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Inhaltsverzeichnis NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, für 2014 wünsche ich Ihnen zunächst viel Glück und Erfolg. Lt. Marktmeinung bleibt 2014 alles beim alten oder wird besser. Crash-Gefahren sieht keiner. Die Beteiligungsszene steht am Scheideweg. Der lange absehbare Prokon-Skandal wird Genussscheine, Anleihen und, was kreativen Universitätsabsol- venten sonst noch einfällt, wohl auch in die Regulierung bringen. Das wird die Szene in einen dann wohl kleinen regulierten Bereich mit Bestandsschutz und einen wahrscheinlich deutlich kriminalitätsnäheren Bereich mit neuen Ideen und im De-Minimis-Volumen teilen. Ad 1) „Bestandsschutz“: Nach unseren Informationen sind die Hürden für Fondsemissionen jetzt so hoch, dass neuer Marktzugang nur noch für Konzern-Töchter möglich wird. Das weiß die Branche, die bis auf einen noch keinen genehmigten Fonds hat, nur noch nicht. Viele Mittelständler werden so trotz teurer KVG-Investition ausgehebelt. Hoffentlich siegt im Verfahren die Vernunft. 2) Ad „De-Minimis“: Ich habe bis heute nicht verstanden, was die Re- gulierungsfreiheit kleiner Fondsunternehmen dem Anleger bringen soll. Publikumsfonds-Anleger sind keine großen, Statistik gestützten Portfoliomanager. Für die gilt kein Markowitz, sondern „weck ist weck“. Eine kostenlose PR-Kampagne fährt derzeit Rolf Elgeti, Chef der TAG Immobilien AG. Was mich wundert ist, dass der Wohnungswahn so undifferenziert wirkt, dass nur die Person, aber nicht das Immobilien-Geschäftsmodell unter die Lupe genommen wird. Diese Woche nannte die ARD die TAG ausführlich in einem Atemzug mit Blackrock, dem mächtigsten Finanzkonzern der Welt - allerdings im Schrottimmobilien- und Missmanagement-Kontext. Wahrscheinlich weiß bei Blackrock fast niemand, wer die TAG ist und dass BR größter Einzelaktionär ist. Aber die Investoren-Roadshow von Elgeti war sicher klasse. Das gilt übrigens auch für die geleistete Arbeit der ersten Jahre. Er hat die TAG aus der Bastion des gesunden Menschenverstandes der Immoaktien-Ikone Dr. Lutz Ristow gegen den damals überbor- denden Wohnungsboom zu einem expansiven Top-Player der deutschen Wohnungswirtschaft gemacht. Dem Analysten Elgeti war schnell klar, dass Größe und Wachstum existenziell für eine Immo AG sind. Kosten-, Ertrags- und Ablaufoptimierung wie auch Rückholung mit Mehrwertsteuer belasteter Leis- tungen ins eigene Haus und sauberes Beteiligungsmanagement gestatteten Skalen-, Bilanz- und Steu- ereffekte. Elgeti pushte den Aktienkurs von 2,44 Euro auf knapp 9,50 Euro und hält ihn jetzt zwischen 8 und 9 Euro. Klasse für Aktionäre und Selbstbewusstsein. Letzteres gesundet immer mehr. Vor ein paar Monaten hatte er sich als Kapitalisten-Punchingball in einer prominent besetzten Fernsehdiskussion zur Verfügung gestellt. Mutig, aber chancenlos. Private Investments in Immobilien, die sogar für den Erwerb durch die TAG nicht passten, maßen seine Analystenkollegen und die Publikumspresse mit Aktien- Usancen als Interessenkonflikt, über den die echte Immobilienbranche wohl bestenfalls schmunzeln würde. Die folgende TAG-PR-Huddelei füllte den Begriff „Ungeschick“ mit belastbaren Inhalten. Bei diesen Nebenkriegsschauplätzen bleibt völlig offen, dass das Geschäftsmodell nur im aktuel- len Rahmen funktionieren kann. Kostensparpotenziale sind irgendwann ausgeschöpft. Zukauf-Portfolios sind umkämpft. Mieterhöhungspotentiale im Diaspora-Niedrigstmietbereich kann man nur in USA „verkaufen“. Nebenkosten fressen die Mieterbudgets. Kostentreiber sind Fläche und Mietvertragszahl. Zukunftsorientierte Instandhaltung von vielleicht 1,50 Euro pro qm des Gesamtbestandes, arbeitsintensi- ves Vertragsmanagement, Nachinvestitionen und hohe Leerstände können bei weniger als fünf Euro echte qm-Miete pro Gesamtbestand leicht zum Circulus Vitiosus führen. Das Modell funktioniert nur in einem Umfeld weltweit vagabundierenden Kapitals in einer Wohnungseuphorie mit subintelligenter, ger- manophiler „Safe Haven“-Maxime, einem hundertjährigen Niedrigstzins-Rekord oder ausschließlich mit Eigenkapital. Wenn die Schräubchen sich bei Gelegenheit wieder falsch herum drehen, dürfte dem Aktionär wieder das Unglück einer nicht zu erwartenden Marktänderung beschworen werden. Die bösartigen Vermögenseffekte treffen aber nur den Aktionär, nicht das Management (siehe IVG). Die Frage bleibt, wie lange der Expansionskurs die fundamentalen Daten noch überspielt. Das gilt übrigens nicht nur für die TAG. . Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 Büromarkt 2013 - Rückläufig aber stabil 2 Büromarkt Frankfurt - unterdurchschnittlich 4 Büromarkt Hamburg - leichtes Plus 5 Büromarkt Düsseldorf - deutliche Steigerung 6 Büromarkt Berlin - überdurchschnittlich 9 Gewerbl. Transaktionen - 30 Mrd. €-Marke geknackt 14 Gewerbeimmobilien- Hausse setzt sich fort 16 Globale Transaktionen - Immobilien global gefragt 17 Wohnungen - 10-Jahres- Hoch erreicht 18 B-Standorte im Fokus 25 Immobilienbrief Köln 26 Lager- und Logistik - 2014 noch besser erwartet 19 Hotels - Transaktionsboom 19 Finanzprodukte außerhalb des KAGB (Prof. Loritz) 22 Ramsauer adé - Hendricks und ihre Staatsminister 21 Offene Immobilienfonds - intern. Immobilien verlieren 20 Recruiting - Unternehmen zu passiv (Kemmann) 25 Altona-Mitte könnte Millio- nengrab werden (Hoffmann) 24 Asiatische Immobilienakti- en punkten 2014 22 Nachlese zur Regierungs- bildung (Prof. Sotelo) 21 Völckers´12 Gebote zum Hospitality Management 12 Impressum 27 Partner und Sponsoren der heuti- gen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Manage- ment, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fair- vesta, Garbe Group, publity AG, RWE Energiedienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

Der immobilienbrief nr 313

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum Gewerbe- und Wohnimmobilienmarkt.

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Page 1: Der immobilienbrief nr 313

Inhaltsverzeichnis

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Sehr geehrte Damen und Herren,

für 2014 wünsche ich Ihnen zunächst viel Glück und Erfolg. Lt. Marktmeinung bleibt 2014 alles beim

alten oder wird besser. Crash-Gefahren sieht keiner. Die Beteiligungsszene steht am Scheideweg. Der

lange absehbare Prokon-Skandal wird Genussscheine, Anleihen und, was kreativen Universitätsabsol-

venten sonst noch einfällt, wohl auch in die Regulierung bringen. Das wird die Szene in einen dann wohl

kleinen regulierten Bereich mit Bestandsschutz und einen wahrscheinlich deutlich kriminalitätsnäheren

Bereich mit neuen Ideen und im De-Minimis-Volumen teilen. Ad 1) „Bestandsschutz“: Nach unseren

Informationen sind die Hürden für Fondsemissionen jetzt so hoch, dass neuer Marktzugang nur noch für

Konzern-Töchter möglich wird. Das weiß die Branche, die bis auf einen noch keinen genehmigten Fonds

hat, nur noch nicht. Viele Mittelständler werden so trotz teurer KVG-Investition ausgehebelt. Hoffentlich

siegt im Verfahren die Vernunft. 2) Ad „De-Minimis“: Ich habe bis heute nicht verstanden, was die Re-

gulierungsfreiheit kleiner Fondsunternehmen dem Anleger bringen soll. Publikumsfonds-Anleger sind

keine großen, Statistik gestützten Portfoliomanager. Für die gilt kein Markowitz, sondern „weck ist weck“.

Eine kostenlose PR-Kampagne fährt derzeit Rolf Elgeti, Chef der TAG Immobilien AG. Was

mich wundert ist, dass der Wohnungswahn so undifferenziert wirkt, dass nur die Person, aber nicht das

Immobilien-Geschäftsmodell unter die Lupe genommen wird. Diese Woche nannte die ARD die TAG

ausführlich in einem Atemzug mit Blackrock, dem mächtigsten Finanzkonzern der Welt - allerdings im

Schrottimmobilien- und Missmanagement-Kontext. Wahrscheinlich weiß bei Blackrock fast niemand, wer

die TAG ist und dass BR größter Einzelaktionär ist. Aber die Investoren-Roadshow von Elgeti war sicher

klasse. Das gilt übrigens auch für die geleistete Arbeit der ersten Jahre. Er hat die TAG aus der Bastion

des gesunden Menschenverstandes der Immoaktien-Ikone Dr. Lutz Ristow gegen den damals überbor-

denden Wohnungsboom zu einem expansiven Top-Player der deutschen Wohnungswirtschaft gemacht.

Dem Analysten Elgeti war schnell klar, dass Größe und Wachstum existenziell für eine Immo AG

sind. Kosten-, Ertrags- und Ablaufoptimierung wie auch Rückholung mit Mehrwertsteuer belasteter Leis-

tungen ins eigene Haus und sauberes Beteiligungsmanagement gestatteten Skalen-, Bilanz- und Steu-

ereffekte. Elgeti pushte den Aktienkurs von 2,44 Euro auf knapp 9,50 Euro und hält ihn jetzt zwischen 8

und 9 Euro. Klasse für Aktionäre und Selbstbewusstsein. Letzteres gesundet immer mehr. Vor ein paar

Monaten hatte er sich als Kapitalisten-Punchingball in einer prominent besetzten Fernsehdiskussion zur

Verfügung gestellt. Mutig, aber chancenlos. Private Investments in Immobilien, die sogar für den Erwerb

durch die TAG nicht passten, maßen seine Analystenkollegen und die Publikumspresse mit Aktien-

Usancen als Interessenkonflikt, über den die echte Immobilienbranche wohl bestenfalls schmunzeln

würde. Die folgende TAG-PR-Huddelei füllte den Begriff „Ungeschick“ mit belastbaren Inhalten.

Bei diesen Nebenkriegsschauplätzen bleibt völlig offen, dass das Geschäftsmodell nur im aktuel-

len Rahmen funktionieren kann. Kostensparpotenziale sind irgendwann ausgeschöpft. Zukauf-Portfolios

sind umkämpft. Mieterhöhungspotentiale im Diaspora-Niedrigstmietbereich kann man nur in USA

„verkaufen“. Nebenkosten fressen die Mieterbudgets. Kostentreiber sind Fläche und Mietvertragszahl.

Zukunftsorientierte Instandhaltung von vielleicht 1,50 Euro pro qm des Gesamtbestandes, arbeitsintensi-

ves Vertragsmanagement, Nachinvestitionen und hohe Leerstände können bei weniger als fünf Euro

echte qm-Miete pro Gesamtbestand leicht zum Circulus Vitiosus führen. Das Modell funktioniert nur in

einem Umfeld weltweit vagabundierenden Kapitals in einer Wohnungseuphorie mit subintelligenter, ger-

manophiler „Safe Haven“-Maxime, einem hundertjährigen Niedrigstzins-Rekord oder ausschließlich mit

Eigenkapital. Wenn die Schräubchen sich bei Gelegenheit wieder falsch herum drehen,

dürfte dem Aktionär wieder das Unglück einer nicht zu erwartenden Marktänderung

beschworen werden. Die bösartigen Vermögenseffekte treffen aber nur den Aktionär,

nicht das Management (siehe IVG). Die Frage bleibt, wie lange der Expansionskurs die

fundamentalen Daten noch überspielt. Das gilt übrigens nicht nur für die TAG.

.

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1

Büromarkt 2013 - Rückläufig aber stabil

2

Büromarkt Frankfurt - unterdurchschnittlich

4

Büromarkt Hamburg - leichtes Plus

5

Büromarkt Düsseldorf - deutliche Steigerung

6

Büromarkt Berlin - überdurchschnittlich

9

Gewerbl. Transaktionen - 30 Mrd. €-Marke geknackt

14

Gewerbeimmobilien-Hausse setzt sich fort

16

Globale Transaktionen - Immobilien global gefragt

17

Wohnungen - 10-Jahres-Hoch erreicht

18

B-Standorte im Fokus 25

Immobilienbrief Köln 26

Lager- und Logistik - 2014 noch besser erwartet

19

Hotels - Transaktionsboom 19

Finanzprodukte außerhalb des KAGB (Prof. Loritz)

22

Ramsauer adé - Hendricks und ihre Staatsminister

21

Offene Immobilienfonds - intern. Immobilien verlieren

20

Recruiting - Unternehmen zu passiv (Kemmann)

25

Altona-Mitte könnte Millio-nengrab werden (Hoffmann)

24

Asiatische Immobilienakti-en punkten 2014

22

Nachlese zur Regierungs-bildung (Prof. Sotelo)

21

Völckers´12 Gebote zum Hospitality Management

12

Impressum 27

Partner und Sponsoren der heuti-

gen Ausgabe: aurelis Real Estate,

Bouwfonds Investment Manage-

ment, Catella Real Estate AG KAG,

Deka Immobilien Investment, E&P

Real Estate GmbH & Co. KG, fair-

vesta, Garbe Group, publity AG,

RWE Energiedienstleitung GmbH,

RA Klumpe, Schröder & Partner

und sontowski & partner gmbh.

Page 2: Der immobilienbrief nr 313

Leipzig/Berlin: Die publity

Performance Fonds haben

ein Immobilienportfolio an

eine Berliner Privatbank ver-

äußert. Das Portfolio besteht

aus rund 170 Objekten, vor-

wiegend Wohn- und Ge-

schäftshäusern sowie Einfa-

milienhäusern, die deutsch-

landweit verteilt sind.

Frankfurt: Der durch die

publity Finanzgruppe initi-

ierte publity Performance

Fonds Nr. 4 erwirbt ein Büro-

objekt mit integrierter Lager-

fläche im hessischen Drei-

eich-Buchschlag. Es verfügt

über ca. 6.600 qm Büro- und

ca. 3.100 qm Lagerfläche

sowie 120 PKW-Stellplätze.

„Das Objekt zeichnet sich

durch seine multifunktionelle

Bauweise aus. Gemäß unse-

rer Investitionsstrategie beab-

sichtigen wir, das Objekt in-

nerhalb der Fondslaufzeit

aufzuwerten und mit Gewinn

für unsere Anleger wieder zu

veräußern“, so Thomas

Olek, geschäftsführender

Gesellschafter innerhalb der

publity Finanzgruppe.

Büroflächenmarkt zeigt Konjunkturschwäche der

letzten Jahre auf

Rückläufiger Umsatz mit stabiler Tendenz

Der deutsche Büroflächenmarkt zeigte 2013 seine Eigenschaft, der konjunkturellen

Entwicklung nachzuhängen. Mit 2,88 Mio. qm (BNPPRE) in den acht wichtigsten Büro-

standorten wurde erneut ein Rückgang von diesmal 6% notiert. 2011 betrug der Um-

satz lt. DIP (Deutsche Immobilien Partner) noch 3,49 Mio. qm. Grund ist vor allem die

verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung die dazu führte, dass großvolumige

Abschlüsse sehr gering waren.

Lebhaft zeigte sich hingegen das Flächensegment der kleinteiligen und mittelgro-

ßen Flächen. Insgesamt beurteilt BNPPRE das Jahr 2013 als durchaus erfolgreich, wenn

man die Rahmenbedingungen vor allem des ersten Halbjahrs berücksichtigt. Auch beim

Research-Dino Jones Lang LaSalle (JLL), die traditionell immer die sieben wichtigsten

Hochburgen untersuchen, ging der Umsatz auf 2,9 Mio. qm um 3,5% zurück.

Betrachtet man lediglich die Top 6 Märkte (Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg,

Frankfurt und München), so ist dort mit 2,8 Mio. qm ein Umsatzrückgang von 7% zu beo-

bachten (BNPPRE). JLL weißt in der Höhe und den Tendenzen ähnliche Größenordnungen

auf. Dabei sind die Unterschiede in den einzelnen Standorten teilweise sehr groß. Während

in Düsseldorf der Umsatz um 20% auf 415.000 qm zulegte, ging er in Berlin um 17,3% auf

453.000 qm zurück. Auch in München (-15,7% auf 603.000 qm) und Frankfurt (-15% auf

493.000 qm) ging der Umsatz deutlich zurück. In Köln stieg der Umsatz um 7,4% auf

276.000 qm und auch Hamburg verzeichnet ein marginales Umsatzplus von 1,1% auf

440.000 qm.

Im Nutzerverhalten ist, lt. JLL zu beobachten, dass die Entscheidungsprozesse

zeitlich sehr ausgedehnt werden. Das Angebot an passenden Flächen ist knapp. Gleichzeitig

locken Eigentümer potenzielle Mieter mit Zugeständnissen bei den Mieten oder der Büroaus-

stattung. Besonders internationale Unternehmen mit Zentralen außerhalb Deutschlands sind

sehr zögerlich bei der Anmietung von Büroflächen.

Trotz des schwachen Jahres, ging an allen Top-Standorten der Leerstand zurück.

Insgesamt betrug der Leerstandsrückgang -4,3% (BNPPRE) wobei der größte Rückgang in

Düsseldorf mit -6,3% beobachtet wurde. Auch München mit -5,1% zeigt erfreulichen Leer-

standsabbau. Mit einer Leerstandsquote von 8,3% (JLL) notierten die Researcher den nied-

rigsten Wert seit 2002.

Die Spitzenmieten haben in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich um

gut 3% zugelegt. Am stärksten fiel der Anstieg in Düsseldorf und Frankfurt (jeweils rund 6%)

aus. Aber auch in Hamburg (ca. 4%) sowie in München (1,5%) haben sich die Höchstmieten

aufwärts entwickelt. Stabil geblieben sind sie dagegen in Berlin und Köln. Auch die Durch-

schnittsmieten liegen bei 1,5% im Plus (JLL). Seit drei Jahren beobachtet JLL eine hohe

Konstanz bei den Spitzen- und Durchschnittsmieten. Das deutet, lt. JLL darauf hin, dass sich

das Mietpreiswachstum nicht nur im Spitzensegment beschränkt.

publity News

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012

Berlin 453.000 548.000 -17,3 454.600 543.900 -16,4 1.024.000 1.066.000 -3,9 1.395.400 1.440.700 -3,1 5,4 22,00 22,00

Düsseldorf 415.000 346.000 19,9 415.600 348.100 19,4 974.000 1.040.000 -6,3 1.022.800 991.300 3,2 10,6 27,50 26,00

Frankfurt 493.000 580.000 -15,0 440.500 512.100 -14,0 1.898.000 1.966.000 -3,5 1.327.400 1.415.600 -6,2 12,0 38,00 36,00

Hamburg 440.000 435.000 1,1 440.000 435.500 1,0 851.000 889.000 -4,3 1.137.100 1.206.300 -5,7 6,2 25,00 24,00

Köln 276.000 257.000 7,4 300.700 254.700 18,1 555.000 567.000 -2,1 530.000 590.000 -10,2 7,2 21,50 21,50

München 603.000 715.000 -15,7 625.000 753.900 -17,1 1.296.000 1.365.000 -5,1 1.456.900 1.673.600 -12,9 6,4 33,50 33,00

Gesamt 2.680.000 2.881.000 -7,0 2.676.400 2.848.200 -6,0 6.598.000 6.893.000 -4,3

Büromärkte 2013 (BNPPRE/JLL)

BNPPRE JLL

Umsatz (qm) Leerstand (qm)

BNPPRE JLL

BNPPRE

Leerstands-rate (%)

Spitzenmiete (€/qm)

Page 3: Der immobilienbrief nr 313

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Page 4: Der immobilienbrief nr 313

Top-Nachfrager waren vor allem unternehmens-

bezogene Dienstleister mit einem Anteil von 20% gefolgt

von Industrieunternehmen sowie Banken und

Finanzdienstleister, die im Vorjahr nur auf dem achten

Platz rangierten.

Für 2014 prognostiziert BNPPRE vor allem für

die zweite Jahreshälfte wieder mehr Dynamik am Markt

so dass am Ende eine leichte Umsatzsteigerung gegen-

über 2013 notiert werden wird. (AE) □

Frankfurter Bürovermietung bleibt

unterdurchschnittlich

Mietvertragsverlängerungen

kennzeichnen den Markt

Wie schon in der Übersichtsberichterstattung festge-

stellt, bleibt der Frankfurter Büromarkt unter den Er-

wartungen. Lt. Cushman & Wakefield (C&W) wurden

451.000 qm (-11,6%) vermietet bzw. von Eigennutzern

übernommen. Lt. C&W liegt das Jahresergebnis 3,6%

unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Spitzenmiete

blieb stabil. Der Leerstand sinkt. BNPPRE ermittelt bei

gleichen Trends einen Umsatz von 493.000 qm (-15%)

und eine Leerstandsminderung um 3,5% auf 1,898

Mio. qm. Aengevelt errechnet einen Umsatz von 445

000 qm (-12%). Mit 440.500 qm Umsatz bzw. -14% liegt

auch Jones Lang LaSalle auf der Linie. 449.500 qm

bzw. -13% beobachtete das Research von Colliers.

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

Allerdings unterstreichen lt. C&W umfangreiche

Mietvertragsverlängerungen die Standortattraktivität. 2013

wurden 17 Mietverträge über insgesamt 214.100 qm verlän-

gert. Das sei Rekord, meint C&W. Dieser Punkt wird mit den

üblichen Zahlenabweichungen von allen Häusern besonders

betont. Insofern sei die Statistik schlechter als die Realität,

ergänzt JLL. Der Rückgang des Vermietungsvolumens ist

auf die Halbierung der Neuabschlüsse auf 4 Abschlüsse mit

insgesamt knapp 90.000 qm (-31%) jenseits der 10.000 qm

zurückzuführen. Wichtigste Mietergruppe waren wie immer

Banken und Finanzdienstleister mit Neuanmietungen über

insgesamt 127.600 qm bzw. einem Marktanteil von gut 28%.

