3
ISBN 978-3-8289-4403-9 Mit über 600 faszinierenden 3D-Computergrafiken und Abbildungen sowie 300 Fotografien Die Anatomie des Menschen – bis ins kleinste Detail DER MENSCHLICHE KÖRPER Das moderne Nachschlagewerk DER MENSCHLICHE KÖRPER DER MENSCHLICHE KÖRPER NEUER BILDATLAS DER ANATOMIE

DER MENSCHLICHE K - weltbild.ch · Sehnerv Schädel Zahn Oberer Nasopharynx Meningen Kleinhirn Ohrmuschel Rückenmark Processus spinosus Pharynx Schild-knorpel Trapezius Wirbel

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: DER MENSCHLICHE K - weltbild.ch · Sehnerv Schädel Zahn Oberer Nasopharynx Meningen Kleinhirn Ohrmuschel Rückenmark Processus spinosus Pharynx Schild-knorpel Trapezius Wirbel

ISBN 978-3-8289-4403-9

Mit über 600 faszinierenden 3D-Computergrafiken und Abbildungen sowie 300 Fotografien

Die Anatomie des Menschen – bis ins kleinste Detail

DER MENSCHLICHE KÖRPERDas moderne Nachschlagewerk

DER M

ENSC

HLIC

HE KÖ

RPER DER MENSCHLICHE

KÖRPERNEUER B I LDAT LAS DER ANATOMIE

Page 2: DER MENSCHLICHE K - weltbild.ch · Sehnerv Schädel Zahn Oberer Nasopharynx Meningen Kleinhirn Ohrmuschel Rückenmark Processus spinosus Pharynx Schild-knorpel Trapezius Wirbel

014-015_Imaging_head.indd 14 05/10/2012 17:00 014-015_Imaging_head.indd 15 31/10/2012 09:19

DE

R K

ÖR

PE

R A

LS

GA

NZ

ES

I

BIL

DE

R V

ON

KO

PF

UN

D H

AL

S

Kopf und Hals enthalten das Gehirn, das durch den Schädel geschützt ist, Rückenmark und Wirbel, Augen und Ohren, Nasopharynx (Nasenhöhle und Rachen) und Larynx (Kehlkopf), die den oberen Atemtrakt bilden, und schließlich Zähne, Zunge und den oberen Teil der Speiseröhre (Ösopha-gus), die den Anfang des Verdauungs-systems darstellen. Einige dieser Struk-turen, wie Larynx und Naso pharynx,

können direkt mit dem Endoskop betrachtet werden. Detailliertere Ansichten gewinnt man mit Röntgen-aufnahmen, auf denen Schädel und Wirbelsäule gut sichtbar sind. Weiches Gewebe ist so jedoch schlecht zu erkennen; kann aber mittels CT und MRT gut abgebildet werden. Funkti-onelle MRT (fMRT) und Szintigrafi e geben Aufschluss über die Funktions-weise bestimmter Gewebe.

14

DIE ABBILDUNGSTECHNIKEN FÜR KOPF UND HALS REICHEN VON DER EINFACHEN ENDOSKOPIE DER HOHLKÖRPER, WIE DEM KEHLKOPF, BIS ZU KOMPLEXEN COMPUTERGESTÜTZTEN TECHNIKEN TIEF IM INNEREN DES GEHIRNS.

BILDER VON KOPF UND HALS

1 ,2 ,3 TRANSVERSALE MRT-SCANS DURCH KOPF UND HALS

Diese Querschnitte zeigen Schlüsselstrukturen in unterschiedlichen Ebenen: (1) Rinde und Ventrikel des Hirns und die Augäpfel, (2) Kleinhirn, oberer Nasopharynx und Zähne, (3) Pharynx, Rückenmark und Wirbel.

