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(54) März 2011 3 monatliche deutsch-russische Zeitschrift aus Leipzig Моя жизнь – регата читайте на стр. 4 - 5 Моя жизнь – регата читайте на стр. 4 - 5 На фото: Парусная регата «Marmaris Raсe Week 2010»

Der Immobilienbrief Nr. 276

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt.

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Page 1: Der Immobilienbrief Nr. 276

INHALTSVERZEICHNIS

Editorial 1

Wohnen bleibt in Deutsch-land unterbewertet (WR

2

IVG beantragt Börsenzulas-sung für eigenen Reit (WR)

6

Europ. Büromärkte - Erho-lung verlangsamt (AE)

9

AIFM - Paukenschlag des BMF (Rohmert)

11

Credit Suisse - Immobilien bleiben attraktiv (AE)

16

Logistikmarkt Hamburg - Knappes Angebot (Richter)

17

Interview - Jan Dietrich Hempel, Garbe Logistic AG

18

Parken - Erster Parkhaus-fonds für Private (AE)

19

IPD - Core schützt nicht vor Verlusten (Rohmert)

20

Entwicklungen - Shopping-markt Türkei (Probst)

36

Kolumne - Immobilienunter-nehmen haben keine Zeit zu verschenken (Prof. Miller)

37

Impressum 40

Häusermarkt USA - Boden-bildung erreicht (Dr. Becher)

21

Top-Wohnungen weltweit - gute Ergebnisse (AE)

23

Kommentar - wie viel Schul-den sind vertretbar? (Porr)

31

Bankenausrichtung - Neu-ordnung in Industriestaaten

24

Retail - starker Umsatzrück-gang bei knappem Angebot

24

Interview - Bettina Harms, Analyse & Konzept

34

Katastrophe abgesagt - Griechenland-Pleite unab-wendbar? (Pelikan)

32

NAI apollo - Wohnmarktbe-richt 2011/2012 (KK)

28

Grundstücksmarktbericht - Berlin im Höhenflug (KK)

25

Berlin ist Top-Einzelhandels-standort in Deutschland (AE)

16

Immobilienbrief Köln 39

Immobilienbrief Ruhr 41

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

eigentlich soll man sich im Urlaub nicht ärgern. Tue ich auch nicht. Gegen manche Dinge kämpfen Göt-ter selbst vergebens. Also verblieb am ersten Urlaubstag bei Erscheinen des Entwurfs des AIFM-Umsetzungsgesetzes wieder einmal kopfschüttelnde Hilflosigkeit. Insofern fanden meine beiden Progno-sen des letzten Editorials schnelle Verifizierung. Die Hudelei der Politik geht weiter. Das Ferien-Wetter folgte genau meiner „Hoch“-Prognose. In der ersten Woche übertrieb es sogar mit 35 Grad im Schatten, den es auf dem Boot nur in der Backofen-Kabine gibt.

Mit einem neuen Sachverstands-Paradoxon hat das BMF den Wettbewerb um die perfekteste Umsetzung der AIFM-Richtlinien in nationales Recht eröffnet. „Schäubles Axt im Fondswald“ titulierte die Börsen-Zeitung. Das greift wohl ein wenig hoch. Der dürfte wohl andere Probleme haben. Wahrschein-lich lässt hier wieder jemand, dessen Leistungs-Singularität die Besoldungsrichtlinien nicht weit über den recht verbreiteten Oberstudiendirektor stellen, die (Fonds-) Puppen tanzen. Mit der ironischen Forderung nach Verbot von Staatsanleihen und Aktienmärkten, machte die Börsen-Zeitung deutlich, dass dies ebenso wenig absurd sei wie der BMF-Verbotsvorschlag der Offenen Immobilienfonds.

Andererseits ist der Entwurf noch kein Grund zum Aufregen. Nach den politischen Usancen ist das der erste Vorstoß weitreichendster wirtschaftlicher Zerstörungskraft, von dem dann in Rückzugsge-fechten ein möglichst hohes Schadenpotential verteidigt werden soll. Außerdem „menschelt“ es. Schließ-lich wurden die Ministeriums-Matadore bei der REIT-Gesetzgebung durch die Marktentwicklung nach dem Fahrplan unserer Prognosen so lächerlich gemacht, dass späte Heilung nur durch den Tod des Offenen Immobilienfonds erfolgen kann. Das Verbot neuer offener Fonds ist hier ein wichtiger Schritt zur Wiederbelebung der Reit-Totgeburt.

Interessant ist die Zurückhaltung der Branche selber. Das liegt wohl daran, dass die heutigen Verbandsmatadore beider Fondsklassen tendenziell bestandsgeschützt sind. Während die Wissenschaft dem Oligopol in der Preistheorie die höchste Wettbewerbsintensität bei gleichzeitig/alternativ höchster Kooperations- oder Stillhaltebereitschaft bescheinigt, hat schon in den 80er und 90er Jahren das damali-ge Oligopol der Offenen Fonds der großen Bankengruppen aufgezeigt, dass der Weg der bestandsge-schützten Fonds wohl kaum in die Wettbewerbsintensivierung gehen wird.

Geschlossene Fonds sollen zukünftig die einzigen neuen Fonds sein. Das ist natürlich Unsinn, aber für die schon totgesagten Geschlossenen Fonds ein Geschenk. Die Asset-Definition dürfte Non-sens-Fonds verhindern – natürlich auch Innovation. Newcomer dürften es zukünftig sowieso schwer haben. Aber nicht alles ist dämlich. 30% Fremdkapital- und Währungsrisiko-Begrenzung sind ebenso nachdenkenswert gut gemeint wie Risikostreuung. Der Teufel steckt natürlich im Detail. Machen Sie mal einen Fremdwährungsfonds-Fonds ohne Währungsrisiko! 30% FK reichen gerade aus, um die Intransparenz hoch zu halten, aber die Risiken der Ansteckung nur minimal zu vermindern. Warum rege-nerative Stromerzeugung fondsfähig sein soll, Wärmeerzeugung oder Erzeugung nachwachsender Energieträger dagegen nicht, bleibt schleierhaft und ist symptomatisch für Überregulierung. Und warum in Single-Tenant-Fonds nur mit großen Beträgen an Konzerne gespendet werden darf, bleibt auch offen (siehe Artikel Seite 20).

Apropos REIT: Die IVG hat für ihren Desaster-Reit des Jahres 2007 die Börsenzulassung beantragt. In der IVG-Darstellung bleibt durchaus offen, ob lediglich nur die Konstruktion wegen Auslauf der 5-Jahres-Frist gerettet werden soll oder ob nur ein besseres Börsenumfeld abgewartet werden soll, um die 32 Immobilien mit sich jeden Tag verkürzenden Restmietlaufzeiten doch noch zu sozialisieren. Vor AIFM-Hintergrund könnte das auch noch anderen Sinn machen. (Seite 6).

Sehr geehrte Damen und Herren,

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, Fairvesta, Garbe Group, Project-Gruppe, RWE Energiedienstlei-

tung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

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Grünwald: Carsten Eckert (47, Foto), Vorsitzender der Geschäftsführung und CEO der KGAL GmbH & Co. KG, scheidet auf eigenen Wunsch, nach fünf Jahren Dienstzeit, zum 31. Juli 2012

aus der Geschäftsführung aus. Nachfolger wird Dr. Ge-org Reul, der bereits zum 1. August 2012 den Vorsitz der Geschäftsführung überneh-men wird.

München: Die DCM AG hat erneut eine Änderung im Vorstand und im Aufsichtsrat vorgenommen: Der für die Übernahme und Ausrichtung des Münchner Emissionshau-ses verantwortliche Vor-standsvorsitzende Dr. Wulf Meinel hat seine Aufgabe beendet. Als neuer Vor-standsvorsitzender wurde, neben Vorstand Alfred Diet-rich, Szymon Jozefowicz berufen. Dietrich wird künftig, neben dem Retail-Vertrieb und dem Marketing die Aus-richtung der DCM im Hinblick auf institutionelle Investoren sowie den Bankenvertrieb forcieren.

Euroraum allgemein noch überbewertet Die Unsinnigkeit der Blasendiskussion bei deutschen Wohnungspreisen macht eine aktuelle Untersuchung von DB Research deutlich. Deutschland stellt gegenüber den immer noch allgemein überbewerteten Märkten des Euroraumes die Ausnahme dar. Hier blieben die fundamentalen Bewertungsmaßstäbe trotz einiger Preissteigerungen in den letzten Jahren nahe historischen Tiefständen. Einen weiteren Konsolidierungs-prozess der Immobilienpreise stellt DB Research aber für weite Teile des Euroraumes in Aussicht.

Viele europäische Wohnimmobilienmärkte seien immer noch überbewertet, recher-chierte DB Research (DBR) in einer brandaktuellen Untersuchung. Die Anpassungen seien noch lange nicht abgeschlossen. In den meisten Euro-Ländern werde der Konsolidierungs-prozess noch mehrere Jahre die Konjunktur und die Solvenz des Bankensektors belasten. Die Anpassung sei in Irland und Spanien am weitesten fortgeschritten. In Frankreich, den Niederlanden und Belgien hätten sich die Preise dagegen kaum verändert. An den italieni-schen und portugiesischen Märkten blieben deutliche Überbewertungen aus. Da Deutsch-land für die Investoren in Europa den „safe haven“-Status genieße und voraussichtlich eine bessere ökonomische Performance als die anderen europäischen Länder aufweisen werde, erwarten die Researcher der Deutsche Bank weitere Preissteigerungen am deutschen Im-mobilienmarkt. Die Immobilienpreise dürften in Großstädten am stärksten ansteigen.

Die Zinsrückgän-ge auf das niedri-ge deutsche Ni-veau und zumeist niedrige Leitzins-sätze im ersten Jahrzehnt der EWU hatten Wohnimmobilien-preise in zahlrei-chen EU-Ländern explodieren las-sen. Die Blase

Personalien

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Deutschland hält Wohn-Immobilienpreise gegen den Rest der Euro-Welt

Foto: ZBI

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Erfahrung

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platze in der Finanzkrise. In Irland, Spanien und Griechenland, wo die Preissteigerungen zuvor am stärksten waren, ist der Preisrückgang am deut-lichsten. In Frankreich, wo die sich die Preise im letzten Jahrzehnt mehr als verdoppelt haben, ist bisher keine deutliche Korrektur eingetreten. Die Immobilienpreise in Italien und Portugal liegen immer noch über dem zu Beginn des Jahrtau-sends herrschenden Niveau, wobei es in diesen Ländern jedoch weniger klar ist, ob die vorherigen Preissteigerungen überhöht waren. Das nominale Preisniveau hat noch in keinem der erwähnten

Länder wieder das Niveau des frühen 21. Jahrhunderts erreicht, was aus Sicht von DB Research darauf hindeutet, dass die Preis-korrektur wohl noch nicht vorüber ist. In der Entwicklung der Immobilienmärkte stellt Deutschland die Ausnahme dar. Hier haben Umstrukturierungen der Unternehmen und die allgemeine Wirtschaftslage dazu geführt, dass die verfügbaren Einkommen und daher auch die Immobilienpreise stagnierten. Erst in der letzten Zeit zogen Transaktionsvolu-mina und Immobilienpreise an. ►

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Es stellt sich die Frage, wo das „richtige“ Preisniveau liegt. Die nominalen Preise sind wenig aussagefähig. Erschwinglichkeitsindizes, definiert als Immobilienpreise im Ver-hältnis zu verfügbaren Einkommen oder Mieten, geben lt. DBR ein besseres Bild des poten-ziellen Anpassungsbedarfs. Die Immobilienpreise werden zudem stark durch gesetzliche und regulatorische Gegebenheiten, wie z.B. sehr hohe Kredit/Wert-Verhältnisse, Mietpreis-bindungen, die steuerliche Absetzbarkeit von Hypothekenzinszahlungen oder Zwangsvoll-streckungsverfahren, beeinflusst. Hier ändert sich jedoch wenig, so dass der der historische Durchschnitt der Erschwinglichkeitsindizes lt. DBR ausreichend sein sollte, den Fair Value der einzelnen Märkte zu bestimmen. Die Indikatoren deuten darauf hin, dass viele Wohnim-mobilienmärkte in der Eurozone immer noch überbewertet sind. Obwohl in Spanien eine beträchtliche Anpassung stattgefunden habe, sei der spanische Markt immer noch um ca. 25% überbewertet. In Belgien, Frankreich und den Niederlanden seien die Häuser aber noch weniger erschwinglich als in Spanien. Die Preis/Einkommens-Verhältnisse liegen in diesen Ländern um ca. 40% über ihrem langfristigen Durchschnitt. In Griechenland sind die Hauspreise bis zum Jahr 2007 nur geringfügig stärker gestiegen als das verfügbare Einkom-men. Die Erschwinglichkeit verringerte sich zuletzt in Richtung des langfristigen Durch-schnitts. Die Preise werden zukünftig jedoch wohl durch einen Rückgang der verfügbaren Einkommen unter Druck geraten. Deutschland ist das einzige Land, wo die Erschwinglich-keit deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt liegt und aufgrund höherer Einkommen zunehmen könnte. Deshalb scheint der deutsche Markt zusätzlich zu seinem „Safe-haven“-Status in der Eurokrise fundamental gut bewertet zu sein.

Allerdings stellt der Erschwinglichkeitsdurchschnitt in den Ländern mit schwerer Rezession nicht die Untergrenze dar. Hier könnten nach historischen Daten die Hauspreise

Bf

Berlin: Mit Bärbel Strauß, die in der Position einer Part-

nerin und als Co-Head Valuati-on & Adviso-ry bei Cush-

man & Wakefield (C&W) in Deutschland gestartet ist, ist die geplante Dreierspitze der Bewertungsabteilung des internationalen Immobilien-beraters in Deutschland nun komplett.

Personalien

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

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So sehr haben Sie sich noch nie über ein volles Parkhaus gefreut.

Page 6: Der Immobilienbrief Nr. 276

Berlin: Deka Immobilien erwirbt für einen Immobilien-Spezialfonds das transparen-te Bürohaus „Große Freiheit“ mit knapp 9.500 qm Mietflä-che von Hochtief Projekt-entwicklung. Das kpl. ver-

mietete Bürohaus an der Stralauer Allee 4 entsteht als Teil des Entwicklungsraums „Mediaspree“ auf einem ca. 4.460 qm großen Grundstück mit ca. 9.500 qm Mietfläche. Im Frühjahr 2013 soll der Neubau bezugsfertig sein.

Frankfurt: Die DIC hat die Gebäudekomplexe „MainTor Panorama“ (13.500 qm Ge-werbeflächen) und „MainTor Patio“ (Mietwohnungen) des künftigen MainTor-Quartiers - im Rahmen eines Forward-Deals bereits vor Baubeginn an Spezialfonds der Ärzte-versorgung Westfalen-Lippe veräußert. Das Ge-samtinvestitionsvolumen be-trägt insgesamt rd. 150 Mio. Euro. Der Baubeginn ist für beide Projekte im 1. Halbjahr 2013 vorgesehen. Die DIC Asset AG ist mit 40% an den beiden Teilprojekten beteiligt. Das Büroprojekt „MainTor Panorama“ wurde über einen bestehenden aktiv gemanag-ten Spezialfonds der IVG Institutional Funds erwor-ben. Das Wohnobjekt „MainTor Patio“ hat ein Spe-zialfonds der PATRIZIA WohnInvest KAG gekauft.

lt. DBR in Relation zu den Einkommen auch über mehrere Jahre unter ihren langfristigen Durchschnitt fallen. Die Untergrenze liege bei ca. 80% des Durchschnitts. Vor diesem Hinter-grund biete offensichtlich nur Deutschland einen ziemlich sicheren Wert.

DB Research-Ausblick: Wenn negative exogene Schocks ausbleiben und unter der Annahme, dass sich der reibungslose und langsame Anpassungsprozess von 2008 bis 2012 fortsetzt, dürfte sich der spanische Markt bis 2016 auf seinen langfristigen Erschwing-lichkeitsdurchschnitt und bis 2020 auf ein Preis/Einkommens-Verhältnis von 80% anpassen. Griechenland und Irland liegen bereits unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Hier sei in 4 Jahren und bzw. in 1,5 Jahren das Abstiegspotential erschöpft. Dagegen seien die stark überbewerteten Märkte Belgien, Frankreich und Niederlande schwer einzuschätzen. Wenn niedriges Zinsniveau und die juristischen und regulatorischen Veränderungen, die zu den hohen Preisniveaus beigetragen haben, erhalten werden, können die Preis/ Einkommens-Verhältnisse auch längerfristig ein gehobenes Niveau behalten. In Deutschland wirkt das makroökonomische Umfeld unterstützend auf die steigenden Immobilienpreise.

Im internationalen Vergleich hätten sich die Hauspreise in Deutschland antizyklisch entwickelt und wiesen eine geringere Volatilität auf. Niedrige Hypothekenzinsen und die Flucht in einen „Safe haven“ dürften den deutschen Hauspreisen ebenso wie der jüngste Anstieg der verfügbaren Einkommens Unterstützung geben. Ein Risiko, dass die Preise au-ßer Kontrolle geraten, bestehe dann, wenn ausländische Investoren aufgrund der Befürch-tung eines Auseinanderbrechens der Eurozone den deutschen Markt überfluten oder inländi-sche Investoren vermehrt Geld im Immobilienbereich investieren würden. Deutsche Haus-halte haben Finanzvermögen in Höhe von 4.900 Mrd. Euro und Immobilienbesitz in Höhe von 3.600 Mrd. Euro, so dass beträchtlicher Spielraum für Portfolioumschichtungen in Immo-bilien bestehe. (WR)

IVG beantragt Börsenzulassung für 2007er Boomzeit-Reit

Neuer Sozialisierungs-Anlauf oder nur Rettung vor Status-Verfall? Die IVG hat für ihren Vor-Reit aus der Boomphase, der durch teuren Einkauf und ho-her Verschuldung zum IVG-Drama beigetragen hatte, die Börsenzulassung beantragt. Offen bleibt nach Meldung der IVG die Frage, ob es sich um eine Formalie oder doch um den Start in einen neuen Börsengang-Versuch handelt. Einige Formulierungen und der Bezug zum Börsenklima weisen darauf hin.

Die Gestaltung des (Vor-) Reit vor rd. 5 Jahren hatte erheblich zum Elend der IVG beigetragen. Mit dem Ziel eines Börsengangs waren vor damaligem Hintergrund recht sport-lich recht viele Immobilien eingekauft worden. Dies trug einen Teil zu der hohen Schulden-last des IVG-Konzerns bei. Zum Börsengang kam es im Gefolge der Finanzkrise nicht mehr. Wir berichteten vor einigen Wochen über die unterschiedlichen Sichtweisen. Schließlich war auf der immpresseclub-Tagung zu hören gewesen, mit weiteren 6 Wochen Zeit hätte der IPO damals stattfinden können, so dass die IVG noch gut verdient hätte. Die hohen Millio-nenverluste der Finanzkrise und wohl auch des Einkaufs an sich wären dann von Reit-Aktionären zu tragen gewesen und aus der Bilanz der IVG verschwunden.

Insofern überrascht zunächst die Rückkehr zum eigentlich verbrannten Produkt. Wie sportlich die damalige Einkaufspolitik gewesen sein muss, machen die nach 5 Jahre IVG-Sanierung und Konzern-Schuldenabbau noch vorliegenden Eckwerte deutlich. Die 32 Immobilien des IVG-Reits verfügten Ende des ersten Quartals lt. IVG-Notiz über einen „Marktwert“ von insgesamt 1,35 Mrd. Euro und eine Gesamtnutzfläche von 570.200 qm. Dieses Volumen erzielt eine jährliche Vertragsmiete,  also vor Verwaltung, Mietausfällen,

Aktuell

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Page 7: Der Immobilienbrief Nr. 276

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Page 8: Der Immobilienbrief Nr. 276

erheblichen nicht umlagefähigen Nebenkosten und natürlich vor „Reit-Kosten“ von insgesamt 73,8 Mio. Euro. Mit 60% der Jahresmiete ist die Allianz der größte Mieter des Reit-Portfolios.

Der Bewertungsfaktor entspricht damit der 18,3fachen „Vertragsmiete“, wobei nicht klar ist, ob es sich hierbei um die Definition der Nettokaltmiete, die für Rendite- bzw. Multiplikatorenberechnung üblicherweise herangezo-gen wird, handelt. Berücksichtigt man, dass inzwischen seit Einkauf der Immobilien mindestens 5 Jahre ins Land gegan-gen sind, müssten die Restlaufzeiten der Mietverträge nun einmal durchschnittlich 5 Jahre kürzer sein als zum Ein-kaufszeitpunkt, es sei denn, die Verträge wären auf breiter Front frühzeitig verlängert worden. Der Multiplikator von heute noch 18,3 überrascht vor dem Hintergrund der Core-Fixierung heutiger Investoren, schwacher Preise bei schwierigeren Objekten und zumindest theoretisch ziemlich angeknabberter Mietverträge ein wenig.

Aus der Formulierung „Ergänzung der Produktpa-lette“ ergibt sich schon die Überlegung, das Spiel aus 2007/2008 der Verlagerung auf Reit-Anleger würde erneut angepfiffen. Alternativverkäufe dürften nicht einfach sein, sonst hätte man das längst gemacht. Auch die typische IVG-Objektauslagerung in einen Fonds dürfte bei einem Fonds-Einkaufsfaktor auch in Großstadtlagen – die Objekte liegen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Mün-chen – nur bei stimmigen Mietverträgen, Lagen und Qualitä-ten möglich sein.

Allerdings geben die weiteren Informationen zumindest eine vorübergehende Entwarnung. Ohne instituti-onelle Anleger klappt sowieso kein IPO. Die waren zuletzt bei Immobilienaktien eher skeptisch. Unter Anlagedruck und bei Verbesserung des Börsenklimas könnte die Welt aber anders aussehen. Dann spielt auch die Inflationsangst des Publikums wieder mit. Zunächst aber heißt es, die Börsenzulassung, die die IVG Immobilien AG für den Reit beantragt habe, sichere lediglich die Potenziale des Reit-Status für den Konzern. Mit der Börsennotierung sei kein öffentliches Angebot verbunden. Die IVG halte insge-samt 75%. 25% verteilten sich auf insgesamt 9 Investoren, die ihre Aktien bereits vor der Börsennotierung von der IVG Immobilien AG erworben haben. Der IVG-Reit war bereits im August 2007 als sogenannter „Vor-Reit“ regist-riert worden. Nach erfolgreicher Börsenzulassung wird er als „IVG-Immobilienmanagement-Reit-AG“ ins Handelsre-gister eingetragen. Grund für die Zulassung ist der Auslauf der 5-Jahres-Frist.

Andererseits macht IVG-Chef Wolfgang Schäfers deutlich, dass dieses Listing die Umsetzung der Unterneh-mensstrategie fortsetze und das Angebot indirekter Immobi-lienanlagen erweitere. Der Reit sei eine wettbewerbsfähige, im internationalen Kontext bekannte Beteiligungsstruktur.

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Schäfers zeigt sich aufgrund der aktuellen Marktentwick-lung, der regulatorischen und steuerlichen Rahmenbedin-gungen sowie des sich wandelnden Finanzierungsumfel-des von der erfolgreichen Zukunft der Anlageplattform des Reit auch in Deutschland überzeugt. Er sähe deshalb auch die Potenziale einer eigenen Wachstumsstory des IVG-Reits nach Besserung des Börsenumfeldes für Immo-bilienaktien. Der Reit sei ein weiterer Baustein innerhalb des IVG-Konzerns. Während diese Argumentation durch-aus für eine externe Verwendung des IVG-Reits sprechen könnte, schränkt Schäfers aber andererseits ein, dass der IVG-Reit langfristig konsolidiert bliebe. Somit habe das Listing keine Auswirkungen auf die Bilanz und Ergebnis-rechnung. Das Listing sei insoweit lediglich als techni-sches Listing zu verstehen. Die Sicherung des Reit-Status sei mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden, da ohne die Aufnahme der Börsennotierung der Status des „Vor-Reit“ erloschen sei.

Fazit: Mit der Börsenzulassung hat die IVG ein immer noch heißes Eisen der Boom-Ära angefasst. Die Informationen der IVG lassen durchaus unterschiedliche Interpretationen zu. Zudem stellt sich die Frage, ob das rein technische Listing nicht sinnvollerweise bis zur Klä-rung einer Strategie hätte leise abgewickelt werden kön-nen. Dies hätte eine stille Realisierung von einzelnen Im-mobilien, z. B. auch durch Auslagerung in andere Rechts-konstruktionen, erleichtert. Schließlich waren im Gefolge der Krise die allgemeinen Usancen, die Auslagerung eige-ner Bestandsimmobilien, in z. B. Fondskonstruktionen, extrem kritisch zu sehen, stark aufgeweicht. In Verbindung mit dem roten Tuch des damaligen Leichnitz-Reit wird hier möglicherweise Aufmerksamkeit hervorgerufen. Die AIFM-Richtlinie, die die Verlagerung von Konzern-Immobilien in Fonds-Strukturen zukünftig verhindern könnte, müsste zudem der IVG weiteres Ungemach bereiten, so dass der Reit für die IVG strategische Bedeutsamkeit erlangen könnte. Schließlich gilt es, für das Megaobjekt „Sqauire“ noch ein sinnvolles Bündel zu schnüren. □

IVG-Chef Prof. Schäfers im Gespräch mit Herausgeber Werner Rohmert auf der letzten immpresseclub-Tagung

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Europäische Büromärkte – Erholung verlangsamt

Mangelnde Alternativen erhöhen Investments in Immobilien Sommerzeit = Urlaubszeit. Ob Griechenland, Spanien, Portugal oder Italien – nahezu alle südlichen Urlaubslänger sind dieser Tage nicht unbedingt Sinnbild für Sommer, Sonne, Strand und Meer. Die Euro-Krise trübt die Stimmung. Auch auf den europäi-schen Büroimmobilienmärkten trübt sich die schrittweise Erholung ein.

Der europäische Mietpreisindex von Jones Lang LaSalle hat im zweiten Quartal um 0,2% nachgelassen. Auch im Jahresvergleich ging der Index seit Anfang 2010 erstmals wieder zurück. Allerdings fällt der Rückgang mit -0,1% gering aus. Mietpreisveränderungen notierte JLL nur in sechs Märkten Westeuropas. In Deutschland gab es nur auf zwei Märk-ten Mietpreiswachstum (Düsseldorf, +4,2% und Berlin, +2,3%). In Dublin (-6,5%), Madrid (-2%), Barcelona (-1,4%) und Paris (-1,2%) gingen die Spitzenmieten zurück.

Auf der europäischen Büroimmobilienuhr zeigt sich diese Entwicklung in einer zu-nehmenden Clusterbildung. Märkte, die im ersten Quartal noch im Bereich von 9 Uhr lagen, verlagern sich immer mehr Richtung 12 Uhr und Märkte, die schon im ersten Quartal bei 6 Uhr standen, verharren in diesem Bereich. Einzige Ausnahme ist Köln. Die Rheinmetropole notiert nun auf 9 Uhr. Keine deutsche Stadt liegt noch im Bereich von 9 Uhr. Einzig Mün-chen liegt noch im Bereich des „beschleunigten Mietpreiswachstums“ zwischen 6 und 9 Uhr. Alle anderen deutschen Top-Städte liegen mittlerweile bei „verlangsamtem Mietpreiswachs-tum“ zwischen 9 und 12 Uhr.

Obwohl die Nachfrage zurückgeht, konnten 15 der 24 untersuchten Index-Städte einen Flächenzuwachs im Quartalsvergleich verzeichnen. Europaweit stieg der Umsatz um

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Frankfurt: In 9 Monaten hat Deka Immobilien den Roh-bau fertig gestellt, der das ehemals dreiteilige Gebäude-ensemble „Poseidon“ in der Theodor-Heuss-Allee 2 zu einem zusammenhängenden Bürokomplex verdichtet. Die Baukosten belaufen sich für den Eigentümer, den Offenen Immobilien-Publikumsfonds Deka Immobilien- Europa, auf rd. 100 Mio. Euro. Mitte 2013 wird die ING-DiBa die Gesamtmietfläche von mehr als 40.000 qm bezie-hen. Deren Mitarbeiter haben in einer Abstimmung bereits einen neuen Namen für den künftigen Deutschlandsitz der größten europäischen Direkt-bank gefunden: LEO.

