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Wir leben in einem Zeitalter, in dem Geschwindigkeit eine bestimmende Variable geworden ist – ein Hauptschlüssel zum Geschäftserfolg. Das Unternehmen, das eine neue Generation von Produkten zuerst herausbringt, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit gewinnen als die Nachzügler. Daher ist es kein Wunder, dass Organisationen stets nach Wegen suchen, die Zeit bis zur Markteinführung zu reduzieren, Produktzyklen zu verkürzen und die Reaktionszeit für ihre Kunden zu verbessern. Geschwindigkeit wird unerlässlich, wenn Produktlebenszyklen kürzer und kürzer werden. Wir haben den Punkt erreicht, wo viele Produkte veraltet sind, wenn sie vorgestellt werden. Investitionen in F & E müssen sich schnell auszahlen. In diesem Klima stellen wir fest, dass sich Unternehmen, die historisch gesehen Strategien der Produktdifferenzierung verfolgten, gleichzeitig in Richtung einer Low- cost-Produktion bewegen. DAS TROUBLESHOOTING- SYSTEM TROUBLESHOOTEN Schneller besser werden in einer Welt, in der Geschwindigkeit zählt. WWW.KEPNER-TREGOE.COM

Das Troubleshooting System Troubleshooten

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Wir leben in einem Zeitalter, in dem

Geschwindigkeit eine bestimmende

Variable geworden ist – ein Hauptschlüssel

zum Geschäftserfolg. Das Unternehmen,

das eine neue Generation von Produkten

zuerst herausbringt, wird mit größerer

Wahrscheinlichkeit gewinnen als die

Nachzügler. Daher ist es kein Wunder, dass

Organisationen stets nach Wegen suchen, die

Zeit bis zur Markteinführung zu reduzieren,

Produktzyklen zu verkürzen und die

Reaktionszeit für ihre Kunden zu verbessern.

Geschwindigkeit wird unerlässlich, wenn

Produktlebenszyklen kürzer und kürzer werden.

Wir haben den Punkt erreicht, wo viele

Produkte veraltet sind, wenn sie vorgestellt

werden. Investitionen in F & E müssen sich

schnell auszahlen. In diesem Klima stellen wir

fest, dass sich Unternehmen, die historisch

gesehen Strategien der Produktdifferenzierung

verfolgten, gleichzeitig in Richtung einer Low-

cost-Produktion bewegen.

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Natürlich werden alle diese Tendenzen durch die andauernde Revolution in der Informationstechnologie angetrieben. Wir haben uns von individuellen Produktivitäts-Tools auf dem Desktop zu funktionellen Verbesserungen wie Computer Aided Design (CAD) und Rapid Prototyping bewegt und jetzt zu einer unternehmensweiten Vernetzung, die Warenwirtschaft, Integration von Supply-Chains und E-Commerce berücksichtigt.

In diesem Zusammenhang überrascht es nicht, dass immer mehr Unternehmen versuchen, unterschiedlichen Handlungsbedarfen effektiv und effizient gerecht zu werden („Issue Resolution Cycle Time“). Damit ist die Zeit von der Entstehung eines Handlungsbedarfs – zum Beispiel einem Qualitätsproblem – bis zu dem Zeitpunkt gemeint, zu dem Korrekturmaßnahmen das Problem gelöst und sein Wiederauftreten verhindert haben. Mit anderen Worten: Diese Unternehmen erkennen die Notwendigkeit, ihr Troubleshooting zu beschleunigen und zu verbessern.

Kepner-Tregoe hat drei Elemente identifiziert, die für die Entwicklung eines Weltklasse-Troubleshooting-Systems fundamental sind:

• Das Troubleshooting-System selbst – der Mechanismus, um Aktivitäten des Problemlösens und der Problemprävention in allen Funktionseinheiten der Organisation zu koordinieren.

• Reaktive und proaktive Troubleshooting-Prozesse – die analytischen Methoden, die verwendet werden, um Ursachen zu finden und zukünftige Probleme zu vermeiden.

• Wiederverwendbares Troubleshooting-Wissen – die „Initialzündungen“, Muster und die Dokumentation, die einen Vorsprung für die Lösung wiederkehrender Problemen verschaffen.

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Was ist das Troubleshooting-System?

