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Der Maklermarkt im Umbruch:Vergütungssysteme und Informationsprozesse unter Anpassungsdruck
Rolf H. Louis, Charta-Marktplatz, 9. Mai 2006,Düsseldorf
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 2
Der Vermittler im Kreuzfeuer des Wandels
Komplexe Vorsorge-landschaft = aufwendiger
Beratungsprozessoder Konfektionierung
aktuelle Rechtsprechung =
Druck auf Provisionserträge
(BGH-Urteil,Stuttgarter Urteil, VVG-Reform…)
Verändertes Kapitalmarkt- und Produktumfeld= steigende Beratungsrisiken
(Zinsniveau, volatile Aktienmärkte, Garantien?)
Vermittlerrichtline = Beratungspflichten (Dokumentation, Qualifizierung…),
zusätzliche Kosten
Kampf um denKundenzugang
Vertriebskosten-wettbewerb
MargenkampfEffizienzdruck
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 3
Veränderungen im Umfeld – die aktuelle Rechtsprechung
Aktuelle Rechtsprechung „Stuttgarter Urteil“ zur Zillmerung bei der Entgeltumwandlung
BGH-Urteil zur Zillmerung
BVG-Urteil zu stillen Reserven
anstehende VVG-Reform
Weitreichende Auswirkungen auf Produktlandschaft Margendruck bei den Vergütungen
BVG-Urteil kontraproduktiv, Produkte werden volatiler bzw.
„unsicherer“ (statt der klassischen LV verkappte Fondspolicen?)
Versicherungsvertrieb – Auftakt 2006
Angriff auf die Zillmerung Vertriebsvergütung in der Zwickmühle
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 5
Aktuelle Abschlusskostensystemeunter Druck
sinkt
Vermittlervergütung?
Steigender Beratungsaufwand
Zillmerung
fällt
5 Ja
hresv
erte
ilung k
omm
t
-
Kosten
der
Vorfi
nanzie
rung
LängereHaftungszeiten
Transpare
nz
Offene A
usweisung
der AK
Verschärfter Wettbewerb
der Vertriebssytme
Honorare steuerlich
absetzbar
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 6
Alternative Honorarberatung?
Statt Provision Honorar – das
könnte sämtliche Vergütungs-
probleme lösen und ein Traum
der Verbraucherschützer
würde wahr…
…leider gibt es dafür keine
ausreichende Akzeptanz am
Markt
Honorarberatung wird ein Nischenmarkt bleiben, Breitenwirkung bei der Verbreitung der Altersvorsorge lässt sich damit nicht erzielen
72%
5%
8%
15%Gebühr wirdnichtakzeptiert
Gebühr o.k.,wenn Prov.verrechnetwird
Beratungs-gebühr wirdakzeptiert
k.A.
Quelle: Infratest 2001/Akzeptanz von Beratungsgebühren bei Banken
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 7
Risiko Honorarberatung?
Honorar als Werbungskosten abzugsfähig? attraktiv für vermögenden Kunden mit großen Verträgen
potentieller Druck auf Honorarniveau, Kunden „feilschen“
Vergütungsgefüge gerät ins Wanken Große Verträge werden netto mit Honorar abgeschlossen, das
tendenziell niedriger sein wird als die bisherige Courtage
Kleine Verträge nach wie vor mit Provision (die aber nicht
auskömmlich ist, Ausgleich durch große Verträge fehlt)
Vergütungsniveau der Vermittler sinkt insgesamt – wer berät dann Kunden mit kleinem Einkommen?