1 MRT-SCAN DES OBERKOPFES IN SCHRÄG-TRANSVERSALER SCHNITTEBENE

2 MRT-SCAN DER KOPFMITTE IN SCHRÄG-TRANSVERSALER SCHNITTEBENE

3 MRT-SCAN DES HALSES IN SCHRÄG-TRANSVERSALER SCHNITTEBENE

Schädel

Thalamus

Hypothalamus

Pons

Kleinhirn

Corpus callosum

Medulla oblongata

Rückenmark

Wirbel

Bandscheibe

Gehirnrinde

Lateraler Ventrikel

Auge

Nase

Dritter Ventrikel

Sehnerv

Schädel

Zahn

Oberer Nasopharynx

Meningen

Kleinhirn

Ohrmuschel

Rückenmark

Processus spinosusPharynx

Schild-knorpel

Trapezius

Wirbel

014-015_184803_GER.indd 14 01.04.14 14:13

DTI-SCAN DES HIRNSDie Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) ist eine Art MRT, die es ermöglicht, Nervenbahnen darzustellen. In dieser Aufnahme sind die Bahnen des Hirns, die von vorne nach hinten verlaufen, grün, die von links nach rechts rot, und die von unten nach oben violett eingefärbt.

ANGIOGRAMM VON KOPF UND HALSDiese Aufnahme zeigt die Halsschlagadern und die Hirnarterien (von vorne gesehen). Zur Sichtbarmachung der Arterien wurde ein Kontrastmittel verwendet. Viele 2D-»Schnitte« wurden zu diesem 3D-Bild zusammengefügt.

DIE NASENHÖHLE IN DER ENDOSKOP-ANSICHTDiese Ansicht zeigt die hinteren Struk-turen der Nasenhöhle. Von dort geht die eingeatmete Luft in den Nasopharinx, den oberen Teil des Rachens.

4 SAGITTALER MRT-SCAN DURCH KOPF UND HALS

Dieser Schnitt durch die Mitte des Kopfes zeigt die meisten Hauptstrukturen: Hirn, Hirnstamm und Rückenmark, Schädel und Halswirbelsäule, Nasenhöhle und Teile der Nebenhöhlen, Zunge und weichen Gau-men sowie Epiglottis und Larynx.

DE

R K

ÖR

PE

R A

LS

GA

NZ

ES

15

NERVENSYSTEMCT- und MRT-Scans ermöglichen die detaillierte Darstellung von Hirn, Hirn-stamm und Rückenmark. Die meisten dieser Scans zeigen einen 2D-»Schnitt« durch das Gewebe. Ein Computer kann jedoch aus diesen Einzelscans ein 3D-Modell des Gehirns erstellen. Diese Verfahren werden meist zur Diagnose von Tumoren oder Blutungen im Kopf eingesetzt. Die funktionale MRT (fMRT) kann die Durchblutung des Hirns darstel-len, woraus Rückschlüsse auf die Aktivität bestimmter Hirnareale gezogen werden. Radionuklid-Scans, PET und SPECT können den Grad der Stoffwechselakti-vität im Hirngewebe, z.B. Sauerstoff- und Glukoseaufnahme, wiedergeben. Hyper-aktive Bereiche können auf einen Tumor, hypoaktive Bereiche auf die Alzheimer-Krankheit hindeuten.

DER ATEMTRAKTDer obere Atemtrakt – von den Nasenlöchern über Nasenhöhle und Rachen (Pharynx) hinunter zum Kehlkopf (Larynx) – kann direkt mit dem Endoskop betrachtet werden. Der Arzt untersucht die Nasenhöhle, Gaumen- und Rachen-mandeln sowie die Stimmbänder. Mithilfe der Endoskopie können verstopfte oder blutende Bereiche und Anomalien wie Nasenpolypen oder Knoten auf den Stimmbändern erkannt werden. Zur Untersuchung von Nasenhöhle und Rachen lässt sich ein flexibles Endoskop durch ein Nasenloch einführen und in den Rachen schieben. Werden nur Rachen und Kehl-kopf untersucht, kann das Endoskop durch den Mund eingeführt werden.

HERZ-KREISLAUF-SYSTEMHalsschlagadern, Drosselvenen und wei-tere Blutgefäße in Kopf und Hals können durch die Gefäßangiografie im Detail dargestellt werden. Bei der Kontrastmittel-Angiografie wird ein Kontrastmittel in die Blutgefäße injiziert, das Röntgen-strahlen absorbiert. Diese Bereiche sind dann deutlich auf Röntgenbildern oder CT-Scans zu erkennen. Auf diese Weise werden Blockaden, Verengungen und Anomalien (z.B. Aneurysmen) sichtbar gemacht. Die Dopplersonografie kann als nicht-invasive Technik den Blutfluss in den Halsschlagadern zeigen. Durch diese Techniken lässt sich z.B. das Schlaganfall-risiko bestimmen.