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5% auf 2,4 Mio. qm. Im Jahresvergleich allerdings fiel der Umsatz um 14% und gegenüber dem Fünfjahresschnitt sogar um 12%. Für das Gesamtjahr rechnet JLL mit einem Umsatz von 4,7 Mio. qm, was einem leichten Rückgang entspricht.

Die europäische Leerstandsquote bleibt stabil unter 10%. In Westeuropa blieb die Leerstandsquote unverändert bei 9,4%. Den größten Anstieg zeigte hier Mailand, den stärksten Rückgang Brüssel. In Mittel- und Osteuropa hingegen sank die Leer-standsquote um 30 Basispunkte auf 14,1%. Im zweiten Quartal legte das Fertigstel-lungsvolumen um 44% auf 0,9 Mio. qm zu. Allerdings ist das Niveau gering, da die Fertigstellungszahlen immer noch 35% un-ter dem 10-Jahresdurchschnitt liegen. Durch anhaltende restriktive Kreditvergabe dürfte das Verhältnis angespannt bleiben.

Investmentmärkte

Auf dem Transaktionsmarkt stieg der Um-satz im zweiten Quartal auf 27 Mrd. Euro (+17% ggü. 1. Q.). Allein 15 Mrd. Euro ent-

fielen auf den Büromarkt. Das Halbjahresvolumen liegt bei 50 Mrd. Euro entsprechend einem Minus von 7%. Die Top 3 Märkte Großbritannien, Frankreich und Deutschland ver-buchten im 1. Hj. 33 Mrd. Euro. Dabei floss in den britischen Markt ein um 43% höheres Investitionsvolumen ggü. dem

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ersten Quartal mit Fokus auf London, auf das die Hälfte des insgesamt in UK investierten Kapitals entfiel. Auch das Transaktionsvolumen in Frankreich legte auf 4,2 Mrd. Euro zu. Deutschland hingegen musste leichte Einbußen hinneh-men. „Problemländer“ wie Spanien, Italien oder Portugal verzeichnen nur wenig Transaktionstätigkeit. Gefragt sind nach wie vor überwiegend Core Immobilien.

Die gewichtete europäische Spitzenrendite ging im zweiten Quartal um 2 Basispunkte (bps) zurück und liegt bei 5,25%. Das starke Interesse an Core-Objekten hatte in drei deutschen Märkten (-25 bps in Düsseldorf und München, -10 bps in Hamburg) sowie in Stockholm (-25 bps) eine wei-tere Kompression der Spitzenrenditen zur Folge. Gestiegen sind die Renditen in Edinburgh (+25 bps) und Lyon (+10 bps). Auch in den spanischen Städten legte die Spitzenren-dite um 25 bps zu.

Ausblick

Jones Lang LaSalle rechnet für die nächsten Mo-nate mit zunehmender Investoren-Aktivität, da die schwa-chen Renditen für Staatsanleihen die Attraktivität von Immo-bilien erhöhen. Beherrscht wird der Markt weiterhin von eigenkapitalstarken Investoren, die nur minimales Krediten-gagement benötigen. (AE)

AIFM-Paukenschlag des BMF

Offene Fonds gestoppt, Geschlossene Fonds reserviert für Reiche

Werner Rohmert, Herausgeber „Der Immobilienbrief“ Immobilienspezialist „Der Platow Brief“

Mit „Schäubles Axt im Fondswald“ (Zitat: Börsen-Zeitung) hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF) am 20.7.2012 den internationalen Wettbewerb um die perfekteste Umsetzung der AIFM-Richtlinien in nationa-les Recht eröffnet. Noch ist nichts entschieden. Auf den Vorschlag folgt der Prozess der Abstimmung mit Wirtschaft und Verbänden. Der Entwurf der AIFM-Richtlinie stößt aber auf überraschend wenig Widerstand. Neue Offene Immobilienfonds gibt es nicht mehr. Das Oligopol der Bankenfonds wird zementiert. Neue Immobilienfonds gehen nur noch als Geschlosse-ne Immobilienfonds oder Spezialfonds. Geschlossene Publikumsfonds müssen streuen, was auch immer da-mit gemeint ist, oder dürfen erst ab Mindestbeteiligung 50 T€ platziert werden.

Es scheint fast, als vertrete Wissenschaft und Presse die Brancheninteressen und nicht die Matadore. Die Verbände zeigen sich verbindlich oder zufrieden und mah-nen Verbesserungen im Detail an (s.u.). Immobilienpresse

und –fachleute schütteln den Kopf. Am 20.7.2012 um 10.00h morgens erblickte der „Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFM-Umsetzungsgesetz - AIFM-UmsG)“ mit 545 Seiten das Licht der Fondswelt. Noch offen ist aus Sicht der Betroffenen, ob die AIFM-Richtlinie zur Regulierung des Marktes der alternativen Investments wie z. B. alle Arten von Immobilienfonds, die bis 22.7.2013 in nationales Recht umgesetzt werden muss, genutzt wurde, noch eigene politische Ideen und Interessen mit einzubringen. Das Verbot neuer Offener Immobilienfonds (OIF) erinnert schon an frühere Versu-che, den REIT einzuführen, dessen einzige Chance der Tod der OIF ist.

Die ersten Paukenschlag-Informationen standen bereits in der Presse. Allerdings wird nichts so heiß geges-sen wie gekocht. Das Ministerium macht üblicherweise kein Hehl daraus, mit fortgeschrittenen Vorschlägen in die Diskussion zu gehen, um im politischen Abstimmungspro-zess nachgeben zu können. Insofern ist noch wenig ent-schieden. Die letzten nationalen Regulierungsrunden machten aber den Ernst der Lage deutlich. Klar ist, dass Immobilienwirtschaft und Fondswirtschaft sich mit Regulie-rung auseinandersetzen müssen – und sei es wie schon aktuell in Form von 3-seitigen Fonds-Informationsblättern und der Feststellung der WpHG-Konformität.

Um den Nonsens im Anlegerschutz-Grundtenor der AIFM-Richtlinie deutlich zu machen, zogen Börsen-Zeitung und "Der Platow Brief" die Entwicklung von Alternativinvestitionen heran, um deren Regulierung sich niemand schert. Die Börsen-Zeitung fordert das Ver-bot von Staatsanleihen und des Aktienmarktes. Wer in Griechenland-Anleihen investierte, ist 85% los. Wer in kontinentaleuropäische Bank-Aktien, die „sicherste Bank“ überhaupt, investierte, hat seit 2007 81% verloren (Quelle: „Die Welt“ vom Wochenende). Wer in deutsche Immobilienaktien Vertrauen hatte, büßte dafür seit dem Höhepunkt 2007 mit zwischen 50 und 97% seines Vermögens ein. Hier konnte jede Hausfrau investieren, ohne ein Prospekt in die Hand zu bekommen, das im Übrigen auch weit weniger aussagefähig gewesen wäre als ein gutes Immobilienfonds-Prospekt. Hier ruft keiner nach Regulierung, obwohl in der Summe gerade die hoch geleveragte Zockerei einstmals seriöser Player der Fi-nanzszene die Finanzkrise verursachte. Weder Offene noch Geschlossene Fonds hatten dagegen das Geringste mit der Finanzkrise zu tun. Der „Skandal“ der OIF bestand in Krisenfolgen und Wertkorrekturen meist im kleineren Prozentbereich. Auch die Abwicklungsfonds dürften Bank-aktien in den Schatten stellen.

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lumigen Gewerbeimmobilien durch die zu erwartenden Einschränkungen betroffen. Offene Immobilienfonds erhalten lediglich Bestandsschutz. Damit wird ein Oligopol der Banken-gruppen mit entsprechenden Markteffekten zementiert, wie Prof. Steffen Sebastian der IR/EBS feststellt. In den nächsten Jahren werden Offene Immobilienfonds zudem durch die Abwicklungen verstärkt auf der Verkäuferseite sein. Gerade bei deutschen Immobilien ist derzeit der viel gescholtene Geschlossene Immobilienfonds ein stabiler Nachfrager bei lang-fristig vermieteten Immobilien. Auch hier greift die Regulierung ein.

Keine neuen Offenen Immobilienfonds – hilfloses Kopfschütteln bei „Der Immobilienbrief“

Die größte Überraschung liegt wohl darin, dass nach wie vor der politische, gesun-de Menschenverstand rund um die Offenen Immobilienfonds eine Auszeit genommen hat. Die Tatsache, dass einige Offene Immobilienfonds als Geschädigte der Finanzkrise, aber nicht als deren Verursacher, unter Rückgabedruck gerieten und geschlossen werden muss-ten bzw. inzwischen überwiegend abgewickelt werden müssen, veranlasst die Ministerialen jetzt, nur noch bestehende Offene Immobilienfonds zuzulassen und die Auflage neuer Offe-ner Immobilienfonds zu verbieten. Vergleicht man allerdings die Ergebnisse Offener Immobi-lienfonds, und hier sind auch die Player von Morgan Stanley, die den deutschen Grundge-danken des Offenen Immobilienfonds konterkarierten, eingeschlossen, so ergeben sich weit geringere Anlegerverluste als im Bereich der deutschen Immobilienaktien. Bei den deut-schen Immobilienaktien kann „Der Immobilienbrief“ zumindest im 97%-Verlust-Fall der IVG auf eine hoch spekulative Geschäftspolitik der Leichnitz-Ära verweisen, die übrigens von uns bereits nach wenigen Wochen unter dem Stichwort „Falschfahrer auf der Autobahn“ moniert wurde. Der Offene Immobilienfonds ist nach wie vor die einzige Möglichkeit einer

Böblingen: Deka Immobi-lien GmbH erwirbt für den Offenen Immobilien-Publikumsfonds WestInvest InterSelect das Logistikob-jekt „Campus Böblingen“ für ca. 30 Mio. Euro von der HPI Helvetic Private Invest-ments AG. Die rd. 28.000 qm Mietfläche sind langfristig an das Logistikunternehmen LGI Südwest GmbH vermietet.

Frankfurt: Der Energiever-sorger Mainova mietet lang-fristig 7.400 qm Bürofläche in der Theodor-Heuss-Allee 110 von der DIC AG. Die Vermie-tung erfolgte über die für das operative Immobilienmanage-ment zuständige DIC Onsite.

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kleinteiligen, pflegeleichten, indirekten Investition in ein Im-mobilienportfolio außerhalb der Emotion der Börse. Sie ha-ben ihre Funktionsfähigkeit 50 Jahre unter Beweis gestellt hat. OIF haben damit Berechtigung sowohl für Publikums-anleger wie auch kleine institutionelle Anleger, die zwar Millionen zu investieren haben, aber eben nicht genug für ein eigenes, gestreutes oder alternativ eng fokussiertes Portfolio.

Überleben gesichert – Geschlossene Immobilienfonds

Die VGF-Verbandslobbyarbeit der Geschlossenen Immobilienfonds hat sich diesmal bewährt. Wir haben zugegebenermaßen noch nicht alle 545 Seiten des Diskussionsentwurfs des BMF vom 20.07.2012 durchgear-beitet. Eines scheint jedoch sicher, die Pessimisten, die den Geschlossenen Fonds schon tot sahen, werden enttäuscht. Im Gegenteil gibt der Gesetzgeber den Ge-schlossenen Fonds zumindest im Bereich der Institutionel-len Anleger ein neues Leben. Der Publikumsfonds wird da-gegen weiter reglementiert.

Grundsätzlich dürfen Fonds nur noch in Assetklas-sen investieren, die im Paragraf 225 genannt sind. Dazu gehören Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte

(Immobilien), Schiffe, Flugzeuge, Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien und Beteiligungen an ÖPP-Projektgesellschaften. Aus Immobiliensicht bedeutet das keine Einschränkung und dürfte, da alle klassischen Anlagen enthalten sind, eher zur Stabilisierung der Branche beitragen. Interessant ist aus physikalischer Sicht natürlich, dass lediglich Strom fondsfähig ist, während die Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien nicht fondsfähig sein soll. Das zeigt die wesentliche Crux der 545 Seiten auf: Überregulierung durch Detailliertheit der Regelungen.

Für den Fall, dass die AIF-Kapitalverwaltungs-gesellschaft lediglich in ein einziges Asset investiert, dürfen Privatanleger sich nur beteiligen, wenn sie mindestens 50.000 Euro investieren. Im Übrigen gilt der Grundsatz der Risikomischung. Nach wie vor übersieht der Gesetzgeber dabei, dass in der Regel aufgrund der gemeinsamen Finan-zierungs-Haftungs-Klammer im Fonds keine sinnvolle Diver-sifizierung in einem Fonds möglich ist, sondern nur über gestreute Fondsanteile. Interessant ist auch die Beschrän-kung des Währungsrisikos, da nur 30% der Vermögensge-genstände einem Währungsrisiko unterliegen dürfen. Ge-meint ist wahrscheinlich eine Fremdwährungsfinanzierung, denn es ist schwierig vorstellbar, dass die Mieter einer US-

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kapital-markt intern – Redaktion Verlagsgruppe markt intern: Herausgeber Dipl.-Ing. Günter Weber; verantw.

Redaktionsdirektoren Dipl.-Kfm. Uwe Kremer, Heidi Scheuner, Rechtsanwalt Thorsten Weber; Abteilungsleiter

Rechtsanwalt Georg Clemens, Dipl.-Kfm. Christoph Diel, Rechtsanwalt Lorenz Huck, Dipl.-Kfm. Karl-Heinz Klein,

Dipl.-Vwt. Hans-Jürgen Lenz, Rechtsanwalt Carsten Nilles, Dipl.-Vwt. Stephan Schenk, Rechtsanwalt Gerrit Weber;

Chef vom Dienst Bwt.(VWA) André Bayer.markt intern Verlag GmbH, Grafenberger Allee 30, D-40237 Düsseldorf, Telefon 02 11-66 98-0, Telefax 0211-66 6583,

www.markt-intern.de. Geschäftsführer Hans Bayer, Dipl.-Ing. Günter Weber; Prokuristen Bwt.(VWA) André Bayer,

Dipl.-Kfm. Uwe Kremer, Olaf Weber, Rechtsanwalt Thorsten Weber; Justitiar Rechtsanwalt Dr. Gregor Kuntze-Kaufhold.

Gerichtsstand Düsseldorf. Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Druck: Theodor Gruda

GmbH, Breite Straße 20, 40670 Meerbusch. Anzeigen, bezahlte Beilagen sowie Provisionen werden zur Wahrung

der Unabhängigkeit nicht angenommen. ISSN 0173-3516

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Ratingen: Die Internos GmbH hat für den von ihr betreuten GOP-Fonds (German Office Partnership), einen zehnjährigen Mietver-trag über 2.047 qm mit einer öffentlichen Institution in der Büroimmobilie am Stadion-ring 16 abgeschlossen. Der Mietvertrag wurde von Catel-la Property vermittelt.

Hagen: Das Modehaus Steil-mann-Boecker mietet zum 1. Oktober 2012 rd. 2.960 qm Fläche in der „Volme Galerie“ von der SEB Asset Manage-ment aus dem Offenen Im-mobilienfonds SEB ImmoIn-vest.

Immobilie zukünftig ihre Mietverträge in Euro abschließen. Die Fonds-Assets müssen jährlich bewertet werden. Die Bewertung sieht die Branche allerdings eher locker. Wir fragten uns jedoch, wie dann eine nahezu unverkäufliche Immobilie mit ungeplanten Mieterverlusten oder mit einer Restlaufzeit von nur vier oder fünf Jahren im heutigen Core-Zeitalter bewertet wird.

Die öffentlichen Reaktionen

Die Presse schwankt zwischen Ironie, Häme, Kritik und Hilflosigkeit. Ansonsten bewerten, wie die Presse berichtete, Verbandsvertreter die Entwicklung durchaus positiv. Der BVI ist jedoch vorsichtig der Meinung, dass auch in Zukunft neue Produktideen als Offe-ne Immobilienfonds umgesetzt werden sollten. Ebenso positiv sieht nach Presseberichten der VGF die Entwicklung, die nun den Geschlossenen Immobilienfonds als Kapitalanlage auf Augenhöhe mit anderen Investmentmöglichkeiten bringen würde. Kritik kommt von der Wis-senschaft und auch von der Rating-Agentur Scope, die allerdings mit Dauerkritik an den OIF auch zur aktuellen Situation beigetragen haben dürfte. Prof. Steffen Sebastian sieht im Background bei oberflächlicher Betrachtung bereits, dass die Regelungen nicht vollends durchdacht sind. Völlig verfehlt sei das Verbot der Neuauflage von Offenen Immobilienfonds für institutionelle Anleger. Für Geschlossene Fonds würden Bewertungsstandards einge-führt, die noch nicht einmal den Standard der letzten Reform erreichen. Nun könne ein Be-werter alleine den Wert für seinen Kunden festsetzen. Zusätzlich verweist Sebastian auf die, von "Der Platow Brief"/„Der Immobilienbrief“ seit 1994 in einem Spezial zu Geschlossenen Immobilienfonds regelmäßig bei vielen Konstruktionen zitierte These, dass der Vertrieb das eigentliche Problem sei, nicht die Produkte. Bei Fonds würden Anleger oft nicht über die Risiken einer unternehmerischen Beteiligung oder die Aussetzung der Rückgabemöglichkeit bei Offenen Fonds informiert. (Lesen Sie dazu auch den Kommentar aus S. 31) □

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Berlin: Der Einmalanlage-fonds REALE WERTE 12 erwirbt Eigentum in der Run-gestraße. Hier errichtet Pro-ject 3 Mehrfamilienhäuser mit ca. 125 Eigentumswohnun-gen in gehobener Ausstat-tung. Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von 3.905 qm, die geplante Nutzfläche umfasst ca. 11.000 qm. Das Gesamtverkaufsvolumen be-läuft sich auf etwa 46 Mio. Euro.

Helsinki: Union Investment erwirbt für ihren Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland die langfristig

und zu 100% vorvermietete 14.133 qm Mietfläche umfassende Projektentwick-lung „Eventes Business Gar-den“ für rd. 62,3 Mio. Euro vom finnischen Entwickler Peab Oy.

Berlin: Hubert Burda Media schließt mit der SEB Asset Management einen langfristi-gen Mietvertrag am Potsda-mer Platz. Nach Auszug der Daimler-Vertriebszentrale werden die Hauptstadtbüros von "Focus" und "Bunte", die Verlagsgruppe Berlin mit "SuperIllu" und "Guter Rat" sowie das zur Burda Inter-media Publishing gehörende Unternehmen StarNet One schrittweise in das Haupt-stadtquartier Potsdamer Platz einziehen. Das Quartier ge-hört dem Offenen Immobilien-fonds SEB ImmoInvest.

Immobilien bleiben attraktiv

Credit Suisse sieht Chancen vor allem in USA und Asien Die Immobilie bleibt auch in der Krise attraktiv, da Bonds weiterhin schlechtere Renditen liefern. Das ist das Fazit den neuesten Anlagekomitees der Credit Suisse. Die Schweizer empfehlen Investoren ein breit diversifiziertes Portfolio mit Fokus auf USA und Asien.

Bei den Direktinvestments sieht Credit Suisse derzeit Geschäftsimmobilien im Vor-teil. Diese böten attraktive Mietrenditen. Allerdings mit wenig Aufwärtspotential, da die Miet-nachfrage gedämpft eingeschätzt wird. Mieterträge dürften kurzfristig kaum stark zunehmen. Chancen sieht Credit Suisse auch bei Immobilienaktien. Das Bewertungsniveau sei gestie-gen mit weiterem Aufwärtspotential. Die Schweizer empfehlen ein globales Portfolio mit Schwerpunkt USA und Asien. Vor allem das positive Wachstumsumfeld in den USA unter-stützt die anzunehmende bessere Performance. Investmentschwerpunkt sind die CBD-Märkte in soliden Regionen. Auch für Asien sieht Credit Suisse Hinweise auf politische Lo-ckerung, die positiv für die regionalen Immobilienmärkte stimmen. Vor allem in China sehen die Researcher Investmentchancen. (AE)

Berlin ist der Top-Einzelhandelsstandort in Deutschland

Keine andere Stadt hat mehr Shopping-Lagen Die bundesdeutsche Hauptstadt ist lt. BNPPRE der Top-Markt für Einzelhändler in Deutschland. Keine andere Stadt kann derartig hohe Nachfrage auf sich vereinen.

Besonders internationale Unternehmen suchen in Berlin den Eintritt in den deut-schen Markt, gilt dieser doch im Vergleich als sehr stabil. Dazu trägt auch die große Nach-frage aus dem Luxussegment, die immer mehr eigene Stores eröffnen. Berlin profitiert auch von seiner Dezentralität. Keine andere Stadt hat soviele Einkaufslagen. Gefragt sind lt. BNPPRE der Bereich Tauentzienstraße, Ku´Damm und der Hackesche Markt. Insgesamt wurden vorwiegend in den Top-Lagen 18.500 qm Flächen umgesetzt. Stärkste Branche ist die Bekleidungsindustrie mit 45%. Größter Abschluss war die Anmietung von 4.700 qm von TK Maxx am Alexanderplatz. Die Branche Lederwaren/Schuhe kommt auf einen Anteil von 24%. Gastronomiekonzepte machen 10% des Umsatzes aus.

Aufgrund der regen Nachfrage bleibt die Angebotsseite knapp. Freie Objekte wie zuletzt das Alea am Alexanderplatz, das Haus Cumberland und das Objekt Kurfürstendamm 195 haben Mieter gefunden. BNPPRE beobachtet einen Anstieg des sog. „key money“, bei dem Bestandsmieter aus ihren Verträgen gelöst werden. Die aktuelle Spitzenmiete liegt in der Tauentzienstraße bei 265 Euro/qm. Tendenz steigend. Die Netto-Spitzenrendite liegt seit Mitte 2011 unverändert bei 4,5%.

Für das laufende Jahr rechnet BNPPRE auch weiterhin mit anhaltend hoher Nach-frage, da Berlin die Shopping-Metropole Deutschlands bleiben wird. (AE)

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NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

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Bremen: Ein Privatinvestor erwirbt eine Wohnanlage in Woltmershausen von der Corpus Sireo Asset Mana-gement Residential GmbH über Engel & Völkers. Die Immobilie in der Butjadinger Straße verfügt über 18 Wohneinheiten auf einer ver-mietbaren Gesamtfläche von 1.152 qm. Die Grundstücks-fläche beträgt 2.258 qm.

Köln: Der Arbeitsbühnenver-mieter mateco AG mietet rd. 2.400 qm Fläche in Rodenkir-chen, Wankelstr. 37, von der GbR Wilhelmy-Keutgen über Greif & Contzen.

Duisburg: Die Greiwing logistics for you GmbH mie-tet ca. 13.300 qm Lager- u. 400 qm Bürofläche in der Hochstr. 150-152 von Valad Europe über Realogis. Der Vertrag beinhaltet die umfas-sende Investition von 1,5 Mio. Euro durch Valad in die Modernisierung.

Mannheim: Bilfinger Berger wird seinen Konzernsitz vom Carl-Reiß-Platz in das Glück-stein-Quartier Verlegen und erwirbt dafür das 4.400 qm große Baugrundstück direkt am Zugang des Hauptbahn-hofs und am künftigen Lin-denhofplatz von der Stadt Mannheim. Der Bau des Bürohauses mit rund 20.000 qm und einer Tiefgarage soll im Frühjahr 2016 starten, die Fertigstellung ist im Herbst 2017 geplant.

Logistikmarkt Hamburg: Flächenknappheit bremst Umsatz

Knappes Angebot bremst Wachstum Sabine Richter

In den Halbjahres-Berichten zum Hamburger Logistikmarkt wird das nicht ausreichende Flä-chenangebot als Hauptursache für die schwache Umsatzentwicklung genannt. So betont beispielsweise Engel & Völkers, dass es in Hamburg kaum noch tatsächliches Neugeschäft gebe. „Während es im ersten Halbjahr fast nur Erweiterungen oder Umsiedlungen gab, ka-men neue und internationale Logistiker sowie Industrieunternehmen gar nicht erst zum Zu-ge“, so Erik Peuschel. In der Folge gingen Mieter mehr Kompromisse bezüglich ihrer Anfor-derungen ein, zögen aber auch an Hamburg vorbei.

Für den Hamburger Logistikmarkt (inklusive Umland) im 1. Halbjahr 2012 melden die Dienstleister Umsätze zwischen 205.000 qm (BNP Paribas Real Estate) und 210.000 qm (Grossmann & Berger), ein Ergebnis, das 45 bis 50% unter dem Rekordergebnis des Vorjahres liegt. Entsprechend entwickelten sich die Abschlüsse: 70 Verträge bedeuten nach Angaben von Jones Lang LaSalle eine Halbierung gegenüber dem Vorjahr. Der Eigennut-zeranteil liegt bei 50% und damit auf einem vergleichsweise hohen Niveau.

Die deutlichen Rückgänge in allen Segmenten seien durch die Verknappung des Angebots durch die zahlreichen Abschlüsse im Vorjahr begründet, aber auch durch längere Entscheidungszeiträume aufgrund der Verunsicherung der Unternehmen durch die Eurokri-se, so Hans-Jürgen Hoffmann von BNPPRE.

Das verhaltene Umsatzergebnis spiegele nicht den Markt, Nachfrage sei vorhan-den, so Per McKinnell, Leiter Industrie Immobilien JLL. Auch das überdurchschnittliche Fer-tigstellungsvolumen entlaste den Markt nicht, bis auf 26.000 qm sei der Großteil vorvermie-tet. Trotz der dynamischen Nachfrage, die sich im vergangenen Jahr abzeichnete, wurde bis auf wenige Ausnahmen nicht auf Vorrat gebaut, sagt Erik Peuschel von E & V.

Größter Abschluss im ersten Halbjahr war der Verkauf eines bisher von C & A ge-nutzten Objekts mit rund 30.000 qm an den Textilhersteller Wellensteyn in Norderstedt. Durch vier Umsätze über 10.000 qm erreichte diese Größenklasse einen Anteil am Gesamt-flächenumsatz von rund 48%, aber nur 5% der Abschlüsse.

Kaum Angebot in gesuchten Lagen

Das Angebot an modernen Flächen ist weiter rückläufig. Besonders betroffen sind die bevorzugten Standorte im Stadtgebiet, wozu die Gebiete Altenwerder/Hafen/Freihafen sowie Allermöhe/Billbrook gehören. Dennoch seien in bestimmten Regionen der äußeren Peripherie (z.B. Glinde, Winsen, Rade) noch Angebotsüberhänge zu verzeichnen, schreibt BNPPRE. Das Umland verbuchte einen Anteil von rund 50% (105.800 qm) am Gesamtflä-chenumsatz, wobei das Umland-Nord-West (Henstedt-Ulzburg, Norderstedt, Schenefeld) mit einem Anteil von 32% (67.400 qm) führte. „Ein niedriger Gewerbesteuersatz, die Verfügbar-keit von großen Grundstücken sowie die gute Erreichbarkeit über die A 7 sind hier die über-zeugenden Argumente“, erläutert Andreas Rehberg. „Für das Umland bleibt ein „built-to suit“ ein wichtiges Thema“, ergänzt Per McKinnell von JLL. Dabei rücke Schleswig Holstein als Standort immer stärker in den Vorderund, allerdings mit der Einschränkung, dass für ein investmentfähiges Produkt längere Mietvertragslaufzeiten gefordert werden. Auf das Stadt-gebiet (Waltershof, Altenwerder, Hausbruch im Hamburger Süden) entfielen ebenfalls 104.200 qm, 55% weniger als im Vorjahr.

Bei der Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen liegen Handelsunterneh-men und Logistikdienstleister klar in Führung. Die Spitzenmiete (erzielt für hochwertige Flä-chen in Hafennähe und mit sehr guter Individualverkehrsanbindung wie Altenwerder oder

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Page 18: Der Immobilienbrief Nr. 276

Hausbruch) liegt zwischen 5,50 Euro (JLL) und 5,80 Euro (G & B). Grossmann & Berger spricht auch von einer auf 4,55 Euro gestiegenen Durchschnittsmiete, während die anderen Marktberichte stabile Verhältnisse angeben.

Gut 18% des Vermietungsumsatzes entfielen auf Lagerflächen mit einem Mietpreis von über 5,00 Euro. Weitere 27% wurden zwischen 4,50 und 5,00 Euro abge-schlossen. Bemerkenswert sei der mit fast 40% hohe An-teil der Mietpreisklasse von 3,00 bis 4,00 Euro. Hier zeige sich, so BNPPRE, dass Mieter aufgrund des fehlenden Angebots auf schlechter ausgestattete oder ältere Flächen ausweichen müssten.

