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w- 52  09/12 W ir danken wie besessen für dieses geile Fressen. Amen.« – Das Gebet, die Grundlage jeder Religion! Aber warum überhaupt glaubt der Mensch? Das STRUNK-PRINZIP pipieierleicht: Der Gläubige glaubt, weil er keinen Bock darauf hat, daß am Ende nicht viel mehr von ihm übrigbleibt als ein halber Teelöffel geronnenes Jodsalz (Beispiel), und denkt sich statt dessen etwas Schönes aus (Schlaraf- fenland, Wolke sieben, Weiber, Paradies, Nirwana). Damit es nach dem Ableben schöner wird als im sog. Diesseits (auch Realität genannt!), darf sich der Gläu- bige auf Mutter Erde nicht allzuviele Dinger (Schuld) leisten. Abends vor dem Einschlafen faltet er die Hände rhombenförmig und preßt seine Gebete und Fürbitten wie aus einem Spritzbeutel Richtung Gott. Das STRUNK-PRINZIP meint: Dasein im falsch ver- standenen Sinn ist einfach nur Hiersein, im richtig verstandenen Sinn jedoch Seinsein. Mors certa, hora incerta – Der Tod ist gewiß, ungewiß nur die Stunde! Aber der Reihe nach: Religion im Schnelldurch- lauf, von Abba bis Zappa, von Pontius zu Spekula- tius, von Buddha bis Bhagwan, von Ernie bis Bert (Witz), es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Rollen wir die Schnecke von hinten auf: Wann und vor allem wie fing eigentlich alles an? Vor vielen hundert Jahren stellten sich die Natur- völker den Menschen als eine Mischung (Melange) aus Knorpeln, Klumpfäden und einem zähflüssigen Biosirup vor. Diese drei Grundbestandteile des Menschenkorpus seien, so nahmen diese Völker an, aus einer Art postorganischer Soße zusammen- gesetzt, die durch die Fleischlappen mäandere. Ganz tief drin, im Mittelpunkt der Menschen- zentralmasse, so diese Völker weiter, befinde sich ein von einem dünnen Nylonstrumpf zusammen- gehaltener, ca. dreihundert Gramm schwerer Haufen geriebener Schorf. Unter günstigen Umständen, so kombinierten diese Völker, verbinde sich diese Klopsmasse mit anderen Klopsmassen zu einer Art Metawesen, einem kosmischen Lurch, quasi marode Eiergeburten, in die eigenes Leben gedrungen ist, oder Mehlspeisen, die mit Vollmilch begossen wurden. Der Teig, so das Fazit dieser Völker, geht unauf- haltsam auf, zieht Fäden, teilt sich und wandelt, wenn alles gut läuft, schrittweise Richtung Jenseits. Tja. Diese Religion hatte noch keinen Namen und warf leider mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Im Laufe der Zeit leitete der Mensch aus diesem Glaubens- keim verschiedene andere Reli- gionen ab, die das STRUNK- PRINZIP hier einmal reihum vorstellen möchte: 1) Katholizismus, die altmo- dische Religion für Zerknirschte und solche, die es werden wollen. Büßerkonfession mit klarer Aus- richtung aufs Jenseits und wenig Hoffnung aufs Diesseits. Nix darf man: Petting, Alkohol, Techno, Schlägereien – alles verboten. Wer’s doch macht, kommt ins Fegefeuer. Extrem heiß, aua aua, Burneffekt, dauert eine Million Jahre oder länger. Nur was für Menschen mit Nerven wie Drahtseile. Fromme Berufe: Herrgottschnitzer, Bischof, Pflegepersonal. Verpönte Berufe ohne Himmelfahrtsgarantie: Rauschgifthändler, Drogenhändler, Arzt. Das STRUNK-PRINZIP meint: Homines sumus non dei wir sind Menschen, keine Götter! DAS STRUNK-PRINZIP RELIGION – VOM BETWAHN ZUM BHAGWAN Der grundgütige Krippenspieler Heinz Strunk knackt Nüsse, die bislang als unknackbar galten: Das durch einen seltenen Forschungsunfall entstandene STRUNK-PRINZIP hält Antworten auf über 9000 Kernfragen parat. Heute in der Light-Version für Kiddies, Kinder und Jugendliche! GROSSE BUCHSTABEN! Verständlich und gut lesbar!

