. Dadurch läuft die Maschine stabiler.

SolidWorks 2010

Solidnews 2-2009 17

S olidWorks 2010 unterstützt intelligentereKonstruktionen durch die Zusammenfassungvon Konstruktion, Konstruktionsprüfung, Pro -duktdokumentation, Datenmanagement undAnalyse der Umweltverträglichkeit zu einemintegrierten Prozess. Der Arbeitsablauf ist ratio -nalisiert und es gibt keine unnötigen Datenüber -gaben oder unnötiges Wechseln zwischenverschiedenen Anwendungen.

Was bringt die neue Version?

Highlights und Features

MausbewegungenMausbewegungen lassen sich als Verknüpfungzu Befehlen nutzen. Durch diese Mausgestenwird die Navigation in SolidWorks noch weitervereinfacht.

Blech: Mehrkörper-Unterstützung und vereinfachter ExportVereinfachte Erstellung komplexer Blechteil-kon struktionen. Mehrere Bleche können ineinem Teil erstellt und abgewickelt werden.Neu ist auch ein umfangreicher Dialog zumExport von Blechteilen nach DXF/DWG.

SimulationXpressEine neue, einfach zu bedienende Oberflächewurde in den Property Manager integriert (inAnlehnung an SolidWorks Simulation).

Photoview 360Neu hinzugekommen sind: BenutzerdefinierteAnsichten, Leuchteffekte für Materialien, per -spektivische und orthografische Darstellung,Einstellung der Tiefenschärfe und die Möglich -keit, eigene Hintergrundbilder einzufügen.

SkizzenVereinfachte Kantenselektion bei Skizzenverrun -dungen, inklusive Vorschau. Verbesserte Verar - beitung von Skizzenmustern und Skizzentext.

Schnellbemaßungswerkzeug und Fly-InEin neuer Manipulator sorgt automatisch füreine ordentliche Verteilung der einzelnen Be -maßungen. Toleranzen etc. können nun direktam Maß modifiziert werden.

Teile spiegelnDie gespiegelte Seite kann nun als Konfigura -tion erzeugt werden. Auch die Position wirdrelativ zum Originalteil immer beibehalten.

KonstruktionsstudienSolidWorks Simulation findet anhand vorgege-bener Anweisungen, Toleranzen, Randbedin -gun gen und Ziele die entsprechenden Lösun -gen. Der Anwender muss nicht mehr selbst dieverschiedenen Fälle einzeln durchspielen.

RoutingRouting-Leitlinien können ähnlich wie im elek-trischen Bereich mit einem P&ID-Schema ver-knüpft werden. Rohrverbindungen lassen sicheinfacher einfügen und der Leitungsdurchmes -ser einfacher ändern.

SustainabilityXpressUmweltverträglichkeitsprüfung für Materialienmit umfangreicher Berichtsfunktion.

Mausbewegungen

Teile spiegeln

services

SustainabilityXpress-Dashboard

■ Nähere Informationen unter:www.cad.at oder unter +43 (0) 50 246

SolidWorks 2010 liefert die wichtigsten Konstruktionsfunktionen für Ihren tägli-

chen Erfolg in optimierter Form. Enthalten sind 200 neue und kundenorientierte

Funk tionen, die Konstrukteuren und Ingenieuren im beruflichen Alltag schnelle-

res und intelligenteres Arbeiten ermöglichen.

Highlights

services

Einfach mehr erfahren

Der erste Blog für SolidWorks in Österreich

Über den Sommer hat unser Techniker-Team den ersten SolidWorks-Blog in

Österreich gestartet, um SolidWorks-Anwendern anhand kurzer Videos mit

Tipps und Tricks zur Seite zu stehen.

■ http://blog.cad.at

Die Themen der Beiträge drehen sich umSolidWorks, aber auch um Hardware-Fragen,Pro duktdaten-Management oder Produktdoku - mentation mit 3DVIA.

Hier geben wir Antworten zu häufig gestelltenFragen, wie beispielsweise zu zertifizierten Gra -fikkartentreibern, zum SolidWorks-Kundenpor -tal oder zum Austauschen von Referenzen.

Wir freuen uns, viele von Ihnen bald als aktiveBesucher in unserem Blog anzutreffen!

services

Solidnews 2-2009 19

Nutzen Sie das volle Potenzial?

Mit unserem lösungsorientierten Schu lungs- und Weiterbildungsprogramm

möchten wir Sie dabei unterstützen, Ihre spezifischen Anforderungen optimal zu

erfüllen.Wir möchten sicherstellen, dass Sie nicht nur die Grundfunktionen von

SolidWorks nutzen, sondern das Potenzial der Software voll ausschöpfen können,

um so Ihre Wertschöpfung zu steigern.

Gerne stellen wir Ihnen ein auf Ihre Bedürf -nisse abgestimmtes Schulungsprogramm zu -sammen.

SolidWorks Grundkurs

Dieser Kurs bildet die Basis für ein effizientesArbeiten mit SolidWorks. Im Zuge des Kurseswerden Grundkenntnisse im Umgang mit para -metrischen Modellen, der Erstellung von Kom -ponenten, Baugruppen und Zeichnungen, Va -riantenkonstruktionen mithilfe von Konfigura -tionen und viele weitere hilfreiche Funktionengelehrt.

Zeichnungsableitung im Detail

Inhalt des Kurses ist die normgerechte Erstel -lung von Werkstattzeichnungen. Vermitteltwird das nötige Wissen, um den Aufbau vonZeichnungen zu verstehen, unterschiedlichsteZeichenansichten zu erstellen und diese mit-hilfe von SolidWorks automatisch oder manu-ell zu bemaßen.

Erweiterte Baugruppenmodellierung

Innerhalb der Baugruppenumgebung effizien-ter arbeiten: Schwerpunkte des Kurses sind dieTop-Down-Baugruppenmodellierung, der Ein -satz der Toolbox, Intelligente Komponenten,Baugruppenkonfigurationen u.v.m.

Schweißkonstruktionen

Sie lernen den richtigen Einsatz von Schweiß -konstruktionen innerhalb von SolidWorks ken-nen. Da bei erstellen Sie eigenhändig komplexeSchweißkonstruk tionen, erweitern diese umkundenspezifische Teile, definieren die benö-tigten Informationen für die Zuschnittliste undfertigen eine normgerechte Zeichnung IhrerSchweißkonstruk tion.

Grundlagenschulungen:

SolidWorks Grundkurs 5 TageZeichnungsableitung im Detail 1 TagErweiterte Baugruppenmodellierung 2 TageBlechmodellierung 1 TagSchweißkonstruktionen 1 TagOffice Werkzeuge 1 TagSolidWorks Dateiverwaltung 1 Tag

Vertiefungsschulungen:

Modellierung komplexer Teile 2 TageErweiterte Oberflächenmodellierung 2 TageGussformkonstruktionen 1 Tag

Sonstige Veranstaltungen:

SolidWorks Testdrive 0,5 TagSolidWorks Simulation Testdrive 0,5 Tag3DVIA Seminar 0,5 TagWebinare zu versch. Themen 1 Std.

Spezialschulungen:

Routing 2 TagePhotoWorks 1 TagAnimator 1 TagSolidWorks Workgroup PDM 1 Tag

SolidWorks Simulation 3 TageSolidWorks Simulation Professional 1 TagSolidWorks Motion 1 TagSolidWorks Flow Simulation 2 Tage

SolidWorks Enterprise PDM n. V.API Fundamentals 3 Tage

3DVIA Composer Grundlagen 2 Tage3DVIA Composer Advanced 2 Tage

CAMWorks 2D/3D Fräsen 3 TageCAMWorks 5-Achs Fräsen Simultan n. V.CAMWorks Drahterodieren n. V.CAMWorks Drehen/Drehfräsen n. V.