Im Gespräch…

„Die Politik muss führen und wollen“ Im Gespräch mit Jan Dietrich Hempel, Vorstand Garbe Logistic AG, zum Logistikimmobilienmarkt Hamburg.

„Der Immobilienbrief“: Wie läuft es für Sie am Logis-tikstandort Hamburg?

Jan Dietrich Hempel: Positiv - im ersten Halbjahr konnten

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wir rund 170.000 Quadratmeter Logistikfläche neu- oder nachvermieten. Damit ist die Vollvermietung nahezu er-reicht. Weil fast alle Leerstände vermietet sind steht für den weiteren Jahresverlauf vor allem das Projektentwick-lungsgeschäft im Mittelpunkt.

DIB: Projektentwicklungen sind teuer und nicht immer das sicherste Geschäft. Was erwarten Sie noch bis zum Jahresende?

Hempel: Projektent-wicklungen sind in der Tat volatiler und daher schwieriger einzuschät-zen. Da kaum noch moderne Logistikhallen am Markt sind, erwar-ten wir im weiteren Jah-resverlauf eine ver-stärkte Nachfrage nach Neubauten. Für

diese Entwicklung sind wir gut aufgestellt und können zu-sammen mit unseren Partnern einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in neue Projektentwicklungen investieren.

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Page 19: Der Immobilienbrief Nr. 276

Hamburg: RTL Nord verlän-gert bestehenden Mietvertrag über 2.750 qm Fläche im Bürogebäude „Halle E“ am Strassenbahnring 6-18 um weitere 10 Jahre mit der SEB Asset Management über BNPPRE. Das Objekt gehört zum Portfolio des Offenen Immobilienfonds SEB Immo-Portfolio Target Return Fund. Frankfurt: Investor Dundee International REIT bzw. de-ren Beteiligungsgesellschaft Dundee Shelf S.à.r.L er-wirbt das rd. 12.000 qm Büro-fläche bietende Immobilien-objekt „doubleU“ im Stadtteil Derendorf von der developer Projektentwicklung GmbH und der Rheinmetall Immo-bilien GmbH. Pricewa-terhouseCoopers Legal AG Rechtsanwaltsgesellschaft hat die Verkäufer Immobilien-objekts beraten. Washington, D.C.: Ein Joint Venture zwischen einem lo-kalen Investor und einem Versicherungskonzern er-wirbt das Büro- und Ge-schäftshaus „The Westory“ von Deka Immobilien. Das rd. 25.000 qm große Gebäu-de gehört zum Liegenschafts-bestand des Offenen Immobi-lien-Publikumsfonds Deka-ImmobilienEuropa. Köln: Die OSK-Offene Schule Köln gGmbH mietet ca. 2.100 qm Bürofläche an der Wachsfabrik 25 von der German Property Objekt Köln-An der Wachsfabrik GmbH & Co.KG über Jones Lang LaSalle.

DIB: Die Branche klagt laut über den Mangel an Grundstücken.

Hempel: Das ist standortabhängig sehr unterschiedlich. Hamburg zählt wie die süddeut-schen Metropolen München und Stuttgart, aber auch Frankfurt, zu den Hot Spots des Logis-tikimmobilienmarktes. Hier wird es zunehmend schwieriger, große Grundstücke ohne we-sentliche Einschränkungen, beispielsweise bei den Betriebszeiten, zu sichern. Probatestes Mittel ist das Ausweichen ins Umland. Hier müssen Entwickler hinsichtlich der Flächenange-bote von Kommunen oder Wirtschaftsförderern auf dem laufenden sein.

DIB: Was wünschen Sie sich von der Politik?

Hempel: Wir denken, dass die Ausweisung von zusätzlichen Logistikflächen zu jenen Stabi-litäts- und auch Wachstumsvoraussetzungen unserer Wirtschaft gehört, die sozialpolitisch und ökologisch so gestaltet werden können, dass eine Akzeptanz in der Bevölkerung her-stellbar ist. Hier müssen die Branchenverbände und die Unternehmen mitwirken, was diese nach unserem Eindruck auch sehr gut tun, aber die Politik muss wollen und führen.

DIB: Wie schätzen Sie die Lage vor dem Hintergrund der Euro- und Schuldenkrise ein?

Hempel: Selbst wenn sich das Wirtschaftswachstum krisenbedingt in der zweiten Jahres-hälfte verlangsamen sollte – auf Dauer wird der Bedarf an Logistik- und Lagerflächen an den Top-Standorten in Deutschland weiter steigen. Das belegen auch die aktuellen Daten des Logistik-Indikators, der im zweiten Quartal 2012 nach drei verhaltenen Quartalen wieder aufwärts weist. Nach Einschätzung der Logistiker aus Industrie, Handel und Dienstleistung hat sich der Wirtschaftsbereich Logistik in Deutschland auf hohem Niveau stabilisiert und befindet sich derzeit auf Wachstumskurs. □

Mit Parken Geld verdienen

Bouwfonds bringt ersten geschlossenen Parkhaus-Immobilienfonds Seit langem ist er bereits angekündigt – der erste geschlossenen Immobilienfonds für deutsche Privatanleger, der in Parkhäuser investiert. Der Fonds ist regional in den Niederlanden in ein breit diversifiziertes Portfolio investiert.

Die Rabobank-Tochter wagt mit dem vorliegenden Angebot ein Erstlingswerk im Bereich Parkhausfonds für private Anleger. Das jedoch nicht ohne Erfahrung. Bereits 2005 legte Bouwfonds einen Parkhausfonds für institutionelle Anleger auf, der in 21 Objekte inves-tierte. Der Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I GmbH & Co. KG investiert in sechs Parkhäuser in den Niederlanden. Alle Parkhäuser liegen in unterschiedlichen Regionen und sollen lt. Bouwfonds vor allem die Kriterien der hohen Zentralität, dichte Population sowie die Umsetzung der Parkrichtlinien mitbringen. Alle Objekte sind Bestandsobjekte, die bereits seit mehreren Jahren erfolgreich bewirtschaftet werden. Das minimiert Risiken. Parkhausbe-treiber ist Q-Park – Marktführer in den Niederlanden. Die Mietverträge laufen, anders als bei vielen anderen Assetklassen noch 45 Jahre! Die Objekte sollen 2023 wieder verkauft wer-den, da laufen die Mietverträge noch 34 Jahre. Ein Nachvermietungsrisiko bestehen lt. Initia-tor nicht. 3,4 Mio. Euro zahlt Q-Park pro Jahr für alle Objekte. Selbst bei Ausfall des Betreib-ers, bleiben dem Fonds noch die Parkgebühren. Nach 10 Jahren können die Mieten auf Um-satzniveau angepasst werden – allerdings nur nach oben.

Das Parken in Holland ist anders als in Deutschland von der Nutzung der Parkhäu-ser geprägt. Die Parkhäuser des Bouwfonds-Fonds liegen bewusst in sog. Mittelstädten und dort in den innenstädtischen Lagen, da Touristen und Tagesgäste ihre Autos lieber hier günstiger abstellen und dann in die Großstädte pendeln, als in den Metropolen jetzt

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bereits 5 Euro pro Stunde zu zahlen. Die Tickets in den Fondsobjekten kosten hingegen 1,50 bis 2,40 Euro. Hinzu kommt, dass Parkverstöße in den Niederlanden wesentlich teurer sind. So kostet z.B. Parken im Parkverbot schnell einmal 70 Euro. Wer erst gar kein Ticket zieht, kann sogar bis zu 52 Euro blechen.

„Die vielen Parkplatzsuchenden bieten aus Inves-toren- und Eigentümersicht ein großes Ertragspotenzial. Während die Anzahl der Autos pro Haushalt steigt, bleibt das Parkplatzangebot stabil. Durch die zunehmende Ver-dichtung der Innenstädte werden Straßenparkplätze aber weiter reduziert und Parkhäuser stärker nachgefragt. Folg-lich stiegen die Parkplatzgebühren, in den Niederlanden sogar stärker als die Inflation“, sagt Roman Menzel, Head of Sales bei Bouwfonds REIM in Berlin. „Parkhäuser zählen zu den soliden Sachwertanlagen mit einer geringen Kon-junkturanfälligkeit und bieten Anlegern stabile Erträge“, so Menzel weiter.

Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei 64,3 Mio. Euro. 38 Mio. Euro soll von Anlegern kommen. Ab 10.000 Euro können sich Anleger beteiligen und sollen am Ende 188% Gesamtkapitalrückfluss erhalten und halbjährliche Auszahlungen von 5,75% p.a. (AE)

Frankfurt wird Finanzierungsfalle

Core schützt nicht vor Verlusten, Handel besonders betroffen

Die IPD Investment Property Databank GmbH hat eine Analyse zu Finanzierungsrisiken erstellt. Die rote Later-ne des riskantesten deutschen Standortes trägt ausge-rechnet der weltweit anerkannte Core-Standort Frank-furt. „Der Immobilienbrief“ hatte Ihnen am Beispiel Frankfurt schon oft vorgerechnet, dass klassisches „Core“ kein Ausweg für risikoaverse Anleger ist.

Die IPD ermittelte jetzt, dass zwischen 2008 und 2011 etwa 17% der Frankfurter Büroimmobilien ihren Ver-kehrswert von 2007 zeitweise um mehr als 30% unterschrit-ten haben. Hier unterscheidet die IPD aber nicht nach Top-immobilien und Durchschnitt. Im gesamten deutschen Büro-markt war das nur bei 7% der Objekte der Fall. München hat mit minus 4% fast Preiskonstanz. Unter der Annahme einer Loan to Value (LTV) Finanzierung von 70% wäre der Wert des Eigenkapitals in Frankfurt bei vielen Immobilien auf null gefallen, meint IPD. Dass das keine Theorie ist, belegen die Wertentwicklungen der aggressiven Investmentbanker–Fonds des Booms. Bei der IPD-Analyse der Immobilien mit

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Lodz/Polen: Per Vorvertrag hat sich Union Investment Real Estate GmbH für den Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland das Shopping Center „Manufaktura“ gesichert. Ver-käufer ist eine Objektgesell-schaft der französischen Un-ternehmen Fonciere Euris und Rallye sowie des Pro-jektentwicklers Apsys. Union Investment übernimmt 91.240 qm von insgesamt rd. 112.500 qm Mietfläche. Baumarkt und Kino sind nicht Teil der Transaktion, sondern verbleiben im Eigentum der Eigennutzer Leroy Merlin und Cinema City.

einem Wertverlust von 20% sieht das Bild ähnlich aus. In Frankfurt waren im Zeitraum 2008-2011 30% der Immobilien davon betroffen, während es in Deutschland auf 15% der Immobilien zutraf.

Wohnimmobilien waren am seltensten von starken Werteinbrüchen getroffen. Handelsimmobilen hatten am häufigsten Verluste. So büßten nur 10% der Wohnimmobi-lien innerhalb der letzten fünf Jahre mehr als 20% ihres Wertes von 2007 ein, aber 15% der Büroinvestments und sogar 23% der Handelsobjekte. In Bezug auf die Sicherheit der Mieter-träge ist die Rangfolge genau umgekehrt, hier unterschreiten deutlich weniger Handelsobjek-te die zur Bedienung einer Finanzierung nötigen Nettomieterträge als das bei Büro- und Wohnimmobilien der Fall ist. (WR)

Häusermarkt USA – Bodenbildung erreicht, steigende Preise voraus

Dr. Claus Becher, Senior Economist im Immobilien Research, DekaBank

Am Dienstag überraschten US-Hauspreiszahlen die Märkte positiv. Der Case Shiller 20-Städte Index, der die Preisentwicklung in den wichtigsten amerikanischen Metropolen abbil-det, stieg im Mai um 0,9% gegenüber dem Vormonat. Auch wenn Häuser in den Metropolen noch um 0,7% unter den Preisen vor einem Jahr liegen, ist der Anstieg im Mai der vierte monatliche Anstieg dieses Indikators in Folge. Der insgesamt positive Trend wird auch durch die landesweite Hauspreis-Entwicklung bestätigt. So liegt der FHFA-Index, der Transaktio-

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Hamburg: Die Rainbow Ho-me Entertainment AG mietet für die kuuluu Services GmbH ca. 530 qm Bürofläche in der Stresemannstr. 29 von der RREEF Management GmbH über BNPPRE.

Mainz: „Wohnraum Mainz“ mietet 1.300 qm Fläche in der Alten Waggonfabrik von Be-os.

Berlin: Die Groth Gruppe hat verschiedene Grundstü-cke in Berlin vom Quartiers-entwickler CA Immo gekauft. Das Grundstückspaket mit einer möglichen Geschossflä-che von ca. 140.000 qm wechselte zu einem Preis von rund 20 Mio. Euro den Eigen-tümer. Zum Grundstückspa-ket gehört auch das Entwick-lungsgebiet an der Lehrter Straße. Hier wird ein lebendi-ges neues Wohnquartier ent-stehen, mit einem Potenzial von über 700 Wohnungen. München: Abercrombie & Fitch mietet für sein Trendla-bel Hollister 1.500 qm Store-fläche in der Hofstatt am Fär-bergraben. Bauherr und Grundstückseigentümer ist die Vermietungs- und Verwal-tungsgesellschaft Sendlinger Straße GmbH & Co. KG (VVS), eine Projektgesell-schaft der LBBW Immobi-lien. Die Hines Immobilien GmbH ist als Bauherrenver-treter für die kaufmännische und technische Umsetzung und somit für Vermietung, Vermarktung und Verkauf der Hofstatt zuständig.

nen der halbstaatlichen Hypothekenbanken wie Fanny Mae und Freddy Mac berücksichtigt, bereits um 3,7% über dem Vorjahreswert. Landesweit waren die Verwerfungen geringer als in den Metropolen, die Erholung konnte und kann hier schneller greifen.

Abbildung 1: Häuserpreise in den USA (Metropolen und Landesweit)

Dass sich am Häusermarkt ein Boden gebildet hat, zeigen nicht nur die Preisdaten. Auch das Überangebot an Häusern, welches die vergangene Häuserpreisentwicklung domi-nierte, ist weitgehend abgebaut. Der Bausektor schrumpfte in den vergangenen Jahren dras-tisch. Machte er vor der Krise noch einen Anteil von 6% des BIPs aus, so ist er nun mit 2,3% des BIPs um fast 2/3 gesunken. Dies ist ein Indiz dafür, wie wenig neue Häuser auf den Markt kommen.

Eine Projektion der Angebotssituation gibt weiter Aufschluss. Die Anzahl der neuge-bauten Häuser schwankt in den USA seit 1958 um etwa 1,5 Millionen Einheiten pro Jahr. Vergleicht man die aktuellen Zahlen der neugebauten Häuser mit dem langfristigen Durch-schnitt, so kann man feststellen, dass zum Höhepunkt der Krise kumuliert etwa 2Millionen Hauseinheiten überproduziert wurden. Bezieht man mit ein, dass die Haushaltsgröße von 3,6 Personen in den späten vierziger Jahren auf 2,6 Personen zum jetzigen Zeitpunkt abge-nommen hat und deswegen tendenziell mehr Häuser benötigt werden, so lag das Überange-bot auf dem Markt zum Höchststand 2006 etwa bei 1,5 Mio. Einheiten.

Abbildung 2: Kumuliertes Überangebot an Häusern auf den Markt versus landesweite Preisentwicklung

Analog zur vergangenen historischen Entwicklung der großen Immobilienzyklen seit 1970 dauert es normalerweise zwei bis drei Jahre, bis ein solches Überangebot abgebaut ist (siehe Abbildung 2, blaue Linie). Dies ist auch diesmal der Fall, jedoch hat sich der Bausek-tor noch stärker konsolidiert als sonst üblich. Aus dem Überangebot vor der Krise berechnet sich nach dieser Projektion nun ein Defizit von knapp 1,5 Mio. neu gebauten Häusern. Zu-

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Quellen:  FHFA, Moody's, DekaBank

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Kumulierter Überhang ab Q2 1956 (l. S.) FHFA (All Transaction,yoy, r.S.)

Quelle: FHFA, DekaBank

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Top-Wohnimmobilien in den Welt-Metropolen

Weltweit gute Ergebnisse – aber kein Grund für Optimismus Knight Frank notierte für die Top-Wohnimmobilien in den wichtigsten Städten der Welt im zweiten Quartal einen Preisanstieg. Wohnimmobilien sind gefragt wie selten zuvor. Die Preise steigen. Vor allem die ver-meidlich sicheren Häfen der Top-Metropolen sind im Investmentfokus.

Trotz aus immobilienwirtschaftlicher Sicht erst-klassiger Ergebnisse für die weltweiten Wohnungsmärkte im Topsektor bleibt Knight Frank skeptisch. Zudem bleibt aus „Der Immobilienbrief“-Sicht offen, ob nicht gerade wirt-schaftlicher Pessimismus und Euro-Angst die Investments in die sichersten Lagen beflügeln. Knight Frank notierte für die Top-Wohnimmobilien in den wichtigsten Städten der Welt allein im zweiten Quartal einen Preisanstieg von 1,4%. 27 Städte untersuchten die Researcher im Prime Global Cities Index. Im Jahresvergleich verzeichnet der Index ein Plus von 3,5%. Seit dem Tiefpunkt im zweiten Quartal 2009 sind die Preise pro Quartal um 0,8% gestie-gen. Im Jahresvergleich liegt Bangkok mit einem Plus von 28,8% an der Spitze des Rankings vor Jakarta (28,5%) und Nairobi (21,8%). Deutsche Städte befinden sich nicht im Index. Die erste europäische Stadt ist London auf Platz 5 mit einer Steigerung im Jahresvergleich von 10,5%. Überhaupt konnten die Preise in Europa nach einem Mi-nus von 3,4% im ersten Quartal im zweiten Quartal wieder um 1,3% zulegen. Investoren fokussieren sich lt. Knight Frank in Europa nicht mehr nur noch auf die Städte mit breiter nationaler Nachfrage und hohe Lebensqualität, sondern zunehmend auch Städte, die abseits der Eurokri-se liegen. Daher befinden sich im Index unter den Top 10 auch Genf (+6%) und Zürich (+5,9%).

Knight Frank warnt trotz guter Ergebnisse vor zu viel Optimismus. „Nachhaltiges Wachstum ist vor dem aktuellen Szenario der Weltwirtschaft unwahrscheinlich“, betont Kate Everett-Allen, Researcherin bei Knight Frank. In Europa drückt die Schuldenkrise, in Asien die Regulie-rungsmaßnahmen, Wohnraum für die eigene Bevölkerung bezahlbar zu halten, auf die Preise. Für das laufende Jahr wird daher mit schwachen Ergebnissen gerechnet. (AE)

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dem nehmen auch die bereits auf dem Markt befindlichen, sogenannten „bestehenden“ Häuser ab. Von 4 Millionen Wohneinheiten, die 2008 noch auf dem Markt vorhanden waren, sind aktuell noch etwa 2 Millionen übrig. Anekdotische Evidenz spricht allerdings dafür, dass viele dieser bestehenden Häuser nicht marktgängig sind, sondern zu Zeiten des Bau-booms in nicht adäquater Lage spekulativ gebaut wur-den. Auch wenn sich vieles bessert, sollten diese Häu-ser kaum zu verkaufen sein.

Nachfrageseitig tut sich auch einiges. Zum einen stabilisieren sich die Verkaufszahlen und zum anderen gelingen Verkäufe schneller. Lag die durch-schnittliche Dauer des Verkaufs zum Höhepunkt der Häusermarkt-Krise bei 12 und mehr Monaten, so hat sie sich jetzt auf 6 Monate reduziert und damit fast normali-siert. In „normalen“ Zeiten am Markt liegt dieser Wert bei etwa 5 Monaten. Dies liegt natürlich auch daran, dass die Hauspreise sehr günstig sind. Sie liegen um 10% bis 40% unter den vormaligen Höchstständen. Zudem sind die Zinsen sehr niedrig. Nach dem Afforda-bility-Index, der basierend auf Hauspreisen die Zins- und Tilgungszahlungen für Häuser mit dem verfügbaren Einkommen in Beziehung setzt, kann sich der durch-schnittliche Amerikaner so leicht ein Haus leisten wie wohl noch nie in der Historie. Dies wurde bislang nur noch nicht nachfragewirksam, da eine zu große Unsi-cherheit in der Ökonomie herrscht und die Arbeitslosig-keit noch zu hoch ist. Mit fortlaufender Überwindung der Finanzkrise sollte dieses Potenzial jedoch weiter zu heben sein. Weil zudem die Mieten in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen sind, besteht ein weiterer Anreiz, sich ein Eigenheim zuzulegen. Insgesamt rech-nen wir damit, dass nach dieser Bodenbildung die Prei-se für Häuser bereits in den nächsten Monaten weiter steigen können. Anstelle eines starken kurzfristigen Anstiegs sehen wir landesweit eine mittelfristig positive Entwicklung oberhalb der Inflationsrate. In Spitzenseg-menten und einzelnen Städten, besonders in Küstennä-he, können die Preise auch stärker steigen. Dies ist jedoch nicht ungewöhnlich. Risiken für die Prognose bestehen im instabilen Makroumfeld, einer unerwartet höheren Arbeitslosigkeit und schwierigen Finanzie-rungsbedingungen. □

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Retail-Investments mit starkem Umsatzrückgang

Knappes Angebot bremst Markt aus

Die in den letzten beiden Jahren stark in den Vordergrund gerückten Einzelhandels-investments mussten im 1. Halbjahr 2012 einen deutlichen Rückschlag verkraften. Dies melden unisono BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) und Jones Lang LaSalle.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 3,15 Mrd. Euro verfehlten Einzelhandels-investments das Rekordergebnis des Vorjahres um 47%, wie die Analyse von BNPPRE ergibt. Bis Ende Juni verzeichnete JLL mit anderer Erfassungsmethodik ein aufgelaufenes Transaktionsvolumen von rund 2,8 Mrd. Euro gegenüber 6 Mrd. Euro im Vorjahr. Bemer-kenswert ist für BNPPRE, dass sich der Rückgang auf alle Teilnutzungssegmente erstreckt. Besonders deutlich fiel das geringere Transaktionsvolumen im Segment großflächiger Shoppingcenter aus. Verantwortlich hierfür sei allerdings nicht mangelndes Interesse, son-dern das nicht ausreichende Angebot an Core-Objekten, bestätigen sowohl BNPPRE-Chef Piotr Bienkowski als auch Einzelhandelschef Jörg Ritter von JLL.

An den Big-Six-Standorten fiel lt. BNPPRE der Umsatzrückgang noch stärker aus als bundesweit. Mit 861 Mio. Euro ging das Transaktionsvolumen in Retail-Objekte um 62% zurück. Nur München konnte mit einem Umsatz von 294 Mio. Euro fast an das Vorjahreser-gebnis von 312 Mio. Euro anknüpfen. Am deutlichsten fielen die Einbußen in Köln (-93%) und Düsseldorf (-82%) aus. Aber auch Hamburg (-70%), Berlin (-67%) und Frankfurt (-50%) blieben schwach. Berlin und Hamburg blieben deutlich hinter ihren langjährigen Durch-schnittswerten zurück.

Trotz des geringen Angebots erreichen Shoppingcenter einen Anteil von 45% am Gesamtumsatz. Beeinflusst wird die Statistik aber durch den Großdeal von Unibail-Rodamco, die sich umfangreich an mfi und dem Ruhr-Park beteiligt hat. Fach– und Su-permärkte kamen auf 29%. In innerstädtische Geschäftshäuser wurden 23% des Invest-mentumsatzes investiert.

Nachdem sich die Spitzenrenditen insbesondere 2010, teilweise aber auch noch 2011 deutlich nach unten bewegt haben et vice versa die Preise gestiegen sind, besteht jetzt Konsolidierung auf 2011er Niveau. Die Netto-Anfangsrenditen für innerstädtische Ge-schäftshäuser bewegen sich an den deutschen Top-Standorten zwischen 4,2% in Mün-chen, das nach wie vor den teuersten Standort darstellt, und 4,5% in Berlin. Für Hamburg werden aktuell 4,25%, für Düsseldorf 4,3%, für Köln 4,35% und für Frankfurt 4,45% notiert. Im Durchschnitt der sechs wichtigsten deutschen Standorte liegt sie bei 4,34% und damit wieder in etwa auf dem Niveau von 2006 und 2007. Die Spitzenrendite für Shoppingcenter liegt unverändert bei 5%. Für Fachmarktzentren sind 6,5% und für einzelne Fachmärkte 6,9% anzusetzen. (WR)

Weltweite Neuausrichtung der Bank-Immobilienstrategien in Industrieländern

50% der Filialen werden verschwinden Nach Prognosen von Jones Lang LaSalle (JLL) werden bis zum Jahr 2020 bis zu 50% der bestehenden Privatkundenfilialen in den Industrieländern dem von den Banken neu eingeschätzten Standortbedarf zum Opfer fallen.

Die Studie „Global Retail Banking: Key Trends for Retail Estate“ untersuchte, in-wiefern sich die Veränderungen im Umfeld des weltweiten Privatkundengeschäfts der Ban-ken auf deren Immobilienstrategie und Standortwahl auswirken. Der Filialrückgang in den Industrieländern werde jedoch durch die steigende Zahl von Privatkundenfilialen in Schwel-

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Düsseldorf: Die TIMAG AG erwirbt ein ca. 5.600 qm gro-ßes Grundstück auf dem Quartier(n) am Flughafen über Aengevelt, die im Ex-klusivauftrag der Grund-stückseigentümer, vertreten durch Rechtsanwalt Fried-rich W. Metzeler und Partner Dr. Wolf von der Fecht, handeln. Die Timag plant ein Büroprojekt mit rd. 10.000 qm Nutzfläche Parkhaus. Aenge-velt ist darüber hinaus mit der Vermarktung der Büroflächen beauftragt. Außerdem sind durch Ver-mittlung von Aengevelt auf dem Quartier(n) (155.000 qm) 2 weitere Grundstücke mit zusammen rd. 30.000 qm für weitere Projektentwicklun-gen optioniert worden: Auf einer Teilfläche von ca. 24.000 qm ist ein weiteres Büroprojekt vorgesehen, auf einem rd. 6.000 qm großen Grundstück eine Nahversor-gung und ein Betriebskinder-garten. Darüber hinaus führt Aenge-velt Verhandlungen mit ei-nem Projektentwickler über die Errichtung eines Hotels in der Nachbarschaft zum ICE-Bahnhof am Flughafen. Toronto: Northam Realty Advisors Limited erwirbt das Büro- und Geschäfts-haus “Bell Trinity Square” für rd. 300 Mio. Euro von Union Investment. UI hatte das 86.616 qm Nutz-fläche umfassende Objekt 2005 für ihre Offenen Immo-bilienfonds UniImmo: Global (65% der Anteile an der Ob-jektgesellschaft) und UniInstitutional European Real Estate (35%) erworben.

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Luxemburg: Die IVG Immo-bilien hat die Objektgesell-schaft Thomas SA für 20 Mio. Euro an ein Luxembur-ger Family Office verkauft. Die Gesellschaft hält eine voll vermietete Gewerbeimmobi-lie in der Rue Thomas Edison bei Luxemburg-Stadt mit ei-ner Nutzfläche von 5.700 qm. Das Gebäude ist vollständig an mehrere Nutzer vermietet. IVG wurde von Property Partners und Baker & Mc-Kenzie beraten.

Hamburg: Die DG HYP übernimmt die Finanzierung für den Neubau des Gesund-heitszentrums „Spectrum am UKE“ auf dem Gelände des Universitätsklinikums Ham-burg-Eppendorf (UKE). Kre-ditnehmer ist der Bauträger Sontowski & Partner Group. Das Investitionsvolu-men beträgt 37 Mio. Euro. Davon stellt die DG HYP 24 Mio. Euro zur Finanzierung bereit. Auf dem Gelände des UKE realisiert die S&P Group den Neubau des Gesundheits-zentrums, das auf einer Nutz-fläche von 11.800 qm ent-steht.

München: WealthCap konn-te im 1. Halbjahr aus Private-Equity-Fonds rd. 29 Mio. Eu-ro an die Anleger ausschüt-ten. Ein positives Umfeld für Unternehmensverkäufe bot insbesondere das abgelaufe-ne 2. Quartal in dem Unter-nehmen im Wert von mehr als 77 Mrd. Dollar veräußert wurden.

lenländern wie Brasilien, China und Indien kompensiert. Der weltweiten Bankbranche blase nach wie vor ein scharfer Wind ins Gesicht. Neue Bank-Formate eröffnen ebenso wie neue Technologien vielfältige Optionen.

