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Der Eileiter. Der Weg zur Schwangerschaft. Stand: 01.2021

Der Eileiter. Der Weg zur Schwangerschaft.€¦ · phie, HSG), die Bauchspiegelung (Laparoskopie, LSK) und die Ultraschallkontrastuntersuchung in 3D (Hysterosalpingo-Kon- trastsonographie,

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  • Der Eileiter. Der Weg zur Schwangerschaft.Stand: 01.2021

  • Wann?

    Wie?

    Was?

    Wie viel?

    Wer?

    Ultraschallkontrastuntersuchung (HyCoSy) – Was Sie wissen müssen

    Die UntersuchungDie Untersuchung erfolgt bis 2 Tage vor dem Eisprung. Ihre Periode sollten Sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr haben. Es handelt sich um eine nicht-invasive 3D Ultraschall Untersuchung in einer kurzen Narkose. Unter Narkose sind die Aufnahmen genauer und klarer erkennbar.

    Die Ergebnisse Nach der Untersuchung werden Ihnen das Ergebnis sowie die weiteren Schritte mitgeteilt.

    Die UnterschriftDie Einverständniserklärung für die Untersuchung benötigen wir bitte ausgefüllt und unterschrieben 24 Stunden vor der geplanten Untersuchung.

    Der AnrufBitte zwischen dem 1. – 5. Zyklustag anrufen!

    Die KostenDie Kosten für die Untersuchung betragen 360 EUR. Hinzu kommen 200 EUR für die Narkose.

    WICHTIG: Sobald Sie den Termin

    vereinbart haben, rufen Sie bitte die

    Narkoseärztin an (zu den genann-

    ten Telefon-Sprech zeiten der

    Anästhesistinnen), um mit ihr die

    geplante Narkose durchzusprechen.

    Den gelben Narkosebogen bitte zu

    diesem Gespräch zur Hand nehmen,

    da dieser besprochen wird.

    Weitere Informationen zum Behandlungsablauf am Untersuchungs-tag entnehmen Sie bitte dem Hinweisblatt zur ambulanten Narkose (dieses erhalten Sie zusammen mit der Einverständniserklärung).

  • Durch die Spülung der Eileiter verbessert sich nachweislich die Chance, schwanger zu werden. Das Überprüfen des Eileiters auf Durchgängigkeit und optimale

    Funktionsfähigkeit gehört zu den wichtigsten Untersuchungen, um eine natürliche Schwangerschaft zu ermöglichen. Heutzutage ist diese Untersuchung nichtinvasiv und mit einer faszinierenden 3D-Ultraschalltechnik in einer kurzen, leichten Schlafnarkose möglich.

    Was ist die Funktion des Eileiters?

    Unmittelbar nach dem Eisprung fängt der Eileiter wie eine Hand die Eizelle sanft auf. Daraufhin findet im Eileiter die Verschmel-zung der Eizelle mit der Samenzelle statt. Die befruchtete Eizelle wird anschließend von den zarten Flimmerhärchen des Eileiters innerhalb von einigen Tagen in die Gebärmutter getragen. Nur wenn diese Reise ohne Hindernisse in einem durchgängigen Ei- leiter verläuft, erreicht der Embryo die Gebärmutter, wo er sich schließlich einnistet. Deshalb ist der Eileiter tatsächlich so etwas wie der Weg, die Straße zur Schwangerschaft. Übrigens: Mit einem normalen Ultraschall lässt sich keinerlei Aussage über die Durchgängigkeit der Eileiter treffen!

    Der Eileiter transportiert die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter – ihre Funktionstüchtigkeit ist zentral für eine erfolg-reiche Schwangerschaft.

    Der Eileiter. Der Weg zur Schwangerschaft.

  • Mit welchen Verfahren untersucht man die Eileiterdurchgängigkeit?

    Es gibt derzeit drei Möglichkeiten, die Durchgängigkeit zu über-prüfen: die Röntgenkontrastuntersuchung (Hysterosalpingogra-phie, HSG), die Bauchspiegelung (Laparoskopie, LSK) und die Ultraschallkontrastuntersuchung in 3D (Hysterosalpingo-Kon- trastsonographie, HyCoSy).