SolidWorks 2010 Update-Schulung 1 Tag

services

Weiterbildung bei planetsoftware

Blechmodellierung

Dieser Kurs befasst sich mit der Erstellung undder Bearbeitung von Blechteilen mithilfe vonSolidWorks: Blechbiege-Berechnungen, Blech -formwerkzeuge erstellen und einsetzen, Laser -zuschnitte nach DXF exportieren u.v.m.

■ Nähere Informationen unter:www.cad.at oder unter +43 (0) 50 246

Weltweites Konstruktionsnetzwerk

Wittur-Gruppe standardisiert

auf SolidWorks Enterprise PDM

Die Wittur-Gruppe – führender Komponentenlieferant der Aufzugsbranche – hat

sich dieses Jahr dazu entschieden, auf SolidWorks Enterprise PDM zu standardi-

sieren und 550 Lizenzen der Software zu installieren. Ziel des Unternehmens ist es,

mit der PDM-Lösung das Dokumenten- und Workflow-Management seiner welt-

weit verteilten Niederlassungen zu vereinheitlichen und transparenter zu gestalten.

Dabei sollen die Zusammenarbeit der Konstrukteure verbessert, Entwicklungs -

prozesse optimiert und die Daten effizient und sicher in einer konsolidierten

Datenbank verwaltet werden.

Die Wittur-Gruppe ist der weltweit führendeKomponentenlieferant in der Aufzugsbranche.Die Produktpalette des Unternehmens reichtvon Türen, Sicherheitskomponenten und ge -triebefreien Antrieben über Kabinen, Fahrkorb-und Gegengewichtsrahmen bis hin zu hydrau-lischen Antrieben.

Eingesetzt werden die Komponenten sowohl instandardisierten als auch in hochfrequentier-ten Anlagen für Lasten, im öffentlichen Verkehroder in maritimen Anlagen wie beispielsweiseSchiffen oder Bohrinseln.

Die Wittur-Gruppe konstruiert bereits seit eini-gen Jahren erfolgreich mit der SolidWorks-CAD-Software. Für das Management der schnellwachsenden Datenbestände waren jahrelangdrei unterschiedliche PDM/PLM-Systeme imEinsatz. Da diese Insellösungen der Forderungnach einer einheitlichen Unternehmensstrukturnicht gerecht wurden, entschied sich Wittur,auf SolidWorks Enterprise PDM als Produkt -daten-Ma nagementsystem zu standardisieren.

20 Solidnews 2-2009

„Ausschlaggebende Kriterien waren die lang-jährig gute Zusammenarbeit mit SolidWorks,die benutzerfreundliche Oberfläche und dieniedrigen Betriebskosten der Software sowiedie Möglichkeit, Zeit und Kosten zu sparen“,sagt Reinhard Böhm, Global Project ManagerPDM bei der Wittur-Gruppe. „Mit der Standar -disierung auf SolidWorks können wir eine durch - gängige, effiziente Produktdatenverwal tung auf -bauen, die dem gesamten Entwicklungsprozessdient. Davon profitieren nicht nur unsere Kun -den, die qualitativ hochwertige, zuverlässigeund sichere Produkte mit ansprechendemDesign erhalten, sondern auch alle Wittur-Mit -arbeiter, die jetzt auf einen konsistenten Daten -pool zugreifen können.“Wittur baut eine globale Infrastruktur basie-rend auf SolidWorks Enterprise PDM mit einerzentralen Datenbank und verteilt arbeitenden

SolidWorks-Ansicht eines Glasaufzuges, der in der Eingangshalle des neuen Technologiecenters in Scheibbs/Österreich zu finden ist. Der Glasaufzug schafft maximale Transparenz und macht jedes noch so kleine Detail sichtbar.

File-Servern auf. Über das unternehmensweiteVPN können die Mitarbeiter jederzeit und vonjedem Ort aus auf aktuelle Produkt- und Pro -zessinformationen zugreifen.Neben dem Dokumenten-Management möchteWittur mit SolidWorks Enterprise PDM künftigauch das Workflow-Management im Unterneh - men verbessern. Hier plant das Unternehmendie Anbindung an die bestehenden CAD- undOffice-Lösungen und in weiterer Folge an dieERP-Landschaft. Weiterhin soll das Stücklisten -Management aufgebaut und unternehmensweitgenutzt werden.„Die Umstellung auf SolidWorks EnterprisePDM soll nicht nur die Produktivität der beste-henden CAD-Werkzeuge verbessern, sondernganzheitlich als Plattform für eine optimierteund fehlerfreie Produktentwicklung dienen“,erklärt Reinhard Böhm, Global Project Mana -ger PDM bei der Wittur-Gruppe. "Durch denAufbau eines standardisierten Dokumenten -archivs und die enge Vernetzung unserer inter -nationalen Standorte erwarten wir uns zudemeine spürbar bessere Zusammenarbeit mitKunden und Lieferanten.“„Wir freuen uns sehr über die Entscheidung vonWittur, seine CAD- und PDM-Landschaft kom-plett mit SolidWorks-Lösungen zu realisieren“,sagt Jeroen Buring, PDM Sales Manager CentralEurope bei DS SolidWorks.„Zusammen mit unseren Vertriebs- und Imple -mentierungspartnern liefern wir alles aus einerHand und unterstützen Wittur, seine strategi-schen Pläne umzusetzen und das Unterneh -men bestens für eine erfolgreiche Zukunft zurüsten.“

■ www.wittur.com

pdm

Mit SolidWorks Enterprise PDM möchte dieUnternehmensgruppe einen zentralen Daten -speicher realisieren, der leichter zu adminis-trieren ist und auf den alle am Entwicklungs -prozess beteiligten Mitarbeiter, Lieferantenund Kunden im Rahmen klar definierter Nut -zungsrechte zugreifen können. Die PDM-Lösungstellt dabei alle projektrelevanten Daten zurVerfügung, wie SolidWorks 3D-CAD-Daten, Bil -der, Videos und Microsoft Office-Programm-Daten. Niles-Simmons-Hegenscheidt plant, dasPDM-System zur primären Datenbank für dieKon struktionsabteilung bei der Artikel- undStück listenerzeugung zu machen. Damit ver-bunden betrifft die Vernetzung mit dem PDM-System alle Abteilungen und Bereiche.

22 Solidnews 2-2009

Die international agierende Niles-Simmons-Hegenscheidt (NSH) Gruppe hat 180

Lizenzen SolidWorks Enterprise PDM implementiert. Damit reagiert das Unter -

nehmen auf die immer wichtiger werdende Forderung, produktrelevante Daten

zu jeder Zeit am richtigen Ort verfügbar zu halten. Die Beratung, Installation und

Einführung von SolidWorks Enterprise PDM erfolgte durch SolidLine.

N iles-Simmons-Hegenscheidt blickt aufmehr als 170 Jahre Erfahrung und Know-howim Werkzeugmaschinenbau zurück. Die Pro -duktpalette reicht von Vertikal-Dreh-Bearbei -tungsmaschinen über -Dreh-Fräs-Zentren undCNC-Schrägbett-Drehmaschinen bis hin zukompletten Fertigungslinien. Das Unternehmenhat dabei über die Jahre einen umfangreichenDatenbestand aufgebaut, der bis dato an ver-schiedenen Standorten und in unterschiedli-chen Systemen gespeichert wurde.

