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der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel im Jahre ... · IBM-kompatible Personalcomputer mit 18 Druckern, einen UNIX-Rechner mit 19 Bildschirmen und 8 Druckern, 3 Stationen

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j&TC/«s.-/an / ü,B.Bitsa^

über die Verwaltung der Öffentlichen Bibliothek

der Universität Basel im Jahre 1989

Hi

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Zusammenfassung

Kennzahlen 1989: Zuwachs: 46'202 Einheiten Bestand: 2'674779 Einheiten

230753 Entleihungen

Personal: In der Ortsleihe konnte die Reorganisation abgeschlossen und ihre Angestellten nach den Anträgen der ÜB neu eingereiht werden. Ebenso schloss die erste Absolventin des akademischen Volontariats ihre Ausbildung mit dem Examen ab. Verbund: Durch einen Vertrag zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Bern wurde der Grund für das Entstehen eines Deutschschweizer Katalogverbunds mit dem gleichen EDV-System wie der bestehende Westschweizer gelegt. Den zu­nächst bloss passiven Anschluss an den Basler Verbundkatalog vollzog auch die Kantonsbibliothek Baselland; umgekehrt wurde von Basel aus eine feste Verbin­dung zum Rechner der ETH-Bibliothek Zürich eingerichtet. In der ÜB selbst hat der Einsatz von Personalcomputern stark zugenommen, damit aber auch zu einer kaum mehr tragbaren Belastung des gleichzeitig für ihre Anwendungen zuständigen Ko­ordinators der Verbundbibliotheken geführt. Bestand: Der auf der ÜB deponierte Nachlass von Carl Jacob Burckhardt konnte durch die Hauptmasse von dessen Korrespondenz bedeutsam vermehrt werden. Beifällige Aufnahme bei der Fachkritik fand der "Katalog der Musikhandschriften des 16. Jahrhunderts" von John Kmetz. Installationen: Die Rollgestell-Anlage im untersten Magazingeschoss des Neu­baus, die auf Jahresende betriebsbereit war, hat die Platznot auf Jahre hinaus behoben, wenn auch unmittelbar vor Beginn des Einbaus ein Drittel des Geschos­ses dem Amt für Informatik zur Unterbringung eines zentralen Computers aus der Alten Gewerbeschule überlassen wurde. Ein Apparat für Grosskopien im Format A2 erlaubt, aus Zeitungen zu deren Schonung ganze Seiten, unabhängig vom Umfang des gewünschten Artikels, zu reproduzieren. Filialbibliotheken: Während die Medizinbibliothek in einem eigenen Bulletin über ihre intensive Inf ormations- und Schulungstätigkeit berichtet, hat sich auch der Andrang von Publikum und Literatur zur WWZ-Bibliothek weiter verstärkt, so dass sich die bestehenden Engpässe im Personal und beim Stellraum verschärften. Information: Zwölf im Rahmen einer Diplomarbeit redigierte und im Hause mit Desktop Publishing gestaltete Informationsblätter, die im Frühjahr aufgelegt wur­den, erfreuen sich solcher Beliebtheit, dass schon im Herbst eine zweite, höhere und überarbeitete Auflage gedruckt werden musste.

Bericht über die Verwaltung der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel im Jahre 1989

1. Kommission

Die Kommission behandelte in drei Sitzungen am 21. Februar, 9. Mai und 14. No-vemberdie anstehenden Geschäfte; ausserdem hatte sich eine Delegation wiederum mit der Nachfolgeregelung für verschiedene Fachreferate zu befassen.

2. Personal

Eintritte:

Sabine Heinrich

Datum: Abteilung:

1. 2.

Claudia Fielding 1. 4. Bemadette Hagenbuch 1. 4.

Noemi Salathe 1. 4. Stefan Winkler 1. 4. Christoph Ballmer, 15. 5. lic.phil. Simon Hoffstetter 1. 8. Alice Spinnler-Dürr, 1. 8. lic.phil.

Monika Hediger 1.10.

Heidi Heitz 1.10.

Manuela Schwendener 1.11.

Sonja Frey 1.12.

Dora Meschini, 1.12.

lic.phil. Dorothea Trottenberg 1.12. Grob, M.A.

Frwerbung / Medizin­bibliothek Rekatalogisierung Rekatalogisierung

Rekatalogisierung Rekatalogisierung Fachreferent für Musikwissenschaft Rekatalogisierung Fachreferentin für Ethnologie, Geogra­phie, Psychologie

Buchbinderei Buchhaltung und Kasse Information

Verbundkatalogi­sierung Sachkatalogi­sierung Leiterin der Informa­tion

Übertritt:

nach Diplom­abschluss neben Studium aus WWZ-Bibliothek neben Studium neben Studium nach Universitäts­assistenz aus Privatwirtschaft aus Bibliothek des Museums f. Völker­kunde u. Ethnologi­schen Seminars aus Privatwirtschaft aus Privatwirtschaft

nach Diplom­abschluss nach Lehrerexamen

aus Privatwirtschaft

aus deutscher Bibliothek

Befördert wurden auf 1. August Frau Ursula Steinegger, dipl.geol., zur Fachre-ferentin für Bio- und Geo-Wissenschaften und Herr Egon Thurnherr zum Leiter der Formalkatalogisierung.

Austritte:

Ilse Haan

Georg Metzmeier

Andrea Bollinger, lic.phil. Martina Hilker

Ciaire Lohri

Dr. Rico Reinle

Pascale Stocker Katrin Meyer

Regina Comut-Wahl

Ursula Guldimann

Lucienne Stettier Paul Gobeli Ruth Bumbacher

Datum:

28.

28.

31.

31.

31.

31.

31. 30.

15.

31.

30.

2.

2.

3.

3.

3.

5.

5. 6.

7.

8.

9. 30.11. 31.12.

Abteilung:

Rekatalogisierung

Leiter der Buch­binderei Rekatalogisierung

Rekatalogisierung

Rekatalogisierung

Fachreferent für Anglistik, Bio- und Geo-Wissenschaften Erwerbung Erwerbung

Leiterin der Information Verbundkatalogi­sierung Buchh. und Kasse Ortsleihe Rekatalogisierung

Übertritt:

zum Studien­abschluss in Ruhestand

für Forschungs­auftrag für diplombiblio­thekarische Aus­bildung in weitere Aus­bildung in Ruhestand

in Privatwirtschaft zur Fortsetzung des Studiums wegen Mutterschaft

für Ausland­aufenthalt in Ruhestand in Ruhestand zum Studien­abschluss

Dr. Reinle und Herr Gobeli haben, jeder auf seine unverwechselbare Art, für viele Benutzer/innen den idealen Bibliothekar verkörpert und damit das Erscheinungs­bild der Universitätsbibliothek (ÜB), an der sie beide über 30 Jahre tätig waren, gegenüber der Öffentlichkeit mitgeprägt.

Aushilfen trugen abermals dazu bei, dass die Dienstleistungen auch bei längeren Absenzen und Vakanzen von planmässigem Personal nicht allzusehr eingeschränkt werden mussten; darum sei allen Stellen, die uns ihre Beschäftigung ermöglichten, hiermit gedankt. Während Frau Sibylle Herkert, lic.phil., die Vertretung des Fach­referats für Klassische Philologie am 31. Dezember aufgab, übernahm Frau Gudrun Schubert, lic.phil., stundenweise das Fachreferat für Orientalistik, das seit der Pensionierung von Dr. Hans Rudolf Enz verwaist war. Für die temporäre Stelle einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin in der Medizinbibliothek konnten Frau Dr. med. Beate Liebrich vom 15. Januar bis 30. Septemberund Frau Katrin Appenzeller, eidg. dipl. Pharmazeutin, ab 1. Oktober gewonnen werden. Vorübergehend angestellt waren oder sind ferner (in alphabetischer Reihenfolge): Herr Lucas Burkart (3. April-27. Mai); Herr Adrian Flück (ab 1. Dezember); Frau Sonja Frey (bis 15. September); Frau Sibylle Glanzmann (ab 1. August); Herr Roland Hauser (26. April-27. Oktober); Herr Luca Losa (24. Mai-28. Juni); Herr Marco Niemz (24. Juli—30. September); Frau Gisela Pugni, lic.phil. (1. Juni-30. September); Frau Gabriele Reichmuth (ab 1. November); Herr Philipp Steiner (3. Juli—31. August).

Freiwillige Mitarbeit leisteten mit bewährter Zuverlässigkeit Frau Ciaire Jeannet und Dr. Werner Sackmann in der Handschriftenabteilung und Dr. Hans Peter Schanzlin in der Musikabteilung.

Zu beklagen hatten wir die Todesfälle von Werner Rast, der kurz nach dem Jubiläum des 20. Dienstjahres in der Benutzungsabteilung am 11. Juli von schwerem Leiden erlöst wurde, und der beiden früheren Leiter der Ausleihe Franz Fasolin am 1. Fe­bruar und Walter Heuberger am 3. September.

Dem bereits 5. Treffen unserer Pensionierten ging diesmal ein Besuch der WWZ-Bibliothek voraus.

Der Personalausschuss erreichte, dass die Gleitende Arbeitszeit in der ÜB unter Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse eingeführt werden kann.

