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DELMENHORSTER KREISBLATT SEITE 2 FREITAG, 13. APRIL 2018 DELMENHORST Amtliches Verkündigungsblatt der Stadt Delmenhorst und der Gemeinden Ganderkesee und Stuhr Herausgeber: Jan Dirk Elstermann · Prof. Dr. Dres. h.c. Werner F. Ebke · Dirk Schulte Strathaus Verlag: DK Medien GmbH & Co. KG: Lange Str. 122, 27749 Delmenhorst, Tel. (0 42 21) 156- 156, Fax (0 42 21) 156-199 Geschäftsführung: Frank Dallmann, Jens Weg- mann Redaktionsleitung: Michael Korn (MIK) -120, Stellvertreter: Thomas Breuer (TBRE, Delmen- horst/Ganderkesee) -131, Lars Pingel (PIN, Sport) -140 Redaktion Delmenhorst: Tel. (0 42 21) 156-122, Fax (0 42 21) 156-129, E-Mail: redaktion @dk-online.de Frederik Grabbe (FRED) -133, Marco Julius (JULS) -137, Kai Hasse (KAHA) -136, Sonia Voigt (SOV) -134, Online: Jan Eric Fiedler (JEF) -145 Redaktion Ganderkesee: Markt 2, 27777 Gan- derkesee, Tel.: (04221) 156-122, Fax (04221) 156-129, E-Mail: [email protected] Thorsten Konkel (KONK) (04222) 8058161, Thomas Deeken (KEN) (04221) 156-146 Sport: Daniel Niebuhr (DN) -141, Frederik Böck- mann (FRB) -144 Chefredaktion: Ralf Geisenhanslüke (Chefredak- teur, V. i. S. d. P.), Dr. Berthold Hamelmann (Ver- treter des Chefredakteurs), Burkhard Ewert (Stellvertretender Chefredakteur). Sonderveröffentlichungen: Leiterin: Berit Schminke (INK) -157 Verantwortlich für den Anzeigenteil: Thorsten Schulze Druck: DruckHaus RIECK Delmenhorst GmbH, Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst Zustellung: Media Net Verlags- und Vertriebs- GmbH, Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Im Fall höherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik oder Aussperrung) besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Bezugspreis durch Zusteller einschließlich Ver- sandkosten und Zustellgebühren: 33,40 Euro inklusive 7% Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind bis vier Wochen zum Quar- talsende schriftlich an den Verlag zu richten. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. 1. 2018. Delmenhorster Tageblatt Harpstedter Tageblatt Huder Zeitung Stuhrer Zeitung LESERMEINUNG Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe müssen nicht der Mei- nung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns vor, sie sinn- wahrend zu kürzen. Bitte beachten Sie bei Einreichung: Länge des Briefes maximal 50 Zeilen, d.h. eine halbe DIN A4-Seite (1,5-zeilig beschrieben). Wir bitten darum, Ihre vollständige Adresse und Tele- fonnummer anzugeben, um Verwechslungen zu vermeiden. Senden Sie die Briefe bitte per E-Mail an: [email protected] oder an unsere postalische Anschrift. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene brau- chen Vorbilder! Wo finden wir sie? In der Familie, in der Schule, im Freundes- kreis, in Betrieben während eines Praktikums ... es gibt sehr viele Gründe und gute Beispiele für eine Ausbil- dung im Handwerk – es entsteht etwas, was mitver- folgt und das Produkt am Ende in den Händen gehal- ten werden kann. Das macht Stolz! Den können nur Vorbilder vermitteln. Ich wünsche mir mehr De- mut vor dem Handwerk. AUSZUBILDENDE Mehr Demut vor Handwerk Zum Artikel „Kaum noch Azubis zu finden“ im dk am 7. April: Hannelore Haus-Herrmann Ganderkesee Ich frage mich seit Lan- gem, warum es nicht ein „Breites Bündnis gegen Linksextremismus“, besser noch ein Bündnis gegen jede Form von Extremismus gibt? Ist denn etwa der Extremis- mus von links harmloser als der von rechts? Die Vor- kommnisse von Hamburg zum G20-Treffen und die all- jährliche Zerstörungswut linksextremer Gruppen zum 1. Mai in Berlin lassen grü- ßen! Nein, jede Form von Ex- tremismus untergräbt unser tolerantes, friedliches Zu- sammenleben. Neulich hat der „Spiegel“ den