Großanmietungen der Commerzbank (46.000 qm) und der

Universal-Investment (11.000 qm) machten den Hauptum-

satz. Die Mietvertragsverlängerung der Europäischen Zent-

ralbank über 48.000 qm nahm Leerstandsängste des Land-

markbuildings mit Sanierungsbedarf.

Die Spitzenmiete nach C&W-Ermittlung ist im Jah-

resverlauf von 34 Euro 37 Euro vor allem durch Vorvermie-

tungen im Taunusturm gestiegen. Ein weiterer Anstieg der

Spitzenmiete wird für die kommenden Monate vorerst nicht

erwartet. BNPPRE sieht einen Anstieg um 6% auf 38 Euro.

JLL ermittelt einen Anstieg von 33 auf 35 Euro. Etwa 65%

der Mietvertragsabschlüsse wurden zwischen 10 und 20

Euro abgeschlossen. Nur 8% lagen über 30 Euro. Die ge-

wichtete Durchschnittsmiete für den Gesamtmarkt notiere

damit bei knapp über 19 Euro, ergänzt JLL. Für 2014 erwar-

tet C&W ein Vermietungsvolumen rund um den Zehnjahres-

schnitt. Aengevelt erwartet dagegen ebenso wie Colliers

einen um 10% steigenden Büroflächenumsatz, der dann rd.

8% über dem Umsatzniveau der letzten Dekade liegen sollte.

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Page 5: Der immobilienbrief nr 313

Im Gegensatz zur Vermietung erreichte der Frankfurter Investmentmarkt mit dem

größten Transaktionsvolumen im Gewerbeimmobilienbereich seit 2007 und dem zweitgröß-

ten seit Beginn der statistischer Auswertungen 1996 bei JLL. 4,1 Mrd. Euro lagen um 26%

über Vorjahr. Der 5- Jahresschnitt wurde 2013 fast verdoppelt. Ein Plus von 70% kann ge-

genüber dem 10-jährigen Schnitt konnte notiert werden. Die erwartete Bodenbildung bei den

Spitzenrenditen habe sich nicht bewahrheitet, meint JLL. Nach 4,8% Ende 2012 seien auch

in Frankfurt im Bürobereich 4,7% erreicht. Weitere Preissteigerungen werden erwartet. Ge-

schäftshäuser im Topsegment bewegen sich mittlerweile bei 4,1%. Bei Leitzinsen nahe der

Nullprozentmarke, wachsenden Kapitalbeständen und steigender Attraktivität des Frankfur-

ter Immobilienmarktes auch im Ausland könnten bei Einsatz von Fremdkapital auch bei Spit-

zenrenditen noch durchaus hohe Eigenkapitalrenditen gesichert werden. Daher sei in der

Nettobetrachtung noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. (WR) □

Hamburger Büromarkt

2013 mit leichtem Plus

Sabine Richter

Zu den Standorten mit leichtem Umsatzplus gehört Hamburg. Grossmann & Berger,

BNPPRE und Jones Lang LaSalle registrieren 440.000 qm (2012: 430.000 qm), Anger-

mann 439.000 qm (436.000 qm) und Savills 427.000 qm (430.000 qm).

Obwohl es nur einen Großabschluss gab, hatte sich das 4. Quartal mit 115.000 qm

am umsatzstärksten gezeigt. Die Reederei Hamburg Süd mietete rund 9.500 qm in der City

– der zweitgrößte Abschluss des Jahres. Den größten Mietvertrag unterzeichnete die Phi-

lips Deutschland GmbH mit rund 14.000 qm im Teilmarkt Flughafen im 1. Quartal.

Mehr als die Hälfte aller Mietverträge wurden für Flächen unter 500 qm abge-

schlossen; das mit 134.000 qm größte Flächenvolumen entfiel auf die Kategorie 1.000 qm

bis 2.500 qm. Insgesamt sei die Expansionstätigkeit deutlich gesunken sei, so Richard Win-

ter von JLL, die Nettoabsorption lag bei rund 72.000 qm.

Die Spitzenmieten, erzielt in der City und der HafenCity, liegen nahezu unverändert.

Die meisten Unternehmen melden 24 Euro, BNPPRE 25 Euro, Angermann 23,50

Euro pro qm. Als gewichtete Durchschnittsmiete wird 13,60 Euro (Savills) bis 14,40

(Angermann) genannt.

Verschiebung zum mittleren Preissegment

Die meisten Mietverträge (35%) wurden in der Preisklasse zwischen 10 und 15 Euro abge-

schlossen. Auf über 60% erhöhte sich der Anteil im Segment bis 20 Euro. Dieses betreffe

ein Flächenvolumen von rund 267.000 qm, also mehr als die Hälfte des Hamburger Büroflä-

chenumsatzes, wie JLL ermittelte.

Der Leerstand ist weiter rückläufig, nach Berechnungen von G&B reduzierte er sich

gegenüber 2012 von 970.000 qm auf 932.000 qm, was bei einem Büroflächenbestand von

13,31 Mio. qm einer Quote von 7,0% (6,8% ohne Untermietflächen) entspricht. Die anderen

Maklerhäuser melden eine Leerstandsquote zwischen 6,5 (Angermann) und 7,8% (JLL). Im

laufenden Jahr sei mit einem weiterem Leerstandsabbau zu rechnen, meint Ken Hoppe

von Savills. Von den 180.000 qm Fläche die zur Fertigstellung anstehen, ist nahezu die

Hälfte vorvermietet, ein Großteil der Nutzer sei auf der Suche nach hochwertigen Flächen.

Knapp 50% des Gesamtflächenumsatzes entfielen in 2013 auf die Teilmärkte City

und City Süd. In der City mieteten beispielsweise Hamburg Süd (9.500 qm), WTM Engi-

neers GmbH (5.000 qm) und die Steuer- und Rechtsanwaltskanzlei Watson, Farley & Wil-

liams (4.000 qm). In der City Süd die VBG Verwaltungs-Berufsgenossenschaft mit rund

8.600 qm. Grund für den verhältnismäßig hohen Umsatz des Teilmarkts Harburg (knapp

Düsseldorf: Das größte

Telekom-Service-Center

Deutschlands wechselt mit

Fertigstellung den Eigentü-

mer. CODIC und CATELLA

haben die Projektentwick-

lung von knapp 18.000 qm

moderner Büroflächen reali-

siert und das fertige Objekt

an einen internationalen

Investor verkauft.

Die Telekom wird Hauptmie-

ter des auf hohem techni-

schem Niveau ausgestatte-

ten 5-geschossigen Gebäu-

des an der Böhlerstraße /

Hansaallee mit ca. 17.800

qm Nutzfläche sowie ca. 493

Stellplätzen.

Die Projektentwicklung wur-

de realisiert von der ortan-

sässigen CODIC Immobi-

lien und Projektentwick-

lung Beteiligungs-GmbH

im Joint Venture mit von

Catella Corporate Finance

GmbH vertretenen überwie-

gend schwedischen Kapital-

gebern. Die Stadtsparkasse

Düsseldorf hat das Projekt

konsortial mit der

Kreissparkasse Köln finan-

ziert. Verkauft wurde das

schlüsselfertige Projekt

nunmehr unter Vermittlung

der Catella Property GmbH

an einen außer-

europäischen Investor.

Das Investitionsvolumen

betrug fast 50 Mio. Euro.

Größtes Telekom-Center verkauft

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Page 6: Der immobilienbrief nr 313

Pullach: Friedrich Wilhelm

Patt (62) scheidet mit Aus-

laufen seines Vertrags zum

Jahresende aus der Ge-

schäftsführung der Hannover

Leasing aus.

Patt war seit 1997 als Ge-

schäftsführer und seit 2003

als Geschäftsführender Ge-

sellschafter für die Hannover

Leasing tätig. Seit 2007 hatte

er das Unternehmen als

Sprecher der Geschäftsfüh-

rung nach außen vertreten.

Über einen Nachfolger für

den Sprecher der Geschäfts-

führung wird kurzfristig ent-

schieden.

6%) waren u.a. die Baustarts der eigengenutzten Büroflächen von Shell Deutschland Oil

und Becker Marine Systems Communications GmbH sowie die Anmietung durch das

Maschinenbauunternehmen Harburg-Freudenberger GmbH.

Die größten Anteile am Flächenumsatz erzielten nach Angaben von G&B wieder die

Branchen Information und Telekommunikation (knapp 16%, 70.000 qm), Beratung (gut 14%,

62.900 qm) und Tourismus und Verkehr (knapp 12%, 50.600 qm).

Aussichten für 2014

Für 2014 wird aufgrund der positiven Konjunkturaussichten ein Büroflächenumsatz zwischen

450.000 und 500.000 qm erwartet. Es seien eine ganze Reihe von Großabschlüssen in der

Pipeline, die sich realisieren dürften, heißt es bei JLL. □

Büromarkt Düsseldorf

Großflächige Anmietungen pushen Markt

Mit 347.600 qm (Catella Property) bzw. 415.000 qm (BNPPRE, Jones Lang LaSalle) war

das vergangene Jahr eines der Besten der vergangenen 10 Jahre. Lt. BNPPRE über-

traf der Umsatz den 10-Jahresdurchschnitt um 21% und das Vorjahresergebnis um

20%. Für 2014 gehen die Researcher von einem positiven Trend aus, wenn auch nicht

auf 2013-Niveau.

Der Düsseldorfer Büromarkt gehört, neben dem Büromarkt Hamburg, zu den Ge-

winnern des vergangenen Jahres. In beiden Standorten stieg der Umsatz im Gegensatz zu

Personalien

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

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Page 7: Der immobilienbrief nr 313

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Werte

Page 8: Der immobilienbrief nr 313

den anderen Top-Standorten in Deutschland. Der

höchste Umsatz erfolgte im Teilmarkt City mit einem

Marktanteil lt. Catella von 35% (121.380 qm). Beflü-

gelt wurde der Umsatz von großflächigen Anmietun-

gen der öffentlichen Hand mit 76.000 qm (JLL). Un-

ternehmensbezogene Dienstleistungen (53.400

qm), Handel (40.900 qm), Industrie (40.100 qm)

sowie der Bereich Banken & Finanzdienstleister

(32.400 qm) komplettieren die Top 5. Großab-

schlüsse sind z.B. durch die Landesbank Hessen-

Thüringen, IBM Deutschland oder das Finanzamt

Düsseldorf-Nord erfolgt.

Die Spitzenmiete stieg im letzten Jahr von

26 Euro/qm auf 27,50 Euro/qm. Ausschlaggebend

hierfür sind lt. Catella einige hochpreisige Vermie-

tungen im Bereich der City und des Bankenviertels.

Für das laufende Jahr sieht Catella keine weitere

Steigerung der Spitzenmiete voraus. Die Durch-

schnittsmiete liegt derzeit bei 14,23 Euro/qm.

Aktuell stehen 839.900 qm Büroflächen

leer. Bei einem Bestand von 7.511.712 qm liegt die

Leerstandsquote aktuell bei 11,2%. Der Leerstands-

abbau konnte also weiter forciert werden. Nicht zu-

letzt ist der Leerstandsabbau auch der niedrigen

Fertigstellungszahl von 64.900 qm (JLL) geschuldet.

2012 wurden noch 134.800 qm fertig gestellt. Das

Mittel der letzten 5 Jahre liegt bei 144.500 qm.

Durch den Kö-Bogen und das Dreischeibenhaus

werden die Fertigstellungszahlen 2014 wieder deut-

lich höher ausfallen.

Für das laufende Jahr gehen die

Researcher von einem Bürovermietungsniveau

aus, dass das Niveau von 2013 nicht ganz

erreichen wird aber letztlich die 300.000 qm-Marke

knacken könnte. (AE) □

Berliner Büroflächenmarkt

Auch ohne Jahresendrallye immer

noch überdurchschnittlich

Karin Krentz

Der Berliner Büroflächenmarkt konnte 2013

nicht an die fulminanten Vermietungsergebnisse

der beiden Vorjahre anknüpfen. Die typische

Jahresendrallye fiel im vergangenen Jahr aus

und der Flächenumsatz variierte je nach Makler-

haus zwischen 435.000 qm und 680.000 qm.

Damit lag er mit 19% deutlich unter dem

des Rekordjahres 2012, als über 690.000 qm er-

reicht worden war. Doch: Trotz des deutlichen Um-

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NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

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Page 9: Der immobilienbrief nr 313

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

satzrückgangs blickt der Berliner Markt auf ein überdurch-

schnittlich erfolgreiches Jahr zurück, sind sich die Beobachter

einig. Denn das für 2013 registrierte Umsatzvolumen liegt

immer noch 12% über dem Durchschnitt der vergangenen

zehn Jahre (Durchschnitt: 500.100 qm) und es ist das dritt-

höchste Vermietungsvolumen, das jemals in der Hauptstadt

registriert wurde, so Cushman & Wakefield.

„Insgesamt hat sich die Abschlussfreudigkeit jedoch

nicht verringert“, kommentiert Matthias Hauff, Head of Agen-

cy bei CBRE Berlin. „Ganz im Gegenteil: Die Anzahl der

Deals lag im Jahr 2013 deutlich höher als 2012 und spricht

für die unverändert hohe Nachfrage nach Büroflächen in Ber-

lin. Auch wenn der Flächenumsatz hinter den Erwartungen

zurückblieb, schauen wir alles in allem auf ein zufriedenstel-

lendes Bürovermietungsjahr zurück.“

Berliner Osten wächst weiter

Innerhalb des Berliner Marktgebietes verbuchte der Teilmarkt

City-Ost mit 35% den höchsten Anteil am Umsatzvolumen,

gefolgt von City-West mit 29% und AAA City-Ost mit elf Pro-

zent. Die Umsatzverteilung nach Wirtschaftsbranchen führten

im Jahr 2013 mit einem Anteil von 12% die Öffentlichen

Dienstleister an. Auf den nächsten Plätzen folgten mit Antei-

len von 9% beziehungsweise 8% die Branchen Industrie/

Bau und Neue Medien/Internet.

Spitzenmiete steigt, Leerstand sinkt, City-Randlagen

gewinnen

Die Spitzenmiete im Berliner Büromarkt hält seit mittlerweile

rund drei Jahren ihr Niveau von 22 bis 22,50 Euro/qm und

wird am Potsdamer/Leipziger Platz erzielt. Mit dieser Miet-

preishöhe schließt der Berliner Bürovermietungsmarkt lang-

sam, aber sicher zu den Top 5 auf, wo bereits Mieten von

27,50 Euro/qm erzielt werden. Insgesamt haben sich die

Höchstmieten über nahezu alle Teilmärkte recht positiv ent-

wickelt und weisen in der Mehrzahl Zuwächse im einstelli-

gen Prozentbereich auf. Dabei nähert sich die Höchstmiete

der Topcity Ost mit 21 Euro/qm immer mehr an die des

Potsdamer/Leipziger Platzes an. Auch am Hauptbahnhof

vollzieht sich eine sehr positive Entwicklung – hier werden

bereits Mieten in der Spitze von bis zu 20 Euro/qm erreicht,

vor zwei, drei Jahren unvorstellbar.

Mit Blick auf die Durchschnittsmieten zeigt sich

demgegenüber ein ungleich differenzierteres Bild: Neben

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unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen

dem Unternehmen hervorragende Asset-Management-Qualitäten, die Anlegern neben

einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.

Page 10: Der immobilienbrief nr 313

zum Teil deutlichen Anstiegen wie am Checkpoint Charlie um 23 auf 12,90 Euro/qm oder in

Charlottenburg um 16% auf 11,10 Euro mussten einige Zonen wie die Mediaspree (um rund

ein Viertel auf 10,80 Euro) oder der Tiergarten (um 17% auf 10,90 Euro) auch Rückgänge

hinnehmen. Der Grund für den Anstieg: „Viele potenzielle Nutzer konkurrieren um die weni-

gen verfügbaren Projekte, so dass die dort erzielbaren Mieten derzeit sehr hoch sind", so

Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Office Agency bei Savills Deutsch-

land. Vor allem in peripheren Lagen gaben Mieten im Verlauf des vergangenen Jahres

nach. Unternehmen mit dem Fokus auf günstige Büromieten werden also weiterhin in Ne-

benlagen fündig.

Gute Aussichten 2014

„Die Aussichten für das neue Jahr auf dem Berliner Büromarkt sehe ich positiv. Das über-

durchschnittliches Wirtschafts- und Beschäftigtenwachstum dürfte auch 2014 weiter für eine

rege Nachfrage nach Büroflächen in Berlin sorgen“, sagt Hauff. Dann kämen auch wieder

die begehrten Core-Produkte auf den Markt, denn mehrere größere Gesuche hätten auf-

grund es begrenzten Flächenangebots 2013 nicht bedient werden können. Doch spekulative

Realis

Bamberg: Thorsten Jäger

(39) verantwortet seit dem

01. Januar 2014 das Fonds-

management der institutionel-

len Immobilienbeteiligungs-

angebote der PROJECT In-

vestment Gruppe.

Herr Jäger bringt über 10

Jahre Erfahrung als Fonds-

manager für institutionelle

Fonds der Commerzbank-

Tochter Commerz Real

mit Spezialisierung auf

den Immobilienbereich mit,

davon zwei Jahre in

leitender Funktion.

Personalie

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

Unternehmen Umsatz 2013 /qm

Umsatz 2012 /qm

Verä.. in %

Leerstand in % 2013/2012

Leerstand /qm/Mio.

Spitzenmiete 2013/2012 in €

Ausblick 2014 / qm

Transaktionenin € 2013/2012

Aengevelt 490.000 590.000 –17 7,6 / 8,0 1,39 Mio. 22,50/22,00 500.000 k. A. BNPPRE 453.000 548.000 –17 5,4 /k. A. 1,02 Mio. 22,00/22,00 k. A. k. A. CBRE 470.000 k. A. –15 8,8 /k. A. 1,58 Mio. 22,50/22,00 k. A. k. A. Colliers 553.900 k. A: –13 k. A. k. A: 22,00/22,00 >550.000 3,5 Mrd/k. A.. C & W 560.000 693.000 –19 6,6 / 7,0 1,17 Mio. 22,00/22,00 >500.000 k. A. Grossm&Berger 521.000 630.000 5,3 / k. A. 990.000 22,00/k. A. k.A. 3,4 Mrd./k.A. JLL Bekanntgabe

16.1.2014 1

Savills 680.000 816.900 –22,9 5,0 / 5,3 < 1 Mio. 22,00/20,90 700.000 3,22 / 4,3 Mrd.

 

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Page 11: Der immobilienbrief nr 313

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Page 12: Der immobilienbrief nr 313

Büroflächen würden nur maßvoll realisiert, und so sei

mit stabilen bis sinkenden Leerständen zu rechnen. Dabei

werde sich die Spitzenmiete zunächst weiter auf dem der-

zeitigen Niveau stabilisieren, während die mittleren Miet-

preise in gefragten Gebäudetypen und Bürolagen vermut-

lich leicht zulegen. □

Völckers´ 12 Gebote zum

Hospitality Management –

…und der Erfolg ist nicht zu verhindern.

Winfried D.E. Völcker,

Hotelbetreiber & Entwickler

1. Gebot: Starte nur, wenn Du das Ziel und den Weg

dorthin ganz sicher kennst.

Millionen werden für Hotels verpulvert, die einfach nicht

funktionieren können. Gleichgültig, wie attraktiv designed

oder wie ausgetüftelt die Konzepte auf den ersten Blick

erscheinen mögen. Oder wie hoch das Investment ist, das

Anleger dafür hinblättern. Viele Anleger nehmen an, dass

mit einem bekannten Hotelbetreiber, einer Marke, einem

ordentlich durchdachten, richtig umgesetzten und finanziell

gut abgesicherten Betriebskonzept der Erfolg bereits garan-

tiert ist. Fehlanzeige.

Das praktizierte Marketing Manage-

ment dieser Betreiber ist oft goldrichtig.

Die Executives, die mit der Umsetzung

der Konzepte vor Ort befasst sind,

zählen zu den Besten der Branche. Sie

sind keine selbstherrlichen Konzern-

soldaten auf dem Karrieretrip.

Sie kennen sich aus im Fremdenver-

kehr (nichts anderes ist Tourismus).

Und dennoch, der Haken an der Sache ist, dass die

Wahl des Standortes, des Betreibers, der Marke und

des Konzepts nicht selten auf Annahmen beruhen, die

nicht ganz astrein sind.

Die Krux ist, Hotelentwicklungen und Restrukturie-

rungen von Portfolio-Käufen werden immer öfter von den

gleichen Playern dominiert. Stimmen deren wirtschaftliche

Parameter, wird expandiert. Sonst nicht. Funktionale Rele-

vanz bleibt da schon mal auf der Strecke.

RWE

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

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Page 13: Der immobilienbrief nr 313

Wer maßt sich da eigentlich an, die Behauptung

aufzustellen, dass genau diese Player das Ei des Kolumbus

entdeckt hätten?

These No. 1: Fehler bei der Partnerwahl können zu unge-

wünschten Nebenwirkungen führen – für Generationen.

Die Größen beim Hotelbau sind immer die gleichen: Stand-

ort, Kommune, Konzept, Betreiber, Kapital etc. Doch, wie in

der Natur, gibt es bestimmte Gesetzmäßigkeiten. Es gibt

Gebote in der Religion, und es gibt Gebote in der Hotelent-

wicklung und im Hotel Management: Will ich ein Stück Land

„customized“ als Hotelstandort entwickeln, muss ich

akribisch an seine Wurzeln gehen, an sein Umfeld, an

die künftigen Mitarbeiter und „Customer“. Ich muss in die

Tiefe gehen und jedes Merkmal analysieren, das dazu ge-

reichen könnte, ein authentisches, relevantes Konzept mit

Story zu entwickeln.

These No. 2: Das menschliche Gehirn liebt Produktstories.

These No. 3: Das Hotel muss seine Lage authentisch leben.

Zu einer Adresse werden. Lokal relevant dafür sind

Menschen, erdverbundene Konzepte und Service, der

begeistert.

Garbe

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Um Produkte, Angebote und Services im Hotel kundenge-

recht zu gestalten, müssen Daten der designierten Kunden-

gruppen „getagged“ und sinnvoll für das jeweilige Konzept

nutzbar gemacht werden.

Aus allen derzeit verfügbaren Gästedaten sind im-

merhin 23 % relevant. Die Branche nutzt davon, lt. Toedt,

mehrheitlich 0,5 %...

Bedauerlicherweise haben „Consumer Insight Prozesse“ in

der Hotellerie noch oft nur die Tiefe einer Pfütze…

These No. 4: Richte „Marketing 3.0“ ans Individuum, nicht

an die Masse. Kommuniziere individuell oder stirb.

