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Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das europäische Staatensystem

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This is a 12 page treatment of the crimean war and its impact on the European states of the mid-1850s, in German.

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Page 1: Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das europäische Staatensystem

Carl-Christian Buhr

Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das

europäische Staatensystem

Aachen, 17. Juli 2001

Page 2: Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das europäische Staatensystem

INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

1.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

1.2 Gang der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

2 Die Situation Europas um 1853 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

3 Anlaß, Verlauf und Ende des Krieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

4 Auswirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4.1 Bestimmungen des Pariser Friedens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

4.2 Das europäische Staatensystem nach 1856 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

LITERATURVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

II

Page 3: Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das europäische Staatensystem

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

Der Krimkrieg1, der sich in der Literatur wahlweise als wichtigster aller Kriege des

Jahrhunderts zwischen 1815 bis 19142 oder als eine Reihe tragischer Mißverständnisse3, als

"unvollendeter, unausgefochtener Weltkrieg"4 oder als "klassischer Kabinettskrieg"5

präsentiert, ist ein sehr fruchtbarer Gegenstand historischer Betrachtung. Nicht nur wegen der

im Laufe der Jahre beinahe unüberschaubar gewordenen Masse an editorisch erschlossenen

Dokumenten aus dem Zeitraum 1853 bis 1856 ist ein einheitliches Ergebnis der Erforschung

von Wurzeln und Auswirkungen dieses Krieges nicht zu erwarten. Dazu tragen auch

umstrittene psychologische Betrachtungen über die bestimmenden Staatsmänner und ihre

Motive ebenso bei, wie die letztlich unentscheidbare Frage, welche Richtung die Entwicklung

genommen hätte, wenn bestimmte Ereignisse nicht stattgefunden hätten. Ziel dieser Schrift ist

es, die am wichtigsten erscheinenden Auswirkungen des Krimkrieges auf das europäische

Staatensystem im Rückgriff auf die Ausgangssituation und den Kriegsverlauf aufzuzeigen.

1.2 Gang der Untersuchung

Abschnitt 2 greift einige Aspekte der historischen Situation Europas vor dem Krimkrieg

heraus und beleuchtet sie näher. Der darauffolgende Abschnitt enthält eine knappe

Darstellung der Ereignisse von Kriegsbeginn bis Kriegsende, wobei insbesondere die

militärische Seite des Kriegsverlaufes auf das Notwendigste beschränkt ist.

Abschnitt 4 ist zweigeteilt. Im ersten Teil werden die direkten völkerrechtlichen Folgen des

Krimkrieges beschrieben und in ihrer Bedeutung analysiert. Der zweite Teil erweitert das

Blickfeld darüber hinaus auf den aus bloßen Vertragstexten nicht zu entnehmenden Gehalt

zwischenstaatlicher Beziehungen und verdeutlicht mögliche Zusammenhänge zwischen

Ereignissen des Krimkrieges und späteren Entwicklungen. Ein zusammenfassendes Fazit

beschließt die Schrift.

1 Anfangs und noch im 20. Jahrhundert waren andere Bezeichnungen gebräuchlich, wie z.B. "Orientalischer Krieg", vgl. BAUMGART (Hrsg.), Akten zum Krimkrieg, Serie 1, Bd. 2, 1980, S. 17. (Angesichts des begrenzten Platzes beschränken sich die Literaturhinweise durchgehend auf Kurztitel. Die vollständigen Angaben sind dem Literaturverzeichnis zu entnehmen.) Der Name Krimkrieg ist insofern irreführend, als er von den sehr wohl vorhandenen anderen, teilweise sogar außereuropäischen Kriegsschauplätzen ablenkt und die welthistorische Bedeutung des Konfliktes etwas verdeckt, siehe auch Anm. 4. 2 Vgl. WETZEL, Crimean War, 1985, S. 5.3 Der sich angesichts der während des ganzen Konfliktes fortgeführten diplomatischen Verhandlungen häufig aufdrängende Eindruck kleinlicher Interpretationsstreitigkeiten und sich verselbständigender militärischer Zwänge könnte eine solche Sichtweise unterstützen. Für eine Darstellung der letzten Monate vor Kriegsausbruch vgl. SAAB, Origins, 1977, S. 51ff.4 BAUMGART (Hrsg.), Akten zum Krimkrieg, Serie 1, Bd. 1, 1980, S. 7.5 GALL, Weg in die Moderne, 1997, S. 43.