„Wir haben eine PDM-Lösung gesucht, die zu100 Prozent mit der SolidWorks 3D-CAD-Soft -ware kompatibel ist. Wir konstruieren seit eini-gen Jahren erfolgreich mit diesem System undnutzten bislang das integrierte Tool SolidWorksWorkgroup PDM“, erläutert Enrico Thormann,SolidWorks/PDM-Koordinator und Konstrukteurbei Niles-Simmons. „Allerdings stiegen sowohlunsere Anwenderzahlen als auch das Daten -volumen stetig an, so dass wir ein skalierbaresSystem mit der größtmöglichen Schnittstellen -vielfalt benötigten. SolidWorks Enterprise PDMbietet uns unvergleichliche Flexibilität und sorgtfür eine sichere Verwaltung, in der sich Doku -mente heute effektiver und schneller wieder-finden lassen.“

pdm

100 Prozent SolidWorks-kompatibel

Niles-Simmons-Hegenscheidt-Gruppe

standardisiert auf SolidWorks Enterprise PDM

„SolidWorks Enterprise PDM hilft uns dabei,interne Abläufe einzuordnen, besser zu steuernund festzulegen. In einem großen Unternehmenwie unserem ist dies sehr komplex“, erklärtEnrico Thormann. „Prinzipielle Daten zu einemProdukt dürfen beispielsweise von allen gele-sen werden. Bestimmte Dokumente aus demRechnungswesen dürfen nur bestimmte Per -sonen einsehen bzw. ändern, je nach Statusdes Dokuments. Konstrukteure können zumBeispiel in manchen Dokumenten nur lesen,aber nichts verändern. SolidWorks Enter prisePDM vergibt eindeutige Benutzerrechte, schafftklare Verantwortlichkeiten und liefert einelückenlose Historie aller Dokumente – wer hatwas, wann und von wo aus gemacht.“

Für das sichere Daten-Handling von der For -schung bis in die Fertigung spielen neben denZugriffsrechten auch die Workflow-Funktionali -täten in SolidWorks Enterprise PDM eine großeRolle. Momentan werden bei der NSH Gruppezirka 80.000 Dokumente über das PDM-Systemautomatisch verwaltet. Laut Enrico Thormannsind es hierbei besonders die Revisionssche -mata, die einen deutlichen Vorteil bringen. Der

■ www.niles-simmons.de

Werdegang der Dokumente lässt sich damitleicht nachvollziehen. Die Zwangsmechanismenregeln den Ablauf und die erforderliche Voll -ständigkeit der Dokumentdaten für folgendeFreigabeschritte. Bei alleine 45 Mitarbeitern inder Konstruktion ein unschätzbarer Wert. Dadie Dokumente von Stufe zu Stufe wertvollerwerden, ändern sich mit dem Status gleichzei-tig die Nutzerrechte. Weiterhin sind diese Do -kumente nicht endgültig löschbar und damitimmer wiederherstellbar.

„Bei Niles-Simmons-Hegenscheidt starten vieleProjekte parallel und die Konstruktion ist prak-tisch erst dann fertig, wenn die Maschine beimKunden steht. Planungssicherheit bei diesenengen Zeitfenstern, ist nur mit intelligentenWorkflows zu erreichen“, sagt Jeroen Buring,PDM Sales Manager Central Europe bei DSSolidWorks. „SolidWorks Enterprise PDM liefertdie nötigen Werkzeuge und ist dabei gleichzei-tig einfach zu bedienen und zu verwalten undsorgt damit für einen schnellen ROI.“

Umstieg ohne Ablenkung

ACUTRONIC führt SolidWorks Enterprise PDM ein

Vom kleinen Tischgerät bis zu drei Meter hohen Geräten – die Spannweite in der

Größe der Erzeugnisse der ACUTRONIC ist ebenso ungewöhnlich wie die Anlagen

selbst: Bewegungssimulatoren, in denen elektrische Schaltungen oder komplette

Produkte in allen Dimensionen gedreht werden können. So werden unter anderem

die Sensorenpakete, die dafür sorgen, dass die Segway-Roller auf einer Achse

stehenbleiben, auf einer ACUTRONIC-Anlage getestet und kalibriert. ACUTRONIC

nutzt in der Konstruktion dieser kundenspezifischen Anlagen SolidWorks und für

die Verwaltung SolidWorks Enterprise PDM.

24 Solidnews 2-2009

tions geräte aus mehreren Kreiselkompassenund Beschleunigungssensoren. Auch Zielsuch - ge räte für Lenkwaffensysteme werden aufACUTRONIC-Anlagen unter realen Bedingun -gen getestet. Dafür wird ein dreiachsiger Simu -lator für die Flugbewegungen mit einem darumhe rum angeordneten Zweiachssimula tor fürdie Zielsimulation kombiniert.

Die Anlagen verbinden höchste Präzision mitteils sehr hohen Beschleunigungen und Ge -schwindigkeiten; zudem ist nahezu jede An -lage spezifisch auf die Anforderungen des je -weiligen Kunden zugeschnitten. Mit derAkquisition des Mitbewerbers CARCO im Jahr2005 repräsentiert ACUTRONIC fast 99 % derseit den 1950er Jahren gebauten HWIL (Hard -ware in the loop)-Anlagen.

ACUTRONIC wurde im Jahr 1973 in derSchweiz gegründet und konnte sich schnell alseiner der weltweit führenden Hersteller vonBewegungssimulatoren in Europa etablieren.Die Simulatoren werden zur Entwicklung undKalibrierung von Bewegungssensoren und iner-tiellen Navigationsgeräten verwendet, wie siebeispielsweise in Flugzeugen eingesetzt wer-den. Typischerweise bestehen diese Naviga -

Seit 1989 ist ACUTRONIC mit einer eigenenNiederlassung in den USA vertreten. In derSchweiz arbeiten am Standort Bubikon, woVerwaltung, Vertrieb und Konstruktion ange-siedelt sind, sowie am ProduktionsstandortOlten etwa 60 Mitarbeiter. Die US-Niederlas -sung in Pittsburgh hat in etwa ebenso vieleMitarbeiter.

Mit CAD arbeitet ACUTRONIC schon seit vielenJahren; 2004 löste SolidWorks als 3D-Systemdas bis dahin verwendete AutoCAD ab. Das2D-System ist heute noch für Übersichtszeich-nungen und Altdatenbearbeitung installiert,produktiv genutzt werden jedoch die inzwi-schen neun SolidWorks-Lizenzen. Zur Verwal -tung der Daten wurde zunächst SolidWorksWorkgroup PDM eingesetzt, im Jahre 2008folgte der Umstieg auf SolidWorks Enterprise.

