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236 Bericht: Analyse anorgo`niseher Stoffe Bd. 185 s~ure (1--2 ml) wird dann unter Erw~rmen aufgenommen. Der Analysenfehler tiegt bei diesen Bestimmungen bei 4--5o/00 . Enthalten die LSsungen noeh weitere Anionen auger Perehlorat und Fluorid, so werden diese als Basen mittitriert, in der l~egel, ohne dab gesonder~e Aquivalenzpunkte feststellbar sind. Eine Ausnahme stellt das Gemlsch yon .Fluorid und Chlorid bei Verwendung einer ~mo`lgamierten Goldelektrode o`ls Indieatorelektrode do, r, do` do`nn jedes Anion dureh einen Wende- punkt o`ngezeigt wird. Bei FluoridfibersehuB wird die Bestimmung aUerdings weniger geno`u. 1AnMyg. Chemistry 88, 132--134 (1961). Inst. Teelmol., Paso`dena, CMiE (USA). -- 2 3~T~Eg jr., W. B., u. F. C. A~so~r: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 21,468 (1959); vgl. diese Z. 177, 49 (1960). K. CgUSE Der Einflull yon Chloridionen auf dle Endpunktsbestimmung bei der potentio- metrisehen Titration yon Bromid mit Silbernitrat wird yon t~. C. BowEgs, L. ttsu und J. A. GOLDMAN 1 untersueht. Der Fehler bei der Endpunktsbestimmung kann auf ein NAnimum herabgesetzt werden, wenn man genfigend Elektrolyt [KNO a, Ca(NOs)2, Al(NOs)s] zusetzt, um das AgBr sofort nach seiner Bildung auszuflocken. Ffir die o`ngefiihrten Elektrolyte werden Mindestkonzentrationen yon 80, 2,6 bzw. 0,44 m3~ ~ngegeben. Bei ~quimolaren NIengen o`n Bromid und Chlorid betr~gt der Fehler do`nn nur 1,2--1,5~ . Boi Bedingungen, unter denen das AgBr nieht o`us- floekt, ist der Endpunktsfehler yon der Gesehwindigkeit des Silbernitro`tzuso`tzes und dem ursprfinglichen ~engenverh~ltnis CI:Br o`bh~ingig. So wurden bei Ge- sehwindigkeits~nderungen yon 76--5#l/see Fehler yon 29--8~ gefunden. Bei Zugo`be einer oberfl~eheno`ktiven Substo`nz (,,wool violet 6BN") wurde ein ziemlieh konsto`nter Fehler yon etwo` 60~ gefunden, was damit erkl~rt wird, do`B die fiber das ideo`le Verhgltnis im homogenen Misehkris~ll hinaus vorho`ndenen Chlorionen in die kollNdalen AgBr-Teilehen eingesehlossen werden und nur lo`ngso`mheraus- diffundieren. Elektrolytzusatz bewirkt eine rasehe Desorption der Chlorionen und sehafft die 3s zur Bfldung homogener Misohl~istMle. Verff. geben eine eingehende theoretische Betro`ehtung dieser Verhi~ltnisse. 1 AnMyt. Chemistry 33, 190--194 (1961). Dpt. Chem., Univ. Evanston, Ill. (USA). S. P~AKAS~ Die Jodi(lbestimmung o`uf Grund der Reaktion zwischen Cer(IV) und Arsen(III), die dutch Jodld katalytisch beschleunigt wird, ftiJart I4. CZA~EC]rX 1 mit amperometriseher ~essung der I~eaktionsgeschwindigkeit dutch. Das zwisehen einer Platin- und der gesgtt. 14alome]elektrode ohne guBere Stromquelle entstehende PotentiMgef~lle ist bei vielfaehem Arseniibersehug wghrend der Titra- tion yon der sieh mit der Zeit iindernden Konzentration der Cer(IV)-ionen abhgngig. Man verfolgt die Gesehwindigkeit der Reduktion als Funktion der Jodidkonzentro`- r wobei die Eiehung mit bekannten Jodmengen erfolgt. So gelingt die Bestim- nmng yon 0,12--0,67 #g Jodid in einer Konzentration yon 10-9 g/ml neben der 10r ~enge Chlorid oder Bromid oder der 10afaehen Menge Jodid o`uf 2,5% genau. -- Aus]i~hrung. In einem Beeher werden 3 ml 0,001 m NatrinmarsenitlTsung und 15 ml i n Schwefels~ure mit so viel Wasser verdfinnt, dab d~s Endvolumen aller Proben den gleichen Wert besitzt (am geeignetsten 25 ml); d~nn wird das Elektrodenpo`~r [Pt-Draht yon 10 mm Lgnge und 0,5 mm N als Kathode (Meg- elektrode), gesgtt. 14alomelelektrode sis Anode (Bezugselektrode)] eingesehaltet nnd der sogenannte Nullstrom gemessen. Der Fliissigkeit im Beeher werden do`- naeh 2 ml 0,001 m Cer(IV)-ammoninmsulfatliSsung (in 1 n Schwefels~ure gelTs~) zu- gesetzt, woro`uf die Stromstgrke erneut gemessen wird; der erho`ltene Wert, um die Nullstromangabe vermindert und dureh 2 dividiert, ergibt die Stromintensit~t, die dureh das t~eaktionsmedium im Augenbliek des Abreagierens der H~lfte des

Der Einfluß von Chloridionen auf die Endpunktsbestimmung bei der potentiometrischen Titration von Bromid mit Silbernitrat