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2 Die Situation Europas um 1853

Drei Aspekte sollen hervorgehoben werden, die für das Verständnis der Mächtekonstellation

in Europa vor Ausbruch des Krimkrieges von besonderer Bedeutung sind: Der Zustand der

Heiligen Allianz, die Errichtung des zweiten französischen Kaiserreichs durch Louis

Napoleon und die politische Situation des Osmanischen Reiches.

Die im Zuge der Restauration Europas nach dem Ende der Herrschaft Napoleons I.

geschlossene Heilige Allianz aus Rußland, Österreich und Preußen beruhte "auf der Einsicht

[...] daß die Revolution (und der Republikanismus) nur durch die Solidarität unter den drei

Ostmächten wirksam bekämpft werden könne."6 Sie ging auf einen Vorschlag des Zaren

zurück.7 Rußland, neben England die einzige europäische Großmacht, die das Revolutionsjahr

1848 ohne Probleme überstanden hatte und deren "relative strength among the states of

Europe seemed to have increased enormously“8, verhalf der Heiligen Allianz in der Folgezeit

noch einmal zu einer scheinbaren Blüte.

1849 akzeptierte Österreich ein Angebot des Zaren, bei der Niederschlagung des ungarischen

Aufstandes behilflich zu sein.9

Die deutsche Frage war zu Anfang der 1850er Jahre weiterhin offen und im Zuge der

revolutionären Ereignisse "brennender als je"10. Unklar war, wie ein deutsche Nationalstaat

aussehen könnte und vor allem, welche Rolle die beiden führenden deutschen Mächte,

Österreich und Preußen, darin spielen würden.11 1850 kam es wegen eines geringfügigen

Anlasses in Hessen-Kassel zu einer Machtprobe zwischen Preußen und Österreich, in der

Rußland sich auf Österreichs Seite stellte. Rußland verlangte von beiden deutschen Mächten

eine Rückkehr zu den Verträgen von 1815 und damit zum Deutschen Bund, wie er bis 1848

bestanden hatte. In der Vereinbarung von Olmütz gab Preußen seinen Widerstand gegen den

Einsatz von Bundestruppen in Hessen und auch die Erfurter Union, einen ersten Versuch einer

"kleindeutschen", durch die Fürsten gesteuerten Vereinigung ohne Österreich, auf.12 Ob man

Olmütz nun als "clear-cut victory"13 für Österreich, oder als "lucky escape for her [Preußen]

and an ultimate defeat for Austria"14 einschätzt, so scheint doch klar zu sein, daß der Status

quo in Deutschland bloß durch Druck von außen zu erhalten gewesen war. Daß der Zar

Dankbarkeit für seine Hilfe in Ungarn erwartete, deutet auf seine verzerrte Einschätzung des

Zustandes der Heiligen Allianz hin. Rußland war zwar unbestritten "die Schutzmacht der

6 BAUMGART, Pariser Friede, 1972, S. 248.7 Vgl. INGRIM, Auflösung, 1951, S. 23.8 RICH, Why the Crimean War?, 1985, S. 2.9 Vgl. ALBRECHT-CARRIÉ, Diplomatic History, 1973, S. 73.10 WAGNER, Cavour, 1940, S. 5.11 Vgl. WETZEL, Crimean War, 1985, S. 7ff.12 Vgl. TAYLOR, Struggle for Mastery, 1965, S. 37ff.13 ALBRECHT-CARRIÉ, Diplomatic History, 1973, S. 80.14 SCHROEDER, Crimean War, 1972, S. 3.

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konservativ-monarchischen Ordnung in Europa überhaupt"15, verdeckte aber gerade durch

sein selbstbewußtes Auftreten den Umstand, daß die Heilige Allianz nicht mehr Ausdruck

einer über die kurzfristigen Interessen der drei Monarchen hinausgehenden Gemeinsamkeit

war.16 Österreich mußte auf eine konservative Politik bedacht sein, um sich im Zeitalter der

Bildung neuer Nationalstaaten als Vielvölkerreich zu erhalten und an seiner Führungsrolle in

Deutschland festhalten zu können. In Olmütz hatte sich Preußen dem durch die beiden

anderen Mächte ausgeübten Druck bloß beugen können, jede Veränderung der

Machtstrukturen aber mußte die deutsche Frage erneut akut werden lassen.