vielfach preisgekrönten deutschen Literaturwissen- schaftler und Schriftsteller Rüdiger Safranski interviewt. Dieser ernst zu nehmende Mann entlarvt die Etikettie- rung solcher, die angesichts der unkontrollierten Zuwan- derung jeden kritisch Fra- genden als Nazi bezeichnen, als schwerwiegende Beleidi- gung und vertritt die Berech- tigung „rechten“ Denkens: „Ich warne vor den Gleich- setzungsdelirien: konserva- tiv gleich rechts gleich rechtsextrem gleich Nazi. Das ist verantwortungslos. Dagegen muss unser Inter- esse sein, dem Konservati- vismus zu helfen, dass er se- riös wird. Ob die AfD ver- wahrlost oder ob sie in die Spur kommt, hängt ganz entscheidend davon ab, ob das andere politische Spekt- rum seriös mit ihr umgeht.“ EXTREMISMUS Konservativ, nicht rechts Zum Artikel „Bündnis gegen Rechts nimmt AfD in den Fokus“ im dk am 9. April: Dr. Albrecht Weber Delmenhorst Für die Konservativen in den Unionsparteien und ehemaligen CDU/CSU- Wählern erscheint die „Werteunion“ als ein Hoff- nungsschimmer in der ver- krusteten Parteienland- schaft. Selbst in ihrem Ka- binett spürt Mrs. Europa den Gegenwind. Man darf gespannt sein, wie die For- mulierungsstrategen diese neue Gruppierung herun- terspielen. Diese Neugrün- dung innerhalb der Uni- onsparteien könnte viele AfD-Wähler zurückholen, und an den Namen könnte man sich auch gewöhnen. Sollten die Demoskopen zu diesem Vorgang Umfra- gen starten, kann man ih- nen nur wünschen, dass sie nicht wieder so falsch liegen, wie bei den US- Wahlen, dem Brexit und jüngst bei den Wahlen in Ungarn. WERTEUNION Wähler zurückgewinnen Zum Artikel „Merkel-Kriti- ker beschließen Manifest“ im dk am 9. April: Walter Pirr Delmenhorst Kuhnke: Neue Ideen für die Innenstadt mbus DELMENHORST. Die wieder aufgeflammte Standortfrage des JHD bie- te neue Ideen zur Gestal- tung der Innenstadt, sagt Ratsherr Thomas Kuhnke, Bürgerforum/ Freie Wäh- ler/Unger. Zwar sei der Standort an der Wildeshau- ser Straße die sinnvollste Lösung für das JHD, doch es gebe Alternativen zur Belebung der Innenstadt. Wichtiger als das Kranken- haus sei dabei, dass „die Hertie-Immobilie endlich mal weiter kommt und wir Fakten über die zukünfti- gen Mieter erfahren“. Neue Einrichtungen könnten die Innenstadt zusätzlich bele- ben: Ein Studentenwohn- heim für die nahen Univer- sitäten in Oldenburg, Vech- ta und Bremen sei vorstell- bar. Eine Seniorenresidenz könne damit kombiniert werden, ergänzt Kuhnke. Wichtig sei, dass die Mög- lichkeit bestehe, „zu agie- ren, statt zu reagieren“. AUS DER POLITIK DELMENHORST. Seit gut ei- nem Jahr ist Christoph Brun- ken Leiter des Stadtarchivs, dem Gedächtnis der Stadt. Der 1978 in Ostfriesland ge- borene Brunken hat sich in dieser Zeit ein Bild machen können von seinem Arbeits- platz. Und dieses Bild, es fällt duster aus, das hat er jüngst im Ausschuss für Bildung, Wissenschaft, Sport und Kul- tur beschrieben. Pointiert, mitunter sarkastisch und vor allem: sehr detailliert. Und – das wurde deut- lich – mit großer Leidenschaft für seinen Beruf. Zu dem Bild gehörte der Dank Brunkens an die Stadtbücherei für einen ausgeson- derten alten Ak- tenwagen – das Archiv habe bis dato über keinen verfügt – und für gebrauchte Stühle, die die Jahrzehnte alten Stühle im Nutzerbereich des Archivs ersetzen. Ein spre- chendes Bild, aber Brunken ging noch mehr ins Detail. „Das Magazin ist voll. Die Raumreserven reichen nur noch begrenzt“, sagte er. Zu- dem erfülle das Archiv nicht die Anforderungen, die für die sichere Verwahrung von Archivgut notwendig sei. „Hier überhaupt einen Stan- dard zu erreichen, wäre ein Ziel, das setzt aber mehr Per- sonal, mehr Sachmittel und mehr Platz voraus“, sagte Brunken. Mittel für die Entei- sung/Entrostung von Akten fehlen laut Brunken ebenso wie Mittel „um Akten in Um- schläge zu verpacken und zu konservieren oder wenigs- tens zu kartonieren“. Was nicht verpackt sei, ziehe Staub an und Sporen, beton- te Brunken. In den Archiv- räumen im Wasserturm und im City Center gebe es be- reits Pilzbefall. „Kostbarkei- ten sind bereits betroffen, dies zu behandeln kostet Geld.