Als wichtigste Vorschläge erarbeitete JLL die Notwendigkeit einer zunehmen-den „Multi-Channel"-Fokussierung im Privatkundengeschäft. Banken müssten am richtigen Ort im richtigen Ausmaß präsent sein und Möglichkeiten des Mobil- und Internetbanking nutzen. Eine stärkere Kundensegmentierung habe festzulegen, welche Leistungen wem, wo und in welcher Form angeboten würden. Das Angebot experimenteller „High-Tech-Filialen“ mit 24-stündiger Erreichbarkeit und kundengerechter Umgebung müsse erhöht werden. Grö-ßeres Augenmerk sei auf die IT-Anforderungen erhöhter Volumina des Online-und Mobil-Bereichs zu richten. Den Grund für die notwendige Schrumpfung sieht JLL darin, dass histo-risch gesehen ein großes Filialnetz der einzige Vertriebs- und Serviceweg einer Privatkun-denbank war. Der rasante Aufstieg von Telefon-, Online- und schließlich Mobilbanking führt zu Veränderungen. Die Studie mache deutlich, dass die meisten entwickelten Märkte in Amerika und Europa mit Banken überbesetzt seien. Überdimensionierte Filialnetze würden nicht über Nacht verschwinden. Dem können wir nur zustimmen. Den Aspekt des „Overbanked“ speziell für Deutschland lernten wir im Studium in den 70ern, lange vor der Entwicklung heutiger Kommunikationstechnologien. (WR)

Grundstücksmarktbericht 2011 - Berliner weiter im Höhenflug

Zahlen der Verkäufe und Umsätze steigen deutlich weiter, im Osten steigen die Preise ungebrochen

Karin Krentz

Was bereits im Herbst 2011 abzusehen war (siehe Der Immobilienbrief Nr. 255) ist nun amt-lich: Der Berliner Immobilienmarkt ist seit 2010 nachhaltig stark belebt. Für Wirtschaft aber auch für Private ist Berlin ein interessanter Markt, in dem Investitionen als lohnend angese-hen werden. Das teilt der Gutachterausschuss (GA) für Grundstückswerte in Berlin in seinem Marktbericht 2011/2012 mit.

Das Jahr 2011 ergab ein deutliches Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr 2010 – das allein schon glänzte. Nun also noch mehr: Die Anzahl der Kauffälle stieg von 27.186 um insgesamt 20% auf 32.672 Kauffälle an, bei gleichzeitiger Steigerung des Geldumsatzes um 28% auf 1,1 Mrd. Euro. Nach Anzahl der Kauffälle ist 2011 das dritte Spitzenjahr seit der Wende (mit 1998 und 2006).

In den Innenstadtbezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Tempelhof-Schöneberg dominierten wieder Verkäufe von Wohnungs- und Teilei-gentum mit Anteilen von über 80%. Bezogen auf alle 32.672 Kauffälle entfiel nahezu jeder siebente Kauf auf die Bezirke Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf. Nur jede dreißigste Übereignung erfolgte im Bezirk Lichtenberg.

Teilmarkt unbebaute Grundstücke

• Moderater Preisanstieg im Bereich der individuellen Bauweise

• Anhaltender Preisdruck auf innerstädtische Grundstücke bei Eignung für Eigen-tumsmaßnahmen

• Preisstabilität im Bereich der kerngebietstypischen Nutzung

• Gewerbegrundstücke auch weiterhin kaum nachgefragt

Teilmarkt bebaute Grundstücke

News

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HandbucH für GescHlos sene fonds 2012

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Die mittlerweile neunte Auflage des Jahrbuchs „BeteiligungsKompass 2012 - Handbuch für geschlossene Fonds“ gibt Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellungen, sich im Beteiligungsmarkt zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassendes Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beratern, Investoren und Anlegern.

Nach dem erneuten Rückschlag 2011 im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen die Zeichen für das Vertriebsjahr 2012 wieder auf Schadensbegrenzung. Die zentralen Marktstatistiken von Feri EuroRating Services AG sowie vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. weisen erhebliche Unterschiede in den Zahlenerhebungen

auf. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten der unterschiedlichen Ergebnisse auf und interpretiert dabei den Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Daneben erfassen Marktinsider Trends und geben Ausblicke auf das Jahr 2012. Ein umfangreiches Adresswerk sowie eine Auflistung der im Jahr 2011 platzierten BaFin gestatteten Fonds runden den BeteiligungsKompass ab.

Das Jahrbuch kann im Buchhandel, bei Amazon.de oder direkt über die epk media GmbH & Co. KG formlos per E-Mail ([email protected]) oder mit beiliegendem Bestellformular per Post bzw. Fax zum Preis von 59,80 Euro bestellt werden.

Der Autor

Edmund Pelikan, Geschäftsführer der Landshuter Unternehmensberatung epk media GmbH &

Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders

investieren“.

Als Wirtschaftspublizist, Autor, Referent und Interviewpartner äußert sich Edmund Pelikan regel-

mäßig in verschiedenen Medien. In Anhörungen des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag

wurde er als Sachverständiger berufen. Ferner ist er Autor bundesweiter DIHK-Lehrskripten und ist

Gründer des Branchen-Business-Clubs „Deutsches BeteiligungsForum“.

Das seit Jahren bekannte und tagaktuelle Newsportal www.beteiligungsreport.de mit Nachrichten

rund um geschlossene Fonds wurde inzwischen um das Marktforschungsportal www.beteiligungs-

barometer.de erweitert. 2011 kam die App „epk kiosk“ im iTunes-Store hinzu, die kostenfrei zum

Download bereitsteht.

Zum Inhalt

Wie jedes Jahr werden im Februar und März die aktuellen Statistiken zum Beteiligungsmarkt ver-

öffentlicht. Im Jahr 2012 waren es die zwei zentralen Marktstudien von Feri EuroRating Services

AG und vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten

bei den doch erheblichen Unterschieden in der Zahlenerhebung auf und interpretiert dabei den

Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Neben dem Gesamtmarkt gibt Edmund Pelikan neben anderen Marktinsidern Trends und Ausblicke

für das Jahr 2012. Dazu gehören auch ein umfangreiches Adresswerk sowie Listen der im Jahr 2011

platzierten BaFin gestatteten Fonds.

Das Jahrbuch will Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellung geben, sich im Markt

der geschlossenen Fonds sicher zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassen-

des Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beteiligungsberatern und Investoren.

Ergänzt wird die Marktschau mit wichtigen Informationen in Form von Grafiken, Bildern und Bei-

spielen der dazugehörigen Basismärkte. Ein Muss für jeden, der im Beteiligungsmarkt engagiert ist!

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Page 27: Der Immobilienbrief Nr. 276

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Hiermit bestelle ich ___ Exemplar(e) BeteiligungsKompass 2012 zum Preis von EUR 59,80 (inklusive Versandkosten und MwSt.)

Der Autor

Edmund Pelikan, Geschäftsführer der Landshuter Unternehmensberatung epk media GmbH &

Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders

investieren“.

Als Wirtschaftspublizist, Autor, Referent und Interviewpartner äußert sich Edmund Pelikan regel-

mäßig in verschiedenen Medien. In Anhörungen des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag

wurde er als Sachverständiger berufen. Ferner ist er Autor bundesweiter DIHK-Lehrskripten und ist

Gründer des Branchen-Business-Clubs „Deutsches BeteiligungsForum“.

Das seit Jahren bekannte und tagaktuelle Newsportal www.beteiligungsreport.de mit Nachrichten

rund um geschlossene Fonds wurde inzwischen um das Marktforschungsportal www.beteiligungs-

barometer.de erweitert. 2011 kam die App „epk kiosk“ im iTunes-Store hinzu, die kostenfrei zum

Download bereitsteht.

Zum Inhalt

Wie jedes Jahr werden im Februar und März die aktuellen Statistiken zum Beteiligungsmarkt ver-

öffentlicht. Im Jahr 2012 waren es die zwei zentralen Marktstudien von Feri EuroRating Services

AG und vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten

bei den doch erheblichen Unterschieden in der Zahlenerhebung auf und interpretiert dabei den

Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Neben dem Gesamtmarkt gibt Edmund Pelikan neben anderen Marktinsidern Trends und Ausblicke

für das Jahr 2012. Dazu gehören auch ein umfangreiches Adresswerk sowie Listen der im Jahr 2011

platzierten BaFin gestatteten Fonds.

Das Jahrbuch will Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellung geben, sich im Markt

der geschlossenen Fonds sicher zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassen-

des Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beteiligungsberatern und Investoren.

Ergänzt wird die Marktschau mit wichtigen Informationen in Form von Grafiken, Bildern und Bei-

spielen der dazugehörigen Basismärkte. Ein Muss für jeden, der im Beteiligungsmarkt engagiert ist!

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Herausgeber: Edmund Pelikan

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Widerrufsrecht: Die Bestellung kann ich innerhalb der folgenden zwei Wochen ohne Begründung bei der epk media GmbH & Co. KG, Altstadt 296, 84028 Landshut schriftlich widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.

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9. Auflage (Mai 2012)

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Page 28: Der Immobilienbrief Nr. 276

NAI apollo group veröffentlicht Wohnmarktbericht 2011/2012

Berlin und NRW am beliebtesten Karin Krentz

Die NAI apollo group hat den Wohnimmobilienmarkt untersucht und zeigt im neuen 160-Seiten starken „Wohnmarktbericht Deutschland 2011/ 2012“ (Download unter: www.nai-apollo.de) sämtliche Aspekte auf, die für die aktuelle Situation, die vergan-genen Entwicklungen sowie die zukünftigen Erwartun-gen des Wohnimmobilienmarktes bedeutend sind.

Innerhalb des aktuellen Wohnmarktberichts sind u.a. elf große Wohnstandorte einer detaillierten Analyse unterzogen worden: Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart. Eine wesentliche Neuerung im Vergleich zum Vorjahresreport erfährt der Wohnmarktbericht 2011/2012 mit dem dynamischen Städ-te-Attraktivitäts-Ranking „StAR“, das die gegenwärtigen und zukünftigen Potenziale der 114 kreisfreien Städten untersucht.*

Großteil der Wohnportfoliotransaktionen in den Bun-desländern Berlin und NRW

Auf dem Markt für Wohnportfolios (> 30 Wohnein-heiten) sind wie in den Vorjahren Wohnimmobilienbestän-de insbesondere in den deutschen Metropolen und regio-nalen Ballungszentren gefragt. Berlin steht wie in den letz-ten zwei Jahren im Mittelpunkt des Investmentgesche-hens. Rund 23% der zuordnungsbaren Portfoliotransaktio-nen mit einem Investmentvolumen von rund 2 Mrd. Euro entfallen auf die Bundeshauptstadt. Darauf folgen die Städte Hamburg, München, Frankfurt, Düssel-dorf und Köln. „Bei Differenzierung nach Bundesländern entfällt mit 48% der Großteil der Transaktionen auf die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Berlin“, sagt Dr. Konrad Kanzler, Leiter Marktforschung bei der NAI apollo group.

Deutsche Investoren am stärksten vertreten

Deutsche Käufer stellen in der ersten Jahreshälfte 2012 mit einem Anteil von 85,7% an den Transaktionen bzw. 67,1% am Volumen die größte Investorengruppe dar. Dennoch spielen auch internationale Investoren weiterhin eine besondere Rolle. Wurden vor der Finanzkrise im Jahr 2007 noch 38,4% aller Portfoliotransaktionen von ausländi-schen Investoren getätigt, so sind es im Jahr 2011 noch 19,8%. Im ersten Halbjahr 2012 ist der Anteil weiter auf 14,3% gesunken. Dies macht allerdings 32,9% des Volu-mens bzw. 29,3% der gehandelten Wohneinheiten aus.

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28

• Allgemein leichter Preisanstieg bei Ein- und Zweifamili-enhäusern mit stärkeren Preissteigerungen in guten und sehr guten Wohnlagen; trotz anhaltender Angleichungs-tendenzen noch immer Wertunterschiede zwischen den Stadthälften

• Verstärkter Verkauf von Townhäusern mit anhaltender Preissteigerung

• Erneuter Zuwachs bei wohn- und Geschäftshäusern bei deutlich gestiegenem Geldumsatz in der Osthälfte der Stadt mit z-T. deutlichen Preissteigerungen

• Rückgang der Anzahl von Umwandlungsobjekten

Teilmarkt Wohn- und Teileigentum

• Weiterhin hohe Nachfrage nach hochpreisigen Eigen-tumswohnungen in Top-Lagen, einzelne Weiterverkäufe erreichen Spitzenwerte von rd. 13.000 Euro/qm Wohn-fläche.

• Anstieg der Weiterverkäufe von Stellplätzen/Garagen um rd.70% auf 1.557 Kauffälle.

Teilmarkt Neubegründung von Wohnungseigentum/Umwandlungen

• Mit insgesamt 7.794 neu begründetem Wohnungseigen-tum Anstieg um 22% gegenüber 2010

• Zahl der umgewandelten Mietwohnu ngen mit insge-samt 4.744 moderat über Vorjahres wert (5%)

• Im Wohnungseigentum neu erstellte Wohnungen mit insgesamt 3.050 stark angestiegen (66%)

Zwangsversteigerungen

• Mit insgesamt 828 gemeldeten Zwangsversteigerungs-beschlüssen weiterhin rückläufig

Paketverkäufe

• Die Zahl der Paketverkäufe ist annähernd unverändert geblieben. Die Zahl der hierbei veräußerten Objekte und die damit verbundene Geldmenge ist allerdings insbesondere bei Wohn- und Geschäftshäusern wieder deutlich gestiegen.

Ausblick 2012: Für das Jahr 2012 erwartet der GA auch weiterhin erhebliche Umsatzsteigerungen und eine anhal-tende Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern. Also: Es wird wohl wieder ein Spitzenjahr. □

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München/Vallendar: Die PAMERA Real Estate Part-ners GmbH unterstützt ab August die Juniorprofessur für Family Offices an der WHU - Otto Beisheim School of Management in Vallendar als Sponsor. Die Juniorprofessur ist die erste weltweit, die ausschließlich im Bereich Family Offices forscht. Sie ist am INTES Institut für Familienunter-nehmen an der WHU ange-siedelt.

Christoph Zapp, Geschäfts-führer der PAMERA Real Estate Partners GmbH, wird künftig dem Beirat der Junior-professur angehören. Zapp ist zugleich Gesellschafter der Zapp AG.

Bochum: Die EBZ Business School hat ihren Studien-gang B.A. Real Estate erfolg-reich ins Fernstudium über-tragen: Ab dem 10. Januar 2013 kann er als B.A. Real Estate (Distance Learning) in ganz Deutschland absolviert werden.

Prof. Dr. Rudolf Miller ist Prorektor der EBZ Business School und war zuvor an der Fern-Universität in Hagen tätig. Er hat die Entwicklung des neuen Studiengangs koordiniert.

Über Foren, Chats und natür-lich auch alle anderen übli-chen Kommunikationswege können die Studierenden jederzeit miteinander und mit der EBZ in Kontakt treten.

Unterscheidet man zwischen institutio-nellen und privaten Investoren entfallen 90,7% der Portfolio-transaktionsfälle auf institutionelle Inves-toren (2011: 80,3%). „Das Interesse Priva-ter hat allerdings nicht abgenommen. Vermögenss iche-rung, fehlende risiko-arme Anlagealterna-tiven, erhöhte Liqui-dität und langfristige Sicherung der der-zeitig niedrigen Zin-sen sind weiterhin zentrale Argumente für einen Immobilien-

kauf“, so Kanzler. Die Gründe für die leichte Bedeutungsabnahme privater Investoren sieht Kanzler stattdessen in einem angewachsenen Wettbewerb um kleinere Portfolios, aus dem Privatanleger häufiger als Verlierer hervorgehen. „Andere Privatinvestoren kaufen nicht im-mer unter Renditeaspekten, sondern eher einzelne Schmuckstücke”, so Kanzler.

Positive Prognose für das laufende Jahr

„Die Prognose für 2012 muss zum jetzigen Zeitpunkt positiv ausfallen. Nach sensa-tionellen 6,9 Mrd. Euro zur Jahresmitte, erwarten wir ein Jahresendergebnis von rund 10 Mrd. Euro“, so Kanzler, und weiter: „Das Interesse an Wohninvestments sowohl von instituti-oneller als auch privater Seite, jeweils mit hoher Liquidität ausgestattet, besteht fort. Auch die positiven Rahmenbedingungen mit u.a. günstigen Zinsbedingungen und stabiler konjunk-tureller Situation wer-den sich mittelfristig nicht verändern“. Zu den weiteren mögli-chen Mega-Trans-aktionen zählen die Immobilientochter der BayernLB (GBW mit rund 33.000 Wohneinheiten) so-wie die bundeseige-ne TLG (11.500 Einheiten). Neben diesen Großverkäu-fen wird auch der Handel mit kleinen und mittleren Woh-nungspaketen zu weiter hohen Trans-aktionsaktivitäten in 2012 beitragen.

Juniorprofessur

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

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Page 31: Der Immobilienbrief Nr. 276

München mit höchster Angebotsmiete …

Bei der Analyse von elf großen Wohnstandorten in Deutschland stellt sich die bayerische Landeshauptstadt München auf dem Mietwohnungsmarkt mit einer flächen-gewichteten durchschnittlichen Angebotsmiete von 13,10 Euro/qm nicht nur als der teuerste Wohnungsmarkt der untersuchten Städte in 2011 dar. Darüber hinaus haben hier die aufgerufenen Mieten (+5,6%) im Vergleich zum Vorjahr deutlich zulegen können. Ein noch stärkerer An-stieg konnte lediglich in Hamburg (+5,8% auf 11,00 €/qm) sowie in Berlin (+8,4% auf 7,75 €/qm) verzeichnet werden. Auf München folgt Stuttgart mit einer Veränderung von +5,3% auf nun 10,00 Euro/qm.

Im zweitteuersten Markt der untersuchten Städte, Frankfurt am Main (11,75 €/qm), fiel der Anstieg mit 2,2% hingegen vergleichsweise moderat aus. Keine Verände-rung verzeichnet Köln, wo die aufgerufene Durchschnitts-miete unverändert 8,85 Euro/qm beträgt. In allen weiteren analysierten Städten sind die Angebotsmieten weiter leicht angestiegen (Düsseldorf (+1,1% auf 9,35 €/qm), Dresden (+2,5% auf 6,15 €/qm), Leipzig (+1,0% auf 5,10 Euro/qm), Essen (+1,7% auf 6,10 Euro/qm) und Dortmund (+2,7% auf 5,70 Euro/qm).

und höchsten Preisen für Eigentumswohnungen

Auch auf dem Markt für Eigentumswohnungen besetzt München mit einem flächengewichteten durch-schnittlichen Angebotskaufpreis von 4.300 Euro/qm ein-deutig die Spitzenposition im Jahr 2011. Dieser hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 12,9% gesteigert. Eine ähnlich positive Entwicklung vollzogen die Angebotspreise in Hamburg (+10,5% auf 3.380 Euro/qm), Frankfurt (+10,5% auf 3.370 Euro/qm), Düsseldorf (+10,5% auf 2.640 Euro/qm) und Berlin (+11,5% auf 2.430 Euro/qm). Bis auf Stuttgart (+6,0% auf 2.640 Euro/qm) übersteigt damit bei allen TOP-6-Städten die Steigerungsrate die 10%-Marke. Während Dresden (1.780 Euro/qm) mit +9,2 Prozent lediglich knapp an dieser scheitert, fallen die Zu-wächse in Köln (+5,2% auf 2.240 Euro/qm) und Leipzig (+3,5% auf 1.460 Euro/qm) zwar immer noch deutlich posi-tiv, im Vergleich aber eher moderat aus. In Essen (-0,7% auf 1.420 Euro/qm) und Dortmund (-0,7% auf 1.330 Euro/qm) sind die Preise hingegen nahezu auf Vorjahresniveau stagniert.

Neu: Das Städte-Attraktivitäts-Ranking als dynami-sches Bewertungssystem

Das neue, von der NAI apollo group entwickelte Städte-Attraktivitäts-Ranking („StAR“) enthält neben den üblichen wirtschaftlichen und soziodemografischen Indika-toren wie Einwohner, Haushaltszahl, Kaufkraft oder Ar-beitslosigkeit eine Vielzahl wohnwirtschaftlicher Aspekte, wie z. B. Leerstand, Wohnungsneubaubedarf oder Preis-

entwicklung. Gleichzeitig wurde eine neue Form der Ge-wichtung eingeführt, die ein dynamisches Bewertungssys-tem der insgesamt 24 verwendeten Indikatoren zulässt.

„Die Ist-Situation findet in StAR ebenso Beach-tung wie die Veränderungen der wichtigsten Parameter während der letzten ein bis drei Jahre sowie prognostizier-te Entwicklungen in der Zukunft“, sagt Kanzler. So können Stärken sowie Schwächen im direkten Vergleich zu ande-ren Standorten und getrennt nach Status Quo, Marktent-wicklung und Gesamtbeurteilung ermittelt werden. Das Ergebnis bei statistisch optimaler Gewichtung: „In der Re-gel sind es die hohe Kaufkraft, die niedrige Arbeitslosigkeit sowie die hohe und wachsende Einwohner- und/oder Haushaltszahl, die zu den Ergebnissen der Gewinnerstäd-te führen. Wirtschaftliche Prosperität bringt Imagegewinn sowie Zuwanderung, mit der Folge, dass Wohnraum knapp wird und Mieten sowie Kaufpreise steigen“, so Kanzler. □

Kommentar

Wieviel Schulden sind vertretbar? Von Oliver Porr, Geschäftsführer LHI Leasing GmbH

Der deutsche Gesetzgeber ist in der vorliegenden Frage-stellung flexibel. Für den europäischen Rettungsschirm darf es gern etwas mehr sein, aber bei der Umsetzung der AIFM-Richtlinie in nationales Recht nimmt er es genau: Maximal 30% Fremdkapital sieht der aktuelle Diskussions-entwurf in Zukunft für geschlossene Fonds vor.

Das finden Sie zu pauschal? So genau kann man das nicht sa-gen? Das hängt vom Einzelfall ab? Für ge-schlossene Fonds sollen derart feinsinnige Ein-wände in Zukunft nicht mehr gelten. Nach aktu-ellem Planungsstand dürfen ab Inkrafttreten des neuen „Kapital-anlagengesetz-buchs (KAGB)“ nur noch ge-schlossene Fonds mit einem Eigenkapitalanteil von mindestens 70% an Privatan-leger vertrieben werden. Wer oder was wie lange finanziert wird, scheint dabei vollkommen unerheblich zu sein. Selt-sam nur, dass professionelle Kreditgeber das in aller Re-gel ganz anders sehen. Sie machen sowohl die Belei-hungsgrenze als auch die Kreditkonditionen von spezifi-schen Eigenschaften des Beleihungsobjekts und des Kre-ditnehmers abhängig und versuchen damit, der individuel-

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Berlin/Hoevelaken: Für rd. 54 Mio. Euro hat Bouwfonds REIM 6 Parkhäuser in den Niederlanden erworben und wird die Objekte in den ge-schlossenen Immobilienfonds Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I GmbH & Co. KG einbringen. Mit dem nie-derländischen Parkhaus-betreiber Q-Park konnten für alle 6 Häuser neue indexierte Mietverträge über 45 Jahre abgeschlossen werden. Das Gesamtinvestitionsvolu-men beträgt 64.300.000 Eu-ro, Anleger können sich ab 10.000 Euro zzgl. 5% Agio beteiligen. Die prognostizierte Fondslaufzeit liegt bei ca. 11,5 Jahren. Die prognosti-zierten Auszahlungen betra-gen 5,75% p.a., der prognos-tizierte Gesamtkapitalrück-fluss 188% vor Steuern.

Hamburg: Hesse Newman Capital AG hat mit dem Classic Value 7 erstmals einen Immobilienportfolio-fonds als Kurzläufer entwi-ckelt. Die Anleger investieren indirekt in bis zu 100 Immobi-lien - breit diversifiziert über Büro-, Einzelhandels- und Wohnimmobilien mit Schwer-punkt auf Deutschland. Der Fonds ist als Genussrecht aufgelegt, das mit 7% p.a. vor Steuern verzinst ist. Die Anlagedauer ist mit voraus-sichtlich fünf Jahren nach Abschluss der Platzierung überschaubar. Die Verzin-sung erfolgt direkt nach Zeichnung - ab dem der Ein-zahlung folgenden Monat. Anleger ab 10.000 Euro Min-desteinlage zzgl. 3% Agio zeichnen.

len Risikoexposition eines konkreten Investitionsobjekts gerecht zu werden. Bei Immobilien gehören zu den entsprechenden Kriterien beispielsweise der Standort, die Lage, die Bau-ausführung, die Anzahl und die Restlaufzeiten der Mietverträge, die Bonität der Mieter und eine Vielzahl weiterer Beurteilungsparameter.

Ausschlaggebend für die Angemessenheit einer Kreditfinanzierung ist grundsätzlich immer deren wirtschaftliche Rechtfertigung. Der vertretbaren Fremdkapitalquote müssen Cash-Flow-Ströme gegenüberstehen, deren Wahrscheinlichkeit hinreichend gesichert er-scheint. Deshalb findet heute beispielsweise kaum jemand etwas dabei, wenn ein Woh-nungskäufer eine (vermietete) Eigentumswohnung zu 50 und mehr Prozent fremdfinanziert. Derselbe Privatinvestor soll jedoch ab kommendem Jahr, so will es der Gesetzgeber, bei-spielsweise keinen Solarfonds mit einer marktüblichen Fremdkapitalquote in einer Größen-ordnung von drei Viertel der Gesamtinvestition mehr zeichnen dürfen. Dabei bieten diese Assets, dank der Einnahmensicherheit durch das Erneuerbare Energien Gesetz, die bewähr-te Technik und verlässliche Ertragsprognosen, eine langfristige Stabilität der Cash Flows, die ihresgleichen sucht. Insbesondere dann, wenn während der Förderungsdauer die Darlehen vollständig zurückgeführt werden, ist die Fremdfinanzierung nicht per se zu beanstanden.

Ähnliche Überlegungen gelten für Geschlossene Immobilienfonds. Weshalb soll die Fremdfinanzierung eines Investments in einem Fonds, in welchem der Investor regelmäßig nur einen vier- bis fünfstelligen Betrag anlegt, strenger limitiert sein, als die Beleihung einer Eigentumswohnung mit einem persönlichen Engagement im höheren fünfstelligen Bereich? Deshalb ist in den nächsten Monaten eine intensive Diskussion um die Sinnhaftigkeit globa-ler versus assetspezifischer Leverage-Beschränkungen zu führen. Pauschale Regelungen wie derzeit angedacht, werden dem grundsätzlich lobenswerten Zweck der Gesetzesinitiati-ve, der Verbesserung des Anlegerschutzes, jedenfalls nicht zwingend gerecht. Denn eine angemessene Fremdfinanzierung ermöglicht Eigenkapitalengagements in reduzierter Höhe und hilft dem Anleger insoweit, sein Portfolio zu diversifizieren. □

Katastrophe abgesagt, Geld verlieren die Anleger trotzdem

Wen überrascht es eigentlich, wenn Griechenland pleite geht? Edmund Pelikan

Die Medien überschlagen sich, über die Anzeichen zu berichten, Griechenland sei endgültig bankrott. Surprise! Aber wen überrascht diese Erkenntnis eigentlich? Jetzt gilt es, die Wahrheit zu sagen. Das ist zwar nicht unbedingt die Strategie, Wahlen zu gewinnen, aber das Anlegervertrauen.

Noch einmal in aller Kürze: Griechenland hat sich in den Euro geschummelt, Rot-Grün unter Schröder und Eichel haben alle Augen zugedrückt, aus politischen Gründen. Danach hat Griechenland eine Schuldenorgie sondergleichen durch die neu gewonnene Freiheit niedriger Zinsen veranstaltet und Wahlgeschenke verteilt. Alles unter den Augen der EZB, der Europäischen Kommission und der Regierungen. Zu diesem Zeitpunkt ist das in Deutschland schon die große schwarz-rote Koalition mit Merkel und Steinbrück. Es folgen die ersten Anzeichen der Krise 2008 und 2009, und man sah sich als schwarz-gelbe Retter im Tandem Merkel-Schäuble. Schließlich kaufte die EZB im großen Stile die Ramschanlei-hen des Club Med zur Stabilisierung des Systems. 2012 nun der Schuldenschnitt Griechen-lands und immer weitere Hilfspakete für ein bereits seit Jahren bankrottes Griechenland.

