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Der Funke - Leitfaden für 10- bis 14-jährige Kinder durch die wunderbare Welt der Elektrizität.Unter www.electro-club.be können sich junge Gäste anmelden, um den ‚Funken‘ anzufordern.
Konzept und Erstellung: Link Inc, www.linkinc.be
Illustrationen: Sam De Buysscher und Anne ManteleersDesign: Zeppo, www.zeppo.be
ISBN-NUMMER: 9789082048407NUR: 231, 257
Der Funke ist Teil von Stroom-Opwaarts: eine Kampagne von Vormelek auf Initiative von Sozialpartnern, um das Interesse junger Menschen für den elektrotechnischen Sektor zu wecken.
© Stroom-Opwaarts, 2013
Verantwortlicher Herausgeber:Hilde De Wandeler, vzw Vormelek, Marlylaan 15/8 b2, 1120 Brüssel
Auszüge aus dieser Ausgabe dürfen nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Herausgebers durch Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder jede andere Art vervielfältigt und/oder veröffentlicht werden.
Was passiert, wenn du Elektrizität sehen kannst?
Nirgends und Überall
Springt der Funke über?
Dann lies dieses Büchlein von vorn bis
hinten oder von hinten nach vorn; such
dir raus, was du toll findest, worüber du
erstaunt bist, was dank Elektrizität so
alles möglich ist.
Vor allem: Lerne jeeeeeede Menge
über Elektrizität. Denn Elektrizität ist
nirgends und überall...
Viel Vergnügen beim Anschauen und
Durchlesen!
PS: Besuche auch www.electro-club.be -
dort findest du jede Menge weiterer
Infos
Du hältst den Funken in Händen, ein schönes
Lehrbuch, das dich auf eine Reise durch die
faszinierende Welt der Elektrizität begleitet.
Springt der Funke über? WER BIN ICH?
WOHIN GEHE ICH?
WOHER KOMME ICH?
1
3
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INHALT
Was ist Elektrizität? Steckdosen Blitz Batterien
Wie entsteht Elektrizität? Generatoren Solarmodule
Was können wir alles mit Elektrizität machen? Elektromotoren Tiefgefrierer/Kühlschränke Licht Telefone Internet
Seite 4
Seite 26
Seite 34
‚Dann siehst du mich’, sagt Herr Elektron. ‚Und Milliarden Kameraden von mir.’
Was passiert, wenn du
Elektrizität sehen kannst?
1. WER BIN ICH? WAS IST ELEKTRIZITÄT?
‚Woran denkst du spontan, wenn du das Wort Elektrizität hörst?
Richtig, an eine Steckdose. Elektrizität kommt aus einer Steckdose. Das liegt daran, dass ich in einer Steckdose bin. Genauso wie Milliarden Kameraden von mir. Wie Läufer in den Startblöcken...‘
STECKDOSEN
Eine Steckdose ist eine Anschlussstelle
zum Stromnetz oder, wie man früher sagte:
Lichtnetz. Das Lichtnetz ist ein elektrisches
Energienetz. Wenn ein Stecker in der
Steckdose steckt, kann man Strom ziehen.
Warum hieß es bis vor kurzem überall noch
Lichtnetz? Weil die Beleuchtung (siehe auch
S. 42) anfangs, d. h. um 1900, die wichtigste
elektrische Anwendung war.
Steckdose Steckdose
Steckdose
Ein einfaches oder komplexes Ganzes aus Leitern, in denen sich Elektronen bewegen.(= elektrischer Strom).
Wie bitte?
Jeder Gegenstand besteht aus winzig kleinen
Teilchen, den Atomen. In so einem Atom befindet
sich ein Kern, um den ein Haufen Elektronen kreist.
Der Kern ist positiv geladen, die Elektronen haben
eine negative Ladung. Gegensätze ziehen sich an
und daher bleiben der Atomkern und die Elektronen
immer schön zusammen. Außer den Elektronen, die
auf der Außenbahn ihre Runden drehen: Durch den
größeren Abstand fühlen sie sich nämlich etwas
weniger stark von ‚ihrem‘ Atomkern angezogen und
suchen bereits die Gesellschaft eines anderen Atoms.
Diese abenteuerlichen Elektronen nennen wir freie
Elektronen und so eine Bande umherziehender
Elektronen heißt ganz einfach: elektrischer Strom.
Verstehst du jetzt, was für Strom notwendig ist? Genau! Eine Installation, die freien Elektronen ihren freien Lauf lässt: ein Stromkreis oder Stromkreislauf.
STROM
Stromkreis
Strom ist eigentlich nichts anderes als abenteuerliche Elektronen.
Elektrizität gibt es auch in der Natur (und
nicht nur aus der Steckdose).
Wieso?Wenn du auf einem Teppich gehst, eine
Türklinke aus Metall berührst und - au! - ein
Schlag. Das nennt man statische Elektrizität.
Deine Haare können dir zu Berge stehen oder
Stofffetzen können am Bildschirm haften
bleiben. Statische Elektrizität entsteht,
wenn wir zwei Nichtmetallgegenstände
aneinander reiben. Elektrizität kann zwei
Gegenstände einander annähern oder
auseinander bringen, da sich gegensätzliche
Ladungen einander anziehen und sich
gleiche Ladungen abstoßen. Blitz ist eine
elektrische Entladung. Der gigantische
Funke setzt statische Elektrizität frei, die in
Gewitterwolken entsteht.
Stromschlag
Magneten entfesseln
EINE REVOLUTION!
1831 brachte der Engländer
Michaël Faraday einen Magneten
in einer Spule unter und bewegte
damit diesen Magneten hin und
her. ‚Oje, es entsteht Elektrizität!‘,
rief er laut aus. Unser Michaël
hatte entdeckt, dass
Seine Entdeckung hat eine
echte Revolution ausgelöst.
Denn nun war klar, wie
Elektrizität im großen
Maßstab erzeugt
werden konnte.
Interessant für die
Industrie, aber auch
für Familienhaushalte.
Wow! Ein Generator aus dem 19. Jahrhundert, um Strom zu erzeugen!
Dann dauerte es aber noch bis etwa 1920, bis belgische Familien zu Hause Strom hatten.
Zuerst wurde Strom nur für das
Licht genutzt. Nach und nach
kamen elektrische Geräte wie
Nähmaschinen, Bügeleisen,
Kühlschränke dazu.
