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GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG 32. Jahrgang Donnerstag, 3. März 2016 Nr . 9 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Die Gemeinde Küsnacht hat mit «booXkey» ein neues Litera- turforum lanciert. Die erste Leserin war letzten Donnerstag die Schauspielerin und Autorin Hannelore Fischer. Sie be- glückte die Zuhörer mit Passagen aus ihren Werken. Seite 3 Dem Musiktrio Oshumaré um die Küsnachterin Alice Martin geht es vor allem auch darum, einen geschichtlichen und kul- turellen Hintergrund zu vermitteln. Am Sonntag sind sie in der reformierten Kirche in Küsnacht zu hören. Seite 5 Der frühere Küsnachter Gemeinderat Willy Spieler prägte seine Mitpolitiker, baute einst das Krippensystem auf und führte einen Mahlzeitendienst für Betagte ein. Letzte Woche verstarb der Sozialdemokrat im Alter von 78 Jahren. Seite 7 Alice Martin Hannelore Fischer Willy Spieler In der Interviewserie mit den Ge- meindepräsidenten der Region sprach der «Küsnachter» diese Wo- che mit dem Zumiker Jürg Eberhard. Der FDP-Politiker erläutert die wei- terhin angespannte Finanzsituation seiner Gemeinde. Der Sanierungsbe- darf ist gross, doch das Geld dafür fehlt. (aj.) Interview auf Seite 9 Zumikon muss sich erneuern Jürg Eberhard (FDP) ist seit 2014 Gemeindepräsident von Zumikon. F: pw. Seit Montag ist das Herrliberg Dorf- zentrum um eine Attraktion reicher: Die Confiserie Honold hat seine vierte Filiale eröffnet. Damit wurde nach dem Standort Küsnacht die Goldküs- tenpräsenz verstärkt. Sowohl Herrli- berger Bürgern wie auch Gewerbe freuen sich über den Zuzug, man er- hofft sich, dass die Confiserie mit in- tegriertem Café zu einer Belebung des Dorfzentrums beiträgt. An der Eröffnung durfte Geschäftsführerin Cristina de Perregaux in ihrer Wahl- heimat zahlreiche Freunde und Be- kannte begrüssen. (aj.) Seite 7 Der Honold in Herrliberg ist eröffnet Die in Herrliberg wohnhafte Cristina de Perregaux führt die Confiserie Honold in der vierten Generation. F: aj. Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90 Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90 www.biswind.ch, www.biswind.ch, [email protected] [email protected]

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GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG 32. Jahrgang Donnerstag, 3. März 2016 Nr. 9

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch

Die Gemeinde Küsnacht hat mit «booXkey» ein neues Litera-

turforum lanciert. Die erste Leserin war letzten Donnerstag

die Schauspielerin und Autorin Hannelore Fischer. Sie be-

glückte die Zuhörer mit Passagen aus ihren Werken. Seite 3

Dem Musiktrio Oshumaré um die Küsnachterin Alice Martin

geht es vor allem auch darum, einen geschichtlichen und kul-

turellen Hintergrund zu vermitteln. Am Sonntag sind sie in

der reformierten Kirche in Küsnacht zu hören. Seite 5

Der frühere Küsnachter Gemeinderat Willy Spieler prägte

seine Mitpolitiker, baute einst das Krippensystem auf und

führte einen Mahlzeitendienst für Betagte ein. Letzte Woche

verstarb der Sozialdemokrat im Alter von 78 Jahren. Seite 7

Alice MartinHannelore Fischer Willy Spieler

In der Interviewserie mit den Ge-

meindepräsidenten der Region

sprach der «Küsnachter» diese Wo-

che mit dem Zumiker Jürg Eberhard.

Der FDP-Politiker erläutert die wei-

terhin angespannte Finanzsituation

seiner Gemeinde. Der Sanierungsbe-

darf ist gross, doch das Geld dafür

fehlt. (aj.)

Interview auf Seite 9

Zumikon muss sich erneuern

Jürg Eberhard (FDP) ist seit 2014 Gemeindepräsident von Zumikon. F: pw.

Seit Montag ist das Herrliberg Dorf-

zentrum um eine Attraktion reicher:

Die Confiserie Honold hat seine vierte

Filiale eröffnet. Damit wurde nach

dem Standort Küsnacht die Goldküs-

tenpräsenz verstärkt. Sowohl Herrli-

berger Bürgern wie auch Gewerbe

freuen sich über den Zuzug, man er-

hofft sich, dass die Confiserie mit in-

tegriertem Café zu einer Belebung

des Dorfzentrums beiträgt. An der

Eröffnung durfte Geschäftsführerin

Cristina de Perregaux in ihrer Wahl-

heimat zahlreiche Freunde und Be-

kannte begrüssen. (aj.) Seite 7

Der Honold in Herrliberg ist eröffnet

Die in Herrliberg wohnhafte Cristina de Perregaux führt die Confiserie Honold in der vierten Generation. F: aj.

Biswindstrasse 53, 8704 HerrlibergBiswindstrasse 53, 8704 HerrlibergTelefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90

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A K T U E L L2 Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016

Wo Buddy Dee & The Ghostriders für

Stimmung sorgen, geht so richtig die

Post ab. Von Classic-Country über

Country mit Einflüssen aus Rockabil-

ly und bluesigem Swing bis hin zu

Southern Rock. Buddy Dee and The

Ghostriders begeistern mit vielseiti-

gen Songs zum Mitsingen, Tanzen

und Zuhören. Auch Linedancer kom-

men auf ihre Kosten. Der Bieler Bud-

dy Dee und seine Band haben ihre

CDs zum Teil in Nashville eingespielt.

Mit Spielwitz, Groove und Frische

schütteln sie seit über 30 Jahren die

in- und ausländische Country-Szene

auf und durch. Dafür haben sie letz-

tes Jahr den Prix Walo in der Sparte

Country-Musik erhalten.

Die zweite Band des Abends, die

Dustyboots, gehören ebenfalls schon

länger zu den erfolgreichsten Live-

Bands der Schweiz. 1991 um den

Sänger und Songwriter Alex Gwer-

der im Muotatal gegründet, hat sich

die Band stilistisch dem amerikani-

schen Roots-Sound verschrieben.

Dabei gehen die fünf Musiker jedoch

durchaus ihren eigenen Weg, lieben

es facettenreich und vielseitig. Ihre

Songs wirken echt und ungekünstelt

– authentisch. Das ist Musik mit

Herz und aus dem Bauch, von der

Band bevorzugt als «Road Music»

bezeichnet. Der Sound von Dusty-

boots ist inspiriert durch Künstler

und Bands wie Tom Petty, John Fo-

gerty, Calvin Russell, Georgia Satelli-

tes oder Steve Earle. (pd./mai.)

Im Zürcher Country-MekkaAlbisgütli stehen am 12.März zwei Schweizer Spit-zenbands auf der Bühne.

Helvetische Countrycracks auf der Bühne

Mischen die Stimmung im Albisgütli auf: Buddy Dee & The Ghostriders (l.) und die Dustyboots. Fotos: zvg.

Samstag, 12. März, ab 19.30 Uhr, Türöff-nung 19 Uhr, Schützenhaus Albisgütli,Uetlibergstrasse 341, 8045 Zürich.

Lokalinfo verlost 5×2 Tickets für

den Country-Festival-Abend mit

den Gruppen Buddy Dee & The

Ghostriders und Dustyboots. Wer

mitmachen und gewinnen will,

schickt einfach bis spätestens 7.

März eine E-Mail mit der Betreff-

zeile «Countryfestival» und voll-

ständigem Absender an:

[email protected]

oder eine Postkarte an

Lokalinfo AG

Wettbewerb «Countryfestival»

Buckhauserstrasse 11

8048 Zürich

Wettbewerb

«Mein Name ist Eugen« des Berner

Pfarrers, Politikers und Querdenkers

Klaus Schädelin hat sich weit über

200 000 Mal verkauft, über 600 000

Personen sahen die Filmversion von

Michael Steiner. Nun präsentieren die

Macher von «Ewigi Liebi» die Mund-

art-Bühnenversion des Klassikers.

«Mein Name ist Eugen. Das sagt

genug, denn eine solche Jugend ist

schwer.» So beginnt das Buch, in dem

der 13-jährige Eugen im Aufsatzstil

seine Sicht aufs Leben verfasst. Und

ebenso beginnt das Musical von Ro-

man Riklin und Dominik Flaschka. Sie

verleihen Eugen und seinen Teen-

ager-Freunden Wrigley, Eduard und

Bäschteli, die sich gegen das Erwach-

senwerden sträuben, eine Stimme.

Die witzige Lausbuben-Geschichte mit

fetzigen Songs und bewegenden Balla-

den wird Gross und Klein in den Bann

ziehen. (pd./mai.)

Die Lausbuben singen jetzt auchDer Buchklassiker «MeinName ist Eugen» kommt alsMusical auf die Bühne.

Eugen & Co. sorgen für Stimmung. Foto: zvg.

5. März bis 15. Mai, Maag-Halle, Hard-strasse 219, 8005 Zürich. Infos und Ti-ckets: www.eugen-musical.ch/tickets

Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für

«Mein Name ist Eugen» in der

Maag-Halle (Datum nach Wahl).

Wer mit dabei sein will, schickt bis

7. März eine E-Mail mit Betreff

«Eugen» und vollständigem Ab-

sender an: [email protected]

oder eine Postkarte an

Lokalinfo AG

Wettbewerb «Eugen»

Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich

Wettbewerb

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A K T U E L L Küsnachter Nr. 9 3. März 2016 3

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Um fünf vor neun morgens fand imkleinen Lesezimmer das grosse Stühle-rücken statt: Nicht zwei bis sechs Be-sucher hatten sich zum Gespräch mitHannelore Fischer Knuth eingefunden,wie all jene gedacht hatten, denen dasLese-Date allzu früh angesetzt schien.Auch nicht 15 Besucher waren es, wiedie Bestuhlungsmannschaft erwartethatte. Nein, 20, 30 und immer nochmehr Besucher drängelten sich durchdie schmale Tür, um noch einen Sitz-platz zu ergattern. Zumeist Besuche-rinnen waren es – einzig der Jüngsteunter ihnen bildete eine Ausnahme:Gerade einmal 14 Wochen alt war derkleine Mann, der kurz vor Schluss derLesung mit einem wohligen Seufzer inMamas Brustbeutel selig einschlief unddafür von Hannelore Fischer ein ein-fühlsames «Oh Henry!» mit in denSchlummer nehmen durfte. HenrysGrossmama Marie-Helen Lüchinger –neben Susanna Vollenweider Organisa-torin des Literaturforums «booXkey» –moderierte derweil geschickt Gesprächund Lesung.

«Bestanden!»Wer kennt sie nicht in Küsnacht? Han-nelore «Lorli» Fischer, Witwe vonSchauspieler Klaus Knuth und Schwie-gertochter des Theater-Urgesteins Gus-tav Knuth, gehört zu uns wie der «Ale-xanderstein» – sie war schon immerda! Oder etwa nicht? Geboren wurdesie jedenfalls im «fernen» Wien, sozu-sagen am Puls der Theaterwelt, gingauch dort zur Schule, und ihre Familieerwartete selbstverständlich, dass sieein «seriöses» Studium in Angriff neh-men würde. Doch da spielten auchnoch andere Gene mit: Immerhin warLorlis Onkel der legendäre, unvergess-liche O. W. Fischer, Schwarm unser al-ler Mütter und Grossmütter! Was Wun-der, meldete sich die Schülerin heim-lich zur Aufnahmeprüfung am WienerReinhardt-Seminar – und machte ih-ren Eltern erst nach (bestandener!)Prüfung davon Mitteilung. Wobei siedas Resultat – sie erzählt es mit schel-mischem Schmunzeln – schnell,schnell zwischen zwei Schulstunden

aus der Telefonzelle erfragte und vorGlück hüpfte, als sie bei Nennung ihresNamens hörte: «Bestanden!»

«Die arbeiten nicht – die spielen»Dann kamen Engagements hier undRollen dort, und es kam die Begegnungmit Klaus Knuth: «Er hatte am selbenTag wie ich die Prüfung gemacht undstand dann irgendwann vor mir, gross,vertrauenswürdig, mit starken Schul-tern.» An denen Hannelore Fischerfortan den ersehnten Halt fand. Dasjunge Paar lebte mal in München, malin Küsnacht und bald schon kam Toch-ter Nicole zur Welt, die heute die Dy-nastie von Grossvater Gustav Knuthund Grossmutter Gustl Busch über ihreEltern Klaus Knuth und Hannelore Fi-scher Knuth weiterführt: 2011 wurdedas musikalisch-satirische Duo (Nicole)Knuth und (Olga) Tucek mit dem «Salz-burger Stier» und 2013 mit demSchweizer Kabarett-Preis Cornichonausgezeichnet. Damals allerdings, im

Küsnachter Kindergarten, war Nicki,wie man sie zu Hause liebevoll nannte,mit der Frage, was denn ihre Elternarbeiten würden, etwas überfordert:«Die arbeiten nicht – die spielen», solldie kleine Nicole die Frage nach demBeruf ihrer Eltern beantwortet haben,«Mama ist eine Gänsin, und Papa istder König Ubu!»

Hannelore Fischer Knuth, selbernoch manche Jahre als Schauspielerinam Zürcher Schauspielhaus und ananderen Bühnen tätig, ist heute vor-nehmlich Autorin. Das geschriebeneund das gesprochene Wort wiegen fürsie beide gleich – Lesen, Schreiben und(Schau-)Spielen liegen so nahe beisam-men, dass die Grenzen fliessend sind.

