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1 Das White Paper für die Hamburger Gründerszene Kompakte Informationen, spannende Geschichten rund um die ersten Schritte von Startups und der Startup-Szene in Hamburg Zahlreiche dynamische Unternehmen mit internationalem Einfluss stärken das Bild Hamburgs als aussichtsreicher Startup-Standort – sei es der Webseitendienstleister Jimdo, das Karriereportal Xing, E-Commerce-Durchstarter Collins, die erfolgreiche App MyTaxi oder Gaming-Größen wie Innogames und Goodgame Studios. Jedes der genannten Hamburger Aushängeschilder hat einmal klein angefangen und sich mit Gründergeist und Knowhow an die Marktspitze gearbeitet. Auch in Zukunft werden junge Pioniere und angehenden Gründer in Hamburg diese Leiter erklimmen. Die Zahlen sprechen für sich: Nach dem Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist Hamburg die Stadt mit den meisten Gründungen in Deutschland. Mit 253 Gründerinnen und Gründern* auf je 10.000 Einwohner in den vergangenen drei Jahren, liegt die Hansestadt knapp vor Berlin mit 238 Gründern. Die positive Entwicklung ist nicht zuletzt ein Verdienst der zahlreichen Anlaufstellen für Gründer in Hamburg. Die Elbmetropole bietet Gründern und solchen, die es werden wollen, ein dichtes Netz aus Veranstaltungsformaten, Beratungsstellen und Finanzierungsmöglichkeiten. Um sich in diesem „Dschungel“ vielseitiger Angebote aus öffentlicher und privater Hand zurechtzufinden, haben die Hamburg News und die Handelskammer Hamburg ein sogenanntes „White Paper“ für die lokale Startup- Szene zusammengestellt. Neben kompakten Informationen lesen Sie hier auch spannende Geschichten rund um Gründer und Ansprechpartner aus Hamburg und der Metropolregion. Dieses White Paper der Hamburg News und der Handelskammer Hamburg ist in folgende Themenschwerpunkte gegliedert: 1. Zahlen, Daten & Fakten: Die Hamburger Startup-Szene im Überblick 2. Orientierung schaffen: Ansprechpartner für Gründer in Hamburg 3. Networking, Gründertalks & Startup-Events: Was ist los in der Hamburger Gründerszene? 4. Pitches & Awards: Hier können Startups ihre Geschäftsideen präsentieren 5. Accelerators, Inkubatoren & Company Builder: Wichtige Förderer für Startups in Hamburg 6. Hochschulen als „Docking-Stationen“ für Startups 7. Frisches Kapital: Wo Gründer Finanzierungen erhalten 8. Coworking-Spaces: Hier finden Gründer in Hamburg einen Arbeitsplatz 9. Hintergrund: Geschichten des Erfolges und des Scheiterns aus der Hamburger Startupszene Die Zielgruppe des White Papers sind junge innovative Unternehmen bzw. Personen, die eine innovative Geschäftsidee verwirklichen wollen. Gemäß der Definition der Handelskammer Hamburg unterscheiden sich Startups vom weiteren Kreis der Existenzgründer darin, dass sie neuartige Produkte bzw. Dienstleistungen oder auch neue Marktzugänge für bestehende Produkte entwickeln. So müssen sich Startups besonderen Herausforderungen stellen: Der Marktzugang für ihr Produkt muss neu *Das Paper wird im Folgenden Gründerinnen und Gründer unter Gründer zusammenfassen.

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Das White Paper für die Hamburger Gründerszene

Kompakte Informationen, spannende Geschichten rund um die ersten Schritte von Startups und der Startup-Szene in Hamburg

Zahlreiche dynamische Unternehmen mit internationalem Einfluss stärken das Bild Hamburgs als aussichtsreicher Startup-Standort – sei es der Webseitendienstleister Jimdo, das Karriereportal Xing, E-Commerce-Durchstarter Collins, die erfolgreiche App MyTaxi oder Gaming-Größen wie Innogames und Goodgame Studios. Jedes der genannten Hamburger Aushängeschilder hat einmal klein angefangen und sich mit Gründergeist und Knowhow an die Marktspitze gearbeitet. Auch in Zukunft werden junge Pioniere und angehenden Gründer in Hamburg diese Leiter erklimmen.

Die Zahlen sprechen für sich: Nach dem Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist Hamburg die Stadt mit den meisten Gründungen in Deutschland. Mit 253 Gründerinnen und Gründern* auf je 10.000 Einwohner in den vergangenen drei Jahren, liegt die Hansestadt knapp vor Berlin mit 238 Gründern.

Die positive Entwicklung ist nicht zuletzt ein Verdienst der zahlreichen Anlaufstellen für Gründer in Hamburg. Die Elbmetropole bietet Gründern und solchen, die es werden wollen, ein dichtes Netz aus Veranstaltungsformaten, Beratungsstellen und Finanzierungsmöglichkeiten. Um sich in diesem „Dschungel“ vielseitiger Angebote aus öffentlicher und privater Hand zurechtzufinden, haben die Hamburg News und die Handelskammer Hamburg ein sogenanntes „White Paper“ für die lokale Startup-Szene zusammengestellt. Neben kompakten Informationen lesen Sie hier auch spannende Geschichten rund um Gründer und Ansprechpartner aus Hamburg und der Metropolregion.

Dieses White Paper der Hamburg News und der Handelskammer Hamburg ist in folgende Themenschwerpunkte gegliedert:

1. Zahlen, Daten & Fakten: Die Hamburger Startup-Szene im Überblick 2. Orientierung schaffen: Ansprechpartner für Gründer in Hamburg 3. Networking, Gründertalks & Startup-Events: Was ist los in der Hamburger Gründerszene? 4. Pitches & Awards: Hier können Startups ihre Geschäftsideen präsentieren 5. Accelerators, Inkubatoren & Company Builder: Wichtige Förderer für Startups in Hamburg 6. Hochschulen als „Docking-Stationen“ für Startups 7. Frisches Kapital: Wo Gründer Finanzierungen erhalten 8. Coworking-Spaces: Hier finden Gründer in Hamburg einen Arbeitsplatz 9. Hintergrund: Geschichten des Erfolges und des Scheiterns aus der Hamburger Startupszene

Die Zielgruppe des White Papers sind junge innovative Unternehmen bzw. Personen, die eine innovative Geschäftsidee verwirklichen wollen. Gemäß der Definition der Handelskammer Hamburg unterscheiden sich Startups vom weiteren Kreis der Existenzgründer darin, dass sie neuartige Produkte bzw. Dienstleistungen oder auch neue Marktzugänge für bestehende Produkte entwickeln. So müssen sich Startups besonderen Herausforderungen stellen: Der Marktzugang für ihr Produkt muss neu

*Das Paper wird im Folgenden Gründerinnen und Gründer unter Gründer zusammenfassen.

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aufgebaut werden, das Produkt sowie die damit verbundene Dienstleistung haben noch nicht die Marktreife erreicht. Außerdem muss die Frage der Finanzierung mit der eigenen Geschäftsbank geklärt werden. Zudem sind Dauer und Aufwendungen für die Entwicklung des Geschäfts schwer abzuschätzen. Das White Paper zeigt: In der Hansestadt werden Gründer mit diesen typischen Hürden nicht allein gelassen.

Die Hamburg News und die Handelskammer Hamburg wünschen viel Freude bei der Lektüre!

1. Zahlen, Daten & Fakten: Die Hamburger Startup-Szene im Überblick

Die Hamburger Startup-Szene ist ständig in Bewegung. Die private Initiative Hamburg Startups schafft im „Hamburg Startups Monitor“ einen Überblick über aktuell rund 660 Hamburger Jungunternehmen (Stand: Februar 2018). Angezeigt werden Unternehmen, die nicht älter als zehn Jahre sind, nach Wachstum streben und einen innovativen Charakter haben. Demnach kommen über 22 Prozent und damit die Mehrzahl der hiesigen Startups aus dem Bereich Commerce. An zweiter Stelle stehen Services mit einem Anteil von rund 18 Prozent. Auf Platz drei rangieren mit rund 14 Prozent Tech-Unternehmen. Mit einem Anteil von rund 13 und 12 Prozent sind auch Food- und Medien-Startups in Hamburg gut aufgestellt. FinTech- und Games-Startups machen gemeinsam einen Anteil von rund 9 Prozent der Gründerszene aus.

Obwohl es verhältnismäßig wenige Games-Gründungen gibt, ist die Branche mit rund 27 Prozent der Beschäftigten (Feste, Freie, Praktikanten) der mitarbeiterstärkste Sektor in der Hamburger Startup-Szene. An zweiter Stelle steht der Bereich Commerce mit über 18 Prozent der Beschäftigten. Auch die Handelskammer Hamburg aktualisiert und veröffentlicht regelmäßig Zahlen, die einen guten Überblick über das Gründungsgeschehen in der Hansestadt geben.

2. Orientierung schaffen: Ansprechpartner für Gründer in Hamburg

Die Startup-Unit Hamburg von Hamburg Invest

Für alle Fragen rund um das Thema Startup-Gründung, welche Angebote oder Netzwerke es gibt, aber auch für allgemeine Fragen zum Startup-Standort, gibt es bei der Hamburg Invest seit Anfang 2018 eine flexible Anlaufstelle: die Startup-Unit. Diese wird von Veronika Reichboth mit einem kleinen Team geleitet. Ziel der Startup-Unit ist es, das Hamburger Startup-Ökosystem zu stärken sowie national und international zu repräsentieren.

Die Startup-Unit bietet regelmäßige, kostenlose Startup-Sprechstundentermine an. Im Vordergrund stehen Auskünfte zu Startup-Angeboten von städtischen Institutionen und Partnern, relevanten Netzwerken sowie den Angeboten von der Startup-Unit. Auch das Starter Kit der Startup-Unit bietet eine sehr gute, allgemeine Übersicht über die Themen und Angebote, die für Startups in der ersten Phase wichtig sind. Eine Coworking-Map ermöglicht eine interaktive Übersicht zu allen Coworking-Spaces in Hamburg mit vielen Infos zu Arbeitsplatzmöglichkeiten für Gründer.