Die Simulatoren sind zwar immer kundenspezi-fische Einzelstücke, basieren jedoch in ihremGrundgerüst auf einer Reihe von Basismodellen.Deshalb ist die Suche nach bestehenden Bau -gruppen eine der wichtigsten Funktionen desPDM-Systems. Konstrukteur Felix Vogelsangererläutert: „Das war einer der Gründe für denUmstieg auf die Enterprise-Version. Mit stei-gender Teilezahl im PDM-System wurde dieSuche in der Workgroup-Version sehr langsam.Die Suche nach einer Eigenschaft konnte durchden dateibasierten Ansatz von SolidWorksWork group PDM sehr lange dauern, da dasSystem dazu jede Datei öffnen, nach der Eigen -schaft durchsuchen und wieder schließenmuss. Die Enterprise-Version ist demgegen-über datenbank-basiert, so dass eine solcheSuche sehr schnell geht.“

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strukturen im eigenen Haus zum Laufen brachte.Das heißt, dass wir ganz normal weiterarbeitenkonnten und die Solid Solutions-Spezialistenerst als das System stand, die neue Hardwareinstallierten und das System bei uns einführ-ten. So ließ sich die Störung unseres Arbeits -ablaufes möglichst gering halten.“

Eine eintägige Schulung von Solid Solutionsfolgte der Einführung und die ACUTRONIC-Mitarbeiter fanden sich recht schnell in dieneue Entwicklungsumgebung ein. Die neuenFunktionalitäten erforderten allerdings einegewisse Umgewöhnung. „Früher waren wir inunserer Arbeit freier“, erläutert Vogelsanger,„aber es passierten auch mehr Fehler. Heutehaben wir eine stringente Versionsverwaltungüber Workflows, die es verhindert, dass eineveraltete Teileversion verwendet wird. Früher

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Der Umstieg zwischen den PDM-Systemenwurde mit Unterstützung des langjährigen CAD-und PDM-Lieferanten Solid Solutions ange-gangen und innerhalb von drei Monaten abge-schlossen. Die Datenstrukturen ließen sichüber ein Software-Tool aus der Workgroup- indie Enterprise-Version überführen. Auch dieDatenübernahme lief problemlos ab, da dieCAD-Daten ja nur in ein neues System über-nommen wurden. Vogelsanger sagt: „Wir hat-ten ja schon Erfahrungen, wie eine auf unsereAn forderungen passende Datenstruktur ausse-hen sollte, aber es gab doch noch einigen Dis -kussionsbedarf, vor allem in den Bereichen,die es in SolidWorks Workgroup PDM garnicht gab, beispielsweise Workflows. Aus mei-ner Sicht sehr gut war, dass Solid Solutionsunsere Daten kopierte und das gesamte Sys -tem inklusive aller Anpassungen und Daten -

passierte es immer wieder – gerade dann, wennmehrere Kollegen an einem Projekt arbeiteten– dass mit unterschiedlichen Versionsständeneines Bauteils gearbeitet wurde. Heute hatjedes Modell persönliche Besitzrechte, dasheißt, ein Konstrukteur kann nur die richtigenTeile laden. Die Workflows lassen sich inSolidWorks Enterprise PDM grafisch zusam-menstellen, deshalb können wir diese, ohneUnterstützung durch unser Systemhaus, geän-derten Gegebenheiten anpassen.“

Einen großen Vorteil bringt SolidWorks Enter -prise PDM beim Laden und Speichern: DasPDM-System lädt, wenn ein Konstruk teur eineBaugruppe bearbeiten möchte, die zugehöri-gen Dateien auf die lokale Festplatte herunterund beim Speichern wieder zurück in die Enter -prise PDM-Datenbank. „Wir arbeiteten früheralle direkt mit den auf dem Server abgelegtenDateien, was eine wesentlich höhere Netzwerk -belastung und damit auch längere Ladezeitenbedeutete. Die Arbeit mit lokalen Daten unddas Übertragen nur bei Bedarf hält den Trafficniedrig und es lässt sich wesentlich flüssigerarbeiten.“

„Wir haben echte Vorteile mit dem Umstieg aufdie Enterprise PDM-Lösung erzielt“, fasst Vogel -sanger zusammen. „Die Suche nach Daten, diefrüher viel Zeit beanspruchte, ist drastischschneller geworden, die vollwertige Versions -verwaltung verhindert viele Fehler und erleich-tert das Zusammenarbeiten im Team. Durchdie umfassende Unterstützung durch die SolidSolutions AG mussten wir das nicht mit einemlangwierigen, zeitraubenden Imple mentierungs -prozess bezahlen. Nach den notwendigen Ab -sprachen mit Solid Solutions setzte das Sys -temhaus die Lösung komplett ohne uns auf undwir hatten dann erst wieder bei der Inbetrieb -nahme eine kurze Ausfallzeit. Besser kann eseigentlich nicht laufen.“

■ www.acutronic.com

CAD-System nur Mittel zum Zweck

Winkler Präzisionstechnik erstellt

NC-Programme mit SolidWorks und CAMWorks

E in Zwanzigstel des Durchmessers einesHaares – das sind die Genauigkeitsbereiche,mit denen die Mitarbeiter bei Winkler Präzi -sionswerkzeuge gewohnt sind zu arbeiten. 2 µmGenauigkeit bei einem Werkstückdurchmes -ser von über einem Meter – das erreichen nurwenige Anbieter. Das Unternehmen wurde imJahr 1975 durch Hans Winkler gegründet undwuchs schnell. Schon 1980 wurde eine eigeneProduktionsstätte bezogen, deren Fertigungs -fläche 1997 noch einmal auf über 2.000 Qua-d ratmeter verdoppelt wurde.Seit 2004 führt Jürgen Buchholz, der Schwie -ger sohn des Firmen gründers, das Unternehmen,das inzwischen 60 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Maschinenpark umfasst eine breite Palettevon Fertigungstechnologien, wobei alle Produk -tions maschinen CNC-gesteuert sind. Drehen,Fräsen, Flach-, Rund- und Koordinatenschleifensowie Draht- und Senkerodieren können imHaus ab gedeckt werden. Hinzu kommen eine3D-Mess maschine und eine eigene Härterei.Winkler beliefert seine Kunden aus Bereichenwie Auto mobilbau und Zulieferer, Getriebebau,Wind kraft und Maschinenbau mit Werkzeugen,Son dervorrichtungen, Sonderspannfuttern so -wie -werkzeugen, Spanndornen und Präzisions - teilen.

„Das CAD-System ist bei uns nur Mittel zumZweck“, ordnet Programmierer Steffen Beckerdie Bedeutung der Software ein. „Wir konstru-ieren ja praktisch nichts selbst, sondern lesenvom Kunden gelieferte 3D-Daten ein oder er -stellen das Modell nach Zeichnung. Die eigent -liche Arbeit geschieht dann im NC-Program -miersystem.“ Bis ins Jahr 2002 nutzten dieWinkler-Programmierer dafür ein 2.5 D-System,das allerdings die Möglichkeiten der Maschinen

nicht ausschöpfte. Vom damaligen Software-Betreuer bekamen die Winkler-Mitarbeiterden Tipp, sich SolidWorks und CAMWorks an -zusehen, wenn sie auf ein modernes 3D-Sys -tem umsteigen wollten.

Die Demonstration der Kombination aus 3D-CAD-System SolidWorks und CAM-SoftwareCAMWorks überzeugte Fertigungsleiter RolandBohrt: „Mir gefallen die einfache Bedienungund die Durchgängigkeit dieser Lösung. Nach2-3 Tagen kann man Modelle nach Zeich nungdreidimensional aufbauen. Und CAMWorks istnahtlos in SolidWorks integriert, das heißt, manarbeitet in der selben Bedienungsumgebungeinfach weiter. Ändert man etwas am Modell,führt dies in CAMWorks zu einer Neuberech -nung der Fräspfade unter Berücksichtigungder geänderten Geometrie.“

Sehr wichtig für Bohrt ist auch die reichhaltigeSchnittstellenauswahl von SolidWorks: „Wirsind Lohnfertiger und müssen die CAD-Datenunserer Kunden, die aus den verschiedenstenSystemen stammen, lesen können. SolidWorkshat uns da noch nie im Stich gelassen.“ DieArbeit bei Winkler ist geprägt von Einzelanfer -tigungen, ab und zu werden zehn gleiche Werk -zeuge angefordert, sehr selten kleine Serienvon bis zu 100 Stück. Diese Art der Fertigungbringt einen hohen Rüstzeitanteil mit sich, denes zu minimieren gilt. Becker erinnert sich: „Dasalte System erzeugte zwar ein NC-Programm,das dann aber an der Maschine noch ange-passt werden musste. In dieser Zeit konntenicht produziert werden, die Maschine ver-diente kein Geld. Aus CAMWorks kommen Pro -gramme, die man sofort laufen lassen kann,die Programmierung an der Maschine entfälltkomplett.“