Die Stellensituation bleibt so schwierig, wie sie im Jahresbericht für 1988, S. 3, charakterisiert worden ist. Unter Mangel an ausgebildeten Bewerberinnen und Bewerbern leiden neben der ÜB auch die andern Schweizer Grossbibliotheken, und die Löhne in der Öffentlichen Verwaltung des Kantons Basel-Stadt sind nicht allein für das Bibliothekspersonal nicht mehr konkurrenzfähig. Erschwerend tritt für uns aber hinzu, dass pendente Neubewertungen, die innerhalb des geltenden Lohnge­setzes an sich möglich wären, zum Teil seit bald zwei Jahren nicht abschliessend erledigt werden; einzig die Stellen der Ortsleihe sind auf Jahresende entsprechend unseren Anträgen eingereiht worden.

Delegationen: Der Direktor war vom 13. bis 15. März zu einem Seminar über Bi­bliothekstechnologie in Augsburg eingeladen und berichtete über deren Stand in der Schweiz. Statutengemäss schied er nach 15 Jahren aus dem Vorstand der Vereini­gung Schweizerischer Bibliothekare (VSB) und im Zusammenhang damit auch als deren Vertreter aus dem Stiftungsrat der Schweizerischen Volksbibliothek und aus der Eidgenössischen Kommission für wissenschaftliche Information aus. In den Vorstand der VSB wurde neu der Vizedirektor gewählt. Über das teilweise zeitrau­bende Engagement bei immer zahlreicheren Gremien und Zusammenkünften hinaus, die sich mit schweizerischen Bibliotheksfragen befassen, haben teilgenom­men: Herr von Arx am Essener Symposium über "Developments in Microcompu­ting"; Herr Jenni an einem Symposium über moderne Kopiersysteme in Zürich; Frau Dr. Kanyar am 18. Treffen der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken und Dokumentationsstellen der Osteuropa-, Südosteuropa- und DDR-Forschung in München, an einer Tagung "Schweizerisch-slavische Reisebegegnung" in Zürich und als Leiterin an einer Studienreise nach Prag; Dr. Wessendorf an einer Tagung in Bielefeld über Bibliotheksautomatisierung in der Bundesrepublik Deutschland; Frau Wilhelm an der Internationalen Online-Konferenz in London.

3. Ausbildung

Das diplombibliothekarische Volontariat begannen im Mai Frau Silvia Hauser, Frau Martina Hilker (übergetreten aus der Rekatalogisierung), Frau Nadja Krieg (erstmals in der Medizinbibliothek) und Herr George Sangiovanni (in der WWZ-Bibliothek).

Das Bibliothekardiplom VSB konnte, nach vorgängig bestandener Prüfung, verliehen werden an Frau Caroline Brandenberger für die Redaktion von Informa­tionsblättern zur Bibliotheksbenutzung, an Frau Christina Dreier für die Katalogi­sierung der Bibliotheken von Eugenie Droz und Jean Frappier im Romanischen Seminar, an Frau Ursula Guldimann für einen Lehrgang zur Formalkatalogisierung mit dem EDV-System SIBIL, an Frau Susanne Schaub für die Neubearbeitung historischer Tondokumente im Radio-Studio Basel, an Frau Manuela Schwendener für ein am Bildschirm abrufbares Verzeichnis der Bibliotheken im Basler Katalog­verbund, und an Herrn Michael Stricker für das Verzeichnis des Nachlasses von Fritz Lieb (1892-1970).

Nachdem auch die erste Absolventin des akademischen Volontariats, Frau Marie-Theres Lorenzon, lic. phil, ihre Ausbildung mit dem schriftlichen und mündlichen Examen abgeschlossen hatte, konnte diese Stelle mit Herrn Felix Winter, lic. phil., wiederbesetzt werden.

Für die Katalogisierung von Institutsbibliotheken wurden Frau Gabriele Oeuv-ray im Romanischen Seminar, Frau Andrea Bollinger und Frau Regula Fey im Theologischen Seminar geschult.

Während wir unsere Volontärinnen zur Ergänzung ihrer Ausbildung in die gewohn­ten Basler Institutionen und die Zentralbibliothek Zürich schicken durften, kamen für Praktika zu uns Frau R. Bättig (Stadtbibliothek Zofingen), Frau A. Gensetter (Stadt- und Universitätsbibliothek Bern), Frau C. Grandjean Bühler (Fachbereichs­bibliothek Bühlplatz Bern), Herr P. Granges (Ecole de bibliothecaires Geneve), Herr M. Grieder (Kantonsbibliothek Baselland Liestal), Frau C. Kohli (Bibliothek für Erziehungswissenschaft Bern), Frau C. Moser (Fachbereichsbibliothek Bühl­platz Bern), Frau H. Schönthal (Bibliothek für Erziehungswissenschaft Bern) und Frau B. Studer (Stadt- und Universitätsbibliothek Bern).

In der Repro-Photographie trat Frau Sabine Graf als Lehrtochter der Firma Steiner Litho ein.

Am Fortbildungskurs der VSB "Ausbildung der Ausbilder im Betrieb" nahmen Frau Schürmann und Frau Wilhelm teil, Kurse des Personalamtes Basel-Stadt besuchten ebenfalls Frau Schürmann (Persönliche Arbeitstechnik) und Frau Wil­helm (Herstellung von Hellraum-Projektionsfolien) sowie Dr. Wolf (Instruktions-technik; Kreativitäts-Seminar; Follow-up Seminar für Oberes Kader).

4. Automatisierung

Die Geräteausstattung zu Lasten des Apparate-Ratschlags der Universität war durch zwei wesentliche Umstellungen gekennzeichnet. Die bisherigen Bildschirme mit überreichlichen SpezialZeichen wurden ersetzt durch preiswertere Standardter­minals einer andern Marke, die sich seit einigen Jahren als vollauf genügend für die Katalogisierung erwiesen haben. Wie bei allen Anwendern der EDV hat sodann der Einsatz von Microcomputern, die als intelligente Arbeitsstationen neben der Arbeit am Grossystem auch die Textverarbeitung und andere lokale Aufgaben unterstüt­zen, stark an Bedeutung zugenommen. Zur Zeit verfügt die ÜB insgesamt über 22 IBM-kompatible Personalcomputer mit 18 Druckern, einen UNIX-Rechner mit 19 Bildschirmen und 8 Druckern, 3 Stationen für CD-ROM-Abfragen und 5 TELE-PAC-Linien zur direkten Abfrage von Datenbanken. Leider blieb das Potential für eine produktivere Verwaltung und verbesserte Dienstleistungen, das in diesem Gerätepark steckt, mangels Kapazitäten zur Betreuung und Entwicklung von ein­zelnen Anwendungen grossenteils noch ungenutzt. Ebenso wird von Seiten der Benutzer die Diskrepanz zwischen den an sich verfügbaren Möglichkeiten und dem

Mangel an Zeit empfunden, um die dafür nötige Kenntnis und Routine zu erwerben. Noch ungewiss ist ferner, wie 1990 der nächste quantitative und qualitative Sprung - nochmals 12 Personalcomputer, davon 4 im Publikumsbereich -bewältigt werden kann.

Im Online-Betrieb verringerten sich zunächst die Antwortzeiten dank höherer Übertragungsgeschwindigkeit und Verbesserungen an den Suchbaum-Program­men. Wohl eben deswegen stieg allerdings der Durchschnitt der Transaktionen in der zweiten Jahreshälfte gegenüber der ersten um ein Drittel an, so dass gegen Jahresende wieder häufiger Klagen über unbefriedigende Antwortzeiten verlaute­ten. Trotz diesem Nachteil und andern Unvollkommenheiten wird aber der Online-Publikumskatalog (OPAC) äusserst rege benutzt; die dafür reservierten 7 Anschlüs­se für das Publikum und 3 an der Auskunft genügen der Nachfrage kaum mehr, und in Stosszeiten stehen die Interessenten vor ihnen Schlange.

Bei der Produktion von Ausdrucken hat die Zahl der Listen von Bestellungen und Titel aufnahmen verschiedener Fachbereiche erfreulich zugenommen, weil neue Fachreferentinnen und -referenten sich dieses Instruments bedienen, um die Bezie­hungen zu den Instituten zu intensivieren. Umgekehrt wurde auf die weitere Belieferung des Schweizerischen Gesamtkatalogs in Bern mit Titelkopien auf Zetteln in dessen Einverständnis verzichtet, seitdem sein Personal über die Linie des Centre informatique de l'Etat de Vaud auch den Basler Verbundkatalog benutzen kann.

