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Der Eurocode 6 Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk Dienstag, 22. Januar in Kitzingen- Repperndorf Mittwoch, 23. Januar in Schweinfurt Mittwoch, 23. Januar in Schweinfurt Ziegel-Zentrum Nordwest e.V. Dr. Dieter Figge

Der Eurocode 6 - Ziegelwerk Englert · Eurocode 3 Stahlbau Eurocode 4 Verbundbau Eurocode 9 Eurocode 5 EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk Eurocode 1 Einwirkungen

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  • Der Eurocode 6 Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    Dienstag, 22. Januar in Kitzingen- RepperndorfMittwoch, 23. Januar in SchweinfurtMittwoch, 23. Januar in Schweinfurt

    Ziegel-Zentrum Nordwest e.V.Dr. Dieter Figge

  • Bau Polizei Ordnung Berlin 1897

    Bor

    sig

    Hoc

    hhau

    s B

    erlin

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk2 |

  • DIN 1053-1 (11-1996) / DIN 1053-3 (2-1990) / DIN 1053-4 (12-2009) / DIN 1053-100 (9-2007

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

  • DIN 1053-1 (11-1996) (32 Seiten)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk4 |

  • Beispiel Innenwand d 24 cm zentrische und exzentris che Druckbeanspruchung DIN 1053-1 (96)

    Abmessungen : Wandbreite b = 1,000 mWandhöhe h s = 2,625 mWanddicke d = 0,240 m

    Belastung: aus Auflasten 50,06 kN/m

    Knicklänge: h k = ß · hs = 0,9 · 2,625 = 2,36 m

    k – (Abminderungs-) Faktoren: k 1 = 1 (Wand)k2 = hk / d ≤ 10k2 = 2,36 / 24 = 9,83 < 10 somit k 2 = 1,0k = k 1 · k2 = 1,0 · 1,0 = 1,0

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk5 |

    Spannungsnachweis: vorh. σ0 = (50,06 / 24) · 100 = 0,21 MN/m2

    Ziegel-Festig-keits-klasse

    Normalmörtel Leichtmörtel

    II IIa III IIIa LM 21 LM 36

    DIN 1053-1 (1996) zulässige Druckspannung σ0 - in N/mm 2

    6 0,9 1,0 1,2 0,7 0,9

    8 1,0 1,0 1,4 0,8 1,0

    12 1,2 1,6 1,8 1,9 0,9 1,1

    Gewählt HLz 12 / II zul. σ0 = k · σ0 = 1,0 · 1,2 = 1,2 MN/m2 Nachweis erbracht da: zul. σ0 =1,2 MN/m2 > vorh. σ0 0,21 MN/m2

  • Die Eurocodes

    Eurocode 0Grundlagen

    Eurocode 2Betonbau

    Eurocode 3Stahlbau

    Eurocode 4Verbundbau

    Eurocode 5Eurocode 9

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    Eurocode 1Einwirkungen

    Holzbau

    Eurocode 6MauerwerksbauEurocode 7

    Grundbau

    Eurocode 8Erdbeben

    Aluminium Bau

  • Allgemeines

    Die Bemessung von Baukonstruktionen nach Eurocode erfolgt baustoffübergreifend auf Grundlage des semiprobabilistischen Teilsicherheitskonzeptes.

    Die Größe der einzelnen Teilsicherheitsbeiwerte ist dabei in Abhängigkeit der Streuungen der jeweiligen Einwirkungen und Widerstände festgelegt.

    Die Standsicherheit wird im Grenzzustand der Tragfä higkeit (GdT) durch die Gegenüberstellung einwirkender und aufnehmbarer Schn ittgrößen nachgewiesen .

    Die Bemessungswerte von Einwirkung (Ed) und Widerstand (Rd) ergeben sich aus den jeweiligen

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk7 |

    Ek Charakteristischer Wert der EinwirkungγF Teilsicherheitsbeiwert für die Einwirkung ( γG= 1,35/γQ=1,50)

    Ed Bemessungswert der EinwirkungRd Bemessungswert des WiderstandesRk Charakteristischer Wert des WiderstandesγM Teilsicherheitsbeiwert für Baustoffeigenschaften (z. B. Mauerw. 1,5)

    Der Bemessungswert des Widerstandes R d muss mindestens so groß wie der Bemessungswert der Einwirkungen E d sein.

    Die Bemessungswerte von Einwirkung (Ed) und Widerstand (Rd) ergeben sich aus den jeweiligen charakteristischen Größen (Ek) und (Rk) unter Berücksichtigung der entsprechenden Teilsicherheitsfaktoren γ.

  • Widerstand

    Ek ≤ Rd = Rk / γγγγgl

    Alle „Unsicherheiten“ sind im globalen Sicherheitsbeiwert auf

    der Widerstandseite zusammengefasst

    Globales Sicherheitskonzept

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    µµµµR

    Rk5 %

    WPσσσσR

    γγγγgl

    zusammengefasst

  • Ek · γγγγgl = Ed ≤ Rk

    Alle „Unsicherheiten“ sind im globalen Sicherheitsbeiwert auf

    der Einwirkungsseite zusammengefasst

    Einwirkung Ed = Rk

    Globales Sicherheitskonzept

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    zusammengefasst

    µµµµE

    Ek95 %

    WPσσσσE γγγγgl

  • Einwirkung Widerstand

    EEEdE σβαµ += RRRdR σβαµ −=

    Ed = Rd

    γγγγF·Ek = Ed ≤ Rd = Rk / γγγγM

    Teilsicherheitskonzept

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    γγγγMγγγγF

    µµµµE µµµµR

    Ek95 %

    Rk5 %

    WPσσσσE

    WPσσσσR

    pf

    γγγγgl

  • Eurocode 5 Holzbau - „Verwissenschaftlichung“ der Nor mung:

    Ermittlung der zul. Scherkraft eines Nagels

    1) nach alter DIN 1052 (1988)

    zul N1 = 500 * dN²10 + dN

    2, nach Eurocode 5

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk11 |

  • Abmessungen : Wandbreite b = 1,000 mWandhöhe h s = 2,625 mWanddicke d = 0,240 m