Vor 100 Jahren hatten in Belgien
viele Menschen noch keinen
Strom. Das kann man sich kaum
mehr vorstellen.
Bewegung magnet SpuleElektrizität!
Wassermodell!
Einheiten und Formeln
Spannung = Volt = V Leistung = Watt = WStromstärke = Ampere = A
Die Spannung liefert die nötige Energie, um Elektronen in Bewegung zu bringen. Die Einheit dafür ist Volt (V). Zum Beispiel 230 Volt, das Maß bei uns in Europa; in Amerika sind es 110 Volt.
Die Einheit der
Stromstärke mit
dem Symbol A. Die
Menge Elektronen, die
sich während einer
bestimmten Zeit bewegt,
nennen wir Stromstärke.
Die Energie, die dem Elektronen-strom geliefert wird (Volt) und die Anzahl Elektronen, die sich in einer bestimmten Zeit bewe-gen (Ampere), bilden zusammen die Leistung. Die Einheit dafür ist Watt. Die Formel lautet: W= V x A.
Es ist nicht immer so einfach, die Begriffe Strom, Spannung und Widerstand klar auseinanderzuhalten. Deswegen wird manchmal ein Vergleich mit einer Wasserleitung mit einer Pumpe und einem Wasserhahn hergestellt.
Nimm als Beispiel die Wasserleitung für die
Heizung bei dir zu Hause. Die Rohre bilden einen
geschlossenen Kreislauf, durch den das Wasser
fließen kann. Genauso ist es mit Elektrizität, die durch
elektrische Leitungen fließt.
Das Wasser fließt mit einer bestimmten Kraft, da eine
Pumpe auf das Wasser in den Leitungen Druck ausübt.
Das ist mit elektrischer Spannung zu vergleichen.
Wenn die Pumpe schneller pumpt, fließt das Wasser
schneller. In elektrischen Fachbegriffen: Wenn die
Spannung steigt, nimmt auch die Stromstärke zu.
Was ist dann aber der Widerstand? Dazu sehen wir
uns einmal unseren Wasserhahn an. Der regelt,
wieviel Wasser durch die Leitungen fließen kann. Je
weiter der Hahn zugedreht wird, desto größer wird
der Widerstand und desto weniger Wasser fließt
durch. Denn wenn der Hahn ganz zugedreht wird
und ein ganz großer Widerstand vorhanden ist, fließt
überhaupt kein Wasser mehr. Die Spannung (der Druck
in der Leitung) bleibt daher derselbe. Und es fließt auch
kein Wasser mehr.
Und was haben Volt, Ampere und Ohm damit zu tun?
Das sind nicht nur sympathische Herrschaften
mit altmodischem Haarschnitt, die dringend neu
eingekleidet werden müssen. Sie haben vor langer Zeit
- vor sehr langer Zeit - ihren Namen den Einheiten zur
Messung der Spannung, Stromstärke und Widerstand
gegeben. Genauso wie Kilometer eine Einheit ist,
um die Entfernung zu Omas Haus zu messen, und
ein Kilogramm eine Einheit, um das Gewicht einer
Packung Chips (oder von ein paar Packungen Chips) zu
berechnen.
Volt misst die Spannung (den Druck auf das Wasser in
der Leitung). Ampere misst die Stromstärke (die Menge
Wasser, das während einer bestimmten Zeit durch die
Rohre fließt). Und Ohm misst den Widerstand (wie groß
ist der Durchlass, den der Hahn offen lässt und der
bestimmt, wieviel Wasser durchfließen kann?).
Jetzt aber genug über Wasser. Drehen wir diesen Hahn
mal zu, denn Wasser und Elektrizität bleiben besser
auseinander.
Der Name sagt es bereits: mit einem
Multimeter kannst du Folgendes
messen: Spannung, Strom und
Widerstand.
Ein Differenzialschalter
ermittelt einen Isolierdefekt
in elektrischen Anlagen.
Dieser Schalter bietet
Schutz gegen den Tod durch
Stromschlag.
Die Werkstatt
Elektrizitätist gefährlich!Elektrischer Strom ist gefährlich für
den Menschen. Vom Strom aus einer
kleinen Batterie bekommst du einen
kleinen Schlag. Aber bei stärkerem
Strom können auch die Folgen
viel ernster sein. Das nennen wir
Stromtod. In Amerika hatten sie das
schnell begriffen und 1890 kam ein
gewisser William Kemmler als erster
Mensch in der Geschichte auf einen
elektrischen Stuhl. Die Elektroden
auf dem Kopf sorgten dafür, dass sich
das Gehirn erhitzt, wodurch sofortige
Bewusstlosigkeit eintritt.
Achtung!
Multimeter
Differenzialschalter
Durch den langen Zangenkopf
kannst du mit dieser Beißzange
allerlei Gegenstände anpacken,
was mit den Fingern nicht möglich
ist. Der Griff ist isoliert: Das ist
ideal für Elektriker.
Ein Gegenstand
oder Material,
der oder das
elektrischen Strom
durchlässt.
Leiter sind Stoffe mit
geringen Widerstand:
Elektronen können sich von
ihren Atomen leicht lösen. Die
besten Leiter sind reine Metalle
wie Kupfer, Aluminium und
Silber.
Mit der Abisolierzange
kannst du die Hülle
eines Drahtes und
damit einer Isolierung
entfernen.
Beisszange
Leiter
Je höher die Temperatur eines
Leiters, desto stärker vibrieren
die Atome und desto schwerer
fällt es den Elektronen
umherzukreisen. Desto größer
wird also der Widerstand.
Umgekehrt ist es natürlich
auch so, dass manche Metalle
bei extremer Eiseskälte sehr
gut leiten.
Abisolierzange
Nasse Hände und ElektrizitätWusstest du, dass du zu über der
Hälfte deines Körpergewichts aus
Wasser bestehst? Und dass in der
Körperflüssigkeit jede Menge Salze
sind?
Der menschliche Körper ist daher
ein guter Leiter und deshalb müssen
wir achtgeben, wenn Elektrizität in
der Nähe ist. Fasse zum Beispiel nie
ein elektrisches Gerät mit nassen
Händen an und halte Ausschau nach
Stacheldraht, der unter Strom steht.
Achtung!