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Tipp: Die digitale Plattform future.hamburg ist die Anlaufstelle im Netz, um sich über die

Innovationslandschaft in der Metropolregion Hamburg zu informieren, inspirieren zu

lassen und neue Vernetzungsmöglichkeiten mit Startups und Innovatoren vor Ort zu

ermöglichen. Hier zeigen sich die Erfinder hinter Hamburger Innovationen.

Das Gründungszentrum der Handelskammer Hamburg

Das Gründungszentrum ist die erste Anlaufstelle für eine branchenübergreifende persönliche Beratung und Unterstützung für Startups. Jede Existenzgründung ist individuell und einzigartig, so dass hier viele persönliche Fragen beantwortet werden können, sei es zur Rechtsform, zu formalen Gründungsvoraussetzungen oder zu notwendigen Berufszugangsvoraussetzungen. Das Team von Doreen Hotze, die das Gründungszentrum leitet, bietet insbesondere Feedbackgespräche zum Businessplan und Finanzierungsberatungen an. Auch ist das Gründungszentrum Service-Partner für den Gründungszuschuss (Gründung aus der Arbeitslosigkeit) und das bundesweite Förderprogramm „Förderung unternehmerischen Know-hows“. Über den „Einheitlichen Ansprechpartner“, der im Gründungszentrum angesiedelt ist, können zudem Gewerbemeldungen online eingereicht werden.

Mit der Gründungswerkstatt bietet die Handelskammer Hamburg zudem das im Rahmen eines Onlinetools nötige Wissen, um einen bankenfähigen Businessplan zu erstellen oder am Business Modell Canvas zu arbeiten. Neben einer ersten Orientierung mit Persönlichkeitstest und Wissens-Check bietet die Gründungswerkstatt auch einen konkreten Planungsteil. Registrierten Nutzern steht außerdem ein Experte zur Seite, der interaktiv bei Wunsch unterstützt.

Darüber hinaus bietet die Handelskammer zahlreiche persönliche Services für angehende Gründer. In verschiedenen Veranstaltungsformaten, wie dem Infotag, der einen ersten Überblick zum Basiswissen für die eigene Existenzgründung gibt, Workshops zum Thema Steuern, Franchise-Sprechtagn, Onlinemarketing-sprechtagen oder speziellen Informationsgesprächen für Gründer mit Migrationshintergrund, geben Experten der Handelskammer angehenden Selbstständigen wichtige Werkzeuge für eine erfolgreiche Gründung an die Hand. Im Innovations- und Patent-Centrum (IPC) werden gezielt junge innovative Unternehmen und Startups beraten, die neuartige Produkte bzw. Dienstleistungen entwickeln und zum Beispiel spezielle Belange in Fragen von Schutzrechten haben. Allen Existenzgründern steht zudem die Anmeldung und Vernetzung in der XING-Gruppe der Handelskammer Hamburg offen.

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Leiterin des Gründungszentrums der Handelskammer Hamburg Doreen Hotze © Doreen Hotze

Spot on: 9 Tipps für eine erfolgreiche Gründung von Doreen Hotze, Leiterin des Gründungszentrums der Handelskammer Hamburg

1. Schreiben Sie einen Businessplan – für sich selbst. Wer sich intensiv mit seiner Idee, dem Markt & den Wettbewerbern sowie dem Geschäftsmodell auseinandersetzt, ist erfolgreicher und nachhaltiger bei der Existenzgründung. Wer einen guten Plan hat, scheitert seltener. 2. Nehmen Sie Ihren Kunden in den Fokus der Betrachtung, nicht Ihre Idee! Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler. 3. Arbeiten Sie deutlich ein Alleinstellungs-merkmal heraus. Das einzigartige der Idee bzw. der Mehrwert für Ihre Kunden muss immer im Mittelpunkt der Kommunikation stehen. Denn das Alleinstellungsmerkmal ist das Kriterium, anhand dessen der Kunde entscheidet, ob er ein Produkt oder eine Dienstleistung kauft oder nicht. 4. Sind die Fach- und/oder Branchenkenntnisse nicht ausreichend ist es manchmal sinnvoll, sich Mitgründer ins Boot zu holen. 5. Haben Sie Ihre Zahlen im Blick und verstehen Sie diese! Buchführung, Kostenrechnung oder Preisgestaltung gehören zum Alltag jedes Unternehmens. 6. Mit dem Start in die selbstständige Tätigkeit beginnt die Anlaufphase des Unternehmens. Gerade in dieser Zeit ist es notwendig, genügend Reserven zu besitzen, um Liquiditätslücken auf Grund geringer Umsätze zu schließen. Bei der Aufstellung des Finanzplanes müssen diese Reserven sowie weitere Gründungskosten, Anschaffungskosten und ev. Wachstumskosten in ausreichendem Maße beachtet werden. Eine nachträgliche Finanzierung auf Grund von nichtbeachteten Anschaffungen oder nichtkalkulierter Risiken schwächt auch Ihre Position gegenüber der Bank. Und vergessen Sie nicht, Ihr eigenes Gehalt mit einzukalkulieren. 7. Was bringen ein schickes Logo, ein toller Claim, teure Marketing- und PR-Kampagnen, wenn das Produkt letztlich nicht überzeugt? „You never have a second chance to make a first impression!” Daher brauchen Sie von Beginn an ein klares Kommunikationskonzept, und zwar gegenüber Banken, Kunden und potenziellen Investoren. 8. Gründern fehlt es immer an den Ressourcen Zeit und Geld. Ein genaues Verständnis der eigenen Prioritäten ist essentiell, wenn eine Gründung Erfolg haben soll. 9. Bauen Sie sich ein Netzwerk auf! Kontakte schaden nur dem, der keine hat! Niemand kann ein erfolgreiches Unternehmen ganz allein erschaffen. Gerade in der Anfangsphase sollten Sie Veranstaltungen besuchen, um sich und Ihr Produkt bekannt zu machen. Nutzen Sie daher jede sich bietende Gelegenheit zum Netzwerken.

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Hamburg Startups – Das Netzwerk der lokalen Gründerszene

Wo der intelligente Fahrradanhänger „Nüwiel“ auftaucht, sorgt er für Begeisterung. Im Jahr 2017 reisten die Erfinder der technischen Errungenschaft allein zwei Mal in das texanische Austin, um Nüwiel vor internationalem Publikum zu präsentieren. Einen maßgeblichen Beitrag zum gefüllten Terminkalender der Nüwiel-Gründer leistet Hamburg Startups. Die private Initiative, die sich für eine effektive Vernetzung und Sichtbarkeit der Hamburger Startup-Szene einsetzt, stellte für Nüwiel den ersten Kontakt zu den Veranstaltern der US-amerikanischen Food + City Challenge her. Das Ticket zur South by Southwest wurde von Hamburg Startups gesponsert.

Das Team rund um die Hamburg Startups-Gründerinnen Sina Gritzuhn und Sanja Stankovic bietet eigene Event-Formate, wie den Startups@Reeperbahn Pitch und dem Hamburg Startups Mixer. Das Team möchte sich mit dem regelmäßigen Monitoring der Startup-Szene für die internationale Wahrnehmung der Stadt Hamburg als Gründermetropole einsetzen.

Coachings & Beratung bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft

Als Einrichtung der Stadt Hamburg setzt sich die Hamburg Kreativ Gesellschaft seit ihrer Gründung im Jahr 2010 für die Förderung der Hamburger Kreativwirtschaft ein. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Akteure aus den Bereichen Design, Kunst, Theater, Architektur, Musik, Literatur, Presse, Rundfunk, Games, Film und Werbung. Für Berufsstarter, Selbstständige und Start-up-Gründer bietet die Kreativ Gesellschaft individuell angepasste Beratungen, konkrete Informationen und business-Know-how, Angebote der Vernetzung, verbesserte Arbeitsmöglichkeiten durch neue Räumlichkeiten, die Umsetzung spezifischer Pilotprojekte und neue Fördermöglichkeiten. Junge Startups fördert die Kreativ Gesellschaft mit einem stetig wachsenden Angebot an Acceleratoren, Hackathons, Start-up Days etc.

hei. Hamburger ExistenzgründungsInitiative

Die hei. Hamburger ExistenzgründungsInitiative ist eine erste Anlaufstelle für alle, die in Hamburg eine Selbstständigkeit anstreben. In einem ersten Kennenlerngespräch erhalten angehende Gründer ein ehrliches und fundiertes Feedback zu ihrer Geschäftsidee. Die Initiative unterstützt angehende Gründer bei der Erstellung des hei.ideenplan (hei.p) und führt sie Schritt für Schritt zum Start in die Selbstständigkeit, wie zum Beispiel mit dem hei.scheckheft. Die hei. ist eine Einrichtung der Hamburger Wirtschaft. Sie wurde 1995 von der Wirtschaftsbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg, der Handelskammer Hamburg und der Handwerkskammer Hamburg sowie Verbänden, Innungen, Kreditinstituten und der BürgschaftsGemeinschaft Hamburg GmbH gegründet.

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3. Networking, Gründertalks & Startup-Events: Was ist los in der Hamburger Gründerszene?

Hamburg hat eine Vielzahl an Events zu bieten, die gerade für Gründer mit einem digitalen Geschäftsmodell interessant sind. Da gibt es zum Beispiel alljährlich im Frühjahr die Digital Media Conference, die Online Marketing Rockstars oder die Social Media Week. Im Herbst bringen Veranstaltungen wie die solutions.hamburg, das Reeperbahnfestival, die NEXT und das Scoopcamp die hiesige Digitalwirtschaft zum Beben. Hier eine Auswahl:

a. Die Social Media Week sorgt für Inspiration

Unter Headlines wie „Language and the Machine” – „Sprache trifft Technologie: Algorithmen und die Zukunft der Kommunikation” findet die Social Media Week Jahr für Jahr in Weltstädten wie New York, Jakarta oder Mexico City und auch in Hamburg statt. Viele der breit gefächerten, kostenlosen Sessions sind für Startup-Gründer interessant. Nützliche Social Media-Tipps gibt es auch in den Hamburg News und dem nächsten „Spot on“ Block.