Als weitere wichtige Schritte in der Telekommunikation wurden die feste Verbin­dung zum Rechner der ETH-Bibliothek in Zürich, die von Basel aus einer grösseren Zahl von Mitarbeitern und auch Publikumsstationen den Zugang zum Katalog und Ausleihsystem von ETHICS (ETH Library Information Control System) ohne Wechsel des Arbeitsplatzes eröffnen wird, und versuchsweise die Installation einer Schnittstelle zum öffentlichen TELEPAC-Kommunikationsnetz vollzogen, um allen interessierten Personen und Institutionen den Zugriff auf den Basler Verbund­katalog zu ermöglichen. Für 50 Basler Institutionen besteht schon jetzt ein von uns veranlasster und betreuter direkter Zugriff auf den OPAC des Verbunds. Über sie hinaus möchten das Finanzdepartement und das Amt für Informatik den kostenlo­sen Zugriff zunächst nur jenen Institutionen erlauben, die Gegenrecht halten. Abgesehen von den praktischen Schwierigkeiten einer solchen Beschränkung würde es die ÜB grundsätzlich begrüssen, wenn die Katalogauskunft ähnlich wie von andern Bibliotheken und wie die herkömmliche Konsultation des Katalogs bei uns gratis angeboten würde. Beide Verbindungsprojekte leiden zudem unter der Dauerproblematik der Personalknappheit: die Verbindung mit der ETH-Bibliothek ist in einem einseitigen Provisorium stecken geblieben, und die Öffnung des

TELEPAC-Zugangs hängt ab von der Stabilisierung des Datenschutzsystems, die gleichfalls noch in Arbeit ist. Die Erfahrung bei solchen Neuerungen zeigt eben, dass erste Erfolge auf sozusagen experimenteller Stufe jeweils rasch erzielt werden, während die mühsamere Überführung in einen regulären Dauerbetrieb unverhält­nismässig viel Zeit und Aufwand erfordert.

Die Einfuhrung der neuen, 12. Version von SIBEL nahm fast ein halbes Jahr in Anspruch, obschon sie der Erwerbung noch nicht die erwünschten Verbesserungen und auch in der Katalogisierung nur geringfügige Änderungen brachte. Leider verläuft die Weiterentwicklung des EDV-Systems und seiner Applikationspro­gramme in Lausanne so schleppend, dass bereits wieder erhebliche Terminüber­schreitungen eingetreten sind.

Einen zwiespältigen Eindruck hinterliess auch die Arbeitsgruppe Micro von REBUS (Reseau des bibliotheques utilisant SIBIL), deren Hauptbemühen dem Transfer von Katalogdaten aus SIBIL in ein für die Weiterverarbeitung auf Perso­nalcomputern geeignetes, einfacheres Format galt, was auch einem verbreiteten Wunsch von Basler Institutsbibliotheken entspräche. Für lokale Basler Zwecke haben wir diesen Datentransfer von SIBIL auf Personalcomputer mit eigenen Mitteln bereits kurz und elegant gelöst, indem verschiedene Selektionen aus Bestell-, Lieferanten- oder Verwaltungsdateien auf einen Microcomputer geladen und dort praktisch beliebig konvertiert und verwaltet werden können. Eine dieser Anwendungen wäre beispielsweise die Tauschverwaltung mittels Personalcompu­ter, für welche die entsprechenden Programme grossenteils fertiggestellt sind. Ebenso klappt die Verbindung zum System LEDOC, mit dem unsere Nachlässe und modernen Handschriften aufgenommen werden, so dass es jetzt möglich ist, mit LEDOC gespeicherte Verzeichnisse auf Personalcomputer hinunterzuladen, dort mit Textverarbeitung weiter zu gestalten und wesentlich schöner und bequemer als bisher zu drucken.

5. Koordination

a) Basler Hochschulbereich Über das nicht durchwegs befriedigende Verhältnis der Universität und ihrer Institute zur ÜB sprach sich am 23. November eine Delegation der Koordi­nationskommission mit der Direktion und EDV-Projektleitung der ÜB aus. Weil sich dabei herausstellte, dass Missverständnisse auf beiden Seiten, wie über die Funktion der WWZ-Bibliothek im Basler Bibliothekssystem und die bibliotheka­rische Planung für das neue Gebäude der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, im wesentlichen auf Informationsdefiziten beruhten, wurde hauptsächlich

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besprochen, wie diese durch stärkeren und vor allem regelmässigen Kontakt in Zukunft zu beheben und vermeiden wären. Es darf aber auch, um keinen einseitigen Eindruck zu erwecken, betont werden, dass die direkten Gespräche mit Institutsver-tretem in der Regel vom gemeinsamen Interesse an einer optimalen Literaturversor­gung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten bestimmt werden.

Beim Zentralkatalog sind wider Erwarten mit 24306 Titelmeldungen mehr als 1988 (23'857) eingegangen, weil weder die Allgemeinen Bibliotheken der GGG noch die Bibliothek des Museums für Völkerkunde und Ethnologischen Seminars schon mit der geplanten EDV-Katalogisierung beginnen konnten. Auf der andern Seite stellten die Chemische Industrie und die Ingenieurschule in Muttenz, die ein lokales EDV-System gewählt hat, ihre Beiträge ein. Als Redaktion des Basler Zeit­schriftenverzeichnisses ist der Zentralkatalog zugleich die lokale Bearbeitungsstel­le des Verzeichnisses der ausländischen Zeitschriften in schweizerischen Bibliothe­ken geworden.

Die Ausdehnung des Verbunds verlief langsamer, als nach den verheissungsvollen Ansätzen des Vorjahres zu erwarten war. Durch den Austritt der Verbundbibliothe­karin und die Unmöglichkeit, einen ausgebildeten Ersatz zu finden, entstand eine bald nicht mehr tragbare Übcrbelastung des Verbundkoordinators. Nach den Erfahrungen der vergangenen anderthalb Jahre ist die gleichzeitige Betreuung von Verbundbibliotheken und Anwendungen mit Personalcomputern, so einleuchtend sie scheinen mag, von einer einzigen Person nicht mehr zu bewältigen. Denn nicht nur nimmt die Zahl der installierten Personalcomputer ständig zu, sondern diese erfordern sehr oft auch Einsätze aufAbruf und von kaum voraussehbarer Dauer, was im Widerspruch zu den vielen zeitlich festgelegten Verpflichtungen des Verbund­koordinators ausserhalb der ÜB steht. Um so bemühender wirkt es, dass seine Stelle nach zwei Jahren noch nicht einmal definitiv eingereiht ist, weil die beantragte und unschwer nachweisbare Voraussetzung des Hochschulabschlusses für sie hartnäc­kig bestritten wird.

Durch die Verleihung des Wissenschaftspreises an Dr. Christmuth Flück, den Leiter des Instituts für Rechtswissenschaft, unter anderem für seine Verdienste um den Einsatz der EDV, fühlte sich auch die Leitung der ÜB in ihrer Auffassung von der modernen Erschliessung und Vermittlung wissenschaftlicher Literatur bestätigt.

Im Theologischen Seminar konnte endlich auch die formale Rekatalogisierung finanziell dank einer grosszügigen Starthilfe der Freiwilligen Akademischen Ge­sellschaft und personell sichergestellt werden.

Weitergeführt wurde auf Initiative von Dr. Wolf die Integration von nunmehr 8 medizinischen Institutsbibliotheken in den Verbundkatalog, indem der Verwalter des Zentralkatalogs die Neuerwerbungen anhand der photokopierten Titelblätter aufnimmt. Weil dieses Verfahren bei mehrbändigen Werken und Kongressberich­ten doch Nachfragen oder bibliographischen Mehraufwand erfordert, wäre die Katalogisierung online vorzuziehen. Während die Anschlüsse des Museums für Völkerkunde und Ethnologischen Seminars und des Romanischen Seminars wegen Personalwechsel in deren Biblio­theken aufgeschoben werden mussten, fanden mit einer ganzen Reihe weiterer Institute vorbereitende Gespräche statt. Den weiteren Ausbau des Verbunds im Basler Hochschulbereich hindert mittlerweile nicht etwa mehr fehlendes Interesse unserer potentiellen Partner, sondern vielmehr die beschränkte Personalkapazität der ÜB für Koordination, Ausbildung und Katalogisierung. Für die Aufnahme klei­nerer Spezialbibliotheken, deren Bestandesnachweis oft den deutlichsten synerge-tischen Nutzen stiftet, kommt nur sie in Frage, doch stösst ihr vielfach als selbstver­ständlich hingenommenes Vorleistungsprinzip hier an seine Grenzen. Denkbar erscheint ihr, dass diese Aufgabe von der Equipe, die gegenwärtig den sogenannten Neuen Katalog rekatalogisiert, nach dessen Vollendung übernommen werden könnte.

b) Nationaler Bereich Unser Bestreben, auch mit Bibliotheken in der deutschen Schweiz in Verbund zu treten, hat im Berichtsjahr seine erste formelle Erfüllung gefunden. Im Rahmen kleiner Feiern, bei denen auch Regierungsmitglieder der beteiligten Kantone zugegen waren, erfolgten am 6. Juli die Vertragsunterzeichnung des Katalogver­bunds zwischen Bern und Basel-Stadt und am 27. November der vorerst nur passive Anschluss der Kantonsbibliothek Baselland an den Basler Verbundkatalog. Nach­dem der Berner Grosse Rat der dortigen Stadt- und Universitätsbibliothek die nötigen Investitionen bewilligt hatte, begann in vertrauensvoller Atmosphäre die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen - in einem Leitungs- und einem Planungsausschuss und in Kommissionen für die Formalkatalogisierung und die Sacherschliessung - und die Unterweisung der Berner Kolleginnen und Kollegen in den Basler Regelwerken. Zu einer Fachtagung trafen sich als erste alle mit der Rechtswissenschaft betrauten wissenschaftlichen Bibliothekarinnen und Biblio­thekare von Bern und Basel. Konkret angeschlossen worden ist über das bereits realisierte Pilotprojekt der Fachbereichsbibliothek Bühlplatz hinaus bereits die Bibliothek für Erziehungswissenschaft. Neben dem Westschweizer ist somit auch ein Deutschschweizer Katalogverbund im Entstehen begriffen. Er dürfte die bi­bliothekspolitische Bedeutung von REBUS gesamtschweizerisch verstärken und, wie das ReseauRomand schon auf das Wallis und Tessin, seine Anziehungskraft auf deutschsprachige Kantons- und Stadtbibliotheken ausüben.

