2
P. Plath: ~achweis erhShter Lautst~rkenunterschiedsempfindliehkeit 515 schwerh6rigkeit und neuraler HSrstSrung jeweils ein statistisch si- gnifikanter Unterschied besbeh$. Die Irrgumswahrscheinlichkeit ist kleiner als 0,25~ . Die physiologische Differenz zwischen Ton- und Rauschreflex- schwelle karm erkl/irt werden durch das Innervationsmuster der/~uBeren I{aarzellen, das zu einer r/~umlichen Summation fiihrt. Kommt es bei der Innenohrschwerh6rigkei~ zu einer Seh/~digung vor allem der /~uteren Haarzellen, so verringert sieh diese Reflexschwellendifferenz. ])as Aus- einanderrficken yon Ton- und Rausehreflexschwelle bei der neuralen HSrstSrung erkl&r$ sich dadurch, dab in einem neuralen 1kTetzwerk mit lateralea Hemmungsmechanismen die inhibitorischen Vorg/~nge st/~rker beeintr/~ch$igt werden Ms die excitatorischen, weIm einzelne Nerven- zellen absterben. Da die Methode objektiv, d. h. nicht auf die Aussage des Patienten angewiesen ist, ist sie aueh fiir die Kinderandiologie geeignet. (LEsser (Dfisseldorf): Zur Frage yon tterrn Lehnhardt: Bei der hier beschrie- benen Untersuchung haben wir mit Schmalbandrauschen konstanter Bandbreite gearbeitet. Das ist technisch besonders einfach. Im vergangenen Jahr haben wir auf der Audiologentagung in ~finster auch tiber Messungen mi$ Breitbandrausehen berichtet. Dieses Rauschen wurde aus Terz- b~ndern so zusammengesetzt, dal] der Abstand zwischen der Terzreflex-SchweHe des Patienten und dem Spektrum des Breitbandranschens im gesamten Frequenz- bereich gleich ist. Diese ~ethode ist aufwendiger, ermSglicht es aber, peripher- neurale Sf2irungen yon zentralen zu unterscheiden. 69. P. Plath (Aachen): Der dI-Differenz-Test zum Nachweis erhiihtcr Lautst~rkenunterschiedsempfindliehkeit The dI-Differenee-Test As Ecidence for Increased Loudness dif- ferential sensitivity Summary. The difference of the difference limens for intensity at 10 and 40 dB SL proves an alteration of auditery dynamics with high significance, especially near hearing threshold. By use of a test tone duration of about 1 sec with an amplitude modulation frequency of 4 Hz, the significance of the dI-difference-test is better than that of the classical Lfischer-Zwislockitest, and in single cases, especially in old patients, it beats the SISI-test. Therefore, the dI-difference-test, which necessitates only a few minutes and is easy for the patients, serves as superior method for dif- ferentiating between cochlear and retrocochlear lesions. Wenn man die Lautst/~rkenunterschiedsschwelle des Geh6rs bei 10 und 40 dB SL bestimmt, dana zeigt die Differenz der beiden Werte mit hoher Signifikanz eine Xnderung der Dynamik des GehSrs an, ins- besondere in N/~he der HSrsehwelle. Bei Verwendung kurzer TesttSne

Der dI-Differenz-Test zum Nachweis erhöhter Lautstärkenunterschiedsempfindlichkeit

  • Upload
    p-plath

  • View
    219

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der dI-Differenz-Test zum Nachweis erhöhter Lautstärkenunterschiedsempfindlichkeit

P. Plath: ~achweis erhShter Lautst~rkenunterschiedsempfindliehkeit 515

schwerh6rigkeit und neuraler HSrs tSrung jeweils ein statist isch si- gnifikanter Unterschied besbeh$. Die Irrgumswahrscheinl ichkei t ist kleiner als 0,25~ .

Die physiologische Differenz zwischen Ton- und Rauschreflex- schwelle karm erkl/irt werden durch das Innerva t ionsmus te r der/~uBeren I{aarzellen, das zu einer r/~umlichen Summat ion fiihrt. K o m m t es bei der Innenohrschwerh6rigkei~ zu einer Seh/~digung vor allem der /~uteren Haarzellen, so verr inger t sieh diese Reflexschwellendifferenz. ])as Aus- einanderrficken yon Ton- und Rausehreflexschwelle bei der neuralen HSrstSrung erkl&r$ sich dadurch, dab in einem neuralen 1kTetzwerk mi t la teralea Hemmungsmechan i smen die inhibitorischen Vorg/~nge st/~rker beeintr/~ch$igt werden Ms die excitatorischen, weIm einzelne Nerven- zellen absterben.

Da die Methode objektiv, d. h. n icht au f die Aussage des Pa t i en ten angewiesen ist, ist sie aueh fiir die Kinderandiologie geeignet.

(LEsser (Dfisseldorf): Zur Frage yon tterrn Lehnhardt: Bei der hier beschrie- benen Untersuchung haben wir mit Schmalbandrauschen konstanter Bandbreite gearbeitet. Das ist technisch besonders einfach.