Ein Land, eine Bank und jede Firma, aber auch jeder Zuschussempfänger werden nie den Turnaround und die Eigenverantwortlichkeit schaffen, wenn die Verantwortlichen sich sicher sein können, dass sie immer wieder „fresh money“ bekommen. Aber diese einfa-che schwäbische Binsenweisheit ist nicht politisch opportun. In politischen Hintergrundge-

Vertriebsstart

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 32

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sprächen erfährt man seit rund einem Jahr, dass Griechenland nicht mehr zu halten ist. Es will nur keiner sagen. Wenn Philipp Rösler im Sommerinterview nun erklärte, dass ein Aus-scheiden Griechenlands nun „den Schrecken verloren hätte“, war das bereits eine politische vorbereitende Maßnahme.

Wirtschaftlich war es, auch wenn manche Ökonomen das anders sehen mögen, nie sinnvoll, Griechenlands ökonomisches Sterben zu verlängern. Politisch wollte man dem Ko-mapatienten aus einer falsch verstandenen Art von hippokratischem Eid die lebenserhalten-den Geräte nicht abschalten. Das mag aus machtpolitischem Kalkül nachvollziehbar sein.

Jetzt gilt es, den Anlegern die Wahrheit zu sagen und damit Anlegervertrauen zurückzugewinnen: Deutsche Steuerzahler werden über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, für das Griechenlandabenteuer eine Solidaritätsabgabe fest einplanen müssen. Denn Deutschland ist im Hintergrund überall als Großzahler – oder sollte man besser Groß-spender sagen – dabei. Die offen deklarierten Bürgschaf-ten und Zahlungen sind nur die halbe Wahrheit – Deutschland überweist an den IWF, an die EMS, an die EZB, an die Weltbank. Den Sparern wird nicht nur über Monate, sondern voraussichtlich für einige Jahren eine Nullzins- oder Negativzinsperiode bevorstehen. Und es werden immer weitere Belastungen auf sie zukommen. Der Staat wird alle Register ziehen, um durch gesetzliche und regulatorische Maßnahmen seine Geldquellen zu erhalten. So müssen zum Beispiel Versicherungen zukünftig schwerpunktmäßig die unin-teressanten Niedrigzinsanleihen der Staaten kaufen. Zwangsanleihen – ob rückzahlbar oder nicht – wurden ebenso schon thematisiert.

Schwierig ist, welche Anlagestrategie die richtige Antwort darauf ist: Ich bewundere immer die Medien, die eine ganz klare Aussage für bestimmte Produkte treffen. Wissen, was richtig war, wird man es aber erst im Nachhinein. Deshalb stehen im Vordergrund zwei Ideen: Streuung und Antizyklik. Aber auch hier gilt es aufzupassen. Wenn man Immobilien nimmt, sollte man Immobilienhandel dem Langfristinvestment vorzie-hen, eher Mittelzentren wie Metropolen, eher Wohnen wie Büro. Trotzdem gibt es für alle gerade bevorzugten Bereiche Negativbeispiele, bei denen man sagen müsste: Mach das bloß nicht. Ebenso sieht es bei Rohstoffen aus. Gold und Silber gehören in jedes Portfolio, sicher Physisches vor Ideellem. Aber in Krisenzeiten wird der Anleger vom Goldbarren nicht abbeißen können. Zusammenfassend ist zu betonen, dass der Anteil von reellen Sachwerten im Portfolio entscheidend für eine gewisse Portfoliostabilität ist. Dies ergänzt auch die Strate-gie Aktien vor Anleihen.

Wer als deutscher Anleger seine liebgewonnenen Staatsanleihen als Sicherheitspa-piere sieht, sollte mit seinen Gedanken in den März 2012 im Rahmen des griechischen Schul-denschnitts schweifen. Hier wird er erkennen, dass es sich um eine trügerische Sicherheit handelt. Eine Siemensaktie hat schon so manche (Welt-) Wirtschaftskrise in den letzten 100 Jahren überstanden, die deutschen Währungen in diesem Zeitraum nicht.

Ist das schlimm? Anleger werden streckenweise Geld verlieren, das ist sicher. Und zwar deutlich weniger durch vermeintliche Negativprodukte wie geschlossene Fonds oder Aktien, sondern durch festverzinsliche Anleihen, Staatspapiere und Festgelder. Vielleicht nicht so sehr offensichtlich, sondern größtenteils heimlich und subtil allein schon durch feh-lenden Inflationsausgleich. Sogar Immobilienwerte können durch Gesetze wie das Lastenaus-gleichsgesetz von 1952 vom Staat abgeschöpft werden. Dass es trotz dieser Situation Licht-blicke gibt, zeigt ein Projekt des Verlages Fuchsbriefe. Hier wurde die Performance von 90 Vermögensverwaltern unter die Lupe genommen. 33 davon schafften ein positives Ergebnis, fünf von ihnen - darunter Wergen & Partner Vermögensverwaltung sowie Flossbach von Storch - sogar über fünf Prozent und damit deutlich mehr als einen Vermögenserhalt trotz des schwierigen Marktumfeldes. ►

Bochum: Die EBZ Busi-ness School hebt einen be-rufsbegleitenden, interdis-ziplinären Masterstudiengang aus der Taufe.

Die Hochschule wird zum Herbst 2012 den ersten Mas-terstudiengang Projektent-wicklung für Bewerber öffnen. Viersemestrig und nah an den Anforderungen der beruf-lichen Realität werden dann sowohl Ökonomen als auch Ingenieure und Architekten lernen, wie sie interdisziplinär denken und agieren können. Für die Erschaffung des neu-en Studiengangs konnte die EBZ Business School Prof. Wolfgang Krenz gewinnen. Krenz, der lange Jahre an der Hochschule Bochum Architektur lehrte, ist auch als selbstständiger Architekt tätig.

„In den Beständen der Woh-nungsunternehmen befindet sich noch immer ein giganti-scher Anteil von Objekten aus den 50er, 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts“, erläutert Stu-diengangsleiter Krenz. „Sie zukunftsgerecht zu moderni-sieren oder – wo das nicht mehr möglich ist – abzurei-ßen und zu ersetzen, ist eine enorme Aufgabe, insbeson-dere angesichts der augen-blicklichen Diskussion um Energieeffizienz, CO²-Einsparungen und demografi-schen Wandel. Mit unserem neuen Masterstudiengang wollen wir der Wohnungswirt-schaft eine Möglichkeit ge-ben, sich mit neuen Fachkräf-ten auszustatten, die diese Aufgabe wirtschaftlich durch-dacht lösen können.“

Neuer Master of Science

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 33

Page 34: Der Immobilienbrief Nr. 276

Der österreichische Wirtschaftsquerdenker Roland Ponholzer entwickelte gerade ein Kapitalerhaltprodukt als Private Placement, wie derzeit bei Mehrgenerationeninvestoren üblich. Eine Mischung aus physischem Gold und Grundstücken in Kanada. Andere Häuser wie Catella Real Estate gemeinsam mit der Neuen Vermögen setzen zum Beispiel auf Wald- und Forstflächen. Allen ist gemeinsam, sich positiv und antizyklisch gegen den Markttrend zu stellen. So gewinnt man Anlegervertrauen zurück und erhält Vermögen.

Deshalb wird die angekündigte Katastrophe im medialen Blätterwald verbleiben. Der Staat wird versuchen, sich so viel Geld wie möglich vom Steuerzahler zu holen. Regie-rungsverantwortliche Politiker sehen dies wohl als staatliche Aufgabe, denn sparen wird man wegen der anstehenden Wahlen eh nicht. Die Steuerzahler haben aber dagegen das Recht, jegliche legale Möglichkeit auszunutzen, um dies zu verhindern. Durch Abwahl der Politiker, durch Nutzung legaler Steuersparmöglichkeiten oder durch Protest gegen sinnlee-re Gesetzesvorhaben. Warum Proteste, werden sich manche jetzt fragen. Jean-Paul Jun-cker, heute Eurogruppenchef, erläuterte 1999 in einem Spiegel-Interview (Der SPIEGEL 52/1999 – S. 136) eindrucksvoll das Wesen der Politik:

Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.

Deshalb gehören lautstarke Proteste und großes Geschrei der Bürger und der Lobbyisten dazu. Es ist Teil des Spiels. Und wenn es nur dazu dient, den Politikern begreif-lich zu machen, dass man es verstanden hat – entweder inhaltlich oder zumindest das Prin-zip der Politik! □

Im Gespräch…

„Wer würde heute noch eine Videothek aufmachen?“

Die Bedeutung von Zielgruppen „Wer seinen Wohnungsbestand strategisch entwickeln will, muss wissen, wer künftig wie zu welchem Preis wohnen will“, das sagt Bettina Harms, geschäftsführende Gesellschafterin der Hamburger Beratungsgesellschaft ANALYSE & KONZEPTE. Und die Empfehlung gelte keineswegs nur für Wohnungsunternehmen, die sich in Mieter-märkten behaupten müssen, so Harms. Wie sich zukünftig interessante Kundengruppen identifizieren lassen und welche Konsequenzen sich aus der Marktanalyse für die Bestandsentwicklung ergeben, ist Gegenstand der BBA-Fachtagung „Zielgruppenspezifische Bestandsentwicklung: Irrwege und Perspektiven für die Wohnungs-wirtschaft“, die am 10. September in Berlin stattfindet.

Der Immobilienbrief sprach mit Bettina Harms über Zielgruppenanalysen in der Wohnungs-wirtschaft.

„Der Immobilienbrief“: Frau Harms, allenthalben wird über Zielgruppen gesprochen – auch in der Wohnungswirtschaft. Ist dieses Thema allmählich nicht ein wenig ausge-reizt?

Bettina Harms: Nein, denn die Auseinandersetzung mit Zielgruppen ist für die strategische Entwicklung eines Unternehmens, das ein Produkt am Markt anbieten will, von grundsätzli-cher Bedeutung. Für die Wohnungswirtschaft wird dieses Thema in Zukunft sogar noch an Bedeutung gewinnen. ►

NR. 261 I 01. KW I 06.01.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 34

München: Eine Kapitalanla-gegesellschaft erwirbt die Donnersberger Höfe aus dem Joint Venture STRABAG Real Estate GmbH und PDI Property Development In-vestors GmbH über BNPPRE. Der Käufer plat-ziert die beiden Bauabschnit-te Donnersberger Höfe West und Ost in zwei Spezialfonds.

Düsseldorf: Mit dem Verkauf der letzten exklusiven Villen-grundstücke hat Aengevelt im Exklusivauftrag der Gar-tenstadt Reitzenstein GmbH alle verfügbaren Grundstücke auf dem Gelän-de an der Lenaustraße an Bauträger, Endinvestoren und private Bauherren ver-mittelt. Durch die Grund-stücksverkäufe wurde ein Gesamtkaufpreis von rd. 95 Mio. Euro erzielt. Auf dem rd. 160.000 qm gro-ßen Nettobauland entstehen rd. 350 Einfamilienhäuser, rd. 700 Wohnungen im Ge-schosswohnungsbau, ca. 700 Tiefgaragenstellplätze, ein Nahversorger sowie eine fünfzügige Kita. Der Verkauf dieser Objekte wird sich auf ein Transakti-onsvolumen von rd. 370 Mio. Euro summieren.

Frankfurt: Das Jahrbuch „BVI 2012. Daten, Fakten, Perspektiven“ liefert einen Überblick über die wichtigs-ten Entwicklungen und Statis-tiken Investmentwirtschaft in Deutschland: Es kann kos-tenlos bestellt werden: www.bvi.de

Deals

News

Page 35: Der Immobilienbrief Nr. 276

„Der Immobilienbrief“: Warum?

Harms: Weil Zielgruppen die Ausrichtung bestimmen, wie sich ein Portfolio entwickeln kann bzw. entwickeln soll. Somit hat die Beschäftigung mit Zielgruppen einen signifi-kanten Einfluss auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Wohnungsunternehmens.

„Der Immobilienbrief“: Das klingt jetzt aber sehr abs-trakt.

Harms: Die Frage ist: Wie investiert man die zur Verfü-gung stehen Mittel am besten? Trifft man die Entscheidung ausschließlich auf der Basis des technischen Bedarfs oder schaut man sich darüber hinaus auch noch an, was am Markt von wem tatsächlich nachgefragt wird? Wenn man diesen Aspekt in diesen Entscheidungsprozess einbezieht, dann ergeben sich unter Umständen ganz andere Entwick-lungsbedarfe für das Portfolio. Alle Information, die Aus-kunft darüber geben, was der Kunde bzw. Mieter will, sind für eine systemische Bestandsentwicklung wichtig. Und dafür muss man wissen, was die konkreten Wohnwünsche sind und wie die Mietzahlungsbereitschaft ist. Wer am Markt vorbei investiert, riskiert auf die Dauer Leerstand. Anders ausgedrückt: Wer würde heute noch eine Video-thek aufmachen?

„Der Immobilienbrief“: Wenn von Zielgruppen gespro-chen wird, fallen häufig Begriffe wie Best Ager, Silver Generation, Hedonisten, DINKS, etc. Welche Hinweise lassen sich daraus ableiten?

Harms: Das ist schon mal eine gute Basis, in denen einige Hinweise enthalten sind. Doch, um damit auch als Woh-nungswirtschaft etwas anfangen zu können, muss man sich genauer damit beschäftigen. Es ist ein Trugschluss anzunehmen, dass es sich jeweils um homogene Gruppen handelt. Beispielsweise sind bei den Älteren nicht alle an gehobenem Wohnen mit Serviceleistungen interessiert. Es gibt durchaus Senioren, die weder eine bodengleiche Du-sche haben wollen noch irgendwelche Hilfen, die ihnen den Alltag erleichtern – auch wenn man möglicherweise geneigt ist, auf den ersten Eindruck genau das per se von ihnen zu erwarten. Man kann eben nicht alle Best Ager über einen Kamm scheren, denn es gibt innerhalb dieser Gruppe divergierende Wohnwünsche, unterschiedliche Einkommensverhältnisse usw.. Das gilt im Übrigen genau-so für jede andere Typologie. Die Aufgabenstellung lautet, herauszufinden, wer ähnliche Anforderungen an das Pro-dukt Wohnen stellt und welche Gemeinsamkeiten es dar-über hinaus noch gibt. Um seinen Bestand wirtschaftlich zu entwickeln, braucht man Informationen, die sich aufs Handeln im Wohnen auch konkret anwenden lassen. Mit einer Fokussierung auf Typologien kommt man da nicht sehr weit.

„Der Immobilienbrief“: Ihre Aussage lässt sich be-stimmt noch etwas konkretisieren ...

Harms: Die Wohnungswirtschaft braucht ein neues Ver-ständnis davon, was Informationen für die Unternehmens-entwicklung leisten können. Es gibt Bestandhalter, die sich bereits intensiv damit auseinandersetzen, wie sich ihr Markt zukünftig entwickelt und dabei festgestellt haben, dass sie immer nur eine bestimmte Zielgruppe anziehen, andere, durchaus interessante Zielgruppen aber nicht er-reichen. Wenn man das für sich herausgefunden hat, geht es in einem nächsten Schritt darum, sich zu überlegen, wie man sich diese Wunschzielgruppe trotzdem erschließen kann und was man dafür tun muss, um von diesen wahr-genommen zu werden. Nicht selten hat das zur Folge, dass nicht nur die Werbe- und Kommunikationsstrategien, sondern auch die Unternehmensprozesse neu justiert wer-den müssen.

„Der Immobilienbrief“: Für welche Unternehmen sind diese strategischen Überlegungen relevant? Gilt das nur für Mietermärkte?

Harms: Keineswegs! Jeder, der sein Unternehmen fit für die Zukunft machen will, muss sich über seine Kunden Gedanken machen. Nicht wenige Wohnungsunternehmen haben noch einen hohen Anteil Erstmieter. Der wird sich in den nächsten Jahren allerdings sukzessive verkleinern. Um den Bestand systematisch zu entwickeln und auf neue Kundengruppen auszurichten, muss man wissen, wie sich der Markt zukünftig entwickeln wird. Es gibt Wohnungsun-ternehmen, denen es wirtschaftlich sehr gut geht, und die diese Phase jetzt dazu nutzen, sich auf schwierige Zeiten einzustellen. Diese Unternehmen vertreten den Stand-punkt, dass es fahrlässig wäre, das nicht zu tun.

„Der Immobilienbrief“: Wie findet man nun heraus, was relevante Zielgruppen sind bzw. zukünftig sein werden?

Harms: Dafür stehen verschiedene Analyse-Instrumente zur Verfügung, wodurch wir unter anderem fundierte Ant-worten auf folgende Fragen erhalten: Was wollen die Mie-ter? Und wer kommt als (Neu-)Kunde in Betracht? Verein-facht ausgedrückt: Mit unseren Systemen können wir Ziel-gruppen nach den Anforderungen an das Produkt Wohnen sortieren. Wichtig ist, dass wir keinen Modellkoffer aufma-chen, sondern Instrumente entwickelt haben, mit denen wir Unternehmen die Informationen an die Hand geben, die sie benötigen, um ihren Bestand wirtschaftlich zu entwi-ckeln bzw. um damit konkret arbeiten zu können – und zwar bereichsübergreifend. Denn die Mitarbeiter aus der technischen Abteilung müssen damit genauso umgehen können, wie die Kollegen aus der Bestandsverwaltung und Vermietung. □

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Shoppen in Anatolien

Aktuelle Entwicklungen auf dem Shopping-Markt der Türkei

Carsten Probst, geschäftsführender Gesellschafter von Prime Development

Kaum ein Land in Europa wandelt sich derzeit so schnell wie die Türkei. Das Land am Bosporus setzt mit seinem hohen Wirtschaftswachstum, den gesunden Staatsfinanzen und einer starken Konsumnachfrage neue Impulse. Deshalb steht die Türkei seit Jahren im Fokus internationaler Immobilienanleger.

Die türkische Volkswirtschaft hat bisher ihre Wirtschaftskraft alle sieben bis neun Jahre verdoppelt. Gegenwärtig belegt das türkische Bruttosozialprodukt gemeinsam mit Holland bereits Platz 6 in Europa und weltweit Platz 17. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs zwischen 2001 und 2011 im Schnitt um nominal 11,6% p.a. (Quelle: IMF). Für das Jahr 2012 wird ein Wachstum von 4% - 5% prognostiziert.

Gesunde Volkswirtschaft

Anders als in vielen westlichen und asiatischen Ländern lag die Staatsverschuldung der Türkei in 2011 gerade einmal bei rund 40% des BIP und damit weit entfernt von den über 80% Verschuldung in Deutschland oder gar der Situation in Griechenland und Italien. Auch die Arbeitslosenzahl für 2011 ist laut dem türkischen Amt für Statistik (Turkstat) mit 8,8%, nach 11,3% im Jahr 2010, auf einem positiven Weg. Seit 2001 ist die Inflation durch eine effektive Geldpolitik der türkischen Notenbank erfolgreich von jährlich über 50% auf unter 8% gesunken. Das Länderrisiko wird von führenden Ratingagenturen derzeit mit BB bis BB+ geführt und liegt damit nur eine

Stufe unter “Investmentgrade”. Der Bankensektor, von der Krise 2008/2009 kaum betroffen, ist hochliquide und erwirtschaftete selbst in der Finanzkrise Gewinne im zweistelligen Milliardenbereich.

Türkei hat bereits 12 Millionenstädte

Mit derzeit rund 75 Mio. Einwohnern stellt die Türkei Europas zweitgrößte Bevölkerung nach Deutschland. Bei einer Wachstumsrate von jährlich rund 1% wird die Türkei bereits bis 2020 Deutschland als bevölkerungsreichstes Land Europas mit 81 Mio. Einwohnern ablösen. Dabei konzentriert sich das Wachstum insbesondere auf die Städte. So haben bereits 12 Städte der Türkei mehr als 1 Mio. Einwohner.

Bevölkerung ist jung und konsumhungrig

Das Durchschnittsalter liegt in der Türkei bei 28,5 Jahren. Mit einer derart gesunden Bevölkerungspyramide und einem kaum zu stillenden Konsumhunger ist die gesamte Türkei das führende Expansionsland für den gut entwickelten Einzelhandel in Europa. Diese starke Konsumnachfrage trifft aber lediglich auf Kleinstflächen in den Innenstädten der Türkei, die für einen modernen Einzelhandel mit gutem Ladenbau sowie einem breiten und tiefen Sortiment nicht geeignet sind. Ausreichend große Flächen bieten Shopping Center, deren Mietermix langfristig „atmet“ und sich den jeweils aktuellen Entwicklungen des Einzelhandels anpasst.

Kaufkraft steigt und steigt

Die für Einzelhandelsausgaben relevante Kaufkraft stieg von ca. 800 Euro pro Kopf im Jahr 2001 auf über 2.062 Euro pro Kopf im Jahr 2011 – Tendenz weiter steigend. Umsätze der Einzelhändler in Shopping Centern steigen nach wie vor ungebremst. Über umsatzgekoppelte Mieten profitiert ein Investor in Shopping Centern von diesem Wachstum – zusätzlich zur Mindestmiete.

Einzelhandel hat weiterhin Aufholbedarf

Derzeit besteht der Markt aus 294 Shopping Centern mit Mietflächen über 15.000 qm. Alleine fast 150 dieser Shopping Center befinden sich in den drei größten Städten Istanbul, Ankara und Izmir. Ein Kritikpunkt bezieht sich auf die Bestandsimmobilien: Die meisten sind für einen institutionellen Investor nicht tauglich, da zu viele Mängel wie beispielsweise Mängel in den Mietverträgen, die Überschreitung von Baurechtsvorgaben oder ungeregelte Eigentumsstrukturen bestehen. Auch die

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Flächengestaltung genügt nicht internationalen Anforderungen. Für auf internationalem Niveau geplante neue Shopping Center existieren hingegen erhebliche Marktchancen. Denn im Schnitt gibt es in der Türkei 94 qm Einzelhandelsmietfläche pro 1.000 Einwohner, während der EU Durschnitt bei 170 qm liegt.

Attraktives Umfeld für Immobilieninvestoren

Mietverträge haben eine Laufzeit von 5 oder 10 Jahren und können in Euro oder US-Dollar abgeschlossen und indexiert werden. Für die Türkei erwarten Experten als einziges Land in Europa in den kommenden Jahren stark

steigende Einzelhandelsumsätze (z.B. laut AYD in 2011: +9%). Besonders investorenfreundlich ist der türkische Rechtsrahmen: Es gelten im Wesentlichen seit 150 Jahren das Grundbuchrecht Deutschlands und das Obligationenrecht der Schweiz.

Einzelhandelsinvestitionen in der Türkei lohnen sich

Die Türkei ist gegenwärtig das einzige Land Europas, das hohe Wachstumsraten, einen soliden Rechtsrahmen, gesunde Staatsfinanzen und ein liquides Bankensystem vorweisen kann. Genau das schafft den gewünschten Hebel für überdurchschnittliche Erträge mit Investitionen im Einzelhandelsbereich. □

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Shopping Center in der Türkei

Kolumne

Immobilienunternehmen haben keine Zeit zu verschenken

Prof. Dr. Rudolf Miller, Prorektor für Studium, Lehre und Qualitätsmanagement an der EBZ Business

School

Alle predigen es ja: Die Deutschen werden weniger und sie werden älter, so dass die Zahl der Schulabgänger sinkt und der Altersdurchschnitt in den Unternehmen steigt. Nur weil aber die Bevölkerungszahl zurückgeht und mehr graue Häupter in den Büros zu sehen sind, kommen auf Immobilienunternehmen nicht weniger schwierige Aufga-ben zu. Der Bedarf an fähigem Personal wird durch die demografische Entwicklung keinesfalls sinken.

Das führt schon jetzt dazu, dass die guten Leute selbstbewusster werden. Je besser der akademische Ab-

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schluss, desto eher können sich Newcomer – und erst recht Fachkräfte mit Berufserfahrung – inzwischen den Arbeitgeber suchen, der ihren Entwicklungs- und Karriere-wünschen weitestgehend entgegen kommt. Der Arbeits-markt ist in vielen Regionen ausgeschöpft, und ein knap-pes Gut ist immer teuer.

Als Bildungsanbieter der Immobilienwirtschaft argumentiert man in dieser Lage wie folgt: Statt Arbeits-kräfte teuer einzukaufen sollten die Unternehmen besser selbst in die Herstellung einsteigen. Anders gesagt sollten sie, anstatt teure Akademiker zu rekrutieren, besser hung-rige Abiturienten rekrutieren und denen das Studium er-möglichen. Diese jungen Leute können noch geformt und entwickelt, ihr Kompetenzprofil kann noch genau auf die Bedürfnisse des Arbeitgebers zugeschnitten werden.

Als Prorektor der EBZ Business School führt man viele Gespräche über dieses Thema: Mit den Mitglie-dern des Hochschulrats – die in Verbänden und Unterneh-men tätig sind und genau wissen, welche Kompetenzen wirklich gebraucht werden – sowie mit vielen anderen Ge-schäftsführern, Vorständen und Entscheidungsträgern aus der Branche. Diese Gespräche zeigen: Einerseits wächst das Bewusstsein, dass branchenbezogene Studiengänge wie die unserer Hochschule bei der Personalrekrutierung und –Qualifizierung eine wichtige Rolle spielen, ständig. Andererseits haben Immobilienunternehmen ganz einfach keine Zeit zu verschenken, auch nicht um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter länger freizustellen als unbedingt nötig.

Da haben viele Unternehmen, die schon ihre Mit-arbeiterinnen/Mitarbeiter an die EBZ Business School schi-cken, den Wunsch geäußert, dass Freistellungszeiten so-wie Fahrtkosten weiter verringert werden. Verständlich ist das, denn gerade wer im Immobilienbereich projektbezo-gen arbeitet muss beruflich flexibel sein. Immer wieder berichten auch die Studierenden selbst von der Schwierig-keit, Präsenzphasen an der Business School mit den mo-mentanen Anforderungen am Arbeitsplatz konfliktfrei orga-nisieren zu können.

Um zukunftsorientierten Unternehmen und hoch motivierten Nachwuchskräften eine zeitgerechte Lösung für diese Probleme zu bieten, hat die Business School den Präsenzstudiengang Bachelor of Arts Real Estate nun auf ein Fernstudienmodell übertragen. Mit seinem Start am 10. Januar 2013 bietet dieses Angebot bei gleichbleibend ho-hem fachlichen Niveau eine Vielzahl von Vorteilen für bei-de Seiten.

Mit der Wahl zwischen einem Vollzeit- oder einem Teilzeitstudium können sich Interessenten nun entspre-chend ihrer aktuellen beruflichen und privaten Belastungs-situation das Studienmodell aussuchen, das die wenigsten Zielkonflikte verursacht. Je nach veränderter Lebenssitua-tion ist zum Ende eines jeden Semesters nicht nur der Wechsel zwischen diesen beiden Zeitmodellen möglich, sondern auch der Wechsel zwischen dem Präsenz- und dem Fernstudium. Um Reisezeiten und -kosten zu mini-mieren, werden neben dem Hochschulstandort Bochum zusätzliche Studienzentren in Hamburg, Lutherstadt Wit-tenberg und München eingerichtet. In diesen Studienzent-ren werden die Präsenztage durchgeführt und die Klausu-ren geschrieben.

Das Fernstudium vermittelt eine neue Lernkultur: das vom System geforderte stärker eigenaktive, selbstge-steuerte und kooperative Lernen führt nicht nur zum Stu-dienerfolg, sondern vermittelt gleichzeitig Kernkompeten-zen, die auch im beruflichen Alltag zunehmend mehr ge-fordert werden. Nun werden wir mit großem Interesse beo-bachten, ob das Angebot von den Immobilienunternehmen angenommen wird. Natürlich hoffen wir an der EBZ Busi-ness School, dass der erste Studienstart des B.A. Real Estate (Distance Learnig) am 10. Januar 2012 auf große Resonanz treffen wird, und dass ihn viele Arbeitgeber nut-zen, um die dringend benötigten klugen Köpfe zu finden, zu binden, zu fordern und zu fördern.

Denn im doppelten Sinn haben Immobilienunter-nehmen angesichts des immer schärferen Wettbewerbs um viel versprechenden Nachwuchs keine Zeit zu ver-schenken. □

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NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 276, 31. KW, 03.08.2012, Seite 39

Historisch niedrige Hypotheken-

zinsen, hohe Liquidität und ein

knappes Angebot haben die Prei-

se und Mieten für Wohnimmobi-

lien in Düsseldorf in den vergan-

genen Jahren stetig steigen las-

sen. In Top-Lagen liegen die Mie-

ten bereits über 14 Euro/qm und

die Kaufpreise für Neubauten be-

reits bei 10.000 Euro/qm. Andre-

as Bahners, Leiter Geschäftsbe-

reich Immobilien- u. Institutionelle

Kunden bei der Stadtsparkasse Düsseldorf, nannte als Gründe die hohen Grund-

stückskosten und die durch die Energiesparverordnung gestiegenen Baukosten.

