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Der neue Melodien-Katalog des Deutschen VolksliedarchivsAuthor(s): JOSEF LANSKY and WOLFGANG SUPPANSource: Fontes Artis Musicae, Vol. 10, No. 1/2 (1963 JANUAR-DEZEMBER), pp. 30-34Published by: International Association of Music Libraries, Archives, and Documentation Centres(IAML)Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23504518 .
Accessed: 15/06/2014 03:26
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30 J. LAN SKY f W. SUPPAN : DER N EUE MELODIE N-KATALOG
JOSEF LANSKY / WOLFGANG SUPPAN (FREIBURG I. BR.)
Der neue Melodien-Katalog des Deutschen Volksliedarchivs
In seinem Bamberger Vortrag forderte Walter Wiora 1953 die Einbeziehung mündlich über
lieferter Musikdenkmäler in den Quellenschatz der Musikgeschichte. Als Musikhistoriker habe
man danach zu fragen, „was sick für die Geschickte der Mehrstimmigkeit, der Rhythmik, der
Gattungen, kurz: der Musik überhaupt" aus dem Volkslied lernen lasse. Nicht ein Neben
einander von Musikwissenschaft und Musikalischer Yolks- und Völkerkunde sei zu vertreten,
sondern beide Disziplinen müßten ineinandergreifen, sich ergänzen und gegenseitig befruch
ten1. Für die musikalische Volksliedforschung erwächst daraus die Verpflichtung, das bisher
gesammelte Material in melodischer, rhythmischer und harmonischer Hinsicht aufzubereiten.
Es geht darum, zu untersuchen, welche Melodien alt oder neu sind, welche strukturbildenden
Kräfte darin wirken, welche Landschaften oder Kulturräume Eigenständiges auszubilden
vermochten und auf Grund welcher Merkmale wir solche Unterscheidungen treffen. In der Ver
quickung einer daraus (für das deutsche Volkslied) erst zu schaffenden Volkslied-Melodie
geschichte mit melodiegeschichtlichen Untersuchungen aus dem Bereich der Gregorianik, der
Renaissance und Barockzeit, der Klassik und Romantik wird eine Allgemeine Geschichte der
Melodie erstehen können.
Das Deutsche Volksliedarchiv in Freiburg im Breisgau verwahrt gegenwärtig etwa 202 000
Aufzeichnungen aus mündlicher Überlieferung; dazu kommt die große Anzahl gedruckt vor
liegender landschaftlicher Sammlungen. Diese ungeheure Fülle und zugleich Vielschichtigkeit des Bestandes erhellt, daß das erstrebte Ziel nur über eine möglichst ergiebige katalogmäßige, lexikalische Ordnung der Weisen zu erreichen ist. Die Diskussion darüber, welches System der Ordnung von Volks- und volkstümlichen Liedern brauchbarer sei, ist noch nicht abge schlossen; Oswald Koller, Ilmari Krohn, Béla Bartök, Zoltân Kodâly, Heinrich Rietsch, Josef
Pommer, Raimund Zoder, Wilhelm Heinitz und in jüngster Zeit Karl M. Klier, Walter
Deutsch, György Kerény, Pal Jârdânyi, Karel Vetterl und Jaromir Gelnar beteiligten sich
vorzüglich daran2. Dabei zeigte sich immer wieder, daß es keine für die Melodien sämtlicher
1 Schrift und Tradition als Quellen der Musikgeschichte, in: Kongreß-Ber. Bamberg 1953, Kassel—
Basel 1954, 159—175; vgl. auch F.Blume, Musikforschung und Musikleben, ebda., 7—23; C. Sachs, Primitiv and Medieval Music, in: Journal of the AMS XIII, 1960, 43 ff.; Z. Kodäly, The Tasks of
Musicology in Hungary, in: Studia Musicologica I, 1961, 5 ff. 8 O. Koller, Die beste Methode, Volks- und volksmäflige Lieder nach ihrer melodischen Beschaffen heit lexikalisch zu ordnen, in: Sammelbd. der IMG IV, 1902/03, iff.; I. Krohn, Welches ist die beste