    Belastung: aus Auflasten 50,06 kN/m

    Bemessungswert der vorhandenen Normalkraft N EdIn Hochbauten darf angesetzt werden: N = 1,35 · N + 1,5 · N (6)

    Beispiel Innenwand d 24 cm zentrische und exzentris che Druckbeanspruchung

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk12 |

    In Hochbauten darf angesetzt werden: NEd = 1,35 · NGk + 1,5 · NQk (6)

    In Hochbauten mit Stahlbetondecken und charakteristischen veränderlichen Lasten q k ≤ 2,5 kN/m 2

    darf vereinfacht angesetzt werden: NEd = 1,4 · (NGk + NQk) (7)

    NEd = 1,4 · 50,06 = 70,10 kN/m

  • Knicklänge: h k = ß · hs = 0,9 · 2,625 = 2,36 m

    NRd = A · fd · Φ

    A = 100 · 24 = 2400 cm 2

    fd = 0,85 · fk / γMfk = 0,37 kN/cm2 (HLz 12/II) γM = 1,5 · k0 = 1,5 · 1,0 = 1,5fd = 0,85 · fk / γM

    = 0,85 · 0,37 / 1,5= 0,210 kN/cm 2

    Beispiel Innenwand d 24 cm zentrische und exzentris che Druckbeanspruchung

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk13 |

    Ziegel-Festig-keits-klasse

    Normalmörtel Leichtmörtel

    II IIa III IIIa LM 21 LM 36

    Charakteristische Werte f k - in N/mm2

    6 2,8 3,1 3,7 2,2 2,8

    8 3,1 3,7 4,4 2,5 3,1

    12 3,7 5,0 5,6 6,0 2,8 3,4

    zulässige Druckspannung σ0 (DIN 1053-1) * 3,13 = Charakteristische Wert f k (DIN 1053-100

  • Knicken: Φ2 = 0,85 – 0,0011 · (hk / d)2

    = 0,85 – 0,0011 · (236 / 24)2 = 0,74

    Deckendrehwinkel: Φ3 = 1 (Mittelwand) Φ maßgebl. = Φ2 = 0,74

    NRd = A · fd · Φ2400 cm 2 · 0,210 kN/cm 2 · 0,74 = 373,0 kN

    Nachweis N = 70,10 kN < N = 373,0 kN

    Beispiel Innenwand d 24 cm zentrische und exzentris che Druckbeanspruchung

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk14 |

    Nachweis NEd = 70,10 kN < NRd = 373,0 kN

  • DIN 1053-1 (1996) Mauerwerk: 12/II

    zul. σ0 = 0,21 MN/m2 vorh. σ0 = 1,20 MN/m2 Ausnutzung ca. 18%

    Vergleich Innenwand d 24 cm nach DIN 1053-1 (96) mit Eurocode 6

    Eurocode 6 DIN EN 1996-1

    NEd = 70,10 kN NRd = 373,0 kN Ausnutzung ca. 18%

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk15 |

  • Der Eurocode 6

    Nationaler Anhang (NA):Eurocodes bieten die Möglichkeit zusätzliche jedoch nicht entgegensprechende Angaben zu machen. (Zweischaliges Mauerwerk)NCI (Noncontradictory Complementary Information)

    Nationaler Anhang (NA):Eurocodes bieten die Möglichkeit einige sicherheitsrelevante Parametern (Sicherheitsbeiwerte, Mindestwanddicke…) national festzulegenNDP (National Determined Parameter)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

  • Eurocode 6 (Teil 1-2: Brandschutz) – Einführung

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk

    Der Eurocode 6 wird voraussichtlich erst zum 01.01.20 14 bauaufsichtlich verbindlich eingeführt, kann aber durch eine „Gleich wertigkeitserklärung“ der Bauaufsicht unter bestimmten Bedingungen jetzt s chon angewendet werden (z.B. wenn keine Brandschutznachweise erforder lich sind………).

    Bis dahin wird DIN 1053-1 auf alle Fälle eingeführt bleiben.

    Der noch fehlende Teil des Eurocode 6 (Teil 1-2: Bra ndschutz) wird vermutlich im Frühjahr 2013 veröffentlicht.

  • Neue Bezeichnungen

    Vergleich DIN 1053-1 mit DIN EN 1996

    DIN 1053-1 DIN EN 1996

    Wanddicke d t ef

    Knicklänge h k hef

    Schlankheit h k / d ≤ 25 hef / tef ≤ 27

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk18 |

    Nachweisformatvorh. σ ≤ zul. σD NEd ≤ NRd

    vorh. τ ≤ zul. ≤ τ VED ≤ VRd

  • Neue Regelungen - teilweise aufliegende Decke

    Vorgehensweise nach DIN 1053-1

    Vorgehensweise nach Eurocode 6

    Neue Regelungen kommen hinzu- Teilweise aufliegende Decke

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk19 |

    Für die Ermittlungdes Beiwertes für das Knickenwird die Wanddicke t verwendet.

    Der Spannungsnachweis wurde mit dem Tragstreifen mit der tragenden Wanddicke a geführt.

    Für die Ermittlungdes Beiwertes für das Knickenwird die Wanddicke t verwendet.

    Im Abminderungsbeiwert ist dasVerhältnis a/t enthalten.

    Der Nachweis der Tragfähigkeit wird mit der Wanddicke t unter Berücksichtigung der Deckenauflagertiefe a/t geführt

  • Wesentliche Inhalte bleiben erhalten

    Erhalten bleibt: Vereinfachtes Verfahren

    Verzicht auf Aussteifungsberechnung für ausreichend ausgesteifte Bauten

    Schlitztabelle

    Nachweis Kellermauerwerk im genaueren und vereinfachten Verfahren

    Neu: Elementmauerwerk Steine mit Höhe ≥ 374 mm und Länge ≥ 498 mm

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk20 |

    Nachweis Kellermauerwerk im genaueren und vereinfachten Verfahren

    Ausfachungstabellen an geänderte Windlastzonen angepasst

    Drahtankertabellen an geänderte Windlastzonen angepasst

  • Verzicht auf einen statischen Nachweis nach DIN EN 1996-1-1/NA, (NCI zu 8.1.2).