Louis Napoleon, ein Neffe Napoleons I., wurde im Gefolge der französischen

Februarrevolution zum Staatspräsidenten der Zweiten Republik gewählt. Am 2. Dezember

1851 gewann er durch einen blutigen Staatsstreich fast uneingeschränkte Gewalt und ließ sich

genau ein Jahr später17 unter dem Namen Napoleon III.18 zum Kaiser ausrufen.19

Das Ausland reagierte mit Unbehagen20 auf die politische Entwicklung in Frankreich, die nur

auf Revision des aus dem Wiener Kongreß hervorgegangenen europäischen Staatensystems

gerichtet sein konnte. Um für Frankreich wieder eine dominierende Stellung in Europa zu

sichern strebte Napoleon III. zusätzlich gute Beziehungen zu England an und wollte sich zum

Schirmherr nationaler Bewegungen machen.21 Die erneute Souveränität eines Mitgliedes der

Familie Bonaparte verstieß zwar gegen den Pariser Vertrag vom November 181522, aber nur

Zar Nikolaus I. von Rußland verweigerte ihm die standesgemäße Anerkennung und die

übliche Anrede "Bruder" und nannte ihn stattdessen "Freund"23, was einige diplomatische

Schwierigkeiten verursachte. Österreich entschloß sich nach einigen Zweifeln im Gefolge

Preußens schließlich für die Anerkennung Napoleons, um dem deutschen Rivalen keinen

Vorsprung in dessen Gunst zu geben. In diesem Vorgang wurde die geringe Bindungskraft der

Heiligen Allianz deutlich sichtbar.24

Das Osmanische Reich25 war strategisch besonders für seinen nordöstlichen Nachbarn von

15 SCHIEDER, Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich, 1965, S.143.16 Mit Metternich darf sogar bezweifelt werden, ob sie das je gewesen war. Er bezeichnete sie als ein "lauttönendes Nichts", zitiert in INGRIM, Auflösung, 1951, S. 24.17 Der 2. Dezember 1852 war der 48. Jahrestag der Krönung Napoleons I.18 Die Ziffer III war eine Reverenz an den einzigen legitimen Sohn Napoleons I., der bei seiner Geburt den Titel "König von Rom" erhalten und von seinem Vater erfolglos zu seinem Nachfolger ausgerufen worden war.19 Vgl. SCHIEDER, Vom Deutschen Bund zum Deutschen Reich, 1965, S.143.20 So hatte die Öffentlichkeit in England nach Napoleons Wahl sogar einen militärischen Eingriff befürwortet, vgl. WERTH, Krimkrieg, 1989, S. 12.21 Vgl. RICH, Why the Crimean War?, 1985, S. 6. Zum letztgenannten Punkt paßt auch seine Praxis, sich sein Vorgehen nachträglich durch Plebiszite vom Volk legitimieren zu lassen.22 Vgl. UNCKEL, Österreich und der Krimkrieg, 1969, S. 26.23 Vgl. SCHIEMANN, Kaiser Nikolaus, 1919, S. 272. Angeblich traf der Zar die ablehnende Entscheidung besonders mit Blick auf eine 1839 erschienene Schrift Louis Napoleons, in der dieser "sich selbst indirekt als Testamentsvollstrecker Napoleons I. bezeichnete", WERTH, Krimkrieg, 1989, S. 31.24 Vgl. TAYLOR, Struggle for Mastery, 1965, S. 48f.25 Dabei handelte es sich 1852 für Nikolaus I. nach Auskunft eines seiner Gesprächspartner um "a sick man", SCHIEMANN, Kaiser Nikolaus, 1919, S. 275.

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Bedeutung, denn das Schwarze Meer mußte für Rußland von untergeordnetem Wert bleiben,

so lange es keine Kontrolle über die Meerengen Bosporus und Dardanellen hatte. Nur mit

einem ganzjährig eisfreien Hafen und einfachem Zugang zu den Weltmeeren konnte es

hoffen, der Seemacht England Konkurrenz zu machen. Dies war einer der Hauptgründe für

die russische Expansionsbewegung nach Süden, die in mehreren russisch-osmanischen

Kriegen seit dem 17. Jahrhundert Ausdruck fand. Das Osmanische Reich befand sich auch

von anderen Seiten unter Druck, wie beispielsweise der griechische Befreiungskampf in den