Methode..., ebda., 643 ff.; J.Pommer, 444 Jodler und Juchezer, Wien 1902, III f. ; R. Zoder, Eine
Methode zur lexikalischen Anordnung von Ländlern, in: Zs. Ver. für Volksk. XVIII, Berlin 1908, 307ff.; ders., in: Das dt. Volkslied XVI, Wien 1914, 87ff.; H.Rietsch, Nadischlageverz. fürTonweisen, ebda. XVII, 1915, 2ff.; W. Heinitz, Eine lexikalische Ordnung für die vergl.Betrachtung von Melodien, in; Archiv für Mw., 247 ff.; die neuere Lit.: G. Kerény, The System of Publishing the Collection
of Hungarian Folksongs, in: Studia mem. B. Bartdk sacra, Budapest 1956, 453 ff. (mit dem Hinweis
auf frühere ungarische und Bartôks Systeme); P. Jârdânyi, Die Ordnung der ung. Volkslieder, in:
Studia musicologica II, Budapest 1962, 3 ff.; K. M. Klier, Entwurf zur Anlage eines Melodien-Re
gisters, Wien 1956, mschr. verv.; W. Deutsch, Erfahrungen bei der Anlage eines Melodien-Registers, in: Jb. des Österr. Volksliedwerkes VII, 1958, 52ff., X, 1961, 55 ff.; ders., Das Melodien-Register der österr. Volksliedarchive, in: Österr. Musikzs., 1963, 41 ff.; K. Vetter] / J. Gelnar, Nad katalogy
pisnovych ndpevu, in: Cesky lid 49, Brno 1963, 241 ff. Während der Drucklegung dieses Beitrages erschien ein Aufsatz von A. Elschekowa über das in der Volksmusikabteilung der Slowakischen Aka demie der Wissenschaften, Bratislava, angewendete System der Katalogisierung in der Slowakischen
Musikwissenschaftlichen Zeitschrift.
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]. LAN SKY / W. SUPPAN: DER NEUE MELODIEN-KATALOG 31
Völker geeignete Ordnung geben kann. Wesentlich ist die Durchführung eines landschaftlich
bedingten einheitlichen Systems, wobei das die Melodie oder den Rhythmus in erster Linie
bestimmende Element der jeweiligen Ordnung zugrunde zu legen ist. Wer also einen Melodien
Katalog entwirft, muß sich vorerst mit den Eigentümlichkeiten des zu erfassenden Melodien
gutes beschäftigen. Im Gegensatz zum ungarischen, jugoslawischen oder slowakischen Volkslied, das eine ver
hältnismäßig komplexe musikalische Gestaltung aufweist und dessen Aufsammlung auf wenige markante Forscherpersönlichkeiten und deren Schüler aufbaut, zeigt sich im deutschsprachigen Bereich eine ungewöhnliche Mannigfaltigkeit. Zum binnendeutschen Bestand zwischen Schles
wig-Holstein und der Steiermark und zwischen dem alemannischen Siedlungsgebiet und Ost
preußen kommen noch die Sprachinseln in Süd- und Osteuropa: Gottschee, Banat, Dobrudscha,
Siebenbürgen und an der Wolga, in Asien und in Amerika. Die bei uns im Gefolge Herders
aufgetauchte romantische Beschäftigung mit der Volkspoesie lockte verschiedenartigste Leute
an, denen die getreue Notierung der Melodien mehr oder weniger wichtig schien; bis in
unser Jahrhundert herein blieb es üblich, zu glätten, zu normieren, um die angebliche „edle
Einfalt" des Volksliedes deutlich zu machen. Erst 1923, nachdem John Meier längst von der
Germanistik und Volkskunde her größtmögliche Treue in der Wiedergabe von Volksliedern
verlangt hatte3, setzte sich mit Georg Schünemanns Wolgadeutschen Volksliedern die kritisch
wissenschaftliche Ausgabe von Volksliedweisen in Deutschland durch. Und erst in allerjüngster
Zeit kann die Volksliedforschung darangehen, jenes Bild vom verdurten, rhythmisch einför
migen, nach Tonika und Dominante zu harmonisierenden deutschen Volkslied zu zer
stören4.