“ Vieles sei bald unwie- derbringlich verloren. Ein Schadenskataster könne nicht angegangen werden, weil es an Zeit fehle. Als „Einzelkämpfer“ be- zeichnete sich Brunken, der auch kritisierte, dass es eine „ernsthafte Anbietungskul- tur“ bisher nur im Ausnah- mefall gab – heißt im Klar- text: Die Verwaltung stellt nicht alles so zur Verfügung, wie es eigentlich vorgesehen ist. Auch die Erschließung des Bestands sieht Brunken kritisch: „Wir wissen in vielen Fällen gar nicht, was wir hier haben.“ Zentner von Un- terlagen lägen einfach herum. Es gebe auch keine Archivdatenbank. Anderthalb zusätzliche Vollzeitstellen für den Alltag, gar vier Stellen, um in 15 Jah- ren einen Mindestlevel in puncto Erschließung und Einlagerung zu erreichen, rechnete Brunken vor, wohl- wissend, dass diese Stellen kaum geschaffen werden. Seinem Vorgänger Werner Garbas machte Brunken üb- rigens keinen Vorwurf: Der habe sein Leben dem Archiv gewidmet und befände sich im wohlverdienten Ruhe- stand. „Wir stehen im Kon- takt“ sagte Brunken. Sein Dank richtete sich an seine beiden Teilzeitmitarbeiterin- nen, die sich in der Zeit zwi- schen Garbas‘ Abschied und Brunkens Start – ein Jahr lang – „verdienstvoll um das Archiv gekümmert haben“. Pilzbefall und Platzprobleme Bestandsaufnahme: Stadtarchivar Christoph Brunken findet im Fachausschuss deutliche Worte ;GKV⁽IWV⁽GKPGO⁽2CJT⁽KUV ;VCFVCTEJKXCT⁽+JTKUVQRJ *TWPMGP⁽KO⁽)OV⁽o⁽BGKV⁽IGm PWI_⁽UKEJ⁽GKP⁽*KNF⁽XQP⁽UGKm PGO⁽)TDGKVURNCV\⁽\W⁽OCm EJGP^⁽1O⁽.CEJCWUUEJWUU UVGNNVG⁽GT⁽LGV\V⁽GKPG⁽GTm P©EJVGTPFG⁽*KNCP\⁽XQT^ Von Marco Julius Stadtarchivar Christoph Brunken fürchtet um Teile des Bestands. „Kostbarkeiten“ seien bereits von Pilzen befallen. ARCHIVFOTO: DIRK HAMM ÖÖ Zentner von Unterlagen liegen einfach herum. juls DELMENHORST. In der Volkshochschule auf der Nordwolle wird am heuti- gen Freitag um 18 Uhr die Ausstellung „A Letter to Debbie“ eröffnet. Das Aus- stellungsprojekt zum Ge- denken an die Befreiung der Außenlager des KZ Da- chau in der künstlerischen Bearbeitung von Yardena Donig-Youner ist bis zum 9. Mai zu sehen. Inge und Christian Glaß werden heu- te nach der Eröffnung aus dem Buch „A Letter to Deb- bie“ lesen. Ausstellung in der VHS Tacheles geredet, das hat Stadtarchivar Christoph Brunken im Fachausschuss. Gefallen hat das offenkun- dig nicht jedem. Ein Blick in die Reihe der anwesenden Verwaltungsgranden mach- te das während des Rede- beitrags deutlich. Seinen Vortrag konnte der Archivar gar nicht zu Ende bringen. Die Redezeit reichte schlicht nicht aus für seine Be- standsaufnahme. Nun ist es immer unangenehm, wenn jemand Dinge ausspricht, die wehtun. Selbst dann, wenn es sich bei diesen Dingen aller Wahrschein- lichkeit nach um Tatsachen handelt. Mit Brunken steht dem Stadtarchiv ein Mann vor, der weiß, wovon er spricht. Wer seinen Auftritt als Pa- nikmache versteht, liegt ebenso falsch wie Ratsfrau Andrea Lotsius (Fraktion SPD & Partner), die dem Ar- chivar im Anschluss an sei- ne Bestandsaufnahme fast übergriffig gefühlig sagte: „Ich habe den Eindruck, Ih- nen geht es nicht gut“. Brunken geht es nicht um Mitleid, das ist deutlich ge- worden. Es geht ihm auch nicht darum, zu sagen, dass er der Aufgabe nicht ge- wachsen ist. Ihm geht es nur um eine Sache, für die er vollen Einsatz zeigt – um die Zukunft des Archivs. KOMMENTAR Den Finger in die Wunde gelegt Ihre Meinung zum Beitrag: [email protected] Von Marco Julius