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236 Bericht: Analyse anorgo`niseher Stoffe Bd. 185

s~ure (1--2 ml) wird dann unter Erw~rmen aufgenommen. Der Analysenfehler tiegt bei diesen Bestimmungen bei 4--5o/00 . Enthalten die LSsungen noeh weitere Anionen auger Perehlorat und Fluorid, so werden diese als Basen mittitriert, in der l~egel, ohne dab gesonder~e Aquivalenzpunkte feststellbar sind. Eine Ausnahme stellt das Gemlsch yon .Fluorid und Chlorid bei Verwendung einer ~mo`lgamierten Goldelektrode o`ls Indieatorelektrode do, r, do ̀do`nn jedes Anion dureh einen Wende- punkt o`ngezeigt wird. Bei FluoridfibersehuB wird die Bestimmung aUerdings weniger geno`u.

1AnMyg. Chemistry 88, 132--134 (1961). Inst. Teelmol., Paso`dena, CMiE (USA). -- 2 3~T~Eg jr., W. B., u. F. C. A~so~r: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 21,468 (1959); vgl. diese Z. 177, 49 (1960). K. CgUSE

Der Einflull yon Chloridionen auf dle Endpunktsbestimmung bei der potentio- metrisehen Titration yon Bromid mit Silbernitrat wird yon t~. C. BowEgs, L. t tsu und J. A. GOLDMAN 1 untersueht. Der Fehler bei der Endpunktsbestimmung kann auf ein NAnimum herabgesetzt werden, wenn man genfigend Elektrolyt [KNO a, Ca(NOs)2, Al(NOs)s] zusetzt, um das AgBr sofort nach seiner Bildung auszuflocken. Ffir die o`ngefiihrten Elektrolyte werden Mindestkonzentrationen yon 80, 2,6 bzw. 0,44 m3~ ~ngegeben. Bei ~quimolaren NIengen o`n Bromid und Chlorid betr~gt der Fehler do`nn nur 1,2--1,5~ . Boi Bedingungen, unter denen das AgBr nieht o`us- floekt, ist der Endpunktsfehler yon der Gesehwindigkeit des Silbernitro`tzuso`tzes und dem ursprfinglichen ~engenverh~ltnis CI:Br o`bh~ingig. So wurden bei Ge- sehwindigkeits~nderungen yon 76--5#l/see Fehler yon 29--8~ gefunden. Bei Zugo`be einer oberfl~eheno`ktiven Substo`nz (,,wool violet 6BN") wurde ein ziemlieh konsto`nter Fehler yon etwo` 60~ gefunden, was damit erkl~rt wird, do`B die fiber das ideo`le Verhgltnis im homogenen Misehkris~ll hinaus vorho`ndenen Chlorionen in die kollNdalen AgBr-Teilehen eingesehlossen werden und nur lo`ngso`m heraus- diffundieren. Elektrolytzusatz bewirkt eine rasehe Desorption der Chlorionen und sehafft die 3s zur Bfldung homogener Misohl~istMle. Verff. geben eine eingehende theoretische Betro`ehtung dieser Verhi~ltnisse.

1 AnMyt. Chemistry 33, 190--194 (1961). Dpt. Chem., Univ. Evanston, Ill. (USA). S. P~AKAS~

Die Jodi(lbestimmung o`uf Grund der Reaktion zwischen Cer(IV) und Arsen(III) , die dutch Jodld katalytisch beschleunigt wird, ftiJart I4. CZA~EC]rX 1 mit amperometriseher ~essung der I~eaktionsgeschwindigkeit dutch. Das zwisehen einer Platin- und der gesgtt. 14alome]elektrode ohne guBere Stromquelle entstehende PotentiMgef~lle ist bei vielfaehem Arseniibersehug wghrend der Titra- tion yon der sieh mit der Zeit iindernden Konzentration der Cer(IV)-ionen abhgngig. Man verfolgt die Gesehwindigkeit der Reduktion als Funktion der Jodidkonzentro`- r wobei die Eiehung mit bekannten Jodmengen erfolgt. So gelingt die Bestim- nmng yon 0,12--0,67 #g Jodid in einer Konzentration yon 10 -9 g/ml neben der 10r ~enge Chlorid oder Bromid oder der 10afaehen Menge Jodid o`uf 2,5% genau. -- Aus]i~hrung. In einem Beeher werden 3 ml 0,001 m NatrinmarsenitlTsung und 15 ml i n Schwefels~ure mit so viel Wasser verdfinnt, dab d~s Endvolumen aller Proben den gleichen Wert besitzt (am geeignetsten 25 ml); d~nn wird das Elektrodenpo`~r [Pt-Draht yon 10 mm Lgnge und 0,5 mm N als Kathode (Meg- elektrode), gesgtt. 14alomelelektrode sis Anode (Bezugselektrode)] eingesehaltet nnd der sogenannte Nullstrom gemessen. Der Fliissigkeit im Beeher werden do`- naeh 2 ml 0,001 m Cer(IV)-ammoninmsulfatliSsung (in 1 n Schwefels~ure gelTs~) zu- gesetzt, woro`uf die Stromstgrke erneut gemessen wird; der erho`ltene Wert, um die Nullstromangabe vermindert und dureh 2 dividiert, ergibt die Stromintensit~t, die dureh das t~eaktionsmedium im Augenbliek des Abreagierens der H~lfte des