Im vergangenen Jahr haben wir auf der Audiologentagung in ~finster auch tiber Messungen mi$ Breitbandrausehen berichtet. Dieses Rauschen wurde aus Terz- b~ndern so zusammengesetzt, dal] der Abstand zwischen der Terzreflex-SchweHe des Patienten und dem Spektrum des Breitbandranschens im gesamten Frequenz- bereich gleich ist. Diese ~ethode ist aufwendiger, ermSglicht es aber, peripher- neurale Sf2irungen yon zentralen zu unterscheiden.

69. P. Plath (Aachen): Der dI-Differenz-Test zum Nachweis erhiihtcr Lautst~rkenunterschiedsempfindliehkeit

The dI-Differenee-Test As Ecidence for Increased Loudness dif- ferential sensi t ivi ty

Summary. The difference of the difference limens for intensity at 10 and 40 dB SL proves an alteration of auditery dynamics with high significance, especially near hearing threshold. By use of a test tone duration of about 1 sec with an amplitude modulation frequency of 4 Hz, the significance of the dI-difference-test is better than that of the classical Lfischer-Zwislockitest, and in single cases, especially in old patients, it beats the SISI-test. Therefore, the dI-difference-test, which necessitates only a few minutes and is easy for the patients, serves as superior method for dif- ferentiating between cochlear and retrocochlear lesions.

W e n n man die Lautst/~rkenunterschiedsschwelle des Geh6rs bei 10 und 40 dB SL best immt, d a n a zeigt die Differenz der beiden Wer te mi t hoher Signifikanz eine Xnderung der D y n a m i k des GehSrs an, ins- besondere in N/~he der HSrsehwelle. Bei Verwendung kurzer TesttSne

Page 2: Der dI-Differenz-Test zum Nachweis erhöhter Lautstärkenunterschiedsempfindlichkeit

516 P. Strauss und K. Alberty: Recruitment im kalibrierten Weber-Test

yon etwa 1 see Dauer mit einer Amplitudenmodulation yon 4 Hz ist die Aussagekraft des dI-Differenz-Testes nicht nur grSSer als die des Testes yon Lfiseher u. Zwisloeki, sondern sic iibertrifft in Einzelfs auch die des SISI-Testes. Der dI.Differenz-Test, der wenig Zeit erfordert und fiir die Patienten leieht verst/~ndlich ist, liefert damit eine weitere, wichtige MSgliehkeit zur lokalisatorischen Differentialdiagnose bei SehwerhSrig- keit.

70. P. Strauss und K. Alberty (a. G.) (Diisseldort): Recruitment im kaUbrierten Weber-Test naeh Stapedektomie

Recruitment in the Calibrated Weber-Test after Stapedeetomy

Summary. The function of the internal ear after a stapedectomy is controlled by lateralization to the operated ear using the Weber's hearing test. A shift of laterali- zation to the other ear indicates a decrease in the bone conduction. A recruitment of the operated ear is proved by a retrograde lateralization when striking the tuning- fork strongly. The quantitative evaluation of the recruitment in the "calibrated Weber's hearing test" using an audiometer and placing the bone-conduction receiver on the forehead, gives evidence of the post-operative internal ear function. This quantitative evaluation is obtained by determining the exact sound level in shifting the lateralization.

The results obtained from tests made on 50 stapedcctomized patients showed a decrease in the hearing ability of the operated ear, reaching a maximum on the 4th to the 6th postoperative day. The degree and the duration of the recruitment, and therewith of the i~ternal ear damage are indicative of the final bone conduction threshold.

Nach der Stapedektomie 1/~Bt sieh die Leistung des operierten Ohren dutch den Weber-Test prfifen. In den ersten Tagen naeh der Operatios ist h/~ufig ein Wechsel der Lateralisation aus dem operierten tamponier- ten Ohr in die Sch/idelmitte oder das Gegenohr zu beobachten. Bei sts angesehlagener Stimmgabel zeigt sieh die Lateralisation wieder rfickl/iufig in das operierte Ohr. Farrier u. Mitarb. haben bereits 1953 einen Test mit dem Audiometer ausgearbeitet, bei dem dureh den frontal aufgesetzten KnoehenleitungshSrer das Recruitment des operierten Ohres durch den Lateralisationswechsel auf Lautst/~rkes ge- messen wurde. Mit diesem kalibrierten Weber-Test wurden 50 stapedek- tomierte Patienten untersucht. Die Weber-Knoehenleitungssehwelle sank in den auf die Operation folgenden Tagen im hohen ~reqnenz- bereich deutlieh ab, bei den Spraehfrequenzen war eine merkliehe Sehwellenabwanderung nicht zu beobaehten. Zusgtzlieh zu dem AbfaU der Knoehenleitungssehwelle trat bei allen Frequenzen gleiehm/~Big ein Recruitment ein, das am 6. Tag ein Maximum yon etwa 50 ~ erreichte.