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Kurzreferate 277 Medulla und Pons, Hyppocampus, Hypothalamus, Thalamus) auf- getragen wurden. Da auf den R6ntgenfilmen der gleichartig chromato- graphierten iibrigen Organextrakte vom gleichen Versuchstier (Leber, Niere, Iterz, Lunge, Blur) keine vergleichbaren Fraktionen zu erkennen waren, muB angenommen werden, dal~ die Filmschwi~rzungen der Gehirn- Platten yon Metaboliten des 3-Acetylpyridins stammen, die im ZNS entstanden sind. Das Fehlen eines Metaboliten im Kleinhirn spricht daffir, dab 3-Acetylpyridin in GroB- und Kleinhirn verschieden umgesetzt wird, das Kleinhirn also einen anderen Stoffwechsel hat als das GroBhirn. Naeh s~ulenchromatographischer Fraktionierung (Dowex50XS) yon Extrakten aus 19 GroB- bzw. Kleinhirnen die 6 Std nach der Applikation von 100 mg/kg 3-Acetylpyridin (9 Tiere 14C-3-AP) gewonnen wurden, konnte aus einer nur bei dem Grol~hh'nextrakt auftretenden Fraktion des w~Brigen S~uleneluates eine Verbindung isoliert werden, die 4,3 °/o der gesamten laC-Aktivit~t des Gehirns entsprach. Diese Verbindung war im Kleinhirnextrakt nicht naehweisbar und hatte ein UV-Spektrum mit einem Minimum bei 244 m# und einem Maximum bei 264 m# (sauer, alkalisch, neutral unver~ndert). Es wird angenommen, da2 diese Verbin- dung der diinnschichtchromatographisch im gesamten ZNS auBer im Kleinhirn nachweisbaren entspricht. Die weitere Analyse dieser Stoff- wechseldifferenz zwisehen GroB- undKleinhirn kann einen erstenEinblick in den Stoffwechsel verschiedener Hirngebiete ermSglichen. Literatur ~ANDERATH, K." Bioehim. biophys. Acta (Amst.) 61, 853 (1962). Dr. med. VOL•ER NEUHOFF, Pharmakologisches Inst. der Freien Universit~t, I Berlin 33 (Dahlem), Thielallee 69/73 Demonstration einer Apparatur zur Mikros[iulenehromatographie. Von V. ~EUHOFF und H. DIETZ Es wir4 ein Geriit demonstriert (AuBenmaBe 45 ×45 × 45 cm), mit dem Mikros~ulen yon 0,5--3 mm Durchmesser und 1--5 m Litnge in einem temperaturkonstanten Raum so angeordnet sind, daB fiber einen Tropfenz~hler fraktioniert werden kann. (Fraktionsvolumen zwischen ca. 20--1000#1.) Der fallende Tropfen 16st ein Quecksilberrelais mit Kaltkathoden-Thyratron-R6hre aus und schaltet ein Schrittwerk bis zur eingestellten Tropfenzahl (2, 5, 8, 17 und 35 Tropfen) welter. Ein zweites Quecksilberrelais schaltet dann einen Drehtischmotor ein, der das fol- gende Reagensgl~schen (1 ml Volumen) unter den Tropfenz~hler trans- portiert. Uber eine Kontak$scheibe wird eine Motorbremse so gesteuert, daB die Reagensgi~schen genau unter den Tropfenz~hler justiert sin4.

Demonstration einer Apparatur zur Mikrosäulenchromatographie

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Kurzreferate 277

Medulla und Pons, Hyppocampus, Hypothalamus, Thalamus) auf- getragen wurden. Da auf den R6ntgenfilmen der gleichartig chromato- graphierten iibrigen Organextrakte vom gleichen Versuchstier (Leber, Niere, Iterz, Lunge, Blur) keine vergleichbaren Fraktionen zu erkennen waren, muB angenommen werden, dal~ die Filmschwi~rzungen der Gehirn- Plat ten yon Metaboliten des 3-Acetylpyridins stammen, die im ZNS entstanden sind. Das Fehlen eines Metaboliten im Kleinhirn spricht daffir, dab 3-Acetylpyridin in GroB- und Kleinhirn verschieden umgesetzt wird, das Kleinhirn also einen anderen Stoffwechsel hat als das GroBhirn. Naeh s~ulenchromatographischer Fraktionierung (Dowex50XS) yon Extrakten aus 19 GroB- bzw. Kleinhirnen die 6 Std nach der Applikation von 100 mg/kg 3-Acetylpyridin (9 Tiere 14C-3-AP) gewonnen wurden, konnte aus einer nur bei dem Grol~hh'nextrakt auftretenden Fraktion des w~Brigen S~uleneluates eine Verbindung isoliert werden, die 4,3 °/o der gesamten laC-Aktivit~t des Gehirns entsprach. Diese Verbindung war im Kleinhirnextrakt nicht naehweisbar und hatte ein UV-Spektrum mit einem Minimum bei 244 m# und einem Maximum bei 264 m# (sauer, alkalisch, neutral unver~ndert). Es wird angenommen, da2 diese Verbin- dung der diinnschichtchromatographisch im gesamten ZNS auBer im Kleinhirn nachweisbaren entspricht. Die weitere Analyse dieser Stoff- wechseldifferenz zwisehen GroB- undKleinhirn kann einen erstenEinblick in den Stoffwechsel verschiedener Hirngebiete ermSglichen.