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Das Werkzeug muss immer eine Zehnerpotenz genauer sein als die verlangte

Genauigkeit des Werkstücks – das ist eine feste Regel im Maschinenbau und

gleichzeitig eine Herausforderung für Werkzeughersteller. Hochpräzise Werk -

zeuge, wie sie Winkler Präzisionswerkzeuge in Lauffen am Necker herstellt, sind

überwiegend kundenspezifische Einzelanfertigungen. Die teuren Werkzeugma -

schinen müssen möglichst gut ausgelastet werden und dazu ist eine hocheffi-

ziente Programmierlösung notwendig – Winkler vertraut in diesem Bereich auf

SolidWorks, CAMWorks und das Systemhaus SolidLine AG.

manufacturing

„Was mir auffällt: Wir werden mit unseren Pro -blemen ernstgenommen“, so Roland Bohrt wei-ter. „Wenn wir Bugs an SolidLine melden, wer-den diese an SolidWorks weitergeleitet und wirfinden eigentlich immer im nächsten Service -pack eine Lösung dieses Bugs. Das ist nichtselbstverständlich, dass auch kleine Kundenwie wir mit unserem einzelnen Arbeitsplatz sowahrgenommen werden.“

Bohrt schließt: „Wir haben hier sehr vielfältigeAufgabenstellungen, weil wir eben für vieleKunden die unterschiedlichsten Teile und Werk -zeuge fertigen. SolidWorks und CAMWorksunterstützen uns durch ihre Flexibilität dabeihervorragend. Zeitreduktionen der CAD/CAM-Software zuzuordnen und zu messen, ist immerschwierig, aber die Maschinen werden nichtmehr durch Programmierarbeit blockiert undwir gehen mit fertigen, prozessfertigen Pro -grammen auf die Maschine. Wir können dank3D-Modellierung wesentlich komplexere Werk -zeuge fertigen und die Möglichkeit, mit unse-ren Fünfachsmaschinen in einer Aufspannungfertig zu bearbeiten, besser nutzen – was zu -sätzlich Rüstzeit spart. So können wir hochwer -tigere Teile günstiger anbieten und können kom -plexere Werkzeuge fertigen, was es uns ermög -licht, mehr Aufträge anzunehmen. Das trägtzum Erfolg unseres Unternehmens bei.“

real manufacturing

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So wurde mit CAMWorks die Programmierar -beit komplett von der Maschine weg und aufden CAD/CAM-Rechner verlagert. Dies hat nochweitere Vorteile, wie Bohrt anfügt: „Die Pro -gramme kommen immer von derselben Person,die immer ähnlich arbeitet. Der Maschinenein -richter weiß dann beim Vorbereiten des Bear -beitungszentrums schon in Grundzügen, wiedas Programm abläuft; früher musste er sichda langwierig hineindenken. Durch die vorhe-rige Simulation der Bearbeitung in CAMWorkssind wir sicher, dass das Programm sauberdurch läuft. So wird der Ausschuss geringerund die Maschinenstillstandzeiten verringernsich.“ Becker ergänzt: „Wir hatten noch nieein CAMWorks-Programm mit einem Fehler,für den das CAM-System verantwortlich war,und das bringt eine hohe Prozesssicherheit.Die Simulation ist sehr genau, so dass wirauch dadurch Sicherheit gewinnen.“

„Mir gefällt die Technologiedatenbank sehrgut“ erzählt Becker aus der Praxis. „In dieserkann ich sämtliche Werkstoff- und Werkzeug -daten, Schnittgeschwindigkeiten und Vorschübehinterlegen und gemeinsam mit Bohr- undFrässtrategien wieder abrufen. So habe ich mitder Zeit sämtliches Fertigungs-Know-how in der

Datenbank und kann schnell bewährte Strate -gien abrufen und einsetzen. Das macht das Pro -grammieren schnell und sicher.“

Die Programmierlösung wird von SolidLine be -treut, von der Installation über die Schulungbis hin zum laufenden Betrieb und den not-wendigen Updates der CAD/CAM-Installation.Dabei haben die Winkler-Mitarbeiter gute Er -fahrungen gemacht, wie Bohrt hervorhebt: „DieHotline ist gut und hilft kompetent. Schulungenmachen wir inzwischen selbst, dabei helfendie ‘What’s New’-Dateien, die bei jedem Up -date mitkommen, sehr. Darin sind alle Neue -rungen verzeichnet und die gehen wir gemein-sam durch, um herauszufinden, welche derFunk tionen für uns relevant sind. SolidLine ver-anstaltet in der Niederlassung LudwigsburgWorkshops zu den Neuheiten, die wir auchgerne besuchen.“ Auch die Postprozessorenund deren Wartung kommen von SolidLine.

■ www.winkler-gmbh.de

Von Anfang an mit CAM

Schon mit der ersten Fräsmaschine wurde eineinfaches CAM-System angeschafft, welchesNC-Programme bis 2.5 D erstellen konnte. „Dashat uns aber schon bald nicht mehr ausge-reicht, wir wollten uns in den Bereich an -spruchs vollerer Teile hineinentwickeln undmussten in entsprechende Maschinen und einpassendes CAD/CAM-System investieren.

Durch den Besuch der Euromold in Frankfurtkamen 3 Systeme in die engere Auswahl. Sie gerwurde am Ende SolidWorks mit CAMWorks.Dazu sagt Ul rich Gallmetzer: „Für mich war dieSelbst erlern barkeit des CAD-Systems ein aus-schlaggebendes Kriterium“. Mit SolidWorksge lang das recht schnell: Schon während derTestinstalla tion konnte eine Baugruppe mit 25Teilen gut bewältigt werden. Damit war die Ent -scheidung für diese Software gefallen.

Als Software-Lieferant und Systembetreuer ent -schied sich Gallmetzer für SolidLine, „weil diehier in der Region vertreten sind und uns daherdirekt betreuen können.“

Komplexe Teile erwünscht

Die Firma Gallmetzer in Forchheim, Oberfranken, ist spezialisiert auf die Herstel-

lung von Dreh- und Frästeilen im kleinen und mittleren Abmessungsbereich. Mit

Hilfe von CAMWorks sind die Zerspanungsfachleute in der Lage, auch sehr kom-

plexe Teile in hoher Genauigkeit herzustellen. Sie bleiben somit auch dann im

Geschäft, wenn andere schon aussteigen.

„Unser Motto heißt: Komplexität erwünscht“,sagt Ulrich Gallmetzer, Gründer und Geschäfts -führer der Firma Gallmetzer in Forchheim.

Schon bei der Firmengründung 2001 hatte er an -spruchsvolle Teile im Sinn. Er begann damalszwar mit dem Drehen, aber schon 2002 kam dieerste Fräsmaschine ins Haus. Heute hat dasUnternehmen 4 Mitarbeiter und bietet Drehen,Fräsen, Bohren, Gewinden, Flach schleifen undGravieren jeglicher zerspanbarer Werkstoffe an.Zusammen mit Partnern wird auch Härten undOberflächenvergütung offeriert.

Vom Größenspektrum her bedient Gallmetzerden Markt beim Drehen bis zu einem Durch -messer von 180 mm und einer Drehlänge von300 mm, beim Fräsen bis 760 x 450 x 450 mm.„Um es populär auszudrücken: Im Wesentlichenproduzieren wir komplexe Klein teile bis zumFormat eines Notebooks“, so Gall metzer.