    Die Röntgenkontrastuntersuchung der Eileiter wurde vor 20 Jah- ren noch häufig verwendet, spielt aber heute in Deutschland praktisch keine Rolle mehr. Die Bauchspiegelung ist seit Jahr-zehnten etabliert und wird noch immer sehr oft durchgeführt. Sie ist ein invasiver Eingriff und birgt Operationsrisiken. Unserer Meinung nach ist die Bauchspiegelung als Screeningtest zur Über- prüfung der Eileiterdurchgängigkeit nicht geeignet.

    Die Ultraschallkontrastuntersuchung (HyCoSy) ist ein nichtope- ratives, schonendes Verfahren, das seit über 20 Jahren erfolgreich angewandt wird. Die Ärzte am Kinderwunschzentrum an der Oper

    haben die HyCoSy im Jahr 1995 an der Universitätsfrauenklinik Göttingen erstmals in Deutschland etabliert und über die Jahre optimiert. Die Methode ist in vielen Studien überprüft worden. Alle Studienergebnisse zeigen: die HyCoSy ist sicher, unkompli-ziert und nebenwirkungsarm. Außerdem macht sie es möglich, gleichzeitig die Gebärmutter auf Veränderungen wie Polypen oder Myome hin zu untersuchen. Dadurch vermeidet man einen zusätzlichen operativen Eingriff, die so genannte Hysteroskopie.

    Von den drei Möglichkei- ten zur Eileiterdiagnostik

    ist die Ultraschallkontrast- untersuchung besonders

    schonend und sicher.

    Studien zeigen, dass die HyCoSy sicher, unkompli-ziert und nebenwirkungs-arm ist.

    Methode Vorteile Nachteile

    HSG n Visualisierung des kompletten Eileiter- verlaufes

    n Diagnose verschiedener Eileiterfunktions- störungen möglich

    n Spüleffekt erhöht wissenschaftlich erwiesen die Schwangerschaftsrate

    n Radioaktivität, mögliche allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel

    n Visualisierung der Eierstöcke nicht möglich

    HyCoSy n Visualisierung der Eierstöcke, der Gebär- mutter sowie (bei der dreidimensionalen Version) des kompletten Eileiterverlaufes in einer einzigen Untersuchung

    n Diagnose verschiedener Eileiterfunktions- störungen möglich

    n Diagnose verschiedener Gebärmutterverän- derungen möglich (Polypen, Myome usw.)

    n Spüleffekt erhöht wissenschaftlich erwiesen die Schwangerschaftsrate

    n Durchführung erfordert gut ausgebildetes Fachpersonal und professionelles Equipment

    LSK n Visualisierung von Beckenerkrankungen (Endometriose, Ablagerungen)

    n Behandlung dieser Beckenerkrankungen während der Untersuchung möglich

    n invasive Methode mit Narkosen längere Vorbereitungn stärkere Schmerzenn höhere Kosten

    Vorteile und Nachteile der Röntgenkontrastuntersuchung (HSG), Ultraschallkontrastuntersuchung (HyCoSy) und Bauchspiegelung (LSK)

    Nach Saunders et al. 2011

    Die Kosten für die Untersuchung betragen aktuell ca. 360 Euro und zusätzlich etwa 200 Euro für die Anästhesieleistungen. Nach der Befruchtung wandert der Embryo durch den Eileiter in die Gebärmutter, um

    sich dort einzunisten.

  • Was wird bei der HyCoSy genau gemacht?

    Bei der HyCoSy wird jeder Eileiter während eines gynäkologi-schen Ultraschalls mit einer natürlichen Gellösung gespült und im dreidimensionalen Ultraschallbild sichtbar gemacht. Dies ge- schieht über ein dünnes Schläuchlein, das von der Scheide aus in den Muttermund eingeführt wird. Die ExEm®-Lösung hat die Ei- genschaft, winzigste Luftbläschen kurzfristig speichern zu können. Dies erhöht den Kontrast des Ultraschallbildes. Da die Gellösung schaumig (foamy) ist, wird für das Verfahren auch manchmal die Abkürzung HyFoSy (Hysterosalpingo-foam sonography) ver-wendet.

    Die HyCoSy wird ambulant mit einer leichten, etwa 5-minütigen Schlafnarkose durchgeführt. Dadurch ist dieser Eingriff völlig schmerzfrei. Sie sollten den Tag freinehmen und sich nach der Untersuchung von einer Begleitperson abholen lassen und den restlichen Tag nicht allein verbringen.

    Das Spülen der Eileiter steigert die Schwanger-schaftsrate nachweislich.

    Eine HyCoSy kann bis kurz vor dem Einsprung erfolgen.