    Für eine Mauerwerksstatik gilt die statisch-konstru ktive Regel, dass auf einen statischen Nachweis verzichtet werden kan n, wenn die gewählte Wanddicke offensichtlich ausreicht (DIN EN 1996-1-1/NA, NCI zu 8.1.2).

    8.1.2 Mindestwanddicken(1)P Die Mindestwanddicke muss so groß sein, wie dies für eine standsichere Wand erforderlich ist.(2) Die Mindestwanddicke tmin einer tragenden Wand sollte den Ergebnissen der statischen Berechnungen nach dieser Norm entsprechen.ANMERKUNG Der Wert tmin, der in dem jeweiligen Land anzuwenden

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk21 |

    NDP zu 8.1.2 (2) MindestwanddickenFür tragende Innen- und Außenwände gilt tmin von 115 mm, sofern aus Gründen der Standsicherheit, der Bauphysik oder des Brandschutzes nicht größere Dicken erforderlich sind.

    NCI zu 8.1.2 (2) Mindestwanddicken(NA.3) Wenn die gewählte Wanddicke offensichtlich ausreicht, darf auf den rechnerischen Nachweis verzichtet werden.

    ANMERKUNG Der Wert tmin, der in dem jeweiligen Land anzuwenden ist, kann seinem Nationalen Anhang entnommen werden. Der empfohlene Wert entspricht dem Ergebnis der statischen Berechnungen.

  • DIN EN 1996-1-1 genaueres Bemessungsverfahren

    Die Tragfähigkeit von Mauerwerkswänden ist nach DIN EN 1996-

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk22 |

    Die Tragfähigkeit von Mauerwerkswänden ist nach DIN EN 1996-1-1/NA durch die Nachweise der Wand-Decken-Knoten, der Knicksicherheit sowie hinreichender Querkrafttragfähigkeit sicherzustellen.Gegebenenfalls sind Nachweise für die Kellerwand und kombinierte Beanspruchung (Doppelbiegung) zu führen.Voraussetzung für die Nachweisführung nach dem genaueren Berechnungsverfahren ist die Bestimmung der einwirkenden Lastexzentrizitäten.

    Die Tragfähigkeit wird durch Gegenüberstellung der Bemessungswerte von einwirkender (N Ed) und aufnehmbarer(NRd) Normalkraft nachgewiesen.

  • Vereinfachte Berechnungsmethode für unbewehrte Maue rwerkswände (Gebäuden mit höchstens drei Geschossen)

    A.1 Allgemeine Anwendungsbedingungen - DIN EN 1996-3 Anhang A(1) Die in diesem Anhang angegebene vereinfachte Berechnungsmethode darf bei Gebäuden angewendet werden, wenn die folgenden Bedingungen eingehalten sind:

    ⎯ das Gebäude hat nicht mehr als drei Geschosse über Geländehöhe;

    ⎯ die Wände sind rechtwinklig zur Wandebene durch die Decken und das Dach in horizontaler Richtunggehalten, und zwar entweder durch die Decken und das Dach selbst oder durch geeigneteKonstruktionen, z. B. Ringbalken mit ausreichender Steifigkeit;

    ⎯ die Auflagertiefe der Decken und des Daches auf der Wand beträgt mindestens 2/3 der Wanddicke,jedoch nicht weniger als 85 mm;

    ⎯ die lichte Geschosshöhe ist nicht größer als 3,0 m;

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk23 |

    ⎯ die lichte Geschosshöhe ist nicht größer als 3,0 m;

    ⎯ die kleinste Gebäudeabmessung im Grundriss beträgt mindestens 1/3 der Gebäudehöhe;

    ⎯ die charakteristischen Werte der veränderlichen Einwirkungen auf den Decken und dem Dach sind nichtgrößer als 5,0 kN/m²;

    ⎯ die größte lichte Spannweite der Decken beträgt 6,0 m;

    ⎯ die größte lichte Spannweite des Daches beträgt 6,0 m, ausgenommen Leichtgewichts-Dach-konstruktionen, bei denen die Spannweite 12,0 m nicht überschreiten darf.

    ⎯ das Verhältnis hef / tef von Innen- und Außenwänden ist nicht größer als 21(hef = Knicklänge der Wand nach 4.2.2.4; tef die effektive Wanddicke nach 4.2.2.3.)

  • Vereinfachte Berechnungsmethode für vertikal und du rch Wind beanspruchte Wände

    Sonstige Anforderungen(NA.2) Gebäudehöhe über Gelände nicht mehr als 20 m (als Gebäudehöhe darf bei geneigten Dächern das Mittel von First-und Traufhöhe gelten)

    DIN EN 1996-3:2010-12 + DIN EN 1996-3/NA:2012-01 Abschnitt 4.2

    (NA.3) Bei den vereinfachten Berechnungs-methoden brauchen bestimmte Bean-spruchungen, z. B. Biegemomente aus Deckeneinspannungen oder Decken-auflagerungen, ungewollte Ausmitten beim Knicknachweis, Wind auf tragende Wände nicht nachgewiesen zu werden, da sie im Sicher-

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk24 |

    nachgewiesen zu werden, da sie im Sicher-heitsabstand, der dem Nachweisverfahren zugrunde liegt, oder durch konstruktive Regeln und Grenzen berücksichtigt sind.

    Es ist vorausgesetzt, dass in halber Geschosshöhe der Wand nur Biegemomente aus der Deckeneinspannung oder –auflagerungund aus Windlasten auftreten.

  • Bemessung und Konstruktion von unbewehrten Mauerwer kswänden (mit vereinfachten Berechnungsmethoden)

    Aussteifung

    Auf einen rechnerischen Nachweis der Aussteifung darf verzichtet werden , wenn die Geschossdecken als steife Scheiben ausgebildet sind bzw. statisch nachgewiesene, ausreichend steife Ringbalken vorliegen und wenn in Längs-und Querrichtung des Gebäudes eine offensichtlich ausreichende Anzahl von genügend langen aussteifenden Wänden vorhanden ist, die ohne größere Schwächungen und ohne Versprünge bis auf die Fundamente geführt sind.