Das Troubleshooting-System einer Organisation ist die Art und Weise, wie sie mit verschiedenen Handlungsbedarfen umgeht, die aufgelöst werden müssen, um die operativen Absichten und Ziele zu erreichen. Mit anderen Worten geht es darum, wie ein Handlungsbedarf erkannt, Mittel für die Lösung zugeordnet, der Fortschritt auf dem Weg dorthin verfolgt, Analysen durchgeführt und denjenigen Anerkennung gezollt wird, die eine Klärung herbeiführen. Diese Handlungsbedarfe können Probleme sein – zum Beispiel zu viel Ausschuss durch eine zu schlechte Produktqualität oder ein schlechter OEE-Wert –, Entscheidungen – zum Beispiel, einen neuen Lieferanten oder neue Anlagen auszuwählen – oder potenzielle Probleme/Risiken – wie diejenigen, die wahrscheinlich bei größeren wartungsbedingten Abschaltungen oder bei der Inbetriebnahme neuer Anlagen entstehen könnten.

Das Troubleshooting-System beinhaltet die Fähigkeiten und Werkzeuge, die verwendet werden, um die Ursachen zu finden, um angemessene Korrekturmaßnahmen zu wählen oder um zu verhindern, dass vorliegende Probleme erneut auftreten oder andere potenzielle Probleme unbeachtet bleiben.

Üblicherweise haben Organisationen ein informelles Troubleshooting-System. Es gibt keine klar artikulierte Herangehensweise, die von Standardarbeitsanweisungen (SOP) oder sogar organisationsweiter Best-Practice geregelt wird. Allerdings macht sich die Verbesserung des Troubleshooting-Systems – Standardmethoden einführen und Problempräventions- und Problemlöse-Fähigkeiten aufbauen – deutlich bezahlt. In den oben genannten Beispielen würde eine Verbesserung des Troubleshooting-Systems zu weniger Ausschuss und weniger Stillstandzeiten führen, zu einem besseren oder verlässlicheren Lieferanten, zu einer besseren oder verlässlicheren Anlage und zu weniger Fallstricken bei deren Implementierung. Weltklasse-Troubleshooting-Systeme führen auch innerhalb der Organisation zu einem ausgeprägteren Gefühl, etwas geleistet zu haben – eine „Can do“-Einstellung mit einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit entsteht.

Weltklasse im Troubleshooting bedeutet nicht nur, dass Handlungsbedarfe schnell auf-gelöst werden, wenn sie auftreten, sondern auch, dass deren Auftreten überhaupt häu-figer von vornherein verhindert wird. Wie der verstorbene Qualitätsguru W. Edwards Deming zu sagen pflegte: „Wenn alles, was Sie tun, ist, Probleme zu beheben, dann sind Sie auf dem Weg zur Geschäftsaufgabe“. Seine Botschaft: Reduzieren Sie Abweichungen in allen Prozessen und verhindern Sie dadurch Probleme.

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Elemente des Troubleshooting-Systems

Ein wirksames Troubleshooting-System beginnt mit klaren Standards bzw. Leistungserwartungen, die kommuniziert und sichtbar gemacht werden: Wie viele Tonnen Stahl sind für diese Schicht geplant? Wie viel Chargen pharmazeutischer Produkte, mit welcher voraussichtlichen Ausbeute? Wenn Standards klar sind, werden Abweichungen schnell offensichtlich. Natürlich können viele geringe Abweichungen sofort korrigiert werden, zum Beispiel mithilfe einer einfachen Maschinenjustage. Andere, deren Ursache oder Korrekturmaßnahmen nicht unmittelbar offensichtlich sind, werden lokal in jedem Produktionsbereich protokolliert. Ein wirksames Troubleshooting-System definiert, wie diese Handlungsbedarfe an nachfolgende Schichten oder andere Funktionsbereiche kommuniziert, wie sie für die Mitarbeiter sichtbar gemacht und an höhere Hierarchieebenen eskaliert werden.