Dick Lass den Strom ruhig fließen
Schau dir mal die Hochspannungskabel und Strommasten
draußen an. Die sind viel dicker als die hauchdünnen
Drähte, mit denen du deine Tests durchführst. Das ist kein
Zufall, denn nicht nur der Stoff bestimmt, wie gut Strom
geleitet wird, sondern auch auf die Abmessungen kommt
es an. Je dicker der Draht ist, desto mehr Strom kann
durchfließen.
Die Drähte mit Plastik zu schützen, gelingt daher
nicht. Porzellan und Glas sind für diese Spitzenleiter
hervorragende Isolierstoffe.
Widerstand - OhmGeorg Ohm (1789-1854) hat bewiesen, dass alle Leiter, sogar Metalle, einen sicheren elektrischen Widerstand besitzen. Die Einheit für den elektrischen Widerstand ist nach ihm benannt: Ohm (Ω). 1827 entdeckte dieser deutsche Physiker die Gesetze des elektrischen Widerstands von Leitern. Ohm fand heraus, dass die Stromstärke je nach dem Material, durch das der Strom fließt, verschieden ist. In manchen Stoffen fällt es der Elektrizität schwerer, sich ihren Weg zu bahnen, als in anderen: Sie leisten daher dem elektrischen Strom mehr Widerstand. Das Ohm-Gesetz legt daher eine Wechselbeziehung zwischen Spannung, Widerstand und Stromstärke fest.
Hast du schon mal genau
hingesehen, woraus ein
Stromdraht besteht? Richtig! Es ist
Kupferdraht. Elektrischer Strom
fließt problemlos durch einen
Kupferdraht. Und was befindet
sich rund ums Kupfer? Ein brauner
oder blauer Plastikschutz. Damit
geht der elektrische Strom nicht
verloren. Kupfer nennen wir einen
Leiter, Plastik einen Isolierstoff.
Stoffe, bei denen Elektronen bei
ihren Atomen bleiben, lassen
Elektrizität viel weniger durch und
heißen Isolierstoffe. Sie haben
einen ganz hohen Widerstand.
Holz zum Beispiel oder Stein,
Gummi, Glas und die meisten
Kunststoffe. Isolierstoffe müssen
uns gegen die Gefahren durch
elektrischen Strom schützen.
SCHLECHTELEITER
GummiEbonit
GlasPorzellan
PVCPolyester
GUTELEITER
KupferAluminium
SilberZinkBlei
Materialien mit großem oder kleinem Widerstand?
Isolierstoffe
Dass wir Licht zu Hause haben, unsere Handys aufladen oder eine DVD anschauen können: Das und noch viel mehr haben wir dem Elektroinstallateur für Hausinstallation (dem Hauselektriker) zu verdanken.Er kümmert sich um alle elektrischen Anlagen in Wohnhäusern: Leitungen, Steckdosen, Lichtschalter...
Elektroinstallateur im tertiären Sektor: ein komplizierter Ausdruck, der bedeutet, dass dieser Elektriker vor allem in
großen Gebäuden wie Krankenhäusern und Bürogebäuden arbeitet. Er ist weder für Fabriken noch für Wohnhäuser
zuständig. Das erledigen die Elektroinstallateure für Industrie und Hausinstallation. Beleuchtungen, Geräte in Büros und in Kantinen, Apparate in Krankenhäusern
funktionieren alle wegen der Anlagen, die er installiert.
‚Ich bereite Herrn Elektron
und seine Konsorten auf
den Start vor. Ich installiere
den Stromkreis und die
Steckdosen bei dir zu Hause.
Ich arbeite sicher und sorge
für Sicherheit.‘
BerufeElektroinstallateur für Hausinstallation
Elektroinstallateur im tertiären Sektor
Techniker Zugangssysteme und Zugangskontrolle
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
Überall, wo man einen Badge braucht, um reinzukommen (Bürogebäude, Banken und Fabriken), ist ein Techniker für Zugangssysteme und Zugangskontrolle am Werk. Er installiert,kontrolliert und wartet das Zugangssystem. Und natürlich erklärt er Benutzern, wie alles funktioniert.
Brauchen wir in über 20 Jahren noch Elektriker? NATÜRLICH. Elektrizität wird in unserer Gesellschaftimmer wichtiger. Und deshalb braucht man auch in Zukunft Elektriker. Der Job als Elektriker wird sich in Zukunft aber verändern (genauso wie viele andere Jobs). Zum Beispiel wird es neue Systeme und Technologien geben. Denk mal an die Haussystemtechnik (Geräte, die Vorgänge im Haushalt automatisieren), der Aufschwung der Solarmodule (siehe S. 32)...
NUN MAL
EINE FRAGE
Techniker Einbruchsicherungssysteme
Schalttafelbauer
Techniker elektrische Schwimmbadausrüstung
Ohne Schalttafelbauer gibt es keinen elektrischen Steuer- und Verteilerkasten. Und damit auch keine Elektrizitätsanlagen in Fabriken oder Betrieben. Bohren, Sägen, Schrauben: das gehört alles dazu. Der Schalttafelbauer installiert und testet alle Bauteile. Und natürlich schließt er zum Schluss noch den Stromkasten an das Stromnetz an. Ein ganz wichti-ger Job, der allerhand zum Laufen bringt (und dafür sorgt, dass es weiterläuft).
Der Techniker für Einbruchsicherungssysteme installiert, kontrolliert und repariert Systeme, die Einbrecher fernhalten sollen. Er sorgt dafür, dass wir uns sicher fühlen, nicht nur zu Hause, sondern auch in Bürogebäuden, Krankenhäusern und Fabriken. Er kennt sich nicht nur mit Elektrizität aus, sondern hat auch Computerkenntnisse.
Hast du dich noch nie gewundert, dass ein Schwimmbad voller Elektrizität ist? Oder noch besser: die Apparate rund
um das Schwimmbad. Pumpen und Filter, Beleuchtung und Heizung. Ohne Elektrizität kannst du keine Bahnen
schwimmen und dich auf der Wasserrutschbahn nicht austoben. Installation, Wartung und Reparatur der ganzen
Ausrüstung: für all das sorgt dieser Techniker.
‚Kommt Elektrizität in der Natur vor?
Natürlich, denn wir Elektronen sind ja reine Natur.‘
BLITZ
Wie der BlitzGewitterwolken sind voller Eiskristalle und
Wassertropfen, die sich heftig hin und her bewegen.