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Mit St. Gallen scheiterte freilich ein engeres Zusammengehen, weil der federfüh­rende Direktor der Kantonalen Verwaltungsbibliothek nur schon eine feste Verbin­dung nach dem Vorbild zwischen den Rechenzentren von Lausanne und Basel als zu wenig ergiebig und darum als zu kostspielig erachtete. Berührungsangst zeigten auch manche Deutschschweizer Kollegen, die wir mit dem REBUS-Stand an der Jahresversammlung der VSB in Lugano anzusprechen hofften.

Innerhalb von REBUS fanden im Januar zweitägige "Journees de reflexion" in Huttwil statt, bei denen die in früheren Jahresberichten angedeuteten Struktur- und Systemprobleme offen und gründlich diskutiert und als Ergebnis der ursprüngliche Entwicklungsplan drastisch beschnitten und zwei dreiköpfige Gremien mit Betei­ligung des Direktors und des Vizedirektors eingesetzt wurden, die Zielvorstellun­gen analysieren und vorlegen sollen. Ohne diesen vorzugreifen, darf aus Basler Sicht bemerkt werden, dass das Reseau Romand aus historischen Gründen für seine spezifischen Bedürfnisse beim Einsatz des Personals von REBUS und bei der zeitlichen und funktionellen Entwicklung neuer SIBIL-Module Prioritäten ge-niesst, die auf die Dauer von den andern Netzen nicht hingenommen werden können, und dass die als Ausgleich für die Unzulänglichkeiten von SIBILangeprie-sene "Solution composee" noch viel zu wenig auf ihre Tauglichkeit für schweize­rische Verhältnisse und insbesondere auf ihre Wirtschaftlichkeit hin untersucht worden ist. Allerdings stellt sich für uns das Problem der von SIBILnur ungenügend oder gar nicht abgedeckten Verwaltungsfunktionen immer dringlicher. Denn späte­stens mit Eröffnung des Freihand-Magazins muss für die Ausleihverbuchung eine EDV-Lösung bereitstehen und für sie rechtzeitig mit der maschinenlesbaren Etiket­tierung der Bücher begonnen werden, und auch die Automatisierung der Zeitschrif­tenkontrolle sollte nicht mehr jahrelang aufgeschoben werden.

6. Erwerbung

Zuwachsstatistik:

Kauf Tausch Geschenke

Total Einheiten

1989

36'809 5'083 4310

46702

1988

31349 4'818 4718

40385

1987

34'813 4'962 4723

43'998

Geschenke WWZ-Bibliothek: 16'602 Einheiten, hauptsächlich amtliches und sta­tistisches Material zu Dokumentationszwecken

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Die Ziffern aller drei Arten der Erwerbung lagen, bei gewissen Verschiebungen zwischen Monographien und Fortsetzungswerken, Druckschriften und Mikrofor-men, über jenen des Vorjahres, besonders markant, der Anschaffungspolitik und den verfügbaren Mitteln entsprechend, in der Kaufakzession.

Käufe:

Einheiten

Zeitschriften - davon Mikroformen Fortsetzungen - davon Mikroformen Novitäten - davon Mikroformen Antiquaria

1989

5'478 -1*115 11 '267 -7'309 20'034

-88 30

(1988)

(5*829) = (-1*505) (5*465) =

(-1*739) (20*014) = (-2*026)

(41) =

Fr.

Fr.

Fr.

Fr.

1989

818*805

515*222

1*104*831

34*102

= 33%

= 21%

= 45%

= 1%

(1988)

(31%)

(22%)

(45%)

(2%)

Total 36*809 (31*349) = Fr. 2*472*960 =100% (100%)

Dem Bestellbüro und der Eingangskontrolle machten neben dem Umfang der laufenden Erwerbung auch Rückstände zu schaffen, die man in einer konzentrier­ten Aktion weitgehend abzubauen vermochte. Nach zähen Verhandlungen mit dem Schweizerischen Buchhändler- und Verleger-Verein zeichnen sich für die grossen Bibliotheken endlich vorteilhaftere Rabattkonditionen ab. Auf zwei Lieferanten von britischer Literatur, deren Preisgestaltung nicht mehr befriedigte, wurde ver­zichtet.

Unter den einzelnen Anschaffungen stechen einige als Ergänzung willkommene alte Basler Drucke, zwei Briefe von Christian Mechel und Samuel Werenfels und ein Manuskript von Felix Weingartner heraus.

Noch einmal günstiger gestaltete sich das Verhältnis zwischen den 191 (1981:136) Neuaufnahmen und den 43(1988:38) Abgängen der auf der ÜB laufend gehaltenen Zeitschriftentitel, deren Gesamtzahl nunmehr 4*209 beträgt. Für die Kontrolle der Zeitschriften, die in der Medizinbibliothek aufliegen, wird die Automatisierung und gleichzeitige Verlegung dorthin geprüft.

Trotz gestiegenem Eingang drängt sich im Tauschverkehr angesichts der Unzu-verlässigkeit, dass er die gewünschten Stücke, die sonst gekauft werden müssten, wirklich einbringt, eine Vereinfachung auf. Noch ist auch ungewiss, wie sich die

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neuerliche Reduktion der Pflichtexemplare von Dissertationen der Philosophisch-Historischen Fakultät auf 50 Exemplare beziehungsweise 25 bei Ausgaben im Buchhandel auswirkt.

Von den eingelagerten Geschenken konnten 5'806 (1988: 3'689) Monographien verglichen werden, wobei sich je die Hälfte als nicht vorhanden und als dublett erwies. Aus dem Nachlass von Professor Giuseppe Zamboni traten wir bestim-mungsgemäss dem Slavischen Seminar 89 von ihm ausgewählte Dubletten ab. Als wertvolle neue Schenkungen empfingen wir ein Exemplar von Jonas David Labrams "Sammlung von Schweizer Pflanzen" in 14 Bänden (aus der Hinterlassen­schaft von Professor Eduard Hagenbach durch Vermittlung von Dr. Ch. Englert in Basel) und von Dr. Hanspeter Müller, dem ehemaligen Vorsteher des Kantonalen Lehrerseminars, Bücher über Pädagogik und Psychologie. Die Handschriftenabtei­lung wurde bereichert durch Ergänzungen zu den Nachlässen von Carmen Kahn-Wallerstein (von Dr. M. Hagmann) und Adolf Portmann (von Frau S. Bousani-Baur in Basel), Briefe aus der Familie Burckhardt (durch Dr. M. Burckhardt), Reiseerin­nerungen von Benedikt Meyer-Kraus und Auszüge aus den Tagebüchern von Daniel Kraus (von Dr. h.c. A. R. Weber-Oeri in Basel). Ins Schweizerische Wirt­schaftsarchiv gelangte der politische Nachlass von Nationalrat Andreas Brunner aus Zug ( dank den Bemühungen von Professor Dr. S. Bomer).

Das Depositum des Nachlasses von Carl Jakob Burckhardt wurde bedeutsam vermehrt durch die Hauptmasse seiner Korrespondenz, die kurz vor dem Hinschied von Frau Elisabeth Burckhardt-de Reynold aus Vinzel auf die ÜB verbracht werden durfte.

Nicht minder als den vorstehend genannten gilt unser herzlicher Dank allen andern Geschenkgebern von Druck- und Handschriften, die wir bitten, ihn gesamthaft an­zunehmen.

Bestandesstatistik:

Druckschriften Handschriften Andere Dokumente

Total Einheiten

Ende 1989

2'565'907 58'461 50'411

2'674779

Ende 1988

2'528'340 58'378 41'859

2'628'577

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7. Katalogisierung

Die formale Erfassung hat mit 32'127 (1988: 26'002) neu katalogisierten Mono­graphien und dem Erreichen der 440. (vorgesehen war die 388.) Schublade in der Rekatalogisierung die Richtzahlen abermals deutlich übertroffen. Der Gesamtbe­stand des Verbundkatalogs hat 1989 um ein Viertel zugenommen und am 1. De­zember nahezu 600'000 Titelnachweise umfasst. Diese Steigerung erscheint um so bemerkenswerter, als gegen Jahresende die Katalogisierung in einen Engpass geriet, indem einige Vakanzen längere Zeit unbesetzt blieben und sich mehrere Ka­talogbeamte und -beamtinnen mindestens teilweise der Ausbildung neuer Mitar­beiter/innen oder Angestellter anderer Bibliotheken, vor allem aus Bern, widmen mussten. Bei der Einführung der Lehrlinge wurde erstmals auf die Formalkatalo­gisierung auf Kärtchen ganz verzichtet; sie arbeiten sich mit Hilfe des neuen Lehrgangs von Frau Guldimann weitgehend selbständig in die Grundlagen der Bildschirmbedienung ein und werden anschliessend mit den Katalogisierungs- und Codierungsregeln vertraut gemacht. In der Rekatalogisierung gestattete der Zeit­vorsprung, durch eine Mitarbeiterin auch den gesamten Bestand der Lesesaal-Prä­senzbibliothek, mit Einschluss der vor 1940 erschienenen Werke, maschinenlesbar aufnehmen zu lassen.