Vermutlich zieht sich auch das Ta-lent, mit diesen Genres umzugehen,gleichermassen fliessend durch – Han-nelore Fischer ist nicht nur Schauspie-lerin und Autorin, sondern, wie sichjetzt in Küsnacht wieder zeigte, aucheine begnadete Causeurin und Vorlese-

rin. Ob sie aus ihrem allerersten Buch«Lampenfiebrig» vorliest oder aus ih-rem kürzlich erschienenen Theater-thriller «Die Altmeister», ist egal: Ihreleicht brüchige Stimme und ihr ein-schmeichelnder Wiener Akzent neh-men sofort gefangen, sie liest leise, un-aufgeregt und entführt dabei die Zuhö-rer in eine den meisten fremde, dabeigleichzeitig vertraut wirkende Welt, wosie auf Namen treffen, die alle kennenund die grosses deutschsprachigesTheater verkörpern: neben den Knuthsetwa Ruth Leuwerik und ChristianeHörbiger, Peter Weck, Karl HeinzBöhm und viele, viele andere. Dorthin,wo – mit Altmeister William Shake-speare zu sprechen – die ganze WeltBühne ist. Gemütlich wars!

«Die ganze Welt ist Bühne»

Annemarie Schmidt-Pfister

Auch der kleinste Ort derWelt kann zur Bühne werden,wenn man die Welt dorthinholt – wie dies Autorin undSchauspielerin HanneloreFischer im Küsnachter Höch-huus am letzten Donnerstagtat: «Gemütlich ist eshier!», meinte sie in ihrerverschmitzten Art zum Auf-takt des neuen KüsnachterLiteraturforums «booXkey».

Nächste «booXkey»-Veranstaltung: 24.März, 9 bis 11 Uhr, Lesezimmer im Höch-huus, Seestrasse 123, Küsnacht. Lesungmit den Autorinnen Marie-Helen Lüchin-ger und Susanna Vollenweider.

Das gesprochene Wort in Verbindung mit der Körpersprache: Auch beim Lesen und Erzählen bleibt HanneloreFischer Knuth Schauspielerin. Rechts neben ihr Moderatorin Marie-Helen Lüchinger. Fotos: Annemarie Schmidt-Pfister

Hannelore Fischer Knuth beim Vorlesen aus ihrem 2015 erschienenenBuch «Die Altmeister – Ein Theaterthriller».

Wer Hannelore Fischer Knuth ver-passt hat, wird bald wieder die Ge-legenheit haben, ihr zuzuhören:Am Freitag, 8. April, ist sie mit ei-ner szenischen Lesung zu ihremBuch «Wally Neuzil – Egon SchielesMuse» im Seehof zu Gast. Zusam-men mit dem Wiener SchauspielerGerhard Dorfer und der Literatur-kritikerin und Schauspielerin An-gelika Ditha-Morosowa liest sie aufEinladung der KulturkommissionKüsnacht im Festsaal des Seehofs,Hornweg 28. Eintritt frei, Kollekte.Ab 20 Uhr. Reservationen bis 7.April beim Gemeindebüro (amSchalter oder telefonisch: 044 91311 11). Anschliessend Apéro. (aj.)

Fischer Knuth

liest im Seehof

Dass sich die südbadischen Landräteder sicherheitsbedingten Entflech-tung des Ostanflugs verweigern,kommt einer nachbarschaftlichenKampfansage gleich, die keinerleiKonsensbereitschaft erkennen lässt,einen Jahre schon schwelenden Kon-flikt praktisch zum Nulltarif zu ent-schärfen. Die drei «betroffenen»Landkreise Waldshut, Schwarzwald-Baar und Konstanz hätten mit demneuen BR14 zusätzlich4600/2700/1900 jährliche Überflügezu «verkraften», heisst es. Das sinddurchschnittlich (aufgerundet) neunFlugzeuge pro Tag oder rund 2,5 Pro-zent aller Landungen in Kloten. Unddies nicht einige hundert Meter überden Dächern, sondern in weiter Fer-ne, über deutschem Gebiet mindes-tens 3600 m hoch und deshalb akus-tisch mit 20 bis 30 dB kaum mess-und wahrnehmbar. Ein solches nach-barschaftliches Verhalten steht inkrassem Widerspruch zur gegenseiti-gen volkswirtschaftlichen Verbunden-heit und ist in Anbetracht der gros-sen wirtschaftlichen Vorteile für Süd-deutschland durch die Grenznähedes internationalen Flughafens Zü-rich kaum nachvollziehbar. Enttäu-schend jedoch auch die Aussage desFlughafens, dass im Fall einer deut-schen Absage kein Plan B zum BR14bestehe. Es bräuchte keinen Plan B,sondern nur eine Ergänzung desBR14: Die Integrierung des Westan-flugs auf Piste 10, die vor allem inden sensitiven Tagesrandstundendank meteorologisch bedingter Wind-stille und bisher vom Flughafen un-beachtetem Anstieg der Piste 10(physikalische Pistenlänge 2850 mgegenüber der abfallenden Ostpiste28 mit 2500 m) die Ostanflüge unddamit auch die deutschen Einwändeentscheidend entschärfen könnte. DieStiftung gegen Fluglärm hat in zwei-jähriger Arbeit die vielen Vorteile ei-ner solchen Lösung erarbeitet, die ei-nem kreuzungsfreien Quasi- Parallel-pistensystem gleichkommt und dankbetriebswirtschaftlicher Effizienz undZFI-relevanter Fluglärmentlastungsowohl für Flughafen wie Bevölke-rung eine Win-win-Situation reali-siert werden könnte – so der Flugha-fen Bereitschaft zeigen würde, sichernsthaft damit zu beschäftigen.

Jean-Pierre Schiltknecht,

Zollikerberg

LESERBRIEF

Betriebsreglement 2014sicherheitsrelevant

Der Gemeinderat Küsnacht hat sichdazu entschieden, keine Verbreiterungder Perronunterführung am BahnhofKüsnacht zu planen, wie dies im Pro-jektierungskredit für die Zentrumsent-wicklung ursprünglich vorgesehenwar. Dies schreibt er in einer Mittei-lung. Gemäss der SBB weise diese Va-riante ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf. Dies habe man im Rah-men einer Machbarkeitsstudie im Zu-

sammenhang mit der Projektierung fürdie beiden Küsnachter Zentrumspro-jekte festgestellt. «Man hätte die Unter-führung nicht nur verbreitern, sondernhätte sie auch erhöhen müssen, um dieVorgaben der SBB zu erfüllen. Das wä-re unverhältnismässig teuer gewor-den», erklärt Gemeindepräsident Mar-kus Ernst.

Die nun geplanten Erneuerung um-fassen eine Rampe Richtung Zürich aufdas Mittelperron zwischen dem Gleis 3und 4 sowie bergseitig eine neue Ram-pe und eine Treppe. Auf dem seeseiti-gen Bahnhofsplatz wird ebenfalls eineneue Rampe angeordnet. Drei Liftanla-gen sollen den Perronzugang zusätz-lich vereinfachen: eine beim seeseiti-gen Bahnhofplatz, eine beim Mittelper-

ron sowie die bereits in der «Zen-trumsentwicklung» aufgezeigte Liftan-bindung zum Areal Zürichstrasse. Ge-mäss Ernst seien damit funktional alleBedingungen erfüllt. Die Verbreiterungwäre als reine Komfortmassnahme an-gedacht gewesen.

Sieben bis neun Monate BauzeitDamit belaufen sich die Kosten aufrund 8 Millionen Franken, inklusive ei-nes Zuschlags von 30 Prozent für dieGenauigkeit der Richtkosten. Ur-sprünglich waren in der «Zentrums-entwicklung» 15 Millionen Franken fürdie Umgestaltung der Unterführunggeschätzt worden. Gemäss der Mittei-lung ist die Anbindung der Personen-unterführung an das Bauprojekt «Zen-

trumsentwicklung» gegeben. Die An-bindung der geplanten Unterführungan das Projekt «Parkdeck» sei hinge-gen aus Gründen der Geometrie undVorgaben der SBB derzeit noch unsi-cher. Die Gemeinde treffe diesbezüg-lich weitere Abklärungen und infor-miere, sobald Näheres bekannt sei. Obder Ausbau realisiert wird, entscheidetdie Bevölkerung im Frühling 2017 ander Urne.

Der Umbau würde ungefähr siebenbis neun Monate dauern. Der Bahnver-kehr soll durch die Einrichtung einesvorübergehenden provisorischen Per-rons zwischen der seeseitigen Perron-kante (Gleis 1) und dem Gleis 2, wäh-rend der gesamten Bauzeit gewährleis-tet werden. (pd./aj.)

Zentrumsentwicklung: Perronzugang wird günstigerDer Umbau der Bahnhofun-terführung im Rahmen derKüsnachter Zentrumsent-wicklung soll nur 8 statt 15Millionen Franken kosten.

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A K T U E L L4 Küsnachter Nr. 9 3. März 2016

Für die Verarbeitung des Erlebten

blieb mir in den letzten Wochen seit

meiner Ankunft nur sehr wenig Zeit.

Ohne Erbarmen hat mich der Alltag

wieder eingeholt. Und es fühlte sich

irgendwie an, als wäre ich nie fort

gewesen. Es verwundert daher nicht,

dass ich mich auf der Wochenendwa-

che im Militärdienst wiederfinden

musste, um die Ruhe zu finden, das

Ganze mit einer gewissen Distanz Re-

vue passieren zu lassen.

Arbeitserfahrung in SingapurMein Arbeitseinsatz im Stadtstaat hat

mich in vielerlei Hinsicht bereichert.

Zum einen habe ich die Dynamik ei-

ner der am schnellsten wachsenden

Regionen der Welt erleben dürfen.

Zum anderen konnte ich in verschie-

dene Kulturen eintauchen und viele

interessante Menschen kennen ler-

nen. Da sich die Geschäftswelt in ei-

ner immer globalisierteren Welt zuse-

hends ähnlich sieht, waren es rück-

blickend vor allem diese Erfahrun-

gen, die meine Auslanderfahrung un-

ersetzlich machten.

Anschluss findenDie Bewohner Singapurs sind äus-

serst freundlich. Trotzdem war es

rückblickend nicht gerade einfach,

Anschluss bei der einheimischen Be-

völkerung zu finden. Einerseits wer-

den Freundschaften kulturell als et-

was Langfristiges angesehen, die

ähnlich wie eine Pflanze langsam

wachsen und stets gehegt und ge-

pflegt werden müssen. Andererseits

liegt es sicherlich auch daran, dass

sich die Ortsansässigen daran ge-

wöhnen mussten, dass viele auslän-

dische Arbeitskräfte nach einigen

Monaten oder Jahren das Land wie-

der verlassen und sie deshalb ver-

ständlicherweise den Effort einer

neuen Freundschaft erst gar nicht auf

sich nehmen möchten.

Zu guter Letzt denke ich, dass

ähnlich wie in der Schweiz die Singis

relativ viel arbeiten und sie deshalb

neben ihren familiären Verpflichtun-

gen nur wenig Zeit haben, eine Viel-

zahl von Bekanntschaften zu pflegen.

Richtige enge Freundschaften mit

Einheimischen blieben daher leider

aus.

Anders verhielt es sich mit den

Expats, die den Kontakt zu anderen

Menschen regelrecht suchten und da-

her neuen Freundschaften sehr offen

gegenüberstanden. Meistens waren

sie wie ich alleine nach Singapur ge-

kommen. Diese vor allem europäi-

schen, asiatischen und amerikani-

schen Expats waren sehr gut organi-

siert und trafen sich regelmässig, sei

es zu sportlichen oder kulturellen

Veranstaltungen oder um sich nach

der Arbeit bei einem Bier auszutau-

schen. Hier findet man problemlos

Anschluss. Im Speziellen diese Be-

gegnungen mit den verschiedensten

Menschen dieser Welt waren dabei

besonders spannend und lehrreich.

Aus der sechswöchigen Reise konnte

ich ebenfalls einige wichtige Erkennt-

nisse gewinnen. Zum einen zu Land

und Leuten, aber auch zu meiner ei-

genen Person. Mit Myanmar und Vi-

etnam habe ich zwei sich in verschie-

denen Entwicklungsphasen befinden-

de Staaten besucht, die auf ihre Art

einzigartig waren. Zum einen das

erst kürzlich sich öffnende Myanmar

und zum anderen das boomende

Vietnam. Beide verfolgen ein gemein-

sames Ziel: Sie wollen wirtschaftlich

zu wichtigen Industriestaaten aufstei-

gen. Der Optimismus der Menschen,

dieses Ziel trotz der vielerorts herr-

schenden Armut in absehbarer Zeit

zu erreichen, hat mich tief beein-

druckt.

Alleine reisenDie Reise in diese Länder hat mir

aber auch etwas anderes aufgezeigt.

Zwar hatte ich keine Mühen, unter-

wegs neue Bekanntschaften zu ma-

chen oder alleine umherzureisen,

trotzdem bin ich zu der Erkenntnis

gelangt, dass ich das Reisen mit gu-

ten Freunden dem Alleine-Herumrei-

sen deutlich vorziehe. Erlebtes zu tei-

len und tiefgründigere Gespräche zu

führen, die über den üblichen ober-

flächlichen «Backpacker-Small-Talk»

hinausgehen, habe ich öfters ver-

misst. Trotzdem möchte ich diese Er-

fahrung auf keinen Fall missen. Alles

in allem kann ich es nur jedem emp-

fehlen. Erfahrungen, die man dabei

sammeln kann, erweitern definitiv

den Horizont, und Freundschaften,

die dabei entstehen, bleiben teilweise

trotz grossen Distanzen ein Leben

lang.

Loris Fischer

Nach meinem dreimonati-gen Stage in Singapur undder anschliessenden Reisedurch Myanmar und Viet-nam bin ich vollgepackt mitunvergesslichen Erfahrun-gen und Eindrücken in dieSchweiz zurückgekehrt.

Ein halbes Jahr in Südostasien – Mein Fazit

Blick auf die hell erleuchtete Marina Bay mit dem extravagant gestylten, gleichnamigen Hotel. Fotos: A. J. Minor

Loris Fischer (28) aus Bülach stu-

dierte International Management

an der ZHAW in Winterthur. Als

Regional Manager für Südostasi-

en bei einer Zürcher Bank ange-

stellt, verbrachte er einen mehr-

monatigen Stage in Singapur. Aus

der asiatischen Metropole berich-

tete er in dieser Zeit regelmässig

in unserer Zeitung. Dies ist der

letzte Beitrag unseres Mannes in

Singapur.