Spot on: 10 Social Media-Tipps für Startups

Dominik Böcker ist Online Marketing Koordinator bei der Hamburg Marketing GmbH und Geschäftsführer der Onlineagentur PIER 42. Für die Hamburg News hat er 10 nützliche Social Media-Tipps speziell für Startups zusammengestellt:

1. Entwickelt eine Strategie

Zuerst und vor allen anderen Maßnahmen gehört die Ausgestaltung einer Social Media-Strategie, denn es gilt: „Keine Maßnahme ohne Zielrichtung“. Anhand der 6-W-Methode könnt ihr ein strategisches Grobgerüst entwickeln, auf dem ihr eure weiteren Schritte aufbaut: Wem möchtet ihr was, wann auf welchem Kanal mit welchen Inhalten wofür mitteilen? Je exakter ihr eure Strategie ausarbeitet, desto mehr wisst ihr über eure Zielgruppe, deren Bedürfnisse und (Social Media-) Vorlieben und könnt euren Content passgenau auf Ziel und Zielgruppe ausspielen.

2. Erst zuhören, dann sprechen

Social Media ist wie eine gute Unterhaltung: Wenn jemand nur von sich selbst spricht, hört man ihm/ ihr nicht gerne lang zu und die Bindung zum Gegenüber findet nicht statt. Im Social Web geht es nach wie vor um Austausch und Beziehungsaufbau. Dazu gehört zu wissen, was eure Zielgruppe bewegt, welche Bedürfnisse sie haben und wie man es schaffen kann, diese Bedürfnisse zu befriedigen. Und das geht am besten, indem man zunächst zuhört und an den Gesprächen seiner Zielgruppe partizipiert. Erst dann kann man erfolgreichen Content erstellen.

Social Media-Experte Dominik Böcker © Dominik

Böcker

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3. Beobachtet die Konkurrenz

Was macht EUER Markt. Wer macht bereits was, wie erfolgreich ist die Kommunikation? Was läuft gut, was könnte optimiert werden? Je besser ihr eure Wettbewerber und deren Social Media Kommunikation kennt, desto besser könnt ihr auch eure Zielgruppe ansprechen. Benchmarking gehört also zum 1×1 der Social Media Kommunikation dazu.

4. Schafft wertvollen Content

Kreiert Inhalte, die einen Mehrwert bei euren Nutzern erzeugen. „Teflon-Content“ – also Content, der nicht „haften“ bleibt oder keinen Mehrwert bietet und genauso schnell wieder vergessen ist, wie er konsumiert wurde – bringt euch in eurer Kommunikation nicht weiter. Löst bei eurem Nutzer Probleme, beantwortet offene Fragen, informiert oder unterhaltet nachhaltig, nur dann habt ihr die Chance langfristig mit eurer Marke oder eurem Produkt wahrgenommen zu werden. Dazu folgender Tipp: Verseht euren Content mit einer interessanten und klickwürdigen Überschrift. Studien belegen, dass 80 Prozent der Klick-Entscheidungen bereits mit der Überschrift beschlossen werden.

5. Kontinuität und Durchhaltevermögen

Bevor ihr mit eurer Kommunikation startet, stellt sicher, dass ihr diese auch über einen längeren Zeitraum gewährleisten könnt. Stellt bereits zu Beginn eurer Aktivitäten sicher, dass ihr die nötigen Ressourcen und Kapazitäten habt, um dauerhaft und vor allem kontinuierlich im Social Web zu kommunizieren. Man wird auch im Social Media-Umfeld nicht mit Loslegen sondern mit Durchhalten erfolgreich.

6. Call-To-Actions und leichter Konsum

Man glaubt es kaum, aber es funktioniert immer noch: „Call-To-Actions“ sind nach wie vor sehr hilfreich und erhöhen die durchschnittliche Shareability eures Contents um bis zu 27 Prozent. Macht es euren Followern zudem so leicht wie möglich eure Inhalte zu konsumieren, zu kommentieren und zu teilen. Je weniger Klicks desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass mit eurem Content interagiert wird.

7. Seid da, wo eure Zielgruppe ist

Nutzt die Kanäle, die auch von eurer Zielgruppe genutzt werden. Eine noch so gute Instagram-Strategie ist zum Scheitern verurteilt, wenn eure Zielgruppe eher in Fachforen oder auf Twitter unterwegs ist. Genauso wichtig wie die Kanalwahl ist auch der Zeitpunkt, wann ihr euren Content veröffentlicht. Studien, die belegen, wann es die beste Zeit ist um Inhalte zu posten, sollte man getrost vergessen. Schaut euch lieber eure eigenen Statistiken an und schaut, wann eure Zielgruppe und Follower am aktivsten sind. Das ist meistens sehr individuell und sollte von euch gut eingeplant werden.

8. Plant und testet

Planung ist das halbe Leben. Das gilt auch und vor allem für eure Social Media Aktivitäten. Plant Eure Inhalte pro Kanal in Redaktionsplänen. Vorteil: So habt Ihr immer im Überblick, was Ihr bereits gespielt habt, welche Inhalte funktionieren oder nicht funktionieren (diese könnt ihr im nachfolgenden Redaktionsplan entfernen). Bleibt dennoch flexibel und postet auch Inhalte, die sich kurzfristig ergeben, aber auf eure Ziele einzahlen, denn Social Media bedeutet, auch schnell zu sein. Testen, probieren und experimentieren ist die andere Seite der (Social Media-) Medaille. Es gibt nicht DIE Social Media Strategie oder DIE Formel um erfolgreiche Virals zu

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erstellen. Probiert euch und euren Content aus, ohne dabei die Bedürfnisse eurer Zielgruppe und eure Ziele aus den Augen zu verlieren.

9. Messt und analysiert

Messt Eure Aktivitäten auf den verschiedenen Kanälen und überprüft, welche Maßnahmen welchen Effekt hatten. Nur durch ein kontinuierliches Monitoring eurer Aktivitäten könnt ihr langfristig erfolgreichen von nicht erfolgreichen Content unterscheiden und euren Content pro Kanal nach und nach optimieren.

10. Investiert

Investiert Zeit, Kapazitäten und auch (leider) Geld. Natürlich sind mehrwertstiftende Inhalte nach wie vor das A und O, aber leider wird bei Netzwerken wie Facebook, die organische (also nicht mit Werbeunterstützung gesteigerte) Reichweite immer weiter eingeschränkt. Um eine möglichst große Reichweite zu erzielen, sind daher Werbemaßnahmen ein probates und nicht wegzudenkendes Mittel geworden, welches vor allem budgetär mitgedacht werden muss, um dauerhaft erfolgreich sein zu können. Die wenigsten wirklich erfolgreichen Marken und Produkte verzichten gänzlich auf Werbeunterstützung.

b. Online Marketing Rockstars (OMR) in den Messehallen

Für große Euphorie sorgen regelmäßig auch die OMR, die sich als Plattform für die Digital-Marketing-Branche verstehen. Rund 40.000 Besucher kamen zuletzt zum OnMR Festival in die Hamburger Messehallen. Das Event besteht aus einer Konferenz und einer Expo mit rund 300 Ausstellern. Zum Programm gehören über 120 Masterclasses, Panels auf der Expo Stage und Guided Tours. Neben internationalen Digital Marketing-Stars gibt es auch musikalische Highlights zu erleben.

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c. newTV Kongress: Wege aus der Digitalisierungsfalle

Ob Adressable- oder Programmatic TV, Influencer oder Content Marketing, 360 Grad/Virtual Reality oder das Ende von DVB-T – die Bewegtbildbranche steht vor großen Veränderungen. Beim newTV Kongress diskutieren nationale und internationale Experten und Strategen führender Inhalte und Technologieanbieter sowie Vermarkter über neue Formate, Technologien und den sich verändernden Markt. Zielgruppe des newTV Kongress sind Entscheidungsträger, Vermarkter, Werbetreibende, Produzenten der TV- und Digitalindustrie und Startups.

d. solutions.hamburg: Erfolgsfaktoren aufzeigen

Alle Jahre wieder im September greift die solutions.hamburg in interaktiven Sessions, Workshops und Vorträgen die Themen auf, die die Digitalbranche bewegen. Das Herzstück der solutions.hamburg bilden die zahlreichen Vorträge im Rahmen der „fach.konferenz“. Die „experten.werkstatt“ richtet sich mit speziellen Sessions ausschließlich an Senior-Developer und IT-Architekten. Den Abschluss der solutions.hamburg bildet traditionell das silpion.sommerfest mit rund 4.000 Gästen. Bars, Live-Musik, DJ-Sets und ein großzügiges Buffet verwandeln das Kampnagel-Gelände in eine stimmungsvolle Party-Location.

e. NEXT Konferenz und Reeperbahn Festival

Mit mehr als 10.000 Besuchern aus 40 Ländern hat sich die NEXT als Leitkonferenz der Digitalwirtschaft in Deutschland etabliert. Seit seinem Umzug aus Berlin im Jahr 2015 findet das Digitalevent in Kooperation mit dem Reeperbahn Festival in Hamburg statt. Das Reeperbahn Festival bringt die Musik- und digitale Kreativwirtschaft an verschiedenen Locations auf dem Hamburger Kiez zusammen. Auf dem Programm steht eine breite Auswahl an Sessions, Networking-Events und Award-Shows. Rund 32.000 Besucher zog das Festival in den Vorjahren an.

f. Hamburg Innovation Summit: Treffpunkt für die Zukunft

Der Hamburg Innovation Summit ist der Ort, an dem die Hamburger Startup-Szene auf Wirtschaft, Politik und Wissenschaft trifft. Im Jahr 2015 entstanden als Plattform für neue Technologien und Innovationen bringt die Veranstaltung interessierte Visionäre, Gründer und Zukunftsgestalter zusammen. Mit den Hamburg Innovation Awards werden neue, tragfähige Geschäftsideen sowie innovative Unternehmen ausgezeichnet, die sich über ein Preisgeld von 3.000 Euro und hochwertige Sachpreise freuen können.

g. Data Journalism & New Storytelling beim Scoopcamp

Die Standortinitiative nextMedia.Hamburg lädt jährlich zusammen mit der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH mehr als 250 Experten, Entscheider und Innovatoren der IT-und Medienbranche zum Scoopcamp nach Hamburg. Diskutiert werden aktuelle Trends und Themen an der Schnittstelle von Redaktion, Programmierung und Produktentwicklung. Im Fokus stehen Themen wie „Data Journalism”, „Social Media“ und „New Storytelling” in digitalen Medien.

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Weitere Events für die Digitalwirtschaft sind in den Hamburg News zu finden.

