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Der Bildhauer Polyklet Author(s): Curt Wachsmuth Source: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 193-195 Published by: J.D. Sauerländers Verlag Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23078805 . Accessed: 19/05/2014 07:41 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Rheinisches Museum für Philologie. http://www.jstor.org This content downloaded from 91.229.248.145 on Mon, 19 May 2014 07:41:59 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der Bildhauer Polyklet

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Der Bildhauer PolykletAuthor(s): Curt WachsmuthSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, Vol. 23 (1868), pp. 193-195Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/23078805 .

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Archdologisches. 193

lich ohne bie Aufiofung, welche in ber Bonner Hanbfchrift fo gut wie im Reginensis feblt.

Zu bem Alcuin'fchen Gebichte babe ich folgenbe nachtrdgliche Vemertungen a« machen. Zundchft babe ich ben aweiten Vers beffel- ben Die duo quae totas moveant monosvllada lites ? noch als Luckenbuher auf lol. 41 r. bes cod. Gudianus 335 saec. X in Quart gefunben, wo jeboch cunetis fur totas unb monosillada gelefen wirb. - Von eben bemfelben Rdchfelgebicht bat brei Verfe luralich L. Mul- ler in 9l. Iabrb. f. Pbilol. 1666 S. 867 folg. aus ber Rottenborf- fchen Liviusbanbfchrift a« Leiben (Hls. Gronov. lol. 1) saec. XII ver- offentlicht, unb neuerbings (N. Iabrb. 1667 S. 497) aus ber fchon oben erwdbnten Vonner Hanbfchrift, wabrfcheinlich in bem Glauben, bah sie unebirt feien. Wenn bem auch nicht fo ift, fo bietet uns bie Vonner Hanbfchrift bas Intereffante, bah sie bie Verfe mil wie es fcheint absichtlichen Aenberungen enchalt. Zur Nequemlichkeit ber Lefer fehe ich biefelben bierber:

Die duo quae cunctis (cunctos Muller) moveant monosvl- lada sensus.

die duo quae moveant cunctas pronomina lites. meus. tuus. die duo quae kaciant pronomina nomina cunctis. ego. Nonn. I. K.

Archiiologisches.

Der Bildhaucr Polyllet.

Durch Zuruckfichrung einiger uns echaltener Marmorwerke, bes Neapler Iuno-Kopfes, ber Dorypboros-Statuen, ber Minerva in Villa Albani, auf ben Bilbbauer Polyklet ift es gerabe in jungfler Ieit enblich gelungen, bie lunfllerifche Perfonlichkeit biefes ebenburtigen Ri' valen bes Pbibias aus ben verfchwommenen Umrissen, in benen wir sie bisber fchaulen , beraustreten unb eine lebensvollere Geftalt gewinnen au lassen. Nei bem lebbaften Intereffe, welches baburch jetzt in ar- chdologifchen Kreifen Polyklet augewanbt ift, wirb es erlaubt fein, ein- mal ausbrucklich auf sinen recht charatteriflifchen Ausfpruch bes Man- nes binauweifen, welcher - foviel ich febe - ber Aufmerkfamleit ber Archdologen bislang entgangen ift. Derfelbe finbet sich in ben Neften bes lebrreichen Nerkes, bas gegen Enbe bes aweiten Iabrbunberts v. Cbr. (er wirb aumeift, aber fdlfchlich, noch ein Icchrbunbert fruber gefeht) Pbilon aus Byaana uber Vlechanik fchrieb; bort beiht es im zweilen Kap. bes vierten Nuches ne^/ /3eXo7lo<txcl)^ (I^atnematici Mus. f. Phil. N. F. XXIll. ^

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194 Midcellen.

6r»soi ber Thevenot'schen Audgabe S. 50, Kochly unb Ruftow'd griechifche Krie^dfchriftfteller Nb. I S. 242) folgenbermahen ;

^c5l7«^ ^pcov^' oexe/ap e^«^ r^7 ^eXXo^re Xe^e<7^«5 « r o /«^

(7^«/. 7ov «vro> F^ r^clTlop xu/ s/i/ r«vr?/( ̂5 ^c/vi/x (bem Gefchuhbau) <7v^/3a,^kt ckeu noXXwp tt(,iHucop l7v^rcXo^6^a)^ rcov e^tt)^ /uix^ocp 6^ ro55 xar« ^c(lv5 7r«(,cxj3«l7l^ 7ioe?/l7a^c-

Zu einer dhnlichen Kontroverfe, wie ber anbere feit v. b. Lau- nih' Anregung fo verfchieben gebeutete^ Polykletifche Audfpruch, /«Xe. Tico'rcerop c/v«e rn e^/o^ or«v kl' o^,i/t 0 71^X05 /c^rcet, roirb biefe technifche Aeuherung bed Kunftlerd wohl leinen Anlah geben, benn ed liegt auf ber Hanb, roie vorlrefflich fie mit ben bekannten Zeugnissen bes Alterthumd uber felne kunftlerifche Eigenthumlichkeit ubereinkommt. Wenn biefe fchon zu ber Erkenntnih hinfuhrten, bah Polyklet einen Kanon ber Korperbilbung zu geroinnen suchte, inbem er bie normalen Verhdltnisse ber einzelnen Korperlheile zu einanber unb zum Ganzen burch fefte malhematische Proportionen beftimmte, fo fagt er felbft hier ganz unzweibeutig, ,,bad Richtige laffe fich fo ziemlich burch eine Reihe von gahlen finben," b. h. ed kommt fur korrekte Herftellung einer Vilbfdule vor Allem barauf an, bid in'd Einzelnfte hinein bie richtigen gahlenverhdltniffe (in ber Korperbilbung) genau einzuhalten : benn, wenn man fich - mit ben amvenbenben Morten Philo'd zu reben - hier auch nur unbebeutenbe Abweichungen erlaubt, fo wirb bad Ganze fehlerhaft.