Die so angereicherten Bausteine des Standort Gens ver-

schmelzen mit dem daraus abgeleiteten Konzept-Gen: Es

entsteht gen-ialerweise ein Hotel für designierte Gruppen

von Menschen, das relevant, attraktiv, interessant, sexy und

manchmal auch ein bisschen funky ist, das an seinem

Standort Fans gewinnt, die zu „Raving Fans“ werden und

das Hotel zu gut auskömmlichen Preisen fortwährend bu-

chen und erleben.

These No. 5: Es kommt das heraus, was man rein steckt.

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Page 14: Der immobilienbrief nr 313

These No. 6: Operative Exzellenz braucht ein ge-

niales Konzept.

These No. 7: Schaffe lokale Relevanz. Globale

Präsenz ist käuflich.

Nicht jede Hotelgruppe kann jedes Hotel. Gäste

verbinden mit Hotelmarken bestimmte Leistungs-

versprechen. Die Markenwirkung spielt bei der

Wahl eines Hotels eine recht dominierende Rolle.

Was tun, wenn des Betreibers gutes Image, des-

sen Leistungen und seine Markenwirkung beim

Konsumenten über die Jahre die erwünschte Ge-

dächtnisspur hinterlassen hat, die aber mit diesem

Hotelkonzept in Planung nicht kongruent ist? Gute

Marke, falsche Marke: Sackgasse?

These No. 8: Das eigene Erleben der Gäste

ist glaubwürdiger als jedes Markenversprechen.

Eine eigene Marke hat deshalb durchaus Chan-

cen. Sie erspart dem laufenden Betrieb auf Jahre

hohe Kosten.

Beim „Strategischen Fit“, der Aneinanderkoppe-

lung von Standort, Betriebskonzept und Betreiber,

kann passieren, dass aus den Händen dieser ex-

zellenten Fachleute Hotels in den Markt gehen, die

keine nachhaltige Überlebenschance haben, weil

ihren Konzepten nicht die richtigen Annahmen und

Interdependenzen zugrunde lagen.

Das kann beim „Genetischen

Mix“ (copyright VHC) nicht passieren: Hier ver-

schmelzen die Gene dieser Faktoren von Anfang

an zu einem authentischen, funktionalen großen

Ganzen, in dem der Mensch, Mitarbeiter und Gäs-

te, im Zentrum der Gestaltung stehen. Wenn die

Entwicklungsriege längst Kasse gemacht und vom

Hof gezogen ist, sind sie es, die den dauerhaften

Erfolg bringen.

Hotelprofessionals laufen dem Erfolg nicht

hinterher, sie gehen auf ihn zu. Sie kennen Weg

und Ziel, bevor sie starten. □

Höhenflug beim gewerblichen

Investitionsvolumen

Transaktionen überschreitet

30 Mrd.-Grenze

Wie schon im letzten Quartal angedeutet hat

sich bestätigt, dass das gewerbliche Investiti-

onsvolumen in Deutschland wieder im Höhen-

flug ist. Hinter dem Ausnahmeboom 2006/2007

sollten damit neue Rekordmarken fallen.

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

Bf

Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.

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Fokussierung auf Real Assets

Page 15: Der immobilienbrief nr 313

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

München: Dr. Ralf Händl

(53) ist mit Wirkung zum

1.1.2014 zum neuen CEO der

Conject Gruppe ernannt wor-

den. In seiner rund 25-

jährigen Karriere war er u.a.

als Vorstandsmitglied für die

internationale Geschäftsent-

wicklung von Drees & Som-

mer verantwortlich.

München: Patrick Schönlei-

ter ist seit Dezember 2013

neben Firmeninhaber Tho-

mas Aigner Geschäftsführer

der Aigner Immobilien

GmbH. Dipl. Immobilienöko-

nom Schönleiter ist seit dem

Jahr 2003 bei Aigner Immobi-

lien tätig.

Lt. Colliers International ist mit 30,7 Mrd. Euro Investments in Gewerbeimmobi-

lien das höchste Volumen seit 2007 erreicht worden. Im Vergleich zum schon guten Jahr

2012 seine 20% zugelegt worden. Die Motive blieben dabei die gleichen wie bereits 2013.

Core-Märkte, Sicherheit und niedrige Zinsen begünstigten den deutschen Markt, resümiert

Colliers. Größte Anlegergruppe waren institutionelle Anleger mit 9,2 Mrd. Euro (30%) ge-

folgt von Privatanlegern mit 7,9 Mrd. Euro (26%). Größte Transaktionen waren das Leo II

Portfolio, dass Patrizia für mehr als 800 Mio. Euro erwarb und 40 Max-Bahr-Märkte durch

die Unternehmen Bauhaus, Globus und Hagebaumarkt für mehr als 400 Mio. Euro.

Am gefragtesten waren Büroobjekte mit einem Marktanteil von 48%. Insgesamt

14,7 Mrd. Euro flossen in Büroimmobilien, davon 11,3 Mrd. Euro allein in die Top 6 Zentren

Deutschlands. Einzelhandelsobjekte belegen den zweiten Platz mit 7,7 Mrd. Euro bzw.

25% Marktanteil. Aufholen konnten Logistikimmobilien. Sie konnten wieder mehr als 2 Mrd.

Euro Transaktionsvolumen erzielen (7% Marktanteil).

Stärkte Käufergruppe waren Offene Immobilienfonds und Spezialfonds mit 8,5

Mrd. Euro Volumen bzw. 28% Marktanteil. Auch Family Offices und private Anleger zeigten

sich mit 3,1 Mrd. Euro kauffreudig. Projektentwickler kommen auf 2,9 Mrd. Euro auf Käu-

ferseite und 7,6 Mrd. Euro auf Verkäuferseite. Sie stellen damit die größte Gruppe der Ver-

käufer gefolgt von Opportunity und Private Equity Funds mit 4,3 Mrd. Euro. Die sechs Im-

mobilienhochburgen Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, München und Stuttgart verei-

nen 17,3 Mrd. Euro bzw. 57% des Gesamtvolumens auf sich (+19%). Stärkster Markt war

München mit 4,8 Mrd. Euro (+27%) gefolgt von Berlin mit 3,5 Mrd. Euro (-15%) und Frank-

furt 3,4 Mrd. Euro (+16%). Das größte Wachstum konnte Düsseldorf mit 140% bzw. 1,9

Mrd. Euro erzielen. Dafür verantwortlich war der Verkauf des Kö-Bogens mit 400 Mio. Euro

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Page 16: Der immobilienbrief nr 313

S&P

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Research daraufhin, dass sich hinter dem kurzfristig

positiven Gesamtbild ein Strukturwandel verberge,

der das klassische Marktgefüge stark verändern

werde. Kernpunkt der Veränderung sei die

„Divergenz“ der auseinander strebenden europäischen

Immobilienmärkte.

Das Auseinanderdriften der Bürovermietungs-

märkte werde anhalten. Insgesamt blieben die europäi-

schen Bürovermietungsmärkte 2014 wenig dynamisch.

Grund seien die Anpassungsprozesse an ein stabiles

makroökonomisches Gleichgewicht. Damit blieben

Flächenerweiterungen die Ausnahme. Die hohen Leer-

stände in dezentralen Lagen führten zu einem starken

Wettbewerb, so dass die Durchschnittsmieten in Nebenla-

an Art-Invest und das Stadttor, dass für 140 Mio. Euro

an Hannover Leasing ging. Die Konzentration auf die

Core-Märkte spiegelt sich auch in den weiter fallenden Spit-

zenrenditen wieder. In München sanken sie um 10 Basis-

punkte auf 4,25% und in Hamburg um 20 Basispunkte

auf 4,5%. Berlin liegt bei 4,75% (-25BP) vor Frankfurt

mit 4,85% (-30BP) und Düsseldorf mit 5,1% und Stuttgart

(5,2%). Für 2014 geht Colliers von einem weiterhin lebhaf-

ten Markt aus, da viele Transaktionen kurz vor Abschluss

stehen. Das Gesamtjahr soll am Ende bei ca. 30 Mrd. Euro

liegen. (WR) □

Kapitalmarktinduzierte Gewerbe-

immobilien-Hausse setzt sich fort

Marktgefüge stark verändert

Für 2014 erwartet der IVG Market Tracker in der Summe

ein gutes Jahr an den europäischen gewerblichen Im-

mobilienmärkten. Die kapitalmarktinduzierte Hausse

werde weitergehen. Neue Rekordwerte stünden an, un-

tere Wendepunkte würden verlassen. Jeder weist IVG

Page 17: Der immobilienbrief nr 313

Düsseldorf: Die InVision

AG, bislang vor den Toren

der Stadt ansässig, hat unter

Vermittlung von Catella das

markante Bürogebäude „Maki

Solitaire“ in der Speditions-

straße 5 erworben. Der Ver-

käufer, ein international täti-

ges Modeunternehmen, wur-

de bei der Transaktion von

Savills beraten.

Das „Maki Solitaire“ ist ein

modernes 2001 errichtetes

Bürogebäude, das auf acht

Geschossen über eine

Gesamtfläche von ca.

2.000 qm verfügt.

Hamburg: Die Deka Immo-

bilien GmbH erwirbt für den

Bestand des Sektorenfonds

WestInvest TargetSelect

Hotel das Arcotel Onyx für

rund 40 Mio. Euro. Verkäufe-

rin ist die STRABAG Real

Estate GmbH, die das Hotel

entwickelt und realisiert hat.

Das 2012 fertig gestellte 4-

Sterne-Superior Hotel verfügt

über eine vermietbare Fläche

von rund 10.500 qm und wird

vollständig von dem Wiener

Hotelbetreiber Arcotel Hotel

AG genutzt.

Hannover: Der Deutschland-

fonds der Skandinavischen

BPT Group, BPT Hansa Lux

SICAV-SIF, konnte den Miet-

vertrag mit dem Ankermieter

Bosch für ihr „Bosch-Haus“

über 2.600 qm Fläche um

weitere 7 Jahre verlängern.

Das Büro- und Geschäfts-

haus in der Walsroder Straße

93/93a in Langenhagen ver-

fügt über eine Gesamtmietflä-

che von 4.800 qm.

gen eher fallen als steigen würden. Positiv werde sich dagegen das Spitzensegment mit oft

niedrigen Leerständen entwickeln. Eine tendenziell gute Situation der Unternehmen, die

niedrigen Zinsen und auch das niedrige absolute Niveau

der Spitzenmieten begründen 2014 eine hohe Umzugs-

bereitschaft von Unternehmen. Häufig lägen die Spitzen-

mieten unter dem Level der Jahre 2006 bis 2008, in denen

sehr viele Mietverträge abgeschlossen wurden. In

Deutschland sind oft noch nicht einmal nominal die

Spitzenmieten des Jahres 1993 erreicht. Überdurchschnit-

tlich würden sich die deutschen Bürozentren sowie Lon-

don und Stockholm entwickeln. Die zunehmende Ver-

knappung im Spitzensegment führe dort auch zu Nach-

frage nach qualitativ schwächeren Flächen. Hohe Risiken

sieht die IVG weiterhin vor allem für die südeuropäischen und niederländischen Märkte. In

beiden Regionen habe lediglich das Spitzensegment den unteren Wendepunkt erreicht. Für

schwache Objekte und Lagen gebe es dagegen auch langfristig keine Bodenbildung.

Nach Umsatzeinbußen im Jahr 2013 profitiere der europäische Einzelhandel ein

wenig von einer wiedererwachten Ausgabenbereitschaft und den Folgen des ‚Konsumstaus‘

vergangener Jahre. Einer insgesamt eher mageren Umsatzentwicklung im Einzelhandel

stehe 2014 aber ein rasanter Umsatzanstieg um 11,7% im Online-Handel gegenüber. Der

Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz innerhalb der EU erhöhe sich von durchschnittlich

6% auf 7%. Dadurch geraten besonders preissensible Segmente wie z. B. Fachmärkte, bei

denen es ohnehin schon einen Flächenüber-

besatz gebe, spürbar unter Druck. Bei zu-

nehmenden Leerständen gäben die Mieten

tendenziell nach. Durch die Expansion des

Online-Handels erwartet die IVG bei Logistik

Rekordumsätze.

Zwar würde die deutliche Mehrheit der Inves-

toren auch 2014 in erster Linie Core-

Immobilien nachfragen, jedoch würden die

Risikoklassen "Value-Added" und

"Opportunistic" eine anziehende Dynamik

aufweisen. V.a. in Südeuropa, Irland und in den Niederlanden hätten die Preise und Ver-

kehrswerte für Problem-Objekte zumindest teilweise ihr neues Gleichgewicht bereits gefun-

den bzw. seien so weit gefallen wie z.B. in Spanien, dass zunehmend eigenkapitalstarke,

opportunistische oder auch private bzw. lokale Investoren einkaufen würden. Bei weiterhin

niedrigen Zinsen und guten Vermietungsmärkten erwartet IVG Research unverändert niedri-

ge Spitzenrenditen. Die Bedeutung der Banken bei der Immobilienfinanzierung nehme ab.

Institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen würden 2014 ihre Aktivitäten

auf den Immobilienfinanzierungsmärkten weiter ausweiten. Unternehmensanleihen würden

an Bedeutung zunehmen. Langfristig erwartet die IVG hier eine Annäherung an die Finanzie-

rungsstruktur in Nordamerika. (WR) □

Globales Transaktionsvolumen

Immobilien waren 2013 global gefragtes Investment

Nicht nur für Deutschland war das Transaktionsvolumen in Gewerbeimmobilien im

letzten Jahr erfreulich. Auch weltweit wurde wieder deutlich mehr Geld in Gewerbeim-

mobilien investiert. Mit 549 Mrd. Euro lt. Jones Lang LaSalle sogar 18% mehr als noch

2012. 2014 soll die 600 Mrd. USD Marke geknackt werden. ►

Deals Deals Deals

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Page 18: Der immobilienbrief nr 313

Düsseldorf: Die Deka Im-

mobilien GmbH erwirbt zwei

Bürogebäude aus dem 2011

fertig gestellten Gesamten-

semble „Hafenspitze Düssel-

dorf“ für rd. 100 Mio. Euro

von der Projektgesellschaft

Hafenspitze mbH & Co. KG.

Sie gehen in das Liegen-

schaftsvermögen des Offe-

nen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienGlobal über.

Die beiden vollständig

vermieteten Bürohäuser

verfügen über eine vermiet-

bare Fläche von rund

21.400 qm und 263

Tiefgaragenstellplätze.

Nürnberg: Die Catella Real

Estate AG KAG erwarb am

20. Dezember 2013 für das

Sondervermögen „Immo-

Spezial – Wirtschaftsregion

Süddeutschland“ ein neu

erbautes und rd. 7.000 qm

großes Fachmarktzentrum im

Ortsteil Boxdorf. Verkäufer ist

die FMZ Nürnberg GmbH,

ein Joint Venture aus MK

Wohn- und Gewerbebau

GmbH, IM Quadrat GmbH

und Walker & Co. Immobi-

lien GmbH.

Mieter sind u. a. REWE, dm,

Fressnapf, Dänisches Bet-

tenlager, ein Friseur und

eine Apotheke.

Für die Käuferseite waren die

Catella Property GmbH,

München und die Anwalts-

kanzlei DLA Piper beratend

tätig.

Mit diesem Erwerb wächst

die Anzahl der Fondsobjekte

auf insgesamt 11 Immobilien

mit den Nutzungsarten Büro,

Einzelhandel und Logistik.

Deals Deals Deals

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Auf den europäischen Markt entfallen 184 Mrd. USD. Ein Wachstum von 14%. In

Großbritannien und Deutschland stieg das Volumen um 19% bzw. 17%. Die Region Asien-

Pazifik macht 124 Mrd. USD aus (+26%). Japan kam dabei mit einem Plus von 63% am

besten weg und ist nach den USA und Großbritannien der weltweit drittaktivste Markt.

Auch in China mit +66% und in Australien (+30%) ist das Volumen deutlich gestiegen. In

der Region Amerika beträgt das Wachstum 18% auf 240 Mrd. USD. USA und Kanada leg-

ten jeweils 20% zu.

Aufgrund des globalen Wachstums geht Jones Lang LaSalle davon aus, dass

2014 das Volumen bei 625 Mrd. USD liegen wird. Das wäre eine erneute Steigerung von

14%. Am stärksten steigen dürfte dabei der amerikanische Markt mit 20%. Auch Europa

erwartet ein starkes erstes Quartal 2014. Insgesamt sieht JLL global eine zunehmende

Konjunkturerholung voraus, die sich in steigenden Transaktionszahlen niederschlägt. □

Wohnungstransaktionen auf 10 Jahres-Hoch

Zenit überschritten

Nicht nur Lager- und Logistik, Hotel und Gewerbeobjekte waren 2013 gefragt wie

selten zuvor. Auch Wohnimmobilien waren 2013 beliebtes Investment sowohl bei

privaten als auch institutionellen Investoren. Mit 15,8 Mrd. Euro wurde das

1 0 - J a h r e s - H o c h

erreicht und das

gute Vorjahr 2012

lt. Jones Lang La-

Salle um nochmals

40% übertroffen.

Über 440

Transaktionen regist-

rierte JLL (2012:

300) mit insgesamt

236.000 Wohnun-

gen. Allein zwei

Transaktionen kom-

men dabei auf zusammen 91.000 Wohnungen. Die GBW wurde für 2,45 Mrd. Euro im April

an ein Konsortium geführt von der Patrizia verkauft (31.000 Wohnungen) und im November

wurden 91% der GSW Aktien an die Deutsche Wohnen für 3,3 Mrd. Euro verkauft (60.000

Wohnungen). Die Deutsche Wohnen war mit dem Ankauf des restlichen Teils des Level

One Portfolios für 370 Mio. Euro mit insgesamt über 4 Mrd. Euro der aktivste Investor. Wei-

tere Käufer waren der israelische Investor Grand City mit 570 Mio. Euro und Adler Real

Estate mit mehr als 500 Mio. Euro. Internationale Investoren agierten dabei zurückhalten-

der als noch im Vorjahr. Sie kommen zusammen auf knapp 20% des Gesamttransaktions-

volumens. 2012 waren es noch 40%. Zurückzuführen ist das zurückhaltende Agieren inter-

nationaler Investoren durch die gestiegenen Preise. So liegt der Preis pro Quadratmeter

mittlerweile bei über 1.000 Euro. Im letzten Jahr waren es noch 860 Euro. Viele Investoren

suchen lt. JLL nach einer Exitmöglichkeit.

Auf Verkäuferseite waren Asset- und Fonds Manager mit einem Anteil von 34%

die größte Gruppe gefolgt von Pensionsfonds, Banken und Versicherungen (21%). Projekt-

entwickler haben Objekte im Wert von 1,6 Mrd. Euro veräußern können (+90% ggü. 2012).

Exklusiv der bundesweit gehandelten Portfolios (z.B. die GBW-Transaktion), die

zusammen 6,2 Mrd. Euro ausmachen, ist Berlin der weiterhin regional bedeutendste Markt.

Mit rd. 6,8 Mrd. Euro flossen damit viermal so viel Kapital wie 2012 nach Berlin. Danach

folgt Frankfurt mit 520 Mio. Euro und Hamburg (426 Mio. Euro).

Page 19: Der immobilienbrief nr 313

Für das laufende Jahr rechnen die Researcher mit

anhaltendem Investitionsinteresse wenngleich auch das

Volumen geringer als noch 2013 ausfallen wird. Viele Inves-

toren hätten ihre Portfolien bereits bereinigt. Zum Verkauf

stehen u.a. die Vitus mit mehr als 30.000 Wohnungen, das

restliche Deutschland-Portfolio des italienischen Konzerns

Prelios (20.000 Wohnungen) sowie die mehr als 15.000

Wohnungen der berlinovo. Insgesamt rechnet JLL mit 11

Mrd. Euro Transaktionsvolumen. (AE) □

Logistik wird als Investment gefragter

2014 soll Volumen nochmals ansteigen

Lager- und Logistikflächen sind zur echten Investment-

alternative geworden. Auch wenn im journalistischen

Alltag die Assetklasse eher eine untergeordnete Rolle

spielt, ist schon jetzt klar, dass 2014 die Logistikimmobi-

lie verstärkt nachgefragt werden wird. Insgesamt 2,2

Mrd. Euro wurden letztes Jahr lt. CBRE hier investiert.

Seit vier Jahren steigt das Volumen kontinuierlich. Nur

im Krisenjahr 2008 wurde mehr investiert.

Allein 2013 wurden 300 Mio. Euro mehr investiert

als 2010 und 2011. Gegenüber 2012 bedeutet das Ergebnis

sogar eine Steigerung von 25%. Der Anteil am Gesamtin-

vestitionsvolumen beträgt 7,1%. Die Logistikimmobilie

hat sich als drittbeste Assetklasse etabliert. 70% des Investi-

tionsvolumen entfällt auf Distributionshallen in moderner

Ausführung und hoher Drittverwendungsfähigkeit. Zuneh-

mend beliebter werden sog. Cross Docks – lagerlose

Umschlagszentren.

Vermehrt am Markt aktiv werden ausländische In-

vestoren, deren Anteil erneut um 6%-Punkte auf 49% zule-

gen konnte. Ausländer kommen entweder über Direktinvest-

ments oder über Kooperationen mit deutschen Partnern den

Markt. Dabei sind es vor allem eigenkapitalstarke Investoren

aus dem angelsächsischen Raum, die Investmentmöglich-

keiten suchen.

Gefragt sind Objekte an den Logistikhubs in

Deutschland. Durch das knappe Angebot in diesem Seg-

ment, steigen die Preise und entsprechend sinken die Ren-

diten. Die Spitzenrendite sinkt um 25 Basispunkte auf

6,25%. Der Ankaufsfaktor beträgt derzeit rd. das 15-fache.

Aufgrund des steigenden Internethandels und

des knappen Neubauvolumens, wird von einer regen Nach-

frage seitens der Investoren auch in diesem Jahr ausgegan-

gen. (AE) □

Hotels punkten 2013

2014 wird sich

Transaktionsboom fortsetzen

Auch für den deutschen Hotelinvestmentmarkt war das

vergangene Jahr das Beste seit 2007. Mit 1,6 Mrd. Euro

konnte der Vorjahreswert um 30% übertroffen werden.

Auch die Anzahl der Transaktionen legte um 43% auf 60

zu. 2014 soll das Volumen noch einmal getoppt werden.

Insgesamt wechselten lt. Jones Lang LaSalle (JLL)

52 Einzelhotels den Besitzer. Gemessen am Volumen hat

sich der Umsatz der Einzeltransaktionen um 53 Mio. Euro

(+5%) erhöht. Großvolumige Transaktionen waren hingegen

Mangelware. Die durchschnittliche Transaktionsgröße sank

von 28,5 Mio. Euro auf 21 Mio. Euro.