Unser Mann

in Singapur

Auf der Aussichtsplattform des Hotels vorne am «Bug» des Schiffes bietet sich eine gute Aussicht.

Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt,

wird die Bergstrasse zwischen Zoll-

ikerberg und dem Zolliker Dorfzen-

trum zwischen Anfang April und Ende

November zur Einbahnstrasse. Grund

dafür sind Sanierungsarbeiten. Diese

betreffen unter anderem den Belag,

die Bushaltestellen und diverse Lei-

tungen. Die rund 400 Meter lange

Strecke wird täglich von über 10 000

Fahrzeugen benutzt. Von den Arbeiten

sind allerdings nur die seewärtig fah-

renden Autos betroffen. Diese müssen

einen rund zwei Kilometer langen

Umweg in Kauf nehmen.

Eingeschränkt ist auch der öffentli-

che Verkehr. Die Haltestelle Höhen-

strasse entfällt für seewärts fahrende

Busse der Linie 910. Die Kosten be-

laufen sich auf ungefähr 1,5 Millionen

Franken und werden vom Kanton ge-

tragen. (oli.)

Sanierungsarbeiten inZollikon behinderntausende Autofahrer

Seit seinem Debüt in der Zürcher

Tonhalle im September 2007 hat sich

das Stradivari Quartett zu einem der

führenden Schweizer Streichquartett-

ensembles entwickelt. Jährliche

Tourneen führen die jungen Musiker

um die ganze Welt. Die Mitglieder

spielen auf Instrumenten des italieni-

schen Geigenbauers Antonio Stradi-

vari. Nächste Woche sind die Strei-

cher zu Gast in Herrliberg. Die Zuhö-

rer erwartet folgendes Programm:

F. Schubert, «Notturno» in Es-Dur für

Klavier, Violine und Violoncello;

L. van Beethoven, Sonate op. 69 in

A-Dur für Klavier und Violoncello;

F. Schubert, «Forellenquintett» in A-

Dur für Klavier, Violine, Viola, Violon-

cello und Kontrabass. (e.)

Streichquartett beglückt Herrliberg

Donnerstag, 10. März, 20 Uhr, VogteiHerrliberg. Tickets: Drogerie Herrliberg,Tel. 044 915 21 15, oder ab 19.30 Uhr ander Abendkasse. Xiaoming Wang, Sebastian Bohren, Maja Weber und Lech Antonio Uszynski (v.l.) treten in Herrliberg auf. F: zvg.

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A K T U E L L Küsnachter Nr. 9 3. März 2016 5

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Eigentlich sei es ihr Plan gewesen, dasGitarrenspiel zu lernen, erzählt dieKüsnachterin Alice Martin. Ihr Gitar-renlehrer Gabriel Pancorbo fragteaber: «Wie wärs, wenn du singst unddas Spielen mir überlässt?» Da wardie Idee zu einem gemeinsamen Mu-sikprojekt geboren. Der algerisch-stämmige Sänger und PerkussionistLamin Seroui kam dazu, und das Mu-sikertrio Oshumaré war perfekt.

Das war vor rund zwei Jahren inGranada, Spanien. Die heute 24-jähri-ge Martin absolvierte ein Austausch-jahr während ihres Bachelorstudiumsin Religionswissenschaften und Polito-logie – und blieb fast ein Jahr längerals geplant in Spanien. Die Kultur undvor allem die Musik, die dort so an-ders als in der Heimat gelebt wird,hatten es ihr angetan.

Das multikulturelle Trio Oshumaréinterpretiert südamerikanische undkapverdische Musik von bekanntenund weniger bekannten Künstlern,wie zum Beispiel Cesaria Evora, Mer-cedes Sosa, Horacio Guarany oderVioleta Parra.

Musik mit sozialer Aufgabe«Lieder, die sehr viel Geschichte ha-ben», fasst Alice Martin zusammen.Vom Morna aus den Kapverden überbrasilianischen Bossa Nova bis zurStilrichtung Nueva Canción. Letzteresist eine Form des politischen Liedes,die im Südamerika der 50er- und60er-Jahre entstand und während derPinochet-Ära in Chile gar verbotenwar. Aber auch Klänge aus dem Fadound Samba finden sich in den Stückenvon Oshumaré wieder. «Viele der Mu-sikgenres, die wir interpretieren, tei-len den Einfluss von afrikanischenRhythmen aus der Zeit der Sklaverei.Sie sind Mischformen aus afrikani-schen, lateinamerikanischen und eu-ropäischen Elementen», erklärt Mar-tin, die Gesangsunterricht nimmt, seitsie zehnjährig ist.

Oshumaré ist aber nicht nur Mu-sik, es ist viel mehr ein Kulturprojekt.

«Wir wollen vermitteln, woher dieMusik kommt, vor welchem Hinter-grund sie geschaffen wurde und wassie bewegen will», so die Studentin,die momentan den Master in Manage-ment, Organisation und Kultur an derUniversität St. Gallen absolviert. «Esfasziniert mich, dass Musik in Latein-amerika während der Zeit der gesell-schaftlichen Unruhen eine so wichtigesoziale Aufgabe hatte. Sie gab Denk-anstösse und übte Kritik an den politi-

schen Zuständen», erzählt die jungeSängerin.

Sie verdeutlicht ihre Ausführungengerne anhand von Textpassagen, zumBeispiel erkläre Horacio Guarany imLied «Si se calle el cantor» die sozialeAufgabe des Musikers. Martin hat dieTexte, die sie mit Oshumaré singt, ei-genhändig übersetzt. So liest sich einePassage auf Guaranys Stück aufDeutsch folgendermassen: «Wenn derSänger schweigt, so bleiben die Be-

scheidenen und Demütigen einsamzurück, die Arbeiter der Häfen be-kreuzigen sich, sie, die um ihr täglichBrot zu kämpfen haben.» Es sei alsoeine Musik, die sich dem Volk widmet,besonders auch benachteiligten Men-schen. «Das ist zum Teil ein Gegensatzzu unserer modernen Musik in Euro-pa, die oftmals sehr Ich-basiert ist»,findet Martin.

Oshumaré bediene sich aber auchgerne einer Musik, die Mut mache undPerspektiven biete, um mit einerschwierigen Situation umzugehen.Auch dazu zitiert Martin eine Textstel-le: «Im Lied ‹Modinha› heisst es: ‹Unddie Melancholie in meinem Innernwird sich nach aussen ergiessen; siewird zur Poesie›.» Traurigkeit könnealso auch zu etwas Gutem dienen, in-terpretiert Martin diese Stelle.

Den Musikern von Oshumaré istdaher das Einordnen der Lieder inden historischen Kontext besonderswichtig. Um die Texte ihrem Publikumzugänglich zu machen, umrahmen sieihre Auftritte jeweils mit gesproche-nen Hintergrundinformationen.

Von Granada nach KüsnachtNachdem Alice Martin oft mit Oshu-maré in Spanien sowie auch in Frank-reich und Portugal aufgetreten ist, bie-tet sich nun zum ersten Mal die Gele-

genheit, in der Heimat zu spielen. «Esist enorm schön, dass ich unsere Mu-sik nun hier teilen kann», sagt sie mitBlick auf den kommenden Sonntag, andem das Trio im Gottesdienst vonPfarrer René Weisstanner in der refor-mierten Kirche Küsnacht zu Gast seinwird. «Unser Thema ist wohl die Auf-gabe von Musik und durch sie vermit-telte Werte im gesellschaftlichen Kon-text. Ich kann mir vorstellen, dass sichPfarrer Weisstanner der gleichen Auf-gabe im Rahmen der Religion an-nimmt.»

Angesprochen auf die Zukunft vonOshumaré und die geografische Tren-nung von ihren Mitmusikern, die inSpanien leben, meint Martin: «Nunsteht uns ein intensiver Monat in derSchweiz bevor, und ich werde be-stimmt auch wieder nach Granada ge-hen, wir schauen einfach vorzu.»

Neben Küsnacht wird das Trionämlich auch in Luzern zu hören sein.Im Restaurant National treten sie imMärz jeden Freitag und Samstag imRahmen eines südamerikanischenThemenabends auf. Vielleicht ist es jagar der Beginn einer Zukunft aufSchweizer Konzertbühnen.

Annina Just

Oshumaré bringt sonnige Klänge in Küsnachts KircheDas Trio Oshumaré um dieKüsnachterin Alice Martinlässt ein Stück lateiname-rikanische Geschichte auf-leben. Erstmals sind dieMusiker in der Schweiz zuhören: Am Sonntag, 6.März, in der reformiertenKirche Küsnacht.

Alice Martin bezeichnet sich selber als sehr organisiert. Die Spontanität,die sie mit «Oshumaré» erlebt, tue ihr sehr gut. Foto: Annina Just

Der algerisch stämmige Lamin Seroui, die Küsnachterin Alice Martin und der Spanier Gabriel Pancorbo(v.l.) bilden das Musikertrio Oshumaré. Foto: zvg.

Oshumaré im Gottesdienst von Pfarrer Re-né Weisstanner. Sonntag, 6. März, 10 Uhr,reformierte Kirche Küsnacht.

Wer kennt nicht den Film «Kick it li-ke Beckham»?! Oder vielleicht sogardas Buch («Bend it like Beckham»),das gerne im Englischunterricht gele-sen wird? Es ist die Geschichte einesindischen Mädchens das Fussballspielen möchte, ihre Eltern dies je-doch nicht zulassen. Doch Jess willnur eins: Dem runden Leder nachja-gen – genau wie ihr grosses VorbildDavid Beckham.

Auch in Küsnachter Schulhäusernspielen Mädchen in der grossen Vor-mittagspause gemeinsam Fussball.Bälle fliegen durch die Luft, Schüle-rinnen rennen wild durcheinander,kreischen und lachen. Auch Schüle-rinnen mit Migrationshintergrundspielen begeistert mit. Wer sagt, dass

Mädchenfussball öde ist? Ganz imGegenteil. Schnelles Dribbling, nachlinks antäuschen, über die rechte Sei-te ausweichen, kurz noch mal denGegner tunneln und ... Tor!

Das Mädchenfussballprojekt«Coole Mädchen spielen Fussball» istein Angebot des FC Küsnacht. Esrichtet sich an Mädchen der Jahrgän-ge 2002 bis 2008, die gerne Fussball-luft schnuppern möchten. Für sie bie-tet der FC Küsnacht am Sonntag, 13.März, ein Schnuppertraining an.

Es findet von 10 bis 14 Uhr aufdem Sportplatz Fallacher statt. An-meldungen werden auf www.fck.chentgegengenommen. (e.)

Der FC Küsnacht lädt Mäd-chen zum Schnuppertag ein.

«Coole Mädchen spielen Fussball»:FC Küsnacht lanciert ein Projekt für Mädchen

Auch viele Mädchen haben Freudeam Fussballsport. Foto: Archiv, aj.

«Coole Mädchen spielen Fussball».Schnuppertraining beim FC KüsnachtSportplatz Fallacher. Sonntag, 13. März,10 bis 14 Uhr, Anmeldung unter www.fck.ch. Für die Jahrgänge 2002 bis 2008.

Am vergangenen Sonntag standen inden reformierten Kirchgemeindendes Bezirks die Pfarrbestätigungs-wahlen für die Amtsdauer ab 1. Juli2016 bis Ende Juni 2020 an. In denGemeinden Küsnacht, Zollikon, Er-lenbach und Herrliberg wurden alleamtierenden Pfarrpersonen mit ei-nem deutlichen Resultat für eine wei-tere Amtsperiode gewählt. (aj.)

Pfarrer wieder gewählt

Am Sonntag, 6. März, stellt das Vo-kalensemble der Jürgen-KantoreiKüsnacht mit «Le tre ore di agonia dinostro Signore Gesû Cristo» von Giu-seppe Giordani (1751–1798) einenZeitgenossen Mozarts vor. Es gehtum die «Sieben Worte Jesu amKreuz». Neben den Vokalsolisten unddem Vokalensemble spielen die Brat-schen und die Hörner die Hauptrol-len. Als Zweites ertönt «700 000 Tagespäter» von Gerd Zacher(1929–2014), ein Werk der Avantgar-de. Der Passion liegt der Text des Lu-kas-Evangeliums zugrunde. Die 15Mitwirkenden haben alle ihre eige-nen Aufgaben, die nur teilweise syn-chron ablaufen. Zuhörerinnen undZuhörer dürfen sich auf ungewohnte,«unerhörte» Klänge gefasst machen.(e.)

Passionsmusik:Avantgarde und Klassik

Sonntag, 6. März, um 17 Uhr in der refor-mierten Kirche Küsnacht. Eintritt frei, Kol-lekte. Leitung: Martin Huggel.

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M A R K T P L A T Z6 Küsnachter Nr. 9 3. März 2016

Beim Umzug kom-men sie deutlichzum Vorschein:die Wohnspuren.Bemalte Wändeim Kinderzimmer,Flecken im Spann-teppich oder einSprung im Lavabo.Spätestens danndrängt sich beim Mieter die Frage auf:«Für welche Schäden muss ich auf-kommen?» Grundsätzlich gilt: NormaleAbnützungen gehen nicht zulasten desMieters. Jedoch haftet er für Schäden,die von unsachgemässem, übermässi-gem oder unsorgfältigem Gebrauchherrühren.

Lebensdauer ist ausschlaggebendFallen Kosten für Ersatz, Reparaturoder Renovation an, muss der Mieternormalerweise nicht den gesamten Be-trag übernehmen, sondern nur einenTeil. Dieser bemisst sich am Alter und

an der Lebensdauer der Sache. Ist de-ren Lebensdauer abgelaufen, muss derVermieter dafür selbst aufkommen. Ei-nen Überblick über die Lebensdauervon Einrichtungen findet sich aufwww.mietrecht.ch.