Das strunk-PrinziP w Religion.pdf · Es gibt eigentlich nur drei Witze, die allerdings in unzähligen Variationen. Witz 1: »Es gibt ... Für Gläubige hart an der Grenze, für Ungläu-bige:

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    52 09/12

    W ir danken wie besessen fr dieses geile Fressen. Amen. Das Gebet, die Grundlage jeder Religion! Aber warum berhaupt glaubt der Mensch? Das STRUNK-PRINZIP pipieierleicht: Der Glubige glaubt, weil er keinen Bock darauf hat, da am Ende nicht viel mehr von ihm brigbleibt als ein halber Teelffel geronnenes Jodsalz (Beispiel), und denkt sich statt dessen etwas Schnes aus (Schlaraf-fenland, Wolke sieben, Weiber, Paradies, Nirwana). Damit es nach dem Ableben schner wird als im sog. Diesseits (auch Realitt genannt!), darf sich der Glu-bige auf Mutter Erde nicht allzuviele Dinger (Schuld) leisten. Abends vor dem Einschlafen faltet er die Hnde rhombenfrmig und pret seine Gebete und Frbitten wie aus einem Spritzbeutel Richtung Gott. Das STRUNK-PRINZIP meint: Dasein im falsch ver-standenen Sinn ist einfach nur Hiersein, im richtig verstandenen Sinn jedoch Seinsein. Mors certa, hora incerta Der Tod ist gewi, ungewi nur die Stunde!

    Aber der Reihe nach: Religion im Schnelldurch-lauf, von Abba bis Zappa, von Pontius zu Spekula-tius, von Buddha bis Bhagwan, von Ernie bis Bert (Witz), es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Rollen wir die Schnecke von hinten auf: Wann und vor allem wie fing eigentlich alles an?

    Vor vielen hundert Jahren stellten sich die Natur-vlker den Menschen als eine Mischung (Melange) aus Knorpeln, Klumpfden und einem zhflssigen Biosirup vor. Diese drei Grundbestandteile des Menschenkorpus seien, so nahmen diese Vlker an, aus einer Art postorganischer Soe zusammen-gesetzt, die durch die Fleischlappen mandere. Ganz tief drin, im Mittelpunkt der Menschen-zentralmasse, so diese Vlker weiter, befinde sich ein von einem dnnen Nylonstrumpf zusammen-gehaltener, ca. dreihundert Gramm schwerer Haufen geriebener Schorf. Unter gnstigen Umstnden, so kombinierten diese Vlker, verbinde sich diese Klopsmasse mit anderen Klopsmassen zu einer Art Metawesen, einem kosmischen Lurch, quasi marode Eiergeburten, in die eigenes Leben gedrungen ist, oder Mehlspeisen, die mit Vollmilch begossen wurden. Der Teig, so das Fazit dieser Vlker, geht un auf-haltsam auf, zieht Fden, teilt sich und wandelt, wenn alles gut luft, schrittweise Richtung Jenseits. Tja. Diese Religion hatte noch keinen Namen und warf leider mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Im Laufe der Zeit leitete der Mensch aus diesem Glaubens-keim verschiedene andere Reli-gionen ab, die das STRUNK-PRINZIP hier einmal reihum vorstellen mchte:

    1) Katholizismus, die altmo-dische Religion fr Zerknirschte und solche, die es werden wollen. Berkonfession mit klarer Aus-richtung aufs Jenseits und wenig Hoffnung aufs Diesseits. Nix darf man: Petting, Alkohol, Techno, Schlgereien alles verboten. Wers doch macht, kommt ins Fegefeuer. Extrem hei, aua aua, Burneffekt, dauert eine Million Jahre oder lnger. Nur was fr Menschen mit Nerven wie Drahtseile. Fromme Berufe: Herrgottschnitzer, Bischof, Pflegepersonal. Verpnte Berufe ohne Himmelfahrtsgarantie: Rauschgifthndler, Drogenhndler, Arzt. Das STRUNK-PRINZIP meint: Homines sumus non dei wir sind Menschen, keine Gtter!

    Da s strunk-Pr inziPReligion vom Betwahn zum Bhagwan

    Der grundgtige Krippenspieler Heinz Strunk knackt Nsse, die bislang als unknackbar galten: Das durch einen seltenen Forschungsunfall entstandene

    STRUNK-PRINZIP hlt Antworten auf ber 9000 Kernfragen parat.

    Heute in der Light-Version fr Kiddies, Kinder und Jugendliche!

    GROSSE BUCHSTABEN! verstndlich und gut lesbar!

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    Nchste Religion: Protestantismus. Kommt von Protestieren. Gegen Katholizismus. Insgesamt schon besser. Auf Jugendfreizeiten geile Weiber durchfingern und nachts Bacardi-Cola oder Absinth trinken, Stichworte: Easy, Fun, Peace, Jesuspeople, Hushpuppies, Glaubensfreaks bei den Evangolen wird auch mal einen Gang runtergeschaltet. Moderner Christenpop mit Schlagzeug und Synthe-sizer, Beispiel: Jesus Come to Our Party. Der Gottesdienst: wichtig, damit der Glubige guten Kontakt zu seinem alten Herren behlt. Wird bestimmt von Ritualen: Kerzen, Glaubensbekennt-nis, Kreuz, Abendmahl mit Oblaten und Wein (scherzhaft: die K.o.-Tropfen der Christen)

    Weiter: Islam. Kein Pkelfleisch, kein Bier, einmal Taschenbillard Hand ab. Germanys Next Top-model, QVC Todeskommando. Schleier, Selbst-mordkommandos, Fastenkuren, Sandalenzwang. Totale Nervreligion, Prdikat tzend.