Im November hat die Deka Immobilien für rund 40

Mio. Euro das Arcotel Onyx in Hamburg von der Strabag

Real Estate übernommen. Deka bringt die Immobilie in den

ausschließlich an institutionelle Investoren gerichteten Fonds

WestInvest Target Select Hotel ein

Im Herbst wurde das NH Hotel Düsseldorf City

Nord für rund 37 Mio. Euro von der Schroder Property an

den Real Estate Fund I der britischen Internos Global In-

vestors verkauft

Das Hotel Meliá Düsseldorf am Hofgarten ging für

35 Mio. Euro in den Besitz von Union Investment für ihren

Spezialfonds UniImmo Deutschland über. Verkäufer war

TMW Pramerica World Fund

Insgesamt wurden 2013 38 Hotels in sieben Portfo-

liotransaktionen und einer Hoteltransaktion im Rahmen einer

Mixed-Use-Portfoliotransaktion gehandelt. Das Gesamtvolu-

men erreichte 530 Mio. Euro und lag damit mehr als doppelt

so hoch wie im Vorjahr. Allein rund 300 Mio. Euro entfielen

dabei auf die bereits im Frühjahr 2013 durchgeführte QMH

Portfolio-Transaktion, bei der 20 Hotels in Deutschland an

die israelische Hotelgesellschaft Fattal Group verkauft wur-

den. Darüber hinaus wurden im April zwei Art'otels in Berlin

im Paket für rund 23 Mio. Euro von Mountain Capital an die

britische Hotelbetreibergesellschaft PPHE Hotel Group ver-

äußert. JLL geht davon aus, dass die Portfoliotransaktionen

auch 2014 auf hohem Niveau bleiben werden.

Das Gros der Investoren in 2013 waren institutionel-

le Anleger und finanzierungsunabhängige vermögende Pri-

vatpersonen. Insgesamt zeichnen diese Gruppen für 40 der

insgesamt 60, damit also für zwei Drittel der getätigten Hotel-

transaktionen, verantwortlich. Gemessen am Gesamtvolu-

men haben diese Gruppen zusammengerechnet 808 Mio.

Euro umgesetzt (rund 50%). Weitere Käufergruppen sind

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

Page 20: Der immobilienbrief nr 313

Köln: Die Deka Immobilien

GmbH erwirbt für den Offe-

nen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

Immobilien Europa das Ein-

kaufszentrum „Neumarkt

Galerie“ von einer durch das

irisch-deutsche Immobilien-

unternehmen Signature Ca-

pital gemanagten Objektge-

sellschaft für rd. 295 Mio.

Euro. Insgesamt verfügt das

Objekt über eine Gesamt-

mietfläche von rund 37.000

qm, von denen bereits 86%

vermietet sind. Hauptmieter

sind die Einzelhandelskette

Primark, der Klinikbetreiber

PAN Klinik und die Mayer-

sche Buchhandlung. Auf

Verkäuferseite war Jones

Lang LaSalle und auf Käu-

ferseite CBRE beratend tätig.

Berlin: Die BEOS AG erwirbt

für eine internationale Inves-

torengruppe den Gewerbe-

und Logistikpark "Dock 100"

am Borsighafen in Tegel. Die

Verkäuferseite wurde durch

die COMES Real GmbH

beraten, die für die Entwick-

lung des Dock 100-Areals

zuständig ist. Auf Käufersei-

te war die Wirtschaftskanzlei

Dentons beratend tätig

Das Dock 100 hat eine Ge-

samtfläche von 80.300 qm,

die vermietbare Fläche um-

fasst 91.450 qm. Hauptmieter

sind u.a. die PCS GmbH, ein

Unternehmen im Bereich

Energieumwandlung, der IT-

Dienstleister Mercoline

GmbH, das Getränkeunter-

nehmen Ambrosetti GbR

und die Bierlinie GmbH,

eine Bierspezialitäten-

vertriebsgesellschaft.

Hotelbetreiber (7 Transaktionen), Entwicklungsgesellschaften (5) und Property Companies

zusammen mit Private Equity Gesellschaften (8).

Gemessen an der Anzahl der Transaktionen dominieren inländische Käufer mit

einem Anteil von rund 58% (2012: 36%) das Geschehen. Dabei summierten sich 35 Trans-

aktionen auf ein Gesamtvolumen von rund 825 Mio. Euro, entsprechend einem Anteil von

51%. Weitere Käufer stammten, bis auf den Erwerber des Golden Tulip Hotel in Offenbach

mit 250 Zimmer aus China, allesamt aus der Region EMEA.

Der Fokus der Einzeltransaktionen lag mit rund 50% auf Berlin, Düsseldorf, Frank-

furt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart. Aber auch in kleineren Städten wechselten Hotels

den Besitzer. So wurden in 2013 auch Hotelverkäufe beispielsweise in Bonn, Baden-Baden,

Halle, Nürnberg oder St. Peter Ording registriert.

In 2014 wird sich insgesamt an den erfreulichen Entwicklungen auf dem deutschen

Hotelinvestmentmarkt lt. JLL nichts ändern. Vorausgesetzt die wirtschaftlichen Rahmenbe-

dingungen halten, was sie derzeit versprechen. Dann könnte das Transaktionsvolumen so-

gar das Topergebnis des Vorjahres übertreffen, so JLL. (AE) □

Offene Immobilienfonds erzielen mit deutschen Immobilen 2,2%

Internationale Immobilien verlieren

Lt. IPD OFIX, dem Index der Offenen Immobilienfonds (OIF), übertrafen 2013 auf

Deutschland bezogene Fonds die auf Europa oder global ausgerichteten Fonds deut-

lich. Das letzte Monat Dezember 2013 bescherte im Wesentlichen eine Nullrunde mit

0,0% monatlicher Rendite.

Der Subindex Deutschland kam wenigstens noch auf eine Rendite von 0,2%. Die

weiterhin am Markt aktiven Fonds erreichten einen Return von 0,2%, während die Fonds in

Liquidation eine negative Performance von -0.8% erzielten. Die Liquidation von 10 der 22

OFIX Fonds habe 2013 einen großen Einfluss auf die Performance des Gesamtindexes ge-

habt, da diese 10 Fonds mit einem Net Asset Value von 16 Mrd. Euro einen Anteil von 22%

aller OFIX Fonds darstellen. Der OFIX Index hat mit Net Asset Value von 73,2 Mrd. Euro

eine hundertprozentige Marktabdeckung der deutschen Offenen Immobilienfonds für Privat-

anleger richten.

Im Gesamtjahr übertrafen die hauptsächlich in Deutschland investierten Fonds mit

einer Rendite von 2,2% die europäischen und globalen Fonds signifikant. In Europa konnte

lediglich ein negativer Return in der Summe aus Miete und Wertentwicklung von -0,3% er-

zielt werden. Global übertrafen die Verluste aus Wertentwicklung die Mieteinnahmen zu ei-

nem Gesamt-Return von -1,0%. Grund sei, das 8 der 13 OFIX Europa Fonds und zwei der

vier OFIX Global Fonds sich in Liquidation befänden, während alle vier OFIX Deutschland

Fonds weiterhin offen seien. Die weiterhin am Markt aktiven Fonds erreichten 2013 eine

Performance von 2.1% (Mieteinnahmen und Wertentwicklung) und damit eine Rendite über

der Inflationsrate, fasst IPD zusammen. Das liege aber unter der Langzeitperformance der

aktiven Fonds der letzten 10 Jahre von 3.3% pro Jahr. Dezent übersehen wird aus Platow-

Sicht dabei, dass die IPD die Wertentwicklung echter Immobilien in Bestandsportfolios mit

Mietvertrags-, Sanierungs- und Alterseffekten ermittelt, während die meisten anderen Indi-

zes theoretische Werte aus Marktmiete und Rendite für jeweilige Class A Immobilien

darstelllen, die eben die echte Wertentwicklung im Bestand nicht abbilden. Insofern ermittelt

IPD fast immer eine negative Wertentwicklung. (WR) □

Deals Deals Deals

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der immobilienbrief nr 313

München: SEB Asset Mana-

gement hat mit der OBI-

Baumarktkette einen 15-

Jahres-Mietvertrag für das

Objekt „Am Gleisdrei-

eck“abgeschlossen. Der

Mietvertrag beinhaltet eine

dreimalige Option für eine

jeweils fünfjährige Verlänge-

rung. BNPPRE war vermit-

telnd tätig.

Das zweistöckige Gebäude

mit einer Verkaufsfläche von

rund 10.700 qm wurde von

der SEB kurz nach Fertigstel-

lung im Jahr 2010 für ihren

Offenen Immobilienfonds

SEB ImmoPortfolio Target

Return Fund erworben.

Nach der Insolvenz der Prak-

tiker AG gelingt SEB damit

die nahtlose Anschlussver-

mietung des Gebäudes.

Frankfurt: Die HIH Hambur-

gische Immobilien Hand-

lung erwirbt im Rahmen ihres

Mandats als Asset Manager

der Warburg - Henderson

Kapitalanlagegesellschaft

für Immobilien mbH die

Büro- und Handelsimmobilie

„Schillerhaus“ für den

„Warburg - Henderson

Deutschland TOP 5 Fonds“.

Verkäufer ist die Commerz

Real AG.

Das Objekt verfügt über eine

Gesamtfläche von 12.600

qm, die sich auf Büros, Ein-

zelhandelsflächen, Wohnun-

gen und ein Archiv aufteilen.

Zu den Hauptmietern gehö-

ren die Unternehmensbera-

tungen USP Beratung und

West Park Management, die

Bank Interhyp AG sowie der

Immobilienentwickler MAB

Development GmbH.

Ramsauer adé

Barbara Hendricks und ihre Staatssekretäre

Tschüss Herr Ramsauer; Willkommen Frau Hendricks – die Immobilienbranche gehört

nun nicht mehr zum Verkehrsministerium sondern zum Bundesministerium für Um-

welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und damit der SPD. Auch wenn Herr

Ramsauer als Verlierer der Wahl hervorgeht, an uns hat es nicht gelegen.

Seit dem 18. Dezember ist nun Barbara Hendricks für die Immobilienbranche zu-

ständig. Ein Name, an den man sich sicherlich noch gewöhnen muss, denn allzu bekannt

war Frau Hendricks bisher nicht. Die 1952 geborene Kleverin war von 2007 bis 2013 Bun-

desschatzmeisterin der SPD und davor parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanz-

ministerium. Die promovierte Historikerin gehört seit 1994 dem Bundestag an.

Zu ihren Staatssekretären hat Hendricks Rita Schwarzelühr-Sutter (*1962) und

Florian Pronold (*1972) ernannt. Die Aufgaben des beamteten Staatssekretär wird der bis-

herige Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth wahrnehmen.

Rita Schwarzelühr-Sutter ist Diplom-Betriebswirtin und seit 2010 im Bundestag. Die

gebürtige Waldshuterin zog als Nachrückerin für den Verstorbenen Hermann Scheer wieder

in den Bundestag ein. Der Rechtsanwalt Florian Pronold gehört seit 2002 dem Bundestag an

und ist Vorsitzender der SPD in Bayern. Pronold war schon 2013 im Kompetenzteam von

Peer Steinbrück für die Themen Verkehr und Infrastruktur zuständig. (AE) □

Nachlese zur Regierungsbildung

Merkel vs. SPD

Prof. Dr. Ramón Sotelo

Der gängigen Lesart, die Kanzlerin habe sich von der SPD bei den Koalitionsverhandlungen

über den Tisch ziehen lassen, muss widersprochen werden. Erstens hat die Union mit dem

Innen- und dem Verteidigungsministerium und insbesondere mit dem Finanzministerium

wesentliche Schlüsselressorts erhalten. Damit verbunden hat, zweitens, Angela Merkel für

die neue Legislaturperiode freie Hand bei der Bewältigung der Finanzkrise und bei der Euro-

papolitik überhaupt. Von Eurobonds, etc. ist keine Rede mehr. Drittens hat die Union mit

dem Bildungs- und dem Infrastrukturministerien jene Zukunftsbereiche besetzt, mit denen

die Sozialdemokraten ihren letzten Wahlkampf noch bestritten hatten: Bildung und Infra-

struktur. Viertens hat es die Kanzlerin geschafft, ihrem Erzrivalen Gabriel die für alle betei-

ligten Seiten in zufriedenstellender Weise unlösbare Aufgabe der Energiewende aufzudrü-

cken und ihrer größten parteiinternen Konkurrentin den Feuerstuhl der Verteidigungsministe-

rin zukommen lassen. Weiterhin ist es Merkel auch noch fünftens gelungen, der SPD sowohl

das Wirtschafts- als auch das Arbeitsministerium anzudrehen, so dass der gesamte Streit

zwischen den Vertretern von Kapital und Arbeit parteiintern bei der SPD hängen bleibt.

Schließlich hat sich die Kanzlerin sechstens das neue Thema „Geheimdienste, NSA, etc.“

über einen eigenen Bereich im Kanzleramt gesichert, so dass das SPD-geführte Auswertige

Amt weiter an Bedeutung gegenüber dem Kanzleramt verliert. Dass die CSU Federn lassen

musste, ist nicht nur der Stärke Horst Seehofers geschuldet, der ausschließlich an den

langfristigen Machterhalt in Bayern denkt, sondern, siebtens, auch dem Umstand, dass rein

mathematisch die CDU mit der SPD auch ohne die CSU eine Koalition bilden könnte; be-

kanntlich ist die Mathematik ein wesentliches Hilfsmittel für Physiker.

Die ministerielle Situation für den Bau- und Immobilienbereich ist noch etwas un-

übersichtlich, aber nicht hoffnungslos. Es war klar, dass die Mietbremse – wie an dieser Stel-

le schon ausführlich dargelegt – kommen würde, um der SPD die Mieter als potentielle Wäh-

ler zu nehmen und um den Anteil der Eigentumswohnungen zu steigern. Der neue Zuschnitt

Deals Deals Deals

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Page 22: Der immobilienbrief nr 313

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

der Ministerien mit der Bildung eines Infrastrukturministeri-

ums einerseits sowie der Integration des Wohnungs- Bau-

und stadtplanerischen Bereiches in das neue Bundesmi-

nisterium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher-

heit andererseits verspricht aber auch Chancen. Schließ-

lich vertreten wir Immobilienmenschen nicht den Bereich

Infrastruktur, sondern die gebaute Umwelt. Wir vertreten

kein öffentliches Gut wie es Infrastruktur gemeinhin ist,

sondern ein privates, für das intelligente Rahmenbedin-

gungen weiter entwickelt werden müssen. Auch die Per-

son der neuen Ministerin, Barbara Hendricks, lässt hof-

fen. Schließlich hat sie schon als Finanzstaatssekretärin

unter Peer Steinbrück lange vor der freien und ehemals

gemeinnützigen Wohnungswirtschaft die Bedeutung von

Real Estate Investment Truts (REITs) erkannt und kon-

struktiv begleitet. Entscheidend wird sein, dass das neue

Ministerium wirklich ein solches neues Ministerium wird

und nicht das alte BMU mit untergeordneter Immobilien-

wirtschaft: Deutschland mag gebaut sein, aber wir müssen

unsere gebaute Umwelt den neuen Anforderungen aus

Demographie, Energiewende und insbesondere differen-

zierter Nachfrageentwicklung und weiter zunehmender

Verstädterung anpassen. Und dies können wir marktwirt-

schaftlich umsetzen oder gar nicht. Wir brauchen hierzu

eine ministerielle Führung, wie sie in hervorragender

Weise von einer Sozialdemokratin mit ordnungspoliti-

schem Sachverstand geleistet werden kann. Der Seehei-

mer Kreis lässt grüßen. Und: Ich schließe mich der fehlen-

den Nachrufe nach unserem ehemaligen zuständigen Mi-

nister gerne an… □

Asiatische Immobilienaktien

Schroder Property sieht asiatische

Werte als Gewinner 2014

Schroder Property rechnet mit einer Wachstumserho-

lung in der zweiten Jahreshälfte, die sich bereits zu

Beginn des kommenden Jahres in steigenden Kursen

für Immobilienaktien niederschlagen dürfte. Insgesamt

könne der Sektor gewinnen, wenn sich Inflations-

druck bemerkbar machen sollte.

Asiatische Immobilienaktien könnten mit Gesamt-

renditen von 12 bis 15% inklusive Dividendenrenditen von

zwei bis drei Prozent im nächsten Jahr die großen Gewin-

ner unter den Immobilienaktien sein. In den USA rechnet

der Experte für gelistete Immobilienwerte mit Gesamtrendi-

ten von 8 bis 10% inklusive Dividendenrenditen von rund

drei Prozent. „Für australische Dividendenrenditen rechnet

Schroder mit bis zu sechs Prozent. Für die sich relativ

schwach entwickelnde Region Europa sieht Schroder eher

sieben Prozent Gesamtrendite, einschließlich einer Divi-

dendenrendite von rund vier Prozent.

Hongkong zähle derzeit zu einem der am günstigs-

ten bewerteten Märkte. Zwar gäbe es durch Regulierungs-

maßnahmen bei hochpreisigen Wohnimmobilien eine Ab-

kühlung, aber für Wohnimmobilien der mittleren und unteren

Preisklasse sei die Nachfrage weiterhin hoch. Zudem wür-

den derzeit praktisch keine neuen Immobilien angeboten.

Für Immobilienaktien aus der Region rechnet Schroder mit

Renditen von bis zu 15%. Singapur sei während des Abver-

kaufs der Schwellenländer zu Beginn diesen Jahres mit ab-

gestraft worden. Daraus resultiere jetzt ein Abschlag zum

Nettoinventarwert (NAV) von bis zu 40%. Das liege weit

über dem Doppelten des historischen Durchschnitts und

sollte bei Normalisierung der Bewertung robuste Renditen

generieren. Immobilienaktienanleger sollten den chinesi-

schen Markt in 2014 fest im Auge behalten, da dieser stark

von der Entwicklung des Wirtschaftswachstums abhänge.

Nach einer überraschend starken Entwicklung in 2013 wach-

se der Immobilienmarkt Chinas im nächsten Jahr jedoch

eher moderat. Dagegen rät Schroder zur Vorsicht am japani-

schen Markt. Die sich abschwächende Wirtschaft veranlasse

Japans Vermieter zur Vorsicht. Einige Anleger hätten bereits

begonnen, ihre Investitionen in Immobilienaktiengesellschaf-

ten (J-REITs), die vom Wertpapierkaufprogramm der Regie-

rung profitierten, in andere Teile des Immobilienmarktes

umzuschichten, insbesondere in Bauträger. Künftige Fort-

schritte am Immobilienmarkt seien weiterhin stark vom Er-

folg des Konjunkturprogramm des Ministerpräsidenten Shin-

zo Abe abhängig. (WR) □

Finanzprodukte außerhalb des

Kapitalanlagesetzbuches

Der Inhalt und nicht die Rechtsform

entscheidet über Qualität und Sicherheit!

Univ.-Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Bayreuth,

Steuerberater

Auch nach In-Kraft-Treten des Kapitalanlagegesetzbuches

(KAGB) am 22.7.2013 gibt es Produkte, die diesem Gesetz

nicht unterfallen. Inwieweit dies dem Sinn der europäischen

Vorgaben, insbesondere der AIFM-Richtlinie, entspricht mag

man diskutieren. Tatsache ist, dass die BaFin entsprechen-

de Prospekte genehmigt und selbst in ihrem Anwendungs-

schreiben vom 14.6.2013 einen durchaus relevanten Raum

für Beteiligungsmodelle außerhalb des KAGB belässt (hierzu

Loritz/Uffmann, Wertpapiermitteilungen 2013, S. 2193 ff.).

Interessant ist, dass offenbar statt der früheren Kommandit-

beteiligungen eher Genussrechte und stille Beteiligungen

emittiert werden. Kommanditbeteiligungen mögen bei vielen

Vertrieben ein deutlich besseres Ansehen als andere Beteili-

gungsformen haben. Sie indizieren aber keine bessere Pro-

duktqualität. Die gesellschafterlichen Mitspracherechte bei

Page 23: Der immobilienbrief nr 313

Frankfurt/Paris: Der Ge-

schäftsbereich für Immobi-

lienfonds der Deutschen

Asset & Wealth Manage-

ment hat für den offenen

Immobilienfonds grundbe-

sitz europa zwei Immobilien-

Transaktionen abgeschlos-

sen: In Frankfurt erwarb der

Fonds das Gebäude

„WestendDuo“ für rd. 240

Mio. Euro von CBRE Global

Investors. Das 2006 erbaute

Gebäude besteht aus einem

Doppelturm und bietet rund

30.000 qm Mietfläche auf 26

Etagen. In Paris (Boulogne-

Billancourt) erwarb der Fonds

die Projektentwicklung „In

Situ“ für rd. 104 Mio. Euro

von einem Unternehmen der

Immobiliengesellschaften

Vinci Immobilier und Nexity

Entreprises. Vinci Immobilier

wird nach Fertigstellung Ende

2015 rund 43% der Mietflä-

che von rund 13.500 qm

übernehmen. Für die restli-

chen Flächen gibt es eine

Mietgarantie über drei Jahre.

Berlin: Die Deka Immobilien

GmbH erwirbt für den Be-

stand eines Immobilienspezi-

alfonds das Büro- und Ge-

schäftshaus „Villaggio“ aus

dem Spezialfonds DEFO-

Immobilienfonds 1 von Uni-

on Investment. Das sechs-

geschossige Gebäudeen-

semble mit Restaurant ver-

fügt über eine vermietbare

Fläche von rund 3.500 qm

und ist voll vermietet.

Hauptmieter sind die An-

waltskanzlei LOH Rechtsan-

wälte sowie der Restaurant-

betreiber Soya Cosplay.

Deals Deals Deals

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

der Kommanditgesellschaft haben Anlegern in der Praxis nur in seltenen Fällen konkret

genutzt. Spätestens wenn ein Beteiligungsmodell mit stillen Beteiligungen oder Ge-

nussrechten in die Insolvenz gerät, wird freilich die Diskussion über die Sicherheit die-

ser Rechtsformen aufkommen.