Kosten übertragenReparaturkosten an der Wohnung kön-nen schnell ins Geld gehen. Will einMieter nicht selbst zahlen, schützt ersich am besten mit einer Privathaft-pflichtversicherung. Diese erbringtgrundsätzlich dann eine Leistung,wenn die versicherte Person haftpflich-tig ist, das Ereignis versichert ist undder Schaden durch Unaufmerksamkeitoder Nachlässigkeit verursacht wurde.Ein Beispiel sind Flecken durch einumgestossenes Weinglas auf dem Tep-pich oder ein Sprung im Lavabo. Nichtgedeckt sind Schäden infolge Abnüt-zung, allmählicher Einwirkung oderunsachgemässem Gebrauch, wie bei-spielsweise vergilbte Wände infolgestarken Rauchens.

Mieter sollten rechtzeitig mit derVersicherung Kontakt aufnehmen. Sostellen Familien sicher, dass die Erstat-tung der Schäden beim Umzug geklärtist und bei der Wohnungsübergabekeine Diskussionen entstehen.

Am 1. «Monat» ist grosserUmzugstag in der Schweiz.Will ein Mieter allfälligeSchäden in der Wohnungnicht selbst berappen,schützt er sich am bestenmit einer Privathaftpflicht-versicherung.

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sorgt. Wer am Glücksrad dreht, kannSofortpreise gewinnen.

Am Samstag 19. März, von 9 bis17 Uhr, und am Sonntag, 20. März,von 10 bis 16 Uhr, bietet die AmagUtoquai das gleiche attraktive Rah-menprogramm an. (pd.)

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A K T U E L L Küsnachter Nr. 9 3. März 2016 7

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Ein Traum für alle Schleckmäuler undSchoggiliebhaber: Am Montag feiertedie Confiserie Honold die Eröffnungseiner Filiale in Herrliberg und warte-te gleich mit dem vollen Programmauf: Von delikaten salzigen Häppchenüber frischen Kartoffelsalat mitFleischkäse und eine kalte Suppe imGlas bis zum riesigen Patisseriesorti-ment – alles im Miniformat – fehltenichts, was das Schlemmerherz be-gehren konnte.

Die Filiale in Herrliberg ist nachderjenigen am Rennweg, wo das Tra-ditionshaus seit 1905 zu Hause ist, so-wie je einer am Zürichberg und inKüsnacht, der vierte Honold-Standort.Das neue Geschäft in der Wohnge-meinde von Geschäftsführerin Cristinade Perregaux ist im historischen Ge-bäude am Herrliberger Dorfplatz un-tergebracht, in dem bis Dezember dasCafé Frohsinn wirtete. Auch die Confi-serie Honold betreibt hier ein Café mit16 Sitzplätzen. Neben dem ehrwürdi-gen Stübli sollen, sobald die Tempera-turen wieder wärmer sind, auch Aus-sensitzplätze zum Verweilen einladen.

An der Eröffnung schien es, als wä-re ganz Herrliberg zugegen. Nebendem Café standen zwei Zelte für dieBesucher bereit und waren bis zumBersten voll. Und die Begeisterungüber die neue Gaststätte war unter denBesuchern gross. So sagte ChristophLehmann, der gleich gegenüber dasGeschäft «Feinkost Lehmann» betreibt:«Ich bin sehr erfreut über alles, was imDorf bleibt oder, noch besser, neu auf-geht. Das belebt das Zentrum und istauch für uns gut.» Und auch Gemeinde-präsident Walter Wittmer meinte zwi-schen zwei Bissen: «Das hier ist natür-lich super für das Dorf.» (aj.)

Am Montag war es so weit:Die neue Honold-Filiale inHerrliberg öffnete seine Tü-ren. Das Gewerbe rundher-um hofft, dass damit dasDorfzentrum belebt wird.

Honold versüsst Herrliberger Zentrum

Auch Herrlibergs Gemeindepräsident Walter Wittmer genoss die grosse Auswahl an delikaten Häppchen. Fotos: aj.

«Ein Traum!», so lautete das Urteil über die frischen «Cru Sauvage».

Der Besucherandrang an der Eröffnung des Herrliberg-Honolds war riesig.

Das neugestaltete Café im rustikalen Saal bietet Platz für rund 16 Gäste.

Lieber WillyEine Woche bist du nun bereits

nicht mehr unter den Lebenden. Duwarst am Verfassen deiner Memoirenund wohl geeigneter als ich, um ausdem Füllhorn deines Lebens zu berich-ten. Dein wacher Geist und die Präzisi-on deiner Worte waren Vorbild vielerSozialdemokratinnen und Sozialdemo-kraten und formten auch manchen Po-litiker über die Parteigrenze hinweg.Als ich 1999 in die Fraktion eintrat,war ich begeistert, wie du unterschied-lichsten Charaktere der Mitglieder zumBlühen bringen, aus einer Menge Indi-viduen, ein buntes Ganzes bildenkonntest.

Sicht auf die LandsgemeindeDu bist als Sohn einer «Mischehe»zwischen einem katholisch-konserva-tiven Vater und einer liberal-protes-tantischen Mutter geboren. Als Kindkonntest du aus dem Stubenfensterdes elterlichen Hauses am Ratshaus-platz in Glarus das politischen Ritualder Landgemeinde in seiner Sonoritätund dem Pomp mitverfolgen. Prägen-de Jahre in der Stiftschule von Engel-berg brachten dich in Kontakt mit La-tein und dem geheimnisvollen Altgrie-chisch, das dir den Weg zu den Philo-sophen der Antike ebnete. Damalswar das Nützlichkeitskalkül in der Bil-dung noch nicht Thema.

Du studiertest Jura an der Univer-sität Zürich. Während des KaltenKrieges wandelte sich deine Gesin-nung vom politischen Katholizismuszum religiösen Sozialismus. Mit demEintritt in die SP am 1. Juni 1965 ma-nifestierte sich dieser Wandel voll-ends. Trotz dieses Bruchs beriefendich die Schweizer Bischöfe 1973 indie gesellschaftspolitische Kommission«Justitia et Pax», wo du im Grundla-genpapier «Kirche und Mitbestim-mung» die Mitbestimmung in wirt-schaftlichen Fragen fordertest. Glei-ches verlangte auch die von dir be-gründete Gruppierung Christen fürden Sozialismus. Dein Engagement alsRedaktor der Monatszeitschrift «NeueWege» der religiös-sozialistischen Be-wegung war darauf nur eine logischeKonsequenz. In deiner Ausrichtungauf gesellschaftliche Themen hast dudie «Neuen Wege» weiterentwickelt

und bist ihr 30 Jahre als Autor treugeblieben. 1982 begann deine politi-sche Karriere als Gemeinderat in Küs-nacht mit den Ressorts Fürsorge undVormundschaft. In einer Zeit, als einsolides Sozialsystem beim aufgeklär-ten Bürgertum noch anerkannt war,hast du das Krippensystem aufgebautund einen Mahlzeitendienst für Betag-te eingeführt.

1991 wurdest du in den ZürcherKantonsrat gewählt und 1996 zumFraktionspräsident. Damals, vor derParlamentsreform bedeutete dies Ein-sitz in 30 Spezialkommissionen. Dabeibesonders verpflichtend war für dichdas Präsidium der Kommission zurNeuregelung von Kirche und Staat.

Visionen für die SPNach Rücktritt aus dem Kantonsratwirst du Spiritus Rector des visionä-ren Teils des Parteiprogramms der SPSchweiz. Die Überwindung des Kapi-talismus als Demokratisierung derWirtschaft stammen aus deiner Feder.In deinem Wunsch nach einer diegründliche Diskussion innerhalb derPartei zogst von einer Mitgliedver-sammlung zur nächsten.

In all deinem Wirken stand imZentrum deines Handeln der Einsatzfür Gerechtigkeit, für Wohlstand füralle statt für wenige. Damit bist undbleibst du, lieber Willy Spieler, ein ro-ter Stern am Himmel des sozialdemo-kratischen Firmaments.

Sabine Ziegler

Ein Nachruf auf den Politi-ker Willy Spieler (6. August1937 – 25. Februar 2016).Von 1982 bis 1990 war erGemeinderat in Küsnacht.

«Willy Spielerbeschreitet neue Wege»

Sabine Ziegler*

Willy Spieler (†).

* Sabine Ziegler, alt Kantonsrätin, Mitgliedder SP Zürich 1 & 2, der auch Willy Spie-ler angehörte. Die Abdankung findet mor-gen Freitag um 15 Uhr in der KircheSt. Franziskus statt.

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P O L I T I K8 Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016

Die Zürcherinnen und Zürcher wol-

len Lohndumping auf Baustellen

nicht stärker bekämpfen als bisher:

Sie wollen nicht, dass der Kanton

Bauarbeiten blockieren kann, auch

wenn dringender Verdacht auf Lohn-

dumping besteht. Zudem soll er nicht

Arbeiten stoppen können, wenn eine

Firma ihre Mitwirkung bei Kontrollen

verweigert. Die Stimmbürgerinnen

und Stimmbürger sprachen sich mit

einem Nein-Stimmen-Anteil von 63

Prozent gegen die Unia-Lohndum-

ping-Initiative aus. Die Stimmbeteili-

gung lag bei 62 Prozent. Auf Ableh-

nung stiess die Initiative vor allem

bei Wirtschaftsvertretern und bürger-

lichen Parteien. Kantons- und Regie-

rungsrat waren ebenfalls dagegen.

Auch die Bildungsinitiative hatte

keine Chance. Sie wollte allen im

Kanton wohnenden Personen kosten-

losen Zugang zu öffentlichen Bil-

dungseinrichtungen ermöglichen.

398 799 Stimmberechtigte sprachen

sich gegen die Volksinitiative «für die

öffentliche Bildung» aus, was einem

Nein-Stimmen-Anteil von 75 Prozent

entspricht. Die Stimmbeteiligung lag

bei 62 Prozent. So werden an den

Hochschulen auch in Zukunft Semes-

ter- und Prüfungsgebühren erhoben.

An den Gymnasien und Berufsfach-

schulen, für deren Besuch keine

Schulgelder bezahlt werden müssen,

müssen die Schüler die Lehrmittel

und Exkursionen weiterhin selber

berappen.

Und zwei Ja im KantonIn der dritten Vorlage ging es um die

Reduktion der Grundbuchgebühren,

die vom Kantonsrat beschlossen wur-

de. SP, AL, Grüne und EVP ergriffen

das Behördenreferendum, weil sie

Einnahmeausfälle von jährlich 15

Millionen Franken befürchteten. Die

Zürcher Stimmberechtigten waren

anderer Meinung. Sie stimmten der

Reduktion der Grundbuchgebühren

mit einem Ja-Stimmen-Anteil von

knapp 58 Prozent zu, was 292 187

Personen entspricht. 215 036 Stimm-

berechtigte wollten die Gebühren

nicht senken. Die Stimmbeteiligung

lag bei 61 Prozent. Die Grundbuchge-

bühren werden nun von 1,5 auf 1

Promille gesenkt. Nur die Stimmbür-

gerinnen und Stimmbürger in der

Stadt Zürich sagten Nein zur Reduk-

tion.

Ebenfalls Ja sagten die Zürcher

zur Straffung der Rekurs- und Be-

schwerdeverfahren. Bisher musste

sich der Staat nicht an die 30-Tage-

Frist halten, um in öffentlich-rechtli-

chen Angelegenheiten auf Beschwer-

den zu antworten. Die Privaten hin-

gegen mussten diese Frist einhalten.

Der Kantonsrat beschloss deshalb,

auch für Gemeinden eine Frist von

30 Tagen einzuführen. Die SP war

dagegen und ergriff das Behörden-

referendum, weshalb abgestimmt

wurde. Die Zürcher stimmten der

Vorlage mit 61 Prozent zu. Die

Stimmbeteiligung lag bei 60 Prozent.

Mobilisierung der ZivilgesellschaftDer Grund für die hohe Stimmbeteili-

gung war die Durchsetzungsinitiative

der SVP. Diese mobilisierte die Stimm-

bürgerinnen und Stimmbürger der

Schweiz. 59 Prozent lehnten die Initia-

tive ab. Jetzt wird die vom Parlament

beschlossene Umsetzung der Aus-

schaffungsinitiative in Kraft gesetzt.

Diese SVP-Initiative nahmen Volk und

Stände 2010 an. Die Stimmbeteiligung

lag bei 63 Prozent. «Ein schrecklicher

Tag für die SVP, ein grosser Tag für

die Schweiz», betitelte der «Tages-An-

zeiger» das deutliche Resultat. Die

«NZZ» schrieb: «Durchmarsch der Zi-

vilgesellschaft.» Auch ausländische

Zeitungen kommentierten das Resul-

tat, so die französische Tageszeitung

«Libération». Die Ablehnung der Ini-

tiative bedeute für die SVP einen her-

ben Rückschlag, habe die Partei doch

in der Vergangenheit mit dem Thema

Immigration stets punkten können.

Die Gegner der Initiative hätten die

Exzesse bei einer Annahme der Vorla-

ge erfolgreich thematisiert. Ihre Kam-

pagne habe die Wende herbeigeführt.

Viele führten die Ablehnung der Initia-

tive darauf zurück, dass Rechtsprofes-

soren, Bischöfe, Politologen. Künstler

und andere sich zu Wort meldeten.

Durch den Gotthard kann ein

zweiter Strassentunnel gebohrt wer-

den, durch den der Verkehr rollen

kann, wenn die bestehende Röhre ge-

sperrt und saniert wird. Das Stimm-

volk hat mit einem Ja-Anteil von

rund 57 Prozent zugestimmt.

Die CVP-Initiative gegen die «Hei-

ratsstrafe» scheiterte knapp. Eine

hauchdünne Mehrheit von 50,8 Pro-

zent der Stimmenden lehnte das

Volksbegehren ab. Das Ständemehr

hätte die Initiative erreicht. Im Kan-

ton Zürich wurden sowohl die Durch-

setzungsinitiative als auch die CVP-

Initiative besonders stark abgelehnt.