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 10
Auswirkung Verteilung der Abschlusskosten auf Rückkaufswerte und KapitalabfindungTarif: aufgeschobene Leibrente (SL), BZW jährlich, RZW monatlich, Mann, Schlussalter 60, Garantiezeit 5 Jahre
* Gerundetes Beispiel aufgrund der aktuellen Tarifirung und Überschußbeteiligung (stand 2/2006)
alternativ:ratierliche Auszahlung von 5 x 9,1‰ (inkl. 5% Zins)
Versicherungsvermittler im Spannungsfeld, Rolf Louis, Düsseldorf, 14.03.2006 Seite 10
Aufschubzeit: 35 JahreJahresbeitrag: 3000,- EUR
229.500223.000224.500ges. Kapitalabfindung
151.400150.200151.400gar. Kapitalabfindung
34.20030.50031.100RKW nach 12 Jahren
2.3005000RKW nach 2 Jahren
(nach heutiger Regelung)
180 €Haftung 5 JahreHaftung wie bisher6 Proz./JahrAP = 4.200 €AP = 4.200 €Provision
LPAP 40AP 40
ungezillmert *Verteilung AK 5 Jahre *vollgezillmert * Abschlusskosten
2.7002.600RKW nach 2 Jahren
(nach BGH-Urteil)
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 11
Auswirkung Verteilung der Abschlusskosten auf Rückkaufswerte und KapitalabfindungTarif: aufgeschobene Leibrente (SL), BZW jährlich, RZW monatlich, Mann, Schlussalter 60, Garantiezeit 5 Jahre
* Gerundetes Beispiel aufgrund der aktuellen Tarifirung und Überschußbeteiligung (stand 2/2006)
alternativ:ratierliche Auszahlung von 5 x 9,1‰ (inkl. 5% Zins)
Versicherungsvermittler im Spannungsfeld, Rolf Louis, Düsseldorf, 14.03.2006 Seite 11
Aufschubzeit: 35 JahreJahresbeitrag: 3000,- EUR
252.000248.000249.000ges. Kapitalabfindung
162.300161.900162.300gar. Kapitalabfindung
38.60036.10036.400RKW nach 12 Jahren
4.9003.2002.100RKW nach 2 Jahren
(nach heutiger Regelung)
90 €Haftung 5 JahreHaftung wie bisher3 Proz./JahrAP = 2.100 €AP = 2.100 €Provision
LPAP 20AP 20
ungezillmert *Verteilung AK 5 Jahre *vollgezillmert * Abschlusskosten
4.9003.200RKW nach 2 Jahren
(nach BGH-Urteil)
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 13
Veränderungen im Umfeld – die aktuelle Rechtsprechung
Mögliche Tendenzen bei Vergütungen Nicht jeder Vermittler wird uneingeschränkt diskontierte
Vergütungen bekommen
Vermittler mit großen Beständen neigen ohnehin stärker zu
laufenden Provisionen
Honorar-Tarife könnten an Bedeutung gewinnen (Honorare =
abzugsfähige Werbungskosten?, Transparenz wg. VVG-Reform)
Verstärkter Preis-Leistungs-Wettbewerb aufgrund von
Vergütungsunterschieden (ggfs. Wettbewerbsnachteil für
„Neueinsteiger“, die auf Abschlussprovisionen angewiesen sind)
Zunehmende Anforderungen an das verkäuferische Geschick – Vermittler muss seinen Zusatznutzen verkaufen und erlebbar machen
Marktdruck und Komplexitätsreduzierung
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 15
BetrAVKapital-
gedeckteVorsorge
Riester
Schicht 2
PrivateVorsorgeSchicht
3
Direktzusage
Direkt-vers.
PenKa U-Kasse
Pensions-Fonds
Rürup
Schicht 1
Veränderungen im Umfeld – die neue „Säulenhalle“ der Vorsorge
Komplexe Förderlandschaft – höhere Anforderung an die
BeratungsleistungVermittler ist aktuell häufig mit der Optimierung überfordert
Arbeitsteilung im Vermittlermarkt als Lösung?
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 16
Die neue Altersvorsorge – steigende Anforderungen an den Beratungsprozess
Beratung früher… Altersvorsorge spielte sich fast ausschließlich im privaten
Bereich ab, bAV unbeutend (da noch kein Rechtsanspruch)
Einfache Förderlandschaft (Einzahlung aus versteuertem
Einkommen, Auszahlung bei best. Voraussetzungen steuerfrei)
Sicherstellung einer Zusatzversorgung, lediglich Ergänzung der
GRV
Lücken-ermittlung
Vermittlung eines privaten
Altersvorsorge-produkts
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 17
Begründung des
erteilten Rats
Die neue Altersvorsorge – steigende Anforderungen an den Beratungsprozess
Beratung heute… viele neue Förderwege mit anderer steuerlicher Systematik
wachsende Verantwortung des Vermittlers, Übergang zu einer
substituierenden statt nur ergänzenden Versorgung
wachsende Anforderung hinsichtlich Beratung/Dokumentation/ Haftung
generelleBedarfsermittlung
mit Protokoll
Versorgungs-bilanz
Auswahl/Kombinationder für den Kunden
geeigneten Förderwege
1. Schicht„Basisversorgung“
2. Schicht„bAV“, Riester
3. Schicht„private Rente“
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 18
Die neue Altersvorsorge – steigende Anforderungen an den Beratungsprozess
Komplexe Fördersysteme erfordern qualifizierte Beratung… Beratung wird wesentlich komplexer – mit einer einfachen Rentenschätzung
ist es nicht mehr getan!