Sicherheit einer Kapitalanlage bedeutet bekanntlich die Sicherheit der Rendi-

ten, des eingesetzten Kapitals vor Verlusten und der plangemäßen Kapitalrückzahlung

bzw. des Return of Investment. All das hängt aber nicht von der Rechtsform, sondern

ausschließlich vom „sachlich-materiellen Gehalt“ der Kapitalanlage ab. Ein schlechtes

unternehmerisches Investment wird nicht dadurch besser, dass sich Anleger in der

Rechtsform der Kommanditgesellschaft beteiligen, auch nicht bei Fonds neuer Art un-

ter Geltung des KAGB und aufsichtsrechtlicher Überwachung. Nicht einmal die Beteili-

gung an einer börsennotierten Aktiengesellschaft z.B. bewahrt bekanntlich Anleger vor

dem Verlust ihres Geldes wie die Aktionäre von Arcandor (= Karstadt-Quelle), Gene-

ral Motor und Chrysler in jüngster Zeit erfahren mussten. Mit offenen Immobilienfonds

haben nicht wenige Anleger trotz BaFin-Überwachung zum Teil erhebliches Geld verlo-

ren. Entscheidend ist also stets und auch bei Genussrechten und stillen Beteiligungen

nicht das „äußere Kleid“ = Rechtsform. Auf den „Inhalt“, also auf das strategische

unternehmerische Geschäft, kommt es an!

Noch mit einem weiteren Vorurteil ist aufzuräumen, nämlich mit dem sich hart-

näckig haltenden Gemeinplatz: „Je höher die Rendite, desto höher ist das Risiko einer

Kapitalanlage“ oder hochtrabend formuliert: Risiko und Rendite korrelieren. Diese Aus-

sage ist zwar aus langjährigen Statistiken abgeleitet. Sie stimmt aber nicht bei Beurtei-

lung der Qualität und Sicherheit einer konkreten vorhandenen Kapitalanlage. Inves-

tiert ein Anleger in ein Unternehmen, das Immobilien-Projekte oder Windenergieanla-

gen entwickelt, errichtet oder betreibt, so muss geprüft werden, wie sicher dieses In-

vestment konkret in seiner spezifischen Ausgestaltung ist. Es wird nicht dadurch

sicherer, dass der – ungeachtet, ob als Kommanditist, mittels eines Genussrechts oder

einer stillen Beteiligung investierende - Anleger eine niedrige Rendite bekommt. Umge-

kehrt steigt das Risiko des Anlegers nicht bei hoher Rendite. Oberflächliche Analysten

versteigen sich leider zu dem Satz und Vorurteil: „Wenn das Unternehmen seinen Ka-

pitalgebern angesichts des historischen Zinstiefs 10% Rendite oder mehr gibt, dann

muss es sich um ein risikoreiche Beteiligung handeln.“ Das kann so sein, ist aber nicht

logisch vorgegeben. Entscheidend ist, dass mit dem konkreten Unternehmen und mit

seinem Geschäftsmodell die zugesagte Rendite erwirtschaftet werden kann. Ein Invest-

ment lässt sich mit einer Mineralwasserquelle vergleichen. Aus ihr sprudelt täglich eine

bestimmte Menge Wassers. Dadurch, dass der Eigentümer die Quelle billiger oder

teurer verkauft, ändert sich zwar die Rendite des eingesetzten Kapitals des Käufers,

nicht aber die Menge oder Qualität des Wassers.

Statt sich in pauschalen Aussagen zu ergehen, gilt es präzise die konkreten

Produkte zu analysieren. Neben den unternehmerischen Akteuren, also vor allem den

Managern (beherrschen sie ihr „Geschäft“?), ist oftmals die zeitliche Phase des In-

vestments, etwa bei einem Immobilienprojekt, einer Windkraft- oder Solaranlage, ent-

scheidend. Fließt das Geld zu Beginn des Projekts in das Unternehmen, damit dieses

die Suche nach geeigneten Grundstücken finanziert, auf denen derartige Immobilien

bzw. Anlagen genehmigungsfähig erstellt werden können, so wird das oftmals sehr

risikoreich sein. Wird kein Grundstück gefunden oder gibt es keine Genehmigung für

die Anlage, ist das Geld verloren. Wird hingegen erst investiert, nachdem diese unver-

zichtbaren „Projekt-Vorarbeiten“ geleistet wurden und die Option auf ein Grundstück

mit den erforderlichen Bau-, bzw. bei Windkraft- und Solaranlagen Projektrechten

rechtssicher vorhanden sind, dann ist bei entsprechender rechtlicher Konzeption das

Investment tendenziell als sicher zu betrachten. Bei Immobilien müssen die sicheren

Mieterträge aus langfristigen Verträgen mit bonitätsstarken Mietern oder eine Verkaufs-

Page 24: Der immobilienbrief nr 313

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

option vorliegen. Bei Windkraft- und Solaranlagen ist die

Stromabnahme bekanntlich gesetzlich abgesichert. Eine

Investition der Anlegergelder im „richtigen“ Abschnitt der

Projektentwicklungsphase kann also oft deutlich sicherer

sein als eine solche in der Bestandshaltungsphase; diese

beinhaltet so manches Mal bei relativ niedrigen Renditen

angesichts der langfristigen Kapitalbindung den Zeitfaktor

als Unsicherheit. Bei keinem Anlageprodukt dürfen sich

Berater und Anleger die Frage ersparen: Was passiert im

Worst-Case, also in der Insolvenz der Zielunternehmens?

Können z.B. die erworbenen Projektrechte rechtlich wirk-

sam aus der Insolvenzmasse „herausgelöst“ und isoliert

vermarktet werden? Vor allem darf es keine Nachschuss-

pflichten der Anleger geben.

Eine wirtschaftliche und rechtliche Analyse ist

etwas grundsätzlich anderes als eine Prospektprüfung

durch Wirtschaftsprüfer. Diese gilt vorrangig, wenngleich

nicht nur der korrekten Beschreibung des Investments.

Dieses wird aber durch einen noch so guten Prospekt wirt-

schaftlich nicht besser und durch einen schlechten nicht

schlechter. Ein korrekter Prospekt ist selbstverständlich im

Interesse der Anleger zu verlangen. Er ist zugleich auch

„Enthaftungs-Medium“ für Emissionäre und Vertriebe.

Wenn Gerichte nur allzu gern in Anlegerschutzprozessen

ihre Urteile auf Fehler im Prospekt oder bei der Aufklärung

durch den Vertrieb stützen, so hat das einen rein pragmati-

schen Grund. Sie ersparen sich die genaue Analyse des

Produkts (das sie hinsichtlich der wirtschaftlichen Details

oft nicht verstehen).

Es zeigt sich also: Die rechtlichen Rahmenbedin-

gungen haben sich mit dem KAGB geändert. Meine leider

pessimistische Prognose lautet, dass dieses neue Gesetz,

so verfehlt wie es in Teilen konzipiert ist, nicht einmal neu-

erliche Anlagebetrugsfälle verhindern wird. Erst recht wer-

den die ihm unterfallenden Produkte für den Anleger nicht

sicherer oder gar qualitativ besser. Umso mehr brauchen

wir eine seriöse „Analyse- und Diskussions-Kultur“ der

Anlagen- und Anlegersicherheit. Einer solchen sind ober-

flächlichen Ratings und Pauschalbeurteilungen und erst

recht Pauschalurteile abträglich. □

Altona-Mitte könnte für Hamburg

Millionengrab werden

Bahn will 300 Mio. Euro

Jürgen Hoffmann

Das größte Wohnungsbauprojekt Hamburgs – genannt

die Neue Mitte Altona - könnte der Stadt teuer zu ste-

hen kommen. Für das 75 Hektar große Areal, das der

Bahn gehört und auf dem rund 2.400 Wohnungen ge-

baut werden sollen, verlangt Bahn-Chef Rüdiger Grube

rund 300 Millionen Euro. Die Bahn, deren Bahnhof Alto-

na nicht mehr zeitgemäß ist, würde in den nördlich gele-

genen Stadtteil Diebsteich umziehen. Die Planungen für

die Neue Mitte Altona laufen schon seit 2007.

2010 hatte der Senat der Stadt einen Wettbewerb

für ein städtebaulich-landschaftsplanerisches Konzept aus-

gelobt. 2011 wurde der Siegerentwurf zum Masterplan wei-

terentwickelt, ein Jahr später vom Senat beschlossen und

der Bürgerschaft zur Beratung vorgelegt. Verabschiedet wur-

de der Plan endgültig im September 2012. Die Stadt ver-

sucht seither, aufs Tempo zu drücken, denn neuer innerstäd-

tischer Wohnraum wird in Hamburg so dringend benötigt wie

Wasser in einem Pool. Baustart für die ersten Häuser – im

ersten Abschnitt sind 1.600 Wohnungen konzipiert – soll

noch 2014 sein.

Geprägt ist der Entwurf für das neue Quartier durch

einen Drittelmix aus gefördertem und frei finanziertem Wohn-

raum sowie Eigentumswohnungen. So soll eine soziale Mi-

schung erreicht werden und ein, wie es im Masterplan steht,

„lebendiges, vielfältiges Quartier, das allen Menschen offen

steht“, entstehen.

Die Hamburger Bauwirtschaft begrüßt die Pläne für

die Neue Mitte Altona. Kein Wunder, sieht der städtebauliche

Vertrag doch vor, dass 20% der Grundstücke an Baugemein-

schaften vergeben werden. Bauen wollen auch die Aurelis,

die Grundstücksgesellschaft Panta 69, ein Ableger des

Shopping-Center-Konzerns ECE, und Panta 112, eine Fir-

ma, die aus einem Konsortium von ECE, Behrendt Woh-

nungsbau, Fraatz Bauunternehmen und Harmonia Immo-

bilien besteht.

Auch der Altonaer Spar- und Bauverein plant hier

den Neubau von 100 Wohnungen. Den für die Neue Mitte

Altona konzipierten Mix finde man sinnvoll, „weil er dazu

beiträgt, dass Altona für verschiedene Einkommensgruppen

erschwinglich und dadurch bunt und lebendig bleibt“, so Hol-

ger Kowalski, Mitglied des Vorstands der Altonaer Spar-

und Bauverein eG. Deshalb halte man auch die Rolle der

Wohnungsbaugenossenschaften bei anderen, vergleichbar

großen Wohnungsbauprojekte für wichtig. Mit ihren relativ

niedrigen Nutzungsgebühren trügen die Baugenossenschaf-

ten „langfristig dazu bei, das Mietniveau in Hamburg abzufe-

dern“.

Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften

haben mitgeholfen, das Bündnis für das Wohnen in Ham-

burg, das 2011 verabschiedet wurde, umzusetzen. Kowalski:

„Wir beobachten erfreut, in welchem Umfang Wohnungsbau

seitdem Fahrt aufgenommen hat, auch wenn komplexe Pro-

jekte wie die Neue Mitte Altona von allen Beteiligten viel

Geduld und Durchhaltevermögen verlangen und anspruchs-

volle Konzepte für moderne Formen des Zusammen-

wohnens erfordern."

Page 25: Der immobilienbrief nr 313

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Die Bahn argumentiert ihre hohe Kaufpreisforde-

rung damit, die Stadt könne das Areal doch kostenneutral

an die Bauträger weiterverkaufen. Dem widersprechen

Fachleute des Senats, die darauf hinweisen, dass das Ge-

biet saniert und erschlossen werden muss. Allein für die

Herrichtung des ersten Bauabschnitts muss Hamburg gut

70 Millionen Euro investieren, von den Bauträgern wurden

jedoch nur etwa 47 Millionen Euro erlöst. □

Neue Mitarbeiter

Unternehmen zu passiv bei Rekrutierung

Thomas Kemmann

Bochum – In der Immobilienwirtschaft rekrutieren viele

Unternehmen nur passiv neue Mitarbeiter, stützen sich

beim Recruiting vornehmlich auf Print- und Web-

Inserate. Wenig setzt die Branche dagegen auf das akti-

ve Recruiting, etwa durch die gezielte Ansprache in Fra-

ge kommender Personen. Dies ergab eine Umfrage zur

Personalrekrutierung, die Masterabsolvent Thomas

Kemmann im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der

EBZ Business School durchgeführt hat.

Thomas Kemmann hatte über 200 renommierte

Immobilienunternehmen aus ganz Deutschland telefonisch

dazu aufgefordert, sich an der Umfrage zu beteiligen. Per-

sonalverantwortliche und Führungskräfte aus mehr als 70

Unternehmen beantworteten schließlich seine Fragen. Er

betont: „Auffällig ist, dass knapp die Hälfte der Unternehmen

ihre Stellen häufig in Printmedien publizieren. Lediglich

14% nutzen dieses Medium nie oder nicht mehr. Demnach

scheint es sich hierbei noch um kein Auslaufmodell zu han-

deln. Beachtliche 56% der Befragten schreiben ihre Füh-

rungsstellen häufig in Internet-Jobportalen aus. Gerade mal

14% greifen auf diese Möglichkeit nicht zurück.“

Eine aktive Personalsuche in sozialen Netzwerken

betrieben dagegen nur 7% der befragten Unternehmen häu-

fig. Auch auf die aktive Ansprache von Kooperationspart-

nern wie z. B. Universitäten oder Fachschulen greifen nur

vereinzelte Unternehmen oft zurück. „Hier wird noch viel zu

wenig getan, so Thomas Kemmann. „Angesichts des zuneh-

menden Wettbewerbs um talentierten Nachwuchs werden

die Immobilienunternehmen verstärkt daran arbeiten müs-

sen, Berufseinsteiger und begabte Nachwuchskräfte früh-

zeitig zu finden, zu fördern und zu binden. Sie müssen aktiv

werden anstatt darauf zu warten, dass ihnen die Bewerber

zufliegen.“ Auch das scheinen die Zahlen zu bestätigen.

Kemmann zitiert aus den Ergebnissen seiner Untersu-

chung: Eindeutige 61% der Befragungsteilnehmer sind der

Meinung, dass ein Fach- und Führungskräftemangel in der

Immobilienwirtschaft herrscht. Weitere 32% stellen

fest, dass zumindest teilweise ein Fach- und Führungs-

kräftemangel vorliegt. Lediglich sieben Prozent verneinen

diese Fragestellung.“

Thomas Kemmann weiter:„Die Idee, vakante Füh-

rungspositionen durch interne Mitarbeiter zu besetzen (80%

tun dies häufig) ist sicherlich nicht zu vernachlässigen, jedoch

macht es oftmals auch Sinn, einen Blick über den Tellerrand

hinaus zu werfen und sich einen Vergleich durch externe

Kandidaten einzuholen. Nicht jede gute Arbeitskraft ist auch

gleichzeitig eine gute Führungskraft."

Thomas Kemmann ist Absolvent der EBZ Business School

und arbeitet als Vorstandsreferent bei der Allbau AG in Es-

sen. Seine Masterarbeit zum Thema "Rekrutierung von Fach-

und Führungskäften in Unternehmen - Eine empirische Unter-

suchung in der Immobilienwirtschaft" wurde mit der Note -

sehr gut- bewertet. □

B-Standorte rücken in den Fokus

der Investoren

Überhitzungstendenzen in den

Großstädten

Offensichtlich manifestiert sich die Prognose, nach der

die B-Standorte in der Wohnimmobilienwirtschaft aus-

sichtsreicher sein könnten als die bisher präferierten

Metropolen. Laut einer Studie von Feri EuroRating Servi-

ces AG liegt der Grund dafür in Überhitzungstendenzen

in den Großstädten. So stiegen die Preise in München,

Hamburg, Berlin und Frankfurt stärker als die Mieten.

Dagegen hätten sich die Mieten in den B-Standorten we-

sentlich höher entwickelt als die Preise. Auch Wüest &

Partner kommt in einer Studie, die sie im Auftrag vom

Vitus Immobilien erstellte, zu dem Ergebnis, dass in die-

sen Städten höhere Renditen erzielbar sind als in den

Top-7-Städten. Dabei sei das Risiko für Bestandshalter

vergleichbar oder sogar geringer.

Wahrend in Frankfurt am Main Renditen von ledig-

lich 5,8% erzielbar sind, liegen sie beispielsweise in Bremen

bei 7,4% und in Leipzig bei 7,7% - bei– bei ähnlich hohem

Risiko, zitieren die Geschäftsführer Sven Graven und Kars-

ten Jungk von Wüest & Partner aus der Studie.

Welche Ankaufskriterien eine Stadt oder Region

erfüllen muss, darüber machte sich Ben Lehrecke, Ge-

schäftsführer bei Vitus, Gedanken. So sei es wichtig vor ei-

nem Ankauf die Entwicklung der Bevölkerung und der Wirt-

schaft zu analysieren sowie das Angebot an Wohnbeständen

zu prüfen. Antworten auf diese Fragen gibt die Studie. In ihr

sind Kennzahlen zum Mietniveau, zur Wohnkostenbe-

lastungs-, Arbeitslosen-, Versorgungs- und Leerstandsquote

veröffentlicht. Weitere Kriterien: historische Bevölkerungs-

und Haushaltsentwicklung. (CW) □

Page 26: Der immobilienbrief nr 313

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 313, 03. KW, 17.01.2014, Seite 26

Zum Jahresende haben die Immobilienexperten von Greif & Contzen-Research ihren

Abschlussbericht zum Kölner Büromarkt 2013 vorgelegt. Das Fazit: Mit einem Büroflä-

chenumsatz von rund 280.000 qm wurden der bereits solide Vorjahreswert um rund 4%

und der Zehnjahresdurchschnitt sogar

um rund 12% übertroffen. Erstmals

seit 2007 ist zudem die Spitzenmiete

gestiegen und liegt nun bei 21,25 Eu-

ro/qm. Auch die Durchschnittsmiete

liegt mit 11,88 Euro auf einem Niveau,

das zuletzt 2007 erreicht wurde. Dies

entspricht einem Anstieg von 4,3%

zum Vorjahr. Die gewichtete Durch-

schnittsmiete beträgt 12,72 Euro.

Mit der Anmietung der Neuen Direktion durch die Europäische Agentur für

Flugsicherheit (EASA, 21.400 qm) und dem Neubau der TÜV Rheinland AG (11.000

qm) gab es 2013 zwei bedeutende

Mietvertragsabschlüsse über 10.000 qm

- neben der Büroabnahme von 8.000 qm

am Rheinufer Nord durch die Bank für

Sozialwirtschaft oder 7.600 qm am

Rheinufer Süd durch Ebner Stolz

Mönning Bachem. Die Leerstandsrate

hat ihren im Jahr 2010 begonnenen

Rückgang fortgesetzt und liegt derzeit

bei 7,4%.

Bei stabilen Spitzenmieten bis zu 120 Euro/qm ist die Nachfrage nach Ladenlokalen in

den 1a-Lagen von Aachen gut, hat aber nur zu sehr wenigen Abschlüssen geführt.

Sieht man von der Groß-Transaktion Kaiserplatz-Galerie ab, ist auch auf dem Invest-

mentmarkt wenig Bewegung festzustellen. Laut Jones Lang LaSalle verhalten sich die

Marktakteure aufgrund der entstehenden Shopping Center-Projekte Aquis Plaza und

Bel Etage abwartend. Zumal sich zunächst Lageverschiebungen abzeichnen, von de-

nen voraussichtlich insbesondere die Top-Lage Adalbertstrasse profitieren wird.

Laut Thomas Heckh, Leiter Einzelhandelsinvestment Köln bei Jones Lang La-

Salle, durchläuft der Einzelhandelsstandort Aachen derzeit einen tiefgreifenden Wan-

del: „Trotz guter Eckdaten stehen die gewachsenen 1a-Lagen unter Druck. Auslöser

hierfür sind die Unklarheiten um die entstehenden Shopping Center. Das entstehende

Aquis Plaza wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Auch bei dem in die Jahre gekom-

menen Parkhaus am Büchel, der geplanten Bel Etage, zeichnet sich keine konfliktfreie

Erschließung des Gewerbe-Ensembles ab. Nachdem die ursprüngliche Planung eines

Hotels ad acta gelegt wurde, ist nun neben dem Einzelhandel eine wohnungswirtschaft-

liche Nutzung vorgesehen. Mit dem Abriss des Parkhauses kann dennoch frühestens

im Frühjahr 2014 begonnen werden. Hinzu kommt, dass die Aachen Arkaden nach wie

vor nicht den erhofften Zuspruch der Bürger finden. Im Gegenteil belegt das Center im

jüngsten Shopping Center Performance Bericht 2013 den letzten Platz unter bundes-

weit 245 untersuchten Centern.“

Kölner Büromarkt: Hoher Flächen-umsatz bei wieder steigenden Mieten

Aachener Einzelhandel: Verunsiche-rung durch neue Shopping Center

Neue Direktion; Quelle: Hochtief

Kranhäuser; Quelle: Greif & Contzen

Kurz berichtet

Neuen REWE Standort am Kölner

Barbarossaplatz

REWE wird voraussichtlich im Frühjahr

2015 mit seinem REWESupermarkt-

Konzept in den Bauhaus-Standort am Sa-

lierring 47-53 einziehen. Als Vollversorger

bietet der REWE-Supermarkt auf rund

2.300 qm Verkaufsfläche das gesamte

Angebotsspektrum eines modernen Super-

marktes. Den Kunden stehen zudem etwa

50 Parkplätze zur Verfügung. Vermieter

der Immobilie ist ein institutioneller Eigen-

tümer. Jones Lang LaSalle hat die Ver-

mietung beratend begleitet und vermittelt.

Mit einem Umsatz von 15,92 Mrd. Euro

(2012), mehr als 90.000 Mitarbeitern und

weit über 3.000 REWE Märkten gehört die

REWE Markt GmbH nach eigener Auskunft

zu den führenden Unternehmen im deut-

schen Lebensmitteleinzelhandel.

Minoritenhof wird neues Bezirksrathaus

Innenstadt

Die Stadt Köln hat in den ersten Januarta-

gen einen Mietvertrag über ca. 4.300 qm

Bürofläche im Minoritenhof, Ludwigstr. 8,

für die Unterbringung des Bezirksrathau-

ses Innenstadt unterschrieben. Die Flä-

chen werden im Frühjahr 2014 bezogen.

Vermieter ist ein deutsches Versorgungs-

werk. Jones Lang LaSalle war bei dieser

Anmietung im Rahmen eines exklusiven

Alleinvermietungsauftrags vermittelnd und

beratend tätig.

Aachen: Landmarken AG kauft Galeria

Kaufhof-Warenhaus

Ein Joint Venture aus zwei institutionellen

Investoren hat die Warenhaus-Immobilie

„Lust for Life“ in der Innenstadtlage

Komphausbadstraße 10 veräußert. Käufe-

rin ist die Landmarken AG. Das Objekt

verfügt über rund 18.500 qm Nutzfläche.

Alleiniger Mieter

ist die Galeria

Kaufhof GmbH,

die das Objekt

mit dem Galeria-

Konzept „Lust for

Life“ nutzt. Jo-

nes Lang LaSal-

le hat die Transaktion beratend begleitet

und vermittelt.