Neben mehrtägigen Großveranstaltungen mit bis zu mehreren tausend Besuchern gibt es auch wiederkehrende Formate, die in kleinerem Rahmen stattfinden und sich explizit an Gründer richten.

Erfolgsevent 12min.me aus Hamburg © 12min.me/ Kinga Woiciechowska

Networking, Startup-Sprechstunde und Gründer-Talks – bei der Vielzahl spannender Events in der Hamburger Startupszene kann es schon mal unübersichtlich werden. Einige Termine gehören zu übergeordneten Formaten. Die folgende Auswahl schafft einen Überblick:

1. Breites Angebot der Handelskammer Hamburg

Ein hilfreiches Einsteigerevent für Gründer ist der Infotag der Handelskammer Hamburg. Er findet einmal im Monat statt und vermittelt kompaktes Basiswissen. In der dreistündigen Veranstaltung stehen grundlegende Informationen zur Erstellung eines Businessplans, die Bausteine der Gründerfinanzierung und wichtige Förderprogramme sowie gewerbe- und steuerrechtliche Aspekte auf dem Programm. Weitere spannende Veranstaltungen sind die „New-Kammer“, eine Informationsveranstaltung für neue Mitglieder, der monatlich stattfindende Gründertreff der Wirtschaftsjunioren, der jährlich stattfindende Hamburger Gründertag, die vierteljährig ausgerichteten Gründerforen sowie eine Vielzahl an individuellen Sprechtagen.

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2. Schnittpunkt Digitalisierung: 12min.me Talks

Die 12min.me Talks widmen sich immer wieder neuen Schwerpunktthemen wie zum Beispiel Virtual Reality, künstliche Intelligenz oder Robotik. Nur in einem Punkt ist das Format immer gleich: In zwölf Minuten sollen die Zuhörer verstanden haben, womit sie es zu tun haben. Bei den “12min.MED – Life Science” Talks steht zum Beispiel die Frage im Raum, wie Mediziner und Unternehmer gemeinsam Innovationen schaffen können. Bei den “12min.me – Ignite Talks”, dem Ursprungsformat der Reihe, stehen vielseitige Themen auf dem Programm, die sich mehr oder weniger um die Digitalisierung unserer Gesellschaft drehen. Besonders spannend für angehende Unternehmer: Beim Sonderformat “12min.me Startup Slam” haben Gründer die Möglichkeit, dem Publikum ihre Idee vorzustellen. Die Veranstaltung „12min.com – Caps’n‘Collars“ bietet „Kappen“ aus Startups bzw. der New Economy und „Krägen“ der bereits erfolgreichen Unternehmern der Stadt aus Traditionsunternehmen, Mittelstand und Konzernen eine ideale Austauschplattform zu wechselnden Themen. Dieses Format wird von 12min.me in Kooperation mit der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg), der Handelskammer Hamburg und dem Mittelstand 4.0-Komptenzzentrum Hamburg ausgerichtet.

Tipp: Über die Eventplattform Meetup organisieren zahlreiche Veranstalter weltweit ihre Veranstaltungen – so auch in Hamburg. Einfach mal reinschauen.

3. Frisches Kapital: IFB-Workshop Gründungsfinanzierung

Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) bietet monatliche Workshops zur Förderung und Finanzierung von Gründungsvorhaben an. Angehende Gründer erfahren, welche öffentlichen Förderprogramme für Ihr Vorhaben in Frage kommen. Die Teilnehmer sollten bereits eine konkrete Geschäftsidee und eine Vorstellung davon haben, wie viel Kapital für die Umsetzung erforderlich ist. Da die Teilnehmerzahl auf zwölf Personen beschränkt ist, sollten sich Interessierte frühzeitig anmelden.

4. Der Weg zur erfolgreichen Kampagne: Nordstarter Crowdfunding Club

Auch beim Nordstarter Crowdfunding Club der Hamburg Kreativ Gesellschaft steht das Thema Finanzierung im Mittelpunkt. Bei der Veranstaltung erfahren Interessierte aus der Kreativwirtschaft, wie sie ihre Crowdfunding-Kampagne bestmöglich vorbereiten und welche Faktoren den Ausgang der Kampagne beeinflussen können. Für die Teilnahme genügt eine vage Vorstellung der Idee und auch für allgemein am Thema Crowdfunding Interessierte ist der Workshop offen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich.

5. Gründersprechstunde / Startup Consultation von .garage startups hamburg

Wie schreibe ich einen Businessplan? Muss ich das überhaupt oder reicht die Business Model Canvas? Welche Fördermittel gibt es? Was für Finanzierungs-möglichkeiten habe ich? Was ist die richtige Marketingstrategie? Muss ich ein Gewerbe oder einen Freien Beruf anmelden? Was muss ich bei Buchhaltung und Steuern berücksichtigen? Wie kann ich mich beruflich und privat absichern? - In der Gründersprechstunde der .garage startups hamburg können junge Gründer alle

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Fragen loswerden, die für sie wichtig sind. Die Gründersprechstunde findet als Gruppenveranstaltung statt, es sind keine Einzelgespräche.

6. Startup Grind (powered by Google for Entrepreneurs) Hamburg

Startup Grind ist eine globale Community, die Unternehmer inspirieren und vernetzen will. Monatlich veranstaltet die Community lokale Kamingespräche, bei denen u.a. erfolgreiche Gründer, Pioniere und Querdenker persönliche Geschichten und Learnings mit den Gästen teilen. In Hamburg nutzten bereits erfolgreiche Gründer, wie Alexander Djordjevic, CEO & Co-Founder von Foodist, Dr. Sibilla Kawala, CEO von Limberry oder Hauke Windmüller, CEO & Co-Founder von Familonet & onbyrd die Gelegenheit, sich in der Community zu präsentieren.

7. Startup Speed Dating Hamburg

Beim “Startup Speed Dating Hamburg” des Startup Guide Hamburg begegnen sich Gründer aus Hamburg. Pro Person stehen 2,5 Minuten Redezeit zur Verfügung und nach 5 Minuten wechseln die Gesprächspartner. Anschließend hat man 60 Minuten Zeit für offenes Netzwerken.

8. Austausch mit Gleichgesinnten: Branchentreffen mit den Hamburg Startups

Immer wieder finden durch die private Initiative Hamburg Startups unterschiedliche Branchenschwerpunkten statt – zum Beispiel speziell als Networking-Event für Food-Startups. Die Termine für kommende Veranstaltungen werden auf der Webseite von Hamburg Startups bekannt gegeben.

Diese Eventkalender schaffen einen Überblick über den Termindschungel

Networking, Startup-Sprechstunde und Gründer-Talks – die Liste der Events in der Hamburger Startupszene scheint endlos. Um über wiederkehrende Formate hinaus keine spannende Veranstaltung zu verpassen, ist es sinnvoll, regelmäßig einen Blick in einen oder mehrere der folgenden Eventkalender zu werfen.

Hier eine Auswahl:

Im Veranstaltungskalender der Handelskammer Hamburg finden sich regelmäßig spannende Startup-Events.

Auf der Website der Gründungswerkstatt pflegt die Handelskammer

Hamburg laufend neue Veranstaltungsangebote für Gründer ein.

Der Startup Guide Hamburg bietet laufend interessante Veranstaltungstipps für Gründer.

Der Hamburg Startup Digest kuratiert Termine nach persönlichen Interessen

und informiert in einem Newsletter über anstehende Gründerevents.

Der Eventkalender der städtischen Initiative nextMedia.Hamburg listet eigene Events, aber auch andere spannende Veranstaltungen für die Digitalwirtschaft.

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Die Hamburg Kreativ Gesellschaft kündigt in ihrem Veranstaltungskalender

Events für die Gründer- und Kreativ-Szene an.

Der Verein Hamburg@work sammelt als branchenübergreifendes Business-Netzwerk ebenfalls Termine im eigenen Kalender, darunter auch zahlreiche spannende Gründerevents.

Coworkingspaces, wie das betahaus Hamburg und shhared, informieren auf

ihren Webseiten über aktuelle Events, die in den eigenen Räumlichkeiten stattfinden.

Bei den Digital Media Women werden Events der Initiative, aber auch andere

spannende Networking Events vorgestellt.

Unter dem Reiter „Events“ gibt es bei der privaten Initiative Hamburg Startups Beschreibungen zu spannenden Gründerveranstaltungen.

4. Pitches & Awards: Wo können Startups ihre Geschäftsideen präsentieren?

Natürlich gibt es auch zahlreiche Möglichkeiten für junge Gründer, sich und ihre Geschäftsidee unter Beweis zu stellen. Einige Pitches und Awards stellen den Gewinnern Preisgelder in Aussicht, bei anderen stehen das Netzwerken und das Sammeln von Erfahrungen im Vordergrund. In jedem Fall sind Pitches immer wieder mitreißende Events - Adrenalin und Herzklopfen garantiert! Hier eine Auswahl:

Startups@Reeperbahn Pitch © Hamburg Startups / Stefan Groenveld

Der perfekte Pitch will gelernt sein und so geht es beim Unipitch vor allem darum, die Präsentationskünste zu verbessern. Junge Gründer, Studierende

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und Interessierte erhalten die Möglichkeit, ihre Projekte vor einem großen Publikum vorzustellen. Direkt auf der Bühne gibt es nützliche Tipps von professionellen Coaches. Bei der Idea Pitching Challenge pitchen die

Teilnehmer nicht nur um die Gunst des Publikums, sondern auch um ein Preisgeld.

Der betapitch ist ein Wettbewerb zwischen zehn Startups aus der

Metropolregion, die in einem fünfminütigen Pitch eine Jury und die Zuschauer von ihrem Konzept überzeugen müssen. Den Gewinnern winken nicht nur sechs Monate lang kostenlose Arbeitsplätze im betahaus Hamburg, sondern auch die Teilnahme am betapitch global, der als großes Finale in Berlin stattfindet. Hier kann der Gewinner neben einem Preisgeld von 5.000 Euro auch einen Wochentrip ins Silicon Valley gewinnen.

Ein Ticket nach Austin erhalten die Gewinner des South by Southwest-Pre-

Pitches, den die Hamburg Invest Startup-Unit gemeinsam mit der privaten Initiative Hamburg Startups ausrichtet. Einmal im Jahr, im Winter/Frühling, werden zwei Startups auserwählt, um die Hamburger Gründerszene auf der Kreativmesse in Austin zu präsentieren und vor Ort wertvolle internationale Kontakte zu knüpfen.