    Stabile Anordnungen aussteifender Wände

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk25 |

    Versprünge bis auf die Fundamente geführt sind.Instabile Anordnungen aussteifender Wände

    Tabelle aus DIN 1053-1 (1972)Vorschläge gelten für mehrgeschossige Bauten mit bis zu 6 Vollgeschossen.

  • Normen für Mauersteine (Mauerziegel)

    Bisherigedeutsche Norm

    Seit 01. April 2006 anzuwendenMöglichkeit I Möglichkeit II

    DIN Produkt Deutsche Restnorm DIN EN 771Anwendungs-

    normDIN V 20000

    1 2 3 4 5

    DIN V105-12002-06

    Mauerziegel;Voll-,Hochlochziegel,

    Rohdichte-klassen ≥ 1,2

    DIN 105-100: 2012-01

    Mauerziegel -Teil 100;Mauerziegel mit

    Teil 401:Regeln für die

    Verwen-dung von

    DIN V105-22002-06

    Mauerziegel,Wärmedämm Hochlochziegel,

    Rohdichteklassen ≤ 1,0DIN Mauerziegel;

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk26 |

    Mauerziegel mitbesonderen

    Eigen-schaften einschließlich

    Mauertafelziegel

    Teil 1:Mauerziegel

    Verwen-dung vonMauerziegeln

    nachDIN EN 771 -1

    DIN105-31984-05

    Mauerziegel;hochfeste Ziegel, hochfeste Klin-ker

    DIN105-41984-05

    Mauerziegel;Keramikklinker

    DIN105-51)

    1984-05

    Mauerziegel;Leichtlanglochziegel,

    Leichtlangloch-ZiegelplattenDIN

    105-61)2011-04

    Mauerziegel;Planziegel

    - -

  • Mauerziegel nach DIN 105-100

    Kurzzeichen Bedeutung Gruppe 1)

    Mauerziegel (DIN 105-100)Mz Vollziegel HD

    HLz Hochlochziegel, Leichthochlochziegel HD, LD

    VMz Vormauer-Vollziegel HD

    VHLz Vormauer-Hochlochziegel HD

    KMz Vollklinker HD

    KHLz Hochlochklinker HD

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk27 |

    KHLz Hochlochklinker HD

    T1 bis T4 Mauertafelziegel LD, HD

    WDz Wärmedämmziegel (DIN 105-7) LD

    KK Keramikvollklinker HD

    KHK Keramikhochlochklinker HD

    Lz Langlochziegel HD, LD

    1) LD: Niedrige Rohdichte, ϱN ≤ 1,0; HD: Hohe Rohdichte, ϱN ≥ 1,2.

  • Steinsorten nach zugehörigen Normen

    DIN SteinsorteNennmaße (mm) ρN

    kg/dm 3ßN

    N/mm2

    l b h

    Mauerziegel

    DIN 105-100

    LD-Ziegel1)

    HLz Vor-mauerziegel 175...500 90...500 52...238

    0,7...1,04…60

    HD-Ziegel1)

    Vormauerziegel, Klinker0,7...2,4

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk28 |

    105-100 Vormauerziegel, Klinker

    Klinker: ßN ≥ 28; hochfeste Ziegel und hochfeste Klinker: ßN ≥ 36; Keramikklinker: ßN ≥ 60; ϱN ≥ 2,0

  • Stoßfugenausbildung

    In Deutschland werden überwiegend Ziegel mit Nut-Feder-Systemen für die Verarbeitung ohneStoßfugenvermörtelung angeboten. Diese Ziegel sind knirsch zu verlegen.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk29 |

    Diese Ziegel sind knirsch zu verlegen. Stoßfugenbreiten > 5 mm müssen beim Vermauern mit einem geeigneten Mörtel geschlossen werden.

  • Mauermörtel

    MörtelartMörtel-

    gruppen

    Trocken-rohdichte

    kg/m 3

    BesondereKennzeichen

    Lieferformen 1)

    Normal-mörtel (NM)

    l, II, lla,III, llla

    ≥ 1500i.d.R. Gesteinskörnungen

    nach DIN EN 13139

    BSM, WTM,WFM, WVM,

    MKSM

    Leicht-mörtel(LM)

    LM21LM36

    ≤ 7002)

    ≤ 10002)

    Gesteinskörnungennach DIN EN 13139

    und DIN EN 13055-1/DIN V 20000-104

    WTM,WFM, MKSM

    Dünnbett-mörtel III ≥ 1300

    i.d.R. Gesteinskörnungennach DIN EN 13139, WTM

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk30 |

    1) BSM Baustellenmörtel (auf der Baustelle hergestellt) ; bestimmte Gesteinskörnungen. 2) Andernfalls Nachweis von Wärmeleitfähigkeits-Grenzw erten.W WerkmauermörtelWFM Frischmauermörtel (Nassmörtel)WTM TrockenmörtelWVM Werk-Vormörtel (Kalk-Sand-Werkmörtel)MKSM Mehrkammer-Silomörtel (sind WFM zugeordnet)

    (DM) Größtkorn: 1,0mm

  • Mörtelauftrag

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk31 |

    Der Mörtel und die Art des Mörtelauftagung ist bei DIN Ziegeln in der Norm; und bei Zulassungsziegel in der jeweiligen Zulassung geregelt.

    ? ?