    Dreidimensionale Bilder zeigen den vollständigen Verlauf des Eileiters und seinen gesamten Trichter.

    Was ist der Vorteil einer dreidimensionalen HyCoSy?

    Die herkömmliche Ultraschallkontrastuntersuchung liefert zwei-dimensionale Bilder, auf denen die Eileiter häufig nicht in ihrer vollen Länge zu verfolgen sind. Insbesondere ist das Ende des Eileiters, also der Trichter, welcher die gesprungene Eizelle auf-nimmt, in den zweidimensionalen Bildern in seiner räumlichen Anordnung oft nicht optimal zu beurteilen. Mit der dreidimensi-onalen Darstellung lässt sich in nahezu allen Fällen ein Austritt der ExEm®-Lösung am Eileitertrichter nachweisen.

    Warum verbessert das Durchspülen des Eileiters seine Durchgängigkeit?

    Durch das Durchspülen können Verklebungen in den Eileitern gelöst und damit ihre Durchgängigkeit verbessert werden (posi-tiver Pertubationseffekt). Dadurch verbessert sich nachweislich die Chance, schwanger zu werden. Eine Studie aus Schweden bestätigt, dass die Schwangerschaftsrate durch den Pertubations- effekt auf das Vier- bis Fünffache ansteigen kann. Unserer Erfah-rung nach steigert sich die Schwangerschaftsrate auf das Doppelte.

    Wann ist der beste Zeitpunkt für die HyCoSy?

    Die HyCoSy kann bis kurz vor dem Eisprung erfolgen. Sind die Eileiter durchgängig, kann noch im selben Zyklus beispielsweise eine Insemination durchgeführt werden, um den positiven Effekt der Spülung auszunutzen.

    Abb.1: Schematische Darstellung der HyCoSy. Die blauen Punkte symbolisieren den Weg der ExEm®-Lösung mit den Luftbläschen, die sich im Ultraschall weiß darstellen.

    Abb.2: Aufnahme einer Farbdoppler-Darstellung, die den Austritt des Kontrastmittels aus dem Fimbrientrichter des Eileiters darstellt.

    ExEm®-Lösung

    Fimbrientrichter

    Gebärmutter Katheter

    verschlossener Eileiter

    Eierstock

    frei durchgängiger Eileiter

    Eine leichte Schlafnarkose ermöglicht die völlig schmerzfreie Durchfüh-rung der HyCoSy.

    Abb.2

    Abb.1

  • Sind die Eileiter nicht durchgängig, kommen verschiedene Verfahren infrage, die wir mit Ihnen persönlich besprechen.

    Vaginale Blutungen nach dem Eingriff sind rein funktionell und haben keinerlei Krankheitswert.

    Wann ist es auf jeden Fall sinnvoll, die Eileiterdurch-gängigkeit zu überprüfen?

    Immer dann, wenn ein erhöhtes Risiko besteht, dass eine Schädi-gung der Eileiter vorliegt. Dies ist der Fall bei abgelaufenen Eilei-terentzündungen (Adnexitis) mit intravenöser Antibiotikagabe (meist mit Krankenhausbehandlung) und schweren Entzündun-gen im Bauchraum (Peritonitis, durchgebrochener Blinddarm). Bei einer Endometriose findet sich erfreulicherweise seltener ein Verschluss der Eileiter.

    Hat die HyCoSy-Untersuchung Nebenwirkungen?

    Nein, es gibt keine ernsthaften Nebenwirkungen. Vaginale Blu-tungen einige Tage nach dem Eingriff sind rein funktionell und haben keinerlei Krankheitswert. Selten treten flüchtige Bauch-krämpfe auf, etwa wie während der Periodenblutung.

    Die Eileiter sind nicht durchgängig – was nun?

    Wenn nur ein Eileiter betroffen ist, kein Problem: Sie können auch mit einem Eileiter schwanger werden, das Ganze dauert einfach nur etwas länger. Wenn beide Eileiter betroffen sind, empfehlen wir normalerweise die Methode der künstlichen Befruchtung (In-vitro-Fertilisation, IVF), die genau hierfür vor über 30 Jahren entwickelt wurde.