Gegenwärtig beträgt die Durchlauffrist von der Schlagwortvergabe bis zur Aufstel­lung des Buches im Magazin 1-2 Monate. Durch Umstellung der Arbeitsgänge derart, dass die Formalkatalogisierung seit 1. Oktober der Sacherschliessung vor­angeht, als erste Konsequenz der engen Zusammenarbeit mit der Stadt- und Universitätsbibliothek Bern wird noch eine Verkürzung dieser Zeitspanne erhofft. Im Sachkatalog haben sich die Mutationen gegenüber dem Vorjahr infolge seiner teil weisen Anpassung an das Regelwerk, vor allem wegen der veränderten Behand­lung der Adjektive, beinahe verdreifacht. Weitere Änderungen werden folgen müssen; denn ein Schlagwortkatalog kann mit vertretbarem Koordinationsaufwand gemeinschaftlich, wie es zwischen Bern und Basel beabsichtigt ist, nur angelegt und genutzt werden, wenn alle seine Regelungen verbundtauglich sind, im Sinne beispielsweise der deutschen "Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK)".

Die Handschriftenbeschreibung schritt mit der Aufnahme von 37 mittelalterli­chen und 15 neuzeitlichen Bänden der Gruppe C III in gewohnter Weise voran. Hingegen überraschte der Miscellanband Inc. 35 (dominikanische Kollektaneen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts) mit manchen beachtenswerten Texten wie deutschen Übersetzungen von religiösen Hymnen und Urkunden zur frühesten Geschichte der Rosenkranz-Bruderschaft in Basel. Da die keineswegs vollständi­ge Beschreibung des so vielfältigen Inhalts zwei Monate in Anspruch nahm und 31 Seiten füllte, brachte sie natürlich den Terminplan durcheinander. Das Verzeichnis

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des Nachlasses von Fritz Lieb steht vor dem definitiven Ausdruck für die Verviel­fältigung, und auch die Register für die Bernoulliana (Standort L Ia) sind abge­schlossen, so dass unser Zettelkatalog der neuzeitlichen Handschriften wieder einen Schritt weitergekommen ist.

8. Publikationen

Der "Katalog der Musikhandschriften des 16. Jahrhunderts" von John Kmetz. den wir nur dank finanzieller Unterstützung der Freiwilligen Akademischen Gesell­schaft und der Milli und Hans Zehntner-Stiftung herausbringen konnten, fand bei der Fachkritik sehr beifällige Aufnahme. Von Dr. Hieronymus erschienen "Anno-tationes Erasmianae" im Gutenberg-Jahrbuch 1989, und Frau Dr. Kanyar steuerte einen Artikel über das Stadtbild in der tschechischen Literatur zur Festschrift für Professor Peter Brang bei. Die Träger der Bernoulli-Edition hielten am 10. Mai eine Pressekonferenz über ihr Unternehmen und eine S itzung des Beirats ab, in dem auch der Direktor der U B Einsitz nahm. Die weitere Bearbeitung der periodischen Basler Bibliographie, deren jahrzehntelange Redaktion das Ehepaar Dr. Max und Frau Ruth Burckhardt-Menzi aus Altersgründen abgab, konnte durch die halbtägige Anstellung des promovierten I listorikers Dr. Hans Berner mit Mitteln der Kantone Basel-Stadt und Baselland gesichert werden.

9. Benutzung

Ausleihe

- Eigentliche Entleihungen

Aus eigenen Beständen In den Lesesälen Handschriftenabteilung Auswärts bezogene Bücher

Kopien Buchversand Inland

Ausland Kopienaufträge

1989

ÜB

162'529 19'851 2'487 7'611 5'880 6'115

345 25'935

Med.-Bibl.

7'300 --

413 3'573

--

16'610

WWZ-Bibl.

19'147 6'578

-746 348

--

1'032

1988

ÜB

156701 28'573 2'264 7'618 4'841 5'642

378 24'342

Med.-Bibl.

6'098 --

499 2'833

--

15'142

WWZ-Bibl.

13'209 8'873

-63 36

378 -

255

Total 230753 230'359

15

1989 1988

Med.-Bibl.

_ hoben 3'986

Z6'433 7'870

WWZ-Bibl.

_ 7'776 1'388 1'916

523

ÜB

168712 -

13'143 48'878 14'461

Med.- WWZ-Bibl. Bibl

_ -

3'332 21'560 6'418

Leihscheine ÜB

Im Magazin bearbeitet 160'227 Am Zentralkat. überprüft nicht mehr erhoben Interbibl. ausgegangen 15'101

eingetroffen 54'190 weitergeleitet 13'887

- Weitere Dienstleistungen

Versorgte Bände 215'063 - - 213'182 Zurückverlangte Bücher 6'836 - - 6'174 Postausgänge 75'848 - - 72'277

a) Universitätsbibliothek

Die Statistik stimmt in einigen Positionen und namentlich im Gesamtergebnis der eigentlichen Entleihungen mit derjenigen des Vorjahres fast überein. Fortgesetzt hat sich der Rückgang im Lesesaal, seitdem die Bücherausgabe von diesem in die Ausleihe verlegt worden ist. Die Kopienaufträge, die nach der allgemeinen Einfüh­rung der Kopienmarke einen drastischen Einbruch erlitten hatten, nähern sich langsam dem früheren Stand, was vor allem der Medizinbibliothek zuzuschreiben ist. Um die Kopienmarke zu sparen, begnügen sich Benutzer jedoch zunehmend mit Zusammenfassungen von Artikeln, wie sie bei Datenbank-Recherchen geliefert werden. Auf den Wunsch unserer REBUS-Partner in der französischen Schweiz, das Bestellwesen INTERCOM versuchsweise auf Zeitschriftenaufträge auszudeh­nen, konnten wir nicht eintreten, weil es das Abrechnungsverfahren ungebührlich kompliziert hätte und zudem ein umfassenderes Projekt des "Online Ordering" in Prüfung ist.

Für die Handschriftenabteilung sind die Zahlen mit den letztjährigen, auch wenn sie beinahe gleichlauten, nicht ohne weiteres vergleichbar; denn anstelle der Eintragungen aller Stücke, die dem Magazin entnommen worden waren, in einer Liste wurden die Bestellzettel gezählt, getrennt nach Benutzung in der Abteilung, ausserhalb derselben und für Reproduktionen. Aus der Sammlung Geigy-Hagen-bach gelangten dabei 40 (1988: 67) Autographen zur Verwendung. Hinzu kamen noch 392 (1988: 373) schriftlich oder mit Kopie erledigte Anfragen.

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Nach Abschluss der Reorganisation, die der Leiter der Ortsleihe konzipiert hatte, ist das Ziel, durch vielseitigen Einsatz der hiefür ausgebildeten Benutzungsange­stellten die tägliche Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten und personelle Eng­pässe zu überwinden, im ganzen erreicht worden; zugleich wuchsen auch Arbeits­freude und Kooperation, so dass das Team für die Ortsleihe noch nie so effizient und konfliktfrei war.

Im Informationsbereich gingen die Datenbank-Recherchen noch einmal auf 74 (1988: 120, 1987: 164) zurück, weil offensichtlich immer mehr in den Instituten selbst recherchiert wird, während bei uns Fachreferate, in denen sonst häufig Recherchen stattfinden, vorübergehend nicht besetzt waren und in den Geistes­wissenschaften überhaupt ein befriedigendes Angebot an Datenbanken fehlt. Um so intensiver widmeten wir uns der Benutzerschulung in der Katalogabfrage am Bildschirm (OPAC) mit Kursen, die grundsätzlich dreimal wöchentlich angezeigt und 67mal wirklich durchgeführt wurden und für Sachbearbeiter/innen der Öffent­lichen Verwaltung auch Aufnahme ins Programm des Personalamtes Basel-Stadt fanden.

Dass im untersten Magazingeschoss des Neubaus die 1988 vom Grossen Rat bewilligte Kompaktanlage nicht mit verkleideten, sondern mit gewöhnlichen Regalen eingerichtet wurde und termingemäss Ende Dezember betriebsbereit war, ist hauptsächlich das Verdienst von Herrn Stoll. Er hatte wegen Erkrankung des verantwortlichen Mobiliarverwalters dessen Aufgabe zu übernehmen und konnte damit nicht nur dem Baudepartement einen wesentlichen Dienst erweisen, sondern auch unsere Anliegen durchsetzen. Unmittelbar vor Beginn des Einbaus wurde freilich ein Drittel des Geschosses dem Amt für Informatik zur Unterbringung eines zentralen Computers aus der Alten Gewerbeschule zugesprochen, so dass nun ein Teil der Rollgestelle frühestens 1990 im zweituntersten Geschoss eingebaut wird. Immerhin gehört die Platznot, die zum letztenmal die Verschiebung von 7'000 Laufmetem Bücher nötig machte, endgültig der Vergangenheit an; für 1990 steht eine grossangelegte Umzugsaktion bevor, und über Aufnahme ins Investitions­programm und Ratschlag soll als nächstes Ziel ein Freihand-Magazin im stehen ge­bliebenen Flügel des Altbaus angestrebt werden, wofür bereits Raum- und Zeitplä­ne und ein Kostenvoranschlag vorliegen.

b) Medizinbibliothek

In dem Masse, wie die EDV immermehr Techniken und Produkte zur Informations­suche verfügbar macht, wächst auch das Bedürfnis der Benutzer nach Schu­lungsprogrammen, in die sich die drei wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen der Medizinbibliothek teilen. Sie werden unterstützt durch das weitere Personal bei der

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individuellen Instruktion und durch Einführungsveranstaltungen von Datenbank-Herstellern.