Dadurch entsteht Reibung und es entwickelt sich
statische Elektrizität. Wenn sich die ganze aufgestaute
elektrische Energie entlädt, blitzt es. Meist kommt kurz
danach noch ein heftiger Donnerschlag.
Der Finger von FranklinDer Amerikaner Benjamin Franklin (1706-1790) lebte in einer Zeit, als die Menschen noch nicht wussten, dass Blitze durch einen Kurzschluss in der Luft entstehen. Er selbst ging davon aus, dass in jedem Fall Elektrizität im Spiel war. Wagehals Benjamin ließ 1752 während eines Gewitterschauers einen Drachen aufsteigen, an dessen Schnur er einen Schlüssel befestigt hatte.Seinen Finger hielt er nahe am Schlüssel. Ja! Der Blitz schlug in den Drachen ein und vom Schlüssel sprang ein gewaltiger Funke auf seinen Finger. Du kannst dir vorstellen, dass dieser Finger wehtat. Dennoch war Benjamin froh: Der Blitz war also wirklich Elektrizität. Schon ein Jahr nach diesem Experiment stellte er stolz seine Erfindung vor: den Blitzableiter. Der fängt den einschlagenen Blitz auf und leitet ihn direkt in die Erde. So wird jede Menge Schaden vermieden.
Wie schützt du dich vor dem Blitz?
Du wanderst gerade durch den Wald, als du plötzlich
bemerkst, dass ein Gewitter aufzieht. Was tust du
jetzt am besten? Such dir einen sicheren Platz (auf
gar keinen Fall einen Baum!). Wenn du keine sichere
Stelle findest, dann geh schnell in die Kauerstellung.
Lege deine Arme rund um die Knie, halte den Kopf
nach unten und vermeide möglichst Kontakt
mit dem Boden.
Dieser Elektriker ist auf Blitzschutzanlagen spezialisiert. Diese Anlagen gibt es vor allem in Betrieben, Fabriken, Krankenhäusern, Altenheimen und Hotels. Du merkst schon, dass er vor allem in (und auf dem Dach von!) größeren Gebäuden arbeitet.
Wenn ein Feuer ausbricht, muss er so schnell wie möglich zur Stelle sein. Je früher du weißt, dass
irgendwo ein Feuer schwelt, desto einfacher kannst du den Schaden begrenzen. Feuer- und
Rauchmelder können dabei helfen. Dieser Techniker montiert und kontrolliert solche
Systeme. In größeren Gebäuden installiert er auch Feuermeldezentralen.
‚Ich mache alles, um
Gebäude gegen Blitz
zu schützen.‘
Berufe
Blitzschutztechniker
Techniker Feuerschutzsysteme
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
Du bist verrückt nach Technik? Prima, denn
Elektrizität heißt Denken und Machen. Nur ein
Elektriker, der mitdenkt, liefert gute Arbeit.
Schluss mit Langeweile! Es gibt für dich keinen
Alltagstrott, da es in diesem Fach und dieser
Richtung immer Veränderungen gibt. Und genug
Möglichkeiten...
Als Elektriker findest du leicht und schnell Arbeit.
Oft hast du schon einen Job im letzten Jahr der
Sekundarschule. Natürlich kannst du auch noch
weiterlernen. Um in deinem Fachgebiet noch stärker
zu werden.
Du krempelst gern selbst die Ärmel hoch? Ok, aber du
lernst auch, als Team zu arbeiten. Das ist wichtig für
später.
Dich interessiert alles über elektrische Geräte und
du möchtest genau wissen, wie die Welt der Technik
funktioniert.
5 gewichtige Gründe, um wie das
Himmelsfeuer, äh, wie der Blitz
Elektrizität zu studieren51
2
3
4
5
‚Dein MP3-Player spielt. Und dennoch ist er nicht an die Steckdose angeschlossen. Wie ist das möglich?
Ganz einfach: es steckt eine Batterie drin, die selbstständig Elektri-zität liefert. Ich laufe daher von der Batterie durch den MP3-Player und zurück zur Batterie.‘
BATTERIEN
Batterien stecken überall ihre Nase
hinein. Sie sind in der Armbanduhr,
im Handy, in der Fernbedienung,
im Hörgerät von Opa, in Laptops, in
iPods... kurz gesagt, in allen Apparaten
und Geräten, die Strom benötigen
und nicht (ständig) an eine Steckdose
angeschlossen sind.
Es gibt alle Arten und Gewichte
von Batterien. So gibt es flache
Knopfbatterien für deine Armbanduhr.
Mit leistungsstarken Exemplaren
kannst du dann wieder dein tragbares
Radio spielen lassen.
Batterien wandeln diese chemische Energie in elektrische Energie um.
Wenn du die Batterien in ein elektrisches
Gerät steckst (zum Beispiel eine Taschenlampe
oder einen Taschenrechner), schließt sich der
Kreislauf. Wenn die chemischen Reaktionen in
einer Batterie aufhören, ist die Batterie leer.
In einer leeren Batterie sind die
chemischen Teilchen zwar noch da,
die Elektronen bewegen sich aber
nicht mehr: sie reagieren nicht mehr
miteinander. In einer wiederaufladbaren
Batterie (oder Akku) kannst du sie wieder
aufwecken. Du steckst den Akku in
ein Ladegerät, das an eine Steckdose
angeschlossen ist. Die elektrische
Spannung setzt die abenteuerlichen
Elektronen erneut in Bewegung und
hoppla, nach einer Zeit kann der Akku
wieder Strom abgeben.
WIE FUNKTIONIERT DAS?
Lade sie auf!
In einer Batterie gehen chemische Reaktionen
vor sich. Wenn Stoffe miteinander in Kontakt
kommen, werden unsere freien Freunde - die
Elektronen - wieder sehr aktiv (sie bewegen
sich dann vom Minuspol zum Pluspol; siehe +
und - auf jeder Batterie).
Achte darauf: Chemikalien wie Quecksilber und Kadmium, schaden der Umwelt.Leere Kadmium- und
Quecksilberbatterien gehören nicht
zum normalen Abfall, sondern zu den
chemischen Kleinabfällen. Du kannst
sie auch bei Sammelpunkten für leere
Batterien abgeben. Machen!
Achtung!
Batterie? Akku?