Literatur

~ANDERATH, K." Bioehim. biophys. Acta (Amst.) 61, 853 (1962).

Dr. med. VOL•ER NEUHOFF, Pharmakologisches Inst. der Freien Universit~t,

I Berlin 33 (Dahlem), Thielallee 69/73

Demonstration einer Apparatur zur Mikros[iulenehromatographie. Von V. ~EUHOFF und H. DIETZ

Es wir4 ein Geriit demonstriert (AuBenmaBe 45 ×45 × 45 cm), mit dem Mikros~ulen yon 0,5--3 mm Durchmesser und 1--5 m Litnge in einem temperaturkonstanten Raum so angeordnet sind, daB fiber einen Tropfenz~hler fraktioniert werden kann. (Fraktionsvolumen zwischen ca. 20--1000#1.) Der fallende Tropfen 16st ein Quecksilberrelais mit Kaltkathoden-Thyratron-R6hre aus und schaltet ein Schrittwerk bis zur eingestellten Tropfenzahl (2, 5, 8, 17 und 35 Tropfen) welter. Ein zweites Quecksilberrelais schaltet dann einen Drehtischmotor ein, der das fol- gende Reagensgl~schen (1 ml Volumen) unter den Tropfenz~hler trans- portiert. Uber eine Kontak$scheibe wird eine Motorbremse so gesteuert, daB die Reagensgi~schen genau unter den Tropfenz~hler justiert sin4.

278 Kurzreferate

Ffir dieses Ger/tt wurde eine Schlauehpumpe cntwickelt, die fiber ein Druckmanometer von 0--1,5 at regulierbar ist. Der ffir die jeweilige Mikros/~ule angemessene Druck wird von einem dritten Quecksilberrelais gesteuert. Mit Hilfe der Druckpumpe kann die mit einem Ionenaus- tauscher geffillte Mikrosiiule mit dem Untersuchungsmaterial und an- schlieBend mit der Elutionsflfissigkeit beschiekt werden. Der vom Dreh- tischmotor transportierte Fraktionssammler kann 200 Reagensglitschen aufnehmen. Ein Endschalter unterbricht den gesamten Stromkreis wenn das letzte Reagensgl/ischen den Tropfenzi~hler passiert hat. Gleichzeitig wird auch die Druckpumpe ausgeschaltet und dadurch die weitere Frak- tionierung unterbrochen.

Dr. med. V. NEUHOFF, Pharmakologisehes Inst. der Freien Universit£t, 1 Berlin 33 (Dahlem), Thielallee 69/73

Desensibilisierung adrenerger Receptoren dutch Sympathikomimetica. Von H. 0BENAUS und 0. HORNYKIEWICZ

1. Eine Toleranz des Rattenblutdrucks gegen Testdosen von l-Adrenalin (l-A), 1-Noradrenalin (1-NA) und 1-Isoprenalin (1-Iso) wurde dutch i.v. Infusion folgender sympathikomimetischer Amine (in der Reihenfolge ihrer relat. Wirkungsst/~rke) hervorgerufen: 1-m-Sympa- tol, d-NA, d-A, Epinin, d-m-Sympatol, 3-Methoxy-A und Phenylathyl- amin (Dosis : zwischen 5 und 80 mg/Tier). Die Toleranz des Blutdrucks war dosisabh/tngig und, bei kleinen Dosen, reversibel.

2. Wie die Blockade der 1-Iso-Blutdruckwirkung zeigt, wurden auch die fi-Receptoren blockiert, was am Meerschweinchen-Bronchospasmus best/~tigt wurde.

3. Es wird angenommen, dab die Toleranz durch Desensibilisierung (Blockade) der adrenergen ~- und fl-Receptoren mittels der verwendeten sympathikomimetischen Amine verursacht wurde.

4. Die Katecholamin (----KA)-Speicher der adrenergen Nerven- endigungen scheinen die Entstehung der Toleranz indirekt zu beein- flussen : an Reserpin-vorbehandelten Tieren lieB sich die Toleranz leiehter als bei nicht behandelten Tieren erzielen. Das k6nnte dafiir sprechen, dab die Intaktheit der KA-Speicher der Entstehung der Toleranz ent- gegenwirkt.

5. In der Phase der Wiederkehr der EmpfiIldlichkeit wurde oft eine Phase der Uberempfindlichkeit des Blutdrucks gegen 1-NA gesehen. M6g- licherweise waren die adrenergen Receptoren in dieser Phase bereits frei vom desensibilisierenden Amin, w/thrend die KA-Speicher noch immer besetzt (blockiert) waren und daher das injizierte NA nieht aufnehmen, d. h. inaktivieren konnten.