Wetten auf steigende oder fallende

Preise von Nahrungsmitteln werden

nicht verboten. Volk und Stände ha-

ben die Spekulationsstopp-Initiative

der Juso mit 60 Prozent abgelehnt.

Einen Abstimmungskrimigab es am Wochenendenicht. Einzig bei der eid-genössischen CVP-Initiativezur Abschaffung der Hei-ratsstrafe war es bis zumSchluss knapp. Alle andereneidgenössischen und kanto-nalen Vorlagen wurdendeutlich entschieden. DieStimmbeteiligung war mitrund 60 Prozent hoch.

Pia Meier

Lohndumping- und Bildungsinitiative klar gescheitert

Trotz hoher Stimmbeteiligung erfolgte die Auszählung speditiv. Foto: les.

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P O L I T I K Küsnachter Nr. 9 3. März 2016 9

Zumikon galt lange als Vorbildgemeinde.

Jetzt muss man an allen Ecken und En-

den sparen. Was ist passiert?

Da gibt es verschiedene Aspekte. Ers-tens sind wir in den 70er- und 80er-Jahren in relativ kurzer Zeit sehrstark gewachsen und haben auch vielin öffentliche Infrastruktur investiert.Jetzt ist bei diesen Gebäuden eine Sa-nierung notwendig. Zum Beispiel ha-ben wir gerade die Sanierung desHallenbades abgeschlossen und imSchulhaus neue Gruppenräume ange-baut. Das waren Millionenbeträge.

Das heisst, Sie sparen nicht überall.

Ja. Ich muss mir manchmal selbstvergegenwärtigen, dass Sparen relativist. Wir lassen ja nicht alles «verlot-tern». Aber der Bedarf nach Geld istgrösser als zum Beispiel in den letzten15 Jahren. Ausserdem ist die Belas-tung durch den Finanzausgleich wei-ter gestiegen. Das heisst, es bleibt im-mer weniger Geld in der Gemeinde.

Zumikon hat auch sehr tiefe Steuern.

Wir hatten sehr gute Zeiten mit sehrtiefen Steuern, aber damals hat manauch nicht viel investiert. Jetztbraucht man mehr Geld und deshalbstellt sich die Frage, woher man esnimmt. Wenn man weit vorausschautund sieht, welche Investitionen anste-hen, gehen wir davon aus, dass eineweitere Steuererhöhung unumgäng-lich sein wird.

Wie hoch wird diese Steuererhöhung

ausfallen?

Das kann ich jetzt nicht sagen. Dasleitet sich vom Erneuerungsbedarfab. Wir haben den Erneuerungsbe-darf der wichtigsten Liegenschaftennach einheitlichen Kriterien einschät-zen lassen. Dies zeigt, dass wir inden nächsten fünf Jahren einen er-höhten Bedarf haben. Wir wissennoch nicht, wie wir diesen Betragaufbringen sollen.

Welche Gebäude betrifft dies genau?

Das betrifft zum Beispiel hier amDorfplatz das Gemeindehaus, dieTiefgarage und das Gemeinschafts-zentrum. Diese stammen alle von1980. Nach 35 Jahren ist es Zeit füreine Erneuerung. An den Schulhäu-sern wurde ja bereits etwas gemacht.

Wie hoch ist der Sanierungsbedarf?

Ich kann Ihnen keine konkrete Zahlnennen, da es um eine erste theoreti-sche Bestandsaufnahme der bauli-chen Gegebenheiten ging. Es ist dannder nächste Schritt, dies in konkreteProjekte umzusetzen. Wir nehmendas jetzt in die mittelfristige Finanz-planung auf und entscheiden imSommer, was vorerst einmal ins Bud-get 2017 kommt. Es geht jetzt auchdarum, sich über die Prioritäten Ge-danken zu machen, vielleicht kannman nicht alles sanieren.

Man hat ja nun das Projekt «Square» zur

Neugestaltung des Dorfplatzes definitiv

beerdigt. Trotzdem will man den Platz

mehr beleben. Wie soll das funktionie-

ren?

Square wäre eine bauliche Massnah-me gewesen. Damit aber mehr Leuteden Platz beleben, muss auch «etwaslaufen». Wir haben beispielsweise im

nächsten Juli eine Theateraufführungdes Theaters Kanton Zürich auf demDorfplatz.

Was fehlt aus Ihrer Sicht sonst noch, da-

mit der Dorfplatz stärker frequentiert

wird?

Ich finde, es hat zu wenig Sitzmög-lichkeiten und zu wenig Schattenplät-ze. Aber das lässt sich auch mit klei-neren finanziellen Mitteln verbes-sern, wie sie das Projekt Square ge-fordert hätte.

Beim Projekt Square, das Bäume auf

dem Dorfplatz vorsah, hat man erst nach

der Auswahl des Projekts festgestellt,

dass bauliche Massnahme zur Verstär-

kung der Tiefgaragendecke nötig wären.

Hatte man da unsorgfältig geplant?

Das kann man nun vielleicht so sa-gen. Andererseits wurde vor allem ei-ne Vision für den Platz entwickeltund nicht sofort alle technischenRahmenbedingungen abgeklärt. Esmussten dann Testbohrungen ge-macht werden, um die Tragfähigkeitder Decke der darunterliegendenTiefgarage zu prüfen.

Hätte das Projekt überhaupt zu einer

Belebung beigetragen?

Für eine Belebung sind ja Läden sehrzentral. Diese wandern aber vomDorfplatz ab. Der Coop hier wird ir-gendwann schliessen. Ich sehe alsomomentan nicht, wie das gehen soll.Eine andere Sache ist, dass noch vielmehr Aktivitäten stattfinden könnten.Wir hatten letztes Jahr eine Entwick-lungsstudie erarbeitet und gesehen,dass gar nicht so viele Leute amDorfplatz wohnen. Da ist nur eine

Reihe Häuser um den Platz, dieGrundfrequenz ist relativ niedrig.Daran wollen wir nun arbeiten. Inden nächsten 30 Jahren sollen nochmehr Häuser im Zentrum gebautwerden.

Beispielsweise auf der Wiese Farlifang

hinter dem Gemeindehaus?

Ja, diese Wiese ist wichtig für die Ge-meinde. Sie liegt in der Erholungszo-ne und wir möchten dort Alterswoh-nungen bauen. Die bestehenden Al-terswohnungen im Thesenachermüssen saniert werden. Wir gehendavon aus, dass mit dem Verkauf desGrundstücks im Thesenacher mehrGeld in die Gemeindekasse fliesst, alswir für den Kauf der Wiese benöti-gen. Zudem bräuchte es keine Über-gangslösung für die Alterswohnun-gen.

Wie hoch ist der Kaufpreis?

Rund 3,2 Millionen. Dieser Betrag istim Budget bereits eingestellt. Es istviel Geld, aber wir sind froh, dass wirnun mal die ersten Hürden nehmenkonnten. Die Trägerschaft und die Fi-nanzierung sind noch offen. Aberwenn es an der Gemeindeversamm-lung durch kommt, können wir mitder Projektierung beginnen.

Wieso will man an diesem Dorfzentrum

festhalten, wenn sich ein neues in Wal-

tikon bildet, wo die Einkaufsmöglichkei-

ten sind?

Im Dorfzentrum hat man das Ge-meinschaftszentrum und es ist mitder Kirche in dem Sinne die Mitte desDorfs. Aber vielleicht ist es auch eineIllusion, dass ein Dorf mit 5000 Ein-

wohnern und der Nähe zu Zürich ei-nen wirklich belebten Dorfplatz ha-ben kann. Wenn man ehrlich ist, fin-den es viele Leute, die hier wohnen –und da gehöre ich auch dazu – toll,so nahe an der Stadt zu sein. Vondieser Nähe profitieren wir auch.

Das ist eigentlich genau das Gegenteil

davon, was die umliegenden Gemeinden

wie Küsnacht, Herrliberg oder Zollikon

machen. Die wollen ein neues eigenes

Zentrum.

Wir sagen nicht, dass wir keines wol-len. Wir sagen einfach, so belebt wiein der Stadt, so kann es gar nichtsein. Wir sind auch deutlich kleinerals Küsnacht.

In Waltikon freuen sich viele Anwohner

nicht auf den neuen grossen Coop. Wie-

so konnte man den Bau nicht verhin-

dern?

Der Gemeinderat wollte das. Er hatteeine Begrenzung für Verkaufsflächenvorgeschlagen – und es war ja klar,um was es ging. Coop hätte dannnicht gebaut. Aber der Stimmbürgerhat diese Einschränkung abgelehnt.

Man spart ja nun bei verschiedensten

kleinen Dingen, wie Energiestadtlabel

oder der Kinderbetreuung während der

Gemeindeversammlung. Gibt es noch

weiteres Sparpotenzial?

Wir hatten ein Programm, um sol-che Einzelmassnahmen zu identifi-zieren, und da sind die Möglichkei-ten nun ausgereizt. Eine weitereOption, die wir nun anschauen, sindAbläufe, die man vielleicht andersorganisieren könnte, sprich durchAuslagerungen oder eine noch stär-

kere Zusammenarbeit mit anderenGemeinden.

Im Dezember hatte man das zweite Bud-

get als Einheitsgemeinde präsentiert.

Wie sind da die Erfahrungen mit diesem

Zusammenschluss?

Das läuft überwiegend sehr gut. Manweiss viel mehr von einander undder Austausch geht viel schneller,weil alle Themen in den Gemeinderatkommen. Ich kann mir fast nichtmehr vorstellen, wie das zuvor war.

Hat es zu keinem Abbau von Stellenpro-

zenten geführt?

Natürlich gab es gewisse Verschie-bungen von der Schule zur Gemein-de, aber unter dem Strich haben wirnicht weniger Angestellte.

Betreffend Altersdurchmischtes Lernen

(ADL) läuft nun eine Evaluation des

Volksschulamts. Steht da im Sommer ei-

ne Entscheidung über die Weiterführung

an?

Nein, das kann man so nicht sagen.Es ist nicht auf einen Zeitpunkt ter-miniert. Wir haben ja einen neuenSchulleiter und der kannte ADL vor-her nicht. Er macht sich nun ein Bild.Zusätzlich, gerade weil es so kontro-vers diskutiert wurde, wurde dieseexterne Evaluation in Auftrag gege-ben. Es ist uns sehr wichtig zu erfah-ren, ob wir unsere Ziele erreichen.Auch wenn man zum Schluss kom-men würde, dass ADL nicht das Rich-tige ist, kann man das nicht vom ei-nen Tag auf den anderen ändern. DieSchulpflege wird also ihre eigene unddie externe Evaluation anschauenmüssen.

Was ist ihre persönliche Meinung zum

ADL-Modell?

Ich habe keine eigenen Kinder, ichkann es also nicht direkt beurteilen.Aber natürlich habe ich unsere Schu-le schon besucht. Dabei fiel mir vorallem auf, dass die Schule heute ganzanders ist als früher. Das hat nichtsmit ADL zu tun. Die Kinder könnensehr viel mehr selbst machen. Ich se-he aber auch, dass das nicht für alleKinder einfach ist. Ich habe etwasdas Gefühl, dass viele ADL-Kritikereine andere Vorstellung von unsererheutigen Schule im Allgemeinen ha-ben. Als Schüler hätte mir das, glau-be ich, sehr gepasst.

Könnte es sein, dass an der Gemeinde-

versammlung darüber abgestimmt wird?

Nein, das Schulprogramm wird vonder Schulpflege bestimmt, das istdeshalb nicht vorgesehen. Man kannindirekt darüber entscheiden, indemman die Schulpflege wählt oder danneben nicht mehr.

Thema Asylbewerber in Zumikon: Im

Schwäntenmos wird ja nun eine Liegen-

schaft umgebaut, damit sie wie schon

früher als Asylunterkunft genutzt wer-

den kann. Hat diese auch genug Platz,

falls die Quote erhöht würde?

Sie hat sicher etwas mehr Platz, alsfür die Anzahl, die wir jetzt zusätz-lich noch aufnehmen mussten. Aberwie viel mehr kann ich nicht genausagen.

Wann ist die Unterkunft einzugsbereit?

Im Herbst.

Wer ist der jetzige Mieter der Liegen-

schaft?

Das ist die internationale Schule ICS,sie hatte immer mehr Platzbedarf unddeshalb dieses Gebäude dazu gemietet.

Sie sind noch bis 2018 im Amt. Werden

sie wieder kandidieren?

Stand heute, ja. Das habe ich auch soder Partei gesagt, wenn ich gewähltwerde, dann plane ich mit acht Jahren.

Der «Küsnachter» sprachmit dem Zumiker Gemeinde-präsidenten Jürg Eberhard(FDP) über Steuern, denSanierungsbedarf von ge-meindeeigenen Gebäudenund die Belebung des Dorf-zentrums.

Annina Just, Pascal Wiederkehr

«Vielleicht können wir nicht alles sanieren»

«Vielleicht ist es auch eine Illusion, dass ein Dorf mit 5000 Einwohnern und der Nähe zu Zürich einen wirklichbelebten Dorfplatz haben kann», meint Jürg Eberhard, Gemeindepräsident von Zumikon. Foto: Pascal Wiederkehr

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sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,

bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text

bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder

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Herzliche Einladung zum HU-GesangMittwoch, 9. März 2016, 19.15–19.45 Uhr,

Mittwoch, 13. April 2016, 19.15–1945 Uhr, geöffnet ab 17 Uhr

Ort: ECKANKAR-Gesellschaft Schweiz, Kurvenstrasse 17

8006 Zürich, www.eckankar.ch

A K T U E L L1 0 Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016

Wer früh genug an später denkt, istweder ängstlich noch pessimistisch,sondern einfach clever. Denn recht-zeitig an die Zeit nach der Pensionie-rung und damit an eine persönlicheVorsorge zu denken zahlt sich in vie-ler Hinsicht aus. Einerseits lässt sichje früher desto länger und damit um-so einfacher zusätzliche finanzielleSicherheit für das Alter aufbauen.Anderseits können bis dahin markantSteuern gespart und allfällige Vorsor-gelücken geschlossen werden. Die in-dividuelle Vorsorge wird durch dieTatsache, dass die staatliche und be-rufliche langfristig auf dem heutigenNiveau nicht mehr gewährleistet seinwerden, noch bedeutsamer. Mehrnoch, weil die «goldenen Jahre» –wie diejenigen nach der Pensionie-rung genannt werden und die damitbeschriebene Qualität auch habensollen – mit der stetig steigenden Le-benserwartung im Durchschnitt län-ger als 20 Jahre dauern.

