Der Befähigungsansatz Der Befähigungsansatz ((Capability ApproachCapability Approach) )

als Perspektivenwechsel in der als Perspektivenwechsel in der Förderung junger Menschen Förderung junger Menschen

Capability Approach – was ist das?Capability Approach – was ist das?

Ursprünglich vor 30 Jahren in der Entwicklungspolitik Ursprünglich vor 30 Jahren in der Entwicklungspolitik entstanden (Amartya Sen und Martha Nussbaum)entstanden (Amartya Sen und Martha Nussbaum)

Kerngedanke:Kerngedanke: Armut bzw. Wohlstand wird nicht nur an dem jeweiligen Armut bzw. Wohlstand wird nicht nur an dem jeweiligen LebensstandardLebensstandard

gemessen,gemessen,

sondern ebenso an allgemeinen und individuellen sondern ebenso an allgemeinen und individuellen Verwirklichungschancen.Verwirklichungschancen.

Zielperspektive:Zielperspektive: Menschen befähigen, (für sich) wirksamer ein „gutes Leben“ anzustreben Menschen befähigen, (für sich) wirksamer ein „gutes Leben“ anzustreben

Aktuelles „Modethema“ in der aktuellen Diskussion um Aktuelles „Modethema“ in der aktuellen Diskussion um Theorien Sozialer ArbeitTheorien Sozialer Arbeit

PerspektivenwechselPerspektivenwechsel

VerbesserungVerbesserungvonvonVerwirklichungschancenVerwirklichungschancen

statt Konzentration aufstatt Konzentration auf– ProblemeProbleme– BenachteiligungenBenachteiligungen– DefiziteDefizite– HemmnisseHemmnisse

UnbedingtesUnbedingtes Ernstnehmen Ernstnehmen von AdressatInnen von AdressatInnen

als Subjekte /als Akteure ihres Lebens als Subjekte /als Akteure ihres Lebens

Der Capability ApproachDer Capability Approach

verbindet verbindet das Streben nach individueller das Streben nach individueller Entfaltung mit dem Entfaltung mit dem gleichzeitigengleichzeitigen Streben Streben nach gesellschaftlichen Veränderungen, nach gesellschaftlichen Veränderungen,

geht aus vom dem Recht eines geht aus vom dem Recht eines jedenjeden Menschen auf ein „gutes Leben“,Menschen auf ein „gutes Leben“,

und geht aus von dem Recht eines jeden, und geht aus von dem Recht eines jeden, selbstselbst zu definieren, was für ihn oder sie zu definieren, was für ihn oder sie ein „gutes Leben“ sei.ein „gutes Leben“ sei.

Der Capability Approach setzt Der Capability Approach setzt dabei darauf:dabei darauf:

dass selbstwirksame Menschen mehr dass selbstwirksame Menschen mehr Verantwortungsgefühl entfalten,Verantwortungsgefühl entfalten,dass respektvolles und wertschätzendes dass respektvolles und wertschätzendes Verhalten „ansteckend“ wirken, Verhalten „ansteckend“ wirken, dass die Entfaltung realer dass die Entfaltung realer Verwirklichungschancen gleichzeitig Verwirklichungschancen gleichzeitig Verantwortungsbewusstsein fördertVerantwortungsbewusstsein fördertund dass rechtliche oder ökonomische und dass rechtliche oder ökonomische Änderungen nicht Änderungen nicht VoraussetzungVoraussetzung sind für sind für bessere Verwirklichungschancen (bessere Verwirklichungschancen (Unterscheidung Unterscheidung zwischen zwischen aktivenaktiven und und passivenpassiven Freiheiten). Freiheiten).

Der Capability Approach ist somitDer Capability Approach ist somit

ein gerechtigkeitstheoretischer Ansatz, ein gerechtigkeitstheoretischer Ansatz,

ein Ansatz, der allerdings ein Ansatz, der allerdings nichtnicht allgemeingültig allgemeingültig zu definieren sucht, was gerecht ist,zu definieren sucht, was gerecht ist,

für den vielmehr der für den vielmehr der DiskursDiskurs darüber zentral ist, darüber zentral ist, was als gerecht oder ungerecht was als gerecht oder ungerecht empfundenempfunden wird, wird,

- und der dabei - und der dabei ungleicheungleiche Fähigkeiten und Fähigkeiten und Voraussetzungen zu berücksichtigen sucht. Voraussetzungen zu berücksichtigen sucht.

Das heißt Abschied Das heißt Abschied nehmen vom:nehmen vom:

„Ich weiß besser, „Ich weiß besser, was für dich gut was für dich gut ist“ist“…..und all dem, was dann oft folgt!…..und all dem, was dann oft folgt!

Nicht LebensNicht Lebensbewältigungbewältigung (Böhnisch)(Böhnisch)

gilt künftig als das Zentrale im gilt künftig als das Zentrale im Leben,Leben,

sondern Lebens sondern Lebensentfaltungentfaltung und und Selbstverwirklichung.Selbstverwirklichung.

Gelingende Lebensentfaltung braucht ….Gelingende Lebensentfaltung braucht ….

VerwirklichungsVerwirklichungschancenchancen

– gesellschaftlich bedingtegesellschaftlich bedingte

– aus eigenen Fähigkeiten erwachsendeaus eigenen Fähigkeiten erwachsende

SelbstwirksamkeitsSelbstwirksamkeitsgefühlegefühle

Wertschätzende BeziehungenWertschätzende Beziehungen

AnerkennungsquellenAnerkennungsquellen

Handlungsleitend kann dann nur sein:Handlungsleitend kann dann nur sein:

Anstrengungen und Leistungen müssen Anstrengungen und Leistungen müssen sich sich subjektivsubjektiv für einen selbst lohnen. für einen selbst lohnen.Man muss sich als Akteur des eigenen Man muss sich als Akteur des eigenen Lebens empfinden (und respektiert Lebens empfinden (und respektiert fühlen).fühlen).Und Ziel ist letztlich immer die Entfaltung Und Ziel ist letztlich immer die Entfaltung des eigenen Jugenddes eigenen Jugendwillenswillens, nicht ein von , nicht ein von außen definiertes außen definiertes Jugendwohl.Jugendwohl.

… … und gerade nicht (mehr)und gerade nicht (mehr) jene allzu üblichen Muster wie … jene allzu üblichen Muster wie …

fürsorglich-paternalistisch, ideologisch oder auch religiös-fürsorglich-paternalistisch, ideologisch oder auch religiös-fundamentalistisch begründetes Handeln,fundamentalistisch begründetes Handeln,

ganz selbstverständlich hierarchisch angelegte helfende, ganz selbstverständlich hierarchisch angelegte helfende, unterstützende, fördernde oder beratende Prozesse,unterstützende, fördernde oder beratende Prozesse,

oder auf Aufklärung oder Methoden der Motivierung oder oder auf Aufklärung oder Methoden der Motivierung oder Aktivierung setzende Vorgehensweisen.Aktivierung setzende Vorgehensweisen.

Und gerade der Alltag engagierter Gutmenschen Und gerade der Alltag engagierter Gutmenschen ist voll davon. ist voll davon.

Vielen Dank !

(Ausschnitt aus einem Flugblatt)