  • Wände nach DIN EN 1996

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk32 |

    Außenwand mit teilweise aufliegender Decke

    Wand mit voll aufliegender Decke

    Innenwand mit vollaufliegender Decke

  • Grundwerte σ0 / Charakteristische Werte f k

    Grundwerte σ0 der zulässigen Druckspannungen nach DIN 1053-1 für Mauerwerk aus Mauerziegeln

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk33 |

    Charakteristische Werte f k der Mauerwerkdruckfestigkeit für Ziegelmauerwerk aus Hochlochziegeln, HLzA, HLzB und Mauertafelziegeln HLzT1 nach DIN EN 771-1 in Verbindung mit DIN 20000-401 bzw. nach DIN 105-100

    Multiplikator i.M. 3,14 σσσσ0(bei Normsteinen )

  • Zulassungsziegel

    Bei Mauerstein-Zulassungen gilt vorerst der Umrechnungsfaktor fk = 2,64 · σ0 (Änderung ca. 16%)

    Begründung:

    DIN 1053-1 bemisst für Schlankheit hk/d = 10DIN EN 1996 für hk/d = 0 fk = 0,8 · fm (fm Mittlere MW-Druckfestigkeit)σ0 = fm/3fk = 0,8 · 3 · 1,1 · σ0 = 2,64 σσσσ0

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk34 |

    fk = 0,8 · 3 · 1,1 · σ0 = 2,64 σσσσ0

  • Feuchtesperrschichten (EC 6-1-1+NA, Abschnitt 3.8.1 und EC 6-2+NA, NCI zu Anhang NA.E )

    Feuchtesperrschichten (EC 6-1-1+NA, Abschnitt 3.8.1 und EC 6-2+NA, NCI zu Anhang NA.E )

    Die Abdichtung ist nach DIN 18195-4 auszuführen .

    Die waagerechte Abdichtung (Querschnitts-abdichtung ) muss aus besandeterBitumendachbahn (R500 nach DIN EN 13969 inVerbindung mit DIN V 20000-202), mineralischenDichtungsschlämmen nach DIN 18195-2 oder

    Querschnittsabdichtung aus besandeter Bitumen-dachbahn R500 nach DIN EN 13969 in Verbindung mit DIN V 20000-202),

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk35 |

    Dichtungsschlämmen nach DIN 18195-2 oder Material mit gleichwertigem Reibungsverhalten bestehen, für das die jeweiligen Bestimmungen der Zulassungen gelten.

    DIN V 20000-202),

    Querschnittsabdichtung aus mineralischen Dichtungsschlämmen nach DIN 18195-2

  • Feuchtesperrschichten mit gleichwertigem Reibungsve rhalten

    ………….oder Material mit gleichwertigem Reibungsverhalten…….. für das die jeweiligen Bestimmungen der Zulassungen gelten.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk36 |

  • Anlegen der unteren Mauerschicht

    Möglichkeit 1: Untere Schicht in Mörtel – Steine werden lot- und waagerecht ausgerichtet

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk37 |

    Möglichkeit 2: Anlegen des Mörtelbettes mit Justierboy

  • Kimmschicht Außenwand - Längenbezogener Wärmedurchga ngskoeffizient

    Außenwand (d 40,5 cm)Kalksandstein d 24,0 cm λR 0,96 W/(mK)+ WDVS d 14 cm (0,035)

    U = 0,22 W/(m2K)

    Estrichdämmung 80 mm (0,035)„Kimmstein“ Wärmeleitfähigkeit λR < 0,33 W/(mK)Längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

    ψ = 0,00 W/(mK)

    d = 40,5 cm

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk38 |

    Außenwand (d 40,0 cm)Ziegel d 36,5 cm λR 0,08 W/(mK)

    U = 0,21 W/(m2K)

    Estrichdämmung 80 mm (0,035)ohne KimmsteinLängenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

    ψ = - 0,03 W/(mK)

    d = 40,0 cm

  • Kimmschicht Innenwand - Längenbezogener Wärmedurchga ngskoeffizient

    Innenwand Kalksandstein λR 0,96 W/(mK)

    Estrichdämmung 80 mm (0,035)„Kimmstein “ Wärmeleitfähigkeit λR 0,33 W/(mK)Längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

    ψ = 0,14 W/(mK)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk39 |

    Innenwand Ziegel λR 0,16 W/(mK)

    Estrichdämmung 80 mm (0,035)ohne KimmsteinLängenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient

    ψ = 0,13 W/(mK)

  • Gemauerte Kellerwände nach dem vereinfachten Bemess ungsverfahren

    ‐ die lichte Höhe der Kellerwand ist h ≤ 2,6 m und die Wanddicke t ≥ 200 mm;

    ‐ die Kellerdecke wirkt als aussteifende Scheibe und kann die aus dem Erddruck resultierenden Kräfte aufnehmen;

    ‐ die charakteristische Verkehrslast auf der Gelände ober-fläche im Einflussbereich des Erddrucks auf die Keller-wand ist nicht größer als 5 kN/m² und es ist keine Einzellast von mehr als 15 kN im Abstand von weniger als 1,5 m zur Wand vorhanden;

    ‐ die Geländeoberfläche steigt ausgehend von der Wand nicht an und die Anschütthöhe ist nicht größer als die Wandhöhe;

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk40 |

    h lichte Höhe der Kellerwandhe Höhe der Anschüttung

    he ≤ 1,15 ht Wanddickeρe Wichte der Anschüttungfd Bemessungswert der Druck-

    festigkeit des Mauerwerks

    ‐ es ist entweder keine Gleitfläche, z. B. infolge einer Feuchtigkeitssperrschicht, vorhanden oder es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Schubkraft aufnehmen zu können.

    als die Wandhöhe;

    ‐ es wirkt kein hydrostatischer Druck auf die Wand;

  • Kellerwände

    - Breite des Verdichtungsgerätes bv ≤ 50 cm- Wirktiefe zt ≤ 35 cm- Gewicht bis ca. 100 kg bzw. Zentrifugalkräfte

    bis max. 15 kN.

    Erfolgt der Nachweis der Kellerwand nach DIN EN 1996-3, ist sicherzustellen, dass bei der Verfüllung und Verdichtung des Arbeitsraumes nur nichtbindiger Boden nach DIN 1054 und nur Rüttelplatten oder Stampfer mit folgenden Eigenschaften zum Einsatz kommen:

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk41 |

    Die Abdichtung der Kellerwände ist nach DIN 18195-4 auszuführen.