Offene Punkte werden in einen Priorisierungsprozess eingespeist; das kann entweder in den einzelnen Abteilungen oder werksübergreifend geschehen. Das Festlegen von Prioritäten ist wichtig, da die meisten Organisationen nicht die Mittel haben, sofort an allen Fronten zu arbeiten. Diejenigen, die das versuchen, erliegen einer „Initiativen-Übersättigung“, d. h. sie versuchen, so viele Verbesserungen gleichzeitig parallel vorzunehmen, dass die Mittel knapp werden und die Qualität der Ausführung leidet.

Der Blick aufs Wesentliche ist entscheidend, und die Priorisierung stellt sicher, dass die Organisation an den wichtigsten Handlungsbedarfen arbeitet. Mittel werden dann für die Handlungsbedarfe mit hoher Priorität aufgewendet, und ein Fahrplan für die Lösung jedes Handlungsbedarfes wird erstellt. Natürlich können sich Prioritäten jederzeit ändern, daher ist Kommunikation – die Prioritäten im Blick behalten! – entscheidend für den Erfolg. Das Medium dafür können elektronische Tabellen oder eine Datenbank in einem Netzwerk sein; oder das Verfolgen kann über ein Whiteboard oder einen vergrößerten Computerausdruck an zentraler Stelle im Produktionsbereich oder in einem Besprechungsraum erfolgen.

Sobald die Analysen für Handlungsbedarfe mit hoher Priorität laufen, kann der Fortschritt überwacht werden. Die Medienwahl ist dabei nicht so wichtig wie die Tatsache, Informationen stets abrufbar zu haben und für das gesamt Produktionspersonal sichtbar zu machen. Nebenbei hilft die Visualisierung, Verantwortlichkeiten zu klären und den Fokus nicht zu verlieren.

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Der dritte Bestandteil des Troubleshooting-Systems besteht darin, für Formen der Anerkennung zu sorgen, nachdem Probleme erfolgreich aufgelöst worden sind. Viele behaupten: „Was gemessen wird, wird erledigt.“ Zutreffender ist allerdings: „Was bestätigt und verstärkt wird, ist das, was erledigt wird.“ Organisationen müssen nach Wegen suchen, hervorragende Leistungen öffentlich anzuerkennen, und Coaching, Feedback und angemessene Sanktionen bereitzuhalten, wenn solche Leistungen nicht gezeigt werden. Bestandteil der Anerkennung für Mitarbeiter dafür, dass ein Handlungsbedarf erfolgreich aufgelöst worden ist, ist das Festhalten guter gedanklicher Ansätze und der gemachten Erfahrungen – genauso wie das Verständnis dafür, welcher neuer Handlungsbedarf möglicherweise entstanden ist, während man den einen gerade aufgelöst hat. Alle diese Erkenntnisse müssen dann zurück ins Troubleshooting-System übernommen werden, um in Zukunft daraus zu lernen und davon zu profitieren.

Das Troubleshooting-SystemHandlungsbedarfe protokollieren und priorisieren

Ressourcen einsetzen

Troubleshooting-Analyse ausführen

Fortschritt verfolgen

Für Anerkennung im Erfolgsfall sorgen

Schließlich hängt der Erfolg des Troubleshootings von der analytischen Fähigkeit einer Organisation ab, d. h. von der Geschwindigkeit, mit der Leute im Stande sind, zu reagieren und die Ursache von Schwierigkeiten zu finden, wenn sie auftreten, oder – noch besser – proaktiv zu denken, um Probleme vorauszusehen und zu verhindern, bevor sie auftreten. Das ist im Troubleshooting-System der Schritt „Troubleshooting-Analyse ausführen“, der sowohl reaktives als auch proaktives Troubleshooting beinhaltet.

Reaktives Troubleshooting

Der Troubleshooting-Ansatz von Kepner-Tregoe hat sowohl proaktive als auch reaktive Elemente. Wann auch immer eine Abweichung auftritt und die Ursache nicht bekannt ist, löst dies den Problemanalyse-Prozess aus.

Wenn ein Feuer ausbricht, ist immer der erste Schritt, es zu löschen. Erst danach lenken wir unsere Aufmerksamkeit darauf, seine Ursache zu finden. Organisationen, die Schwierigkeiten schnell identifizieren und die richtigen Werkzeuge griffbereit haben, lösen Probleme rascher und gewinnen so Zeit, proaktiv darüber nachzudenken, wie solche Probleme zukünftig vermieden werden können.