Was ist es jetzt?Eine Batterie und ein Akku machen dasselbe. Aber eine Batterie ist nicht wiederaufladbar, ein Akku schon. Der Begriff ‚wiederaufladbare Batterie‘ ist daher eigentlich nicht richtig.
Chemie im Auto
Der Fahrer steigt ins Auto, dreht den Zünd-
schlüssel und der Motor springt an. Zu-
mindest, wenn der Akku geladen ist. Aber
wie wird eigentlich ein Auto-Akku geladen?
Ganz einfach: durch das Fahren. Ein Akku
eines geparkten Autos entleert sich, wenn
das Licht brennt oder ein Radio weiterläuft.
Was passiert, wenn der Akku leer ist? Dann
kannst du ihn ja nicht laden, indem du wei-
terfährst, weil das Auto dann gar nicht mehr
anspringt. Keine Panik: Dann muss einfach
Energie aus einem Akku eines anderen Au-
tos übertragen werden. Dazu benutzen wir
Starthilfekabel.
Dieses Teil des Motors lädt den
Akku des Autos wieder ordentlich
auf. (Siehe auch S. 30)
Der Akku ist die einzige Energiequelle eines
elektrischen Autos. Zum Glück können wir den Akku
immer wieder an der Steckdose aufladen!
Lichtmaschine
Elektrisches Auto
2. WOHER KOMME ICH?
WIE ENTSTEHT ELEKTRIZITÄT?
GENERATOREN
Kraftwerke sind Fabriken, in denen Strom
erzeugt wird. Nicht, um eine einfache
Fahrradlampe zum Leuchten zu bringen,
sondern um alle Betriebe, Häuser,
Schulen und Krankenhäuser in der Nähe
mit Elektrizität zu versorgen. Dennoch
funktioniert das Kraftwerk genauso wie
das Fahrradlicht: mit einer Art Dynamo.
Dieser Dynamo ist zwar unendlich viel
größer und heißt auch anders: Generator.
Generator,auch bekannt
als Riesendynamo
‚Elektrizität wurde schon bald unverzichtbar. Daher baute der Mensch große Anlagen, um Elektrizität zu verbreiten. Kraftwerke erzeugen nun gewaltige Mengen an Elektrizität, so dass wir massiiiiiiiiiiiiiiiiiv durch Kilometer und Kilometer von Leitungen rennen können.‘
Magnet
Kupferspule
KRAFTWERK
Und nein, da sitzen nicht Tausende von Menschen,
die schwitzend diese Riesendynamos zum Drehen
bringen. Die Bewegungsenergie stammt hier von
Brennstoffen wie Gas und Erdöl, zumindest in
herkömmlichen Kraftwerken.
Das Geheimnis der herkömmlichen Kraftwerke komplett entschlüsselt
Der gelieferte Brennstoff wird
verbrannt. Dadurch entsteht im
Heizkessel
große Hitze, die Wasser in Strom
umwandelt. Durch den Dampfdruck
beginnt die Turbine,
sich zu drehen und der Generator
wird
in Gang gesetzt. Die Bewegung des
Generators setzt Elektrizität frei.
Diese Elektrizität geht durch den
Transformator
und findet über Stromdrähte
den Weg in Fabriken, Betriebe,
Schulen und Häuser.
Um die Abfallstoffe des
Verbrennungsprozesses zu
entsorgen, hat jedes Kraftwerk einen
Schornstein.
Am Kühlturm entlang verliert sich
die Hitze des Dampfes.
1
2
3
4
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6
7
8
Bewegung Magnet Spule
ELEKTRIZITÄT!
Eine Maschine mit einer
Drehachse, die mechani-
sche Energie in elektrische
Energie umwandelt. Denk
an deinen Fahrraddynamo!
Das größte Wasserkraft-
werk der Welt ist die
Drei-Schluchten-Talsperre
in China. Einfach gigan-
tisch.
GENERATOR
DREI-SCHLUCHTEN-TALSPERRE
Wasser und Wind In herkömmlichen Kraftwerken stammt die Energie aus
erhitztem Wasser, also Dampf, der durch die Verbrennung
großer Mengen Gas oder Erdöl entsteht. Diese fossilen
Brennstoffe gehen jedoch langsam zu Ende.
Zum Glück gibt es auch andere Stoffe, die bei der
Verbrennung Hitze verursachen und unerschöpflich
sind. Zum Beispiel Hausmüll oder Zuckerrüben. Das sind
Biobrennstoffe.
Und warum sollte nur Dampf Bewegung verursachen
können? Wind kann das doch genauso gut. Sieh dir mal
die Windturbinen mit ihren enormen Flügeln an. Du siehst
sie an Autobahnen und am Meer. Im Schnitt sind sie 100
m hoch, so groß wie ein Fußballfeld, nur senkrecht. Eine
Windturbine setzt die Windenergie in eine drehende
Bewegung um, die von einem Generator genutzt wird, um
Elektrizität zu gewinnen.
Mit Wasser ist das auch möglich. Du musst das
Wasser dann aber erst mit einem Damm
speichern. Deshalb heißt das‚
Staudamm‘.
Hochspannungsanlagen und -kabinen: das ist die Leidenschaft eines Hochspannungstechnikers. Er installiert sie, schließt sie an, kümmert sich um die Wartung. Wenn Probleme auftreten, dann führt er die Reparaturen durch. Das ist nicht unwichtig: von Hochspannungsleitungen hält er sich fern.
‚Ich bringe die erzeugte
Elektrizität auf
sicherem Weg über
Hochspannungsleitungen
in dein Haus.‘
BERUF
Hochspannungstechniker
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
SOLARMODULE‚Gas, Öl, Wind, Wasser... Generatoren brauchen diese Stoffe, um Elektrizität zu gewinnen. Aber auch die Sonne ist im Spiel. Und zwar über ordentlich installierte Solarmodule.‘
Ein Solarmodul nutzt das Licht der Sonne, um
Elektrizität über das Stromnetz zu erzeugen.
Sonnenenergie ist eine Form von nachhaltiger
Energie. Und das lohnt sich natürlich immer.
Richtig falsch
oder Falsch. Solarmodule funktionieren mit Licht. Das heißt
auch dann, wenn es bewölkt ist. Auch wenn das Licht
dann weniger intensiv ist.
Richtig. Das liegt an der besseren elektrischen Leitung in
Materialien bei niedrigen Temperaturen. Kühlung von Modulen mit
Luft oder Wasser (im Sommer) kann daher mehr Leistung bringen.