Anforderungen an den Berater steigen – bis zu 8 Förderwege und Ihre
Eigenheiten wollen im Extremfall beherrscht werden
Gleiches gilt für Produkte – die Auswahl ist alles andere als einfach
(Klassisch, fondsgebunden, britische LV…)
Mit der Vielzahl der Förderwege und Produkte nehmen auch die Risiken
einer „Falschberatung“ zu
Optimierung der verschiedenen Förderwege ist nur mit aufwendiger
Beratungssoftware möglich (teure Software muss sich bei VU und ggfs.
Vermittler amortisieren!)
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 19
Die neue Altersvorsorge – steigende Anforderungen an den Beratungsprozess
…oder Vorkonfektionierung Zielgruppenspezifische Vorbelegungen bei Produkten &
Förderwegen
Ansprache von Zielgruppen, bei denen umfangreiche Beratung
nicht wirtschaftlich bzw. sinnvoll ist
Vertriebe/Ausschließlichkeitsorganisationen können dies
tendenziell leichter umsetzen
Qualifizierte Beratung erfordert qualifiziertes Personal – qualifiziertes Personal erfordert angemessene Vergütung
Vorkonfektionierung als Alternative, wenn sich keine ausreichende Vergütung darstellen lässt
Verkaufspraxis und Vermittlerregulierung
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 21
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Registrierungspflicht als Voraussetzung für die
Gewerbeausübung Voraussetzung für Registereintrag
Ausbildung
Leumund
Vermögensschadenhaftpflicht
Beratungs- und Informationspflichten
Konsequenz: Professionalisierung auf dem Vermittlermarkt, „Semiprofessionelle“ bzw. Nebenberufler werden zu reinen „Tippgebern“
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 22
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Beratungs-/Informationspflichten
ObligatorischeVerm.sch.haftpflicht
Qualifikations-anforderungen
Anforderungenan den Leumund
Analysesoftware/Hilfsmittel für
Dokumentation
LaufenderZusatzaufwand
für Prämien
evt. Nach-Schulung/
Zusatzausbildung
zusätzlicherKostendruck
VSH-VU als „Schatten-
gewerbeamt“?
Negativmerkmalegefährden
Gewerbeausübung/VSH-Schutz
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 23
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Obligatorische Vermögensschadenhaftpflicht Wesentliche Voraussetzung für die Ausübung des Gewerbes,
VU muss Bestehen einer VSH vor einer Zusammenarbeit prüfen
zusätzlicher Kostendruck
VSH-Versicherer entscheidet über „Sein und Nichtsein“ eines
Vermittlers, bei Verlust des VSH-Schutzes (z.B. durch Kündigung im
Schadenfall) ist der Vermittler „berufsunfähig“
Deutlich risikoaversere Beratung, Zurückhaltung bei der Vermittlung risikobehafteter Kapitalanlagen
Beratungsprozess muss richtlinienkonform dokumentiert werden, diverse (kostenpflichtige) Hilfsmittel sind dazu erforderlich (Dokumentationshilfen, Software)
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 24
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Dokumentationspflichten des Vermittlers bei der Beratung Vermittler muss Wünsche, Bedürfnisse und Situation des
Kunden vor Erteilung eines Rats erfragen und dokumentieren
Makler muss dem Kunden darlegen, ob er seinem Rat eine
„ausgewogene“ Marktuntersuchung oder eine begrenzte
Auswahl an Unternehmen zugrunde legt
Sofern sich ein Makler auf eine „ausgewogene“ Markt-
untersuchung stützt, muss er seinen Rat auf die Untersuchung
einer „hinreichende“ Zahl von Versicherungsverträgen stützen
Möchte ein Makler den Anspruch der „ausgewogenen Marktuntersuchung“ erfüllen, kommt er um den Einsatz von Tarifvergleichssoftware nicht herum
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 25
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Informationspflichten des Vermittlers bei der Beratung Empfehlungen des Maklers sind zu begründen und ebenfalls zu
dokumentieren, „Papierkrieg“ ist fast zwangsläufig die Folge:
Kundenbasisdaten: 3 Seiten
Beratungsprotokoll: 3 Seiten
Risikoanalyse Personenversicherung: 9 Seiten
(Beratungsunterlagen des Arbeitskreises „Vermittlerprotokoll“)
Insbesondere bei komplexen Sparten ist mit erheblich höherem Zeitaufwand (und zeitraubendem Papierkrieg) bei der Beratung zu rechnen
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 26
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Dokumentations-/Informationspflichten des Vermittlers nach
der Beratung „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“: Mit dem Abschluss ist es
nicht getan. Auch der Makler ist in der Pflicht.