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Kepner-Tregoe empfiehlt ein Fünf-Schritte-Modell, um auf unmittelbare Probleme zu reagieren. Der erste Schritt ist, das Problem genau zu beschreiben, mit dem Sie sich befassen – einfach „Feuer“ zu sagen, kann dazu führen, dass ein elektrischer Brand mit Wasser gelöscht wird … Wir beginnen, indem wir das Problem in Bezug auf das betroffene Objekt und seinen spezifischen Defekt benennen. Das stellt sicher, dass zu einem Zeitpunkt nur genau an einem Problem gearbeitet wird. Es hebt die Abweichung oder den Defekt hervor und rückt die Suche nach der Ursache in den Mittelpunkt.

Der folgende Schritt besteht darin, Übergangslösungen zu suchen – zum Beispiel das Isolieren eines mangelhaften Produktes, damit es auf keinen Fall zum Kunden gelangt, oder die Überarbeitung des Produktes, bevor es zum nächsten Produktionsschritt kommt.

Sobald eine solche Zwischenlösung implementiert ist, beginnt die Suche nach der Grundursache. Dadurch, dass vom Troubleshooter zunächst eine gründliche und genaue Beschreibung der Eigenschaft eines Problems verlangt wird, unterdrückt die Problemanalyse von Kepner-Tregoe den natürlichen Impuls, sich direkt mit der Ursache zu befassen und sofort zu versuchen, Korrekturmaßnahmen auszuprobieren. Das logische Überprüfen möglicher Ursachen vor dem Hintergrund der genauen Beschreibung verhindert das Umsetzen teurer – und ineffektiver bzw. ineffizienter – Maßnahmen.

Ist die wahre Ursache bekannt, werden im nächsten Schritt angemessene Korrekturmaßnahmen ausgewählt. Wenn das Problem ein Anlagenausfall ist, kann das bedeuten, den ausgefallenen Anlagenbestandteil zu ersetzen und den Plan zur vorbeugenden Wartung zu überarbeiten. Aber die beste Entscheidung kann möglicherweise sein, die Anlage komplett auszutauschen oder gar den ganzen Produktionsprozess zu ändern.

In vielerlei Hinsicht ist der letzte Schritt im reaktiven Troubleshooting der wichtigste. An dieser Stelle wird aus einem reaktiven Troubleshooting ein proaktives: Um das Wiederauftreten des Handlungsbedarfs zu verhindern, werden professionelle Troubleshooter versuchen, die Ursache für die Ursache des ursprünglichen Problems zu ermitteln. Außerdem suchen sie nach weiteren Schäden, die die Ursache verursacht haben könnte. Zusätzlich wollen sie wissen, in welchen anderen ähnlichen Situationen (Anlagen) möglicherweise dieselben Korrekturmaßnahmen erforderlich sind.

Reaktives TroubleshootingDas Problem genau beschreiben

Zwischenlösung auswählen und implementieren

Ursachen finden und überprüfen

Korrektur- maßnahme wählen und implementieren

Über die Lösung des Problems hinausdenken – Wiederauftreten verhindern

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Proaktives Troubleshooting

Immer, wenn eine Organisation eine geplante Veränderung – neue Ausrüstung, neue Lieferanten, neue Produkte, neue Methoden und Verfahren – vornimmt, ist das Vermeiden potenzieller Probleme vorrangig. Leider haben die meisten Organisationen eine so große Menge aktueller Probleme, dass sie es versäumen, sich Zeit für proaktives Den-ken zu nehmen.

Der Kepner-Tregoe-Prozess, um Maßnahmen abzusichern – sei es eine einzelne Maßnahme oder ein komplettes Projekt –, heißt „Analyse Potenzieller Probleme“. Er umfasst fünf Hauptschritte.