Der Hamburger Gründerpreis würdigt unternehmerische Initiative, Mut und

Erfolg in der Metropolregion. Die Auszeichnung wird einmal jährlich neben Preisen in weiteren Wettbewerbskategorien von der Hamburger Sparkasse (Haspa), dem Hamburger Abendblatt, Hamburg1 Fernsehen, der Handels- und Handwerkskammer Hamburg sowie Studio Hamburg und der Fischauktionshalle vergeben.

Die Hamburger Kulturbehörde und die Hamburg Kreativ Gesellschaft

veranstalten einen Startup-Pitch für kreative Geschäftsideen aus der Musikwirtschaft. Beim Music WorX Day treten sechs Gründer aus der Musikwirtschaft an. Beim Pitch präsentieren die Teilnehmer ihre Geschäftsideen potenziellen Investoren sowie einer Jury aus Musikexperten. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro.

Einmal im Quartal veranstaltet der Hamburger Company Builder Hanse

Ventures ein Pitch Event in seinen Räumlichkeiten in der HafenCity. Beim „Ideensturm“ haben Gründer fünf Minuten Zeit, ihre Business-Idee zu präsentieren, danach folgen fünf Minuten für Verständnisfragen und zu guter Letzt fünf Minuten Feedback. Die Hanse Ventures Jury (zusammengesetzt aus Geschäftsführern und Experten) prüft dabei, ob die Idee auf einem umsetzbaren Business-Modell beruht. Überzeugende Konzepte können mit der Unterstützung von Hanse Ventures weiterentwickelt werden.

Beim 12min.Slam sind die Regeln genau genommen noch härter als beim

regulären Format 12min.me. Denn Gründer haben nur sechs statt den gewöhnlich (bereits schon knapp bemessenen) zwölf Minuten Zeit, um das Publikum von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Das Startup mit dem lautesten Beifall gewinnt. Im Anschluss wird in entspannter Atmosphäre genetzwerkt.

Im Rahmen des Hamburger Reeperbahn Festivals im Herbst können fünf

Gründer ihre Geschäftsidee beim Startups@Reeperbahn Pitch vor potenziellen Investoren präsentieren. Die Gewinner erhalten ein Mediabudget in Höhe von 100.000 Euro. Zuvor müssen sich die Startups jedoch mit einer

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aussagekräftigen Bewerbung für das Finale qualifizieren. Veranstalter ist die private Initiative Hamburg Startups.

Bei .garage Startups Hamburg stellen Startups in jeweils zehnminütigen

Pitches ihre Geschäftsidee vor und bekommen ein Feedback vom Publikum und von der Jury. Der überzeugendste Pitch wird mit einer kostenlosen Startup-Beratung belohnt. In den Pausen und danach bleibt Zeit zum Netzwerken.

Spot on: Vom Hamburg@Reeperbahn Pitch auf die internationale Bühne

Das norddeutsche Startup Horse Analytics pitchte 2017 beim South by Southwest (SXSW) Accelerator auf der internationalen Kreativmesse SXSW im texanischen Austin. Das Unternehmen aus Hannover hat sich in Hamburg unter anderem mit der Teilnahme am Hamburg@Reeperbahn Pitch einen Namen gemacht und führt damit eine Tradition fort: In den Vorjahren präsentierten sich die Hamburger Startups Spice VR und Sonormed in Austin, die zuvor ebenfalls ihr Potenzial als Finalisten beim Reeperbahn-Pitch unter Beweis stellten. Im Interview mit der privaten Initiative Hamburg Startups erklärt Horse Analytics-Gründerin Enri Chantal Strobel, wie es zur Bewerbung für den anerkannten Pitch in Texas kam: „Als einer der fünf Finalisten des Startup@Reeperbahn Pitches im letzten Jahr in Hamburg haben wir neben Jurymitgliedern wie Mark Hoffmann, Lars Hinrichs und Ralf Dümmel auch solche mit einem besonderen Bezug zu Austin kennengelernt, wie Claire England und Chelsea Collier, die dazu angeregt haben, dass wir uns bei der SXSW bewerben.” Mehr dazu in den Hamburg News.

5. Accelerator, Inkubatoren & Company Builder: Wer fördert Startups in Hamburg?

Accelerator-Programme, Inkubatoren und Company Builder unterstützen Gründerteams mit finanziellen Mitteln, Know-how und Netzwerken. Worin sich die Konzepte im Einzelnen unterscheiden ist nicht immer eindeutig zu bestimmen. Grundsätzlich gilt: Accelerator-Programme beschleunigen dem Namen nach die Geschäftsentwicklung, während Inkubatoren auch gestaltend auf die Geschäftsentwicklung einwirken. So erhalten Startups zum Beispiel auch Unterstützung im operativen Geschäft und werden von ihren „Mentoren“ etwa bei der Produktentwicklung oder bei Marketingstrategien beraten. Company Builder sind stärker in die initiale Entwicklung der Geschäftsidee involviert. Zur Umsetzung werden dann externe Gründerteams zusammengestellt. In Hamburg gibt es diverse Fördermöglichkeiten mit ganz unterschiedlichen Branchen-Schwerpunkten. Im Gegenzug für die Unterstützung sichern sich die Anbieter in der Regel Anteile an den Startups.

Enri Strobel, Gründerin von Horse Analytics, auf dem Startups@Reeperbahn Pitch© Hamburg Startups / Stefan Groenveld

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Im next media accelerator, einem von der Deutschen Presse-Agentur initiierten sechsmonatigen Programm, sind mediennahe Startups gut aufgehoben. Die Teilnehmer werden durch erfahrene Gründer und Medien-Führungskräfte betreut und nutzen die Büroflächen im betahaus Hamburg. Gegen Unternehmensanteile ist eine Finanzierung in Höhe von bis zu 50.000 Euro möglich. Wenn es um Musik geht, unterstützt der Music WorX Accelerator. Im

dreimonatigen Programm der Hamburg Kreativ Gesellschaft gibt es unter anderem finanzielle Unterstützung und Networking-Möglichkeiten. So soll das innovative Musik-Geschäftsmodell vorangetrieben werden.

Spot on: Erfolgsgeschichten aus dem Music WorX Accelerator

„Mit Music WorX ist schon eine erstaunliche Reihe von Erfolgsgeschichten verbunden“, so Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Eine dieser Erfolgsgeschichten ist SofaConcerts. Mit ihrer Plattform Sofaconcerts.org, die internationale Künstler und Musikbegeisterte für die Organisation privater Live-Konzerte in Kontakt bringt, gelangten die Gründerinnen Miriam Schütt und Marie-Lene Armingeon bereits 2014 in den Music WorX Accelerator. Beim anschließenden Music WorX Day konnten sie die Jury auch im Wettbewerb mit Startups aus anderen Bundesländern überzeugen.

Für FinTech-Startups bietet die Start-up Garage der comdirekt bank Experten-Unterstützung und finanzielle Starthilfe. Wer als Startup dort landen möchte, muss ein Verfahren in drei Schritten durchlaufen, an dessen Ende ein Pitch Day steht.

Im BizLab Accelerator von Airbus werden innovative Geschäftsmodelle für die Luftfahrt sechs Monate lang unterstützt. Der Accelerator, der neben Hamburg auch in im französischen Toulouse und in Bangalore in Indien angesiedelt ist, richtet sich an Startups in der Frühphase.

Die Hamburger Sparkasse (Haspa) und die HSH Nordbank haben im Februar 2017 die Gründung des Next Commerce Accelerator (NCA) beschlossen. Das Joint Venture soll Startups, etablierte Unternehmen und Experten zusammenbringen, um gemeinsam Geschäftsinnovationen im Bereich des elektronischen Handels zu entwickeln. Er bietet, neben Beteiligungskapital von bis zu 50.000 Euro, Zugang zu potenziellen Kunden und Geschäftspartnern, ein maßgeschneidertes Trainings- und Coachingprogramm sowie Räumlichkeiten.

Der Next Logistics Accelerator ist auf die Logistikbranche fokussiert. Mit weltweit agierenden Investoren, unterstützenden Partnern und über 100 erfahrenen Mentoren will der NLA Zugang zu einem hochmodernen Netzwerk bieten und unterstützt vielversprechende Startups aus aller Welt in zwei sechsmonatigen Programmen pro Jahr.

Für Gründer mit einem sozialen Geschäftsmodell bietet das Stipendienprogramm Impact Starter vom Social Impact Lab Hamburg die Möglichkeit, Support und Mentoring zu erhalten – und das kostenfrei. Bewerben darf sich allerdings nur, wer sein Startup noch nicht offiziell gegründet hat. Der Company Builder Hanse Ventures wird von Jochen Maaß, Tobias Seikel und Marvin Andrä geleitet und baut gemeinsam mit Gründern die digitalen Mittelständler von

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morgen. Hanse Ventures bringt Gründer, Ideen und Kapital zusammen und unterstützt als Co-Gründer operativ mit seinem Expertenteam.

Spot on: Hanse Ventures beobachtet die Hamburger Startupszene

Seit mehreren Jahren ist der Hamburger Company Builder Hanse Ventures am Aufbau und an der Gestaltung der Hamburger Startup-Landschaft beteiligt. Während es bei der Gründung der Startup-Schmiede im Mai 2010 noch recht bescheiden um das hiesige Okosystem bestellt war, gibt es heute u.a. Universitätsinitiativen, städtisch organisierte Angebote und zahlreiche Co-Workingspaces. Auch der Company Builder ist gewachsen: „Im Portfolio sind Startups aus sehr verschiedenen Bereichen und Entwicklungsstadien, die insgesamt über 500 Mitarbeiter beschäftigen“, sagt Tobias Seikel, Partner von Hanse Ventures. Mehr zum Thema in den Hamburg News.

6. Hochschulen als „Docking-Stationen“ für Startups

Beim Gründungsvorhaben kann Unterstützung aus der Wissenschaft sehr nützlich sein. In Hamburg gibt es gleich an mehreren Hochschulen Gründerzentren mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.

Spot on: Harburgs Gründerszene startet durch

Im alten Harburger Binnenhafen roch es einst nach Gummi und das Areal wurde vor allem von Ölmühlen und Kautschuk verarbeitenden Betrieben bestimmt. Heute steht der Harburger Hafen für Aufbruch, Innovation, Forschung und Entwicklung.