    Die waagerechte Abdichtung (Querschnittsabdichtung) muss dabei aus besandeter Bitumendachbahn (z. B. R500 nach DIN 52128) oder Material mit gleichwertigem Reibungsverhalten bestehen (z. B. mineralische Dichtungsschlämme).

    Schemaskizze: Lagenweisen Verfüllung von Arbeitsräumen bei Kellerwänden aus Mauerwerk

  • Hinweise zur Ausführung von Mauerwerk nach DIN EN 1 996 mit nationalem Anhang

    Die Ausführungsregeln für Mauerwerk in DIN EN 1996 mit nationalem Anhang entsprechen weitgehend den aus DIN 1053-1 bekannten Festlegungen.Bemessungsrelevante Festlegungen enthält vor allem der Abschnitt 8 „Bauliche Durchbildung“ der DIN EN 1996-1-1 mit nationalem Anhang, allgemeine Ausführungsregeln die DIN EN 1996-2 mit nationalem Anhang.

    Maßgebend für beide Regelwerke sind die Festlegungen in den jeweiligen nationalen Anhängen.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk42 |

    Die Mindestwanddicke für tragendes Mauerwerk beträgt: tmin = 115 mm

    tmin ≥ 115 mm

    Die Mindestauflagertiefe von Decken beträgt nach DIN EN 1996-1-1 mit nationalem Anhang:

    amin ≥ t/3 + 40 mm , mindestens aber 100 mm

  • Ausbildung des Wand-Decken-Knotens im monolithische n Ziegelmauerwerk

    Die Mindestauflagertiefe von Decken beträgt nach DIN EN 1996-1-1 mit nationalem Anhang

    amin ≥ t/3 + 40 mm, mindestens aber 100 mm

    Bei Anwendung der vereinfachten Berechnungsmethoden beträgt die Deckenauflagertiefe

    amin ≥ 0,5 · t

    amin ≥ 0,5 · tamin ≥ t/3 + 40 mm

    Die DIN EN 1996 mit nationalem Anhang berücksichtigt bei der Bemessung die teilweise Auflagerung der Decke auf monolithischen Außenwänden.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk43 |

    Wanddicke t

    (mm)≤ 175240300365425490

    amin ≥ 0,5 · t

    Deckenauflager-tiefe a(mm)≥ 100≥ 120≥ 150≥ 183≥ 213≥ 245

    amin ≥ t/3 + 40 mm

    Deckenauflager-tiefe a(mm)≥ 100≥ 120≥ 140≥ 162≥ 182≥ 203

  • Decken Auflagertiefe

    Aus statischer und schalltechnischer Sicht ist eine möglichst große, die Anforderungen aus dem Bereich Wärmebrücken gerade noch erfüllende Auflagertiefe der Decke auf der Außenwand sinnvoll.In der Regel bedeutet dieses eine Auflagertiefe a = ca. 2/3 · t.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk44 |

    Ausführungsvarianten eines Außenwand-Decken-Knotens in monolithischem Ziegelmauerwerk;- Deckenstirndämmung -

    Ausführungsvarianten eines Außenwand-Decken-Knotens in monolithischem Ziegelmauerwerk;- Deckenrandziegel mit Zusätzlicher Wärmedämmung -

    Wanddicke t

    (mm)365425490

    amin = ca. 2/3 · t

    (mm)Deckenauflager-

    tiefe a(mm)≥ 243≥ 283≥ 327

  • Verformungen infolge Deckendurchbiegung

    Fall 1Kleine Einspanntiefe und geringe AuflastFolge:Kippen der Wand

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk45 |

    Fall 2Große Einspanntiefe und geringe AuflastFolge:Anheben der Wand

    Unter der Annahme, dass die Deckenverformung einer quadratischen Parabel entspricht, ergibt sich für die Verformung f2 :

    Steigung der Parabel am Auflager = (2 · f1) / (l/2)

    f2 = (4b · f1) / (l + (1/3 a))a = Auflagerlängel = Deckenspannweite f1 = Deckendurchbiegung

  • Berechnungsbeispiel Wanddicke 30 cm

    (Riss 1) bei Trennung Decke – Außenwand

    Riss 2) andernfalls auch

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk46 |

    Riss 2) andernfalls auch eine Steinschicht tiefer

  • Hinweise zur Ausführung von Mauerwerk nach DIN EN 1 996 mit nationalem Anhang

    Für das Überbindemaß lol gilt für übliche Mauersteine mit Schichthöhen hu bis 249 mm: lol ≥ 0,4 · hu, mindestens aber 45 mm.

    hu

    lol

    ≥ 3

    74

    249

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk47 |

    Für Elementmauerwerk mit hu ≥ 374 und lol ≥ 498 mm gilt: lol ≥ 0,2 · hu, mindestens aber 125 mm

  • Ausrichten von Elementmauerwerk

    Das Ausrichten der Steine für Elementmauerwerk mit Keilen etc. ist nicht zulässig

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk48 |

  • Ausführung von Mauerwerk

    Mauerwerk mit regel-gerechtem Überbindemaß(Steinhöhe 249 mm)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk49 |

    Regelwidrig ausgeführtes Mauerwerk

  • Ausführung von Mauerwerk

    Fugenbreiten bis 5 mm sind bei ver -

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk50 |

    Schließen von Fehlstellen Vorher Nachher

    mm sind bei ver -zahnten Stoßfugen zulässig.

    Darüber hinaus werden diese mit LM 21 ausgeworfen.

  • Aussteifende Wände

    Aussteifende Wände sind erforderlich um die Gebäudestabilität zu sichern und eine gegenseitige Halterung von Längs- und Querwänden herzustellen.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk51 |

    Aussteifende Wände müssen zug-und druckfest mit der auszusteifenden Wand verbunden sein. (Verzahnung oder Flachstahlanker)

    Legende1) Auszusteifende Wand2) Aussteifende Wand3) h2 (Fenster)4) h2 (Tür)

  • Aussteifende Wände

    Wände dürfen als an einer Seite ausgesteift angesehen werden, wenn zwischen der Wand und der sie aussteifenden Wand keine Risse zu erwarten sind, d. h., dass beide Wände aus Baustoffen mit ungefähr gleichem Verformungsverhalten hergestellt werden, beide Wände etwa gleich belastet sind, sie gleichzeitig hergestellt und im Verband gemauert sind und unterschiedliche Bewegungen durch z. B. Schwinden, Belastung usw. nicht erwartet werden, oder ⎯ die Verbindung zwischen der Wand und der sie aussteifenden Wand so bemessen ist, dass auftretende Zug- und Druckkräfte durch Maueranker oder ähnliche Hilfsmittel aufgenommen werden.