Erhöhte Anforderung an die Kommunikation VU <-> Vermittler
(Kunde schließt eigenmächtig BUZ aus, haftet der Vermittler?!)
Eine Herausforderung vor allem für die VUs, deren Systeme eher aktuariell den CRM-getrieben sind
Regelmäßige Überprüfung/Anpassung an veränderte Lebensumstände
generelleBedarfsermittlung
mit Protokoll
Versorgungs-bilanz
Optimierung/Produktauswah
l
Begründung des
erteilten Rats
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 27
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Dokumentations-/Informationspflichten des Vermittlers nach
der Beratung Mit der Verwaltung diverser Sparten ist es nicht getan, die
komplette Kundenbeziehung muss abgebildet werden können
Lebensbegleitende Betreuung muss sichergestellt werden,
Makler muss bei Erfüllung seiner Betreuungspflichten
unterstützt werden
Ein leistungsfähiges Verwaltungsprogramm mit CRM-Elementen ist für jeden Makler fast schon Pflicht
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 28
Die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie verursacht Zusatzkosten beim Vermittler
Als Mitglieder eines starken Verbundes
sichern Sie Professionalität und
Kostenoptimierung bei der Nutzung von Beratungs- und Vergleichssoftware,
Verwaltungsprogrammen, VSH u.v.a.m. aber
Nur mit ausreichenden Vergütungen lassen sich die Infrastrukturkosten bezahlen, welche die Vermittlerrichtlinie verursacht
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 29
Veränderungen im Umfeld – die Umsetzung der Vermittlerrichtlinie
Stark ansteigende Infrastrukturkosten treffen insbesondere Nebenberufler, „Vertrauensleute“ (zukünftig nur „Tippgeber“)
Semiprofessionell agierende Kleinvermittler, „Einzelkämpfer“
kleinere, stark absatz-/produktorientierte Strukturvertriebe
Weniger stark betroffen sind Professionelle Makler (Vergleichsoftware ist hier nichts neues,
eine VSH ebenso wenig)
Großvertriebe und Finanzdienstleister (Beratungssoftware wird hier
zum Teil seit Jahren verwendet)
Ausschließlichkeit (Ertragsdruck wird aber auch hier Opfer fordern)
Wie verhält sich der Vermittler?
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 31
Der Beratungsprozess als Akquisitionsbremse und Kostentreiber?
Der Umfang der Dokumentationen ist kein Qualitätsmerkmal Beratung ist notwendig – sie muss aber der Kundensituation
angepasst werden und sich für beide Seiten rechnen
Anlassbezogene Beratung wird in den Vordergrund rücken
„Beipackzettel-Effekt“ – Umfassende Dokumentation gaukelt
Haftungssicherheit vor, die so aber nicht gegeben ist
Besser: Durch zielgruppenspezifische Vorbelegungen unnötige
Beratungsmodule „ausblenden“, „Beratungsverzicht“ gezielt
einsetzen anstatt den Kunden zu „erschlagen“
Umfassende Enthaftung durch Dokumentation ist ein frommer Wunsch – erst die zukünftige richterliche Rechtsfortbildung wird verbindliche Leitlinien schaffen
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 32
Verhalten der Vermittler nach Ertragsgesichtspunkten
Zukünftige Beziehung Versicherer – Vermittler unter
Rentabilitätsgesichtspunkten? Fokussierung auf rentable Geschäftsverbindungen –
Kleinstverbindungen sollen nicht länger Ressourcen binden
Versicherer muss noch mehr Unterstützungsleistungen bringen
– diese wollen bezahlt werden
Nur rentable Verbindungen rechtfertigen den zukünftig erhöhten
Betreuungsaufwand
Vermittler müssen ihr Geschäft gezielt bündeln – nur so können Sie den sich zukünftig weiter erhöhenden Betreuungsaufwand rechtfertigen
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 34
Standardlösungen vs. Beratungsdienstleistungen
Standardlösungen
vs.