Aus all diesen Gründen kamen die Versuche, am Deutschen Volksliedarchiv einen Melo
dien-Katalog zu schaffen, zunächst nicht über Ansätze hinaus. Erst Walter Wiora konnte
auf Grund seiner reichen Erfahrung eine Art Typenregister anlegen, das — in den europäischen
Zusammenhang eingebettet — auch im Drude erschien5. Wieras Nachfolger, Günther Birkner,
entwarf zu Beginn seiner Tätigkeit vor etwa vier Jahren das im Folgenden dargelegte System,
das hiermit erstmals zur Diskussion gestellt wird, nachdem Birkner Ende 1962 aus dem Deut
schen Volksliedarchiv ausschied. Etwa ein Drittel des Gesamtbestandes, ungedruckte und
gedruckte Quellen zusammengenommen, sind in diesen Katalog bis heute (Mai 1963) einge
arbeitet worden6.
Ausgangspunkt der Ordnung ist die melodische Beschaffenheit der Volkslieder, der gegen
über rhythmische, harmonische oder gattungsmäßige Unterscheidungen in den Hintergrund
1 K. Köhler / J. Meier, Volkslieder von der Mosel und Saar, Halle a. S. 1896, III f. 4 W. Salmen, Deutsdte Volkslieder auf Schallplatten, Die Musikf. XV, 1962, 270ff.: „Eine kaum noch
erwartete Mannigfaltigkeit an Rhythmen, Tonarten, Melodietypen, Praktiken des Jodeins oder mehr
stimmigen Singens, des Verzierens und Variierens von Strophe zu Strophe . . . ist auf diesen beiden
Langspielplatten eingraviert" (S. 272). Darüber W. Suppan, Die Beachtung von „Original" und
„Singmanier" im deutschsprachigen Volkslied, in: Jb. f. Volksliedforschung IX (= Seemann — Fs.),
Berlin 1963, im Drude. s
Europäischer Volksgesang. Gemeinsame Formen in charakteristischen Abwandlungen (= Das Mu
sikwerk), Köln o. J. 8 Um den Katalog zu erproben und gleichzeitig fremdsprachiges Vergleichsmaterial zu erhalten, sind
folgende Sammlungen ebenfalls erfaßt worden: F. van Duyse, Het oude nederlandsche Lied, s'Graven
hage 1900—1908; B. H. Bronson, The Traditional Tunes of the Child Ballads, Princeton 1959; C.J.
Sharp, English Folk Songs from the Southern Appalachians, London u.a. 1932; J. Tiersot, Chansons
populaires recueillies dans les Alpes françaises, Grenoble-Moutiers 1903 ; F. S. Kuhac, Juzno-slovfenske
narodne popievke, Zagreb 1878—1881.
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32 J. LAN SKY / W. SUPPAN : DER NEUE MELODIEN-KATALOG
treten. Für jede im Archiv aufbewahrte Weise werden deshalb zwei Karteikarten im Format
Din A 6 angelegt, die dem Aufbau der nach G oder g transponierten Melodie 7 gemäß, A) im
lnzipit-Katalog, B) im Lied-Katalog zu stehen kommen.
A) Die Karte für den luzipit-Katalog verzeichnet die erste Melodie- (Text-)Zeile des
Liedes. Auf ihr werden Hebungen (Taktschwerpunkte) mit einem Kreuz (x) angezeigt und die
so gewonnenen Töne als Sigle in das linke obere Feld der Karte eingetragen8. Im rechten
oberen Feld der Karte ist die Quelle zu vermerken, der das Beispiel entstammt. Unter der
Melodiezeile folgen Anmerkungen, die sich auf den Standort der vorliegenden Fassung im
Lied-Katalog9 und auf bemerkenswerte Sonderbildungen des Liedes beziehen.