Page 27: Der immobilienbrief nr 313

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Aengevelt (4), Aigner Immobilien (15), Allbau (25), Ambrosetti GbR (20), Angermann (5),

Arcandor (23), Arcotel Hotel AG (17,19), Aurelis Real Estate (4,24), Bauhaus (15), Becker

Marine Systems Communications GmbH (6), Behrendt Wohnungsbau (24), Beos AG (20),

berlinovo (19), Bierlinie GmbH (20), BNPPRE (2,4,5,6,21), Bosch (17), Bouwfonds (14),

BPT Group (17), Catella Corporate Finance (5), Catella Property (5,6,8,17,18), Catella Real

Estate (18), CBRE (9,19,20), CBRE Global Investors (23), Chrysler (23), CODIC Immobilien

und Projektentwicklung Beteiligungs-GmbH (5), Colliers (4,15), Comes Real GmbH (20),

Commerz Real (10,21), Commerzbank (4,10), Conject Gruppe (15), Cushman & Wakefield

(4,9), Dänisches Bettenlager (18), Deka (6,17,18,19,20,23), Dentons (20), Deutsche Bahn

(24,25), Deutsche Wohnen (18), Deutschen Asset & Wealth Management (23), DIC Asset

(15), DIP (2), DLA Piper (18), dm (18), Drees & Sommer (15), Ebertz & Partner (7), EBZ

(3,25), ECE (24), fairvesta (9), Fattal Group (19), Feri (25), FMZ Nürnberg GmbH (18),

Fraatz Bauunternehmen (24), Fressnapf (18), Garbe (13), GBW (18), General Motor (23),

Globus (15), Grossmann & Berger (5,6), GSW (18), Hafenspitze mbH & Co. KG (18), Hage-

baumarkt (15), Hannover Leasing (16), Hannover Leasing (6), Harburg-Freudenberger

GmbH (6), Harmonia Immobilien (24), HIH (21), IBM (8), IM Quadrat GmbH (18), Interhyp

AG (21), Internos Global Investors (19), InVision AG (17), IVG (16,17), Jones Lang LaSalle

(2,4,5,6,217,18,19,20), Karstadt-Quelle (23),Kreissparkasse Köln (5), LOH Rechtsanwälte

(23), MAB Development (21), Mayerische Buchhandlung (20), Mercoline GmbH (20), MK

Wohn- und Gewerbebau GmbH (18), Mountain Capital (19), Nexity Entreprises (23), Obi

(21), Pan Klinik (20), Panta (24), Paribus Gruppe (27), Patrizia (15), PCS GmbH (20), Phil-

ips Deutschland (5), Platow (20), PPHE Hotel Group (19), Praktiker AG (21), Prelios (19),

Primark (20), Project Gruppe (10), publity Finanzgruppe (2,8), Real I.S. (10), Rewe (18),

RWE (12),

Savills (5,10,17), Schroder Property (19,22), SEB Asset Management (21), Shell Deutsch-

land (6), Signature Capital (20), sontowski & partner (16), Soya Cosplay (23), Stadtsparkas-

se Düsseldorf (5), Strabag Real Estate (17,19), Telekom (5), TMW Pramerica (19), Union

Investment (19,23), Universal Investment (4), USP Beratung (21), VBG (5), Vinci Immobilier

(23), Vitus (19,25), Walker & Co. Immobilien GmbH (18), Warburg-Henderson (21), Watson,

Farley & Williams (5), West Park Management (21), Wölbern (27), WTM Engineers (5), Wü-

est & Partner (25).

Aigner, Thomas (15); Albersmeier, Heiner (27); Flasbarth, Jochen (21); Graven, Sven (25);

Händl, Dr. Ralf (15); Hauff, Matthias (9,10); Hendricks, Barbara (21,22); Hoppe, Ken (5);

Jäger, Thorsten (10); Jungk, Karsten (25); Kowalski, Holger (24); Lehrecke, Ben (25); Mer-

kel, Angela (21), Mornhart, Marcus (10); Olek, Thomas (2); Pronold, Florian (21); Schönlei-

ter, Patrick (15); Schori, Kurt (27); Schwarzelühr-Sutter, Rita (21); Seehofer, Horst (21);

Steinbrück, Peer (21,22); Winter, Richard (5).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Uli Rich-ter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries

Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen

Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

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stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Impressum

NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Page 28: Der immobilienbrief nr 313

Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

Inhaltsverzeichnis

Sehr geehrte Damen und Herren!

Alles gut oder was? Ernst & Young vermelden aus ihrer jüngsten Umfrage, dass der deutsche Markt

weiter überwiegend „attraktiv“ bewertet werde, auch wenn die hohen Preise Investoren „zu denken

geben“. Wenn Core zu teuer wird, weicht man eben aus auf B-Lagen mit Entwicklungspotential. Die

Risikobereitschaft sei von 54% im Vorjahr auf 81% gestiegen. Folglich könnte das Transaktionsvolu-

men für Gewerbe- und Wohnimmobilien 2014 auf 47 Mrd. Euro ansteigen. 2013 waren es 44 Mrd. und

damit 23% mehr als im Vorjahr. (BNP Paribas Real Estate und Colliers International errechneten

30,8 bzw. 30,7 Mrd. Euro Investitionsvolumen, ein Plus von 21%). Der Wachstumstrend zieht sich

durch in allen Marktberichten, ob Büros, Wohnungen oder Logistik. Auf die Büromärkte in der Region

wird der Immobilienbrief Ruhr in der nächsten Ausgabe eingehen, wenn alle Zahlen vorliegen. Dass der

Trend kein deutscher Sonderweg zu sein scheint, belegen die Ergebnisse von Jones Lang LaSalle für

die Niederlande, wo der Markt über mehrere Jahre stagnierte oder sich sogar rückläufig entwickelte,

jetzt aber an Fahrt gewonnen hat. 2013 stieg das Anlagevolumen erstmals wieder. In Gewerbeimmobi-

lien seien 4,9 Mrd. Euro direkt investiert worden, ein Plus von mehr als 17% gegenüber 2012. Für

Deutschland rechnet JLL 2014 mit einem BIP-Wachstum von 1,7% nach 0,7% im abgelaufenen Jahr,

die absolute Wirtschaftsleistung liege seit drei Jahren wieder über dem Vor-Krisenniveau. Allerdings sei

die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in erster Linie mit billigem Geld – „teuer er-

kauft“ worden, so heißt es in einer Stellungnahme, denn vor allem institutionelle Anleger wie Pensions-

kassen und Versicherungen hätten zunehmend Schwierigkeiten, ihre Renditeziele zu erreichen. Eben-

so unter Druck geraten Stiftungen, deren Kapital keine Zinsen mehr abwirft, aus denen die Stiftungszie-

le finanziert werden könnten, auch wenn sie RAG heißen und dafür gebildet worden sind, die sog.

Ewigkeitslasten des Bergbaus zu tragen. Von dem billigen Fremdkapital profitierten hingegen Unterneh-

men mit hohem Fremdkapitalanteil wie die meisten großen Wohnungsgesellschaften. So verwundert es

nicht, dass die Gagfah, noch vor Jahren ein Sorgenkind, in die Gewinnzone zurückgekehrt sei und

Dividenden ausschütte. Noch aber betrage die Leerstandsquote knapp 4,5% und solle weiter gedrückt

werden, um den Cashflow zu verbessern. Vom billigen Geld profitieren aber auch Projektentwickler wie

der Wohnungsspezialist NCC (vgl. Interview mit Thomas Haucke in dieser Ausgabe), dessen Wohn-

raumangebot reißenden Absatz findet.

Noch profitiert die Immobilienwirtschaft von der Politik des billigen Geldes und noch sieht es so

aus, als ob die 25. Immobilienmesse MIPIM, die vom 11. – 14. März die Branche in Cannes versam-

melt, mit neuen Rekorden aufwarten könnte – könnte, falls bis dahin nicht z.B. in den bisherigen Cham-

pions unter den Wachstumsländern Russland, Brasilien und Türkei politische Unwägbarkeiten auch auf

die Wirtschaftsdaten durchschlagen. So hat z.B. die Türkei bereits mit einer rapiden Abwertung der

Währung zu kämpfen, die Wachstumsraten der Wirtschaft gehen zurück und Korruptionsskandale be-

lasten die Bau- und Immobilienwirtschaft. In dem Tempo wie in den vergangenen Jahren wird die Ent-

wicklung zumindest hier allem Anschein nach nicht weiter gehen, wie kritische Töne anlässlich der

jüngsten Tagung des Global Real Estate Institut GRI Turkey in Istanbul vermuten lassen. So könnte die

zentrale Konferenz der MIPIM, die den Blick in die Zukunft wagen will, möglicherweise weniger Optimis-

mus verbreiten, als viele es sich wünschen. Eines allerdings steht fest: der Markt für Logistikimmobilien

wird unaufhaltsam wachsen (vgl. Bericht), auch im Ruhrgebiet. Logistik hat der Messeveranstalter

Reed Midem denn auch wieder auf die Agenda gesetzt. Neu dagegen sollen Gesundheitsimmobilien

thematisiert werden und damit ein Segment, dessen Bedeutung das Memorandum des Instituts Arbeit

und Technik IAT, Gelsenkirchen, unmissverständlich hervorhebt. Das Erfolgsmodell des Sozialstaates

drohe zu kippen, denn es fehle „ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept für gesellschaftlich notwendige

Dienstleistungen, so Josef Hilbert, Direktor des IAT und Leiter des Forschungs-

schwerpunkts Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität.

Nr.: 56 03. KW/17.01.2014

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Interview mit Dipl. Ing. Thomas Haucke, Regions-leiter NCC Deutschland

2

Logistik - Potenziale und Standorte

4

Wirtschaftsfaktor Mobilität

8

RAG: Was bleibt ist die Zukunft

9

mfi-Preis: Kunst am Bau 10

Architektur aus dem Ruhrgebiet für die Welt

10

Impressum 12

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

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Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

Interview mit Dipl. Ing. Thomas Haucke, NCC Deutschland GmbH

Als Regionsleiter Rhein-Ruhr mit Sitz in Düsseldorf ist Thomas Haucke verantwortlich für das

Bauträgergeschäft von NCC Deutschland in diesem Bereich.

Frage: Im Mülheimer Stadtteil Dümpten realisiert NCC derzeit 44 Einfamilienhäuser. Ist

das eines Ihrer größeren Projekte in der Region Rhein/Ruhr?

Thomas Haucke: Es ist eines der größten. Wir

haben 2013 allerdings auch eine Mehrfamilien-

haus-Anlage mit insgesamt 98 Wohnungen

in Düsseldorf fertig gestellt und nehmen in

Kürze zwei ähnlich große Projekte bzw. größere

in Angriff.

Frage: Erstellen Sie ausschließlich Einfamili-

enhäuser oder auch Geschosswohnungen?

T.H.: Sowohl als auch. Unser Fokus liegt auf

der Errichtung von Siedlungsbauprojekten

(Doppelhaushälften, Reihenhäuser, arrondierend auch freistehende EFH) und Geschosswoh-

nungsbau (als ETW oder Mietwohnungen; letztere jedoch nicht für den Bestand, sondern als

Paketverkäufe an Investoren).

Frage: Welche Voraussetzungen müssen Standorte erfüllen, damit Sie für NCC interes-

sant sind?

T.H.: Innerhalb der Region Rhein-Ruhr sind wir im Ruhrgebiet, in Düsseldorf und Umgebung

sowie in den Großstädten des Bergischen Landes (Wuppertal, Remscheid, Solingen) aktiv.

Grundsätzlich kommen dabei alle Wohnbaulagen in Frage. Wichtig sind vor allem Infrastruktur-

einrichtungen wie Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung. Es müssen nicht

nur Top-Lagen sein; wir sind auch an einfachen Lagen mit niedrigen Verkaufspreisen interes-

siert, wenn das Potential gut ist. Etwa 10-12 WE müssen jedoch mindestens realisierbar sein,

sonst ist der Standort zu klein für uns. Nach oben hin gibt es keine Grenze, das ist nur eine

Frage der Abschnittsbildung.

Andrej Pomtow ist in den

Vorstand der Fokus Develop-

ment AG, Duisburg, berufen

worden. Zuvor war er bei der

Multi Development Germany

GmbH als Geschäftsführer

tätig. Bei Fokus verantwortet

Pomtow die Bereiche Akquisi-

tion und Projektentwicklung.

Neuer Präsident des Bundes

Deutscher Architekten BDA

ist der Architekt Heiner Far-

wick. Nach dem Studium an

der TU Dortmund gründete er

das Büro farwick + grote Ar-

chitekten in Ahaus und Dort-

mund. Er lehrte an der Hoch-

schule Bochum und an der

Universität Dortmund.

Die GLS Bank hat alle Ge-

schäftsanteile an der Immobi-

lienbewertungsgesellschaft

ImmoWert GmbH von Rödl &

Partner übernommen und

wird sie als Tochtergesell-

schaft der GLS Bank weiter-

führen.

Damit wird das Angebot im

Bereich Immobilien deutlich

erweitert. Alle Mitarbeiter wer-

den übernommen. Die GLS

Bank plant eine Nachhaltig-

keitsbewertung einzuführen

und ergänzende Dienstleistun-

gen rund um die Immobilie

anzubieten.

Personalien

Bochum

NCC Projekt Mülheim Dümpten - zahlreiche verkaufte Häuser, Quelle: NCC

Foto: Escher

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Auch Standorte, wo Abbruch getätigt werden muss, eine Erschließung oder eine Sanie-

rung notwendig sind oder wo erst Planungsrecht zu schaffen ist, sind interessant.

Frage: Plant NCC für jeden Standort individuell oder gibt es Standardkonzepte, die

überall passen?

T.H.: Wir planen die Häuser meist selbst, beim Geschosswohnungsbau auch unter Hinzuzie-

hung externer Architekten. Grundlage der von uns geplanten Baumaßnahmen ist der

„Plattformgedanke“. Jedes Vorhaben wird auf dieser Basis geplant, kalkuliert und gebaut. So

entstehen kostenminimierte und abfallarme, aber jeweils individuelle Lösungen. Jedes Haus

entsteht also auf der gleichen Basis, ist aber individuell geplant.

Frage: NCC Deutschland hat seinen Hauptsitz im brandenburgischen Fürstenwalde. Ist

NCC mehr in den Regionen und weniger in den Metropolen aktiv und was macht die

„Metropole Ruhr“ zum vielversprechenden Markt?

T.H.: Wir sind in Deutschland an den Standorten Berlin, Hamburg, Rhein-Main, Rhein-Neckar,

Düsseldorf, Köln, Leipzig/ Dresden und Ostseeküste präsent. Mit Ausnahme der Ostseeküste,

wo vorwiegend Ferienimmobilien an der Küste und auf den Inseln gebaut werden, sind wir eher

in den Ballungsräumen tätig.

Die Metropole Ruhr als einer unserer wichtigsten Märkte ist natürlich vor allem durch

ihre hohe Bevölkerungszahl und die niedrige Eigentumsquote interessant. Z. Zt. realisieren wir

allein hier 8 Projekte, 3-4 weitere sind in der Vorbereitung, insgesamt 6 sind bereits abge-

schlossen. Wir sind hier mit diesen Bauvorhaben sehr erfolgreich und teilen die z. T. negativen

Prognosen für die zukünftige Entwicklung nicht immer.

Frage: Wie schätzen Sie die Preisentwicklung für Wohneigentum in deutschen

Regionen ein?

T.H.: Die langsame Erholung nach einer langen Phase mit einem relativen Preisstillstand von

1996-2011geht weiter. Durch die Unterversorgung mit Neubauwohnungen in diesem Zeitraum

ist eine große Nachfrage entstanden. In absoluten Toplagen deutscher Metropolen wird es zu

kräftigen Preissteigerungen kommen. In den Segmenten von mittleren Wohnlagen wird die

moderate Preissteigerung der letzten beiden Jahre fortgeführt werden.

COMFORT vermittelte an

Vodafone einen neuen Flag-

ship-Store auf 230 qm im

SinnLeffers-Kaufhaus. Ver-

mieter ist die CENTRUM-

Gruppe. Nach der umfangrei-

chen Modernisierung des Ge-

bäudes zum Jahreswechsel

wird Vodafone voraussichtlich

im Frühjahr 2014 den neuen

Standort mit eröffnen.

Die Deutsche Annington

Immobilien beabsichtigt nach

Medieninformationen den

Kauf von Vitus Immobilien.

Als möglichen Marktwert von

Vitus mit rd. 30.000 Wohnun-

gen werden 1,3 Mrd. Euro

genannt. Round Hill hatte

Vitus 2007 mit einem Investo-

ren-Konsortium für rd. 1,6

Mrd. Euro erworben, der Ver-

käufer Blackstone behielt

einen Minderheitenanteil.

Bochum

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel. +49 203 709028-0Fax +49 203 [email protected]

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Es wird weiter den Trend in die Städte und zu kleineren Wohnungen geben, vor allem,

wenn die Zinsen signifikant steigen sollten. Dies wird auch für das jeweilige direkte Umland

Preisanstiege nach sich ziehen.

Frage: Vor kurzem hat NCC Deutschland den schwedischen Unternehmerpreis in der

Kategorie „Großunternehmen“ verliehen bekommen. Wofür wird dieser Preis verliehen

und welche Bedeutung hat dieser in Deutschland wohl eher unbekannte Preis für Ihr

Unternehmen?

T.H.: Der schwedische Unternehmenspreis wird jährlich für besondere, innovative Leistungen

verliehen. Dieser Preis hat für den Heimatmarkt in Schweden eine große Bedeutung. In den

vergangenen Jahren haben in dieser Kategorie Großunternehmen wie Ikea, Sandvik und

H&M den Preis erhalten. Es ist ein Qualitätssiegel, in diesen Kreis von Unternehmen aufge-

nommen zu werden. NCC hat diesen Preis mit der Begründung bekommen, dass es außerge-

wöhnlich ist, dass eine deutsche Tochtergesellschaft eines schwedischen Konzerns zum ak-

tivsten Projektentwickler im Wohnungsbau in Deutschland geworden ist.

Diese Auszeichnung freut uns sehr und motiviert uns für die Zukunft.

Frage: Anlässlich der Preisverleihung hat sich Nils Olov Boback, Geschäftsführer der

NCC Deutschland, dafür ausgesprochen, den Dialog zwischen Deutschland und Schwe-

den zu intensivieren. Anregungen aus Schweden wurden und werden hier gerne aufge-

nommen. Aber welche Ideen aus Deutschland könnten für Schweden interessant sein?

T.H.: Sehr interessant für die schwedische Regierung sind die in Deutschland fortschrittlichen

Plan- und Baurechtverfahren. Der schwedische Wohnungsbauminister Stefan Attefall besuch-

te NCC in Deutschland in diesem Jahr zu dem Thema.

In Deutschland hat sich zudem das konsequente Festhalten an unseren strukturierten

Prozessen und dem Plattformgedanken bewährt. Dieses sehr erfolgreiche Modell wird

in Schweden mit Interesse beobachtet und könnte auch als Vorbild in den skandinavischen

Ländern dienen.

Logistik – Potenziale und Standorte

Die Studie über Logistikimmobilien des Fraunhofer Instituts erhärtet die Bedeutung des Sek-

tors für das westliche und östliche Ruhrgebiet. Als eine der wichtigsten Logistik-Regionen

Deutschlands dürfte die Metropole Ruhr von den guten Aussichten für 2014 profitieren.

Mit einem Investment von rund 2,2 Mrd. Euro im abgelaufenen Jahr 2013 hat sich nach

Angaben von CBRE das kontinuierliche Marktwachstum seit 2009 mit einer Steigerung von

300 Mio. Euro gegenüber 2012 fortgesetzt. Damit habe sich der Sektor mit einem Anteil von

7,1% am Gesamtinvestitionsvolumen als drittstärkste gewerbliche Immobilienanlageklasse

etabliert, so Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE Deutschland. Besonders

beliebt mit einem Anteil von über zwei Dritteln waren Distributionshallen, vorzugsweise in mo-

derner Ausführung und mit hoher Drittverwendungsfähigkeit innerhalb oder in Umgebung der

klassischen, deutschen Logistikhubs. Auch stieg der Anteil ausländischer Investments auf

49%, z.T. über Kooperationen mit am deutschen Markt eingeführten Immobiliengesellschaften

und Projektentwicklern. Für Objekte in hoch-frequentierten Lagen mit moderner Ausstattungs-

qualität und sehr guter Mieterbonität würden gegenwärtig Ankaufsfaktoren bis zum 15-fachen

registriert. Angesichts des steigenden Drucks auf das verfügbare Angebot sank die Nettoan-

fangsrendite auf 6,25%. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Prognosen für 2014 „erscheint

daher am Markt für Lager- und Logistikimmobilien eine Investitionsdynamik auf Vorjahresni-

veau nicht unrealistisch."

Den aktuellen Stellenwert von Logistikimmobilien erhärtet eine Umfrage der Georg

Consulting bei Projektentwicklern in Deutschland. Demnach weniger Unternehmen in der Zu-

kunft auf die klassischen Sektoren Büro und Handel als 2013 und sogar bei Wohnungen wird

Der Projektsteuerer Drees &

Sommer eröffnete den dritten

Standort in NRW im Haren-

berg City Center. Eigentümer

ist JP Morgan. Die Niederlas-

sungsleiterin Nadin Bozorgza-

deh und das fünfköpfige Team

betreuen derzeit zwölf Projekte

in Dortmund, Bochum und Lem-

go.

CUBION vermittelte einen

langfristigen Mietvertrag über

rund 850 qm Bürofläche am

Heiliger Weg 74-80 an einen

Bedarfsträger der öffentlichen

Hand. Das Objekt gehört zu

einem Immobilienfonds für

institutionelle Investoren.

Grand City Properties hat

den Kauf eines Immobilien-

portfolios mit etwa 4.000

Wohn- u. Gewerbeeinheiten

für rd. 200 Mio. Euro abge-

schlossen. Die renovierunsbe-

dürftigen Objekte befinden

sich hauptsächlich in Berlin

und NRW. Derzeit verhandelt

Grand City über weitere Käufe

wiederum in der Größenord-

nung von 200 Mio. Euro.

Das größte Telekom-Service-

Center Deutschlands ist mit

Fertigstellung an einen inter-

nationalen Investor verkauft

worden. CODIC und CATEL-

LA haben die Projektentwick-

lung realisiert. Die Telekom

wird Hauptmieter des 5-

geschossigen Gebäudes mit

ca. 17.800 qm Nutzfläche

sowie ca. 493 Stellplätzen.