20er und der versuchte Abfall Ägyptens vom Reich in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts

dokumentieren.26 In der letztgenannten Angelegenheit bewahrte erst ein Eingreifen der fünf

europäischen Großmächte das Osmanische Reich vor einem weiteren Autoritätsverlust. Als

Ergebnis wurde 1841 in Paris die Dardanellenkonvention abgeschlossen, die es

Kriegsschiffen in Friedenszeiten verbot, die Meerengen zu passieren.27

Neben strategischen trafen auch religiöse28 und Handelsinteressen in Konstantinopel

aufeinander. Besonders für England mußte eine freie Hand Rußlands im Mittelmeer eine

Bedrohung seiner Verbindungen nach Indien darstellen.29

3 Anlaß, Verlauf und Ende des Krieges

“Unterdessen war am Horizont der europäischen Politik [...] die Frage nach der Integrität und

Unabhängigkeit des Osmanischen Reiches [aufgetaucht] und damit die Frage nach der

Zukunft des europäischen Gleichgewichts.”30 Wie in Abschnitt 2 gezeigt wurde, war die Frage

nach Zukunft oder eventuellem Erbe des "Kranken Mannes" nicht neu, sondern beschäftigte

die Politik der europäischen Großmächte schon seit langem. 1853/54 verhinderten einige

besondere Konstellationen der europäischen Politik, daß es einfach zu einem weiteren

russisch-osmanischen Krieg kam.31

Der direkte Anlaß des Krimkrieges waren Streitigkeiten zwischen griechisch-orthodoxen und

römisch-katholischen Christen über die heiligen Stätten in Jerusalem. Frankreich sicherte

durch Intervention den katholischen Geistlichen bestimmte Rechte, die den Orthodoxen zu

weit gingen. Zar Nikolaus I. sah sich als Schutzherr zumindest aller griechisch-orthodoxen

Christen, die unter osmanischer Oberhoheit lebten, und stellte nun seinerseits Forderungen

nach bestimmten Privilegien seiner Schützlinge. In dieser "Prestigefrage zweier

Großmächte"32 wurde das Osmanische Reich in seiner ablehnenden Haltung gegenüber

26 Vgl. MAJOROS, RILL, Osmanisches Reich, 1994, S. 315ff bzw. S. 324ff.27 Vgl. ebenda, S. 326f.28 Siehe Abschnitt 3 dieser Schrift.29 Vgl. WAGNER, Cavour, 1940, S. 4.30 UNCKEL, Österreich und der Krimkrieg, 1969, S. 32.31 Zu denken ist hier besonders an die Rolle Napoleons III. und die seit dem Revolutionsjahr 1848 gewachsenen Spannungen zwischen den beiden deutschen Großmächten.32 WAGNER, Cavour, 1940, S. 12. Eine ausführliche Darstellung der historischen Entwicklung russischer und

4

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Zugeständnissen an Rußland, die es in seiner Souveränität bedrohen mußten, von

Großbritannien unterstützt.33

Das diplomatische Spiel vor und während des Krieges war außerordentlich verwickelt, die

Zeitgenossen waren und die Historiker sind sich durchaus nicht immer über die Motive der

jeweils anderen Mächte einig. Als Beispiel sei nur die Rolle des Osmanischen Reiches selbst

kurz angesprochen: Einerseits wird es als von England getrieben und beinahe gegen seinen

Willen in den Krieg verwickelt angesehen34, andererseits wird angenommen, es habe die

Chance nutzen wollen, den russischen Expansionsversuchen diesmal mit Hilfe der

Westmächte wirksam entgegenzutreten und möglicherweise Verluste der Vergangenheit

wieder wettzumachen.35

Die Motive Großbritanniens und Frankreichs für das Engagement im Orient werden

gemeinhin so erklärt: Großbritannien hatte gute Handelsbeziehungen mit dem Osmanischen

Reich und kein Interesse an einer Destabilisierung der Region, da dies eine Gefährdung seiner

Handelswege nach Indien bedeutet hätte. Einer russische Expansion im Schwarzmeer-Raum

mußte es entgegentreten, um das Erwachsen eines Konkurrenten auf den Meeren zu

verhindern. Rußland hatte sich zwar um eine Annäherung an England bemüht, die 1843 auch

in den Abschluß eines Handelsvertrages gemündet war36 aber Nikolaus' Glaube "an die

bindende Kraft der mit den Engländern mündlich getroffenen Vereinbarungen"37, deren Inhalt