Beratungsdienstleistungen
Zielgruppenspezifische
Vorentscheidungen und
Festlegungen
Massenvertrieb und
Belegschaftsgeschäft
Versicherungsmakler / MGA
qualifizierte Versicherungs-
und Finanzvertriebe
individuelle Optimierung der
Versorgungslösung
Ist umfassende Beratung für jeden überhaupt bezahlbar?
Kooperationen als Überlebensmodell?
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 36
Verhalten der Vermittler nach Ertragsgesichtspunkten
Zusammenschlüsse zu Großmakleragenturen
Kooperationsmodelle
Netzwerke von Spezialagenturen
Kundenselektion
Optionen aus Vermittlersicht:
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 37
Verhalten der Vermittler nach Ertragsgesichtspunkten
Verstärkte EDV-Nutzung zur Kostenreduktion
Nutzung von Pools/“Haftungsdächern“
Konzentration des Geschäfts auf wenige VU
Rückzug in die Ausschließlichkeit
Optionen aus Vermittlersicht:
Verkäufer gesucht!
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 39
Das Vorsorgeparadoxon – ohne Überzeugungsdruck geht es nicht
Umfrage der Bertelsmann
Stiftung: Bis Ende 2002 wollte jeder 5.
Befragte seine Altersvorsorge
erhöhen (Befragung 2. Quartal
2002)*
Mit der Umsetzung hat es aber
ein wenig gehapert (erneute
Befragung Anfang 2003)*:
Die Erkenntnis ist da, aber der Antrieb fehlt: Ohne Überzeugungsdruck durch einen qualifizierten Vertrieb geht es nicht!
75%
25%
Wurde dieser Plan umgesetzt?
Nein
Ja
*Quelle: Bertelsmann Stiftung Vorsorgeerhebungen 2002 und 2003
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 40
Unser Vertriebsproblem!
Die erlebbare Freude an unserem Produkt stellt sich erst im
Leistungsfall ein!
(oft begleitet von starken Schmerzen – Tod/BU)
Konsumverzicht für Lebensqualität im Alter (wann?)
ist Lustverlust heute!
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 41
Unser Vertriebsproblem!
Die Intellektualisierung der Altersversorgungsberatung
hindert die notwendige Marktdurchdringung
Die Reduzierung der Komplexität findet im Gespräch mit
dem Kunden statt.
Der gute Verkäufer schafft das Vertrauen
Vertrauen ist der Erfolgsfaktor für glückende Kommunikation
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 42
Wir brauchen mutige und fleißige Verkäufer
Die verkäuferischen Tugenden müssen wieder mehr
gefördert werden.
Tools sind gut als Verkaufshilfen, wenn Sie einfach und kurz
sind, so dass Kunde und Verkäufer sie verstehen.
Verkaufen heißt: Verhalten (Geldverwendung) gegen
Widerstand nachhaltig ändern.
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 43
Fazit
Ohne Verkäufer geht es nicht – der Antrieb des Verbrauchers
zum eigenständigen Handeln bei der Altersvorsorge reicht
noch nicht. Ausreichende Vergütungen sind zwingend erforderlich – ohne
die lässt sich der immer aufwendigere Beratungs-prozess
nicht finanzieren Beratungsprozess muss überdacht werden – das Verhältnis
zum potentiellen Ertrag muss in jedem Fall passen
Versicherer und Vermittler müssen beide Ihren Teil beitragen: Die Versicherer müssen angemessene Vergütungen sicherstellen, die Vermittler eine betriebswirtschaftlich orientierte Beratung
Maklermarkt im Umbruch, Rolf Louis, Chartamarktplatz 2006, Düsseldorf, 09.05.2006 Seite 44
Eine starke Gemeinschaft ist nötig, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!