Dortmund

Düsseldorf

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mit sinkender Nachfrage gerechnet, wenn auch auf hohem Niveau. Anders bei Logistikimmobi-

lien, für die 42% mit künftig verstärkter Nachfrage rechnen gegenüber nur 14%, die die aktuelle

Nachfrage höher einschätzen.

Eine gemeinsam mit BulwienGesa erstellte aktuelle Studie der BEOS AG beziffert die durch-

schnittliche Nettoanfangsrendite mit 7%. Aber für Gewerbeparks mit einem hohen Büroanteil

seien wegen des höheren Risikos auch Nettoanfangsrenditen von gut 9% realisierbar. Für die

Objektkategorie der sog. „Transformationsimmobilien“ hingegen – die bei CBRE keine beson-

dere Erwähnung finden – stellen die Analysten zwar ein ähnlich niedriges Risiko wie für moder-

ne Logistikobjekte fest und dennoch durchschnittliche Nettoanfangsrenditen von 8,5%. „Dies ist

darauf zurückzuführen, dass die Konkurrenz der Investoren um moderne Logistikobjekte sehr

hoch ist und dies kaufpreistreibend wirkt“, sagt Steffen Uttich, Leiter Fondsmanagement der

BEOS AG. Transformationsimmobilien hingegen, oft ehemalige Produktionsstandorte mit

gewachsener Gebäudestruktur, erfordern ein besonderes Knowhow, das Investoren nicht

immer mitbringen.

Deka Immobilien hat für rund

100 Mio. Euro zwei voll ver-

mietete Bürogebäude mit

rund 21.400 qm Mietfläche

und 263 Tiefgaragenstellplät-

zen aus dem Gesamten-

semble „Hafenspitze Düssel-

dorf“ erworben. Sie gehen in

das Liegenschaftsvermögen

des Offenen Immobilien-

Publikumsfonds Deka-

ImmobilienGlobal über. Ver-

käufer ist die Projektgesell-

schaft Hafenspitze mbH &

Co. KG.

LEG Immobilien hat Ende

2013 ein weiteres Portfolio mit

537 Wohneinheiten in NRW

gekauft. Bei einer jährlichen

Kaltmiete von 2,2 Mio. Euro

lag der Kaufpreis inklusive

Nebenkosten bei 26,1 Mio.

Euro, so dass sich eine FFO-

Rendite von gut 8% ergibt.

Der Leerstand des Portfolios

wird mit 0,4% angegeben. Der

Erwerb eines weiteren Portfo-

lios mit 2.000 Einheiten ist in

Vorbereitung.

Die israelischen Investoren

Ashtrom Properties und

Harel Insurance Invest-

ments and Financial Servi-

ces haben den "Büropark an

der Düssel" von OCM Ger-

man Real Estate Holding zu

90% für 62 Mio. Euro über-

nommen. Die vermietbare

Fläche beträgt 27.310 qm,

Hauptmieter ist eine Tochter-

firma des Bankhauses HSBC.

Düsseldorf

Rendite und Risiko nach Unternehmensimmobilienkategorien (Quelle: BulwienGesa)

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Detailschärfer als solche Marktstudien untersucht die Fraunhofer Arbeitsgruppe für

Supply Chain Services SCS seit einigen Jahren Logistikimmobilien und publiziert die Ergeb-

nisse jeweils fortgeschrieben in zweijährigem Rhythmus, zuletzt Ende 2013 für die deutsch-

sprachigen Länder und erstmalig auch für Belgien und die Niederlande. Ziel ist es, die Basis für

verlässlichere Einschätzungen zu erarbeiten in der Kombination zweier eher intransparenter

Wirtschaftszweige, der Immobilienwirtschaft und der Logistik. Dabei wird sowohl flächende-

ckend vorgegangen, also nicht nur die Ballungsräume in Betracht gezogen, als auch differen-

ziert nach Art der Immobilien und deren Kontext im wirtschaftlich-industriellen Zusammenhang,

denn die „Supply Chain Services“ spielen in fast allen Branchen eine Rolle, von der Schwerin-

dustrie bis zum Einzelhandel. Fünf verschiedene Typen von Logistikstandorten wurden defi-

niert: Industrielle Logistik, Netzwerk-Logistik, Zentrale Logistikstandorte, Ballungsraum-

Standorte und Gateway-Standorte. Befragt nach Lage, Verkehrsnetzen und modalen Möglich-

keiten (Straße, Schiene, Wasser- und Luftwege), nach Flächen- und Personalverfügbarkeit,

nach Kaufkraft und Grundstückspreisen ergab sich daraus eine Karte der „Logistikintensivität“

nach heutigem Stand, grenzüberschreitend territorial aufgeschlüsselt nach den europäischen

NUTS-3 Gebieten, was in Deutschland etwa der Ebene von Landkreisen entspricht. Fünf Stu-

fen von „maximal durchschnittlich“ bis „hervorragend“ lassen erkennen, wo sich Logistikimmo-

bilien häufen. Eine zweite, z.T. davon abweichende Karte, lässt die „Logistikattraktivität“ erken-

nen mit Hervorhebung der Regionen mit besonders guten Rahmenbedingungen für entspre-

chende Ansiedlungen. Dass Rheinschiene und Ruhrgebiet hohe Attraktivität aufweisen, nimmt

nicht Wunder. „Hervorragend“ stehen derzeit aber auch der Raum Ulm oder Hannover da, die

Region südlich von Kassel oder Saarbrücken. In NRW zählen die Kölner Bucht und das östli-

che Ruhrgebiet zu den „Klassikern“ der Logistikregionen. Duisburg und der Niederrhein sind

neben Hamburg und Rhein-Main aktuell die einzigen „Champions“ in Deutschland gleichrangig

neben den Hafenstandorten Antwerpen und Rotterdam.

Der Betrachtung der Attraktivität wurde dann ein neu entwickelter „Potentialindex“ ge-

genüber gestellt, der neben Flächenverfügbarkeit und Arbeitskräftepotential auch die Neubau-

dynamik, Infrastrukturmaßnahmen und lokales Nachfragepotential - hier Zukunftsbranchen

sowie Bevölkerungsentwicklung - jeweils gewichtet einbeziehen. Die daraus abgeleitete Karte

weist einige Veränderungen gegenüber der Intensitätskarte auf. So werden den Top-Regionen

auch künftig Potentiale für weitere Logistikansiedlungen zugesprochen, jedoch im Osten Bay-

erns, Rheinland-Pfalz und dem Saarland seien keine überdurchschnittlichen Potentiale zu fin-

den. Zudem ergeben sich feinräumige Unterschiede, so etwa für Hamburg, wo der Kreis Har-

burg mit Höchstnote die besseren Voraussetzungen bietet. Eher im Mittelfeld rangiert das

sächsische Dreieck zwischen Erfurt, Leipzig/Halle und Chemnitz ebenso wie der Raum von

Bielefeld bis zur Nordseeküste. Am Oberrhein wird der Raum Offenburg von der Grenzlage zu

Frankreich und der guten Erschließung profitieren.

Im Anhang werden die Top-Logistikregionen noch einmal in detaillierten Standortprofi-

len dargestellt hinsichtlich der Attraktivität, der Intensität und der Potentiale. Der Raum

„Duisburg und Niederrhein“ ist relativ weit gefasst, von Dormagen und Mönchengladbach bis

Borken, Bocholt und Emmerich. Der Duisburger Hafen in seiner Gateway-Funktion bildet den

Kern als Deutschlands „wichtigster Umschlagknoten für Seehafen-Hinterlandverkehre“. Hervor-

gehoben wird die Anzahl der Binnenhäfen und Containerterminals insgesamt in der Region,

der Düsseldorfer Flughafen als einer der wichtigsten deutschen Umschlagsknoten für Luftfracht

und nahe der niederländischen Grenze (in Straelen) das größte Verteilzentrum des Großhan-

dels mit Blumen und Pflanzen. Ein Pluspunkt ist auch das spezifische, breit gefächerte Bil-

dungsangebot. Andererseits sei das Kostenniveau für Miete wie Kaufpreise sowie das Lohn-

und Arbeitskostenniveau relativ hoch. Mit jährlich ca. 220.000 qm Neubautätigkeit zähle der

Niederrhein zu den dynamischsten Regionen in Deutschland. Das hochgerechnete Volumen

für 2013 könne mit ca. 350.000 qm fast wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreichen. Ins-

gesamt wurden 5.501.000 qm erfasst, davon Neubaufläche seit 2008 1.604.800 qm. Weitere

Anstrengungen beim Ausbau der Infrastruktur seien erforderlich, um den Ansprüchen zu genü-

gen. [vgl. hierzu den Bericht von der 6. Verkehrsfachtagung in dieser Ausgabe]

Die InVision Software AG hat

das Bürogebäude "Maki Soli-

taire", Speditionsstr. 5, mit ca.

2.000 qm Fläche auf acht Eta-

gen gekauft. Verkäufer ist die

italienische Modegruppe Six-

ty. Beratend waren Catella

und Savills tätig. InVision

Software ist bislang in der

Halskestr. 38 in Ratingen

ansässig.

Die Timag AG aus Liechten-

stein plant auf einem Teil des

früheren Kaufring-Geländes

in der Wanheimerstr. 62 den

Bürohausneubau "The Q+"

mit rd. 9.600 qm BGF bzw.

8.800 qm Mietfläche. Fertig-

stellung Ende 2014. Die Ver-

marktung der Büroflächen

übernimmt Aengevelt.

BNP Paribas Real Estate

mietet am Seestern im Büro-

und Geschäftshaus Green

Yards für seine Holding sowie

für die Düsseldorfer Property

Management Niederlassung

30.000 qm Fläche im Nach-

bargebäude des bisherigen

Standorts. Dort ist BNPPRE

seit 35 Jahren ansässig. Der

Umzug ist für Sommer 2014

geplant. Das Objekt Baujahr

1997 im Besitz von iii Interna-

tionales Immobilien-Institut

GmbH und im Asset Manage-

ment der GE Real Estate ver-

fügt über eine Gesamtfläche

von 19.000 qm auf sieben

Stockwerken. Es wurde bisher

von Ericsson genutzt und

wird derzeit revitalisiert.

Düsseldorf

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Das östliche Ruhrgebiet um Dortmund einschließlich Gelsenkirchen, Recklinghausen,

Bochum und Wuppertal bis Hamm und Werl zähle wegen der Bevölkerungsdichte zu den att-

raktivsten zu versorgenden Ballungsräumen neben Brüssel und Wien, heißt es im Kurzprofil.

Entsprechend ist die Nutzerbranche Einzelhandel überproportional hoch vertreten. Positive

Wirkung habe das „lastmile Logistik Netzwerk“ gezeigt wie auch der Dortmunder „Masterplan

Wirtschaftsflächen“, der eine Reihe von großflächigen Standorten neu verfügbar mache. Den-

noch habe sich die Neubautätigkeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau von unter 50.000 qm

stabilisiert. Dem immer noch bestehenden Imageproblem stehen günstigere Flächenpreise

gegenüber und im NRW-Vergleich niedrigere Lohn- und Arbeitskosten. Als weiteres gewichti-

ges Pfund wird Dortmund als herausragender Standort der Logistikforschung hervorgehoben.

Der Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Logistikimmobilienmärkte reflektiert

die Veränderungen im Handelsgeschehen mit E-Commerce, aber auch z.B. der Ankündigung

von DHL, ein Netz automatisierter Paketzentren in innerstädtischen Lagen errichten zu wollen,

um die Auslieferfristen noch einmal zu verkürzen. Das wird auf Konkurrenten entsprechend

Druck ausüben. Eine entscheidende Frage wird die Flächenverfügbarkeit darstellen, da

systembedingt das höchste Nachfragepotential auf die kleinste Flächenverfügbarkeit trifft.

Auch biete das Ausweichen in weiter entferntes Umland wegen der Zusatzkosten nur begrenzt

Alternativen.

Die Lösung wird in den meisten Fällen verstärkt in Kooperationen auch zwischen

Standorten und Dienstleistern liegen und in der Aktivierung von Bestandsflächen und

Bestandsimmobilien. Damit werden unweigerlich die Gesamtkosten einer Ansiedlung stei-

gen, es öffnen sich aber auch neue Chancen für gezielte Flächenvermarktung, eine speziali-

sierte Projektentwicklung und kompetentes Management. Die o.g. BEOS Studie kommt mit

dem Hinweis auf die Attraktivität von „Transformationsimmobilien“ zu demselben Ergebnis.

Die IDR Industrieterrains

Düsseldorf-Reisholz AG hat

den Zuschlag für Planung und

Bau der neuen Hauptverwal-

tung des Engineering-

Unternehmens Technip erhal-

ten. Der fünfgeschossige Neu-

bau mit 15.000 qm soll nach

Entwurf von K6 Architekten

an der Theodorstraße direkt

gegenüber des ISS-Dome bis

Ende 2015 realisiert werden.

Savills und Jones Lang La-

Salle waren vermittelnd tätig.

OLSWANG hat Dundee In-

ternational REIT beim Ankauf

einer weiteren Büroimmobilie,

dem Bürokomplex Feldmühle-

platz 1 und 15 / Mönchen-

werther Str. 11, beraten. Die

Immobilie wurde im Rahmen

eines Share Deals für ca.

74,7 Mio. Euro von der

AXA Investment Manager

GmbH erworben.

Fokus Development wird das

Gebäude der früheren Stadt-

bibliothek an der Düsseldorfer

Straße entwickeln, nachdem

Multi Development eine Ab-

sage erteilt hat. Der Rat der

Stadt stimmte einem Verkauf

an Fokus Development für

ein Mindestkaufpreisgebot

von 5,6 Mio. Euro zu. Gemein-

sam mit der Volksbank

Rhein-Ruhr wolle man für ca.

25 Mio. Euro ein Geschäfts-

haus mit rund 6.000 qm Ein-

zelhandelsfläche und 1.500

qm Bürofläche u.a. zur Eigen-

nutzung errichten.

Düsseldorf

Duisburg

Quelle: Fraunhofer Institut

LogistikintensitätPostleitzahlgebiete

gering

überdurchschnittlich

hoch

sehr hoch

durchschnittlich

Infrastruktur-Einrichtungen

See- oder Binnenhafen

Frachtflughafen

GVZ / KV-Terminal

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Wirtschaftsfaktor Mobilität

Mobilität setzt leistungsfähige Infrastrukturen voraus. Die 6. Verkehrsfachtagung „Mobilität

Ruhr“ diskutierte Zukunftsperspektiven und bestehende Hemmnisse.

Was hat Mobilität mit Immobilien zu tun? Letztlich alles, denn Mobilität ermöglicht es,

von A nach B zu kommen. A und B können Wohnhäuser, Geschäfte, Einkaufzentren, Büros,

Produktionsstätten, Lagerhäuser, Warenumschlagplätze u.v.a. mehr sein. Fast immer aber

stehen da Gebäude, die nur dann Profit abwerfen, wenn ihre Nutzungen profitabel sind. Dafür

aber müssen Menschen, Waren und Dienstleistungen irgendwie von A nach B kommen. „Die

Organisation der Mobilität mag künftig virtuell sein, die Mobilität selbst ist am Ende real“, wie es

Landesverkehrsminister Michael Groschek anlässlich der von der Wirtschaftsförderung wmr

mit IHK und Initiativkreis Ruhr veranstalteten 6. Verkehrsfachtagung in Bochum feststellte.

Da passt es ja, dass der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, CSU, außer für

Verkehr auch für „Digitales“ zuständig ist. Intermodalität und die verstärkte Ausnutzung intelli-

genter Vernetzung waren auf der Tagung das vorherrschende Thema. Aber was nützt die

schönste Smartphone-App, die austüftelt, welches Verkehrsmittel einschließlich Fahrrad und

Mietwagen auf welcher Strecke das optimale wäre („moovel“ kann das angeblich u.a. an Rhein

und Ruhr schon), wenn Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern nicht funktionieren, weil

immer noch jede Stadt im Ruhrgebiet ihre eigenen Verkehrsbetriebe werkeln lässt, oder weil im

weit gespannten Logistikverbund nur eine Engstelle nicht passierbar ist. Das ist nur allzu häufig

in der Schifffahrt der Fall, weil Brücken zu niedrig sind oder wenn Frachtschiffe mal wieder an

defekten Schleusen mehrtätige Zwangspausen einlegen müssen. Derzeit gebe es allein über

vierzig Projekte, die durch Bergschäden verursacht seien (davon kann die Bahn ein Lied sin-

gen, Stichwort Hauptbahnhof Essen), hieß es aus Kreisen der Wasserwirtschaft. Dass allein

die Wahrscheinlichkeit solcher Ausfälle manchen Auftraggeber lieber auf den Verkehrsträger

Straße setzen lässt statt auf die umweltfreundlichere und effizientere Binnenschifffahrt, liegt auf

der Hand. Man mag es drehen und wenden, wie man will, intelligente Steuerung ist das Eine,

handfeste und verlässliche Investitionen in Erhalt und Ausbau von Straßen, Schienen- und

Wasserwegen das Andere. D.h. es sind auch mehr öffentliche Gelder notwendig statt der bis-

her vorherrschenden Strategie, die Anlagen „auf Verschleiß“ zu fahren. Nicht umsonst nahm

Groschek eine MAUT mit ins Kalkül unter der allgemeinen Maßgabe, dass eine stärkere Nut-

zungsorientierung und „neue Finanzierungsstrukturen“ erforderlich seien.

Aber es gibt auch Alternativen. Z.B. Vermeiden von Mobilität. Das versucht die Bochu-

mer GLS Bank mit Videokonferenzen und Online-Aktivitäten, wie der Vorstandssprecher Tho-

mas Jorberg berichtete, aber die Bank habe auch Elektromobile zur beruflichen und privaten

Nutzung angeschafft, beteilige sich dazu an einem Forschungsvorhaben der Uni Bochum und

bezahle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die viel reisen müssen, eine Bahncard statt Firmen-

wagen. Firmenfahrräder gibt es sowieso.

Einen wenig beachteten, aber durchaus interessanten Aspekt sprach wiederum Gro-

schek an mit der Idee, Arbeiten, Wohnen und Freizeit wieder stärker zusammen zu bringen.

Das wäre eine Langzeitaufgabe für Städtebau und Raumplanung! Früher mal wohnten die Ar-

beiter direkt neben der Zeche oder der Fabrik und kauften im werkseigenen Konsum ein. Dann

wurde die Luft zu dreckig, man zog um in Wohnsiedlungen und für die Unternehmen wurden

Autobahnanschlüsse und Güterbahnhöfe gebaut, das Dogma hieß jetzt: Trennen der Funktio-

nen. Inzwischen hat sich die Unternehmenslandschaft derart tiefgreifend gewandelt, dass die

Karten neu gemischt werden müssten – aber auch könnten? Gerade im Ruhrgebiet sind die

Strukturen sehr kleinteilig verzettelt. Das belastet den öffentlichen Nahverkehr, belastet die

Straßen auch abseits der Autobahnen, begründet die Knappheit kurzfristig verfügbarer Gewer-

beflächen – und produziert jede Menge vermeidbaren Zusatzverkehr. Allein in verwaisten

Stadtteilzentren andere Funktionen zu etablieren als den Handel, wie Groschek es vorschlug,

wird nicht ausreichen, andererseits entstanden vielfach neue Quartiere auf alten Zechenbra-

chen, wodurch die Gewichtungen sich verschieben. Tatsächlich ist diese Metropolregion so

diffus und dezentral strukturiert, dass Daimler Mobility Services GmbH noch keine Lösung

Die HAMBORNER REIT AG

setzt ihren mit dem Verkauf

kleinerer, verwaltungsintensi-

ver Immobilien in Moers,

Oberhausen und Wuppertal

begonnen Konsolidierungs-

kurs fort und veräußerte ein

Wohn- und Geschäftshauses

in Hannover, Baujahr 1949

und seit 1996 im Bestand von

HAMBORNER. Der Verkaufs-

preis wird mit rd. 5,7 Mio. Eu-

ro angegeben, Käufer ist ein

Fonds der Aachener Grund-

vermögen in Bonn. Gleichzei-

tig wurde ein weiteres Ge-

schäftshaus in Bad Homburg

mit 3.200 qm Mietfläche zu

einer Bruttoanfangsrendite

von 5,47% erworben. Verkäu-

fer ist die Fondsgesellschaft

Aberdeen Asset Manage-

ment Deutschland AG. Ver-

mittelnd war NAI Apollo tätig.

Brockhoff & Partner hat 600

qm Praxisfläche in der Alten-

dorfer Str. 7 an die neuge-

gründete zahnärztliche Ge-

meinschaftspraxis WEST-

STADT.PRAXIS vermittelt.

Die Immobilie gehört zu

einem von IVG Institutional

Funds GmbH gemanagten

Sondervermögen.

BNPPRE vermittelte in der

Kettwiger Str. 2-10 ca. 670 qm

Verkaufsfläche an die däni-

sche Möbelkette Bolia. Rund

300 qm Bürofläche mietete

die schwedische Modekette

H&M. Eigentümer ist ein Im-

mobiliendienstleister.

Duisburg

Essen

Page 36: Der immobilienbrief nr 313

Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

für ein angepasstes Mobilitätskonzept über „car2go“ gefunden hat. Ein solches stationsunab-

hängiges Carsharing funktioniert in stark zentrierten Großstädten wie Düsseldorf, weil

die abgestellten Autos mit einiger Wahrscheinlichkeit auch am Zielort wieder Kunden finden.

Aber wie sähe das am Rande von Dortmund-Lindenhorst oder Bochum-Günningfeld aus?

Da hilft auch keine App auf dem Smart Phone – es sei denn, es gäbe ein gut getaktetes

und preiswertes Taxi- und Bussystem als Zubringer. Aber in der Hinsicht stehen die Zeichen

in den Kommunen unter Sparzwang eher auf Abbau als auf Ausbau und von einer flexiblen,

multimodalen Ruhr-Verkehrs-Gesellschaft sind wir trotz Verkehrsverbund Ruhr wohl noch

Äonen entfernt.

Erreichbarkeit aber, so die Binsenweisheit, auf die der Unternehmer Hans J. Hesse

verwies, sei keine abstrakte Größe, sondern wichtiger Erfolgsfaktor. Deshalb habe sich

die Hesse GmbH auch an dem Pilotprojekt „Mobil.Pro.Fit“ beteiligt. Bisher konnten allerdings

nur wenige Mitarbeiter zum Umsteigen aus dem eigenen Auto bewegt werden, was in einer

Randregion wie Hamm, in der viele aus ländlichen Gegenden anfahren, nicht verwundert.

Denen wird weder die Schnellbahnverbindung RRX, die jetzt endlich in greifbare Nähe rückt,

noch der „Radschnellweg“, der auf ehemaligen Werksbahntrassen entsteht, viel nützen,

anderen schon.