Vorsorgen heisst Ziele setzenAuch wenn das Alter in jungen Jah-ren noch fern und die Pensionspla-nung ein komplexes Thema ist, dasdeswegen gerne aufgeschoben wird,ist heute diesbezüglich eigeninitiati-

ves Handeln unumgänglich. Für eineganzheitliche und nachhaltige Pla-nung empfiehlt sich deshalb der Bei-zug einer Fachperson. Gemeinsammit ihr gelingt es, aus den unter-schiedlichen Bank- und Versiche-rungslösungen die optimal passendezur aktuellen finanziellen Situationund bestehenden Vorsorge wie auchdem voraussichtlichen Mittelbedarfim Alter zu wählen. Zum Beispieldurch eine intelligente Staffelung der3. Säule: So können zusätzliche Flexi-bilität und steuerliche Vorteile er-reicht werden. Jede seriöse Pensions-planung stützt sich auf klare Zielvor-

gaben und berücksichtigt das Budgetsowie die Einkommens- und Vermö-gensverhältnisse. Sie soll zudem An-passungen zulassen, falls sich imLauf der Zeit die Lebensumständezum Beispiel mit der Gründung einerFamilie, dem Kauf eines Eigenheims,der Aufnahme einer Selbstständig-keit, aber auch durch Krankheit oderErwerbslosigkeit, ändern. Wichtig ist,bei markanten Richtungswechseln impersönlichen Lebensumfeld immerauch die Vorsorge zu überdenkenund allenfalls abzustimmen.

Als Fachperson eignet sich bei-spielsweise Ihr Bankberater, der be-reits Ihr Vertrauen geniesst und zu-dem Ihre persönlichen finanziellenVerhältnisse kennt. Mit ihm an derSeite stellen Sie zugleich sicher, dassdie Finanzierungsaspekte des allfälligvorhandenen oder geplanten Eigen-heims auch nach der Pensionierung,wenn sich die Einkommensverhält-nisse in der Regel merklich verän-dern, nie ausser Acht gelassen wer-den.

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Dank Vorsorge kein Nachsehen

Clientis Zürcher RegionalbankUntere Heslibachstrasse 98700 KüsnachtTel. 044 913 39 00www.zrb.clientis.ch

André Wegmann ist Leiter der Fili-ale Küsnacht bei der Clientis Zür-cher Regionalbank. Foto: zvg.

Publireportage

Das Zürcher Stimmvolk entscheidetim 5. Juni 2016 über die Sanierungdes Kongresshauses und der Tonhal-le. Wird die Vorlage über einen Kre-dit von 240 Millionen Franken ange-nommen, werden Kongresshaus undTonhalle für drei Jahre geschlossenund umgebaut. Der Konzertveran-stalter Maag Music & Arts AG über-lässt der Zürcher Tonhalle Gesell-schaft von Januar 2017 bis 2020zwei Gebäude, Eventhall und alteHärterei.

Der Konzert- und Kulturveranstal-ter zeigt auf dem Maag-Areal selberproduzierte Musical, in der Eventhallfinden Konzerte statt. Zudem führen

dort verschiedene Veranstalter eigeneAnlässe durch. Zum einen suchtendie Maag-Verantwortlichen eine neueLokalität für die bisher in der Event-hall heimischen Anlässe, zum ande-ren aber auch für Messen und Veran-staltungen, die bisher im Kongress-haus durchgeführt wurden.

Kultur für Neu-OerlikonPer Januar 2017 mietet die MaagMusic & Arts AG während dreierJahre die ehemalige Schalterhalle622 in Oerlikon. Die leerstehendeABB-Halle befindet sich an der The-rese-Giehse-Strasse, wenige Metervom Bahnhof Oerlikon entfernt. DerMietvertrag mit der ABB soll überfünf Jahren laufen.

Das Projekt für den Umbau mussbereits jetzt eingereicht werden, weiles sonst nach der Abstimmung imJuni zeitlich knapp wird. Es stammtvon Spillmann Echsle Architekten,die im letzten Sommer schon dieMaag-Halle für den definitiven Be-trieb umgebaut haben.

In Oerlikon sollen vor allem Kon-zerte, aber auch Show-Produktionenstattfinden. Dieser Umzug bringtmehr Kultur nach Oerlikon, sind dieBeteiligten überzeugt.

Pia Meier

Provisorium für Konzerte in der

ABB-Halle beim Bahnhof Oerlikon

Wenn das Stimmvolk am5. Juni Ja sagt zur Sanie-rung von Kongresshaus undTonhalle, zieht die TonhalleGesellschaft aufs Maag-Areal. Der Konzertveranstal-ter Maag Music zieht dannteilweise nach Oerlikonin eine ABB-Halle.

Das Statistische Amt, im Kanton Zü-rich zuständig für die Durchführungvon Volksabstimmungen, führt eineDatenbank, die alle eidgenössischenund kantonalen Sachvorlagen um-fasst, zu denen das Zürcher Stimm-volk an der Urne Stellung nahm. Inden letzten Monaten hat das Amt inZusammenarbeit mit dem Staatsar-chiv auch die Detaildaten zu denjeni-gen Vorlagen digital aufbereitet, dievor dem Computerzeitalter zur Ab-stimmung gelangten. Damit ist dasdigitale kantonale Abstimmungsar-chiv nun vollständig. Es steht online

zur Verfügung und umfasst nicht nurdie detaillierten Abstimmungsergeb-nisse, sondern, so weit verfügbar,auch zusätzliche Informationen wieAbstimmungszeitungen und 3-D-Vi-sualisierungen.

Die erste Zürcher Volksabstim-mung überhaupt fand am 10. März1831 statt. Gegenstand war die neue,liberale Kantonsverfassung, die mit40 500 zu 1700 Stimmen angenom-men wurde. Dieser wegweisendeEntscheid verlieh dem Kanton Zürichsein Gesicht als modernes Staatswe-sen. Er führte die Freiheit des Glau-bens, der Person, der Presse, desHandels und des Gewerbes sowie dieGewaltentrennung und das Öffent-lichkeitsprinzip für die Staatsgeschäf-te ein. (pd./pm.)

Alle Abstimmungen sind onlineSämtliche eidgenössischenund kantonalen Sachvor-lagen seit 1831 sind ab so-fort im Online-Abstimmungs-archiv greifbar.

www.zh.ch

«Globi und der Goldraub» stellt dieZusammenarbeit von Globi mit derStadtpolizei Zürich in den Mittelpunkt.Denn nicht nur die Stadtpolizei eilt anden Ort des Verbrechens, sondernauch Globi, der als Augenzeuge desBanküberfalls der Polizei von da anmit Rat und Tat zur Seite steht. Globitaucht bei der Jagd nach den Räuberntief in die Polizeiarbeit ein – bei derSpurensicherung, bei der Fahndung,bis zur Verhaftung. (pd.)

«Globi und der Goldraub»heisst das neuesteAbenteuer von Globi. DieGeschichte spielt mittenin Zürich.

Globi hilft der Stadtpolizei

Globi freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei Zü-rich. Er lernt bei der Aufklärung des Falls viel über Polizeiarbeit. Foto: zvg.

«Globi und der Bankraub», Orell FüssliVerlag. www.globi.ch.

Page 11: Der Honold in Herrliberg ist eröffnet - Das Zürcher ... · PDF fileDonnerstag, 3. März Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Lokalinfo AG,

S P O R T Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016 1 1

In Zeiten, in denen der FC Zürichwieder einmal als Abstiegskandidatgehandelt wird, ist das seit fünf Jah-ren bestehende FCZ-Museum umsowichtiger. Es zeigt nämlich auf, dasses (fast) immer noch schlimmere Zei-ten gab. Jahrzehntelange Durststre-cken ohne Meistertitel, ja sogar Sai-sons in der Nationalliga B (1988/89

immerhin zusammen mit dem FC Ba-sel). Geschmacksverstauchungen wieder Fansongs der Dorados von 1973(«De Letzigrund isch gragled voll,und d’Stimmig isch natürli toll») oderdas neue Vereinslogo aus der Saison1995/96, wo ein Löwe aus dem kreis-runden, altbekannten Vereinssymbolheraussprang. Damals musste nacheiner Niederlagenserie im Herbst derübliche Notnagel her, der ehemaligeBundesligatorschütze Jörn Andersen.Damit konnte der Abstieg geradenoch vermieden werden. Ob das heu-er mit dem russischen Rekordtor-schützen Alexander Kerschakowauch gelingt?

Doch genug geschnödet. Wasschon kann der FCZ-MuseumsleiterSaro Pepe dafür, dass es dem Fanion-

team des FCZ grad nicht läuft? Pepe,ausgebildeter Archivar und beken-nender FCZ-Fan, führt stolz durchdie Sonderschau, die er zusammenmit Res Mezger konzipiert hat unddie heute Donnerstag eröffnet wird.

Seit 15 Jahren ein Trend«Die dreiteilige Ausstellung passt zumetwa 15 Jahre bestehenden Trend desFussballs, auf die eigene Geschichtezurückzuschauen», weiss der Fuss-ballkenner aus dem Friesenberg-Quartier. Gezeigt werden Exponatevon Institutionen (etwa vom Ringier-Bildarchiv, von YB, dem FCB, natür-lich dem FCZ – mit dem Gründungs-protokoll), Sammlerobjekte wie Tri-kots mit Werbung von Rank-Xerox,Rothmayr, Bad Lostorf und Radio Z

bis agri.ch oder die legendär-lustigeSingle-Sammlung von Pascal Claude(zum Nachhören in einer Jukebox,drei Lieder für einen Franken). Alsdrittes Museumsstandbein gibts einenTeil mit Fussballtrouvaillen aus demSportantiquariat an der Frankengassedes rührigen Gregory Germond. Dassman in einer Ausstellung Exponatekaufen kann, ist originell und schliessteinen Kreis. «Das Sammeln gilt alsGrundlage jeglicher konkreter Muse-umsarbeit», hält Saro Pepe in seinenBegleitworten zur 64-seitigen, sehr le-senswerten Museums-Festschrift fest.Tatsächlich: Ohne private Sammlergäbe es weder das FCZ-Museum nochdie Sonderausstellung. FCZ-PräsidentAncillo Canepa erzählt dazu, bei sei-nem Amtsantritt vor zehn Jahren ha-

be das Klubarchiv lediglich aus einemdrei Zentimeter hohen Stapel mit Pa-pieren, Fotos und Programmheftenbestanden. So ist die aktuelle Sonder-ausstellung «Fussball sammeln» aucheine Hommage an all die schrägenFussballsammler. Punkto Originalitätübrigens läuft die Schau dem grossenBruder, dem eben eröffneten Fifa-Mu-seum, glatt den Rang ab.Lorenz Steinmann

Zürichs erstes Fussball-museum feiert sein 5-jähri-ges Bestehen. Dazu gibt eseine Sonderausstellung zumThema «Fussball sammeln».Heute ist die Vernissage.

Eine Fussball-Ausstellung zum Schwelgen

Museumsleiter Saro Pepe freut sich auf die Vernissage. Einer der Höhe-punkte: Die funktionierende Jukebox mit schrägen Fussball-Hits. Foto: ls.

5 Jahre FCZ-Museum – Sonderausstellung«Fussball sammeln». Vernissage: Don-nerstag, 3. März, 18 bis 21 Uhr, mit Show-block Mämä Sykora um 20 Uhr. FCZ Mu-seum, Werdstrasse 21, 8004 Zürich.(Tramhaltestelle Stauffacher). Die Ausstel-lung dauert bis 3. September. Öffnungszei-ten: Mo bis Fr 10 bis 18.30 Uhr, Sa 10 bis17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Unterwww.fcz.ch/de/museum sind die vielenRahmenveranstaltungen aufgelistet.

Kommen auch vor: FCB-Spieler imLetzi bei der Meisterfeier 1980.

Der FC Zürich im Mai 1972 am Cupfinal im Wankdorfstadion. Kuhn, Künz-li & Co. besiegten den FC Basel vor 45 000 Fans mit 1:0. Fotos: Ringier/ zvg.

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1 2 Küsnachter Nr. 9 3. März 2016

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Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016 1 3

In ihm steckt definitiv ein Komödiant

und Kabarettist. Der frühere Bundes-

rat Moritz Leuenberger sorgte mit

seiner geistreichen Moderation auch

bei der dritten Bernhard-Matinée für

einen Lacher nach dem anderen.

Leuenberger präsentiert in der Serie,

die bereits Kultstatus geniesst, mit

geschickten Fragen seine Gäste, die

diese im besten Licht erscheinen las-

sen, und lässt diese vor allem auch

zu Wort kommen. Ein verbales Ping-

pong der obersten Liga. Das Bern-

hard-Theater war total ausverkauft,

ja überbucht, denn es gab eine lange

Reihe von Wartenden, die sich in

letzter Minute noch ein Billett erhoff-

ten. Glück hatte alt Nationalrätin Ur-

sula Hafner, die sich mit ihrem

Mann auf den Anlass freute. Die bei-

den reisten extra aus Schaffhausen

an. Auch Universitätsrat Urs Ober-

holzer gehörte zu den Glücklichen,

welche die Matinée geniessen konn-

ten. Ihm gefiel der Auftritt des Poli-

tikwissenschaftlers und kritischen

Kabarettisten Michael Elsener.

Der Zürcher Hochschulabsolvent

startet neben seinen Bühnenauftrit-

ten demnächst auch im Radio eine

neue Serie.