Mit Blick auf die steigende Zahl der Einwohner (2011: 571.000 Einwohner, 2030:

624.000 Einwohner) rechne er auch langfristig nicht mit einer "Immobilienblase".

Anders habe sich der Büromarkt in der Landeshauptstadt entwickelt: Bei einem leichten

Anstieg der Durchschnittsmiete von 14 Euro und einem geringen Flächenumsatz sei die

Leerstandsquote mit etwa 12% anhaltend hoch. Damit liege sie deutlich über der Leer-

standsquote anderer Standorte in NRW.

Positive habe sich der Handel in Düsseldorf entwickelt und mit ihm die Spitzenmieten

für Verkaufsflächen. Sie liegen derzeit bei etwa 255 Euro/qm, wobei sich die die Be-

liebtheit der Microlagen entlang der "Kö" zugunsten des noch im Bau befindlichen Kö-

Bogens verschoben habe.

Die Stadtsparkasse Düsseldorf sei wichtiger Partner auch bei Großprojekten", erläutete

Karin-Brigitte Göbel, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Düsseldorf. So habe sich

das Neugeschäft überaus positiv entwickelt. So hätten sich die Kreditzusagen (ohne

private Kreditnehmer) allein in den vergangenen zwei Jahren von 111 Mio. Euro auf

knapp 313 Mio. Euro fast verdreifacht. Für Ende 2012 wird die Marke von 600.000 Euro

angepeilt. Dabei betrage das durchschnittliche Projektvolumen bei einer Mio. Euro. Zu

den jüngsten Projekten zählen der Wohn-

park "Belsenpark" in Düsseldorf-

Oberkassel mit einer Nutzfläche von etwa

5.800 qm und "Wohnen am Forum Ober-

kassel" auf einem Planungsgebiet von

etwa 13,3 ha. Zu den gewerblichen Pro-

jekten gehören u.a. das Bürogebäude

"Airport Garden´s" (13.000qm BGF sowie

das "Bö 69" (16.440 qm).

Auch vier Monate nach der Beilegung des Streits um die rund 2.500 Baumängel beim

Neubau der Zentralmoschee in Ehrenfeld vom Landgericht, ist offensichtlich noch kein

unabhängiger Gutachter zur Klärung der Streitigkeiten bestellt worden. Der sollte die

Arbeit des umstrittenen bisherigen Ditib-Gutachters überprüfen. Aufgrund der Baumän-

gel und unsachgemäße Mängelbeseitigung war dem Architekten und Bauleiter Paul

Böhm gekündigt worden.

Kurz berichtet

„Offene Schule Köln mietet in

Rodenkirchen

Die OSK-Offene Schule Köln GmbH mietet

in Rodenkirchen, An der Wachsfabrik 25, ca.

2.100 qm Büroflächen. Die Ersatzschule in

freier Trägerschaft wird zum Schuljahr

2012/2013 ihren Lehrbetrieb aufnehmen. Ver-

mieter ist die German Property Objekt Köln

- An der Wachsfabrik GmbH & Co. KG.

Jones Lang LaSalle war vermittelnd tätig.

Flormar eröffnet ersten Store in Köln

Flormar, ein türkisches Kosmetiklabel mit ca.

250 Brandshops in über 28 Ländern, eröffnet

einen neuen Store in der Hohe Straße 96,

eine der meist frequentiertesten Shoppingmei-

len Deutschlands. Die Eröffnung ist für Sep-

tember 2012 geplant. Vermieter ist ein Privat-

investor.

Werthmannstraße: Umstrittenes Woh-

nungsbauprojekt

Auf einem 9 ha großen Gelände der Caritas

zwischen Werthmannstraße, Militärring und

Bachemerstraße sollen 130 bis 150 Wohnun-

gen in 10 Apartmenthäusern (4 1/2 Geschos-

se), eine Förderschule sowie 60 bis 80 Einfa-

milien- und Doppelhäuser errichtet werden.

Insgesamt handelt es sich offensichtlich um

eine sehr dichte Bebauung. Gegner dieses

Projektes gehen davon aus, dass sich das

Verkehrsaufkommen allein auf der Dürenerst-

raße von knapp 20.000 Fahrzeugen verdop-

peln wird.

Arbeitsbühnenvermieter mateco AG

kommt nach Köln-Rodenkirchen

Die aus Stuttgart stammende mateco AG,

Deutschlands größter selbständiger Arbeits-

bühnenvermieter, hat rd. 2.400 qm Fläche in

Rodenkirchen, Wankelstr. 37, angemietet. Die

Fläche ist aufgeteilt in rd. 1.610 qm befestigte

Frei-, rd. 725 qm Hallen– u. und ca. 60 qm

Bürofläche. Vermieter ist die GbR Wilhelmy-

Keutgen.

Wohnungen in Düsseldorf sind ein knappes Gut

Moschee: Still ruht die Baustelle

Bö 69

Page 40: Der Immobilienbrief Nr. 276

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: A198 (21), Abercrombie & Fitch (22), Aengevelt (24,34), Allianz (8), Analyse & Konzepte (34), Apsys (21), Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (6), aurelis Real Estate (9), Baker & Mc-Kenzie (25), Bayern LB (29), Beos (22), Beteiligungsreport (26,27), Bilfinger Berger (17), BMF (11), BNPPRE (16,17,18,22,24,34), Börsen Zeitung (11), Bouwfonds (5,19,32), Burda Intermedia Publishing (16), BVI (15,34), C&A (17), CA Immo (22), Catella Property (15), Ca-tella Real Estate (7,34), Cinema City (21), Corpus Sireo (17), Credit Suisse (16), Cushman & Wakefield (5), Daimler (16), DB Hyp (25), DB Research (2,4,5,6), DCM AG (2), Deka (6,9,13,19,20,22), Deutsche Bank (2), developer Projektentwicklung (19), DIC Asset (6,10,13), Die Welt (11), Dundee International Reit (19), Ebertz & Partner (3), EBZ Business School (29,33,37,38), Engel & Völkers (17), EZB (32), fairvesta (15), Fernuniversität Hagen (29), Fonciere Euris (21), Garbe (18), Gartenstadt Reitzenstein (34), GbR Wilhelmy-Keutgen (17), GBW (29), German Property Objekt Köln-An der Wachsfabrik GmbH & Co.KG (19), Greif & Contzen (17), Greiwing logistics for you (17), Grossmann & Berger (17,18), Groth Gruppe (22), Gutachterausschuss (GA) für Grundstückswerte (25), Hesse Newman (32), Hines Immobilen (22), Hochschule Bochum (32), Hochtief (6), Hollister (22), HPI Helvetic Private Investments AG (13), Hubert Burda Media (16), Immobilien Manager Verlag (12), ING-DiBa (9), Internos (15), INTES Institut für Familienunternehmen (29), IPD Investment Property Databank GmbH (20), IREBS (13), IVG (6,8,13,25), Jones Lang LaSalle (9,10,11,17,18,19,24,25), KGAL (2), Knight Frank (23), kuuluu Services (22), LBBW Immobi-lien (22), Leroy Merlin (21), LGI Südwest (13), Mainova (13), mateco AG (17), mfi (24), Mor-gan Stanley (13), Nai apollo (28,29), Neue Vermögen (34), Northam Realty Advisors Limited (24), OSK-Offene Schule Köln GmbH (19), Pamera Real Estate Partners GmbH (29), Patri-zia (6), PDI Property Development Investors (34), Peab Oy (16), PricewaterhouseCoopers (19), Project Gruppe (14,16),Property Partners (25), Q-Park (19,32), Rabobank (19), Rain-bow Home Entertainment (22), Rallye (21), Real I.S. (13), Realogis (17), Rheinmetall Immo-bilien (19), RREEF (22), RTL (19), RWE (4), Scope (15), SEB (13,16,19), Sendlinger Straße GmbH & Co.KG (22), Sontowski & Partner Group (25), Spiegel (34), StarNet One (16), Steil-mann-Boecker (13), Strabag Real Estate (24), Thomas SA (25), Timag AG (24), TK Maxx (16), TLG (29), Unibail Rodamco (24), Union Investment (16,21,24), Valad Europe (17), Ver-lagsgruppe Berlin (16), VGF (14,15), WealthCap (25), Wellensteyn (17), WHU - Otto Beis-heim School of Management (29), Wohnraum Mainz (22), Zapp AG (29). Bienkowski, Piotr (24); Dietrich, Alfred (2); Eckert, Carsten (2); Fecht von der Dr., Wolf (24); Harms, Bettina (34,35); Hempel, Jan Dietrich (18,19); Hoffmann, Hans-Jürgen (17); Jozefo-wicz, Szymon (2); Kanzler Dr., Konrad (28,29); Krenz Prof., Wolfgang (33); McKinnell, Per (17); Meinel Dr., Wulf (2); Menzel, Roman (20); Metzeler, Friedrich W. (24); Miller Prof. Dr., Rudolf (29); Peuschel, Erik (17); Ponholzer, Roland (34); Reul Dr., Georg (2); Ritter, Jörg (24); Rösler, Philipp (33); Schäfers Prof., Wolfgang (8); Sebastian Prof., Steffen (13,15); Strauß, Bärbel (5); Zapp, Christoph (29).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.) stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert, Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.), Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Dr. Günter Vornholz Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin; Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Carl-Otto Wenzel (†), (Wenzel Consulting AG)

Wissenschaftliche Partner: • Prof. Dr. Hanspeter

Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

• Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

Impressum

NR. 276 I 31. KW I 03.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 40

Page 41: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 1

Inhaltsverzeichnis

Sollte es so sein, dass der Immobilienmarkt doch etwas mit den Menschen in einer Stadt zu tun

hat? Diese Tatsache schien allzu lange in dem von Umsatzdenken getriebenen Tagesgeschäft

vernachlässigt zu werden. Jetzt befragte Dr. ZitelmannPB GmbH 39 Projektentwickler, was sie

denn als die größten Hindernisse auf ihrem Weg erlebten. Und siehe da, gleich nach der Finan-

zierung und der Genehmigung eines Projektes kommen die betroffenen Bürger. Weil sie nämlich

mitreden wollen. Und wer sie nicht rechtzeitig und umfassend und kontinuierlich informiert mit

Mitteln, die die Bürger auch erreichen und verstehen, hat mit Protesten, insbesondere formellen

Bürgerbegehren zu tun. Das dauert dann und führt immer öfter zum Kollaps eines Projektes oder

notwendigen Umplanungen z.B. wenn Bezirksvertretungen und Stadträte ihr zuvor erteiltes Wohl-

wollen auf öffentlichen Druck hin widerrufen. Häufiger bei Einkaufszentren, aber auch größeren

Quartiersentwicklungen oder nur dem Büroklops dort, wo vorher Bäume wuchsen. Eine Studie

zum Thema innerstädtischer Einkaufszentren (vgl. Bericht) legt den Finger im Grundsatz in die-

selbe Wunde: Noch nie habe jemand untersucht, wie sich die neuen großflächigen Baukomplexe

in den Stadtzentren auf das Gesamtgefüge des Ortes, sein nicht zuletzt von architektonischen,

d.h. dauerhaft gebauten Erscheinungsbildern bestimmtes „Gesicht“ auswirke. (N.B. werden dort

Maklerdaten, auf die sich die allermeisten Marktberichte stützen, als „invalide“ bezeichnet). „Liebe

Deine Stadt“, ein Motto das Köln vor Jahren in Bezug auf die Bauten der 1950er Jahre ausgab,

fällt offenbar immer mehr Stadtbewohnern schwer, wenn sie das gegenwärtige Baugeschehen

beobachten. Ob daran die neue Landesinitiative Stadtbaukultur NRW viel ändern wird, darf be-

zweifelt werden, nachdem die vorherige in zehn Jahren bis 2010 mehr oder weniger sang- und

klanglos in der Versenkung der Archive verschwunden ist, trotz so wunderbarer Ansätze wie der

Temporären Stadt.

Um Temporäres geht es auch in einem bemerkenswerten Projekt in Duisburg-Marxloh

(vgl. Bericht Urban Rhizome) und zudem um das Phänomen der Partizipation und Kommunikati-

on, das wir schon im vorigen Ruhrbrief angesprochen haben und das sich auch jetzt wieder in

den Vordergrund drängt. Partizipation, wie sie z.B. in Winterberg den Boden für das durchaus

nicht alltägliche Projekt Oversum bereitete (vgl. Bericht). Oder wie sie in Dortmund dringend nötig

ist, um Schieflagen in Wohnquartieren zu mildern. Auch im Interesse von Investoren in Wohnim-

mobilien, die langfristige Renditen aus ihrem Bestand erhoffen (vgl. Wohnungsmarkt Dortmund).

Da hängt vieles von weichen Standortfaktoren ab, die zu beeinflussen nicht eben leicht ist und auf

jeden Fall die Zusammenarbeit Vieler erfordern. Wie beim Initiativkreis Ruhr, dessen Mitgliederlis-

te inzwischen eine Art Unternehmensspiegel der Ruhrregion ist. Die jüngste Idee, um die Kunde

vom Ruhrgebiet als Excellenzstandort in Forschung und Industrie in die Welt zu tragen, ist das

Programm der „Ruhr Fellows“. In diesem Sommer zum ersten Mal kamen zehn ausgewählte Stu-

dierende der Ingenieurwissenschaften von amerikanischen Elitehochschulen (diesmal Harvard,

Princeton und MIT) für zwei Monate an die Ruhr, lernten, betreut von der TU Dortmund, die

Hochschullandschaft kennen und absolvierten Praktika in teilnehmenden Unternehmen, in diesem

Falle Evonik, Vaillant, ThyssenKrupp, SMS Simag, Klöckner, Deutsche Bank und Ruhrver-band. Im nächsten Jahr ist die Ruhruni Bochum der universitäre Gastgeber und schon jetzt ha-

ben sich weitere US-Universitäten interessiert gezeigt, an dem Programm teilzunehmen. Die jun-

gen Leute nehmen intensive Eindrücke mit, vor allem von der Industriekultur, die sie in der

„Extraschicht“ erleben konnten, bei einer Grubenfahrt unter Tage oder beim Hochofenabstich.

Und sie sind überzeugt, dass man hier auf hohem Niveau lernen und arbeiten

kann – und sogar die Freizeit genießen auf Radtouren oder beim Segelfliegen.

Glückauf für das Projekt!

Nr.: 42 31. KW/03. August 2012

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Sehr geehrte Damen und Herren!

Editorial 1

Büromärkte im ersten Halbjahr 2012

2

Zwangsversteigerungen und der Markt für Woh-nungen in Dortmund

4

Leerstandsmanagement für Wohnungen mit neuen Aussichten

6

Oversum Winterberg 7

Einkaufszentren und Stadt

10

Logistikmarkt Ruhr im ersten Halbjahr

11

Impressum 14

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

Page 42: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 2

Büromärkte im ersten Halbjahr 2012 (vgl. DIB Ruhr Nr. 41)

Düsseldorf

BNP Paribas Real Estate hält das Transaktionsvolumen von 387 Mio. Euro auf dem

Düsseldorfer Investmentmarkt im 1. Halbjahr 2012 für ein solides Ergebnis bei „eher ruhigem

Jahresauftakt“. Ohne einen wirklich großvolumigen Abschluss wurde der vergleichbare Vorjah-

reswert um ca. 17% und der zehnjährige Durchschnitt um rund 8% unterschritten. Das durch-

schnittliche Volumen pro Deal sei entsprechend von 23 Mio. Euro im 1. Halbjahr 2011 auf jetzt

13 Mio. Euro gesunken. Portfoliodeals machten jedoch im Vergleich zu den letzten drei Jahren

mit gut 22% einen deutlich höheren Anteil aus, erläutert Christoph Meszelinsky, Düsseldorfer

Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate. Da zu wenig attraktive Core-Immobilien

verfügbar seien und die Vorstellungen von Käufern und Verkäufern auseinander driften, werde

sich der Gesamtjahresumsatz nur im Bereich des zehnjährigen Durchschnitts bewegen. Die

Verteilung auf die verschiedenen Größenklassen war jetzt homogener als im Vorjahr mit knapp

34% aller Transaktionen mit Volumen zwischen 10 Mio. und 25 Mio. Euro. Im Vorjahr dominier-

te bei den Objektarten der Einzelhandel, bedingt vor allem durch den Verkauf des Neusser

Rheinpark Centers. Jetzt lag wieder der Büromarkt vorn mit rund 70%, auf den Einzelhandel

entfielen nur etwa 15%. Entwicklungsgrundstücke folgten mit ca. 13% auf dem dritten Rang.

Bedeutende Transaktionen von Logistikimmobilien oder Hotels seien im Düsseldorfer Marktge-

biet bis zur Jahresmitte 2012 nicht registriert worden. Auch bei den bevorzugten Lagen habe

es einige Verschiebungen gegeben. An den bisherigen Umsätzen in 2012 sei der Cityrand mit

knapp 43% beteiligt (+ 40% gegenüber dem Vorjahreszeitraum), wogegen die Peripherie an

Bedeutung verlor ( - 34%). City und Nebenlagen blieben nahezu unverändert.

Deutlich kauffreudiger als im Vorjahr erwiesen sich Immobilien AGs mit einem Anteil

von etwa 31%. Auf dem zweiten Platz folgten mit rund 16% die Bauträger und Projektentwick-

ler, etwas mehr als der Anteil Offener Immobilienfonds mit etwa 14%. Die Beteiligung ausländi-

Das Team von CBRE Hotels wird durch Frederik Schwaeppe als Associate

Director verstärkt, der den

Bereich Hotel Capital Markets

ausbauen wird. Zuvor war er

bei BNP Paribas Real Estate und der Steigenberger Ho-tels AG tätig.

Die Goldsmith-Gruppe um

den Finanzinvestor Clemens Vedder will sich mit bis zu 100

Mio. Euro bei der angeschla-

genen Baumarktkette Prakti-ker engagieren. Der Investor

wolle aktiv am Umbau des

Konzerns mitarbeiten. Der

Konzernumsatz sank von April

bis Juni 2012 um 7,3% auf

887 Mio. Euro.

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Page 43: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 3

scher Investoren habe sich von 3% auf 14% merklich erhöht. Bei gleichbleibenden Netto-

Spitzenrenditen insgesamt hätten die Renditen für hochwertige Büroimmobilien in 1A-Lagen

von 5,1% Anfang 2011 seit dem 3. Quartal 2011 auf jetzt unverändert 5,0% nachgegeben.

Logistikimmobilien erreichten seit zwei Jahren unverändert 6,8% und damit ein ähnliches Ni-

veau wie in Köln oder Berlin.

Jones Lang LaSalle gibt den Flächenumsatz im 1. Halbjahr 2012 mit 157.000 qm (-

21%) an. Die Leerstände seien leicht gestiegen und werden dies weiter tun, das größere Un-

ternehmensflächen durch Verlagerung frei würden, z.B. von Vodafone. Die Quote für das

Stadtgebiet Düsseldorf betrage 10,5% und im Zentrum CBD 6,8%. Bis Jahresende würden

weitere 140.000 qm fertig gestellt, die jedoch bereits zu 92% vermietet seien. Die Spitzenmiete

sei um stattliche 4,2% gestiegen.

Essen

Hier errechnet BNP Paribas Real Estate einem Flächenumsatz von 51.000 qm im 1.

Halbjahr 2012 entsprechend 27,5% über dem Vorjahreswert, bedingt hauptsächlich durch eini-

ge Großabschlüsse wie die Anmietung der Universität Duisburg-Essen über 8.200 qm in der

Weststadt sowie des Energiekonzerns E.ON über 7.000 qm im Südostviertel. Unternehmens-

verwaltungen und Dienstleistungen machten mit 24% bzw. 22% den größten Anteil aus. Auf

öffentliche Verwaltungen entfielen 18%. Die Leerstandsquote sei leicht gestiegen auf 4,7% und

168.000 qm. Das betrifft auch Flächen mit moderner Ausstattungsqualität (35.000 qm). Der

größte Anteil mit 30.800 qm befinde sich in der Cityrandlage Rüttenscheid/Bredeney, wovon

etwa die Hälfte einen hochwertigen Ausstattungsstandard aufweise. In der City stünden bei

29.100 qm Leerstand jedoch nur 5.500 qm moderne Flächen kurzfristig zur Verfügung. Die

Flächen im Bau haben sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 23% erhöht und

liegen bei insgesamt 43.000 qm, wovon – anders als im Vorjahr – noch 17.000 qm zur Verfü-

gung stünden, konzentriert auf den südlichen Cityrand. Die Höchstmieten werden mit 13,20

Euro angegeben, jetzt sowohl in Rüttenscheid/Bredeney (vorher 13,50 Euro) als auch im City-

kern (vorher 12,90 Euro).

Dortmund

Die Dortmunder Büromarktumsätze im 1. Halbjahr 2012 beziffert BNP Paribas Real

Estate mit insgesamt 32.000 qm (- 20% zum Vorjahreswert) auf dem Niveau des zehnjährigen

Durchschnitts. Auch habe es noch keine großvolumigen Vertragsabschlüsse über 5.000 qm

gegeben. Über die Hälfte der Umsätze betraf hingegen Abschlüsse zwischen 1.000 und 5.000

qm, darunter die Anmietung der AOK Nordwest über 3.300 qm in der City, wo auch die meis-

ten Umsätze getätigt wurden. Die Büromarktzone Westfalendamm verdoppelte ihren Flächen-

umsatz auf 4.700 qm. Der hier traditionell starke Sektor der Informations- und Kommunikati-

onstechnologien stand mit 22,5% wieder an erster Stelle. Der Leerstand sei im Vergleich zur

Jahresmitte 2011 um etwa 16% angestiegen und liege bei insgesamt 183.000 qm, was eine

Quote von 6,4% ergebe. Allerdings konnte der Leerstand mit moderner Ausstattungsqualität

abgebaut werden auf jetzt 53.000 qm. Im Citykern entsprechen jedoch nur 12% der kurzfristig

verfügbaren Flächen über einem modernen Standard. D.h. im Stadtzentrum scheint es einen

Erneuerungsstau zu geben, während die Neubautätigkeit spürbar gestiegen ist mit 35.000 qm

Flächen im Bau (+ 21%) ausschließlich in Nebenlagen. Davon seien noch 9.000 qm verfügbar.

Die Spitzenmiete wird am Westfalendamm erreicht mit 13 Euro / qm (- 1,5%), jetzt gleichauf

mit der City. Die Durchschnittsmieten hätten teilweise sogar zugelegt, vermerkt Christian Ro-sen, Niederlassungsleiter Essen. Er erwartet auch für Dortmund einen Jahresumsatz im lang-

jährigen Durchschnitt von ca. 60.000 qm.

Die Deutsche Annington plant nach einer Kapitalspritze

in Höhe von 504 Mio. Euro

ihres Gesellschafters Terra Firma die Refinanzierung

ihrer Verbriefung über 5,8

Mrd. Euro neu zu strukturie-

ren. Gemäß der Vereinbarung

soll die derzeit noch über 4

Mrd. Euro schwere Verbrie-

fung in kleineren Tranchen

über 5 Jahre schrittweise zu-

rückgeführt werden. Stimmen

alle Gläubiger zu, stehe einem

Börsengang nichts mehr im

Wege, so CEO Wijnand Don-kers. Deutsche Annington

wird durch Allen & Overy beraten, die Gläubiger Gruppe

von Rothschild und Fresh-fields Bruckhaus Deringer.

Die Projektgemeinschaft

Stadt Dinslaken, RAG Mon-tan Immobilien GmbH und

der Stadtwerke Dinslaken GmbH hat eine Rahmenver-

einbarung unterzeichnet, um

das Kreativ.Quartier Lohberg

(KQL) und den Stadtteil Loh-

berg mit erneuerbaren Ener-

gien zu versorgen und damit

Lohberg zu einem CO2-

neutralen Energie-Plus-

Standort mit innovativen Ge-

bäudequalitäten zu machen.

Ziel ist ein gesamtökologi-

scher Standort mit sinnvoller

Nutzung vorhandener Res-

sourcen und Verwendung

natürlicher Materialien.

Bochum

Dinslaken

Page 44: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 4

Zwangsversteigerungen und der Markt für Wohnungen am Beispiel Dortmund

Vor dem Hintergrund eines weitgehend stabilen Marktes eröffnen nach Meinung der Argetra GmbH die aufgerufenen Verkehrswerte interessante Perspektiven.

Das Mietwohnungsangebot im Geschosswohnungsbestand in Dortmund betrug nach

Auskunft des Wohnungsmarktberichtes der Stadt Dortmund 2011 insgesamt ca. 222.000

Wohnungen, davon 28.810 geförderte Mietwohnungen. Eigentümer dieser Wohnungsbestände

seien zu 70% Klein- und Einzeleigentümer, denen oft die finanziellen Möglichkeiten und/oder

das Know-how für Investitionen zur Sanierung oder Weiterentwicklung von Wohnquartieren

fehlten. Daneben wirke sich das Verhalten „neuer Wohnungsmarktakteure“ in den letzten Jah-

ren immer negativer auf die Qualität des Geschosswohnungsbestandes aus. Dortmund zähle

zu den mit am stärksten von Wohnungsverkäufen und den daraus resultierenden negativen

Auswirkungen betroffenen deutschen Städten. Beides, finanzschwache Einzeleigentümer und

opportunistisch ausgerichtete Investoren, führt dazu, dass immer wieder Eigentumswohnungen

und Mehrfamilienhäuser auf den Markt kommen.

Das Geschehen am Dortmunder Wohnungsmarkt ist von Konstanz auf niedrigem Ni-

veau bestimmt. Zwar schrumpft die Bevölkerung nur minimal (580.444 Ende 2010) dank positi-

ver Wanderungsbilanz, aber die Zahl der Haushalte steigt weiter an (2010 um 1.000 gegen-

über dem Vorjahr), d.h. der Bedarf wächst. Entsprechend der seit 2007quartierspezifisch

durchgeführten Bestandsanalysen betrug die gesamtstädtische Leerstandsquote 3,2% Ende

2010, allerdings mit sehr unterschiedlicher Verteilung. Erfreulicherweise gesunken sei der

Leerstand in der Nordstadt, einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf, und an der

Rheinischen Straße, hier wohl auf die Aufwertung des Umfeldes durch den Dortmunder U-

Turm und die umgebenden Neubauten zurück zu führen. Dennoch halten sich nach Auskunft

des Wohnungsamtes die Preise von neu gebauten wie gebrauchten Eigentumswohnungen auf

konstantem Niveau. Bestandseigentumswohnungen kosteten mit 1.090,00 Euro/qm im Durch-

schnitt nur etwa halb so viel wie Neubauwohnungen.

Diese Einschätzung bestätigte die LEG Management GmbH in ihrem Wohnungsmarkt-

report 2011 für ganz NRW (Aktualisierung wird zur Expo Real 2012 erwartet). Hier findet sich

Dortmund im Marktzyklus für Eigentumswohnungen im Abschnitt „verlangsamter Rückgang“

ganz unten, d.h. mit der Option künftiger Preissteigerung, bei aufgerufenen mittleren Angebots-

preisen von 1.094 Euro/qm (Spanne von 380 bis 2.088 Euro/qm nach Lage und Qualität). Ähn-

liches gilt für Mehrfamilienhäuser mit 682 Euro/qm im Median. In beiden Sektoren rangiert

demnach Dortmund gemeinsam mit Duisburg und Gelsenkirchen am unteren Ende der Skala

der zwölf einwohnerstärksten Städte in NRW.

Ein anderes

Marktindiz sind die Zwangsversteige-rungen. Das Woh-

nungsamt registrierte

für 2010 nach dem

merklichen Anstieg

des Vorjahres mit

441 wieder eine rück-

läufige Tendenz, aber

die Zahl der tatsäch-

lich durchgeführten

Versteigerungen sei

auf 224 angestiegen.

Im Vergleich der letz-

Die größte Steigerung der

Wohnungsmieten in deutschen

Großstädten im 1. Quartal

2012 registrierte das Mietbaro-

meter von Immowelt mit +14%

in Dortmund. Trotzdem liegen

sie hier noch unter dem Bun-

desdurchschnitt von 6,30 Euro/

qm. Essen dagegen liegt mit

+11% erstmals darüber.