DELMENHORST - Breites Bündnis gegen Rechts (Leserbrief).pdf · juls DELMENHORST. In der Volkshochschule auf der Nordwolle wird am heuti-gen Freitag um 18 Uhr die Ausstellung „A

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Page 1: DELMENHORST - Breites Bündnis gegen Rechts (Leserbrief).pdf · juls DELMENHORST. In der Volkshochschule auf der Nordwolle wird am heuti-gen Freitag um 18 Uhr die Ausstellung „A

DELMENHORSTER KREISBLATTSEITE 2 FREITAG, 13. APRIL 2018

DELMENHORST

Amtliches Verkündigungsblatt derStadt Delmenhorst und der

Gemeinden Ganderkesee und Stuhr

Herausgeber:Jan Dirk Elstermann · Prof. Dr. Dres. h.c. WernerF. Ebke · Dirk Schulte Strathaus

Verlag: DK Medien GmbH & Co. KG: Lange Str.122, 27749 Delmenhorst, Tel. (0 42 21) 156-156, Fax (0 42 21) 156-199

Geschäftsführung: Frank Dallmann, Jens Weg-mann

Redaktionsleitung: Michael Korn (MIK) -120,Stellvertreter: Thomas Breuer (TBRE, Delmen-horst/Ganderkesee) -131, Lars Pingel (PIN,Sport) -140

Redaktion Delmenhorst: Tel. (0 42 21) 156-122,Fax (0 42 21) 156-129, E-Mail: [email protected] Grabbe (FRED) -133, Marco Julius(JULS) -137, Kai Hasse (KAHA) -136, Sonia Voigt(SOV) -134, Online: Jan Eric Fiedler (JEF) -145

Redaktion Ganderkesee: Markt 2, 27777 Gan-derkesee, Tel.: (04221) 156-122, Fax (04221)156-129, E-Mail: [email protected] Konkel (KONK) (04222) 8058161,Thomas Deeken (KEN) (04221) 156-146

Sport: Daniel Niebuhr (DN) -141, Frederik Böck-mann (FRB) -144

Chefredaktion: Ralf Geisenhanslüke (Chefredak-teur, V. i. S. d. P.), Dr. Berthold Hamelmann (Ver-treter des Chefredakteurs), Burkhard Ewert(Stellvertretender Chefredakteur).