Die Datenbank-Recherchen nahmen gegenüber 1988 zwar um rund 100 auf 742 ab, aber der prognostizierte Einbruch unter der Konkurrenz des Angebots an CD-ROM fand nicht statt. Zusätzlich wurden 43 Suchprofile für SDI (Selected Disse-mination of Information) erstellt und je nach Datenbank wöchentlich, vierzehntäg­lich oder monatlich entweder ausgedruckt oder auf Diskette gespeichert. Regelmäs­siger Kontakt mit den Ärzten des Kantonsspitals und einigen Professoren und Assistenten in Universitätsinstituten stellte sicher, dass diese Form der aktiven In­formation die Erwartungen der Auftraggeber erfüllte. Ferner besteht für das De­partement Pathologie ein Expressdienst, bei dem Anfragen auf einem speziellen Formular innerhalb von zwei Stunden mit rund 20 Zitaten aus den letzten 3-5 Jahren beantwortet werden, und notfallmässige Recherchen werden auch von andern medizinischen Abteilungen und von Amtsstellen immer wieder verlangt.

Über ihre Innovationen gibt die Medizinbibliothek ein periodisches Informations­bulletin I iI>IU I llls in 800 Exemplaren heraus, von dem 1989 zwei Nummern erschienen sind. Diese Dienstleistungen lassen sich in Zukunft aber nur aufrecht erhalten, wenn das leitende Personal von Aufgaben, die seiner Qualifikation und Einreihung nicht entsprechen, entlastet, eine Vakanz beim bevorstehenden Perso­nalwechsel vermieden, die temporäre Stelle der wissenschaftlichen Mitarbeiterin verlängert und die ebenfalls beantragte eines Diplombibliothekars bewilligt wird.

c) WWZ-Bibliothek

Im ersten vollen Betriebsjahr der WWZ-Bibliothek hat sich ihr von der Eröffnung an zu verzeichnender Zuspruch weiter verstärkt: die Zahl der Benutzer nahm um die Hälfte von 22'400 auf 34'000 zu, die Entleihungen nach Hause verdoppelten sich von 13'20O auf 26'400. Um so fühlbarer wurden unter dem Andrang von Publikum und Literatur die bestehenden Engpässe beim Personal, besonders an der Lesesaal­theke, im Magazindienst und für die Zeitschriftenkontrolle, und beim Stellraum im Freihandbereich. Allerdings ist abends die Frequenz so schwach, dass sich eine Verkürzung der Öffnung auf 19.30 Uhr wie in der ÜB aufdrängt, und eine Platz­reserve konnte anlässlich einer Revision mit einer letzten Erweiterung um 168 Regalmeter und durch Rückschub von zwei Jahrgängen Zeitschriften in die ÜB geschaffen werden. Noch sind aber nicht alle Umstellungsarbeiten abgeschlossen, welche die Verknüpfung aller WWZ-Bestände mit dem EDV-Ausleihsystem SIAS, bei den übernommenen Institutsbibliotheken die Integration und gegebenenfalls Katalogisierung, im Schweizerischen Wirtschaftsarchiv die maschinenlesbare Er­fassung der Archivdossiers betreffen.

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Bei der Installation stark veränderter Versionen der beiden EDV-Module traten Komplikationen auf, die trotz Überstunden noch nicht völlig behoben sind. Das Problem der Betreuung des doch recht anspruchsvollen Systems ist im Grunde nicht gelöst; denn diese Aufgabe, die eigentlich für einen professionellen EDV-Spezia­listen ein ansehnliches Teilpensum bedeuten würde, muss vom Verbundkoordina­tor wahrgenommen werden, der zufällig die nötige Kompetenz und Bereitschaft mitbringt, aber für ganz andere Obliegenheiten bestimmt und bereits durch diese, wie früher erwähnt, überlastet ist.

Für die dem Baudepartement in Gegenwart des Architekten zur Kenntnis gebrach­ten Baumängel wurde Abhilfe versprochen bis auf den Feuerschutz im Magazin, für den Wasserleitungen unter Druck stehen, und die noch immer fehlende Anschrift von Bibliothek und Archiv an der Aussenwand des Gebäudes.

10. Technische Dienste

Nach der Pensionierung von Herrn Metzmeier als Leiter der Buchbinderei über­nahm der Restaurator Herr Demund auch deren Leitung. Der teuerungsbedingte Zuschlag von nunmehr 15% (1988: 12%) auf den Sortimentstarif wirkte sich auf den Durchschnittspreis der4'625 (1988:4'420) auswärts gebundenen Einheiten in einer Erhöhung auf Fr. 82.65 (1988: Fr. 76. 60) aus. Sie fiel derart massiv aus, weil nicht bloss kein vermehrtes Ausweichen auf kartonierte Bände mehr möglich war, sondern gerade diese wegen stärkerer Ausführung überproportional um 16% aufschlugen. In der eigenen Werkstatt wurden 1'834 Stücke teils gebunden, teils repariert und 7 Bände restauriert. Weil die vorhandene Drahtheftmaschine schon bei 7-8 Blättern zuviel Ausschuss produzierte und eine grössere Anzahl überhaupt nicht bewältigte, musste sie durch eine leistungsfähigere ersetzt werden.

Während die Drucke der Offset-Abteilung für die ÜB um ein Drittel auf 546'460 (1988: 761740) zurückgingen, nahmen sie für die Universitätsinstitute um zwei Drittel auf 1' 151 '340 (1988:713'690) zu, obschon die Aufträge des Instituts für Be­triebswirtschaft vom Format A4 auf A5 verkleinert wurden, was Papier spart und damit auch den Druckaufwand verringert. Aber verschiedene Drucksachen wur­den gleich in einem Vorrat für zwei Jahre angefertigt, und einen grossen Druckauf­trag brachte auch das Jubiläum des Botanischen Gartens. Um das Zusammentra­gen grösserer Auflagen unabhängig von der Druckmaschine und doppelt so schnell wie bisher zu bewerkstelligen, wurde ein Stapelanleger installiert.

Erstaunlich gestiegen ist in der Repro-Photographie abermals die Zahl der elektrostatischen Kopien schwarzweiss auf 1 '720'620 (1988:1'591' 127) und farbig

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auf 6'691 (1988: 1'899), und ganz neu sind 3'490 Grosskopien im Format A2 hinzugekommen, um aus Zeitungen zu deren Schonung nur noch ganze Seiten, unabhängig von der Grösse des gewünschten Artikels, zu reproduzieren. Die hervorragende Qualität des Grosskopierers erlaubt auch, von alten Karten und Stichen Sicherheitskopien herzustellen; sie bedingen allerdings holzfreies Papier, wogegen sämtliche Sorten mit Holzschliff nicht zu verwenden sind, am wenigsten das sogenannte Umweltschutz-Papier. Zur Ergänzung oder als Ersatz im Geräte­park dienten ausserdem zwei Repro-Objektive, ein System für positive Rückver-grösserungen von positiven und negativen Mikrofilmen, ein Macintosh IIcx an­stelle des an die Buchbinderei weitergegebenen Apple IIc für die typographische Gestaltung aller Schriften und Formulare von ÜB, Medizinbibliothek und WWZ-Bibliothek und drei vollautomatische Temperaturregler in den Laboranlagen.

11. Hausverwaltung

Am und im Gebäude gelangten verschiedene grössere Renovationen, auch solche, um die wirnicht ersucht hatten, zur Ausführung. So wurden Sanierungsarbeiten am Dach und Giebel des Altbaus gegen den Petersplatz hin in Angriff genommen, die Marmorplatten der Eingangstreppe überholt, undurchsichtig und damit wirkungs­los gewordene Isolierscheiben an mehreren Orten und der Bodenbelag in der Repro-Photographie ausgewechselt, die Decke der Galerie und alle Seitenwände in der Repro-Photographie frisch gestrichen, Teile der Klima-Anlage und der Warenauf­zug im alten Magazin repariert. Mit der Dreifachverglasung der Fenster im Verwal­tungstrakt soll 1990 endlich begonnen werden, hingegen wurden der Einbau von Drehtüren in der Eingangshalle und die bauliche Verbesserung der Arbeitssituation in den Magazinen des Neubaus, entgegen der Ansicht aller konsultierten Instanzen, einmal mehr zurückgestellt.

An Mobiliar erhielten der Katalograum breitere Wandborde für Bildschirme, Ver­waltungsbüros vier weitere Bildschirmplätze, Erwerbung und Magazin zusammen fünf zusätzliche Bücherwagen und die Medizinbibliothek zehn Stühle als Ersatz für die nach einem Jahrzehnt schon schadhaft gewordenen der Erstausstattung.