Sobald ein Handlungsplan entwickelt worden ist, fängt eine Analyse potenzieller Probleme mit der Identifizierung von möglichen Schwierigkeiten und Risiken an. Die Priorität dieser potenziellen Probleme wird ermittelt, indem die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und die Schwere möglicher Folgen bewertet werden. Für größere potenzielle Probleme mit Priorität wird im nächsten Schritt bestimmt, was das Problem auslösen könnte. Dann werden vorbeugende Maßnahmen definiert und eingeleitet, um die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser möglichen Ursache zu auf Null zu reduzieren oder zumindest zu verringern. Wenn das Eintreten nicht vollständig verhindert werden kann, können möglicherweise noch schadensbegrenzende Maßnahmen vorbereitet werden, um die Auswirkungen zu minimieren, sollte das potenzielle Problem wirklich auftreten. Schließlich wird jede schadensbegrenzende Maßnahme mit einem Auslöser versehen. Dieser Auslöser stellt sicher, dass man zum richtigen Zeitpunkt die richtigen schadensbegrenzenden Maßnahmen auslöst und nicht „mit Kanonen auf Spatzen schießt“.

Proaktives TroubleshootingPotenzielle Probleme identifizieren

Wahrschein- liche Ursachen identifizieren

Vorbeugende Maßnahmen einleiten

Schadens- begrenzende Maßnahmen planen

Auslöser festlegen

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Troubleshooting-Wissen wiederverwenden

Um Organisationen bei der Wiederverwendung des Wissens zu unterstützen, das in früheren Troubleshooting-Aktivitäten gesammelt wurde, hat Kepner-Tregoe sogenannte Process Application Kits (PAK) entwickelt. Jedes PAK stellt eine spezifische Anwendung eines Kepner-Tregoe-Prozesses dar; eine einheitliche Methode wird zur Verfügung gestellt, um einen bestimmten Handlungsbedarf aufzulösen.

Wir helfen unseren Kunden jeweils individuell dabei, maßgeschneiderte PAKs zu entwickeln, die genau beschreiben, wer einen spezifischen Kepner-Tregoe-Prozess wann bzw. unter welchen Umständen und wie genau anwenden sollte. Jedes PAK beschreibt Handlungsweisen, die zu Standardverfahren und in die Produktionsdokumentation aufgenommen werden.

Jedes PAK enthält eine Sammlung von Ideen: Zielgrößen, potenzielle Probleme, mögliche Ursachen und weitere kontextspezifische Hilfen. Organisatorische Ziele und Verfahren werden ebenfalls in die Vorlage integriert. Zur Sicherstellung des Erfolgs helfen wir auch den Führungskräften der Organisation dabei, ihre Rolle bei der Implementierung und Überwachung der Verhaltensänderungen zu definieren, die in jedem PAK angelegt sind. Die daraus resultierenden kundenspezifischen Anweisungen repräsentieren den Prozess und die Erfahrung von Kepner-Tregoe in Kombination mit dem Expertenwissen und den Erfahrungen des Kunden.

Einige PAKs, die auf der Analyse potenzieller Probleme basieren, helfen Organisationen dabei, unvorhergesehen Konsequenzen von geplanten Veränderungen in den Griff zu bekommen. Darunter sind PAKs für die Entwicklung und Bewertung neuer oder komplexer Produkte, für den Umgang mit technischen Veränderungen und für die Inbetrieb-nahme neuer Anlagen. Ein PAK für größere wartungsbedingte Stillstandzeiten schließt eine Anweisung ein, um Prioritäten für Stillstandsprojekte zu ermitteln, genauso wie Aktivitäten zur Analyse potenzieller Probleme im Projektplan und in Listen mit täglichen Wartungsaufgaben.

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Schritte, um Ihr Troubleshooting-System zu troubleshooten

Der Ansatz von Kepner-Tregoe zur Verbesserung Ihres Troubleshooting-Systems folgt folgenden Schritten:

Schritt 1: Lücken im Troubleshooting-System identifizieren

Kepner-Tregoe hilft Ihnen dabei, eine ausführliche Analyse Ihrer Herangehensweise an Probleme durchzuführen. Lücken im Troubleshooting-System einer Organisation werden ermittelt, indem der „Arbeitsalltag“ von Menschen, Ausrüstung und Anlagen, Informationen und allgemein üblichen Routinen und Prozeduren beobachtet wird. Dabei beobachten wir auch Probleme von dem Moment an, in dem eine Abweichung entdeckt und gemeldet wird, über Schicht- und Produktions-Meetings bis schließlich zur Problemlösung.