Qualitäts- und Termintreue sehen die Frankenals wesentliche Säulen ihres Geschäfts an.Rund 50 Kunden wissen das zu schätzen.

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Die fertigen Adapterteile, ausgeführt in Aluminium.

Folgende Module sind erhältlich:

■ 2.5-Achs-Fräsen■ 4/5-Seiten-Bearbeitung

mit indexierten Achsen■ 5-Achs-Simultanbearbeitung■ Drehen ■ Dreh-Fräsen■ Drahterodieren

Bei der Firma Gallmetzer werden dieseMöglichkeiten alle eingesetzt, bis auf diebeiden letzten.

Ferner nutzt Gallmetzer die integrierte Si -mulation sehr intensiv – bis hin zur Maschi -nensimulation!

NC-Simulation des Adapterteils in CAMWorks.

manufacturing

CAD und CAM integriert

CAMWorks ist von Anfang an als integriertesPaket zu SolidWorks entwickelt worden. Esheißt, dass es deshalb auch die am bestenintegrierte Lösung ist.

Der Anwender muss SolidWorks nicht verlas-sen, um dann mit einem CAM-System die NC-Programme zu erstellen, sondern bleibt in sei-nem gewohnten Systemumfeld und arbeitetunter der gleichen Benutzeroberfläche weiter:Ein Mausklick bringt alle nötigen Menüs zumVorschein.

Beispielteil als 3D-Modell in SolidWorks.

■ www.gallmetzer.de

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Erfahrungen

„Mit Hilfe von SolidWorks und CAMWorks ha-ben wir die Fähigkeit erhalten, komplexe Teilezu produzieren. Wir genießen diese Möglich -keit sehr“, betont Ulrich Gallmetzer. Er lobt dieBedienbarkeit des Systems genauso wie dieQualität der entstehenden NC-Programme. Wei -ter hin gefällt ihm, dass SolidLine nun SolidWorksund CAMWorks aus einer Hand anbietet, sowiedie nötigen Postprozessoren. Und zum Schluss:„Durch die Investition in diese 3D-Paketekamen wir fast katapultartig in neue Sphärender Teilebearbeitung.“

Die Einsatzbereiche der mit 3DVIA erstelltenDokumentationen bei Fulterer sind vielfältig.Da die Baugruppen der Produkte immer kom-plexer werden, wird sowohl die Kommunika -tion zwischen dem Unternehmen und seinenKunden, als auch die interne Kommunikationimmer aufwändiger. 3DVIA Composer hilft hier,indem es den Dokumentationsprozess automa-tisiert und integriert, und so die Zusammen -arbeit von technischen und nicht-technischenMitarbeitern effizienter gestaltet.

Typische Anwendungen von 3DVIA Composerbei Fulterer sind neben Animationen für Kun -den auch Videos und Animationen für Produkt -schulungen oder den Vertrieb. „Bilder sprecheneine universelle Sprache. Dank der dreidimen-sionalen Ansicht kann man schwierige Sach -verhalte auch Menschen mit wenig technischem

Immer in Bewegung

Komplexe Auszüge verständlich dargestellt

mit 3DVIA Composer

Man möchte sie nicht mehr missen: Laufleichte Schubladen, die sich einfach be -

wegen lassen und kurz vor dem Schließen sanft abbremsen, um dann geräusch-

los von selbst einzuziehen. Basis solcher Schubladen sind Auszugsysteme von

Fulterer. Zur besseren Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden setzt das

Unternehmen für die Dokumentation dieser komplexen Produkte auf die Desk -

top-Lösung 3DVIA Composer.

Wir bewegen Ideen – Mit diesem Satz bringtdas österreichische Unternehmen Fulterer ihreExpertise auf den Punkt. Auf modernsten Pro -duktionsstraßen stellt das Unternehmen inÖster reich und der Schweiz innovative Schub -ladenführungen und Auszugsysteme her, dieim Werkstattbereich, im Bereich Gastronomie,bei Kücheneinrichtungen und Möbeln aller Artebenso verbaut werden wie in Präsentations -systemen im Ladenbau oder im Fahrzeugbau.

Modelliert werden die Auszugsysteme mit der3D-CAD-Software SolidWorks. Über die Jahrehat das Unternehmen einen umfangreichenDatenbestand an 3D-Modellen aufgebaut, derals Baukasten für die Konstruktion des Stan -dardsortiments dient. Aber auch auf individu-elle Kundenanfragen kann Fulterer flexibelreagieren und schnell Varianten entwickeln.„Die SolidWorks-Software hat viele Schritte imKonstruktionsprozess automatisiert. Zudem istdie Software leicht zu bedienen, so dass sichunsere Mitarbeiter auf ihre eigentliche Arbeitkonzentrieren können und nicht die Funktions -weise der Software erlernen müssen. Auch fürNeuentwicklungen haben wir dank SolidWorksmehr Spielraum gewonnen“, so Ing. StefanBöhler, Technik/Entwicklung bei Fulterer. „Dasist vor allem bei Software-Upgrades von Vor -teil. Wir können umgehend von den neuen Funk -tionen profitieren, ohne dabei zusätzlichen Lern -aufwand investieren zu müssen.“

Nachdem die Modellierung mit SolidWorksoptimiert wurde, entstand der Wunsch, die 3D-Daten auch in der technischen Dokumentationzu nutzen. Stefan Böhler: „Wir suchten nacheinem Tool, mit dem wir einfach Animationenund Filme aus SolidWorks-3D-Daten erstellenkönnen und das einen möglichst geringen Schu -lungsaufwand erforderte. Bei diesen Recher -chen sind wir über unseren Partner planetsoft-ware, der auch schon die CAD-Software bei

uns implementierte, auf 3DVIA Composer auf-merksam geworden. Dank der guten Beratungdes Systemhauses war schnell klar, dass 3DVIAfür uns die ideale Lösung ist.“

Mit 3DVIA Composer gehören zeitaufwändige,manuelle Revisionen von Doku men tationen derVergangenheit an. Das Auto ren werkzeug zurErstellung von 2D- und 3D-Bildern, technischenIllustrationen sowie 3D-Animationen wird in Un -ter nehmen für technische Veröffentlichungen,interaktive Produktdokumentationen und Mar -ke tingpräsentationen eingesetzt und verwendetdabei die bereits bestehenden 3D-Konstruk -tionsdaten.

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Ing. Stefan Böhler, Technik/Entwicklung bei Fulterer, vor seinem Bildschirm, auf dem eine ausgezogene Führung dargestellt ist

documentation

tierender Produkte beschreibt, ist sie einer stän -digen Weiterentwicklung unterworfen. 3DVIAComposer erlaubt die automatische Neuerstel -lung von Dokumentationsinhalten, wenn Ände-rungen am Produkt vorgenommen werden. Dankder offenen XML-basierten Architektur kanndas Autorenwerkzeug die aktualisierten Datenaus dem CAD-System übernehmen und dieneuen Informationen erstellen.

„Wir bieten unseren Kunden sowohl ein um -fangreiches Standardsortiment mit jeder MengeZubehör, als auch die Möglichkeit, Sonderan -fertigungen zu bestellen“ erklärt Stefan Böhler.„Mit unserem CAD-System lassen sich Ände-rungen schnell einfügen und automatisch inalle Ansichten übernehmen. Gleichzeitig wer-den alle Stücklisten aktualisiert und die finalenDaten von 3DVIA für den Aufbau einer neuenDokumentation genutzt.“

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Background leicht und verständlich erklären“,so Böhler weiter. Neue Untersuchungen zeigen,dass ein generelles Problem bei Schulungendarin besteht, dass nicht genutztes Wissennach relativ kurzer Zeit verblasst. Animation undVideos, die den Teilnehmern auch nach derSchu lung an einem zentralen Ort zur Verfügungstehen, helfen, das erlernte Wissen schnellaufzufrischen oder Lücken zu schließen.