g a h g A 84390
Es woll-tc sich ein Mül - 1er ganz früh auf - stehn
A A3 B I IV - 6 I
Vgl. DVldr. IV, S. 323
Die Einstellung in den Katalog trennt a) nach geraden (c) und ungeraden (o) Taktmaßen,
b) nach der Anzahl der Hebungen (Zwei- bis Sechsheber10); die letzte Reihung erfolgt von
der Tiefe zur Höhe hin, so daß sich etwa folgende Unterabteilungen ergeben:
Zweiheber: Dreiheber: Vierheber:
G G - G d gdd cdee G G — H H gga edgd A g — de ghg ehe' h
HH-AH gd'g fis d H h HH-cH b c' a fisded H H — d g ahg fis g a h cH-dH hdg g H A A
# | j j j j J JJ|X
J 1 Es woll-tc sich ein Mill - ler ganz frtth auf - stehn
7 Nicht berücksichtigt hat Kollege Birkner, daß es audi im deutschen Volkslied Melodien gibt, die sich
nicht nach G oder g transponieren lassen. 8 Zum Unterschied von dem nach selben Gesichtspunkten aufgebauten Wiener System (s. Klier, Deutsch, Anm. 2) werden die Töne nicht in Zahlen umgesetzt. — Volkslieder aus gedruckten Sammlungen sind
vorläufig zum Teil nur im Inzipit-Katalog erfaßt worden. " Den ursprünglichen Anweisungen gemäß wurden Zeilenfolgen und Ambitus ebenfalls links oben auf
der Karte vermerkt. 10 Bei der Arbeit zeigt es sich, daß diese Auseinander-Ordnung der Drei- und Viertakter und Zwei
bis Sechsheber sehr unbequem ist. Es sind durchaus textbedingte Unterschiede, die eine solche Ordnung bewirken, dieselben Melodien können also in verschiedenen Taktmaßen und mit verschiedenen
Schwerpunkten auftreten. Vgl. dazu H. in der Gant, in: Maissen/Wehrli, Die Lieder der Consolazium
dell'olma devoziusa, Basel 1945, S. LXIV: Es beweist zudem, daß der gleiche Säuger das gleiche Lied einmal im lU, dann im SA Takt singen, also das Grundzeitmaß verschieden geben kann." Dazu
auch W. Suppan, Zur Melodiegeschichte des alpenländischen Volksliedes, in: Musikerziehung, Wien
1962/63, 192—196.
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LAN SKY / W. SUPPAN : DE R N EUE ME LODIE N-KATALOG 33
B) Die Karteikarte für den Lied-Katalog zeigt die vollständige Melodie der ersten Strophe des Liedes. Hier wird zunächst die formale Beschaffenheit (Zeilenfolge) vermerkt. Jede Melo
diezeile erhält dabei einen Großbuchstaben (A, B usf.), Veränderungen dieser Zeilen im Laufe
der Melodie werden mit A', B' usf. bezeichnet, Sequenzierungen auf höherer oder tieferer
Stufe durch hoch- oder tief gestellte arabische Ziffern (A2, B3 usf.); diese Ziffern zeigen an,
in welchem Tonabstand von der Originallage die Sequenzierung erfolgt. Innere und äußere
Erweiterungen, etwa die im geistlichen Lied oft eingefügten Kyrie eleison- oder Alleluja-Rufe, berühren diese Zeilenfolge nicht und sind durch ein zwischen die Großbuchstaben eingefügtes kleines x zu verdeutlichen. Zweites Bestimmungselement der Weise ist der Tonumfang, der in
römischen und arabischen Ziffern angeschrieben wird; römische Ziffern von g nach unten,
arabische Ziffern von g nach oben11 :
$ - - - IT »
_ IT
...IX VIII VII VI V IV III II I 1
Die links oben vermerkte Sigle setzt sich demnach aus der Zeilenfolge und dem Ambitus
zusammen. Um bei gleicher Zeilenfolge und gleichem Tonumfang ein drittes Ordnungselement zu erhalten, schließt sich daran die von der Inzipit-Karte übernommene Schwerpunktfolge der
ersten Melodiezeile. Rechts oben ist wieder die Quelle zu erfahren.
A A3 B I IV-6 I g a h g A „ Sinthern, A 8 4 3 9 0 Ldkr. Köln
1926
Der Katalog hält Ein- bis Zwölf zeiler auseinander, wobei die Ordnung von A ausgeht:
Dreizeiler: Vierzeiler: Sechszeiler:
AA'B AA'A"A"' AA'BB'CC' AA2B AA'AB ABA'CDE AA3B AA2AB ABA2B2CD
ABA ABB'B" ABCC2DD' ABC ABCC ABCDE
_ IT ...IX VIII VII VI V IV III II I
1
11 Leider hat Kollege Birkner hier nicht die von Bartök (Slovcnské l'udové piesue, Bratislava 1959, S. 54, nach Die ungarische Volksmusik, Berlin-Leipzig 1925) vorgeschlagene und heute allgemein übliche Zählung übernommen, die die römischen Buchstaben ebenfalls von unten nach oben angibt.