Den Anfang machte die Technische Universität Hamburg (TUHH), die 1978 in Harburg gegründet wurde. Weitgehend unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit wurden hier Reformen umgesetzt, die sich auf die gesamte deutsche Hochschulszene auswirkten. Vor allem aber dreht sich an der TUHH alles um die Themen der Zukunft: Green Technologies, Life Science, Aviation und Maritime Technologies. Hier wurde als Novum für eine technische Universität erstmals ein Lehrstuhl für Entrepreneurship eingerichtet.

Die TUHH will damit entscheidend dazu beitragen, dass sich die Studierenden von heute gezielt und ohne Stolpersteine zu den Erfindern und Unternehmern von morgen entwickeln können. Dafür wurde zum Beispiel in den Räumlichkeiten der TU eigens ein Working Space eingerichtet. Hier können studentische Teams Ideen verwirklichen und an den Lösungen von morgen arbeiten. Es entstehen Netzwerke und Kontakte. Mentoren vermitteln wertvolles Wissen. Veranstaltungen öffnen den Horizont. Es entsteht eine Gründungskultur, die das wissenschaftliche Umfeld Hamburgs zu einer attraktiven Adresse für Studierende macht, die eigenen Ideen verwirklichen und neue Wege gehen wollen.

Doch neue Technologien und die Entwicklung neuer Lösungen sind nur eine Seite. Die Entwicklung von Geschäftsideen und die Gründung eines Unternehmens eine andere. Deshalb gibt es in Hamburg Harburg das Startup Dock. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und von einem breiten Verbund aus Institutionen und Unternehmen getragen. Sein Standort ist die Schlossstraße in Harburg. Hier, am Rand des ehemaligen Binnenhafens findet man sie, die Gründer, die schon einen Schritt weiter sind. Es ist ein Gebäude, in dem man

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ihn förmlich zu spüren glaubt, den Erfindergeist junger Leute, die Ideen haben und entschlossen sind, etwas völlig Neues zu erschaffen. Manche sitzen vor großformatigen Displays. Andere haben sich mit ihrem Notebook in eine Ecke zurückgezogen und scheinen in Gedanken versunken zu sein.

Auf einer Tafel direkt neben dem Eingang stehen die Namen der jungen Unternehmen, die auf dem Weg in eine neue Zukunft sind. So gehen zum Beispiel Visiolytics neue Wege bei der Analyse von Flüssigkeiten. Aiconnix.ai arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Video-Content im Internet. Das Startup Recalm beschäftigt sich mit Active Noise Cancelling für Sitze. Und das Thema von Bluebird Mountain ist eine Drohne zur Rettung von Lawinenopfern.

„80 Prozent der Startups erweisen sich als erfolgreich,“ weiß Dr. Christian Salzmann und nennt als Beispiel Breeze Technologies, ein Unternehmen im Startup Dock, das vor wenigen Wochen den Hamburger Gründerpreis erhielt. Salzmann ist Executive Director des Startup Docks und meint: „Harburg bildet einen geradezu idealen Mikrokosmos für Unternehmensgründungen. Hier bestehen beste Voraussetzungen, um an bestehende Strukturen anzudocken und von einem industriellen Umfeld zu profitieren, das genau die Technologiebereiche umfasst, aus denen die Zukunft besteht.

Ähnlich sieht es auch Martin Mahn. Er ist CEO von TUTECH und Hamburg Innovation. Beides sind privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen der Technischen Universität Hamburg und der Stadt Hamburg. Sie agieren als Berater, Makler, Initiator und Koordinator an der Schnittstelle zwischen den Hochschulen und Unternehmen der Region und damit zwischen Forschung und Markt. Und sie tragen aktiv zu einer intensiven Vernetzung von Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft bei.

Eine Aufgabe von TUTECH besteht zum Beispiel darin, die Wandlung des Quartiers im ehemaligen Harburger Binnenhafen nachhaltig zu fördern. „Hier entsteht einer der interessantesten Innovationsstandorte Deutschlands,“ ist seine Überzeugung: „Wir wollen damit die Voraussetzung schaffen, dass sich Forschung und Unternehmensgründung zum Vorteil der Metropolregion Hamburg auswirken.“ Anders gesagt: Junge Unternehmen sollen hier ein optimales Umfeld vorfinden, um sich weiterentwickeln zu können.

Dafür arbeitet TUTECH eng mit dem Startup Dock auf der einen und der Technischen Universität auf der anderen Seite zusammen. Geboten wird ein Coworking-Space & Inkubator, ergänzt durch Services, wie Gründungsberatung, Training und Coaching und Unterstützung bei der Entwicklung von Businessmodellen und Businessplänen.

Weitere Gründerzentren an Hochschulen in und um Hamburg:

In Hamburg-Bergedorf eröffnete 2016 das „Technologiezentrum Energie-Campus Hamburg“. Die Keimzelle des wachsenden Energie-Campus ist das Erneuerbare Energien-Kompetenzzentrum der HAW Hamburg (CC4E). Mit dem Energie-Campus soll ein „Silicon Valley“ der Erneuerbaren Energien in Hamburg entstehen, das Innovationen und Ansiedlungen der Branche fördert.

In Hamburg-Bahrenfeld entsteht ein neues Gründerzentrum der Universität Hamburg und des naturwissenschaftlichen Forschungszentrums Desy. Der Neubau

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soll eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern haben. Ein Teil der Flächen soll angehenden Gründern zunächst mietfrei, d.h. nur gegen Zahlung von Nebenkosten, überlassen werden.

Der Existenzgründungs-Service der Professional School an der Leuphana Universität Lüneburg begrüßt und fördert hochschulnahe Existenzgründungen. Startups werden in den verschiedenen Stadien begleitet und beraten, beispielsweise wenn es darum geht, das Unternehmen mit neuen Mitarbeitenden zu vergrößern oder sich mit den Ämtern auseinander zu setzen. Außerdem profitieren Gründer von Qualifizierungs- und Coachingangeboten sowie Vernetzungsmöglichkeiten.

7. Frisches Kapital: Wo erhalten Gründer in Hamburg eine Finanzierung?

Die finanzielle Förderung ist stets ein wichtiges Thema für Gründer. Neben der bundesweiten Fördermöglichkeit durch die KfW-Bank, gibt es in Hamburg eine zentrale Institution für Hamburger Startups - die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB). Die IFB Hamburg bietet Kredite speziell für Gründungsvorhaben, die über die eigene Geschäftsbank beantragt werden.

o Mit dem Förderprogramm „InnoRampUp“ werden verschiedenste Arten von Innovationen gefördert. Startups erhalten einen maximalen Zuschuss von 150.000 Euro. Die Förderung kann sowohl als Pre-Seed-Finanzierung als auch in den ersten zwei Jahren nach der Gründung als Seed-Money beantragt werden.

o Für Unternehmen, die schon ein Stück weiter sind und zum Beispiel ein Proof

of Concept oder erste Umsätze vorweisen können, bietet die IFB Beteiligungskapital im Rahmen des Innovationstarter Fonds. Die IFB investiert bis zu 500.000 Euro pro Finanzierungsrunde in technologieorientierte Unternehmen, die maximal sechs Jahre alt sind.

o Mit dem „Hamburg Kredit Innovativ“ ist 2016 ein weiteres Förderprogramm

gestartet. Über das Darlehen stehen Unternehmen bis zu 1,5 Millionen Euro Kreditmittel zur Verfügung.

Ansprechpartner für Crowdfunding in Hamburg

Eine moderne Finanzierungsmethode ist das Crowdfunding, bei dem das Kapital in Kleinstsummen von zahlreichen Geldgebern kommt. Aber wie geht das und wo findet man Ansprechpartner in Hamburg? Hier eine Auswahl:

Crowdinvesting, Crowdlending oder Crowdfunding – die verschiedenen Formen der Schwarmfinanzierung werden immer beliebter. Für eine erfolgreiche Kampagne bedarf es jedoch einiger Vorinformation. Das Crowdfunding-Portal der Handelskammer Hamburg liefert eine hilfreiche Übersicht. Unterschiede zwischen klassischen Finanzierungsformen und den verschiedenen Optionen der Schwarmfinanzierung werden anschaulich aufgezeigt. Zudem gibt es Informationen zu Chancen und Risiken sowie rechtlichen Aspekten. Das Portal gibt Tipps für die eigene Crowdfunding-Kampagne und liefert Beispiele aus der Praxis.

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Expertin für „Crowdfunding“ und

Nachwuchsprogramme“ der Hamburg

Kreativ Gesellschaft: Isabel Jansen ©

Hamburg Kreativ Gesellschaft

Eine aktive Crowdfunding-Plattform speziell für kreative Projekte aus Hamburg ist Nordstarter. Die Hamburg Kreativ Gesellschaft betreibt die Plattform in Kooperation mit der Crowdfunding-Community Startnext. Die Spannbreite bereits finanzierter Projekte reicht von Spielfilmen, Designprodukten und Apps bis hin zu Kunstmagazinen, Ausstellungen und Festivals. Zur Vorbereitung auf die Crowdfunding-Kampagne veranstaltet die Hamburg Kreativ Gesellschaft monatlich den kostenfreien Nordstarter Crowdfunding Club.

Darüber hinaus bietet die Hamburg Kreativgesellschaft mit dem Finanzierungs-Finder eine hilfreiche Suchfunktion für den passenden Kapitalgeber. In der Suchmaske können Fördermöglichkeiten zum Beispiel nach Teilmärkten sowie der Art der Förderung oder des Förderers gefiltert werden.

Spot on: 5 Tipps für eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne

Hilfreiche Tipps, wie die Crowdfunding-Kampagne gelingt, gibt es von Isabel Jansen, die bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft die Bereiche „Nachwuchsprogramme“ und „Crowdfunding“ verantwortet:

1. Eine gute Vorbereitung ist das A und O!

Viele Crowdfunding-Projektstarter unterschätzen es, sich rechtzeitig auf die Crowdfunding-Kampagne vorzubereiten. Neben einer ansprechenden und überzeugenden Projektpräsentation auf der Crowdfunding-Plattform sollte man sich einen Kampagnenplan erstellen. Wie sieht der Zeitplan für meine Crowdfunding-Kampagne aus? Wie erreiche ich meine Zielgruppe? Wo erreiche ich diese? Welchen Content kann ich vorbereiten, den ich dann während der Crowdfunding-Kampagne nutzen kann?