12. Öffentlichkeitsarbeit

Alle fünf Ausstellungen galten dem Buch als Geschichtsdokument und Kunstob­jekt. Nach Verlängerung der stark beachteten Jubiläumsausstellung "1488 Petri -Schwabe 1988" (bis 25. Februar) zeigte die Architekturabteilung der ETH Zürich unter dem Titel "Buchobjekte" (9. März-5. April) Studentenarbeiten, die durch

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einen Lichtbildervortrag von Professor Peter Jenny eingeführt und mit Erwer­bungen unserer noch jungen Abteilung "Bibliophile Drucke und Künstlerbücher" ergänzt wurden. Es folgten eine Kombination von "Schrift und Originaldruck" (22. April-27. Mai), gestaltet vom Hamburger Skriptorium Cormoran und der Fach­klasse für Originaldruckgraphik an der Basler Schule für Gestaltung, und "Bilder Bücher Bilder" (26. August-28. Oktober) mit illustrierten Büchern von Heiri Strub und den Originalen und Druckvorlagen aus dem Besitz des Malers und Illustrators, über dessen Kinderbücher Dr. Martin Kaiser bei der Eröffnung sprach. Den Abschluss machte ein Überblick "500 Jahre Buch in Finnland" (17. November-16. Dezember), der in Anwesenheit des finnischen Botschafters in Bern mit Lieder­vorträgen des Finnä-Chors Basel und einer Lesung aus Hans Ulrich Schwaars bern­deutscher Übersetzung der "Sieben Brüder" von Aleksis Kivi eröffnet wurde.

Leihgaben stellten wir zur Verfügung für Ausstellungen des Botanischen Instituts über "Faszination der Tropen", des Historischen Museums über "Schätze der Basler Goldschmiedekunst", des Museums für Gestaltung über "Der verzeichnete Prome­theus" und "Le Musee sentimental de Bäle", des Kantonsmuseums Liestal über die Brüder Johannes und Jakob Senn, Kleinmeister im 19. Jahrhundert, des Histori­schen Museums Luzem über "Bis ans Ende der Welt. Pilgern nach Santiago", des Museums für Gestaltung Zürich über "Sigfried Giedion. Der Entwurf einer moder­nen Tradition", des Wohnmuseums Zürich über "Die Küche, wie sie im Buche steht", des Museums für Deutsche Geschichte in Berlin überThomas Müntzer, des Deutschen Bergbau-Museums in Bochum über "Frauen und Bergbau", des Stadt­museums in Hilden über den Wundarzt Wilhelm Fabry (Hildanus), in Metzingen über Christian Friedrich Schönbein, des Stadtmuseums in München über "Der geraubte Schatten. Die Photographie als ethnographisches Dokument", und des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg über "200 Jahre Französische Revo­lution in Deutschland".

Ihre Generalversammlung, jeweils verbunden mit einer Besichtigung, hielten in der WWZ-Bibliothek der Verein der Freunde des Staatsarchivs Basel-Stadt, die Vereinigung wissenschaftlicher Staatsbeamter des Kantons Basel-Stadt und die Fachgruppe Wirtschaftsdokumentation der Schweizerischen Vereinigung für Dokumentation ab.

Zu Führungen empfingen wir neben zahlreichen Gruppen von Schülern, Studen­ten und Lehrern aus Basel, verschiedenen Kantonen und dem Eisass auch die Bibliothekskommission und die nebenamtlichen Gemeindebibliothekarinnen von Baselland und die Mitarbeiter/innen der Stadtbibliothek Schaffhausen sowie als individuelle Besucher Herrn P. Pelou, Chefbibliothekar der UNO-Bibliothek in Genf, Direktor G.F. Paschek, Leiter der Bibliothek für Rechtswissenschaft in

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Freiburg im Breisgau, Professor T. Liljewski von der Polnischen Akademie der Wis­senschaften, der verkehrshistorische und -politische Studien in der WWZ-Biblio-thek betrieb, Professor RJ. Danilevskij von der Leningrader Akademie, Frau Dr. M. Pozdina von der Moskauer Akademie, Dr. P.V. Polievskij, Stellvertretenden Direk­tor des Instituts für Weltliteratur in Moskau, und Dr. W. Schulz aus Naumburg, die sich alle für die Geschichte und die Bestände der Bibliothek Lieb interessierten.

Im übrigen setzte die ÜB ihre Bemühungen fort, das Leistungsspektrum einer modernen Bibliothek ihrer Benutzerschaft und einer weiteren Öffentlichkeit möglichst anschaulich zu präsentieren. Gelegenheit dazu boten ein Interview der Direktion mit der Germanisten-Zeitung "GeZetera" und die im Rahmen einer VSB-Diplomarbeit redigierten und von der Repro-Photographie mit Hilfe von Desktop Publishing gestalteten 12 Informationsblätter, die solchen Anklang fanden, dass nach der Erstausgabe im Frühling (3'000 Exemplare) von einem Teil schon im Herbst eine zweite, überarbeitete Auflage (3'600 Exemplare) gedruckt werden musste. Auf überraschend starkes Interesse stossen aber auch die regelmässig am ersten Mittwoch im Monat angezeigten Abendführungen, die zeitweise in zwei oder gar drei Gruppen aufgeteilt werden müssen. Sie sollen ergänzt werden durch spezielle Einführungen in die ÜB und ihre Zweigbibliotheken als Informationszen­tren mit wahlweiser Demonstration der elektronischen Zugriffsmöglichkeiten.

13. Rechnungswesen

In der Jahresrechnung verlief die Zunahme von Einnahmen und Ausgaben gegen­über dem Vorjahr, abgesehen vom teuerungsbedingten Anstieg der Personalkosten, auf den wir keinen Einfluss hatten, im gewohnten Rahmen, so dass sich auch das prozentuale Verhältnis zwischen den drei Komplexen der Sachausgaben innerhalb der üblichen Schwankungsbreite hielt:

1989 1988 1987

Literaturanschaffungen Bindekosten Verwaltungsauslagen

65,0 % 10,1 % 24,9 %

64,5 % 11,3% 24,2 %

63,2 % 10,6 % 26,2 %

An Vergabungen wurden wir bedacht von der Jacob Burckhardt-Stiftung mit Fr. 1 '600.-, von der Ciba-Geigy AG mit Fr. 10'000.-, von der Max Geldner- Stiftung mit Fr. 20'000.-, von der F. Hoffmann-La Roche AG mit Fr. 5'000.-, von der Sandoz AG mit Fr. 6'000.-, von Frau Dr. Gertrud Spiess mit Fr. 2'400.- und von der Milli und Hans Zehntner-Stiftung mit Fr. 21'894.-.

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Beiträge an ihre Deposita leisteten die Evangelisch-Reformierte Kirche (Kirchen­bibliothek) Fr. 400.-, der Freiwillige Museumsverein Fr. 3'600.- und die Stiftung Militärbibliothek Fr. 8'000.-

Der abschliessende Dank der Bibliotheksleitung richtet sich an alle Behörden, Mitarbeiter/innen und Benutzer/innen, die ihr die erfolgreiche Bewältigung der täglichen Anforderungen erleichtert und sie in ihren längerfristigen Zielsetzungen bestärkt haben.

Basel, 10. Februar 1990 Der Direktor: Fredy Gröbli

Dieser Jahresbericht ist von der Bibliothekskommission in ihrer Sitzung vom 27. Februar genehmigt worden.

Basel, 27. Februar 1990 Der Präsident der Bibliothekskommission: Arnold Schneider

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Kommission und Personal der Öffentlichen Bibliothek der Universität Basel

Mitglieder der Kommission

Dr. h. c. Arnold Schneider, Präsident; Dr. Christoph J. C. Albrecht, Prof. Dr. Josef Delz, Dr. Hansjörg Heller, Prof. Dr. Ernst Jenni, Prof. Dr. Karl Pestalozzi, Prof. Dr. Hans-Peter Rohr, Prof. Dr. Karl Spiro, Prof. Dr. Gustav A. Tammann

Personal

Direktor: Dr. Fredy Gröbli Vizedirektor: Edmund Wiss, lic.rer.pol.

Leiter für den Gesamt-EDW-Betrieb: Dr. Berthold Wessendorf

Fachreferate: Christoph Ballmer, lic.phil., Monika Butz, lic.phil., Dr. Andreas Cesana, Eva Delz, lic.phil., Dr. Simon Geiger, Dr. Franz Gschwind, Sibylle Herkert, lic.phil., Dr. Frank Hieronymus, Dr. Helena Kanyar, Elisabeth Oeggerli, lic.phil., Christine Sill, dipl.soz., Alice Spinnler, lic.phil, Ursula Steinegger, dipl.geol., Prof. Dr. Martin Steinmann, Sabina Tamm, lic.iur., Edmund Wiss, lic.rer.pol., Dr. Peter Wolf

Handschriftenabteilung: Prof. Dr. Martin Steinmann; Dr. Franz Gschwind; David Courvoisier, Jiirg Völlmy, lic.phil.