Schritt 2: Lücken in Problemlöse- und Entscheidungsfähigkeiten identifizieren

Hier untersuchen wir, wie aktuelle Probleme behandelt werden: Welche Sachkenntnisse und Werkzeuge werden verwendet, und wie konsequent werden sie verwendet? Gibt es eine einheitliche Methode des Problemlösens, oder entscheidet das jeder für sich selbst? Aus Beobachtungen im Produktionsbereich und in Besprechungen ergeben sich Empfehlungen für die Verbesserung der Problembehandlungs-Fähigkeiten in der Organisati-on.

Schritt 3: Verbesserungen des Troubleshooting-Systems entwerfen

Typischerweise umfasst dieser Schritt das Entwerfen und Anwenden eines „Handlungs-bedarfs-/Aktivitäts-Verzeichnisses“, um Handlungsbedarfe bei deren Auftreten zu protokollieren. Zusammen mit einem Umsetzungsteam des Kunden entwickeln wir Schichtbücher, elektronische Tabellen oder Datenbanken für einzelne Produktionslinien, Abteilungen oder auch für komplette Standorte. Wir bauen zudem eine Entscheidungsmatrix auf, um die Priorität von Handlungsbedarfen bei deren Auftreten zu ermitteln, genauso wie ein System zur Zuweisung von Ressourcen und das Verfolgen von Fortschritten. Schlussendlich durchdenken wir, wie wir den Erfolg von Problemlösern am besten honorieren können.

Schritt 4: Die Troubleshooting-Fähigkeiten der Mitarbeiter verbessern

Falls die Fähigkeiten der Mitarbeiter ein Thema sind – und das sind sie eher häufiger als seltener –, bietet Kepner-Tregoe neben firmeninternen Troubleshooting-Workshops auch die sogenannte „Train the trainer“-Ausbildung an. Bilden Sie Ihre eigenen Troubleshooting-Trainer aus!

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Schritt 5: Process application Kits erstellen

In unserer Analyse des Troubleshooting-Systems haben wir Aktivitäten identifiziert, die die wiederholte Anwendung von einem oder mehreren Kepner-Tregoe-Prozessen erfordern. Gemeinsam mit dem Umsetzungsteam des Kunden fertigen wir Prozess-Tabellen und kontextspezifische Anleitungen an und entwickeln danach Umsetzungspläne.

Schritt 6: Veränderungen im Performance System umsetzen

Wir helfen Führungskräften einer Organisation dabei, ihre Erwartungshaltung und ihr Verhalten zu durchdenken, und auch das Feedback und die Konsequenzen, die sie nutzen, um die Einführung von proaktivem und reaktivem Troubleshooting zu unterstützen. Ein gut durchdachtes und angewandtes „Performance System“ stellt sicher, dass das Management den Worten auch Taten folgen lässt und dass diese Initiative ein Erfolg wird.

Schritt 7: Projektergebnisse bewerten

Gleich zu Beginn eines Projektes klare Ziele festzusetzen, macht es vergleichsweise einfach festzustellen, wie erfolgreich das Projekt letztlich war. Wir helfen bei der Klärung dieser Ziele und überwachen den Fortschritt, identifizieren Bedenken und weitere Anliegen und entwickeln Pläne, um eine fortlaufende Verbesserung sicherzustellen.

Vorteile des ansatzes von Kepner-Tregoe, das Troubleshooting-System zu troubleshooten

Niemand behauptet, dass eine Beschleunigung des Troubleshooting-Prozesses einfach ist. Dies erfordert Commitment der Führungskräfte und kontinuierliche Anstrengungen aller Beteiligten. Aber die Ergebnisse sind die Investition auf jeden Fall wert. Wenn sich unsere Kunden der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Troubleshooting-Systeme durch die Einführung von Kepner-Tregoes analytischen Prozessen verschreiben, erzielen sie signifikante Steigerungen in allen betrieblichen Kennzahlen: in Qualität, Betriebszeit, Geschwindigkeit, Effizienz, Liefertreue und – selbstverständlich – im Gesamtbetriebsergebnis.

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Im Laufe eines Projektes zum Troubleshooten des Troubleshooting-Systems stellen Kunden Folgendes fest:

Wir ermöglichen Lösungen und diktieren sie nicht, da wir unsere Kunden in all unsere Aktivitäten einbinden. Es sind ihre Lösungen, nicht unsere.