Parallel lassen sich mit 3DVIA Composer ausden Animationen auch Explosionsansichten fürMontageanleitungen erstellen. Mit den dazu -ge hörigen Stücklisten und 2D-Zeichnungen wer -den sie zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel,das sich beispielsweise auch als Reparaturan -leitung für den Außendienst einsetzen lässt.Laut Böhler plant Fulterer von allen Standard -produkten eine Animation und gegebenenfallsein Installationsvideo für seine Kunden bereit-zustellen, die dann als dreidimensionale Be -dienungsanleitung verwendet werden können.

Auch an Änderungen und Weiterentwicklungenist gedacht. Da die technische Dokumentationvielfach keine gänzlich neuen Produkte, son-dern Varianten oder Weiterentwicklungen exis-

■ www.fulterer.com

Mit 3DVIA Composer profitiert Fulterer nicht nurvon einer durchgängigen und stets aktuellenDokumentation, sondern damit verbundenauch von reduzierten Kosten. „Die Animationenunterstützen unsere Konstrukteure über dengesamten Entwicklungsprozess und helfenihnen, fehlerfreie 3D-Modelle zu liefern. Mitdem Zusatzprogramm 3DVIA Check für diedynamische und statische Kollisionserkennunglässt sich schnell die Machbarkeit von Mon -tageverfahren prüfen. Treten hier bereits Fehlerauf, so können die Konstrukteure schnell rea-gieren und Änderungen vornehmen, noch bevores an die finale Fertigung der Teile geht“, er -klärt Stefan Böhler. Mit Mut und Innovationskraft hat es Ful terergeschafft, international an der Weltspitze zustehen. Auch in Zukunft wird das Unter nehmenIdeen bewegen. Die Lösungen von SolidWorksund die gute Beratung von planetsoftware beiallen Fragen rund um die Soft ware-Produktewerden ihren Teil dazu beitragen.

Luftaufnahme des Fulterer Stammwerkes in Lustenau

rechts: Fulterer ist unter anderem Lieferant ver-schiedener Werkstatteinrichter. Die Ansicht zeigt einen Werkzeugschrank inklusive Führungen in 3D.

unten: Screenshot des Montagebild des Werkzeugschrankes.

Fulterer verwendet Bilder der Führungen unter anderem für Präsentationszwecke.

real documentation

Unschlagbar in Anschaulichkeit

Der Elefant im Tigerfell oder der Tiger mit der Statur eines Elefanten, das ist das

Sinnbild der Firma Pfuderer Maschinenbau. „Damit soll unsere Individualität aus-

gedrückt werden: Dass wir kein spezielles Muster haben, nach dem wir strikt vor-

gehen, sondern uns mit unseren Modulen flexibel nach Kundenwünschen richten

können“, sagt Semih Öztürk, Konstrukteur bei Pfuderer. Das neue Desktop-

Werkzeug 3DVIA Composer unterstützt das schwäbische Unternehmen bei der

nachhaltigen Mo dernisierung von Vertrieb und Marketing, aber auch Montage

und Technischer Dokumentation seiner Maschinen.

Seitdem Pfuderer 3DVIA Composer einsetzt,wurde die Angebotspräsentation auf neueBeine gestellt. Denn nun bringt Ulrich Traffa,der bei Pfuderer Vertrieb und Marketing leitet,beim Kunden buchstäblich die Grundkompo -nenten der Maschinen über 3DVIA zum Laufen.Auf diese Weise können Traffa und seine Ver -triebsmitarbeiter die Funktionsweise dem Kun -den viel transparenter vermitteln. Denn die Ma -schinen des Unternehmens erfüllen komplexeAufgaben und sind deshalb erklärungsbedürftig.„Hier erhalten wir über den 3DVIA Composereine wichtige Unterstützung. Wir können vor-bereitete Bewegungssequenzen beim Kundenauf dem Laptop über einen Beamer präsentie-ren, die Funktionsweise sauber und detaillierterklären und gleichzeitig das Preis-Leistungs -ver hältnis transparenter machen“, erklärt Ul -rich Traffa.

Pfuderer entwickelt und produziert bereits seit50 Jahren Komponenten, Maschinen und An -lagen für die Montage- und Prozessautomation.Die Kunden kommen aus der Automobilzuliefer-,Elektro-, Beschlag- und Kunststoffindustrie. DasUnternehmen sitzt in Ludwigsburg und beschäf -tigt zurzeit rund 100 Mitarbeiter.

Nicht jeder Einkäufer ist Techniker

Während die Ingenieure bei Pfuderer früher aufder Grundlage des Pflichtenheftes eine 2D-Skizze als ersten Lösungsentwurf gezeichnethaben, nutzen sie seit Anfang dieses Jahres 3D-Animationen. Dies hat zwei wesentliche Vor -teile: Erstens sieht der Kunde schon bei der Erst -präsentation, dass Pfuderer im Bereich solcherLösungen viel Know-how besitzt, und zum ande -ren können sich Gesprächspartner beim Kun -den, die keine Techniker sind, wie zum BeispielEinkäufer, die Maschinenfunktionen viel bes-ser vorstellen.

Bei größeren Anlagen ist es üblich, auf Kunden -wunsch mehrfach optimierte Lösungsansätzezu präsentieren. Diese entwerfen die Konstruk -teure in ihrem 3D-CAD-System SolidWorks undbereiten sie in 3DVIA Composer auf, bis schließ-lich ein verhandlungsreifes Maschinenkonzeptsteht. Großer Vorteil: Auf dem Entwicklungs pfadkann der Kunde mit Hilfe der anschau lichenPräsentationen die Konstrukteure be gleiten.

Wichtig für den Aufbau von Bewegungsstu -dien in 3DVIA ist übrigens ein gutes Geome -trieverständnis. Da in 3DVIA jedes Objekt imVerhältnis zu jedem anderen frei bewegbar ist,muss man, vom Antrieb ausgehend, selbst be -stimmen, wie die resultierenden Bewegungenauszusehen haben. So genannte offene kine-matische Ketten werden aber vom Systemerkannt.

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documentation

3DVIA Composer unterstützt Pfuderer in Konstruktion,

Montage, Service, Marketing und Vertrieb

Diese Animationen sind übrigens keine Film -konserven, sondern interaktive Sequenzen. DerAnwender kann, ähnlich wie in einer CAD-Um -gebung, zum Beispiel die Baugruppe drehenoder Teile ausblenden.

Effektive Kundenkommunikation

Ein weiterer Vorteil ist, dass in der Kundenkom -munikation weniger übersetzt werden muss.Stattdessen kann man den Sachverhalt direktvisuell zeigen. „Es verbleiben nur einige Text -abschnitte zur Übersetzung, die man währendder Animation zeigt“, erklärt Semih Öztürk.„Auf diese Weise können zum Beispiel Mon -teure beim Kunden viel einfacher geschult wer -den, wie Wartungsarbeiten zu erfüllen sind.“Bei einem Exportanteil der Firma Pfuderer vonbis zu 60 % sicher kein unwichtiges Argu ment.