Sonderveröffentlichungen:Leiterin: Berit Schminke (INK) -157

Verantwortlich für den Anzeigenteil:Thorsten Schulze

Druck: DruckHaus RIECK Delmenhorst GmbH,Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst

Zustellung: Media Net Verlags- und Vertriebs-GmbH, Sulinger Str. 66, 27751 Delmenhorst

Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos wird keine Gewähr übernommen. Im Fallhöherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik oderAussperrung) besteht kein Belieferungs- oderEntschädigungsanspruch.

Bezugspreis durch Zusteller einschließlich Ver-sandkosten und Zustellgebühren: 33,40 Euroinklusive 7% Mehrwertsteuer.

Abbestellungen sind bis vier Wochen zum Quar-talsende schriftlich an den Verlag zu richten.

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. 1. 2018.

Delmenhorster Tageblatt

Harpstedter Tageblatt

Huder Zeitung

Stuhrer Zeitung

LESERMEINUNG

Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe müssen nicht der Mei-

nung der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns vor, sie sinn-

wahrend zu kürzen. Bitte beachten Sie bei Einreichung: Länge des

Briefes maximal 50 Zeilen, d.h. eine halbe DIN A4-Seite (1,5-zeilig

beschrieben). Wir bitten darum, Ihre vollständige Adresse und Tele-

fonnummer anzugeben, um Verwechslungen zu vermeiden. Senden

Sie die Briefe bitte per E-Mail an: [email protected] oder an

unsere postalische Anschrift.

Kinder, Jugendliche undjunge Erwachsene brau-chen Vorbilder! Wo findenwir sie? In der Familie, inder Schule, im Freundes-kreis, in Betrieben währendeines Praktikums ... es gibtsehr viele Gründe und guteBeispiele für eine Ausbil-dung im Handwerk – esentsteht etwas, was mitver-folgt und das Produkt amEnde in den Händen gehal-ten werden kann. Dasmacht Stolz! Den könnennur Vorbilder vermitteln.Ich wünsche mir mehr De-mut vor dem Handwerk.

AUSZUBILDENDE

Mehr Demutvor HandwerkZum Artikel „Kaum nochAzubis zu finden“ im dk am7. April:

Hannelore Haus-Herrmann

Ganderkesee

Ich frage mich seit Lan-gem, warum es nicht ein„Breites Bündnis gegenLinksextremismus“, bessernoch ein Bündnis gegen jedeForm von Extremismus gibt?Ist denn etwa der Extremis-mus von links harmloser alsder von rechts? Die Vor-kommnisse von Hamburgzum G20-Treffen und die all-jährliche Zerstörungswutlinksextremer Gruppen zum1. Mai in Berlin lassen grü-ßen! Nein, jede Form von Ex-tremismus untergräbt unsertolerantes, friedliches Zu-sammenleben.

Neulich hat der „Spiegel“den vielfach preisgekröntendeutschen Literaturwissen-schaftler und SchriftstellerRüdiger Safranski interviewt.

Dieser ernst zu nehmendeMann entlarvt die Etikettie-rung solcher, die angesichtsder unkontrollierten Zuwan-derung jeden kritisch Fra-genden als Nazi bezeichnen,als schwerwiegende Beleidi-gung und vertritt die Berech-tigung „rechten“ Denkens:„Ich warne vor den Gleich-setzungsdelirien: konserva-tiv gleich rechts gleichrechtsextrem gleich Nazi.Das ist verantwortungslos.Dagegen muss unser Inter-esse sein, dem Konservati-vismus zu helfen, dass er se-riös wird. Ob die AfD ver-wahrlost oder ob sie in dieSpur kommt, hängt ganzentscheidend davon ab, obdas andere politische Spekt-rum seriös mit ihr umgeht.“

EXTREMISMUS

Konservativ, nicht rechtsZum Artikel „Bündnis gegenRechts nimmt AfD in denFokus“ im dk am 9. April:

Dr. Albrecht Weber

Delmenhorst

Für die Konservativen inden Unionsparteien undehemaligen CDU/CSU-Wählern erscheint die„Werteunion“ als ein Hoff-nungsschimmer in der ver-krusteten Parteienland-schaft. Selbst in ihrem Ka-binett spürt Mrs. Europaden Gegenwind. Man darfgespannt sein, wie die For-mulierungsstrategen dieseneue Gruppierung herun-terspielen. Diese Neugrün-

dung innerhalb der Uni-onsparteien könnte vieleAfD-Wähler zurückholen,und an den Namen könnteman sich auch gewöhnen.Sollten die Demoskopenzu diesem Vorgang Umfra-gen starten, kann man ih-nen nur wünschen, dasssie nicht wieder so falschliegen, wie bei den US-Wahlen, dem Brexit undjüngst bei den Wahlen inUngarn.