überdies für das vorliegende Problem eher vage war, entbehrte angesichts der realen

Interessengegensätze im Orient einer festen Grundlage.38

Napoleon III. sah im Orientkonflikt eine gute Gelegenheit, seinen drei wichtigsten Zielen39

näher zu kommen: Einem gemeinsamen Vorgehen mit England gegen Rußland, womit sich

Hoffnungen auf eine Steigerung des französischen Prestiges verbanden, einer Hilfestellung für

nationale Bewegungen durch die Schwächung Rußlands und damit insgesamt der Revision

der Frankreich vom Wiener Kongreß zugewiesenen Position.

Anders als er es glaubte, konnte sich Zar Nikolaus I. nicht vollständig auf seine beiden Partner

französischer Einflußnahme auf die Politik des Osmanischen Reiches in Jerusalem findet sich in BAMBERG, Orientalische Angelegenheit, 1888, S. 12-36.33 Vgl. SEATON, Crimean War, 1977, S. 40ff.34 Vgl. TREUE, Krimkrieg, 1954, S. 10f. Dazu paßt auch das als Kriegsziel sehr weitgehende "beau ideal" des britischen Innen- und späteren Premierministers Palmerston, das eine Amputation Rußlands bedeutet hätte, zitiert in WENTKER, Zerstörung der Großmacht Rußland, 1993, S. 11.35 Vgl. RICH, Why the Crimean War?, 1985, S. 5.36 Vgl. SCHIEMANN, Kaiser Nikolaus, 1919, S. 41ff.37 Ebenda, S. 55. Es ging dabei hauptsächlich um das im gegenseitigen Einvernehmen erklärte Vorhaben, sich miteinander bei jeder Status und Zukunft des Osmanischen Reichs betreffenden Frage zu verständigen, vgl. ebenda, S. 52. Angesichts des russischen Vorgehens in der Frage der Heiligen Stätten und der Donaufürstentümer ist dann zumindest die Ansicht vertretbar, Rußland habe selbst etwaige Vereinbarungen zuerst verletzt und ihnen damit ihre Verbindlichkeit genommen.38 Natürlich abstrahiert diese Darstellung stark von Einzelheiten: In Großbritannien spielte die antirussische öffentliche Meinung eine große Rolle und trug mit dazu bei, daß sich die Verfechter eine russlandfreundlichen Lösung um Lord Aberdeen nicht durchsetzen konnten, vgl. z. B. SCHROEDER, Crimean War, 1972, S. 246f.39 Siehe Abschnitt 2 dieser Schrift.

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in der Heiligen Allianz verlassen, als er im Juli 1853 die Donaufürstentümer Moldau und

Walachei besetzen ließ, die unter osmanischer Oberhoheit standen.40

Österreich blieb trotz Umwerbungen von beiden Seiten neutral. Jeder größere Konflikt konnte

die im Vielvölkerstaat stets latent präsenten nationalen Bewegungen zu Aktionen ermutigen

und damit die Existenz des Staates gefährden. Österreich ließ aber Truppen an der russischen

Grenze in Galizien aufmarschieren, die russische Kräfte dort banden41 und bemühte sich

außerdem während des gesamten Konflikts um eine Vermittlung zwischen den Gegnern.

Beides läßt sich mit eigenen Ambitionen auf dem Balkan begründen, die trotz der Furcht vor

einer Kriegsbeteiligung weiter verfolgt wurden.

Preußen blieb trotz des großen Drucks Großbritanniens und des prowestlichen Teils der

Öffentlichkeit, sich auf die Seite der Alliierten zu stellen, bei seiner Politik einer aktiven

Neutralität, und schloß im April 1854 lediglich ein Schutz- und Trutzbündnis mit Österrreich

ab.42

Der eigentliche Kriegsverlauf soll nur sehr knapp geschildert werden.43 Im November 1853

zerstörten russische Kriegsschiffe an der nordanatolischen Schwarzmeerküste bei Sinope eine

komplette osmanische Flotte. Kriegsschiffe Großbritanniens und Frankreichs fuhren ins