Staunen löste auch die zierliche

«Tatort»-Kommissarin Liz Ritschard

alias Delia Mayer aus. Sie zupfte mit

Inbrunst die Bassgeige, und sie hat

eine vereinnahmende Singstimme.

Dass so viele Besuchende die Bern-

hard-Matinée an einem Abstim-

mungssonntag besuchten, bedeutete

für Leuenberger ein Kompliment. Mit

einem Aperçu an die sogenannte

«Elefantenrunde» leitete er denn

auch geschickt über zu Zoodirektor

Alex Rübel. Dieser bestritt seinen

Auftritt gemeinsam mit einer zwei-

jährigen Galapagos-Schildkröte. Aber

anstatt sich an den von Theaterdirek-

torin Hanna Scheuring ausgestreu-

ten Salatblättern zu delektieren,

machte die Schildkröte ungeniert ein

Angstbrünneli auf die Bretter, die die

Welt bedeuten.

Auch Wetterexperte Thomas

Bucheli wurde von Leuenberger be-

fragt. Er konterte geschickt mit einer

Aussage, die von Leuenberger selber

aus seiner Zeit als Medienminister

stammte. Leuenberger ist in seiner

Rolle als Moderator des wiederbeleb-

ten Bernhard-Apéros fabelhaft be-

setzt. Trotzdem muss auch er gegen

Lampenfieber ankämpfen.

Nach einem Aufenthalt in Lapp-

land geht es nun am 17. April in die

vierte Ausgabe. Der Run auf die Ti-

ckets hat bereits begonnen, denn die

Bernhard-Matinée ist hochkarätig

und bietet Infotainment auf höchstem

Niveau mit genau der richtigen Do-

sierung an subtilem Witz und Humor.

Bernhard-Matinée mit tiefgründigem Witz und feinem Humor

ZÜRICH INSIDE

Moderator Moritz Leuenberger mit Bernhard-Theater-Direktorin HannaScheuring und seinem Sohn Kaspar Leuenberger, der im Publikum sass.

Ursula LitmanowitschE-Mail: [email protected]

Universitätsrat Urs Oberholzer ge-noss die geistreiche Bernhard-Ma-tinée.

Arena-Cinémas-Inhaber EdouardStöckli war gespannt auf die Kino-kritik.

Begnadeter Moderator der Bernhard-Matinée: Alt Bundesrat Moritz Leu-enberger in einer Talkrunde mit «Tatort»-Kommissarin Liz Ritschard aliasDelia Mayer, die als Sängerin durchstartet.

Autor Charles Lewinsky besuchtedie gehaltvolle Veranstaltung mitGattin Ruth.

Kabarettist Michael Elsener (Mitte) mitSchauspielerpaar Kamil Krejci und Brigit-te Schmidlin.

Angereist: alt SP-Nationalrätin Ur-sula Hafner und Ehemann DieterHafner.

Zoodirektor Alex Rübel und Sil-via Bodmer beim Apéro nachdem Auftritt.

Wetterexperte Thomas Buchelimit seiner Partnerin KathrinGrüneis.

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Jede Woche

das Neueste und Aktuellste

aus dem Quartier:

www.lokalinfo.ch

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Donnerstag, 3. März

11.30 Gemeinsames Mittagessen für Alleinstehende:

Lilo Clauss, 044 910 02 91. Gasthof Ochsen, Küs-nacht.19.00–20.00 Ski-Fit 2014/15: Skiturnen für Jeder-mann und -frau, organisiert vom Bürgerturnver-ein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in denSchulferien) bis zu den Frühlingsferien. KeineAnmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Lei-tung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, [email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turn-halle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Hesli-bachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.20.00 Achtsam–Schritt für Schritt: Meditatives Tan-zen. Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibach-strasse 5, Küsnacht.

Freitag, 4. März

20.30 Margrit Läubli: Bar und Abendkasse ab19.30 Uhr. Chrottegrotte, Küsnacht.

Samstag, 5. März

9.30–12.00 KinderSamstag: Für Kinder im Altervon 5 bis 11 Jahren. Ref. Kirche, Küsnacht ZH.10.00–16.00 Markttreff: Mit: Mariska Wieland (De-korationsobjekte aus Naturmaterialien), CorinnePerriard (Alltagskleider), Janine Just (Suppe und

Bündner Spezialitäten), Claudia Handloser(Handgenähtes aus Wachstüchern), Trix Deck(Holziges und Toniges), Giuseppe Tamburello (Ölaus Sizilien). Chrottegrotte, Küsnacht.14.15 Erlibacher Fasnacht: Besammlung Kinderum-zug 14.15, Start 15.15 Uhr beim Erlibacherhof.Ab 16 Uhr Bar und Musik im Erlibacherhof fürErwachsenen. Open End. Infos und Tischreserva-tion auf: www.erlenbacherfasnacht.wix.com/fas-nachtshaexe.

Sonntag, 6. März

17.00 Passionskonzert: Avantgarde und Klassik. Inder reformierten Kirche Küsnacht. Eintritt frei,Kollekte. Leitung: Martin Huggel.

Montag, 7. März

9.00 Stricken für den Basar: Margrit Hari-Wetli,044 910 00 00. Ref. Kirchgemeindehaus, UntereHeslibachstrasse 5, Küsnacht.

Mittwoch, 9. März

15.00–17.00 Eurokultur: «Das deutsche Wirtschafts-

wunder»: Multimediale Vorlesung mit Dr. MoniqueR. Siegel. Tertianum, Sennhofweg 23, Zolliker-berg.18.30 Wenn die Luft wegbleibt – Atemnot: Referat:

Dr. med. Patrick Muggensturm, Leitender Arztund Stv. Chefarzt Klinik für Innere Medizin, SpitalZollikerberg. Spital Zollikerberg (Brunnenhof-saal), Trichtenhauserstrasse 20, Zollikerberg.

Donnerstag, 10. März

18.00–21.00 Vernissage: Afra Flepp. Malereien undSerigrafien. Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31,Zumikon. Ausstellung bis zum 24. März, jeweilsDo und Fr 17–19 Uhr und Sa 14–17 Uhr.

Freitag, 11. März

15.00–16.00 Konzert mit Domra und Klavier: Mit«DomraPiano»: Natalia Anchutina (Domra) undLothar Freund (Klavier). Tertianum, Sennhofweg23, Zollikerberg.

Sonntag, 13. März

14.00–16.00 Fantastische Sachgeschichten: DasOrtsmuseum und der Familien-Club laden «Gene-rationen-Tandems» zu einem farbigen Nachmit-tag mit Zvieri ein. Ortsmuseum Küsnacht, Tobel-weg 1, Küsnacht. Eine Veranstaltung im Rahmenvon «Generationen im Museum», GiM. Um An-meldung wird gebeten – kurzfristige Teilnahmeist aber auch noch möglich: [email protected].

Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region

KIRCHEN

Katholisches PfarramtKüsnacht-Erlenbach

Küsnacht, St. Georg4. Fastensonntag

Samstag, 5. März

17.00 EucharistiefeierSonntag, 6. März

10.30 Eucharistiefeier

ItschnachFriedhofkapelle HinterrietSonntag, 6. März

9.00 Eucharistiefeier

ErlenbachKirchenzentrum St. AgnesSamstag, 5. März

10.00 «Fiire mit de Chliine»18.30 EucharistiefeierAnschliessend Krankensalbung

Reformierte KirchgemeindeKüsnacht

Freitag, 4. März

15.00 Pflegeresidenz Bethesda

Ökumenischer Gottesdienst zumWeltgebetstagÖkumenisches Weltgebetstagsteam

19.30 Kirche: WeltgebetstagAuf der ganzen Welt wird an die-sem Tag für Frieden und Gerechtig-keit gebetet. Liturgie aus Kuba.Im Anschluss kleiner kubanischerImbiss

Sonntag, 6. März – Krankensonntag

10.00 Kirche: GottesdienstPfr. René WeisstannerMusik: Oshumaré. Lamin Seroui,Gesang und Gitarre; Alice Martin,Gesang, Perkussion; Gabriel Pan-corbo, Gitarre. Anschliessend Kir-chenkaffee

10.15 Pflegeresidenz BethesdaHeimgottesdienst, Pfrn. RuthStenger, mit Kantorei St. GeorgLeitung: A. Gut

11.30 Kirche: JugendgottesdienstPfr. René Weisstanner

Veranstaltungen & Freizeit

1 4 Küsnachter Nr. 9 3. März 2016

Erscheint 1-mal wöchentlich, am DonnerstagAuflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)Jahresabonnement: Fr. 90.–Inserate: Fr. 1.07/mm-SpalteAnzeigenschluss:Freitagmorgen, 10 UhrGeschäftsleitung/Verlag:Liliane MüggenburgRedaktion: Philippa Schmidt (phs.),Annina Just (aj.),E-Mail: [email protected] Sonderthemen:Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)Ständige Mitarbeiter:Willy Neubauer (wn.), Nicole Isele (is.),Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33Anzeigenverkauf:Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,[email protected]: AZ Verlagsservice AG, 5001 AarauAbonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,[email protected]/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044913 53 33, Fax 044 910 87 72E-Mail: [email protected],www.lokalinfo.chDruck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln

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Willkommen in der Welt der Geheim-agenten. Verdeckte Identitäten be-stimmen das Leben. Können Sie IhreVerbündeten finden, bevor die Ge-genseite alle Ihre Agenten identifi-ziert hat? Aber Achtung: Auch ein At-tentäter ist auf der Pirsch.

«Codenames» ist ein Spiel, in demzwei Teams als gegnerische Geheim-dienste gegenein-ander antreten.In der Tischmitteliegen 25 Begriffeaus. Diese stellendie CodenamenverschiedenerAgenten dar.

In jedemTeam weiss nurder Geheim-dienstchef, wel-che der ausliegenden Wörter die ei-genen Leute bezeichnen, welche geg-nerische Spione und Agenten sindund hinter welchem Begriff der At-tentäter steckt.

Abwechselnd geben die Chefs nunihrem Team Hinweise, um diese aufdie Spur der eigenen Codenamen zuführen. Dabei dürfen sie immer nurein Wort und eine Zahl verwenden,z.B. «Schweiz, 2».

Die Aufgabe des eigenen Teamsist nun, aus den ausliegenden Code-namen diejenigen zu finden, die da-mit gemeint sein könnten. EinigeVerbindungen können auf der Handliegen: So ist «Heidi» im Beispielwohl einer der gesuchten Begriffe.Doch was ist mit dem zweiten? Isteventuell «Bank» gemeint? Oderdoch «Schokolade»? Am Ende ist esvielleicht doch «Zug»?

Das Rateteam berät und legt sichauf einen Begriff fest. Ist der Tipprichtig, darf es weiterraten, kannaber auch bei zu viel Ungewissheitaufhören. Hat man auf einen neutra-len Begriff getippt, ist die Gegenseitedran. War es gar ein gegnerischerCodename, hilft man ihnen noch un-gewollt. Handelt es sich aber bei demWort um den Attentäter, verliert dasaktive Team automatisch das Spiel.

Welches Team als erstes all seineCodenamen errät, gewinnt.

Dr. Gamble meint: Wie viel Spass«Codenames» macht, weiss man erst,wenn man es selbst spielt. Was sichtrocken anhört, ist ein spassiger Ra-tespass mit Grips! Sowohl Tippgeberals auch Ratende müssen hier gehö-rig um die Ecke denken.

Und wer gewinnen möchte, mussRisiken eingehen und mal sehrschwammige Hinweise geben, ummehr als nur einzelne Begriffe erra-ten zu lassen. Spannung und Nerven-kitzel sind garantiert!

Um die Eckedenken stattbringen

DR. GAMBLE

«Codenames», CGE/Heidelberger Spiel-verlag, ab 2 Spieler (besser aber ab 4), ab14 Jahren.

Dr. Gambles Urteil:

Thomas W. Enderle

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Veranstaltungen & Freizeit

Küsnachter Nr. 9 3. März 2016 1 5

Gärten, gärtnern und Gärtnereien in Küsnacht: In der Bibliothek Küs-nacht referiert der Gärtner Fredi Biedermann. Er erzählt von seiner Lei-denschaft und wie man auch ohne «grünen Daumen» viel Freude heran-wachsen lassen kann. Mittwoch, 9. März, 19.30 Uhr, Bibliothek Küs-nacht, Seestr. 123. Eintritt frei. Anschliessend Apéro. (e.)

Die Lust am Gärtnern wecken

Foto: zvg.

Vor 150 Jahren, im Frühjahr 1866,besucht Johannes Brahms seinenWinterthurer Verleger Rieter undmietet sich dann gleich für mehrereMonate am Züriberg in der Nähe desMusikfreundes Theodor Kirchnerhäuslich ein. Hier, den imposantenRundblick über die Berge und denZürichsee geniessend, findet der jun-ge Brahms die innere Ruhe, eine seitJahren vorgenommene Arbeit tat-kräftig anzupacken.

Brahms hat die Bibelstellen fürdas «Deutsche Requiem» selbst zu-sammengestellt und Skizzen ange-legt. Von herrlicher Natur umgebenentstehen nun in rascher Folge sechsder sieben Sätze des deutschen Re-quiems. Die Auferstehung, die Wendezum Licht, das den Menschen denWeg aus dem Dunkel weist, stehtBrahms vor Augen, nicht das JüngsteGericht. Der tiefgläubige, aber nichtkirchlich orientierte Brahms (1833–1897) lässt sich in die empfindsameSeele blicken, als ihm, gerade 33-jäh-rig, mit dem deutschen Requiem derDurchbruch gelingt. Mehr noch, alser sein wohl bedeutendstes und auchpopulärstes Werk schafft.

Glaube an die AuferstehungDie Auswahl der Bibelverse trafBrahms wohlüberlegt, nicht nachkonfessionellen Gesichtspunkten,Leitgedanke ist vielmehr der Gedan-ke der Tröstung im Glauben an dieAuferstehung. Die Posaune blästnicht zum Jüngsten Gericht, sondernzur Freude der Auferstehung. «Seligsind die Toten, die in dem Herrn ster-ben». Dauer 75 Minuten. Mit RudolfRosen, Bariton, Marion Ammann, So-pran, dem Vokalensemble «EnsembleBleu», Cäcilia Schuler und HartwigJörges am Flügel sowie Kantor An-dreas Gut. (e.)