    Aussteifende Wände sollten eine Länge von mindestens 1/5

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk52 |

    Aussteifende Wände sollten eine Länge von mindestens 1/5 der Geschosshöhe und eine Dicke von mindestens dem 0,3fachen der effektiven Dicke der auszusteifenden Wand aufweisen.

    Wenn die aussteifende Wand durch Öffnungen unterbrochen ist, sollte die Länge der Wand zwischen den die auszusteifende Wand einschließenden Öffnungen mindestens so groß wie nach Bild 5.1 sein, und dieaussteifende Wand sollte über eine Länge von mindestens 1/5 der Geschosshöhe über jede Öffnung hinausgehen.

  • Stumpfstoßtechnik

    Mörtelfuge ≥ 15 mm

    Außenwand

    Flachstahlanker

    Innenwand

    Grundlagen für die Ermittlung der erforderlichen AnkerblecheFlachstahlanker sind so zu bemessen, dass sie in den Drittelspunkten der Wandhöhe jeweils 1/100 der vertikalen Last der tragenden Wand übertragen.Ein zusätzlicher Ansatz der Windsogkräfte entfällt, da der Bemessungsansatz (1/100 der Vertikallast je Drittelpunkt) ausreichende Sicherheit bietet.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk53 |

    Anzahl der erforderlichen Flachstahlanker - Dünnbettm örtelEinflusslänge der mit Stumpfstoßanzuschließenden Querwände

    Lage der Wandanker

  • DIN EN 1996-1-1 Tabelle NA.13

    DIN EN 1996-1-1:2005 + AC:2009 + A1:201X + DIN EN 1996-1-1/NA:2012-01

    Tabelle NA.13 — Kennwerte für Kriechen, Quellen oder Schwinden und Wärmedehnung.(Rechenwerte und Wertebereiche)

    ……….beide Wände aus Baustoffen mit ungefähr gleichem Verformungsverhalten hergestellt

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk54 |

    Rissbildung am Wandanschluss,

    Anker liegt unvermörtelt in der Lagerfuge

    Verformungsverhalten hergestellt werden……….

  • Ringanker / Ringbalken

    Ringanker sind in Wandebene liegende horizontale Bauteile zur Aufnahme von Zugkräften, die in den Wänden infolge von äußeren Lasten oder von Verformungsunterschieden entstehen können.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk55 |

    Ringbalken sind ebenfalls in Wandebene liegende horizontale Bauteile, die außer Zugkräften auch Biegemomente infolge von rechtwinklig zur Wand wirkende Lasten aufnehmen können.

  • Ringanker und Ringbalken

    Ringanker sind unter bestimmten Bedingungen grundsätzlich in Außen- und Querwänden erforderlich, wenn diese als vertikale Scheiben der Abtragung horizontaler Lasten dienen.

    Die Ringanker sind in jeder Deckenlage oder unmittelbar darunter anzubringen.

    Sie dürfen aus Stahlbeton, bewehrtem Mauerwerk, Stahl oder Holz ausgebildet werden und müssen einen Bemessungswert der Zugkraftvon 60 kN aufnehmen können. (60 kN/(50/1,15) = 1,38 cm2) = 2 d 10 mm

    (1053-1 …..müssen unter Gebrauchslast eine Zugkraft von 30 kN aufnehmen können. (30 kN/(50/1,75) = 1,05 cm2 = 2 d 10 mm)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk56 |

    1 Ringanker/Ringbalken2 tragende Wand3 nichttragende Wand

  • Nichttragende Wände (Ausfachungswände)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk57 |

    Nichttragende Wände müssen auf ihre Fläche wirkende Lasten auf tragende Bauteile abtragen .(z. B. auf Wände, Stützen, Decken oder Riegel).

    Bei Ausfachungswänden von Fachwerk-, Skelett- und Sc hottensystemen darf immer dann auf einen statischen Nachweis verzichtet werden, wenn die Wän de vierseitig gehalten werden. (1053-1 auch 3 seitig möglich).

    Weiterhin müssen die Bedingungen nach den Tabellen des EC 6 eingehalten sein und mindestens Normalmauermörtel der Mörtelgruppe IIa, Dünnbettmörtel oder Leichtmauermörtel LM 36 verwendet werden.

    Für nichttragende innere Trennwände, die nicht durc h auf ihre Fläche wirkende Windlasten beansprucht werden, gilt DIN 4103-1 .

  • Nichttragende Wände (Ausfachungswände)

    Beispiel

    a) gegeben:Stahlbetonskelettbau: Ausfachung mit Mauersteinen (ü = 0,4 · h)

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk58 |

    DIN EN 1996-3 Tabelle NA.C.1Größte zulässige Werte der Ausfachungsfläche von nichttragenden Außenwänden ohne rechnerischen Nachweis

    Tabelle regelt die zul. Ausfachungsfläche von Mauerwerk ohne rechnerischen Nachweis.