Rachen-mandel (Adenoid)

Nasen- septum

SCAN-EBENEN

4

3

1

2

Larynx

Epiglottis

Zunge

Weicher Gaumen

Oberlippe

Nasenhöhle

Nasopharynx

Stirnhöhle

Gyrus cinguli

014-015_184803_GER.indd 15 01.04.14 14:13

© Dorling Kindersley GmbH, München

Page 3: DER MENSCHLICHE K - weltbild.ch · Sehnerv Schädel Zahn Oberer Nasopharynx Meningen Kleinhirn Ohrmuschel Rückenmark Processus spinosus Pharynx Schild-knorpel Trapezius Wirbel

086-087_Nerves.indd 86 10/09/12 11:44 AM 086-087_Nerves.indd 87 10/09/12 11:44 AM

CAPTION HEAD ON TWO LINES 8.5PT/9.2Caption body 8pt/9 Unt nim enismod ea faccums andrem zzril iniam, conse

DAS GEHIRN HAT ÜBER 100 MILLIARDEN NERVENZELLEN (NEURONEN), UND DER KÖRPER NOCH EINIGE MILLIONEN DAZU. FASERBÜNDEL AUS NEURONEN BILDEN EIN KÖRPERWEITES NETZWERK. NEURONEN SIND IN IHRER STRUKTUR, IHREN FUNKTIONEN UND KOMMUNIKATIONS-VERBINDUNGEN HOCH SPEZIALISIERT.

NERVEN UND NEURONEN

STRUKTUR DES NEURONSWie alle Zellen hat auch das Neuron einen Zellkörper mit einem Zellkern. Aber ein Neuron hat lange, baumartig verzweigte Fortsätze, die über die Synapsen (Verbindungsstellen) mit anderen Nerven zur Weiterleitung von

Informationen verbunden sind. Es gibt zwei Arten von Fortsätzen. Die Dendriten empfangen Signale von anderen Neuronen oder von den nervenähnlichen Zellen der Sinnesorgane und leiten sie an den Zellkörper weiter. Axone leiten Signale vom Zellkörper an andere Neuronen oder Muskel- und Drüsenzellen. Dendriten sind häufig kurz und stark verzweigt, während Axone meist länger und weniger verzweigt sind. Die Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark werden von den Glia zellen umhüllt, die sie schützen und ernähren.

MitochondriumAn der Zellatmung und

Energiegewinnung beteiligt

NukleusBefindet sich in der

Mitte des Zellkörpers

NEURONENTYPENForm und Größe der Zellkörper der einzelnen Zelltypen unterscheiden sich sehr stark, ebenso wie Art, Anzahl und Länge ihrer Fortsätze. Neuronen werden nach der Anzahl ihrer Fortsätze eingeteilt. Bipolare Neuronen sind die »ursprünglichen« Nervenzellen im Embryo, aber bei Erwachsenen sind sie nur noch selten zu finden, z. B. in der Netzhaut des Auges und im Riechnerv in der Nase. Die meisten Neuronen in Gehirn und Rückenmark sind multipolar. Unipolare Nervenzellen kommen hauptsächlich in den sensorischen Nerven des peripheren Nervensystems vor.

Axon Axon

Dendrit

DendritErhält Signale von

anderen Neuronen

Axon Leitet Signale aus dem

Zellkörper an andere Gewebe weiter

Zellkörper

UNIPOLARES NEURONEin einziger Fortsatz, ein Axon, geht vom Zellkörper aus und teilt sich einmal.

BIPOLARES NEURONDer Zellkörper liegt zwischen zwei Fortsätzen – einem Axon und einem Dendriten.

MULTIPOLARES NEURONDrei oder mehr Fortsätze: mehrere Dendriten und ein Axon.

NEURONALES NETZWERKDie sich schlängelnden Dendriten und Axone sind in dieser Aufnah-me deutlich sichtbar. Es handelt sich um multipolare Zelltypen, die besonders in der Hirn rinde (Cor-tex) zu finden sind. Ein einziges Neuron kann über seine Fortsätze mit Zehntausenden von anderen Neuronen kommunizieren.