Brahms Requiemfür die Lebenden

Samstag, 12. März, um 19.30 Uhr undSonntag, 13. März, um 17 Uhr. Katholi-sche Kirche Küsnacht. Freier Eintritt, Kol-lekte. www.musik-st-georg.ch.

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Bereits vier Mal veranstaltete dieFrauengruppe um Mariska Wielandeinen Markt mit ihrem Kunsthand-werk im Garten der Familie Wielandam Küsnachter Hornweg.

Nun geht der kleine, aber feineKreativmarkt neue Wege: Er findeterstmals in der Küsnachter Chrotte-grotte unter Dach statt. «Wir hattenbis anhin immer sehr Glück mit demWetter, nun wollen wir es nicht mehrherausfordern», erklärt Mariska Wie-land den Entscheid. Sie ist überzeugt,in der Chrottegrotte eine passendeund gemütliche «Stube» für ihrenMarkt gefunden zu haben.

Beim Wintermarkt mit dabei sindneben Mariska Wieland, die liebevollgestaltete Dekorationsobjekte aus Na-turmaterialien ausstellt und verkauft,wieder Corinne Perriard mit ihrenwetterfesten Alltagskleidern, ClaudiaHandloser, die Handgenähtes ausWachstüchern im Sortiment hat, undTrix Deck mit Holzigem und Toni-gem. Janine Just wird erneut für dasleibliche Wohl der Marktbesucher

verantwortlich sein. Eine Süsskartof-fel-Limetten-Suppe aus ihrer Küchegibt es für den sofortigen Verzehr,hausgemachte Bündner Spezialitätensind als Mitbringsel oder währschafteZwischenmahlzeit geeignet. Mit Giu-seppe Tamburello mischt zudem erst-

mals ein Herr die Frauenrunde auf.Er hat exquisites Öl vom eigenen Oli-venhain in Sizilien im Angebot. (aj.)

Markttreff in der ChrottegrotteNeue Location, bewährteAussteller: Der Kreativmarktaus dem Garten von Maris-ka Wieland zügelt diesesJahr in die Chrottegrotte.

Mariska Wieland verarbeitet Natur-materialien zu Dekoobjekten.

Markttreff. Samstag, 5. März, 10–16 Uhr.Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küs-nacht.

Claudia Handlosers Kunsthandwerkaus Wachstuch ist bunt und fröhlich.

Die handgemachten Kleider vonCorinne Perriard sind wetterfest.

Bündnerspezialitäten von JanineJust ergänzen das Angebot. F: zvg.

Page 16: Der Honold in Herrliberg ist eröffnet - Das Zürcher ... · PDF fileDonnerstag, 3. März Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Lokalinfo AG,

A U TO M O B I L1 6 Stadt Zürich Nr. 9 3. März 2016

Die lange Gerade zwischen Rona undMulegns bietet fast die einzige Gele-genheit zum problemlosen Überholenauf der Julierpassstrasse und verlei-tet deshalb zum mindestens kurzfris-tigen Überschreiten der erlaubtenHöchstgeschwindigkeit. Auch derLenker eines schwarzen MaseratiGhibli mit österreichischen Num-mernschildern wittert seine Chanceund geht mit einem rasanten Zwi-schenspurt gleich an mehreren Fahr-zeugen vorbei. Das Glück ist auf sei-ner Seite, für einmal tappt er nicht ineine Radarfalle. Auf und davon ist dieitalienische Schönheit mit ihrem 330PS leistenden 3-Liter-Triebwerk trotz-dem nicht. In den engen Kehren zurPasshöhe schiebt sich einer der vor-her überholten Kleinwagen wiedernäher heran.

Ein KurvenstarMit Verwunderung wird der blaueSeat im Rückspiegel zu Kenntnis ge-nommen und mit einem vehementenDruck aufs Gaspedal und entspre-chend ohrenbetäubendem Soundschnell wieder abgeschüttelt. Dannaber wiederholt sich bis auf 2284Meter über Meer immer das gleicheSzenario. So gross der Abstand beim

Beschleunigen auch wird, in dernächsten Kehre ist der kleine Front-triebler wieder dran. Der Ibiza FR er-weist sich als agiler Kurvenräuber,obwohl er nur von einem 1-Liter-3-Zylinder-Benziner mit 110 PS ange-trieben wird. Dass der nur 1,25 Ton-nen schwere Seat-Dauerbrenner inder Formula-Racing-Konfigurationauch mit einem 1,4-Liter-Turbobenzi-ner mit 150 PS oder in der neu lan-cierten Cupra-Version mit einem1,8-Liter derselben Bauart mit 192PS angeboten wird, mutet fast schonwie ein Hohn an. Dem Ghibli-Fahrerreicht schon die 110-PS-Variante. Erverabschiedet sich mit weiteren Tem-poverstössen entnervt in RichtungSilvaplana. Mit dem ab 22 350 Fran-ken erhältlichen und weitgehend voll-

ständig ausgestatteten Ibiza FR 1.0.knüpft die sich immer besser entwi-ckelnde Volkswagen-Tochter Seatnahtlos an frühere Erfolgsmodelle an,die der spanischen Marke im Kreisder ambitionierten Junglenker vielSympathie und eine treue Kundschaftbeschert haben. Garantierter Fahr-spass zu einem erschwinglichen Preishat seine Wirkung noch nie verfehlt.Die extrem sportliche Auslegung istjedoch nicht unbedenklich. Wer einsolches Auto anvertraut erhält, sollteim Interesse der anderen Verkehrs-teilnehmer nicht nur bezüglich seinerfahrerischen Qualitäten, sondernauch auf seinen Charakter geprüftwerden. Gleiches gilt natürlich für dieMaserati-Fahrer, die für ihren Ghiblifast viermal so viel auszugeben ge-

willt sind. Das drehfreudige Motör-chen, das straff abgestimmte Fahr-werk und das fast perfekt anmutendeHandling sind nicht die einzigenPluspunkte des Ibiza, der in derjüngsten Generation auch von eineroptischen Aufwertung profitiert. Zumunbeschwerten Fahrvergnügen tra-gen auch das manuelle Sechsgangge-triebe, die direkte Lenkung und dashandliche Sportlenkrad bei. Beim Be-schleunigen aus der Kurve herausbraucht es etwas Gefühl, um die Vor-derräder am Durchdrehen zu hin-dern. Kommt es trotzdem dazu, greiftdie Antischlupfregelung ein und sorgtwieder für ungestörten Vortrieb.Wird das Potenzial voll ausgeschöpft,schluckt der Dreizylinder mehr alsdie vom Hersteller versprochenen 4,3Liter Benzin für 100 Kilometer.

Gute AusstattungDas Formula-Racing-Design machtsich in Form von roten Farbtupfern,schwarzen Alcantara-Sportsitzen unddem mit Leder bespannten Schalthe-bel auch im sonst sachlichen Interi-eur bemerkbar. Die Platzverhältnissevorne sind über jeden Zweifel erha-ben. Wer im Viertürer hinten einstei-gen muss, wird froh sein, wenn dieReise nicht allzu weit geht. Die seri-enmässige Ausstattung der FR Linerechtfertigt den Basispreis, der fast10 000 Franken über dem Einstiegs-modell liegt. Das gut einstellbare Na-vigationssystem, das Start-Stopp-Sys-tem, elektrische Fensterheber rund-um, abgedunkelte Scheiben und Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlichtgehören ebenso dazu wie die Müdig-keitserkennung. Müde wird aberkaum einer, der mit dem Ibiza FR un-terwegs ist.

Seat Ibiza kann auch ein Sportwagen sein

Peter Lattmann

Mit der Modellauffrischunghat der Seaz Ibiza seineSpitzenposition bei denJunglenkern zurückerobert.In der Formula-Racing-Vari-ante sorgt der 3-Zylinder-Turbobenziner mit 110 PSfür Aufsehen.

Das Kürzel «FR» beim Seat Ibiza steht für sportliches Fahren. Fotos: zvg.

Wenn heute Donnerstag der GenferAutosalon den Besuchern die Toreöffnet, wird zum 86. Mal die gesamteAutowelt auf die Rhonestadt blicken.Als einzige der grossen Automessenfindet der Genfer Salon auf «neutra-lem Terrain», also in einem Land oh-ne eigene Autohersteller, statt, wastraditionell für ein grosses Neuhei-tenfeuerwerk sorgt.

Auch in diesem Jahr ist viel zu er-warten: «Wir zählen rund 200 Aus-steller aus 30 Ländern», sagt Salon-Direktor André Hefti. Diese werdeneine riesige Ausstellungsfläche vonüber 77 000 Quadratmetern einneh-men und darauf das Neueste präsen-tieren – rund 120 Welt- und Europa-premieren aus den Bereichen Auto-mobil, Tuning und Zubehör werdenerwartet.

Europäer trumpfen aufVor allem die europäischen Herstellernutzen Genf als Bühne für ihre gros-sen Neuheiten. Gespannt wird manden Auftritt von Volkswagen beob-achten: Auf allzu grossspuriges Geha-be dürften die Wolfsburger in diesemJahr vor dem Hintergrund des Ab-gasskandals wohl verzichten. Den-noch zeigt der Konzern viel Neues,etwa den überarbeiteten KleinwagenUp oder eine SUV-Studie. Tochter Au-di präsentiert erstmals den Q2, Ge-

schwister Porsche zeigt den Vierzy-linder-Boxster, der neu 718 heisst.

Das grosse Thema sind nach wievor die SUV. Neben überarbeitetenBekannten wie etwa dem Ford Kugazeigen in Genf gleich mehrere Her-steller ihr erstes SUV überhaupt, dar-unter Seat (Ateca), Skoda (Studie Vi-sion S) oder Maserati (Levante). LandRover zeigt die Serienversion des ers-

ten SUV-Cabrios (Evoque Convertib-le), Opel die neue Version des belieb-ten Mokka, der nun Mokka X heisst,Toyota lanciert ein kompaktes Hyb-rid-SUV.

Es gibt auch Neuheiten mit klassi-scher Karosserieform – sie sind aberweniger zahlreich. Fiat stellt denneuen Tipo vor, Renault die nächsteGeneration des Scénic, Mercedes-

Benz präsentiert erstmals das C-Klas-se-Cabriolet, Hyundai das Hybridmo-dell Ioniq, Volvo den Kombi V90.Auch neue Supersportwagen gibt esfreilich zu bestaunen: Bugatti zeigterstmals den Chiron, Aston Martinwird den DB 11 präsentieren, Ferraristellt den GTC4 Lusso vor, Jaguar denF-Type SVR. Für Spektakel ist alsogesorgt.

Vom 3. bis 13. März findetauf dem Genfer Palexpo-Gelände zum 86. Malder Genfer Autosalon statt.Wie immer warten vieleNeuheiten auf die Besucher.

Dave Schneider

Autosalon zeigt ab heute Neuheiten

Die Neuheiten wurden mit Tüchern verdeckt oder nur im Gegenlicht gezeigt. Heute wird der Schleier gelüftet.

AUTONEWS

Im Smart-Werk in Hambach(Frankreich) ist die Produktiondes neuen Fortwo Cabriolet ange-laufen. In der Schweiz ist daszweisitzige Kleinstcabrio ab19 845 Franken erhältlich, diestärkere Turbovariante kostet ab21 045 Franken.

OpelAm Genfer Automobil-Salon fei-ert der Astra Sports TourerSchweizer Premiere (siehe Artikeloben). Bereits jetzt ist die Kombi-version des neuen Astra bestell-bar. Er ist ab 22 100 Franken er-hältlich, der neue 1.6 Bi-TurboCDTI kostet ab 33 600 Franken.

Smart

Ein Glaubenskrieg spaltet die Auto-fahrergemeinde in jedem Winter: Sollman sein Auto waschen oder nicht?Der Autogewerbeverband Schweiz(AGVS) gibt darauf eine klare Ant-wort: Ja, man muss sogar.

Gemäss Markus Peter, Leiter Au-tomobiltechnik & Umwelt beim AGVS,gibt es dafür einen triftigen Grund:die Verkehrssicherheit. «Vom Dachbis zu den Reifen in Salzgischt ge-hüllte Fahrzeuge reflektieren Son-nen- oder Scheinwerferlicht kaumund können daher leichter übersehenwerden», erklärt Markus Peter. SelbstTagfahrlicht dringt dann nur noch ge-dämmt durch die schmutzigenScheinwerfer-Scheiben. Das Abblend-licht verliert ausgerechnet im Winteran Reichweite, wo es am meisten be-nötigt wird, und verschmutzte Wind-schutzscheiben trüben die Sicht aufdie Strasse, insbesondere bei tiefste-hender Sonne.

Autos rosten nicht mehr so schnellZwar rosten Autos heute längst nichtmehr so schlimm wie noch vor 20Jahren, aber dauerhafter Kontakt mitaggressivem Streusalz schadet trotz-dem. Es greift zwar nicht unbedingtdas Blech an, das heute durchweg la-ckiert und verzinkt ist, aber die di-versen Installationen im und unterdem Auto wie Bremsen, Bremsleitun-gen oder auch der Auspuff werdenvom Streusalz angegriffen. «DieseBauteile werden bei einer automati-schen Wäsche in der Waschanlagezwar nicht wirklich gereinigt, aberzumindest das bei der Unterboden-wäsche dagegen spritzende und dar-über fliessende Wasser bewirkt eineVerdünnung der Salzkonzentrationund beugt Korrosion vor», weiss derAGVS-Experte. (pd.)

Autos auch im Winterwaschen?

Fair Scheiden

www.fair-scheiden.ch

Dr. Hans-Martin Allemann

Fachanwalt SAV Familienrecht

Rotfluhstrasse 85, 8702 Zollikon

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