Schwarze Meer ein und die beiden Länder kündigten an, in Zukunft alle osmanischen Schiffe

vor russischen Übergriffen zu schützen, was praktisch einer Kriegserklärung gleichkam. Dem

Abschluß eines Militärbündnisses mit dem Osmanischen Reich im März 1854 folgte diese

dann auch offiziell. Unter großen Schwierigkeiten wurden alliierte Truppen nach

Konstantinopel und weiter an das westliche Ufer des Schwarzen Meeres transportiert, wo sich

die Russen aber von der Donau zurückzogen, ohne daß es zum Kampf kam. Später verließen

sie die Donaufürstentümer sogar ganz, die nun von Österreich besetzt wurden. Die alliierte

Offensive hing mangels eines Gegners in der Luft, und die Idee, auf die Krim überzusetzen

und die Seefestung Sewastopol anzugreifen, war nicht unumstritten. Nach der Landung auf

der Krim gewannen die Alliierten ein erstes Gefecht und begannen anschließend mit der

Belagerung von Sewastopol, die als Materialschlacht und Stellungs- bzw. Grabenkrieg ein

Vorgeschmack auf die Ereignisse des Ersten Weltkrieges wurde. Die Kriegsteilnahme

Sardinien-Piemonts an der Seite der Alliierten ab Januar 1855 "hob [...] das italienische

40 Vgl. WETZEL, Crimean War, 1985, S. 77.41 Vgl. MAJOROS, RILL, Osmanisches Reich, 1994, S. 335.42 Vgl. SCHOEPS, Weg ins Kaiserreich, 1970, S. 31. Aktiv war die Neutralität deshalb, weil Preußen durch Verhandlungen zumindest den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen Österreich und Rußland verhindern wollte, was es wegen eines Zusatzartikels in dem Bündnis mit Österreich ebenfalls mit in den Konflikt hineingezogen und Mitteleuropa zum Hauptkriegsschauplatz gemacht hätte. Bismarck sagte später, es sei nur dem "persönliche[n] Widerstand den der König dagegen geleistet hat" zu verdanken, daß Preußen nicht den "Mißgriff" begangen habe, sich in einen "fremden Krieg" treiben zu lassen, BISMARCK, Reden, Bd. 7, 1970, S. 102f.43 Vgl. dazu vor allem TREUE, Krimkrieg, 1954; SEATON, Crimean War, 1977; WERTH, Krimkrieg, 1989.

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Befreiungswerk aus der Wiege."44

Weitere Kriegsschauplätze blieben überwiegend bedeutungslos: Die russische Festung

Bomarsund auf den Åland-Inseln wurde von den Alliierten eingenommen und anschließend

zerstört, außerdem wurden Kola in Lappland und Petropawlowsk auf Kamtschatka

beschossen. Die von den Briten erwarteten Seegefechte in der Ostsee fanden nicht statt.

Gegen Ende des Krieges gelang es den Russen, die strategisch wichtige Festung Kars in

Türkisch-Armenien einzunehmen, was zum Zusammenbruch der Kaukasus-Front führte.

Sewastopol fiel im September 1855, aber der militärische Nutzen der zerstörten Stadt war

gering. Der Krimkrieg forderte etwa eine halbe Million Opfer auf jeder Seite, wobei ein

großer Anteil durch Krankheiten verursacht war.

Als Österreich mit dem Eintritt in den Krieg drohte, akzeptierte der neue Zar Alexander II.45

im Februar 1855 die vorgeschlagenen Friedenspräliminarien und in Paris begannen die

Friedensverhandlungen. Frankreich hatte die Hauptlast der militärischen Anstrengungen

getragen und eine Kriegsfortsetzung durch Großbritannien allein, die dort erwogen wurde,

weil die an Rußland gestellten Forderungen als zu wenig weitgehend erachtet wurden, hatte

wenig Aussicht auf Erfolg. Während der Verhandlungen näherte sich Napoleon Rußland an

und konnte durch die Drohung, die Seiten zu wechseln, seine Alliierten dazu zwingen, ihre

Zustimmung zu den Verhandlungsergebnissen zu geben.

4 Auswirkungen

4.1 Bestimmungen des Pariser Friedens

Der am 30. März 1856 von Vertretern Englands, Frankreichs, Österreichs, Sardinien-

Piemonts, Rußlands, des Osmanischen Reiches und Preußens unterzeichnete Friede von Paris

bestand aus dem Friedensvertrag selbst, sowie einigen Zusatzkonventionen zu Spezialfragen.