Sondersammlungen: David Courvoisier

Sekretariat: Brigitta Reifschneider, Marta Zulauf

Buchhaltung und Kasse: Albert Gold, Heidi Heitz

Leitung der Verbundkoordination: Andres von Arx, lic.phil. Formalkatalogisierung: Sonja Frey Zentralkatalog: Walter Martin; Edith Deditsch

Leitung der Erwerbungsabteilung: Jean-Claude Rohner Bestellwesen: Yoko Clareboets, Sabine Heinrich Eingangskontrolle: Susanne Weisskopf; Ruth Heiniger, Michael Stricker Eingangskatalogisierung: Paulette Sprunger Zeitschriftenkontrolle: Marianne Jäggi; Ruth Heiniger, Yves Jequier, Dieter Leu

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Leitung der Katalogabteilung: Ursula Steinegger, dipl.geol, Egon Thurnherr Signier- und Verteilstelle: Dita Rennebaum Formalkatalogisierung: Irmhild Flau, Regula Graf, Katalin Hörn, Carolina Miedaner, Christoph Ritter, Madeleine Schaub, Lea Schürmann, Katharina Stocker, Hermann Szadrowsky Rekatalogisierung: Albin Kaspar, lic.phil., Egon Thurnherr; Thomas Abt, dipl.ing., Claudia Fielding, Bernadette Hagenbuch, Simon Hoffstetter, Mariana Hüppi, Yves Jequier, Dieter Leu, Madeleine Masson, Noemi Salathe, Ariane Schnepf, Manuela Schwendener, Eva Sternküker, Regula Winkler, Stefan Winkler Sachkatalog: Hanspeter Inderbitzin; Dora Meschini, lic.phil., Jürg Völlmy, lic.phil

Leitung der Benutzungsabteilung: Jakob Tschopp Ortsleihe: Hans Rudolf Stoll; Fridolin Becker, Carolina Bonenti, Peter Brodbeck, El-lies El-ghribi, Hermann Glanzmann, Winfried Gysin, Hedy I laibeisen, Claudia Ishiodu, Johann Küng, Michael Kuhn, Monika Vögelin, Gilbert Wächter, Georg Zimmerli Informationsbereich: Dorothea Trottenberg; Caroline Brandenberger, Monika Butz, lic.phil., Regula Graf, Christa Lohmann, Carolina Miedaner, Rita Müller, Manuela Schwendener, Brigitte Springmann

Technische Dienste Buchbinderei: Benno Demund; Esther Amherd, Monika Hcdiger, Hans Kupper Offsetvervielfältigung: Manfred Wingeyer Repro-Photographie: Marcel Jenni; Emanuel Bürgin, Annclisc Camal, Luc Delay Hausdienst: Kurt Roth, Peter Wagner Garderobe: Charlotte Amherd, Rudolf Inderbitzin, Lina Käser

Wissenschaftlicher Volontär: Felix Winter, lic.phil.

Lehrlinge: Rita Müller; Brigitte Forster, Beatrice Keller, Andrea Morf, Irene Rietmann; Silvia Hauser, Martina Hilker, Nadja Krieg, Georg Sangiovanni; Patricia Kreienbühl

Medizinbibliothek Dr. Peter Wolf; Beatrice Wilhelm, dipl.chem.; Katrin Appenzeller, dipl.pharm., Robert Bernet, Sabine Heinrich, Roland Kienzier, Brigitte Springmann, Barbara Vanoni

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WWZ-Bibliothek Dr. Hans Ulrich Sulser; Hansruedi Egger, Hiroko Ackermann, lic.phil, Elvira Andreotti, Bruno Baumgartner, Marion Baumgartner, Bettina Fürholzer, Serge Ganzmann, Agnes Hunziker, Hans Köchli, Janka Molitoris, Felix Müller, France Müller, Regula Pircher, Jakob Schweizer, Christine Sill, dipl.soz., Moritz Strähl, Louis Wälchli

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Jahresrechnung 1989

Einnahmen Fr. Fr.

Kantonsbeiträge für

- Löhne und Lohnnebenkosten Total des IPIS-Aufwandes 7'271'306.10 ./. Unfall- und Erwerbs­

ausfall-Vergütungen - 48'947.05 7'222'359.05

- ordentlicher Beitrag 60'000.00 - ausserordentlicher Beitrag 2'901 '653.77 2'961'653.77

- Sonderkredit Ethnologie 3'fJOO.OO - Sonderkredit Kunstgeschichte 5'000.00 - Ex-Universitätsgebühren lOO'OOO.OO - Anschaffungskredit R 7564 EDV 25'467.60

736.500 Unfall- und Erwerbsausfall-Vergütungen 48947.05

731.301 Mahngebühren Ausleihe 24553.15

Rückerstattungen:

736.401 Portoauslagen 736.402 Telefonauslagen 736.403 Buchbinderarbeiten

Erlöse:

737.302 Repro-Photographie 396707.86 737.300 Kataloge und andere Verkäufe 1*292.00 737.303 Offset-Druckerei 20*621.55 743.100 Warenhandel 4*677.95 26*591.50

Total Einnahmen 10'856'420.27

3754.54 37*311.05

1*074.70 42*140.29

27

Laufende Ausgaben Fr. Fr.

101 Universitätsbibliothek 624.301 Bücher 624.302 Zeitschriften

1'539706.44 79F478.60 2'330'685.04

102 623.101 623.401 624.101 627.201

103 621.501 623.101 624.101 627.701 628.601

104 621.501 623.101 624.101 626.100

105 622.601 623.101 623.401

107 627.100 627.200 627.506 628.602

Buchbinderei Unterhalt Maschinen Unterhalt Werkzeuge Materialeinkäufe Buchbinderarbeiten

Repro-Photographie Miete Photokopierapparate Unterhalt Maschinen und Apparate Materialeinkäufe Fachzeitschriften Entwicklungen, Vergrösserungen

Offset Leasing Folienkamera Unterhalt Maschinen Materialeinkäufe Sachversicherung

Hausdienst Gebäudeunterhalt Unterhalt Maschinen und Anlagen Unterhalt Einrichtungen/Werkzeuge

Ausleihe Büroverbrauchsmaterial, allg. Drucksachen und Formulare Porti Leihverkehr

728.60 29.20

5'074.50 357'543.10

140'141.30 3'455.05

36'384.55 754.75

2733.05

7767.00 7'601.30

19'995.05 157.50

4'814.35 5'082.55 F149.75

372.10 249.75

1'431.60 12'152.70

363'375.40

182'968.70

35'020.85

11'046.65

14706.15

Übertrag 2'937'302.79

28

Fr. Fr. Übertrag 2'937'302.79

112 611.100 611.200 611.300 611.700 612.100 £ 1 1 o n n

612.300 612.400 612.600 613.700

623.100 623.200 623.400 624.100 626.400 627.100 627.200 627.300 627.505 627.506 627.507 627.512 627.513 627.514 628.601 628.602-4 628.606 629.200 629.900 647.100 652.601 652.602 652.603 653.601 666.101 666.102 667.700

Verwaltung Gesamte Löhne Stellenpersonal Sozialzulagen Stellenpersonal Löhne Aushilfen, Überzeitvergütung Inkonvenienzentschädigung AHV, IV, EO, inkl. Verw.kosten ArbcitSiGsenversiciierürig PK-Prämien u. Einkäufe Arbeitgeber Betriebsunfall, UFK u. SUVA PK Amortisation Personalschulung u. Weiterbildung

Unterhalt Anlagen Unterhalt von Büromaschinen Unterhalt Mobilicn, Einrichtungen Materialeinkäufe Gebühren und Abgaben Büroverbrallchsmaterial allg. Drucksachen und Formulare Zirkulare, Publikationen, Inserate Maschinenfrankaturen Porti Frachten Telefongebührcn Sprechstationen Telexgebühren Mietleitungen Micro ficheskarten Kosten Datenübertragungen Diazo-Kopien von Dissertationen Auslagen und Dienstreisen Personal Kosten anderer Veranstaltungen Jahresbeiträge Sonderkredit Ethnologie Sonderkredit Kunstgeschichte Ex-Universitätsgeb. (Bücheransch. ) Anschaffungskredit R. 7564 EDV Postcheckgebühren Bankspesen Debitorenverluste

Total Ausgaben

5'608'860.50 183'530.25

975.45 1'024.80

292768.35 1 c o r c o o 1 J O J J . V U

520'030.35 68'8l7.30

555'8l4.20 24'129.00 7'27l'306.l0

27.30 49'568.55

771.20 9'854.05

212.50 57'192.00 3332.7.05 10*513.55 32'130.40

1 "815.55 2'923.00

15334.60 2'670.90 9'556.00

68'916.30 199'677.25

678.60 8'190.35 5T10.15 4384.65 3'000.00 5'000.00

lOO'OOO.OO 25'467.60

306.40 1T83.43

0.00 647'811.38

10'856'420.27

29

Spezialrechnungen, Stiftungen und Fonds

BILANZ per 31. Dezember 1989

AKTIVEN

Bankguthaben

Wertschriften

Debitoren: Spezialrechnungen, Kontokorrente Bücheraustausch Ausland Eidg. Steuerverwaltung Bern (Verr. St.)

Guthaben bei der Universitätsbibliothek

Total Aktiven

Fr.

56'119.73 742.00

12'997.30

Fr.

70317.55

583'800.00

69'859.03

624319.48

1'348'296.06

PASSIVEN Fr. Fr.

Kreditoren:

Spezialrechnungen, Kontokorrente 277'632.45 Kapital Stiftungen und Fonds 762'631.76 1'040'264.21

Rückstellungen aus Vergabungen 25T984.80 -dito aus 1989 " ' 56'047.05 308'031.85

Total Passiven 1'348'296.06