WERTEUNION

Wähler zurückgewinnenZum Artikel „Merkel-Kriti-ker beschließen Manifest“im dk am 9. April:

Walter Pirr

Delmenhorst

Kuhnke: Neue Ideen

für die Innenstadt

mbus DELMENHORST. Diewieder aufgeflammteStandortfrage des JHD bie-te neue Ideen zur Gestal-tung der Innenstadt, sagtRatsherr Thomas Kuhnke,Bürgerforum/ Freie Wäh-ler/Unger. Zwar sei derStandort an der Wildeshau-ser Straße die sinnvollsteLösung für das JHD, doches gebe Alternativen zurBelebung der Innenstadt.Wichtiger als das Kranken-haus sei dabei, dass „dieHertie-Immobilie endlichmal weiter kommt und wirFakten über die zukünfti-gen Mieter erfahren“. NeueEinrichtungen könnten dieInnenstadt zusätzlich bele-ben: Ein Studentenwohn-heim für die nahen Univer-sitäten in Oldenburg, Vech-ta und Bremen sei vorstell-bar. Eine Seniorenresidenzkönne damit kombiniertwerden, ergänzt Kuhnke.Wichtig sei, dass die Mög-lichkeit bestehe, „zu agie-ren, statt zu reagieren“.

AUS DER POLITIK

DELMENHORST. Seit gut ei-nem Jahr ist Christoph Brun-ken Leiter des Stadtarchivs,dem Gedächtnis der Stadt.Der 1978 in Ostfriesland ge-borene Brunken hat sich indieser Zeit ein Bild machenkönnen von seinem Arbeits-platz. Und dieses Bild, es fälltduster aus, das hat er jüngstim Ausschuss für Bildung,Wissenschaft, Sport und Kul-tur beschrieben. Pointiert,mitunter sarkastisch und vorallem: sehr detailliert. Und –das wurde deut-lich – mit großerLeidenschaft fürseinen Beruf.

Zu dem Bildgehörte der DankBrunkens an dieStadtbücherei füreinen ausgeson-derten alten Ak-tenwagen – das Archiv habebis dato über keinen verfügt– und für gebrauchte Stühle,die die Jahrzehnte altenStühle im Nutzerbereich desArchivs ersetzen. Ein spre-chendes Bild, aber Brunkenging noch mehr ins Detail.„Das Magazin ist voll. DieRaumreserven reichen nurnoch begrenzt“, sagte er. Zu-dem erfülle das Archiv nichtdie Anforderungen, die fürdie sichere Verwahrung vonArchivgut notwendig sei.„Hier überhaupt einen Stan-dard zu erreichen, wäre einZiel, das setzt aber mehr Per-sonal, mehr Sachmittel undmehr Platz voraus“, sagteBrunken.

Mittel für die Entei-sung/Entrostung von Aktenfehlen laut Brunken ebensowie Mittel „um Akten in Um-

schläge zu verpacken und zukonservieren oder wenigs-tens zu kartonieren“. Wasnicht verpackt sei, zieheStaub an und Sporen, beton-te Brunken. In den Archiv-räumen im Wasserturm undim City Center gebe es be-reits Pilzbefall. „Kostbarkei-ten sind bereits betroffen,dies zu behandeln kostetGeld.“ Vieles sei bald unwie-derbringlich verloren. EinSchadenskataster könnenicht angegangen werden,weil es an Zeit fehle.

Als „Einzelkämpfer“ be-zeichnete sich Brunken, derauch kritisierte, dass es eine„ernsthafte Anbietungskul-tur“ bisher nur im Ausnah-mefall gab – heißt im Klar-text: Die Verwaltung stelltnicht alles so zur Verfügung,wie es eigentlich vorgesehenist.