2. Ein authentisches Pitch-Video

Das Herzstück einer Crowdfunding-Kampagne ist das sogenannte Pitchvideo. In diesem muss das Projekt der „Crowd“ vorgestellt werden. Am besten funktioniert dies, wenn der bzw. die Projektstarter/in oder das Team sich selbst an die „Crowd“ richtet. Wichtig ist, dass man sich authentisch präsentiert. Das Pitch-Video sollte nicht länger als 2 bis 3 Minuten dauern.

3. Attraktive Gegenleistungen anbieten

Crowdfunding bei Nordstarter basiert auf dem Geben und Nehmen Prinzip. Diejenigen, die ein Projekt finanziell unterstützen, können sich „Dankeschöns“ als Gegenleistung auswählen, die der Crowdfunding-Projektstarter vorher festlegt. Durch den Verkauf dieser „Dankeschöns“ erreicht man größtenteils das vorher festgelegte Fundingziel. Wenn ein Musiker beispielsweise eine Crowdfunding-

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Kampagne startet, um sein neues Album zu produzieren, dann kann er als Gegenleistung das fertige Album anbieten.

4. Netzwerken

Crowdfunding funktioniert am besten, wenn man sein eigenes Netzwerk nutzt, um finanzielle Unterstützer für die Crowdfunding-Kampagne zu finden. Wichtig ist, dass man sich ein Netzwerk aufbaut und dort Werbung für die eigene Kampagne macht. Man sollte sich also nicht davor scheuen, auch Freunde, Kollegen, Familie oder Fans auf die Crowdfunding-Kampagne aufmerksam zu machen und um Unterstützung zu bitten.

5. Realistisch kalkulieren Bei fast allen Crowdfunding-Plattformen gilt das Alles-oder-nichts-Prinzip. Ein Crowfunding-Projekt gilt dann als erfolgreich, wenn das benötigte Budget innerhalb der Deadline durch die Unterstützer finanziert wurde. Ist dies nicht der Fall, erhalten Unterstützer ihr eingesetztes Geld zurück. Deshalb ist es wichtig, sich vorher gut zu überlegen, wie hoch das Budget mindestens sein muss, um das Projekt umzusetzen und wie viel man realistisch einsammeln kann.

8. Coworking-Spaces & Businesscenter: Wo können Gründer in Hamburg arbeiten?

Das betahaus im Schanzenviertel © betahaus Hamburg / kathrine-nielsen.de

Coworking-Spaces und Businesscenter bieten flexible Arbeitsplätze und inspirierenden Austausch mit anderen Kreativen. Hier eine Auswahl:

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Im Coworkingspace Beehive an der Kaiser-Wilhelm-Straße können flexible Arbeitsplätze schnell und unkompliziert per App gebucht werden. Statt einem klassischem Empfangsbereich setzt der Anbieter auf das digitale Modell: Nach der Online-Buchung erhält der Mieter einen Zugangscode per Mail, mit dem er den Coworkingspace betreten kann. Mittlerweile gibt es zwei weitere Beehive-Standorte in Hamburg, im Zentrum und im Stadtteil Bahrenfeld.

Das betahaus im angesagten Schanzenviertel gilt als zentraler Treffpunkt für die Gründerszene. Mit zahlreichen Veranstaltungen, der Ausrichtung von Wettbewerben, Preisverleihungen und Experten-Vorträgen hat der Coworkingspace einiges mehr zu bieten als nur Schreibtisch und Internetzugang. Über 340 Nutzer kommen regelmäßig ins betahaus, um zu arbeiten, Kontakte zu knüpfen, Ideen

auszutauschen und Feedback zu geben. Neben Hamburg gibt es auch in Barcelona, Berlin und Sofia betahäuser, die von Mitgliedern genutzt werden können.

Die FilmFabrique ist ein Coworkingspace speziell für Filmschaffende. Vermietet werden flexible Büroplätze, ganze Teambüros mit technischer Infrastruktur und ein multifunktionales Studio im Oberhafen in der HafenCity. In der FilmFabrique finden kommerzielle und nicht-kommerzielle Filmprojekte eine Plattform zum Austausch. Flächen können für einen Tag, eine Woche, einen Monat oder länger gebucht werden.

2007 gegründet, beschäftigt die InnoGames GmbH heute 350 Mitarbeiter aus rund 30 Nationen am Hamburger Hauptstandort. Die drei Firmengründer Hendrik und Eike Klindworth sowie Michael Zillmer kennen Chancen und Risiken einer Firmengründung aus eigener Erfahrung. Diesen Erfahrungsschatz wollen sie an künftige Startups weitergegeben. Hierzu wurde in der zweiten Etage des InnoGames-Büros in der Hamburger City Süd der Coworkingspace InnoHub eingerichtet. Die Mieter werden mit einem Mentoren-Programm unterstützt, in dem Experten aus der Industrie bei Fragen rund um die Unternehmensgründung helfen.

In nächster Nähe zur Außenalster und dem quirligen Geschehen am Winterhuder Mühlenkamp sitzt der Büroanbieter intooffice. Neben insgesamt 19 Büros mit einer Fläche zwischen 8 und 25 Quadratmetern und einem nach Absprache nutzbaren Konferenzraum bietet das Office eine Küche mit Kühlschrank, Herd und Sitzmöglichkeiten. Bei intooffice können auch ganze Etagen im Umfang von circa 300 Quadratmetern angemietet werden. Die Mindestmietdauer beträgt drei Monate.

Das Lilienhof Business Center Hamburg in direkter Nähe zum Hauptbahnhof und Binnenalster bietet auf mehreren Etagen vollausgestattete Arbeitsplätze inklusive Internet und Küchennutzung sowie auf Wunsch mit Telefon, Fax, Drucker, Kopierer sowie Besprechungs- und Konferenzräumen in unterschiedlichen Größen. Ein besonderes Plus ist die Dachterrasse mit angrenzendem Veranstaltungsraum und Alsterblick für bis zu 50 Personen. In dem urigen Speichergebäude können sowohl Einzelbüros als auch Zwei- und Mehr-Personen-Büros gemietet werden.

Mit „Platz für digitale Nomaden, Freiberufler, Kreative & kleinere Startups“ wirbt der Medienhof am Poelchaukamp in Winterhude. Der Eingangsbereich dieses Büroanbieters beeindruckt mit kunstvollen Renaissance Gemälden. Im Inneren erwarten die Besucher vollausgestattete Arbeitsplätze mit Internet, Telefon-Durchwahl, Drucker, Briefkasten, Meetingraum, Spint und Gartennutzung inklusive Kanu für den angrenzenden Kanal. Die Zahlreiche Restaurants und die Außenalster sind in wenigen Gehminuten erreichbar.

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Dan Zakai, Gründer und CEO von Mindspace © MINDSPACE

Im Frühjahr 2016 hat der Coworkingspace Mindspace im „Alten Klöpperhaus“ am Rödingsmarkt eröffnet. Auf mehr als 4.000 Quadratmeter Bürofläche stellt der Coworking-Anbieter aus Tel Aviv über 650 Arbeitsplätze zur Verfügung. Zum Service, den Mindspace seinen Mitgliedern bietet, gehört die individuelle Betreuung durch ein Team von Community- und IT-Managern, 24/7 Öffnungszeiten, eine Vielzahl an Events und eine kollaborative, moderne Arbeitsatmosphäre. Weitere Standorte von Mindspace befinden sich in Berlin, München, Tel Aviv, Herzliya und Warschau.

Spot on: Mindspace aus Tel Aviv will die internationale Startup-Szene stärker vernetzen

Warum Mindspace als erste internationale Dependancen nach Tel Aviv mit Hamburg und Berlin gleich zwei deutsche Metropolen gewählt hat? Aus Deutschland sei immer wieder starkes Interesse an der Startupszene Tel Avivs bekundet worden, erzählt Dan Zakai, Gründer und CEO von Mindspace im Interview mit den Hamburg News. Es habe zahlreiche Besuche politischer Akteure und von Initiatoren verschiedener Förderprogramme gegeben. Hamburg als Standort besteche durch die starke Medienbranche. Der Wille zu mehr Innovation sei förmlich spürbar. Die bisherige Nachfrage nach den Büroflächen am Rödingsmarkt bestätige Zakai in seiner Wahl des Standortes an der Elbe. In Zukunft gelte es die internationalen Standorte von Mindspace stärker miteinander zu vernetzen. „Wir wollen Firmen aus Tel Aviv nach Hamburg und Berlin und umgekehrt schicken.“

Mit der Idee, ihren Lieblingsarbeitsplatz gestalten zu wollen, schufen Achim Schulz und Heino Weber von der Designagentur punCt den Coworking-Space places. Zentral in der Hamburger Innenstadt gelegen bietet das Office temporäre Arbeitsplätze auf über 600 Quadratmetern. Ob Café-Atmosphäre, nordisches Wohnzimmer-Flair oder Work-Box mit blickdichtem Vorhang – bei places ist für jeden Geschmack etwas dabei. Neben Arbeitsflächen in modernem Design bietet places auch Verpflegung im Café Ray sowie ein mietbares Privatkino an.

Beim Büroflächenanbieter Regus arbeiten junge Startups neben großen Unternehmen, KMU und Selbstständigen. Die zehn Business-Center, die Regus in Hamburg unterhält, sind über die gesamte Stadt verteilt. So ist der Büroflächenanbieter nicht nur dreifach in zentralster Lage am Neuen Wall in der Hamburger Innenstadt präsent, sondern auch am Fleethof bei der Stadthausbrücke, in der Nähe des Chilehauses, am Spitalerhof, in der HafenCity, am Valentinskamp in der Neustadt, im Mundsburg Tower sowie am Millerntorplatz in nächster Nähe zur Hamburger Reeperbahn vertreten.

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Tipp: Auch Shhared in Altona bietet Arbeitsplätze für Gründer und Freelancer. In dem Klinkerbau direkt am Bahrenpark sorgen geteilte Arbeitsflächen für ein stimulierendes Umfeld. Der Gründer von Shhared, der Engländer Alex Ahom, kennt die Probleme gut, mit denen sich Selbstständige ohne Deutschkenntnisse oftmals konfrontiert sehen. Und so schätzen besonders internationale Gründer und Freelancer den Coworkingspace als Anlaufstelle, um einen Einstieg in die lokale Szene zu finden.