MIKROSKOPANSICHTIm Bild erkennt man die Nerven-zellen mit ihren Zellkörpern (links) und Fortsätzen (rechts).

Schwann-ZelleBildet die Myelinschicht

der Markscheiden

NE

RV

EN

SY

ST

EM

Dendrit

Axon

Axon

Endfaser des Axons

Zellkern der Schwann-Zelle

86

086-087_184803_GER.indd 86 02.06.14 17:04

Gliazellen bilden eine Art »Nerven-bindegewebe« (Neuroglia), das die Nervenzellen isoliert und ernährt. Die kleinsten Gliazellen sind die Mikroglia; sie zerstören Mikroorganismen, Fremdkörper und Zelltrümmer von zerfallenen Neuronen. Ependymzellen kleiden die liquorgefüllten Hoh lräume aus, die Gehirn und Rückenmark umgeben. Andere Gliazellen isolieren Axone und Dendriten oder regulieren den Liquorfl uss.

GLIAZELLEN

ASTROZYTENNach ihrem sternförmigen Aussehen benannt; sind an der Ernährung der Nerven-zellen beteiligt

AxonDas Ende eines Axon kann in einiger Entfernung vom Zellkörper enden.

EpineuriumStarke Schutzhülle des Nervs

NERVENNerven laufen wie Leitungen an allen Organen und Geweben des Körpers entlang und verzweigen sich in ihnen. Sie bestehen aus einem Faserbündel von Axonen (Faszikel). In den meisten Nerven verlaufen sowohl sensible (afferente) Nervenfasern, die Informatio-nen aus den Rezeptoren der Sinnesorgane oder anderen Geweben an Rückenmark und Gehirn weiterleiten, als auch motorische (efferente) Nervenfasern, die Signale aus Gehirn und Rückenmark an Muskeln und Drüsen senden. Einige Nerven bestehen nur aus sensorischen Fasern (z. B. Sehnerv) und andere nur aus motorischen.

REGENERATION DER NERVENPeriphere Nervenfasern, die gequetscht oder durchtrennt wurden, können sich langsam regene-rieren, wenn der Zellkörper unbeschädigt geblieben ist. Der zerstörte Teil der Nervenfaser degeneriert und hinterlässt eine hohle Markscheide. In diese beginnt der unbeschädigte Teil der Faser mit einer Geschwindigkeit von 1–2 mm pro Tag hineinzu-wachsen. Die Nervenfasern im ZNS regenerieren sich normalerweise nicht; die Neuronen sind so spezialisiert, dass sie ihre hoch entwickelten Ver-bindungen nicht wieder-

herstellen können.

OLIGODENDROZYTENBilden die Myelinschicht, die Markscheiden der Axone im Zentralnervensystem

BESCHÄDIGTER NERV

REPARATUR-VERSUCH

WIEDERHERGESTELLTENERVENFUNKTION

DAS INNERE EINES NERVSNervenfaserbündel sind zum Schutz vor Beschädigung in eine Bindegewebsschicht eingebettet.

NACHWACHSENDer Stumpf eines beschä-digten Nervs bildet mehrere Aussprossungen. Eine davon fi ndet die leere, intakte Mark-scheide und wächst hinein. Funktion und Gefühl werden langsam wiederhergestellt.

Zell-körper

Mark-scheide

Durchtrennte Nervenfaser

Degenerierende Nervenfaser

Aussprossungender Nervenfaser

NeueNervenfaser

Markscheide

FaszikelNervenfaserbündel

PerineuriumBindegewebshülle eines Faszikels

Blutgefäß

SynapseEnde eines Axons

Ranvier-SchnürringMarkscheidenfreier

Abschnitt eines Axons

MarkscheideFetthülle entlang eines Axons, isoliert das Axon, um Kurzschlüsse zu vermeiden und die Weiterleitung der Nervenimpulse zu beschleunigen

Leere Markscheide

NE

RV

EN

UN

D N

EU

RO

NE

N I N

ER

VE

NS

YS

TE

M

87

086-087_184803_GER.indd 87 01.04.14 14:24

© Dorling Kindersley GmbH, München