Wir bleiben während der Durchführung am ball. Wir schreiben keine diagnostischen Expertisen, die letztlich doch nur Staubfänger sind. Stattdessen ermöglichen wir die Entwicklung von Troubleshooting-Systemen, die für unsere Kunden und deren Organisation maßgeschneidert sind. Und wir bleiben auch während der Umsetzung im Projekt, um sicherzustellen, dass unsere Kunden ihre Unternehmensziele erreichen.

Unsere führende Projektmanagement-Methodik ist für unsere Kunden verfügbar, während sie Implementierungsprojekte durchplanen.

Wir arbeiten eng mit der Führungsspitze zusammen, um die menschlichen Faktoren zu berücksichtigen, die mit der Einführung des Troubleshooting-Systems und damit verbundenen analytischen Fähigkeiten zusammenhängen.

Übersicht über das Troubleshooting-System

Das Troubleshooting-SystemHandlungs- bedarfe protokollieren und priorisieren

Ressourcen einsetzen

Troubleshooting-Analyse ausführen

Fortschritt verfolgen

Für Anerkennung im Erfolgsfall sorgen

Reaktives TroubleshootingDas Problem genau beschreiben

Zwischenlösung auswählen und implementieren

Ursachen finden und überprüfen

Korrektur-maßnahme wählen und implemen- tieren

Über die Lösung des Problems hinausdenken – Wiederauf- treten verhindern

Proaktives TroubleshootingPotenzielle Probleme identifizieren

Wahrschein- liche Ursachen identifizieren

Vorbeugende Maßnahmen einleiten

Schadens- begrenzende Maßnahmen planen

Auslöser festlegen

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16 September 2010 Copyright © 2010 Kepner-Tregoe, Inc. Alle Rechte vorbehalten. 700-10-P418810 G/KL480

Informationen zu Kepner-TregoeKepner -Tregoe is t e in in ternat ional führendes Unternehmen, das s ich das Zie l gesetz t hat, die Ef fektivität von Mitarbeitern, Gruppen und Organisationen innerhalb von Unternehmen zu erhöhen und so für bessere Geschäftsergebnisse zu sorgen. Das Unternehmen wurde vor mehr als 45 Jahren durch Dr. Charles H. Kepner und Dr. Benjamin B. Tregoe gegründet und ist weltweit aktiv. Fortlaufende angewandte Forschung bei unseren Kunden sorgt dafür, dass die Kepner-Tregoe-Prozesse immer auf dem neusten Stand sind und die Herausforderungen des Geschäftsumfelds von heute erfolgreich meistern können.

Das Unternehmen fußt auf der Überzeugung, dass die Problemlösungs-, Entscheidungsfindungs- und Projektmanagementprozesse, die von den erfolgreichsten Unternehmen/Individuen eingesetzt werden, auch von anderen erlernt und übernommen werden können. Durch Schulungen und Beratungsdienstleistungen konnten wir Generationen von Führungskräften und Technikern helfen, ihre eigene Performance und die ihrer Organisation zu verbessern.

Unsere Prozesse werden durch die Kepner-Tregoe-Berater auf eine Vielzahl von Geschäftsproblemen angewandt. Das Serviceportfolio reicht von der Formulierung von Strategien über die Beratung zu Problemen der Hochleistungsfertigung bis hin zum Kunden-Support und zu Compliance-Fragen. Unsere Berater sind weltweit im Einsatz und arbeiten mit Unternehmen aller Größen aus einer Vielzahl von Branchen zusammen. Ihr Erfolg misst sich an den Performance-Verbesserungen in den Unternehmen, die s ich in ganz konkre ten Geschäf t szah len niederschlagen.

In Zei ten, in denen Unte rnehmen v ie l fä l t ige Herausforderungen zu meistern haben – intensiver globaler Wettbewerb, hoher Wachstums- und Kostendruck, rasanter technischer For tschri t t – unterstützt Kepner-Tregoe diese Unternehmen dabei, ihr strategisches Denken zu schärfen und die Effektivität ihrer Abläufe zu erhöhen.

Lassen Sie sich zeigen, wie Kepner-Tregoe dazu beitragen kann, Ihre Ergebnisse zu verbessern.

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