Der Flughafen plant den Neu-

bau eines Verwaltungsgebäu-

des in der "Airport City" für

etwa 500 Mitarbeiter. Ende d.

J. soll die derzeit laufende

Vergabe des Projektes erfol-

gen, Bauzeit Frühjahr 2013 bis

Ende 2014. Über die Folgenut-

zung des alten Verwaltungsge-

bäudes aus den 1940er Jah-

ren werde zu einem späteren

Zeitpunkt entschieden.

Im "Quartier(n)" am Flughafen

mit insgesamt 155.000 qm

vermittelte Aengevelt eine

Teilfläche von 24.000 qm für

ein Büroprojekt und 6.000 qm

für Handelsflächen und einen

Betriebskindergarten. Weitere

5.600 qm erwarb die Liechten-

steiner Timag AG für ein Büro-

projekt mit rd. 10.000 qm

Nutzfläche plus Parkhaus.

Aengevelt ist auch mit der

Vermarktung der Büroflächen

beauftragt.

Metro erzielte bei einem Um-

satzplus von 1,8% auf 15,8

Mrd. Euro einen operativen

Gewinn (Ebit) von 314 Mio.

Euro. Durch Sonderfaktoren

entstand dennoch ein Verlust

von 28 Mio. Euro. An seiner

Jahresprognose in etwa auf

Vorjahresniveau hält das Un-

ternehmen fest.

Dortmund

Düsseldorf

Page 45: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 5

ten Jahre könne von einem konstant hohen Niveau der Termine gesprochen werden. Den

räumlichen Schwerpunkt mit einem Drittel aller Termine bildete nach wie vor der Stadtbezirk

Innenstadt-Nord.

Der Frage, welche Schlüsse sich für Kauf- bzw. Bietinteressenten daraus ziehen lassen,

hat sich der Spezialist für Immobilienversteigerungstermine Argetra GmbH, Ratingen, gewid-

met und erstmals exemplarisch für

Dortmund die Verkehrswerte ana-

lysiert. Während der Finanzkrise

seien Immobilien oftmals sehr

niedrig bewertet worden. Mit die-

sem einmal festgesetzten Wert

gehen die Objekte jetzt Jahre spä-

ter in die Versteigerung, obwohl die

Immobilien bis heute möglicherwei-

se eine erhebliche Wertsteigerung

erfahren haben. „Genau diese

wichtige Differenz erfahren Sie von

uns. Private und institutionelle In-

vestoren, die jetzt erwerben wollen

haben die Möglichkeit, zu echten Schnäppchenpreisen zu ersteigern“, so der Geschäftsführer

Axel Mohr.

Die aufgerufenen Verkehrswerte für alle Eigentumswohnungen in Dortmund seien seit

Jahren von knapp 800 Euro auf

683 Euro gefallen. Noch deutli-

cher sei der Rückgang bei Woh-

nungen größer 100 qm, hier fie-

len die Preise pro qm von Spit-

zenwerten von über 1.050 Euro

auf zuletzt ca. 800 Euro.

„Ersteigert man heute z.B. eine

Wohnung mit über 100 qm

Wohnfläche, so liegen die aufge-

rufenen Verkehrswerte ca. 400

Euro unter den Werten, die aktu-

ell gutachterlich festgelegt wür-

den. ( Grafik 2 ca. 1.200 Euro -

Grafik 1 ca. 800 Euro ) Somit ist der Markt in Dortmund bei den Gutachten aus den Jahren der

Finanzmarktkrise bezogen auf den Verkehrswert fast 30% unterbewertet. Der Zwangsverstei-

gerungs- Eigentumswohnungsmarkt erreicht wieder die Werte von 2007. So haben wir mindes-

tens stabile Märkte mit aufsteigender Tendenz in den letzten 3 Jahren. Damit dürfte z.B. bei

Banken die Diskussionen um weitere bilanzielle Abwertungen, wie man sie nach Grafik 1 ver-

treten könnte, vom Tisch sein.“

Argetra folgert daraus:

Wohnungen in Dortmund können preiswert ersteigert werden, sogar, wenn diese zum

oder über dem Verkehrswert zugeschlagen werden. Nur sollte der Wert lt. Grafik 2 nicht

überschritten werden.

Banken sehen häufig nur die fallenden Volumen der aufgerufenen Verkehrswerte. Im

Detail gab es aber deutliche Wertaufholungen, die den Abschreibungsbedarf reduzie-

ren, oder zumindest weitere Abschreibungen verhindern.

Youniq will 26 Mio. Euro in

ein Studentenwohnprojekt

investieren. Für das 292

Apartments umfassende Pro-

jekt erwarb das Unternehmen

nun ein 9.800 qm großes Are-

al in Bilk. Baubeginn Anfang

2013, Fertigstellung Beginn

des Sommersemesters 2014

(Mitte April). Es handelt sich

um das erste Youniq-Projekt

in Nordrhein-Westfalen.

Kö Galerie und Sevens sollen

bis November durch eine

neue Ladenpassage im Erd-

geschoss miteinander verbun-

den werden. Dann verfügt die

Kö Galerie über ca. 20.000

qm Verkaufsfläche, etwa

30.000 qm Büroflächen sowie

ca. 1.000 Pkw-Stellplätze.

Das Management liegt seit

Herbst 2006 bei der ECE. Das

Investitionsvolumen für die

1986 eröffneten Kö Galerie

beläuft sich auf ca. 60 Mio.

Euro.

Coresis hat in Pempelfort das

Objekt Jägerhofstraße 19-20

mit 2.400 qm Mietfläche und

einer denkmalgeschützten

Jugendstilfassade erworben.

Verkäufer ist ein Unterneh-

men der Ergo Versiche-rungsgruppe, vertreten durch

die Meag. Über den Kaufpreis

wurde Stillschweigen verein-

bart. BNP Paribas Real Esta-te vertrat den Käufer.

Dortmund

Page 46: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 6

Bei so deutlichen Wertentwicklungen könnte ein neues Gutachten dem Schuldner und

dem Gläubiger helfen, den Versteigerungserlös zu erhöhen.

mit Konsequenzen für:

Banken und Versicherer

Bei der Frage, ob man dort noch neue Finanzierungen bewilligt oder ggf. weitere Ab-

schreibungen nötig sind, wenn man die Entwicklung in die Zukunft fortschreibt.

Portfoliobewerter und –aufkäufer,

Interessant ist die Frage, wie hoch der Erlös einer Immobilie in der Zukunft sein wird.

Dabei ist der heutige Verkehrswert der Immobilie unter Berücksichtigung der Verwer-

tungskosten, der Dauer des ZV-Verfahrens je Amtsgericht und dem Renditeanspruch zu

bereinigen, um einen Barwert zu ermitteln. Auch bei gutachterlicher Bewertung sind die

ZV-Werte als worst-case Ansatz von Bedeutung.

Private und institutionelle Investoren

Unter Betrachtung unterschiedlicher Wertentwicklung der Wohnungsgrößen kann die

Investition in zwei kleine Wohnungen z.B. sinnvoller sein, als in eine Große.

Privatpersonen

Schon bei der Vorbereitung auf einen Termin ist bekannt, dass der aufgerufenen Ver-

kehrswerte so niedrig ist, dass man selbst bei Zahlung des Verkehrswertes bei soforti-

gem Wiederkauf Gewinnrealisierungspotentiale hat. Denn die Wertansätze sind auf-

grund ihres Alters unterbewertet.

Leerstandsmanagement für Wohnungen mit neuen Aussichten „Tausche Bildung für Wohnen“ ist ein Pilotprojekt der Agentur für Stadt|Kultur|Ökonomie „Urban Rhizome“ aus Duisburg-Marxloh.

Zwischennutzungen von Wohnraum durch eine Art Hauswächter, um die negativen Fol-

gen eines längeren Leerstands für die Immobilie zu vermeiden, werden bereits von kommer-

ziellen Unternehmen wie Camelot mit Sitz in Düsseldorf und Hamburg angeboten. Urban Rhi-zome verfolgt mit ähnlicher Strategie vielfältigere Ziele. Rhizom leitet sich zwar vom griechi-

schen „Eingewurzeltes“ ab, ist aber botanisch kein Wurzel-, sondern ein über- oder unterirdisch

sich verzweigendes Sprossensystem. Jeder Gärtner kennt Rhizome, aber schätzt nicht alle:

Maiglöckchen ja, aber Giersch weniger. Auch Spargel und Ingwer sind beliebt im Gegensatz zu

Schachtelhalm und Staudenknöterich. Die Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari übertrugen das Bild des Rhizoms auf eine von festen Machtstrukturen bzw. Hierarchien befrei-

te Wissensorganisation und Weltbeschreibung, in der Verknüpfungen in jede Richtung möglich

sind. Wird ein Strang gekappt, entstehen an anderer Stelle neue. Das Konzept stieß vor allem

in den Medien- und Kulturwissenschaften auf fruchtbaren Boden. Das vernetzte Denken und

Agieren im Format 2.0 ist anders nicht darstellbar.

In diesem geistigen Umfeld ist der studierte Volkswirt Mustafa Tazeoğlu angesiedelt.

Sein räumliches Umfeld ist Marxloh im Norden von Duisburg. Dort wuchs er auf und dorthin

kehrte er zurück nach vielfältigen Erfahrungen im In- und Ausland. Marxloh von innen heraus

kennen zu lernen, ist eines der Abenteuer, das er interessierten Besuchern – und die gibt es

tatsächlich – auf Touren durch den Stadtteil bietet. Nüchtern nach den üblichen Parametern

quantifizierender Bewertung betrachtet ist das zu Hamborn gehörende Marxloh ein Stadtteil

„mit besonderem Erneuerungsbedarf“, mit überdurchschnittlich vielen Bewohnern „mit Migrati-

onshintergrund“ und „Empfängern von Transferleistungen“, wie es im Sozialverwaltungs-

deutsch heißt, mit der längsten Brautmodenmeile und der größten Moschee Deutschlands (so

Die Fortress Immobilien AG,

Projektentwickler für Multi

Service Center, ist mit ihrer

Zentrale von Meerbusch in

das Büro- und Geschäftshaus

Königsallee 74 umgezogen.

Das 1995 gegründete Unter-

nehmen entwickelt derzeit 7

neue Standorte u.a. in Mön-

chengladbach und Düsseldorf.

Bestehende Standorte u.a. in

Berlin, Bochum und Wupper-

tal stehen zum Verkauf.

Die LEG Management GmbH

hat ihre LEG Betreuung von

Wohneigentum zu 100% an

die BUD Bau- und Dienst-leistung GmbH Schleswig,

eine Tochter der Gewoba Nord Baugenossenschaft eG, veräußert. Der Verkauf

respektiert die Sozialcharta

und wurde vom Land NRW

genehmigt.

Im Auftrag der “Gartenstadt

Reitzenstein GmbH“ konnte

Aengevelt alle verfügbaren

Grundstücke an Bauträger,

Endinvestoren und private

Bauherren vermitteln zu ei-

nem Gesamtkaufpreis von rd.

95 Mio. Euro. Auf rd. 160.000

qm Nettobauland entstehen

350 Einfamilienhäuser, 700

Wohnungen incl. 30 – 40 So-

zialwohnungen, Tiefgarage,

Nahversorger sowie eine Kita.

Erwartetes Transaktionsvolu-

men von rd. 370 Mio. Euro.

Düsseldorf

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Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 7

lange die Kölner nicht fertig wird). Der LEG-Wohnungsmarktreport 2011 vermerkt in dem

Stadtteil 9,4% Leerstand für 2009 und Warmmieten, die etwa 20% des Haushaltseinkommens

ausmachen, ein relativ hoher Wert. Die Kaltmiete wird mit durchschnittlich 4,50 Euro/qm ange-

geben, der niedrigsten in Duisburg. Inzwischen dürfte der Leerstand durch Abwanderung wei-

ter gestiegen sein und in einigen Bereichen ca. 13% erreichen.

Vor einem Jahr gründeten Christine Bleks und Mustafa Tazeoğlu die Agentur Urban Rhizome, die auch Seminare und Workshops anbietet, im Auftrag von Stadtentwicklungsagen-

turen z.B. in Istanbul, Rotterdam oder Aachen tätig wird und an internationalen Forschungen

und Fachtagungen beteiligt ist. Mit dem Konzept „Tausche Bildung für Wohnen“ setzen sie

mit einer Strategie von unten dort an, wo die drängendsten Defizite auszumachen sind: Die

einen brauchen ein anderes und individuelleres Bildungsangebot, um partizipieren zu können,

und die anderen, Studierende, junge Berufsanfänger, ältere engagierte Menschen, bezahlba-

ren Wohnraum. Diese beiden Seiten gälte es, zusammen zu bringen. Käme noch die Dritte

hinzu, nämlich die Wohnungsbesitzer, die die Chance bekämen, punktuell die Abwärtsspirale

in Quartieren aufzuhalten oder sogar umzukehren mit der Aussicht, am Ende der Zwischennut-

zung einen realisierbaren Verkehrswert in den Büchern zu haben statt die Immobilien abzu-

schreiben: Eine win–win-Situation für alle. Kostenlos wohnen, Vorbild werden, Leerstand be-

seitigen ist das Prinzip dieses Tauschhandels, bei dem die Teilnehmenden direkt Arbeit in

Wohnraum investieren, mietfrei mit vollständiger Infrastruktur, lediglich die Betriebskosten fal-

len für die Bewohner an.

Vier Varianten ihres auf jede Stadtsituation übertragbaren, nicht an Marxloh gebun-

denen sozialökonomischen Modells hat Urban Rhizome penibel und nachvollziehbar durchkal-

kuliert: Ein Mietmodell, ein Geschenk-Modell, eine mietfreie Variante und ein Kaufmodell. In

allen Fällen fungiert Urban Rhizome selbst als Bildungsträger mit Zugriff auf staatliche Zu-

schüsse aus dem Bildungs- und Teilhabegesetz, die zum allergrößten Teil den Projektbeteilig-

ten zu Gute kämen. Die erste Modellregion, in der das Konzept umgesetzt werden soll, ist

Marxloh, denn hier ist das erforderliche lokale Netzwerk bereits vorhanden: Welch ein Image-

gewinn eröffnet sich da, denn Urban Rhizome hat den erstmalig durch die Vodafone Stiftung

und die Social Entrepreneurship Akademie, München, ausgeschriebenen Preis "Act for Impact" für sich entscheiden können. Damit stehen 40.000 Euro Preisgeld zur Verfügung, um

das Pilotprojekt auf abgesicherte Füße zu stellen, mit Rechts- und Steuerberatung und einer

Kommunikationsstrategie, die die Wohnungswirtschaft überzeugt. In Marxloh sind das vor al-

lem ThyssenKrupp, die im Umfeld der Hütte immer noch über eigenen Wohnungsbestand

verfügen, Immeo Wohnen und die städtische Gebag, von der Häusser-Bau kleinere Bestän-

de übernommen hat. Wer sich zur Stärkung der eigenen CSR (Corporate Social Responsibility)

angesprochen fühlen sollte, kann sich vertrauensvoll an die Vodafone Stiftung wenden. Diese

Stiftung mit Sitz in Düsseldorf am Seestern ist nach eigenen Angaben „eine der großen unter-

nehmensverbundenen Stiftungen in Deutschland und Mitglied einer weltweiten Stiftungsfamilie.

Als eigenständige gemeinnützige Institution fördert und initiiert sie als gesellschaftspolitischer

Thinktank Programme mit dem Ziel, Impulse für den gesellschaftlichen Fortschritt zu geben,

die Entwicklung einer aktiven Bürgergesellschaft anzustoßen und gesellschaftspolitische Ver-

antwortung zu übernehmen“. Die Social Entrepreneurship Akademie - www.seakademie.de -

wurde 2010 als Netzwerkorganisation der vier Münchner Hochschulen und deren Entrepre-

neurship Centern gegründet. Förderer der Akademie sind u. a. die BMW Stiftung, die Stiftung Mercator mit Sitz in Essen, der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft sowie die

Vodafone Stiftung. Vor der Preisentscheidung wurde das Konzept „Tausche Bildung gegen

Wohnen“ von Fachleuten der vier Hochschulen auf Herz und Nieren überprüft und für sehr

konservativ kalkuliert befunden. Bestandteil des Preises ist zudem eine umfassende Grün-

dungsberatung durch die Social Entrepreneurship Akademie. Der Immobilienbrief Ruhr wird

weiter berichten!

HAMBORNER REIT AG hat

11.373.333 Aktien zu einem

Bezugspreis von je 6,50 Euro

platziert entsprechend einem

Nettoemissionserlös in Höhe

von rund 71,5 Mio. Euro. Da-

mit erhöht sich das Grundka-

pital auf 45.493.333 Euro.

Damit wurde der maximale

Betrag der angekündigten

Kapitalerhöhung ausgenutzt.

Seit 20. Juli 2012 werden die

neuen Aktien in den Handel

im regulierten Markt der Wert-

papierbörsen von Frankfurt

(Prime Standard), Berlin, Düs-

seldorf, Hamburg, München

und Stuttgart einbezogen.

Greiwing logistics for you hat einen Mietvertrag mit Va-lad Europe über 13.300 qm

Lager- und 400 qm Bürofläche

in der Hochstraße 150–152

abgeschlossen. Bevor Grei-

wing einzieht, wird Valad die

Immobilie für 1,5 Mio. Euro

modernisieren. Beratend war

Realogis tätig. Der neue

Standort ist nur rd. 1 km von

dem bestehenden auf dem

Logport-Areal entfernt.

Die u.a. in Duisburg auf Hotel-

übernachtungen erhobene

Steuer ist teilweise verfas-

sungswidrig. Das Bundesver-

waltungsgericht in Leipzig

entschied, dass Kommunen

die Steuer künftig nur für pri-

vat veranlasste Übernachtun-

gen erheben dürfen. Duisburg

hat die Steuer bis zur weiteren

Klärung ausgesetzt.

Duisburg

Page 48: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 8

Oversum Winterberg - ein Resort, das öffentliche und private Interessen bündelt PPP war gestern. Das Konzept „Kommunal Private Synergie Projekte“ PKSP der s.a.b AG geht entscheidende Schritte weiter.

Über hundert Seiten stark ist der Gastgeber-Katalog für die Ferienregion Winterberg im

Sauerland und er ist

natürlich zweisprachig

abgefasst: deutsch und

niederländisch, denn

der Kahle Asten ist mit

842 m Höhe nicht nur

der höchste Berg in

NRW, sondern sozusa-

gen auch der Hausberg

unserer westlichen

Nachbarn. Seit Mai die-

ses Jahres ist das bis-

her nur schmale Ange-

bot an größeren Hotels

der gehobenen Katego-

rie um das neue Aus-

hängeschild Winterbergs erweitert, das OVERSUM Vital Resort im 4-Sterne-plus-Standard.

Der Kunstname OVERSUM leitet sich von der markanten Eihülle ab, in die die sieben Hoteleta-

gen mit 77 Zimmern eingefügt sind, einem Raumgitter aus zu Dreiecken gefügten, roh belasse-

nen Holzbalken. Was aus der Nahsicht Aufmerksamkeit erregt, verschwimmt von ferne mit

dem Grau der traditionellen Schieferdächer ringsum, mit der Kulisse von Wald und Himmel.

Der Mut zur neuen Form ohne Vorbilder in der Region (Entwurf formA Architekten Köln, Ver-

wandtes in den Alpen u.a. von Norman Foster) passt zum Mut der Gemeinde für eine Neu-

strukturierung ihrer Freizeitangebote. Statt 15 Mio. Euro für die Sanierung eines älteren Kurmit-

telhauses mit Touristeninformation, von fünf Bädern und einer maroden Eissporthalle aufzu-

bringen, entschied man sich für ein Kommunal Privates Synergie Projekt PKSP mit der

s.a.b. AG aus Friedrichshafen am Bodensee, ein Spezialist für den Bau von Schwimmbädern.

Übliche PPP-Verfahren haben sich in der Praxis gerade für den Schwimmbadbereich

als ungeeignet erwiesen, weil das Missverhältnis zwischen den unausweichlichen Kosten und

den erzielbaren Einnahmen zu groß ist. Public-

Private Partnerships PPP beruhen darauf, dass

eine Kommune das investive und operative Risi-

ko für Schulen, Rathäuser oder Ähnliches an ein

Privatunternehmen abtritt und im Gegenzug über

einen vereinbarten Zeitraum von meist 20 bis 25

Jahren Nutzungsentgelte zahlt. Ziel ist die Ein-

sparung von Haushaltsmitteln. Wie hoch das so

gewonnene Einsparpotential für die öffentliche

Hand ist, hängt von der jeweiligen Ausgangslage

ab, davon, wie effektiv die Verwaltung selbst auf-

gestellt ist und wie zielgenau das Projekt geplant

wurde. Für kleinere Gemeinden besteht bereits

ein großer Vorteil darin, dass eigenes Personal

für die Planung und Durchführung von Großpro-

jekten entfällt. Keineswegs überflüssig ist dage-

gen ein Kontrollgremium besonders in der Kon-

zeptphase und die wurde in Winterberg gründlich

Der japanische Hersteller von

Brennstoffzellenheizgeräten

JX Nippon Oil & Energy Corporation (JX) hat am

Zentrum für Brennstoffzellen-

Technik (ZBT) an der Univer-sität Duisburg-Essen ein

Testlabor eröffnet. In dem

Labor soll die Einsetzbarkeit

der Brennstoffzellensysteme

unter deutschen Bedingungen

untersucht werden. JX ist ei-

ner der führenden Brennstoff-

zellenhersteller in Japan und

plant den Eintritt in den euro-

päischen Markt. Das 2001

gegründete ZBT ist auf dem

Gebiet führend in Deutsch-

land. Die Kooperation vermit-

telte NRW.INVEST mit dem

Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff NRW und

der EnergieAgentur.NRW.

Bilfinger Berger will bei der

Immobilientochter der Deut-schen Post einsteigen. Der

Bau- und Dienstleistungskon-

zern will sich nach Berichten

von Thomas Daily mit 49%

an der Deutsche Post DHL Corporate Real Estate betei-

ligen. Noch stehe allerdings

u.a. die Zustimmung des Kar-

tellamts aus. Zur DP DHL

Corporate gehören die Deut-sche Post Real Estate Ger-many (REG) und deren Toch-

ter Deutsche Post Techni-

scher Service GmbH mit zu-

sammen mehr als 1.500 Mit-

arbeitern. duisport ist einer

der wichtigsten logistischen

Knotenpunkte der DHL.

Duisburg

Oversum Vital Resort; Foto: G. Escher

Kurpark mit Oversum; Foto: G. Escher

Page 49: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 9

vorbereitet. Die gemeinsam mit s.a.b. erarbeitete Analyse des Vorhandenen und der Abgleich

mit den Wünschen für die Zukunft hatte ein völlig neuesGesamtkonzept zur Folge. Darin ver-

folgte die Stadt ihre Interessen, aber im Unterschied zum PPP-Verfahren konnte der privat-

wirtschaftliche Partner auch seine eignen Geschäftsziele einbringen und realisieren.

Statt der abgerissenen Eishalle und des Kurmittelhauses überragt jetzt das Oversum

den Kurpark, bestehend aus Hotel mit Gastronomie und Kongresshalle, einem Spa- und Well-

nessbereich, dem Sportbad mit Hallenbad und Außenpool, der Touristeninformation, dem

medizinischen Versorgungszentrum MVZ und dem Festplatz. Die Parkplätze gab es vorher

schon. Bis auf die Hoteletagen im Ei sind alle übrigen Bereiche in Flachbauten unter abge-

stuften Gründächern so in die Hanglage integriert, dass sie auch optisch eine Ergänzung zum

Kurpark darstellen. Ganz nebenbei ist die Dachbegrünung auch ein optimaler Klimaschutz.

Oversum und Kurpark zusammen stellen das neue Vital-Zentrum zur Gesundheitsprävention

dar, auf die Winterberg sich mit „AktivZeit“-Angeboten verstärkt ausrichten will, um die

schneefreien Zeiten besser zu beleben als bisher.

Im Grundsatz besteht das Gesamtprojekt aus zwei synergetisch miteinander verwobe-

nen Bereichen: Das Grundstück für den Nassbereich hat die s.a.b. in Erbpacht auf 30 Jahre

erworben und der Stadt besondere Kündigungsrechte eingeräumt. Für die Nutzung des

Schwimmbads an 35 Wochenstunden für Schulen und Vereine und die Bespielung des befes-

tigten Festplatzes vor der Schwimmhalle für das Schützenfest und andere Veranstaltungen

zahlt die Stadt jährlich ein fixes Entgelt von 700.000 Euro. Das Grundstück für Hotel und Halle

hat die s.a.b. gekauft. Zum Bau der Kongresshalle (max. 500 Plätze, dreimal teilbar), die an

die Hotelgastronomie anschließt, zahlte die Stadt einen Kostenbeitrag von 4,5 Mio. Euro und

erhielt dafür Nutzungsrechte an 30 Tagen p.a. über 30 Jahre. Der Betrieb des Hotels wurde

an die private Hotelgesellschaft Concordia Friendly Hotels & Resorts mit bisher vier Häu-

sern in Deutschland verpachtet, die mit der s.a.b. bereits für den Gesundheits- und Erlebnis-

park „oktopus“ in Siegburg kooperiert. Der Mitgesellschafter der Concordia Bernd Rüdiger ist

alleiniger Geschäftsführer in Winterberg, also ein klassischer Hotelbetrieb in privater Hand.

Das MVZ mit mehreren Arztpraxen betreibt das nahe St. Franziskus Krankenhaus. Die Privat-

seite s.a.b. investierte 30 Mio. Euro netto und löste damit als Initialzündung für den Ort bereits

weitere ca. 70 Mio. Investitionsvolumen aus für den neuen Landal Ferienpark mit 120 Ferien-

häusern, eine neue Geschäftszone im Zentrum auf alten Bahnflächen und für den Ausbau

von Wellnessangeboten in anderen Hotels. Noch ungeklärt ist das Schicksal des prominent

gelegenen, aber längst geschlossenen alten Claassen-Kongresshotels mit dem fragwürdigen

Charme eines Plattenbaus, den allmählich Unkraut und Efeu erobern.

Vor dem Oversum hatte

Winterberg fünf alte Bäder,

Eissporthalle und Kurmittel-

haus, jetzt eine moderne Kon-

gresshalle, ein wettkampfgeeig-

netes Sportbad und eine neue

Tourismuszentrale. Als Ent-

schädigung für die Eishalle soll

künftig im Winter auf dem Fest-

platz eine temporäre Eislaufflä-

che eingerichtet werden

(Genehmigung liegt vor) und

als Ersatz für das geschlossene

Freibad soll die Badebucht am

Hillebach Stausee entspre-

chend ausgebaut werden. Für

Winterberg ist das Oversum

Kern eines integrierten Stadt-

Der Umbau des sog. Osram-

Hauses zum Hotel mit 144

Zimmern stockt nach Unstim-

migkeiten mit dem Generalun-

ternehmer. Auch der Mietver-

trag zwischen der Eigentüme-

rin einer Objektgesellschaft

der WGF AG und acomhotels als Betreiber wurde aufgekün-

digt. Wie Thomas Daily be-

richtet, habe acomhotels kein

Interesse mehr an einer Ex-

pansion in Essen.

Die Stiftung Zollverein, die

RAG-Stiftung und die Stadt Essen haben das Projekt

„Welterbe Zollverein – Mitten-

drin“ ins Leben gerufen, um

Entwicklungen auf Zollverein

und in den Stadtteilen Katern-

berg, Schonnebeck und Stop-

penberg besser zu koordinie-

ren und Impulse zu nutzen.

Die von der RAG-Stiftung fi-

nanzierte Projektleiterstelle

hat seit 1. Juli 2012 Claudia Wagner inne.

Hochtief Projektentwicklung hat das im Bau befindliche

Bürogebäude "Berlins Große

Freiheit" im Entwicklungsge-

biet Mediaspree an einen Im-

mobilien-Spezialfonds der

Deka Immobilien zu einem

nicht genannten Kaufpreis

erworben. Das von nps tcho-ban voss entworfene und

nach LEED-Gold-Standard

zertifizierte Haus mit 9.480 qm

Fläche ist komplett an Coca-

Cola vermietet.

Essen

Quelle: s.a.b

Page 50: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 10

entwicklungskonzeptes und auch die weiteren Geschicke des Resorts werden gemeinsam

durch einen paritätisch besetzten Beirat begleitet.