    Ausfachung mit Mauersteinen (ü = 0,4 · h)Ausfachungsflächen Ii = 4,0 m, hi = 4,0 mHöhe der Ausfachungsfläche über Gelände < 8 m

    b) gesucht:zulässige Wandfläche

    c) Lösung:vorhandene Wandfläche A = 4,0 m x 4,0 m = 16 m2

    Verhältnis: Wandhöhe zu Wandlänge hi/li = 1,0gew. Wanddicke t = 17,5 cmbei Höhe der Wand über Gelände H < 8 mzul. A = 20 m2 (zulässiger Größtwert in Tabelle) zul. A ≥ vorh. A = 16 m2

  • Zulässige Abweichungen für Mauerwerkselemente – aus DIN EN 1996-2 Tabelle 3.1

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk59 |

    a) Vertikalität1) Geschosshöhe

    2) Gebäudehöhe

    b) Vertikale Fluchtlinie 1) Zwischendecke

    DIN EN 1996-2 Tabelle 3.1- Zulässige Abweichungen für Mauerwerkselemente

  • Maßtoleranzen nach DIN 18202Tabelle 2 - Grenzwerte f ür Winkelabweichungen

    Stichmaß zur Ermittlungder Winkel-abweichung

    Grenzwerte für Winkelabweichungen

    DIN 18202 Tabelle 2 — Grenzwerte für Winkelabweichung en

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk60 |

    In Tabelle 2 sind Stichmaße (siehe Bild 2) als Grenzwerte für Winkelabweichungen festgelegt; diese gelten für vertikale, horizontale und geneigte Flächen, auch für Öffnungen.

    DIN 18202 Bild 2 - Stichmaße (Beispiele)

  • Tabelle A.6 — Maße für LD- und HD-Ziegel aus DIN 105- 100

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk61 |

  • Sollmaß, Grenzabmaße, zulässige Maßspanne t

    + 5 mm + 8 mm

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk62 |

    - 10 mm - 10 mm

  • Maßtoleranzen nach DIN 18202Tabelle 3 — Grenzwerte f ür Ebenheitsabweichungen

    Stichmaß zur Ermittlungder Ebenheits-abweichung

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk63 |

    abweichung

    DIN 18202 Bild 2 Stichmaße (Beispiele)

    Bei Mauerwerk, dessen Dicke gleich einem Steinmaß ist, gelten die Ebenheitstoleranzen nur für die bündige Seite.

    18202Tabelle 3 — Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen

  • Vertikale Schlitze und Aussparungen im gemauerten V erband

    Wand-dicke

    Vertikale Schlitze und Aussparungen, in gemauertem Verband

    Schlitz-breite

    Rest-wand-dicke

    Mindestabstand der Schlitze und

    Aussparungenvon

    Öffnungenunter-

    einander≥ 115 - - ≥

    2 facheSchlitz-

    breite bzw.≥ 240

    Schlitz-breite

    ≥ 150 - -≥ 175 ≤ 260 ≥ 115≥ 200 ≤ 260 ≥ 115≥ 240 ≤ 385 ≥ 115≥ 300 ≤ 385 ≥ 175≥ 365 ≤ 385 ≥ 240

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk64 |

    ≥ 365 ≤ 385 ≥ 240

    Beträgt die Querschnittsschwächung der Wand im Grundriss infolge eines vertikalen Schlitzes bezogen auf 1 m Wandlänge nicht mehr als 6 %, so darf ein Nachweis der Schwächungen entfallen.

    Dies gilt jedoch nur, wenn die zu betrachtende Wand nicht als drei- oder vierseitig gehaltene Wand bemessen wurde .

    Die Restwanddicken und die Mindestabstände sind grundsätzlich einzuhalten.

  • Horizontale und schräge Schlitze, nachträglich herg estellt

    Wand-dicke

    Horizontale und schräge Schlitze, nachträglich

    hergestelltSchlitzlänge

    unbe-schränkt

    1,25 m

    Schlitz-tiefe

    Schlitz-tiefe

    ≥ 115 - -≥ 150 - -≥ 175 0 ≤ 25≥ 200 0 ≤ 25≥ 240 ≤ 15 ≤ 25≥ 300 ≤ 20 ≤ 30

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk65 |

    ≥ 300 ≤ 20 ≤ 30≥ 365 ≤ 20 ≤ 30

  • Ausführung von Installationen

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk66 |

  • DIN EN 1996-2 Beispiele für die Auswirkungen von Ko nstruktionsdetails auf Expositionen

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk67 |

    Beispiele für die vergleichbaren Expositionen des Mauerwerks bezüglich der Feuchtebeanspruchung (Mauerwerk, das nicht durch Oberflächenbehandlungen oder Bekleidungen geschützt ist, oder Mauerwerksgründungen in gut entwässernden Böden)

  • DIN EN 1996-2 Auswirkungen von Konstruktionsdetails auf Expositionen

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk68 |

  • DIN EN 1996-2 Einteilung der Mikroumweltbedingungen von fertigem Mauerwerk

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk69 |

    Beispiele für die Auswirkungen von Konstruktionsdetails auf die vergleichbaren Expositionen des Mauerwerks bezüglich der Feuchtebeanspruchung

  • Schutz des Mauerwerks - Schutz gegen Regen - Schutz g egen Frost-Tau-Wechsel

    Schutz gegen Regen Neu sind auch Festlegungen zum Schutz gegen Regen.So soll fertiges Mauerwerk vor direktem Regen geschützt werden, bis der Mörtel abgebunden hat

    Der Schutz soll so erfolgen, dass der Mörtel nicht aus den Fugen ausgewaschen wird und dass er nicht abwechselnd Feucht- und Trockenzeiten unterworfen wird.

    Bei anhaltendem starkem Regen soll nicht gemauert bzw. verfugt werden.

    Mauersteine, Mörtel und frisch verfugtes Mauerwerk sollen ebenfalls in angemessener Weise geschützt

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk70 |

    werden.

    Schutz gegen Frost-Tau-WechselBei Frost darf Mauerwerk nur unter besonderen Schutzmaßnahmen ausgeführt werden, wobei Frostschutzmittel und Tausalze nicht zulässig sind und gefrorene Baustoffe nicht verwendet werden dürfen.

  • Schutz des Mauerwerks

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk71 |

  • Schutz der Baustoffe

    Auch Baustoffe müssen vor Feuchtigkeit geschützt werden.

    EC6 - Bemessungs- und Ausführungsregeln für Mauerwerk72 |

  • Herzlichen Dank

    Dr. Dieter FiggeZiegelzentrum Nordwest e.V.Eggestrasse 334414 [email protected]