Die wichtigsten Bestimmungen waren die Garantie der Unabhängigkeit und Integrität des

Osmanischen Reiches sowie seiner Zugehörigkeit zum europäischen Mächteystem, die

jeweilige Rückgabe von Kars und Sewastopol an die ursprünglichen Besitzer, die Abtretung

des südlichen Teils von Bessarabien durch Rußland an das Fürstentum Moldau, die Garantie

der Autonomierechte der Donaufürstentümer, die aber weiter unter der Oberhoheit des

Osmanischen Reiches blieben, die Neutralisierung des Schwarzen Meeres, d.h. seine Sperrung

für Kriegsschiffe mit Ausnahme von Schiffen für Überwachungsaufgaben in der

Donaumündung und an den Küsten, sowie die Verwaltung der Donauschiffahrt durch eine

internationale Kommission der Anrainerstaaten.46 Für Rußland waren diese Festlegungen

44 WAGNER, Cavour, 1940, S. 123.45 Nikolaus I. starb am 02. März 1855.46 Vgl. UNCKEL, Österreich und der Krimkrieg, 1969, 278ff.

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erträglich: Die territorialen Verluste waren minimal geblieben und eine Kriegsentschädigung

mußte nicht gezahlt werden. Die Neutralisierung des Schwarzen Meeres stellte keine

Verschlechterung gegenüber dem Vorkriegszustand dar, zumal die Schwarzmeerflotte

ohnehin vor Sewastopol versenkt worden war. Eine Revision der für Rußland unangenehmen

Bestimmungen war abzusehen, sobald es sich von den Kriegsbelastungen erholt haben würde.

4.2 Das europäische Staatensystem nach 1856

Rußland war der nominelle Verlierer des Krieges. Die hegemoniale Stellung war für den

Augenblick dahin und das Land auf sich selbst zurückgeworfen. Die Führungsschicht

erkannte die "Notwendigkeit einer Modernisierung des Reiches" und leitete eine "eine Politik

tiefgreifender innerer Reformen" ein, die z.B. in der Aufhebung der Leibeigenschaft 1861 und

später der Einführung der Wehrpflicht Ausdruck fand.47 Angesichts dieser Entwicklung kann

es nicht verwundern, daß Rußland bereits 1877 erneut in der Lage zu einem Krieg mit dem

Osmanischen Reich war, in dem dieses fast seinen gesamten europäischen Besitz verloren

hätte, wenn die übrigen Großmächte den Frieden von San Stefano nicht im Berliner Kongreß

1878 einer Revision unterzogen hätten.48

Napoleon III. war der eigentliche Sieger des Krieges. Er hatte militärischen Ruhm gewonnen

und die einflußreichste Position auf dem Pariser Friedenskongreß innegehabt. Auch konnte

nicht mehr bestritten werden, daß die Heilige Allianz zerbrochen und damit die Ordnung von

1815 zu Ende gegangen war. Sein Vorhaben "einer Umgestaltung der Karte Europas" war ihm

aber nicht gelungen, was dazu führte, daß "Napoleon die Unruhe Europas [blieb]".49

Österreich war der wahre Verlierer des Krimkriegs, es hatte sich die Feindschaft Rußlands

zugezogen, ohne die Freundschaft Frankreichs und Englands zu gewinnen und war damit

isoliert. Daran ändert auch die These nichts, daß jede andere Politik, als Österreich sie

während der Krise betrieb, ein noch schlechteres Ergebnis gehabt haben würde.50

Eng damit verbunden war die Stärkung der Position Preußens, für das jetzt durch das

russische Wohlwollen und die Verschlechterung des russisch-österreichischen Verhältnisses

die Voraussetzungen dafür geschaffen waren, Österreich die Vorherrschaft in Deutschland

streitig zu machen.