Im Werkheim im beliebten Hamburger Stadtteil Ottensen können sich Gründer tage-, wochen- und monatsweise einmieten. Flexibel sind auch die Arbeitsplätze von einzelnen Tischen im Open Space bis hin zu separaten, in sich geschlossenen Büro-Units ab zwei Monaten Mindestmietdauer. Mit dem Werktalk bietet der Coworkingspace ein eigenes Veranstaltungsformat: Im Mittelpunkt stehen kurze Vorträge von Freelancern, Designern, Programmierern und Unternehmensgründern. In entspannter Atmosphäre können Teilnehmer diskutieren und Erfahrungen austauschen.

Eine vollständige Auflistung der Coworkingspaces in Hamburg ist kaum möglich, denn immer wieder kommen neue Angebote hinzu. Eine breite (und grafische) Übersicht der Hamburger Coworking-Landschaft bietet auch die Hamburg Invest.

Eine weitere umfassende Übersicht gibt es zum Beispiel auch von der Handelskammer Hamburg.

9. Hintergrund: Geschichten des Erfolges und des Scheiterns aus der Hamburger Startup-Szene

Die Hamburg News berichten regelmäßig darüber, was in der Hamburger Startup-Szene passiert. Eine Auswahl von Geschichten des Erfolges aber auch des Scheiterns lesen Sie hier im White Paper:

Spot on: Hamburger Startups sorgen für große Auftritte in „Die Höhle der Löwen“ Ob Speiseeis zum Selbstanrühren, kalorienarme Nudel-Alternative oder Tinder-App für Foodies – In der vierten Staffel der Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ konnten gleich sechs Hamburger Startups die Juroren mit einer Idee aus dem Bereich Ernährung überzeugen. Damit stärkte Hamburg einmal mehr seine Wahrnehmung als herausragender Standort innovativer Food-Unternehmen. Laut dem Startup-Monitor der privaten Initiative Hamburg Startups verfolgt etwa jedes fünfte Hamburger Jungunternehmen ein Geschäftsmodell, das mit dem Thema Ernährung zusammenhängt – bringt also vorrangig ein innovatives Food-Produkt oder eine digitale Lösung für Food-Themen auf den Markt. Die Qual der Wahl für „Luicella´s Eismix“ Gleich zum Auftakt der 4. Staffel von DHDL sorgte ein Hamburger Gründer-Duo für große Begeisterung: Ex-Profischwimmer Markus Deibler und Business-Partnerin Luisa Mentele präsentierten mit „Luicella´s Eismix“ eine schmackhafte Fertigmischung für Speiseeis. Für ihren glanzvollen Auftritt („Sensationell!“, „Der Hammer!“) wurden die Gründer gleich mit drei Investment-Angeboten belohnt. 120.000 Euro boten die Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl und

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Einzelhandelsexperte Ralf Dümmel jeweils im Gegenzug für 25,1 Prozent der Unternehmensanteile. Tech-Experte Frank Thelen forderte 20 Prozent des Unternehmens für die gewünschte Investmentsumme und warf dazu sein Knowhow in Sachen Design und Online-Vertrieb in die Waagschale. Dieses Angebot konnten die Gründer nicht ausschlagen und der Deal war perfekt. „kajnok“-Gründerin überrascht nach ihrem Auftritt Auch die Hamburger Unternehmerin Sonja Zuber hatte in der 4. DHDL-Staffel die Qual der Wahl: Drei Löwen boten ihr ein Investment für ihre kalorienarme Supernudel „kajnok“, die verspricht, kein Fett und keinen Zucker zu enthalten, glutenfrei und vegan zu sein. Zuber verließ das Studio mit einem Investment von 400.000 Euro im Gegenzug für 26 Prozent der Firmenanteile. Gastjuror Georg Kofler hatte sich gegen die beiden Löwen Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel durchgesetzt. Doch dann die Überraschung: Zuber hatte den Deal nach den Dreharbeiten abgesagt. „Die Synergien waren doch nicht so, wie in der Sendung erwartet – auf jeden Fall nicht groß genug, um dem Investor Anteile meiner Firma zu überlassen“, sagte Zuber gegenüber Gründerszene. Erfolglos sei der TV-Pitch trotzdem nicht gewesen: „Wir haben aus eigenem Geld investiert und so alles umsetzen können, was in der Sendung angesprochen wurde. Vor allem haben wir uns online besser aufgestellt, da arbeiten wir jetzt mit einer Agentur zusammen”, so die Gründerin.

Veluvia-Gründer punktet mit Fachkompetenz

Die Erfolgsserie der Hamburger Food-Startups riss nicht ab. Unternehmer Jörn-Marc Vogler (45) gewann Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer für seine Nahrungsergänzungskapseln „Veluvia“. Mit „Veluvia“ werde gesunde Ernährung auch im stressigen Alltag möglich, sagte Vogler in der Show. Das Nahrungsergänzungsprodukt soll ausschließlich aus natürlichen Lebensmitteln bestehen und ohne Zusatzstoffe auskommen – ein klarer Marktvorteil, wie Vogler den Löwen versicherte.

„Ich bin begeistert von Ihrer Fachkompetenz“, sagte Maschmeyer und unterbreitete Vogler den Gemeinschaftsdeal mit Dümmel – 300.000 Euro im Gegenzug für 25,1 Prozent der Firmenanteile. Auch Frank Thelen biss an: 200.000 Euro bot er Vogler im Gegenzug für 20 Prozent der Firmenanteile. Vogler hörte auf sein Bauchgefühl und entschied sich für den Doppel-Deal mit Dümmel und Maschmeyer. . „Mit den beiden Löwen an unserer Seite werden wir die Umsätze in fünf Jahren auf 50 Millionen Euro steigern“, sagte er begeistert. Es wäre nicht die erste Erfolgsgeschichte, die in der Höhle der Löwen ihren Anfang nahm.

Foodguide: Mit Maschmeyer in den US-Markt

Neben innovativen Lebensmitteln überzeugten in der 4. Staffel der Vox-Show auch digitale Food-Plattformen. Die Hamburger Gründer Malte Steiert (24) und Finn Fahrenkrug (26) konnten Carsten Maschmeyer für ihre Social-Gastro-App „Foodguide“ gewinnen. Dem Deal ging ein gelungener Pitch voraus: Die Gründer nahmen Teleshopping-Expertin Judith Williams mit auf einen fiktiven Städtetrip nach Paris. Dort sollte sich die Jurorin für ein Restaurant entscheiden.

Statt einer aufwendigen Internetrecherche „wischte“ sich Williams ganz nach dem Prinzip der Dating-App Tinder durch das kulinarische Angebot der Foodguide-App, die die Gerichte der Restaurants mit Bildern zeigt, die andere Nutzer fotografiert haben. Das Konzept ging auf – nach kurzer Suche hatte Williams zwischen Beef-Burgern und Veggie-Bowls ein Thunfisch-Tatar entdeckt, das sie an diesem Abend in Paris bestellen würde. Die Darbietung überzeugte: „Löwe“ Maschmeyer

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investierte im Gegenzug für 31,6 Prozent der Firmenanteile 450.000 Euro. Der Finanzunternehmer, der u.a. eine Investmentfirma in San Francisco besitzt, wird die Gründer bei ihrer Expansion in den amerikanischen Markt unterstützen.

Spot on: „Fuck up Nights“ oder: Geschichten des Scheiterns „FuckUp“ – das steht für „Mist bauen“. Es ist ein Thema über das nicht jeder Unternehmer gerne spricht. Doch aus Fehlern kann man lernen. Und so geben die 1337Mate-Gründer Claudius Holler und Daniel Plötz als Veranstalter der Hamburger FuckUp Nights den Geschichten des Scheiterns eine Bühne. Die FuckUp Nights sind eine globale Veranstaltungsreihe mit Ursprung in Mexiko. In Hamburg erfreut sich das wiederkehrende Event-Format großer Beliebtheit. So war der Veranstaltungsraum des betahaus Hamburg bis auf den letzten Platz belegt, als dort im Rahmen der FinTech-Week 2016 Gründer über ihre „FinTech-Fails“ berichteten. Einer der Speaker war Jonas Piela, Mitgründer und Geschäftsführer des Unternehmens Avuba. „Wir hatten viele Punkte unterschätzt“, sagte der Unternehmer. Gerade im FinTech-Bereich gebe es zahlreiche Stolpersteine, wie Geldwäsche und andere Formen des Betrugs. Zudem gestaltete sich die Suche nach geeigneten Partner-Banken schwieriger als gedacht. Die vollständige Geschichte und weitere lehrreiche „FuckUps“ in den Hamburg News.

Spot on: In diesen Branchen sind Hamburger Gründerinnen aktiv Branchenübergreifend gilt für Hamburg wie in anderen Städten: Frauen gründen seltener als Männer. Und doch gibt es zahlreiche Beispiele besonders erfolgreicher Unternehmerinnen in Hamburg. Da sind Juliane Eichblatt und Eva Neugebauer vom Online-Hofladen „Frischepost“, die Gründerin des Dirndl-Labels Limberry, Sibilla Kawala-Bulas, oder Miriam Schütt und Marie-Lene Armingeon von der Online-Konzert-Plattform SofaConcerts – um nur einige Namen zu nennen. Die mit Abstand beliebteste Hamburger Gründerbranche für Frauen ist der Commerce. 35 der insgesamt 177 Hamburger Gründerinnen (23,6 Prozent, Hamburg Startup Monitor, Stand: Mai 2017) sind in dieser Branche aktiv. Der ausführliche Bericht ist in den Hamburg News zu lesen.

Die Startup-Szene befindet sich stetig im Wandel. Die Hamburg News begleiten diesen Prozess. Gerne halten wir Sie auch mit unserem wöchentlich auf Deutsch und Englisch erscheinenden Newsletter über diese und weitere Hamburg-Themen auf dem Laufenden.

Die Hamburg News und die Handelskammer Hamburg wünschen viel Erfolg beim Gründungsvorhaben in der Hansestadt. Toi toi toi!

Page 27: Das White Paper für die Hamburger Gründerszene · Frühjahr die Digital Media Conference, die Online Marketing Rockstars oder die Social Media Week. Im Herbst bringen Veranstaltungen

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