Solarmodule bringen nichts, wenn die Sonne nicht scheint.
An einem sonnigen Oktobertag, bei einer Temperatur von 10° C, ist die Leistung eines Solarmoduls größer als im Sommer bei 35° C.
Ich halte die Umwelt für sehr wichtig. Kann ich trotzdem Elektriker werden?
SELBSTVERSTÄNDLICH. Denk doch mal an Elektroautos. Sie
scheinen eine gute Lösung zu sein
für die traditionellen Benzin- oder
Dieselautos, die schädliche Abgase
ausstoßen und kostbaren Brennstoff
verbrauchen. Andere Beispiele:
Solarmodule und Windenergie, die
beweisen, dass Elektrizität auch
umweltfreundlich erzeugt werden
kann. Noch etwas? Hausautomation.
Mit Hausautomationssystemen kannst
du dafür sorgen, dass das Licht von
selbst ausgeht. Oder die Heizung
automatisch abstellen, um sparsamer
zu heizen.
Nun mal
eine FrageVielleicht sind ja auf dem Dach deines Hauses Solarmodule? Sie gewinnen Energie (und damit auch Elektrizität) aus dem Sonnenlicht. Eine sehr nachhaltige und umweltfreundliche Energiequelle also. Die Installation dieser - eben mal tief Luft holen - Photovoltaikanlagen ist Maßarbeit für Spezialisten.
Nicht zu warm im Sommer, nicht zu kalt im Winter, immer schön gemütlich. Das regelt eben der
Klimatechniker. Der macht das bei dir zu Hause, aber auch in Fabriken und Betrieben. Und sogar Museen
nehmen seine Dienste in Anspruch: Viele Gemälde sind empfindlich und müssen bei einer bestimmten
Temperatur aufbewahrt werden. Das gelingt mit einer Klimaanlage, die der Techniker installiert und wartet.
‚ Ich installiere auf
sichere Weise ein
Solarmodul auf
deinem Dach und
schließe alles an.‘
BERUFEPhotovoltaikanlagen Installateur
(Solarmodule)
Klimatechniker
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
3. Wohin gehe ich?
WAS KÖNNEN WIR ALLES MIT ELEKTRIZITÄT MACHEN?
Elektromotoren‚Eine der wichtigsten Anwendungen von Elektrizität ist zweifelsohne der Elektromotor. Wir hüpfenden Elektronen sorgen wörtlich und bildlich dafür, dass sich die Welt dreht.‘
Wörtlich natürlich nicht, bildlich schon.
Was würden wir ohne Waschmaschine, iPod oder
elektrische Zahnbürste machen? Ohne Staubsauger,
Kühlschrank, Rolltreppe und so weiter? In der Urzeit.
Die Erfindung des Elektromotors hat die Welt
verändert. Nicht nur, weil allerlei Anstrengungen wie
Treppensteigen oder Waschen auf einmal leichter
wurden. Ohne Elektromotor wäre das Phänomen
Elektrizität nie in der breiten Öffentlichkeit
angekommen. Es ist einfach toll, ein Glühdrähtchen
aufleuchten zu lassen, aber deshalb gleich ein ganzes
Elektrizitätsnetz bauen...
Sorgt Elektrizität dafür,
dass sich die Welt dreht?
GRUNDPRINZIP
Wie funktioniert das?
Wusstest du das?
Ein Elektromotor ist eine Maschine, die elek-
trische Energie in mechanische Energie um-
setzt, mit der ein Gerät angetrieben werden
kann. Ein Elektromotor wird in Maschinen
gebraucht, wo sich etwas bewegen muss, oft
mit einer Drehbewegung.
Der Elektromotor ist überall. Er ist
in zahlreichen (Haushalts-)Geräten:
Waschmaschinen, Kühlschränke,
Staubsauger, Computer, Kameras...
Außerdem treibt er zahlreiche Maschinen
und sogar Züge, Straßenbahnen und auch
Schiffe an. Auch in der Industrie werden im
großen Maßstab Elektromotoren eingesetzt,
um Pumpen, Laufbänder, Kräne und noch so,
so, so viel mehr anzutreiben.
In der Nähe eines Magneten kommt ein Leiter, der unter Strom steht, in Bewegung.
Wenn du diesen Leiter und Magneten eine schlanke Form gibst wie auf dieser Zeichnung, geht das eine Stück nach oben und das andere nach unten und... du bekommst eine Drehbewegung! Ein richtiger Elektromotor kann den Magneten so anpassen, dass sich der Leiter weiterdreht.
Motoren, Messinstrumente, Geschwindigkeitsregler: Das sind nur einige Beispiel für Geräte, Maschinen und Anlagen, die dem Wartungstechniker anvertraut werden. Es geht hauptsächlich um Reparaturen und Anpassungen von komplizierten Anlagen. Diesen Techniker triffst du daher vor allem in Fabriken und Betrieben.
‚Derzeit
können wir mit
Haussystemtechnik
sogar aus der Ferne
Dinge in Bewegung
setzen.‘
BERUFEHaussystemtechniker
Haus- und Gebäudesystemtechniker
Wartungstechniker
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Haus- und Gebäudesystemtechnik?Nun, Gebäudesystemtechnik ist dasselbe wie Haussystemtechnik, nur in Bürogebäuden und Fabriken: automatisch die Temperatur und Beleuchtung steuern, bestimmte Räume verriegeln...
Der Zweck ist natürlich, unseren Komfort zu steigern und bei unserer Energierechnung zu sparen.
Eine Beleuchtung, die sich jeden Abend automatisch einschaltet, oder eine Heizung, die stillsteht, sobald die Bewohner das Haus verlassen: das sind nur zwei Beispiele für Haussystemtechnik. Vor allem für diesen automatisierten häuslichen Komfort sorgt der Haussystemtechniker. Für seine Arbeit braucht er auch einige Informatikkenntnisse, denn das Haussystem wird per Computer gesteuert.
Finde ich als Elektriker später leicht Arbeit?
JA! Denn Elektriker sind sehr
gefragt. Das ist auch während der
Krise so. Und das ist logisch, da aus
unserer Gesellschaft Elektrizität
nicht mehr wegzudenken ist. Da ist
noch eine wichtige Voraussetzung:
Du musst die richtige Einstellung
haben. Das bedeutet: gern arbeiten
und lernbegierig sein.