Ein besonders brisantes Thema zwischen Ruhr und Lippe ist die Binnenschifffahrt

bzw. sind die Kanäle und Wasserstraßen und das Absichern von Schnittstellen mit den ande-

ren Verkehrsträgern auf Straße und Schiene. „Das System der Wasserstraßen ist der Garant

für den Industriestandort Deutschland“ (und das Ruhrgebiet im Besonderen), brachte es Die-

ter Lindenblatt auf den Punkt, ehemals zuständig für Logistik bei ThyssenKrupp Steel und

jetzt Deutschlandberater von Port of Antwerp.

Wofür Wasserstraßen sonst noch gut sind in Bezug auf die Wasserbewirtschaftung der gan-

zen Region, das wäre in anderes Thema, das der Immobilienbrief Ruhr zu gegebener Zeit

aufgreifen wird.

Was bleibt ist die Zukunft - (denn was mal war, ist nicht mehr)

RAG Montan Immobilien zieht Bilanz aus Jahrzehnten der Umwandlung alter Bergbauflä-

chen im Ruhrgebiet

Sperrig sind beide, passen in kein Schema und wiegen schwer. So gesehen haben

das Ruhrgebiet in seiner bergbaulichen Prägung und das Buch über die Erfolge der Umwand-

lung von Brachen an rund 40 exemplarisch ausgewählten, ehemaligen Bergbaustandorten

von Kamp-Lintfort und Moers bis Bergkamen und Hamm etwas gemeinsam. Mit 31 cm Höhe

und 40 cm Breite passt das Buch in keinen Bücherschrank und die gut 2,5 kg Gewicht er-

schweren das Herumtragen: Dieses Buch will offen daliegen, weil man sonst die auf dann 80

cm ausgedehnten Breitwandfotos nicht betrachten kann, und damit jeder, der vorbeikommt,

mal drin blättert – und verwundert die Augenbrauen hebt: Was, das alles soll Ruhrgebiet sein,

so viel Grün, so viel Jugend, so viel modernstes Gewerbe, so viel lebendige Kultur?

Der Titel des Buches zitiert das Kunstprojekt „Remotewords“, das Achim Mohné

und Uta Kopp 2009 in der Zeche Lohberg in Dinslaken begannen. In 4,5 m großen

Leuchtbuchstaben schrieben sie den Text „Was bleibt ist die Zukunft“ auf das Dach der

ehemaligen Waschkaue, groß genug für Außerirdische und Google-Earth-Nutzer. So wurde

die Installation ein Zeichen für das „Kreativquartier Lohberg“, das inzwischen vielfältige, auch

temporäre Nutzungen vereint und in mehrfacher Weise mit dem umgebenden Stadtquartier

verbunden ist.

Das Buch gibt mit seinen eindrucksvollen Fotos von Thomas Stachelhaus einen heu-

tigen Status wieder, es will vor allem zeigen, was ist. Die Texte von Rolf Kiesendahl und

Hartmut Kowsky-Kawelke liefern die Sachinformationen zur bergbaulichen Geschichte und

den Maßnahmen und Ansiedlungen, nachdem die letzte Schicht gefahren war. Ein Glossar im

Der Malteser Hilfsdienst e.V.

(Diözese Essen) mietete rund

213 qm Bürofläche in dem in

Privatbesitz befindlichen Ob-

jekt Maxstr. 64, das somit mit

ca. 1.400 qm Nutzfläche voll

vermietet ist. Vermittelnd war

Brockhoff & Partner tätig.

Weitere Mieter sind die Hein-

rich Schmid Systemhaus

GmbH & Co. KG sowie eine

Werbeagentur.

Die Ev. Kirche im Rheinland

hat gemeinsam mit Investoren

ein innovatives Nutzungs- und

Eigentümerkonzept für die

marode Kreuzeskirche in der

Innenstadt entwickelt. Das

Gebäude wird verkauft, für rd.

drei Mio. Euro saniert und zu

einem multifunktionalen Ver-

anstaltungsraum umgebaut.

Danach wird es vermietet an

die Nutzer, die Ev. Kirchen-

gemeinde Altstadt, das Fo-

rum Kreuzeskirche und

Reinhard Wiesemann vom

Essener Unperfekthaus, der

auch als Investor auftritt.

Das Wohnunternehmen In-

West Partners GmbH hat das

Wohnportfolio "Margaux" zu-

sammen mit institutionellen

Investoren erworben und

übernimmt das Assetmanage-

ment. Der Kaufpreis für die rd.

8.500 Wohnungen aus der

CMBS-Verbriefung Titan Euro-

pe 2006-2 beträgt ,wie am

Freitag berichtet ,268 Mio.

Euro. Die Käufer wurden von

Jones Lang LaSalle und Ols-

wang beraten.

Essen

Hamm

Page 37: Der immobilienbrief nr 313

Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

Anhang und ein Gesamtregister zeugen davon, dass es sich lohnt, auch die Texte zu lesen,

nicht nur die Bilder zu genießen. Was das Buch ausblendet, sind die Fehlschläge und

geplatzten Träume und was es nicht ausdrücklich liefert, ist der Blick hinter die Kulissen,

um verstehen zu können, welche Lernprozesse auf allen Seiten notwendig waren, um

von einer selektiven Flächenvermarktung alten Stils, die unverdauliche Reste hinterließ,

zu einer ganzheitlichen Entwicklung wie in Dinslaken oder komplexen Planungsverfahren

wie in Kamp-Lintfort zu kommen. Die Planungs- und Verfahrensgeschichte wäre ein eigenes

Lehrbuch wert mit offenem Ende, denn die Prozesse sind nicht abgeschlossen, Flächenent-

wicklung bleibt Daueraufgabe auch am Standort „Welterbe Zollverein“, dem Sitz der RAG Mon-

tan Immobilien.

Hans-Peter Noll (Hg.): Was bleibt ist die Zukunft. Das neue Ruhrgebiet. Ellert & Richter Ver-

lag, Hamburg. 216 Seiten, 238 Abb., 36 Euro

Den 9. Preis der mfi AG für Kunst am Bau erhält Olaf Metzel

Seit 2002 vergibt die Essener mfi AG, Projektentwickler und Betreiber von Einkaufszentren,

den einzigen deutschen Preis für Kunst am Bau.

Mit 50.000 Euro hoch dotiert und angesichts der bisherigen Preisträger hoch angesehen

hat sich der im zweijährigen Turnus ausgeschriebene mfi-Preis „Kunst am Bau“ als eine feste

Größe im Kunstgeschehen etabliert. Kennzeichnend dafür die hohe Zahl von 63 Einreichungen

2013. Zugelassen sind nur in Deutschland realisierte und dauerhaft installierte Kunstwerke, die

in enger Beziehung zu dem jeweiligen Bauwerk stehen, erläuterte anlässlich der Preisentschei-

dung die Initiatorin Reydan Weiss, Frau des Gründers und früheren alleinigen Eigentümers

der mfi AG. Als Vertreter des stiftenden Unternehmens gehörte auch Ulrich Wölfer der Jury

an, Chief Development Officer der mfi AG.

Der Preisträger 2013 ist Olaf Metzel. Seine Skulptur „Noch Fragen?“ besteht aus einem

Knäuel wie Zeitungsseiten

bedruckter Aluminiumplat-

ten, das unter der Decke

des Lesesaals der Staats-

bibliothek Unter den Linden

in Berlin hängt und auf sinn-

fällige Weise die Vielschich-

tigkeit der Fragen um Kom-

munikationsmedien, Infor-

mation, Wissensspeicher

und Zeitwert von Wissen

anspricht. Nichts ist ver-

gänglicher als die Nachricht

von gestern, aber auch

kaum etwas aufschlussrei-

cher. Der Lesesaal nach Entwurf von hg merz architekten, Stuttgart und Berlin, ist das neue

Herzstück der traditionsreichen Bibliothek.

Architektur aus dem Ruhrgebiet für die Welt

Eckhard Gerber zum 75. Geburtstag

Eckhard Gerber Architekten zählt heute mit rund 120 Partnern, Mitarbeitern und Mitarbeite-

rinnen zu den größten deutschen freischaffenden Architekturbüros und betreibt Niederlassun-

gen in Hamburg und Berlin. Hauptsitz ist Dortmund und hier der etwas außerhalb im Stadtteil

Kley gelegene Tönnishof, den der aus Thüringen gebürtige Architekt 1979 erwarb und samt

Für die Campus-Neubauten

der Hochschule Ruhr West

nach Entwurf der Arbeitsge-

meinschaft HPP / ASTOC

konnte Richtfest gefeiert wer-

den. Bauherr ist der BLB

NRW. Fertigstellung der Hoch-

schule mit Schwerpunkt in

den sog. MINT-Fächern ist

2015 geplant. Die Architektur-

büros HPP und ASTOC erhiel-

ten 2011 den Generalpla-

nungsauftrag für insgesamt

62.500 qm BGF in mehreren

Einzelgebäuden

CUBION vermittelte einen

langfristigen Mietvertrag über

rd. 1.800 qm Büro- sowie

2.350 qm Lagerfläche im

Gewerbegebiet Alexanderstra-

ße an die Menerga GmbH,

die damit von der Gutenberg-

straße hierher umzieht. Die

Immobilie befindet sich im

Eigentum einer privaten

Grundstücksgesellschaft.

Der Stadtrat hat am 12.12.

den Verkauf städtischer

Grundstücke an McArthur

Glen, Investor des geplanten

Designer-Outlet-Centers

(DOC), beschlossen. Als

Kaufpreis für die gut 7 ha

großen Flächen sind 15 Mio.

Euro vorgesehen. Das 120

Mio. Euro teure Outlet-Center

soll im Endausbau 110

Läden mit 20.000 qm Ver-

kaufsfläche bieten.

Mülheim a.d. Ruhr

Remscheid

mfi Preis Kunst am Bau 2013, Quelle mfi AG

Page 38: Der immobilienbrief nr 313

Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

Gründerzeithaus und Ziegelscheune Schritt für Schritt mit neuen Ergänzungen ausbaute. Aus

Anlass des 75. Geburtstags zeigte das MA:I Museum für Architektur und Ingenieurkunst im

November 2013 im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund„ Bauten und Projekte aus

über vier Jahrzehnten“, gleichzeitig erschien ein großformatiger Bildband, herausgegeben von

Frank R. Werner, der einen umfassenden Überblick über realisierte Bauwerke und Wettbe-

werbsbeiträge von 1966 bis 2013 gibt. Das Studium an der Technischen Hochschule Braun-

schweig u.a. bei Friedrich Wilhelm Krämer prädestinierte Gerber für große Büro- und Hoch-

schulprojekte sowie andere öffentliche Aufträge. Daneben widmete sich das Büro immer wie-

der dem Wohnungsbau von der frühen Großsiedlung bis zum Doppel-Ferienhaus in den Alpen

oder noch in jüngster Zeit Wohnzeilen in Essen-Kettwig und am Phoenixsee in Dortmund. Das

Gesicht seiner Wahlheimat Dortmund prägte Gerber mit drei Hochpunkten: dem Harenberg

City Center am Bahnhof (1993), dem RWE-Turm (2005) und dem Umbau des U-Turm zum

Kulturzentrum (2012). Gleich daneben hat Kölbl Kruse mit dem Bau eines umfangreichen

Berufsschulzentrums nach seinem Entwurf begonnen.

Mit großer Konsequenz widmete sich Gerber dem Hochschulbau und hier insbesondere

naturwissenschaftlichen Instituten, die er auf neue Weise einzubinden wusste in den Kontext

eines kommunikativen Campus, ob in Leipzig, Würzburg, Frankfurt oder Recklinghausen. Wie

zu Hause auf dem Tönnishof galt es oft auch, Bestandsgebäude zu ergänzen oder in einen

neuen Kontext zu integrieren, so auch bei einem seiner wichtigsten Projekte im Ausland, der

King Fahd Nationalbibliothek in Riad, Saudi Arabien, mit ihrer unverwechselbaren Außenhaut

aus aufgespannten Segeln. Zehn Jahre liegt der Wettbewerbsgewinn zurück, erst jetzt zum

Jahresende 2013 wurde sie fertig gestellt. Angesichts dessen offenbart sich vielleicht eine der

wichtigsten Kompetenzen eines verantwortungsbewussten, guten Architekten: Durchhaltever-

mögen und das Geschick, Ideen und Entwürfe anzupassen, ohne sie zu verfälschen oder gar

in wesentlichen Punkten aufzugeben, auch unter Sparzwang nicht. Ähnliches ließe sich auch

zum U-Turm in Dortmund ausführen, um dessen Finanzierung – und damit auch um das Bau-

programm - heftig und lange gestritten wurde, was die Eröffnung um Jahre hinausschob und

selbst dann war noch lange nicht alles fertig.

Leider verrät der opulent bebilderte Prachtband davon kein Wort, so als ob die größten-

teils sehr umfangreichen Gebäude jeweils innerhalb eines Jahres vom Himmel gefallen wären

nach dem Motto: Der Architekt entwirft, es wird gebaut und fertig ist das Baukunstwerk. So

einfach ist die Realität aber nicht und es stände einer würdigenden Betrachtung von Baukultur

im Jahre 2013 gut an, genau die Momente in den mühsamen Realisierungsprozessen exem-

plarisch herauszustellen, die sich letztlich qualitätssichernd auswirken, egal ob unentschlosse-

ne öffentliche Gremien, eigensinnige Vorstände, marktorientierte Investoren oder kunstverlieb-

te Privatleute als Bauherren auftreten. Da auch ein Ortsverzeichnis fehlt und der Werkkatalog

nur in englisch vorliegt – die Texte sind zweisprachig – ist es zudem ziemlich mühsam, sich

über das Gesamtwerk einen Überblick zu verschaffen. Die kenntnisreichen, aber allein auf

baukünstlerische Aspekte fokussierten Texte von Frank Werner heben mehrfach ab auf das

Phänomen der Transparenz, das die Bauten von Eckhard Gerber auszeichne, weil sie sich in

ihrer Vielschichtigkeit Schritt für Schritt erschließen – eine solche Transparenz sollten Leser

auch von einem Sachbuch erwarten dürfen.

Frank R. Werner (Hg.): Eckhard Gerber Baukunst. Bauten und Projekte 1966-2013. Jovis-

Verlag Berlin 2013. 303 Seiten mit ca. 175 farbigen Abbildungen, 59,95 Euro

Weitere Nachrichten

Düsseldorf: CBRE beziffert den Düsseldorfer Büroflächenumsatz 2013 auf insgesamt 387.700

qm, d.h. knapp 12% mehr als 2012. Dabei machte der Eigennutzeranteil nur rund 5%

aus. Wesentlichen Anteil hatten die Anmietungen des Landes NRW für das Ministerium für

Inneres und Kommunales sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand

und Handwerk.

Die mfi management für im-

mobilien AG unterstützt die

Modemarke Reserved, die zu

dem internationalen Textilun-

ternehmen LPP S.A. gehört,

beim ihrem Markteintritt in

deutsche Einkaufszentren

beginnend in den Reckling-

hausen Arkaden. Dort soll bei

Eröffnung im Herbst die erste

Filiale auf 2.200 qm entstehen.

Die Gesamtmietfläche von

41.700 qm sei bereits zu

80% vermietet. Der zweite

Shop wurde in dem noch im

Bau befindlichen Einkaufs-

zentrum Mönchengladbach

vermietet, wo die rund 42.000

qm Verkaufsfläche derzeit zu

60% vergeben sind. Bei dem

Abschluss habe man von

bestehenden Kontakten des

Mehrheitseigners Unibail

Rodamco mit LPP

profitieren können.

Rreef Investment GmbH

plant lt. Medienberichten die

Übernahme des "Allee-Center"

von Union Investment Real

Estate. Die Immobilie aus

dem Offenen Fonds UniIm-

mo:Deutschland wurde Ende

März 2013 mit 143 Mio. Euro

bewertet.

Remscheid

Recklinghausen

Page 39: Der immobilienbrief nr 313

Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014

Essen: HOCHTIEF hat im laufenden Umbau des in der HOCHTIEF Solutions AG gebündel-

ten Europa-Geschäfts einen weiteren wichtigen Schritt vollzogen. Die Segmente Building,

Infrastructure und Engineering bilden jetzt jeweils selbstständige Gesellschaften in der Rechts-

form der GmbH wie die bereits bestehende HOCHTIEF PPP Solutions GmbH.

Essen: Nach Angaben der Deutschen Immobilien-Partner (DIP) sind die Büroumsätze in

den 14 wichtigsten deutschen Märkten 2013 um 4% auf 3,34 Mio. qm gefallen. Der Rückgang

war in den Big Seven genauso groß wie in den sieben untersuchten B-Standorten. Dagegen

konnten Essen (+40% auf 115.000 qm) und Magdeburg (+33% auf 20.000 qm) deutliche Zu-

wächse verbuchen.

Essen: Die Erich Brost Stiftung sucht nach internationalen Impulsen für den Wandel an der

Ruhr. Breit angelegte Studien sollen Erfolgskonzepte aus der ganzen Welt für die Transforma-

tion an der Ruhr nutzbar machen. Eine erste vergleicht das Ruhrgebiet mit Wachstumsräumen

in Europa, Asien und Afrika. Mit den Studien wurde das Berliner „IZT - Institut für Zukunfts-

studien und Technologiebewertung“ beauftragt.

Essen: Anlässlich der Baufachmesse DEUBAU (14. - 18.01) wurde der von der Messe Essen

und der Stadt Essen ausgeschriebene DEUBAU-Preis 2014 für junge deutsche Architekten

überreicht. Den Preis erhält Dipl.-Ing. Anne Kaestle, Duplex Architekten AG, Zürich/

Düsseldorf, gemeinsam mit ihrem Büropartner Dipl.-Ing. Dan Schürch, für das Projekt „Mehr

als Wohnen“ in Zürich in Arbeitsgemeinschaft mit Futurafrosch GmbH, Zürich. Besondere

Anerkennungen wurden für den Synagogenplatz in Lviv, Ukraine und das Education Center in

Nyanza, Ruanda vergeben.

Der Fonds Curzon Capital

Partners III von Tristan Ca-

pital Partners hat die Stadt-

galerie erworben. Verkäufer

des im September 2009 er-

öffneten Shoppingcenters mit

17.866 qm Mietfläche sind

der Entwickler Concepta und

die Westdeutsche Immobi-

lienBank. Zum Kaufpreis

wurden keine Angaben ge-

macht. Das Investitionsvolu-

men lag laut früheren Anga-

ben bei rd. 50 Mio. Euro. Die

Frankfurter Kintyre Invest-

ments, die sich mit einem

Minderheitsanteil beteiligt,

wurde vom Käufer mit dem

Assetmanagement beauf-

tragt. Jones Lang LaSalle

beriet den Verkäufer.

Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)

Kontakt: gudrunescher @hotmail.com

Herausgeber: Werner Rohmert

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Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

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Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Witten

Impressum

Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Aachener Grundvermögen (8), Aberdeen (8), Aengevelt (6), Ashtrom Properties (5), Astoc (10), Aurelis Real Estate (3), Axa Invest-ment Manager (7), BDA (2), Beos AG (5,7), Blackstone (3), BLB NRW (10), BNPPRE (1,6,8), Bolia (8), Brockhoff & Partner (8,9), BulwienGesa (5), Catella (4,6), CBRE (4,11), Centrum (3), Codic (4), Colliers International (1), Comfort (3), Concepta (12), Cubion (4,10), Daimler (8), Deka (5), Deutsche Annington (3), DHL (7), DIP (12), Drees & Sommer (4), Dundee International Reit (7), Duplex Architekten AG (12), Eckhard Gerber Architekten (10), Ellert & Richter Verlag (10), Erich Brost Stiftung (12), Ericsson (6), Ernst & Young (1), Ev. Kirche im Rheinland (8), farwick + grote Architekten (2), Fokus Development (2), Fokus Development (7), Fraunhofer Institut (4,6), Futura-frosch GmbH (12), Gagfah (1), GE Real Estate (6), Georg Consulting (4), GLS Bank (2,8), Grand City Properties (4), H&M (4), H&M (8), Hamborner Reit AG (8), Harel Insurance Investments and Financial Services (5), Heinrich Schmid Systemhaus GmbH & Co. KG (9), Hesse GmbH (9), hg merz architekten (10), Hochtief (12), HPP (10), HSBC (5), IAT (1), IDR Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (7), IHK (8), iii Internationales Immobilien-Institut GmbH (6), Ikea (4), ImmoWert GmbH (2), Initiativkreis Ruhr (8), InVision Software AG (6), InWest Partners AG (8), IVG (8), IZT (12), Jones Lang LaSalle (1,7,9,12), Jovis Verlag (11), JP Morgan (4), K6 Architekten (7), Kaufring (6), Kintyre Investments (12), Kölbl Kruse (11), LEG Immobilien (5), LPP S.A. (11), Malteser Hilfsdienst (9), McArthurGlen (10), Menerga GmbH (10), mfi AG (9,10,11), Multi Development (2,7), Nai apollo (8), NCC Deutschland GmbH (1,2,3,4)OCM German Real Estate Holding (5), Olswang (7,9), Port of Antwerp (9), Projektgesellschaft Hafenspitze mbH & Co. KG (5), RAG Montan Immobilien (9), Reed Midem (1), Reserved (11), Rödl & Partner (2), Round Hill (3), Rreef Investment (11), RWE (11), Sandvik (4), Savills (6,7), SinnLeffers (3), Sixty (6), Technip (7), Telekom (4), ThyssenKrupp (9), Timag AG (6), Tristan Capital Partners (12), Unibail Rodamco (11), Union Investment (11), Vitus Immobilien (3), Vodafone (3), Volksbank RheinRuhr (7), Westdeutsche Immobilienbank (12), West-Stadt.Praxis (8), wmr (8).

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Bozorgzadeh, Nadin (4); Dobrindt, Alexander (8); Farwick, Heiner (2); Groschek, Michael (8); Haucke, Thomas (1,2,3,4); Hesse, Hans J. (9); Jorberg, Thomas (8); Kaestle, Anne (12); Kiesendahl, Rolf (9); Kopp, Uta (9); Kowsky-Kawelke, Hartmut (9); Krämer, Friedrich Wilhelm (11); Lindenblatt, Dieter (9); Metzel, Olaf (10); Mohné, Achim (9); Noll, Hans-Peter (10); Oulds, Kai F. (4); Pomtow, Andrej (2); Schürch, Dan (12); Stachelhaus, Thomas (9); Uttich, Steffen (5); Weiss, Reydan (10); Werner, Frank R. (11); Wiesemann, Reinhard (9); Wölfer, Ulrich (10).