    Buddhismus: Easyreligion fr Freaks, Spinner und Tagtrumer. Kleinstlebewesen werden wie Gtter verehrt, Bakterien drfen nicht eingeatmet werden (Mord), Taekwondo-Mnche mit Mundschutz, Veganer, Frutarier, allgemein Abstinenz, Erfolglosig-

    keit als Tugend, unbeheizte Gebude, Glaube an Wiedergeburt, Motto: heute Mensch, morgen

    Fisch, bermorgen Gerllbrocken. Scientology: Beispiel fr ergebnisori-

    entierte Minireligion. Come in and find out. Hohe Beitrge, dafr aber Erfolgs-

    garantie: bereits nach einem Jahr Fernreisen, Carport, eigenes Haus-tier, Duzfreunde, Gehaltserhhung.

    Obstmystiker (ehemals in wei-ten Teilen der DDR verbreitet): Schwer verstndliche Religion, lt sich kaum erklren, gibt es aber. Die Anhnger reiben sich nach dem Essen mit altem Obst

    ein, soll angeblich was bringen, mu aber noch grndlich erforscht

    werden. O dulce nomen libertatis ser Name Freiheit!

    Es gibt indes leider auch Religionen, die gar keine sind, sondern Sekten! Der Ober-

    mufti/Sektenfhrer/Guru will sich nur nach allen Regeln der Kunst die Taschen vollmachen.

    Beispiel: Fantasekte abseitiger gehts kaum (allein schon der Name, wer fllt denn auf so was rein, denkt man mit gesundem Menschenverstand. Aber wer sich erst mal auf einen angeblich kosten-losen Schnupperkurs eingelassen hat und tage-lang ohne Schlaf und Kacki von einem Seminar ins nchste gezerrt wird, so da er schon bald weder piep noch papp sagen kann, der ist binnen kurzem

    zu allem bereit). Den Glubigen wird eingetrichtert, da man jeden Tag zwei Liter Fanta trinken msse. Der eigentliche Trick von Sektenchef Peter Siewert: Die Fanta mu mit einem speziellen Pulver versetzt werden, und das kostet 1000 Dollar! Am Tag! Herstellungskosten fr Peter Siewert: unter einem Dollar! Der saubere Herr Glaubensstifter ist auf diese Weise steinreich geworden, mit Duschvorhang, Karibik urlaub und Schmuck, whrend seine Anhn-ger tagein, tagaus die lauwarme Fantaplrre in sich reinschtten mssen und vom vielen Zucker ganz dick werden. Fazit: Scheisekte fr Gehirnampu-tierte, auf jeden Fall Finger weg! berhaupt herr-schen in Sekten seltsame Rituale. Morgens auf-stehen, abends frh pennen, Nickerchen, bungen usw. Der neueste Schrei in der Reliszene: die Modulardogmatik, die ihren Siegeszug bereits ange-treten hat (siehe auch Bckelmann-Hypothese, S. 234ff.). Sikhismus, Bahai, Zoroastrismus, Rastafari und Neopaganismus dagegen werden schon bald von der Bildflche verschwunden sein. Und tsch! sagt das STRUNK-PRIZIP. Wie steht nun das STRUNK-PRINZIP zur Religion? Man knnte es in Kladde so vorformulieren: Man sollte nicht das Licht des Lebens ausblasen, sondern den Tischgrill der Hoffnung anznden. Ora et labora bete und arbeite!

    Weiter: Glauben und Humor. Ganz schwierig. Der Glubige macht immer nur kleine, harmlose Behelfs-witzchen, um es sich mit denen da oben nicht zu verscherzen. Es gibt eigentlich nur drei Witze, die allerdings in unzhligen Variationen. Witz 1: Es gibt sonne und sonne (fr Begriffsstutzige: so ne / so welche), und wenn die Sonne untergeht, wirds dunkel. Da schmunzelt selbst der Papst. Witz 2: Dem Ungeschickten ist die ganze Welt ein Hindernis. Eigentlich nicht witzig, fr Glubige aber schon. Dritter Witz, funktioniert hnlich wie Witz eins: Benedictum, Benedactum, in Afrika laufen die Weiber nackt rum. Bei uns tragen sie Kleider leider. Fr Glubige hart an der Grenze, fr Unglu-bige: naja, besser wie nix.

    Ein Letztes: Kirche und Alltag. Hier genge der Verweis auf den singenden Truckseelsorger Pater Dekubitus, der dafr Sorge trgt, da auch die Christen auf dem Bock (Brummifahrer) mit den ntigen Streicheleinheiten fr die Seele versorgt werden.

    Das Fazit des STRUNK-PRINZIPS: 1) Dum spiro spero Solange ich atme, hoffe ich! 2) Innovationen im Religisen sind so unmglich wie die Ver-mehrung des Unendlichen. 3) Der Mensch sollte endlich den Mut haben, zu erkennen, wer er ist: ein zuflliges, vorbergehendes und kosmologisch unbedeutendes Randphnomen in einem sinn-leeren Universum.

    Da s strunk-Pr inziPReligion vom Betwahn zum Bhagwan