Nun mal
eine Frage
KÜHLSCHRÄNKE / TIEFGEFRIERER
‚Es gibt Dinge, die auf den ersten Blick nichts mit Elektrizität zu tun haben. Nimm doch mal ein Eis. Wie ist es doch bloß so kalt geworden? Was meinst du? Ja richtig, durch uns.‘
COOL KÜHLIn jedem Kühlschrank gibt es eine
Wärmepumpe, der Motor des Kühlsystems.
Diese Pumpe entzieht den Lebensmitteln
und der Luft im Kühlschrank Wärme (nein
nein, ein Kühlschränk produziert keine Kälte;
das ist doch überraschend). Und dafür wird
Energie benötigt, das heißt Elektrizität.
Energieverschwendend
Sparsam
100 Jahre, doch nurMit der massiven Verbreitung von
Elektrizität kamen auch gleich die
elektrischen Kühlschränke. Das war nach
1900. Davor gab es ... Eisschränke. Die
Menschen kühlten ihre Esswaren mit
Eisblöcken. Was für ein enormer Segen
doch die Elektrizität ist.
Ken
nzei
chen
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ergie
ver
brau
ch
Kühl- und Gefrieranlagen montieren, ist die Aufgabe des Kühlmonteurs. Sein Arbeitsgebiet ist sehr unterschiedlich: Er arbeitet unter anderem bei Metzgern und im Gemüseladen, aber auch in Kühllastern und Lagerräumen. Ein Kühlmonteur, der eine Zusatzausbildung besucht, kann zum Kühltechniker aufsteigen. Eindeutig ein cooler Job...
Wo es kalt sein muss, wird Kühltechnik benötigt. Er kontrolliert, wartet und repariert Kühl- und Gefrieranlagen. Er hat sein Fach in
der Regel dadurch gelernt, dass er zunächst Kühlanlagen montiert hat. Manchmal muss er Tag und Nacht bereit sein, um dringende
Reparaturen auszuführen. Daher muss er jederzeit und überall kühlen Kopf bewahren.
‚Ich montiere
Kühl- und
Gefrieranlagen.‘
BERUFE
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
Kühlmonteur
Kühltechniker
LICHT ‚Mal sehen, worum kümmern wir uns noch mal? Um Licht im Dunkeln, natürlich.‘
Das Wort ‚Lampe‘ stammt ab
von ‚Lampas‘, einem der Pferde
von Eos, der griechischen
Göttin des Lichts.
Die ältesten Lampen waren
die Öllampen aus dem alten
Griechenland und Rom.
Nun sind LED-Lampen im
Vormarsch. Durch ihre längere
Nutzungsdauer und dem sehr
geringen Energieverbrauch
werden LED-Lampen in naher
Zukunft wahrscheinlich
auch zahlreiche andere
Lampenarten ersetzen.
Lampas
Von der Öllampe zum LED
BRENNSTUNDEN
LED
Oled-tv
Weltweit werden 19 % der
erzeugten Elektrizität für
Beleuchtung verbraucht.
Eine elektrische Lichtkugel,
unsere Welt.
Wusstest du das? Led steht für light emitting diode
(Leuchtdiode). Wie bitte? Was ist dann eine
Diode? Eine Diode ist ein elektronisches
Bauteil, das elektronischen Strom sehr gut
in eine Richtung leitet, aber fast gar nicht in
die andere. Eine Diode funktioniert wie ein
elektronisches Ventil. (Denke zum Beispiel
an das Ventil an deinem Fahrradschlauch;
dort kann die Luft rein, aber nicht raus,
außer du drückst auf das Ventil.) Die leitende
Richtung nennt man Durchlassrichtung und
die andere Richtung Sperrrichtung. Wenn
du elektrischen Strom durch eine LED in die
Durchlassrichtung leitest, strahlt sie Licht
aus.
Verkehrsampeln: Fahren, oder nicht: anhalten!Schaltelemente schalten auch die Verkehrsampeln
aus und ein. Nein, nicht mit einem Knopf, auf den
jemand drücken muss. Der Unglückliche würde
sich bei diesem Job schnell die Finger verrenken
und völlig verrückt werden. Und der Verkehr
würde wohl schnell komplett zum Erliegen
kommen. Zum Glück gibt es Schaltungen, bei
denen Computer am Werk sind.
Eine Glühlampe brennt durchschnittlich
1.000 Stunden, eine Sparlampe zwischen
8.000 und 15.000 Stunden. Spitzenreiter
ist die LED-Lampe: bis zu 50.000
‚Brennstunden‘ bitte.
OLED = Organic Light Emitting Diode.
OLED-TV-Geräte sind hauchdünn (4 mm),
verbrauchen viel weniger Strom als heutige
Geräte und haben eine wesentlich höhere
Bildschirmqualität. Sie sind aber noch
gaaaaanz teuer...
Eine Stadt wäre düster und langweilig ohne Leuchtreklame. Zum Glück gibt es den Lichtreklametechniker, der für Atmosphäre sorgt. Er bringt die Reklameschilder, installiert sie, schließt sie an und lasst sie aufleuchten und wieder ausgehen. Und er hält sich bereit für Reparaturen, wenn sie durch einen heftigen Windstoß kaputtgehen oder wenn es einen technischen Defekt gibt.
Ein Job mit Soul und Rock ‘n’ Roll. Der Bühnentechniker ist bei Konzerten und Theateraufführungen zu sehen. Er ist für Licht und Ton zuständig. Er schließt alle Komponenten, wie Lautsprecher und Mischpulte, zusammen und testet sie. Im richtigen Moment sorgt er für Scheinwerferlicht. Und er hat nichts dagegen, das gesamte Material ein- und auszuladen.
Dank dem Elektroinstallateur Industrie drehen sich die
Maschinen in der Fabrikhalle. Er sorgt auch für Heizung
und Beleuchtung. Kurzum: die elektrischen Anlagen in
Betrieben und Fabriken sind das Werk dieses Installateurs.
‚Ich sorge für Licht
und Atmosphäre
im Straßenbild.‘
BERUFELichtreklametechniker
Bühnentechniker
Elektroinstallateur Industrie
Unter www.electro-club.be kannst du dir Videoclips ansehen, die genau zeigen, was Arbeiten mit Elektrizität eigentlich bedeutet.