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34 E. MANDELL: BIBLIOGRAPHY OF JEWISH MUSIC
Im Rahmen einer sich entsprechenden Zeilenfolge bestimmt der Ambitus den Standort der
Karte: IV-1, IV-2, IV-3, IV-4 ... 1-4, 1-6 .. . 2-5, 3-5 usf.
Die Wandelbarkeit und von so vielen Zufällen bestimmte mündliche Überlieferung des
Volksliedes erlaubt es wohl nicht, einen Lied-Katalog zu entwerfen, der allen Wünschen der
Musikforscher gerecht werden könnte. Das vorgelegte System reiht A) im lnzipit-Katalog
alle gleich oder ähnlich beginnenden Weisen aneinander und gibt B) im Lied-Katalog Auskunft
über gebräuchliche Tonumfänge und die Häufigkeit auftretender Liedformen. Nichts ist
daraus über den gestaltmäßigen, typologischen Aufbau, über innermusikalische Gesetzmäßig
keiten, über die Häufigkeit bestimmter Töne oder Tonraumbeziehungen, über die Gesamt
melodie zu erfahren. Dies zu untersuchen, muß im deutschen Raum einstweilen noch land
schaftlich begrenzten Einzeluntersuchungen überlassen bleiben: doch wird in jedem Fall der
vorliegende Katalog des Deutschen Volksliedarchivs willkommenes Hilfsmittel sein.
ERIC MANDELL (PHILADELPHIA)
A Collector's Random Notes on the Bibliography of Jewish Music
(avec une notice préliminaire d' Israël Adler)
Ce ne sont pas tant les quelques remarques critiques sur la monumentale Bibliography of
Jewish music d'A. Sendrey — œuvre qui restera longtemps encore l'outil de travail indispen
sable à tout chercheur dans le domaine de la musique juive — qui font l'intérêt de l'article
ci-dessous de M. Eric Mandell. C'est surtout au souci louable de ce collectionneur enthousiaste —
courageux aussi puisqu'il a su repartir à zéro après avoir perdu toute sa précédente collec
tion de musique synagogale — de nous présenter les richesses de sa collection particulière,
dont il offre généreusement l'accès au chercheur, qu'il faut rendre hommage. M. Mandell
a souligné avec raison l'intérêt de ses manuscrits liturgiques du XIXe siècle, et nous lui savons
gré également de ses remarques concernant les documents qu'il a pu acquérir de la famille
du regretté Arno Nadel. L'espoir est-il permis que l'on retrouve un jour l'important manuscrit
de musique synagogale de 1744 de la collection de Nadel dont quelques transcriptions frag mentaires seulement nous sont parvenues ou, à défaut du manuscrit original, les transcriptions
supplémentaires que Nadel n'a sûrement pas manqué de noter dans le Compendium Hallelujah, décrit par M. Mandell?
Le musicologue qui a approché ces centaines de manuscrits de musique juive, que nous
avons vus éparpillés un peu partout en Europe, souvent dans les conditions de sécurité les
plus précaires, ne pourra que se réjouir devoirpartagé outre—Atlantique lesouci de la création
d'un organisme comme les Archives centrales de musique juive auquel Darius Milhaud a bien
voulu donner l'appui de son autorité et en vue duquel un appel fut lancé à l'occasion du Con
cert de musique religieuse juive des XVIIe—XVIIIe siècles qui a eu lieu à Paris le 12 décembre
1962. La collaboration de collectionneurs comme M. Eric Mandell de Philadelphie, M. Jacob
Michael de New-York, à côté de celle des bibliothèques, dans la réalisation de ce projet auquel le signataire de cette note introductive consacrera tous ses efforts en assumant prochainement ses nouvelles fonctions de directeur du Départment de la musique de la Bibliothèque nationale
et universitaire de Jérusalem, serait évidemment très précieuse.
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