    In Einzelfällen kann es sinnvoll sein zu versuchen, die Eileiter mit speziellen, aufwändigen Operationsverfahren wieder durch-gängig zu machen. Allerdings ist der Erfolg ungewiss: Die Funk-tion der Eileiter kann nicht immer wiederhergestellt werden. Zudem entstehen durch jede Operation Narben – auch an den empfindlichen Eileitern. Narben am Eileiter erhöhen das Risiko, dass ein befruchtetes Ei »hängen bleibt« und sich an der falschen Stelle einnistet, mit der möglichen Folge einer Eileiterschwanger- schaft. Dieses Risiko ist bei der IVF fast ausgeschlossen.

  • v. l. n. r.: Dr. Silke Michna, Dr. Jörg Puchta, PD Dr. Hans-Ulrich Pauer, Dr. Helmut Lacher. Gynäkologie, Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

    Haben Sie weitere Fragen?

    Gerne stehen wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.

    Terminvereinbarungen unter Telefon 089. 54 70 41 - 0

    Kinderwunschzentrum an der OperMaximilianstraße 2a80539 München

    Literatur: Radic V, Canic T, Valetic J, Duic Z.: Advantages and disadvantages of hysterosonosalpingography in the assessment of the reproductive status of uterine cavity and fallopian tubes. Eur J Radiol. 2005 Feb; 53(2): 268 – 273 // Dietrich M, Suren A, Hinney B, Osmers R, Kuhn W: Evaluation of tubal patency by hysterocontrast sonography (HyCoSy, Echovist) and its correlation with laparoscopic findings. J Clin Ultrasound. 1996 Nov-Dec; 24(9): 523 – 527 // »Several studies have shown that the methods have similar sensitivity and specificity compared with laparoscopy as the gold standard, in investigation of tubal patency.« Human Reproduction. 2009; 24(5): 1075 – 1079 // Saunders RD et al.: Current methods of tubal patency assessment. Fertility and Sterility. 2011; (95), 2171 – 2179 // Hamed HO, Shahin AY, Elsmman AM: Hysterosalpingo-contrast sonography versus radiographic hysterosalpingography in the evaluation of tubal patency. International journal of gynecology and obstetrics. 2009; 105(3): 215 – 217 // Hajishafiha M, Zobairi T, Zanjani VR, Ghasemi-Rad M, Yekta Z, Mladkova N: Diagnostic value of sonohysterography in the determination of fallopian tube patency as an initial step of routine infertility assessment. Journal of ultrasound in medicine. 2009; 28(12): 1671 – 1677 // Lim CP, Hasafa Z, Bhattacharya S, Maheshwari A: Should a hysterosalpingogram be a first-line investigation to diagnose female tubal subfertility in the modern subfertility workup? Human Repro-duction. 2011; 26(5) 967 – 971 // Emanuel MH, Exalto N: Hysterosalpingo-foam sonography (HyFoSy): a new technique to visualize tubal patency. Ultrasound in obstetrics and gynecology. 2011; 37: 497 – 499 // Lo Monte G, Capobianco G, Piva I, Caserta D, Dessole S, Marci R: Hysterosalpingo contrast sonography (HyCoSy): Let‘s make the point! In: Arch Gynecol Obstet. 2015 Jan; 291(1): 19 – 30. doi: 10.1007/s00404-014-3465-4. Epub 2014 Sep 19 // Chan CC et al.: Comparison of three-dimensional hysterosalpingo-contrast-sonography and diagnostic laparoscopy with chromopertubation in the assessment of tubal patency for the investigation of subfertility. Acta obstetricia et gynecologica Scandinavica. 2005; 84(9): 909 – 913 // Sladkevicius P et. al.: Three-dimensional power Doppler imaging in the assessment of Fallopian tube patency. Ultrasound in obstetrics and gynecology. 2000; 16(7): 644 – 647 // Edelstam G. et al.: A new rapid and effective method for treatment of unexplained infertility. Human reproduction. 2008; 23(4): 852 – 856 // Exacoustos C et al.: Hysterosalpingo-con-trast sonography compared with hysterosalpingography and laparoscopic dye pertubation to evaluate tubal patency. J Am Assoc Gynecol Laparosc. 2003 Aug; 10(3): 367–372

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    perPartnerschaftsgesellschaft

    Dr. med. Helmut LacherDr. med. Jörg PuchtaDr. med. Silke MichnaPD Dr. med. Hans-Ulrich Pauer

    SchwerpunkteReproduktionsmedizinKryokonservierungGynäkologische EndokrinologiePräventionsmedizinMedizinische GenetikHormon-Einsendelabor

    KontaktMaximilianstraße 2a80539 München

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