Uebrigend Halle ich ed nicht fur zufdllig, bah gerabe Polyklet ed ift, von bem zroei fo bezeichnenbe auf bad Technifche ber Arbeit be- zugliche Audfpruche - bie in unferer tunftgefchichtlichen Trabition ganz vereinzelt baftehen - berichtet werben. Vielmehr erkldrt ed sich, irre ich nicht, einerfeitd allerbingd burch bie gefammte ,,lritifch-reflek- tirenbe" Richtung feiner lunftlerifchen Thdtigleit, bie Werke fchuf rss ^iv re^v?/ x«XXec7r« rco^ Ticivrcov (Strabo VIII S. 372), aud welcher ein Aufslellen beftimmter Kunftregeln sich nothwenbig ergab; zum anbern aber mag ed auch baher ruhren, bah Polyklet sich felbft fchriftlich uber bie Technit feiner Kunst ausgefprochen hatte. Eine folche Schrift bed Polyklet mit Bursian (in Erfch unb Gruber'd En- cyklop. Sect. I Vb. I.XXXIII S. 382) ald undckt zu verbdchtigen, weil sie erst Galen 6s Uippoor. ot ?1»t. plaoiti3 V 3 citirt, ift urn fo weniger Grunb, ald gerabe in ber Periobe, in bie bad Leben bed Polyklet fdllt, wie uberhaupt bamald in Hellad bad Streben nach rationell-wiffenfchaftlicher Negrunbung erwacht, auch auf bem Kunst- gebiet eine berartige theorelifche Schriftftellerei anhebt (vgl. z. N. bie Schrift bed Iltinod uber ben Parthenon). Iugleich leuchtet ein, eine wie paffenbe Stelle obige Aeuherung Polyllet's in einer Schrift fin-

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Antiquarifcheg. 195

ben lonnte, in welcher ber Kunftler ,,bag Verhdltnih beg Fingerg zum Finger, aller Finger zur flachen Hanb, ber Hanb zur Hanbmurzel, ber Hanbmurzel zum Ellenbogen, beg Ellenbogeng zum Arm unb fo jebeg Theileg zum anbern" barlegte. Geht biefe Combination nicht fehl, fo sinbet ermunfchte Vefchmichtigung auch ein Nebenken, mag sich bei bem notorifchen Charakter ber oft rein anekdotenhaften kunfthiftori- fchen Ueberlieferung beg Alterthumg aufbringen muh, auch gelegent- lich fchon geduhert ift (f. Gerharb'g archdol. Anzeiger 1864 S. 277), ber Zmeifel, ob unb in miefern.ein angeblich Polykletifcher Augfpruch auch mirklich anf Polyllet zuruckgefuhrt merben burfe.

Curt Wachgmuth.

Antiquarisches.

Zum HymnuS auf den Delischen Apollon. Die Verfe 161 - 164 im obigen Hymnug sinb, fo viel ich ver-

ftehe, noch unerkldrt, unb boch sinb fie, menn man bie ganze Stelle von V. 156 an im Zufammenhang betrachlet, fo fchmer nicht zu erlldren; zugleich aber ift bie Sache, ba eg sich urn einen alten, nur an biefer Stelle ermdhnten Cultuggebrauch hanbelt, michtig genug, urn biefelbe einen Augenblick ndher ing Auge zu faffen.

Ohne alle Schmierigkeit sinb bie Verfe 156 - 160. Auher ben hyporchematifchen Chorgefdngen ber Panegyristen (149 f.) fagt ber Dich- ter, tragen bie belifchen Iungfrauen Hymnen (Nomen) auf Apollon unb im unmittelbaren Anfchluh (avrtc «l)) auf Artemis unb Leto vor, melche mit Apollon gemeinfamen Cult auf Delog hatten. Dann aber fdhrt er fort, fingen sie, gebenkenb alter Manner unb Frauen (auf biefe) einen Hymnug. Dah biefe allen Manner unb Frauen bie hyperboreifchen Perphereeg unb bie Iungfrauen Laobike unb Hype- roche, vielleicht auck Opig unb Arge feien, mag von ben neueren Herauggebern ber Hymnen zuerft Matthid, geftuht auf Spanheim zu Kallimachog H. auf Delog p. 561, auggefprochen hat, bieg hdtte man nicht aufgeben follen, mie eg Franke thut, ber eg probabiiius finbet, omuiuo heroes et heroiuas inteiiegi. Denn eg ift gar nicht abzu- fehen, mie bie heroes et heroinae omuino bazu gelommen fein foll- ten, von ben belifchen Iungfrauen bei ber ionifchen Panegyrig beg Apollon im Anfchluh an biefen nebft feiner Mutter unb Schmefter in Hymnen gefeiert zu merben ; mag Franke hinzufugt: quorum laudeg lestis diebus eelebratas esse satis uotum est, fagt offenbar fur ben hier vorliegenben Fall gar Nichtg. Mit Necht ift alfo, mdhrenb Schmenck in ben Anmerkungen zu feiner Uebersehung ber Hymnen bag Richtige ermdhnt, aber baran vorbeifteuert, Baumeifter zu ber 5lte« ren Erkldrung zuruckgetehrt. Man braucht in ber That auch nur zu

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