Wenn die Leiter eines Stromkreislaufs Kontakt
miteinander haben, ohne dass ein anderer
Verbraucher im Stromkreis ist, sprechen wir
von einem Kurzschluss. Der Strom fließt dann
nicht mehr über den Verbraucher, sondern
vom einen Pol der Stromquelle direkt zum
anderen Pol. Häufige Ursache ist eine zu große
Strommenge (Überstrom). Dann entsteht ganz
viel Wärme, wodurch die Isolation kaputtgeht.
Dadurch besteht Gefahr: Stromdrähte kommen
miteinander in Kontakt und baff!, Kurzschluss.
Die Folge: enorme Hitze und Brandgefahr.
Ein Kurzschluss kann den Weihnachtsbaum
zum Leuchten bringen. Die Glühbirnchen der
Weihnachtsbaumbeleuchtung sind in Serie
geschaltet. Wenn eine Glühbirne ausfällt,
bekommen die anderen daher keinen Strom
mehr. Das ist ganz schön dumm. Zum Glück
gibt es den Kurzschlussdraht. Wenn der
Glühfaden den Geist aufgegeben hat, kommt der
Kurzschlussdraht zum Zug. Er übernimmt die
Leitung und die anderen Glühbirnchen können
brennen.
KURZSCHLUSS
‚Durch uns werden eure Telefongespräche in elektrische Signale umgewandelt und ihr könnt aus der Ferne miteinander reden.‘
Schall besteht aus Schwingungen.
Ein hoher Ton entsteht durch eine
Menge kurzer Schwingungen, ein
niedriger Ton durch eine geringere
Frequenz. Die Schallfrequenz wird
in Hertz (Hz) ausgedrückt, nach
dem deutschen Physiker Heinrich
Rudolf Hertz (1857-1894). Dass wir
jetzt Radio, Telefon und andere
‚Krachmacher‘ haben, verdanken
wir der Entdeckung, dass
Schallwellen in elektrische Signale
umgewandelt werden können und
umgekehrt.
Belgium Calling
Hertz (Hz)
Folgender Fall. Stell
dir vor, du telefonierst
mit einem Freund in
Amerika. Das Geräusch
deiner Stimme wird in
ein elektrisches Signal
umgewandelt.
Dort wird
wieder ein
elektrisches
Signal erzeugt
und in Schall
umgewandelt.
Dieses Signal
geht zur
Telefonzentrale.
Dieses
Lichtsignal
wird durch ein
Glasfaserkabel
nach Amerika
geleitet.
Wir
verstehen
einander.
Dort wird das
elektrische
Signal in ein
Lichtsignal
umgewandelt.
TELEFONE
1844 erfand der Amerikaner Samuel Morse (1797-
1872) ein handliches Gerät: den Telegraphen.
Genauso wie jetzt mit dem Handy konnte er ein
Nachricht versenden. Der Absender hatte einen
Schalter, um abwechselnd Strom zu übermitteln
oder abzuwehren. Wenn Strom durch den
Kreislauf floss, drückte auf der Gegenseite ein
Elektromagnet einen Streifen oder einen Punkt
auf eine Papierrolle. Ein langer Stromstoß
erzeugte einen langen Streifen, ein kurzer
Stromimpuls nur einen kleinen Punkt.
Morse hatte sich für seinen Telegrafen ein
Alphabet aus Pünktchen und Strichelchen
ausgedacht. Auf diese Weise konnten Menschen
über große Entfernungen Nachrichten
versenden. Bald wurden Papierberichte durch
Funkmeldungen ersetzt: Die elektrischen
Signale wurden in Funksignale umgesetzt
(kürzere und längere Pieptöne), die der
Empfänger notierte und dann übersetzte.
Probier es selbst aus. Wenn du weißt, dass O im Morsealphabet dargestellt wir mit – – – und S mit …, dann sende mit der Taschenlampe das Notsignal SOS!
….---… MORSENBERUFE
Installateur für ober- und
unterirdische Leitungen
Ohne ihn würden unsere Dörfer und Städte völlig anders aussehen. Straßenbeleuchtung, Internet, Kabelfernsehen, Telefonnetz. Das würden wir alles vermissen, wenn es den Installateur von ober- und unterirdischen Leitungen nicht geben würde. Er verlegt alle Leitungen und sorgt außerdem für den Anschluss der öffentlichen Beleuchtung. Diese repariert und wartet er auch.
Internet‚Durch uns saust die Information rasend schnell um die Welt.‘
Das Internet ist ein sehr großes,
die ganze Welt umspannendes Gebilde aus
Computernetzen. Es ist eigentlich kaum vorstellbar,
dass es das Internet, wie wir es jetzt kennen, erst
seit 20 Jahren gibt. Ja, so schnell kann sich die
Technologie entwickeln. Das Internet ist zu einem
echten Massenmedium geworden. Dort findest du
eine Unmenge Informationen. Das Suchen oder
Erkunden nennt man daher treffend ‚Surfen‘.
ServerDamit all diese Systeme funktionieren, sind ‚Server‘
notwendig. Das sind gewaltige Computer, die
dafür sorgen, dass andere (kleinere) Computer
funktionieren können. Ein Server: Denk an das
französische servir oder das englische to serve.
Er leistet also Dienste. Große Server befinden
sich in Datenzentren. So ein Datenzentrum kann
jedoch genauso viel Energie wie eine ganze Fabrik
verbrauchen.
erst seit 20 Jahren
BERUFE
Telekommunikationsinstallateur
Wir vergessen es manchmal: Dass wir telefonieren können, dass wir Radio hören oder mit Freunden chatten können, ist dem Telekommunikationsinstallateur zu verdanken. Er installiert die Schalter auf Posten und Giebeln, die Fernkommunikation ermöglichen. Nahezu jeder greift auf ihn zurück: Betriebe, Fabriken und Menschen wie du und ich. Ohne ihn müssten wir ohne SMS und Telefon auskommen: Kannst du dir das noch vorstellen?
Kann ein Luftballon Licht erzeugen? Ja! Genauso wie deine Haare und der Blitz kann ein Luftballon elektrisch geladen sein. Ein Luftballon, den du über deinen Pulli reibst, wird aufgeladen. Hältst du ihn gegen einen anderen geladenen Luftballon, entstehen kleine Funken. Probier das einmal in einem finsteren Raum aus, dann siehst du die Funken gut.
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An die Arbeit!