Für das Osmanische Reich ergab sich durch den Krimkrieg und die Bestimmungen des Pariser

47 LISZKOWSKI, Russische Deutschlandpolitik, 1991, S. 48. Interessant ist, wie unterschiedlich dieses Geschehen interpretiert wird. Während WERTH, Krimkrieg, 1989, seiner Schrift den Untertitel "Geburtsstunde der Weltmacht Rußland" gibt, spricht MANN, Deutsche Geschichte, 1992, S. 266 vom "Niedergang der reaktionärsten Großmacht". Sieht man ersteres eher als Hinweis auf die Modernisierungspotentiale, die zu erschließen Rußland erst nach der schmerzlichen Niederlage in Verlegenheit kommt, und letzteres als Beschreibung der Veränderung des Status' Rußlands während der Kriegsjahre, so muß darin aber kein Widerspruch liegen.48 Vgl. MAJOROS, RILL, Osmanisches Reich, 1994, S. 343ff.49 BAUMGART, Pariser Friede, 1972, S. 257.50 Vgl. SAAB, Origins, 1977, S. 160.

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Page 11: Der Krimkrieg und seine Auswirkungen auf das europäische Staatensystem

Friedens durch die Garantie seiner Unabhängigkeit und Integrität durch die Großmächte zwar

vorerst Schutz gegen eine neue russische Bedrohung, aber zur Ruhe kam es dennoch nicht.

Nationale Bewegungen auf dem Balkan machten ihm ebenso sehr zu schaffen, wie

wirtschaftliche Probleme. Von Heilung für den "Kranken Mann" konnte also nicht die Rede

sein.

Zwar tat der Pariser Kongreß nicht viel mehr, als die bloße Existenz einer italienischen Frage

zur Kenntnis zu nehmen51, aber schon 1859 gelangen Sardinien-Piemont "[m]it französischer

Billigung und bei russischer wohlwollender Neutralität"52 mehrere wichtige Siege gegen

Österreich, die zum Gewinn der Lombardei und damit zum Beginn der italienischen Einigung

führten.53

Man kann sagen, daß Österreich die Nationalitätenprobleme auf dem Balkan, die mit zum

Ersten Weltkrieg führten, vom Osmanischen Reich übernommen hat und deshalb während des

Krimkrieges die Austragung dieser Konflikte nur in die Zukunft verschoben wurde.

Unzulässig ist aber die Konstatierung zukünftig schlechterer Bedingungen und deren

Identifizierung mit der größeren Anzahl von Toten im späteren Krieg54: Wäre der Konflikt in

einen Weltkrieg umgeschlagen, dann hätte es ja neben den Opfern der Krim mit Sicherheit

weitere Tote gegeben. Zu implizieren, es wäre in irgendeinem Sinne vorteilhaft gewesen,

schon 60 Jahre früher einen Weltkrieg auszutragen, heißt, von der Unvermeidbarkeit des

Ersten Weltkriegs schon am Ende der 1850er Jahre auszugehen und damit von einem

ungerechtfertigten Geschichtsdeterminismus.

5 Fazit

Bei einer Fragestellung wie der vorliegenden ist Vollständigkeit unmöglich, subjektiver

Einfluß unvermeidbar. Argumentationen mögen auf hoher Abstraktionsebene zwar schlüssig

erscheinen; ob sie einige der in den 1850er Jahren tatsächlich wirkenden Kausalbeziehungen

beschreiben, ist damit nicht erwiesen.

Entwicklungen, die im Krimkrieg ihren Anfang nahmen oder erstmals deutlich wurden,

liefern einige unter vielen Erklärungsansätze für die nationalen Einigungen Italiens und

Preußen-Deutschlands, das Wiedererstarken Frankreichs und für neue Reformanstrengungen

in Rußland. Sie haben das europäische Staatensystem grundlegend verändert, auch wenn sie

nicht an dem Grundverständnis von europäischer Politik als Gleichgewichtspolitik rüttelten:

51 Vgl. ALBRECHT-CARRIÉ, Diplomatic History, 1973, S. 94.52 BEHNEN, Bürgerliche Revolution, 1987, S. 443.53 BAUMGART, Pariser Friede, 1972, S. 203 kommt anhand von italienischen Akten zu dem Ergebnis, daß der Krimkrieg "auf die italienische Einigung nicht beschleunigend, sondern eher retardierend" gewirkt habe. Trotzdem erscheint es einleuchtend, daß ein Erfolg wie 1859 nicht ohne die Isolierung Österreichs möglich gewesen wäre, welche sich wiederum sehr direkt auf die Ereignisse des Krimkriegs zurückführen läßt.54 Vgl. SAAB, Origins, 1977, S. 161.

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Im Pariser Frieden wurde mit der Türkei eine weitere Macht "offiziell" in das "Europäische

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Rolle spielen sollte.

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