Auch sollen mit 3DVIA zukünftig Konstruktions -anleitungen für auswärtige Konstrukteure er -stellt werden. Hintergrund: Pfuderer verkauftzum Teil reine Grundmaschinen an die Kunden.Beispielsweise liefert das Unternehmen be -stim mte Handling-Systeme und der Kundesetzt da rauf mit seinen eigenen Greiferein -heiten auf. Um diese Anbauten richtig ausfüh-ren zu können, brauchen die Konstrukteuredes Kunden bestimmte Daten, etwa die An -schlussmaße und von wo die notwendigenAnschlüsse zu gäng lich sind. Gerade solcheInformationen las sen sich nach Aussagen vonSemih Öztürk mit 3DVIA sehr gut visualisieren.

ROI-Punkte für Entscheider

„Die Investition in den 3DVIA Composer hatsich für die Firma Pfuderer schon nach einemDreivierteljahr gelohnt“, sagt Ulrich Traffa.„Mit den erstellten Präsentationen konnten wirsehr viele Kunden ansprechen und haben da -rauf zum Teil konkrete Anfragen erhalten. Gera -de bei der Neukundengewinnung ist die Unter -stützung durch ein Medium wie 3DVIA sehrhilfreich. Das hat eine Riesenwelle mit sich ge -bracht, die Kunden sprechen darauf leichteran.“ Pfuderer hat 3DVIA deshalb eingesetzt, umfür die eigene Hausmesse im Herbst zu wer -ben, bei der das Unternehmen das neue Ring -transfersystem RTS XXS vorstellen wird. In derE-Mail befand sich ein Link auf eine Animationder RTS XXS auf der Firmen-Homepage.

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„Der entscheidende Punkt für mich ist, dassdie 3D-Daten aus der CAD-Welt automatisch inXML konvertiert werden“, lobt Semih Öztürk,Konstrukteur und 3DVIA-Anwender. Dadurchwird die Datenmenge sehr stark reduziert, undÖztürk kann mit wenigen Klicks rendern undUmgebungseffekte hinzufügen, so dass dieDaten sehr gut vom Vertrieb eingesetzt wer-den können.

„Als wir kürzlich bei einem Kunden auch kniff-lige Details animiert darstellen konnten, warder Kunde wirklich verblüfft“, berichtet UlrichTraffa. „Unsere Präsentation wurde im Kunden -unternehmen weiter verteilt, ging auch zur Ge -schäftsleitung, und es kam ein sehr positivesFeedback zurück. Wir werden das Tool des-halb immer mehr für unsere Präsentationeneinsetzen.“

MediaCenter bei Pfuderer

Unterstützt wird der Vertrieb bei Pfuderer ab2010 durch ein MediaCenter. Erste interaktive3D-Animationen der Automationslösungen sindbereits in einer Testumgebung verfügbar. Kun -den bekommen auf diese Weise komplexe Ma -schinenfunktionen anschaulich im Internet prä -sentiert.

Darüber hinaus plant der Maschinenbauer,3DVIA auch für Bedienungs-, für Wartungs-und Serviceanleitungen einzusetzen. Mit demSystem kann sehr einfach demonstriert werden,wie zum Beispiel ein Riemen an einer Anlagegewechselt wird. Die Werkzeuge und ihre Be -wegungsrichtung werden dazu eingeblendet.So muss sich der Kunde in keiner umfangrei-chen Bedienungsanleitung zurechtfinden. „Wirhaben vor, mit unserer neuen Maschine RTSXXS den Kunden eine animierte Wartungsan -leitung auszuliefern“, erklärt Semih Öztürk.

RTS XXS – Mehr Möglichkeiten

durch Ringbauweise

Die neu entwickelte RTS XXS als kompak-tes Ringtransfersystem eignet sich insbe-sondere für Montageprozesse von Klein -teilen bei hoher Taktzahl. Sie kann sowohlfür Vormontage- als auch für Hauptmon -tageprozesse zum Einsatz kommen undzeichnet sich durch eine kompakte Bau -weise, gute Zugänglichkeit und hohe Wie -derverwendbarkeit aus.

real documentation

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Dokumentation

parallel zur Konstruktion

Der schwäbische Maschinenbauer plant außer -dem, die Anleitungen für die eigenen Mon -teure in 3DVIA darzustellen. Hierzu muss einschneller und flexibler Abgleich zwischen Kon -struktion und diesen Montageanleitungen statt -finden, denn sobald in der Maschine eine Kon -struktionsänderung auftritt, müssen automatischdie Montageanleitungen auf den aktuellenStand gebracht werden. „Diese automatischeAktualisierung von Produktinformationen in3DVIA nach einer Datenänderung in SolidWorksmöchten wir, unterstützt durch unseren System -haus-Partner SolidLine, zukünftig bei Pfuderereinsetzen“, betont Semih Öztürk.

Unternehmensbereiche,

denen 3DVIA nützt

Vorteilhaft für die Verbreitung von 3DVIA-Ani -mationen ist aus Sicht von Semih Öztürk, dasssie auf dem kostenlosen 3DVIA Player von je -dem betrachtet werden können, und dass dieAnimationen auf einem Standard-PC wirklichflüssig laufen.

Ab 2010 sollen bei Pfuderer auch animierte 3D-Anleitungen für die eigenen Monteure zur Ver -fügung stehen. Semih Öztürk hat hierfür bereitsein Richtlinien-Konzept erarbeitet. Unterschied - liche Farben werden den Monteuren dann zumBeispiel anzeigen, ob es sich um einen techni-schen Hinweis, Warnhinweis, Prozesshinweisoder Problemhinweis handelt. Bemerkenswert,wie 3DVIA Composer den schwäbischen Ma -schinenbauer von der Konstruktion über dieMon tage bis hin zu Marketing, Vertrieb undService unterstützt, um mit Hilfe von 3D nocheffektiver und prozesssicherer zu arbeiten.

■ www.pfuderer.de

LTS-Längstransfersystem –

Mehr Möglichkeiten durch

zwei Antriebe auf beiden Seiten

Die Längsbauweise ermöglicht klar struk-turierte, modular aufgebaute und jederzeiterweiterbare Fertigungslinien.

Auch hier ist – wie bei der Ringbauweise –der Zugriff von zwei Seiten möglich. Mon -tage- und Prozessstationen können alsowahlweise links oder rechts von der Trans -portrichtung angeordnet werden. Ventil-und Steckerinseln werden oberhalb derMon tagestation installiert und sind optimalzugänglich.

Das Konzept ist also nicht nur ergonomischdurchdacht, sondern ermöglicht auch ex -trem schnelle Werkstückwechselzeiten –neben der hohen Qualität und Zuverlässig -keit mit ein Grund für hohe Produktivität.

Impressum

HerausgeberDie Solidnews, das SolidWorks Magazin im deutschsprachi-gen Europa, wird von der SolidLine AG, der Solid SolutionsAG und der planetsoftware Vertrieb & Consulting GmbHherausgegeben.

Die vorliegende Ausgabe 2-2009 erscheint in einer Auflagevon 11.500 Exemplaren, wovon 3.000 Stück in der Schweiz,2.700 in Österreich und 6.800 Stück in Deutschland zurVerteilung kommen.

Redaktion (verantwortlich)Michael Kilian [email protected] +49 (0) 6123 99 500

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34 Solidnews 2-2009

CAMWorks - das perfekt integrierte CAM-System für SolidWorks

High Speed Fräsen • 2.5 bis 5 Achsen simultan • Automatische Mehrseiten- und Restbearbeitung Drehen • Angetriebene Werkzeuge • Gegenspindel • Zyklenausgabe Drahterodieren • 2 und 4 Achsen und vieles mehr … • Automatische Feature-Erkennung • Technologiedatenbank • Maschinensimulation • CAMWorks Utilities

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