Auch die Erschließung desBestands siehtBrunken kritisch:„Wir wissen invielen Fällen garnicht, was wirhier haben.“Zentner von Un-terlagen lägeneinfach herum. Esgebe auch keine

Archivdatenbank.Anderthalb zusätzliche

Vollzeitstellen für den Alltag,gar vier Stellen, um in 15 Jah-ren einen Mindestlevel inpuncto Erschließung undEinlagerung zu erreichen,rechnete Brunken vor, wohl-wissend, dass diese Stellenkaum geschaffen werden.

Seinem Vorgänger WernerGarbas machte Brunken üb-rigens keinen Vorwurf: Derhabe sein Leben dem Archivgewidmet und befände sichim wohlverdienten Ruhe-stand. „Wir stehen im Kon-takt“ sagte Brunken. SeinDank richtete sich an seinebeiden Teilzeitmitarbeiterin-nen, die sich in der Zeit zwi-schen Garbas‘ Abschied undBrunkens Start – ein Jahrlang – „verdienstvoll um dasArchiv gekümmert haben“.

Pilzbefall und PlatzproblemeBestandsaufnahme: Stadtarchivar Christoph Brunken findet im Fachausschuss deutliche Worte

;GKV⁽IWV⁽GKPGO⁽2CJT⁽KUV;VCFVCTEJKXCT⁽+JTKUVQRJ*TWPMGP⁽KO⁽)OV⁽o⁽BGKV⁽IGmPWI_⁽UKEJ⁽GKP⁽*KNF⁽XQP⁽UGKmPGO⁽)TDGKVURNCV\⁽\W⁽OCmEJGP^⁽1O⁽.CEJCWUUEJWUUUVGNNVG⁽GT⁽LGV\V⁽GKPG⁽GTmP©EJVGTPFG⁽*KNCP\⁽XQT̂

Von Marco Julius

Stadtarchivar Christoph Brunken fürchtet um Teile des Bestands. „Kostbarkeiten“ seien bereits von Pilzen

befallen. ARCHIVFOTO: DIRK HAMM

ÖÖ

Zentner vonUnterlagen liegen

einfach herum.juls DELMENHORST. In derVolkshochschule auf derNordwolle wird am heuti-gen Freitag um 18 Uhr dieAusstellung „A Letter toDebbie“ eröffnet. Das Aus-stellungsprojekt zum Ge-denken an die Befreiungder Außenlager des KZ Da-chau in der künstlerischenBearbeitung von YardenaDonig-Youner ist bis zum 9.Mai zu sehen. Inge undChristian Glaß werden heu-te nach der Eröffnung ausdem Buch „A Letter to Deb-bie“ lesen.

Ausstellungin der VHS

Tacheles geredet, das hatStadtarchivar ChristophBrunken im Fachausschuss.Gefallen hat das offenkun-dig nicht jedem. Ein Blick indie Reihe der anwesendenVerwaltungsgranden mach-te das während des Rede-beitrags deutlich. SeinenVortrag konnte der Archivargar nicht zu Ende bringen.Die Redezeit reichte schlichtnicht aus für seine Be-standsaufnahme. Nun ist esimmer unangenehm, wennjemand Dinge ausspricht,die wehtun. Selbst dann,

wenn es sich bei diesenDingen aller Wahrschein-lichkeit nach um Tatsachenhandelt.

Mit Brunken steht demStadtarchiv ein Mann vor,der weiß, wovon er spricht.Wer seinen Auftritt als Pa-nikmache versteht, liegtebenso falsch wie RatsfrauAndrea Lotsius (Fraktion

SPD & Partner), die dem Ar-chivar im Anschluss an sei-ne Bestandsaufnahme fastübergriffig gefühlig sagte:„Ich habe den Eindruck, Ih-nen geht es nicht gut“.Brunken geht es nicht umMitleid, das ist deutlich ge-worden. Es geht ihm auchnicht darum, zu sagen, dasser der Aufgabe nicht ge-wachsen ist. Ihm geht esnur um eine Sache, für dieer vollen Einsatz zeigt – umdie Zukunft des Archivs.

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