Für die Initiative, in einem partnerschaftlichen Verfahren neue Wege gesucht zu haben,

wurden die Stadt Winterberg und s.a.b. mit dem „Innovationspreis PPP 2011“ belohnt. Dieser

Preis wird seit 2005 vom Behörden Spiegel und dem Bundesverband PPP in Zusammenar-

beit mit dem Bundesministerium für Finanzen ausgelobt. Die Bewertung der PPP-Projekte er-

folgt nach den Kriterien Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Finanzierungsmodell, Risikoevaluie-

rung, Innovationscharakter, Lebenszyklus und Lösung von Personalfragen. Schon 2010 konnte

s.a.b. überzeugen, damals mit dem vergleichbaren Projekt in Siegburg. Um in NRW und spe-

ziell im Ruhrgebiet verstärkt tätig zu werden, gründete sie in Schwelm die s.a.b. Nord GmbH

mit Henrick Köhler als Vertriebspartner. Detlef Jarosch, Geschäftsführer in der Zentrale am

Bodensee, rechnet mit einem Ausbau des Konzeptes der PKSP auch z.B. für interkommunale

Kooperationen. Wenn allerdings die Kommunen überhaupt keinen finanziellen Spielraum mehr

haben, helfe auch PKSP nicht weiter.

Einkaufszentren und Stadt Eine neue Studie deckt Wissensdefizite auf und macht Kommunen Mut, ihre Innenstadtent-wicklung in die eigene Hand zu nehmen.

Innenstädte und Einkaufszentren, das ist eine never ending story: Die einen sehnen sie

herbei, andere fürchten sie, dritte verteufeln sie in Bausch und Bogen. Dabei ist der Vormarsch

kaum aufzuhalten, denn die Akzeptanz bei den Kunden ist hoch. Noch vor wenigen Jahren

schienen großflächige Einkaufszentren in Innenstädten nur ein Thema für Großstädte zu sein

und inzwischen verfügen über zwei Drittel der deutschen Großstädte über mindestens ein sol-

ches Einkaufszentrum. Verstärkt aber ist der Trend auch in Mittelzentren zu spüren. Bis 2008

gab es in kleineren Städten nur acht innerstädtische EKZ, bis 2014 könnten es 35 werden,

davon 11 in Städten unter 20.000 Einwohnern! Diese Zahlen nennt die neue Studie „Wirkung von Einkaufszentren in der Innenstadt“ des Deutschen Seminars für Städtebau und Wirt-schaft DSSW, eine Einrichtung des privatwirtschaftlich geführten Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. Die Studie wurde gefördert von dem

Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-

Westfalen, dem Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rhein-

land-Pfalz, dem Sächsischen Staatsministerium des Innern, der ECE Projektmanagement GmbH & Co.KG, der mfi management für immobilien AG, von Die Standortentwickler – Neufeld & Kampheuer GbR sowie Tenkhoff Properties GmbH. Daran gearbeitet haben der

Stadt + Handel GbR und als Autoren Prof. Dr. Rainer Lademann (Georg-August Universi-tät Göttingen/Dr. Lademann & Partner) und Monika Walther, (HafenCity Universität Ham-burg/City Consult), unter den Augen eines Beirat aus u.a. Vertretern der kommunalen Spit-

zenverbände, des Handelsverbandes und wissenschaftlicher Fachinstitute.

Das Ziel der Studie war es nicht, neue Daten zu erheben und Prognosen zu erstellen,

sondern acht bereits vorliegende Grundsatzstudien sowie 27 Einzelanalysen für spezielle

Standorte in einer Synopsis auszuwerten. Dabei sollten absatz- und immobilienwirtschaftliche

Gesichtspunkte ebenso in Betracht gezogen werden wie städtebaulich-funktionale und baulich-

gestalterische Auswirkungen. Wenig verwundert, dass im Vergleich die vorliegenden Ergebnis-

se stark geprägt seien von der Tendenz der jeweiligen Auftraggeber und der Art der Fragestel-

lung. Zur Versachlichung der Diskussion trägt die Studie bei mit dem Verweis darauf, dass der

Strukturwandel der Innenstädte insgesamt gezeichnet sei von starker Flächenexpansion im

Einzelhandel bei gleichzeitigem Rückgang der Betriebszahlen und stagnierenden bis sinken-

den Umsätzen, ein Trend, den die Krise der Kaufhäuser noch beschleunigt. EKZ seien dabei

sowohl ein immanenter Bestandteil als auch Verursacher von Veränderungen. Bisher vorlie-

gende und kontinuierlich fortgeschriebene Daten geben Auskunft über die Mietpreisentwicklun-

Die Europa-Center AG hat das Bürogebäude Dritter Ha-gen 30 mit rd. 3.500 qm Büro-

fläche an Coresis Manage-ment veräußert. Es ist voll-ständig vermietet. Die 1960 erbaute Immobilie wurde 2004 von Europa-Center erworben und revitalisiert.

Die COMCO Autoleasing GmbH & Co. KG mietet 650 qm Bürofläche im Gewerbege-biet „Im Teelbruch“ von der

WGF AG mit Laufzeit von sie-ben Jahre plus fünf Jahren zum 1. Oktober 2012. WGF AG erwarb die Immobilie mit 6.500 qm Mietfläche 2007. Weitere Flächen stehen zur

Vermietung. BNP Paribas vermittelte den Mietvertrag.

Knapp ein Jahr nach dem Scheitern ihres Einkaufszent-rumsprojektes in Weil am Rhein durch einen Bürgerent-

scheid startet MAB Develop-ment mit mfi AG, Essen, ei-nen neuen Versuch nach neu-em Konzept. MAB hatte sich zuvor gegen den Entwurf der mfi durchgesetzt.

Die traditionsreiche DEUBAU, wichtigste Baufachmesse für den westdeutschen Raum und die angrenzenden Benelux-Regionen, geht nach einem Relaunch vom 15. bis 18. Ja-nuar 2014 unter dem neuen

Namen DEUBAUKOM an den Start. Themen sind „Architektur und Ingenieur-bau“, „Wohnungswirtschaft“, „Baugewerbe“ und „Industriebau“.

Essen

Page 51: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 11

gen (in der Studie als „Maklerdaten, also invalide Sekundärdaten“ bezeichnet!) und den Filiali-

sierungsgrad von durchschnittlich 60% in den Top-Lagen – Dortmund liegt nach Angaben von

LÜHRMANN Deutschland GmbH & Co.KG mit 75% deutlich darüber, dem höchsten Wert

unter den 15 größten Städten Deutschlands. Seltsamer Weise, so die Feststellung, fehlen Zahlen zu den Leerständen im Einzelhandlessektor. Geschätzt werde eine durchschnittli-

che Quote von 10% bis 15% allein in Innenstadtlagen, wobei strukturelle, längerfristige Leer-

stände zunehmen. Weder Lührmann noch der jährliche Marktbericht der Comfort GmbH ma-

chen dazu überhaupt Aussagen. Auch zu der Quote von Betrieben, die aus dem Innenstadtla-

den in Einkaufszentren umziehen, fehlten belastbare Zahlen und niemand weiß offenbar, wie

sich in einer Stadt die Einzelhandelsverkaufsfläche insgesamt entwickelt, was bleibt leer, was

wird umgenutzt. Die Einzelfallstudien ließen den Schluss zu, dass in Städten mit Einkaufszent-

ren die Verkaufsfläche in der Innenstadt leicht gesunken sei. Dass die sog. Koppelungsquoten

zwischen EKZ und Innenstadt, d.h. die Passanten, die beides verbinden, zwischen 45% und

68% liegen, wird von den Entwicklern von EKZ gerne zitiert, um positive Effekte nachzuweisen.

Leerstände in der City sind ein entscheidender Faktor für die Attraktivität und nicht zu-

letzt immobilienwirtschaftlich relevant hinsichtlich der Werthaltigkeit von Geschäftshäusern. Die

Studie verweist darauf, dass der tendenziell steigende Leerstand ein deutliches Indiz dafür sei, dass der Einzelhandel als maßgeblicher Faktor der Innenstadtbelebung an Bedeu-tung verliere. Andere Funktionen könnten und müssten an die Stelle treten. Hier kommt ein

Aspekt ins Spiel, der in der bisherigen Diskussion um Einkaufszentren eine so untergeordnete

Rolle spielte, dass der Synopsis hier schlicht das Material fehlte: Die baulich-gestalterischen

Merkmale von Einkaufszentren, deren Integration in das städtische Gefüge und deren Auswir-

kungen auf das „Gesicht“ der Stadt. In jüngster Zeit sind spürbare Fortschritte zu beobachten

in dem Bemühen, EKZ „verträglich“ zu dimensionieren und zur Stadt vielfältig zu öffnen – be-

währte Beispiele das Forum Duisburg oder die Stubengasse in Münster. Die Studie warnt, sol-

che Einzelbeispiele zu verallgemeinern und empfiehlt nachdrücklich, „bei jeder Handelsansied-

lung und Handelsanalyse stets die individuellen Rahmenbedingungen und die konkrete Situati-

on vor Ort der jeweiligen Städte zu betrachten“. Zwar mahnen die Autoren weitergehende For-

schung an, z.B. die Einbeziehung der Revitalisierung älterer EKZ, und den Aufbau bundesweit

einheitlicher Datengrundlagen zu Einzelhandelsflächenbestand und Leerständen, aber wissen-

schaftliche Studien könnten die Diskussion vor Ort über Leitbilder und Ziele nicht ersetzen. Es

sei Aufgabe der Städte, im Rahmen ihrer Stadtentwicklungsplanung ihre Zielvorstellungen zu

formulieren, bevor die Ansiedlung eines EKZ zur Rede stehe, und dafür sollten auch Funkti-

onsalternativen im Dienstleistungs-, Gastronomie-, Freizeit- und Kulturangebot einbezogen

werden. Die üblichen Untersuchungen allein hinsichtlich Verkaufsflächen und Umsatzvo-lumina werden dagegen als unzureichend bezeichnet!

Eine Kurzfassung ist abrufbar unter www.deutscher-verband.org.

Logistikmarkt Ruhr im 1. Halbjahr 2012 Ein Plus von 8% gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt kennzeichnet einen stabilen Markt für Logistikflächen im Ruhrgebiet, auch wenn Großabschlüsse wie 2011 bisher fehlen.

In seinen Logistikmarktbericht nimmt Jones Lang LaSalle nur Abschlüsse ab 5.000 qm

auf. Zum Ruhrgebiet zählen lt. Definition von JLL Duisburg, Kreis Wesel, Oberhausen, Mül-

heim, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum, Kreis Recklinghausen, Dortmund, Enne-

pe-Ruhr-Kreis, Hagen, Kreis Unna, Hamm. Registriert wurden hier im 1. Halbjahr 2012 Umsät-

ze von rund 170.000 qm gegenüber 384.000 qm im Vorjahreszeitraum, damals allerdings be-

dingt durch die Großanmietungen durch Amazon. Bislang stellten die Abschlüsse durch Küh-ne + Nagel über 22.000 qm in Duisburg sowie 20.000 qm durch Logistics Group Internatio-nal (LGI) in Hünxe die größten Umsatzbewegungen dar. Unternehmen aus dem Bereich

Transport/Verkehr/Lagerhaltung übernahmen wieder die Führung mit 70% Anteil am Gesamt-

umsatz, wogegen der Handel auf 30% zurückfiel. Arnd Sternberg, Leiter Industrie Immobilien

Die Investorengemeinschaft

HBB und Sepa will bis zum Frühjahr 2015 auf dem ehe-maligen Landesgartenschau-areal ein Shoppingcenter mit rd. 15.000 qm Verkaufsfläche für rd. 60 Mio. Euro errichten. Bis 30. September 2013 sollen die Investoren die erforderli-chen Grundstücke erwerben und alle weiteren Vorausset-zungen für die Errichtung schaffen. Anfang Juli hatten HBB und Sepa den Zuschlag für die Entwicklung des Pro-jekts erhalten.

Deutsche Bahn investiert rund 300.000 Euro in den be-hindertengerechten Umbau des Bahnhofs u.a. mit neuem Wegeleitsystem, um durch ‚Licht und Farbe’ die Aufent-haltsqualität zu verbessern.

CUBION Immobilien AG vermittelte einen Mietvertrag über rund 375 qm Bürofläche an der Leineweberstraße 18-20 an die Notariats- und An-

waltskanzlei Niehoff Bolz Kupka. Eigentümerin ist eine Kapitalanlagegesellschaft aus Frankfurt.

Die Internos GmbH, Frank-furt, hat für den von ihr betreu-

ten GOP-Fonds (German Office Partnership) in dem Objekt Stadionring 16 einen 10-jährigen Mietvertrag über 2.047 qm mit einer öffentlichen Institution abgeschlossen. Die Gesamtfläche von 3.417 qm ist damit zu 91% belegt.

Vermittelnd war Catella Pro-perty tätig.

Mülheim a.d. Ruhr

Gronau

Lünen

Ratingen

Page 52: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 12

bei Jones Lang LaSalle in Düsseldorf und verantwortlich für die Region Rhein-Ruhr, beobach-

tete auch, dass entgegen dem bundesdeutschen Trend der Eigennutzeranteil mit nur 8% sehr

gering sei, führt dies jedoch auf die geringe Auswahl im Flächenangebot in der Region zurück.

Inzwischen gebe es kaum noch Bestandsflächen über 5.000 qm und attraktive Großflächen

seien bereits in der Hand von Entwicklern. So verfüge Garbe über etwa 45 ha der ehemaligen

Westfalenhütte in Dortmund (Vermarkter JLL), Goodman in Herten über 7 ha ehemaligem

Industriegelände Im Emscherbruch. Gazeley sicherte sich noch Anfang des Jahres 12 ha im

Logistikpark Schloss Grimerg in Herne und der Newcomer auf dem Markt Logfourreal des

ehemals für Prologis tätigen Christan Bischoff hat Hallen-

flächen in Bochum und auf Un-

ser Fritz in Herne im Angebot.

Allerdings, so Arnd Sternberg,

„nur Mieter, die bereit wären,

einen Abschluss über 8 bis 10

Jahre zu realisieren, werden

dabei zum Zuge kommen. Und

genau hier liegt das Dilemma:

langfristige Bindung steht nur

bei ganz wenigen Nutzern auf

der Agenda, weil die eigenen

Kontrakte höchstens über ein

bis drei Jahre laufen.“ Auch Bestandsgebäude auf Altareal passen nicht immer zu den Anfor-

derungen: Hallen müssten 10 bis 12 m hoch sein, über ausreichend Tore verfügen und höchs-

tens einen Büroanteil von 5% aufweisen. Energetische Zertifizierungen würden seiner Erfah-

rung nach von Mietern nur selten honoriert, böten aber einen Anreiz für den Weiterverkauf an

Fonds, die diese Qualifizierung inzwischen oft voraussetzten. Insgesamt aber erwartet Arnd

Sternberg ein weiteres Wachstum des Logistikmarktes insbesondere im Sektor Transportlogis-

tik und Lagerhaltung auf Grund der andauernden Dynamik bei Umstrukturierungen von Unter-

nehmen zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung. Beide Strategien machen Zwischen-

lagerung und Verteilung von Gütern unabdingbar. In der Region widmet das mit Forschungs-

mitteln des Bundes geförderte EffizienzCluster LogistikRuhr der Frage, welche Innovationen

zur Effizienzsteigerung und Vermeidung von Verkehr möglich sind. Aber bisher fließe wenig an

Anstößen von dieser Seite in die Praxis zurück.

Welchen „Standortvorteil NRW“ Industrie und Logistik im Ruhrgebiet versprechen,

fragt der Initiativkreis Ruhr gemeinsam mit dem Handelsblatt auf der gleichnamigen Eurofo-rum Tagung vom 5.-6. September in Düsseldorf mit breit gefächerten Diskussionsrunden

zwischen Globalisierung und Energiewende.

Nach Erhebungen

des Maklerhauses Rea-logis Immobilien Düs-seldorf GmbH betrug

der Flächenumsatz im 1.

Halbjahr 2012 in ganz

NRW rund 305.000 qm,

davon entfielen auf das

Ruhrgebiet 115.000 qm

gegenüber 105.000 qm

im vergleichbaren 1.

Halbjahr 2010. „In den

letzten Monaten wurden

Leerstände in Lager- und

In einem Konsortium mit Aa-real Bank und Helaba refi-

nanziert die Allianz das

CentrO in Oberhausen mit

650 Mio. Euro. Davon über-

nimmt Allianz 325 Mio., Aa-

real und Helaba jeweils 162,5

Mio. Darlehensnehmer ist

das Joint Venture aus Stadi-um Group und Canadian Pension Plan Investment Board, Eigentümerin des

Einkaufszentrums mit 72.000

qm Nettoverkaufsfläche, Wert

aktuell rd. 1,3 Mrd. Euro.

Derzeit sind weitere 17.000

qm Verkaufsfläche im Bau.

Zugehörig der Businesspark

mit ca. 110.000 qm und Frei-

zeiteinrichtungen. Damit wer-

de der CMBS-Kredit "Deco

15" der Deutschen Bank abgelöst. Das Konsortium

wurde von CMS Hasche Sigle beraten, der Darle-

hensnehmer durch Orrick Hölters & Elsing.

Realquadrat Immobilien,

Köln, hat über ihre Beteili-

gungsgesellschaft Fortunare-

al 460 Wohneinheiten an 25

Standorten von der insolven-

ten Ohligser Wohnungsbau eG erworben mit 27.000 qm

vermietbarer Fläche. Vermit-

telnd war Realquadrat Con-sulting tätig. Mit Investitio-

nen soll der 15%-ige Leer-

stand abgebaut werden u.a.

durch sozialverträgliche Mie-

terprivatisierung. Finanzie-

rungspartner ist die Stadt-sparkasse Solingen.

Oberhausen

Solingen

Quelle: Realogis

Page 53: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 13

Logistikimmobilien mit mehr als 3.000 qm sukzessive abgebaut“, beobachtete Bülent Alem-dag, Geschäftsführer Realogis. Aber trotz der starken Nachfrage in den letzten 24 bis 36 Mo-

naten sei nicht auf Vorrat gebaut worden und es herrsche ein starker Nachfrageüberhang zu-

mal für Gesuche mit einem kurzfristigen Bezug oder einer kurzen Laufzeit. Folglich hätten die

Vermieter nun deutlich höhere Ansprüche an einen Mietinteressenten. Incentives wie flexible

Laufzeiten, deutliche Reduktion des Mietpreises sowie mietfreie Zeiten würden kaum noch

gewährt. Auch seien die Mietpreise derzeit bis zu 10 % gegenüber dem Vorjahresniveau ge-

stiegen.“

Der Flächenumsatz bezogen auf ganz Deutschland betrug lt. JLL insgesamt 2,3 Mio.

qm, damit 23% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber 10% über dem fünfjähri-

gen Durchschnitt. Das Investitionsvolumen betrug lt. Marktbericht von Colliers International im 1. Halbjahr 594 Mio. Euro (1. Halbjahr 2011: 587,4 Mio. Euro). Wegen des Mangels an Co-

re-Immobilien gaben allerdings die Spitzenrenditen an den meisten Standorten nochmals leicht

nach, in Düsseldorf -7,25%. Insgesamt dürfte das Transaktionsvolumen mittelfristig weiter stei-

gen, so das Maklerhaus.

Gut zu Wissen - Die SPD in Rheinland-Pfalz setzt sich nach Presseberichten dafür ein, dass im Land künftig

keine neuen Alten- und Pflegeheime mehr errichtet werden. Stattdessen sollen alternative

Wohnformen gefördert werden. Das Modell biete zudem die Chance, der Verödung von Orts-

kernen und Stadtteilen entgegenzuwirken.

- Mit dem Projekt ENERGIEPREIS.spiegel für Unternehmen macht die EnergieAgentur.NRW in Kooperation mit Energiemarktplatz.de erstmals Industriestrompreise für Abnahmemengen

von mehr als 100.000 Kwh vergleichbar. http://www.energieagentur.nrw.de/energiepreise

- Die Bewerbungsfrist für den Wettbewerb „Hotelimmobilie des Jahres 2012“, den Nachhaltig-

keitspreis „Blue Hotel Award“ und den „Hospitality Innovation Award“ endet am 31. Juli 2012.

Die Verleihung findet am 10. Oktober 2012 im Anschluss an die Expo Real in München statt.

www.hotelforum.org.

- „Smart Technologies for better Cities“ stehen im Mittelpunkt der Kongressmesse UrbanTec

der Messe Köln mit dem BDI vom 24. bis 26. Oktober. Thema sind Entwicklungen und System-

lösungen in urbanen Ballungszentren. Die Stadt Moskau hat bereits ihre Teilnahme zugesagt.

Parallel findet die ORGATC statt.

- Zum 25. Mal lobt der Verband Wohneigentum einen Bundeswettbewerb für die besten Ei-

genheim-Siedlungen aus. Eigenheimer-Gemeinschaften können sich bis zum 30. September

2012 bewerben. Bewerbungsunterlagen www.verband-wohneigentum.de

- Lt. einer Umfrage der Dr. Zitelmann Positionierungsberatung sind Bürgerproteste für jeden

zweiten Immobilienentwickler ein Hindernis. Sie kämen an dritter Stelle gleich nach Finanzie-

rung und Genehmigung des Projektes. Jeder Zweite sei mit Bürgerinitiativen konfrontiert. 44%

der Befragten erhöhen das Budget für externe Beratung und Kommunikation.

Weitere Nachrichten

Münster: Das Land NRW, vertreten durch die Oberfinanzdirektion Münster, hat das Büro-

haus Anton-Bruchausen-Straße 1 mit rd. 6.350 qm Bürofläche, Baujahr 2000, als Finanzamt

Münster-Innenstadt gemietet, Eröffnung 1. Januar 2014. Der Mietvertrag läuft über 15 Jahre.

Vermieter ist die IVG Asset Management. Vermittelnd tätig war das Maklerhaus Busche & Czeranski aus Münster.

Der Rat der Stadt hat dem

Bebauungsplan sowie dem

städtebaulichen Vertrag zum

Bau des Einkaufszentrums

mit 20.000 qm Verkaufsflä-

che für 120 Mio. Euro durch

ECE und HBB zugestimmt.

Die Fertigstellung wird sich

jedoch auf Frühjahr 2015

verschieben.

Rund 700.000 Euro haben

aurelis Real Estate GmbH &

Co. KG mit der Stadt und

dem Land NRW in das Bergi-

sche Plateau investiert u.a.

für einen Spiel- und ein Bolz-

platz und die „Grüne Mitte“

als Treffpunkt im neuen

Stadtviertel. Die Deutsche Reihenhaus GmbH und die

Eckehard Adams Woh-nungsbau GmbH errichten

hier derzeit 100 WE. Auf

Grund der hohen Nachfrage

will aurelis die Erschließung

des 2. BA für weitere 150 WE

und einen SB-Markt bis Ende

2012 abgeschlossen haben.

Die Wuppertaler Immobilien-

gruppe Ferox hat das

"Seestern Büro-Center" in

Düsseldorf erworben und

plant die Revitalisierung des

18-geschossigen Gebäudes

mit dann rd. 21.000 qm Miet-

fläche. Büroflächen im ersten

bis fünften Obergeschoss

sollen zu Wohnungen umge-

baut werden, im Erdgeschoss

ist Einzelhandel für die Nah-

versorgung geplant. Verkäu-

fer ist nach TD-Informa-

tionen CBRE Investors.

Velbert

Wuppertal

Page 54: Der Immobilienbrief Nr. 276

Nr. 42, 31. KW, 03.08.12, Seite 14

Der spanische Baukonzern

ACS hat gut 60% seiner

Anteile an Hochtief an die

spanische Bank BBVA ver-

pfändet. Die Aktien im Wert

von nahezu 900 Mio. Euro

besichern einen bis 2015

prolongierten Kredit. BBVA

hat nun Zugriff auf 30,22%

an Hochtief. Die Bank könnte

zum Eigentümer dieses An-

teils werden, falls ACS den

Kredit nicht bedienen kann,

auch ein Weiterverkauf sei

denkbar.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: gudrunescher @hotmail.com

Herausgeber: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] www.rohmert-medien.de

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Bank: KSK Wiedenbrück BLZ 478 535 20 Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Impressum

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Alemdag, Bülent

(13); Bischoff, Christian (12); Bleks, Christine (7); Deleuze, Gilles (6); Donkers, Wijnand (3);

Foster, Norman (8); Guattari, Félix (6); Jarosch, Detlef (10); Lademann Prof. Dr., Rainer (10);

Meszelinsky, Christoph (2); Mohr, Axel (5); Rosen, Christian (3); Rüdiger, Bernd (9);

Schwaeppe, Frederik (2); Sternberg, Arnd (11); Tazeoglu, Mustafa (6,7); Vedder, Clemens

(2); Walther, Monika (10).

News

Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Aareal Bank (12), acom-

hotels (9), ACS (14), Aengevelt (4,6), Agentur für Stadt|Kultur|Ökonomie „Urban Rhizo-

me“ (6,7), Allen & Overy (3), Allianz (12), Amazon (11), AOK Nordwest (3), Argetra GmbH

(4,5), aurelis Real Estate (2,13), BBVA (14), BDI (13), Bilfinger Berger (8), BMW Stiftung (7),

BNP Paribas Real Estate (2,3,5,10), BUD Bau- und Dienstleistung GmbH Schleswig (6), Bu-

sche & Czeranski (13), Camelot (6), Canadian Pension Plan Investment Board (12), Catella

Property (11), CBRE (13), CBRE Hotels (2), City Consult (10), CMS Hasche Sigle (12), Coca-

Cola (9), Colliers (13), Comco Autoleasing (10), Comfort (10), Concordia Friendly Hotels &

Resorts (9), Coresis (5,10), Cubion (11), Deka Immobilien (9), Deutsche Anningtom (3), Deut-

sche Bahn (11), Deutsche Bank (1,12), Deutsche Post (8), Deutsche Reihenhaus AG (13),

Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. (10), Die

Standortentwickler – Neufeld & Kampheuer GbR (10), Dr. Lademann & Partner (10), Dr. Zitel-

mannPB (1,13), DSSW (10), E.ON (3), ECE (5,10,13), Eckehard Adams Wohnungsbau (13),

EnergieAgentur.NRW (8,13), Ergo Versicherungsgruppe (5), Euroforum (12), Europa Center

AG (10), Evonik (1), Ferox (13), formA Architekten (8), Fortress Immobilien AG (6), Fresh-

fields Bruckhaus Deringer (3), Garbe (12), Gazeley (12), Gebag (7), Georg-August Universität

Göttingen (10), Gewoba Nord Baugenossenschaft (6), Goldsmith Gruppe (2), Goodman (12),

Greiwing logistics for you (7), HafenCity Univeristät Hamburg (10), Hamborner Reit AG (7),

Handelsblatt (12), Häusser Bau (7), HBB (11,13), Helaba (12), Hochtief (9,14), Immeo Woh-

nen (7), Immowelt (4), Initiativkreis Ruhr (1,12), Internos (11), IVG Asset Managemant (13),

Jones Lang LaSalle (3,11,12),13, JX Nippon Oil & Energy Corporation (8), Klöckner (1), Küh-

ne + Nagel (11), Landal (9), LEG Management GmbH (4,6), Logfourreal (12), Logistics

Group International (11), Lührmann (10), MAB Development (10), Meag (5), Metro (4), mfi

(10), Niehoff Bolz Kupka (11), nps tchoban voss (9), NRW.Invest (8), Ohligser Wohnungsbau

(12), Orrick, Hölters & Elsing (12), Osram (9), Praktiker (2), Prologis (12), RAG Montan Immo-

bilien (3), RAG Stiftung (9), Realogis (7,12,13), Realquadrat Consulting (12), Realquadrat

Immobilien (12), Rothschild (3), Ruhruni Bochum (1), s.a.b. AG (7,8,9,10), s.a.b. Nord GmbH

(10), Sepa (11), SMS Simag (1), Social Entrepreneurship Akademie (7), Stadium Group (12),

Stadt + Handel GbR (10), Stadtsparkasse Solingen (12), Stadtwerke Dinslaken (3), Steigen-

berger Hotels AG (2), Stifterverband für die deutsche Wissenschaft (7), Stiftung Mercator (7),

Stiftung Zollverein (9), Tenkhoff Properties GmbH (10), Terra Firma (3), Thomas Daily

(8,9,13), ThyssenKrupp (1,7), Timag AG (4), Universität Duisburg Essen (3,8), Vaillant (1),

Valad Europe (7), Verband Wohneigentum (13), Vodafone (3), Vodafone Stiftung (7), WGF

AG (9,10), Younik (5).