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Der OSI-Standard Autor: Daniel Greßmann (BAIN05, 14734) Thema: Der OSI-Standard Lehrveranstaltung: Rechnernetze-Projekt Prüfer: Prof. Dr.-Ing. K. Hartmann, Prof. Dr. rer. nat. U. Heuert, Prof. Dr. rer. pol. U. Schröter Abgabedatum: 10.07.2007

Der OSI-Standarduheuert/pdf/Anwendung Rechnernetze/Vortraege... · Als Grundlage für das OSI-Basis-Referenzmodell diente das Modell von TCP/IP. Abb. 3 zeigt einen schematischen Vergleich

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Der OSI-Standard

Autor: Daniel Greßmann (BAIN05, 14734) Thema: Der OSI-Standard Lehrveranstaltung: Rechnernetze-Projekt Prüfer: Prof. Dr.-Ing. K. Hartmann, Prof. Dr. rer. nat. U. Heuert,

Prof. Dr. rer. pol. U. Schröter Abgabedatum: 10.07.2007

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Der OSI-Standard....................................................................................................................... 3

1. Motivation ......................................................................................................................... 3 2. Definitionen ....................................................................................................................... 4

2.1 Standard ...................................................................................................................... 4 2.2 Norm ........................................................................................................................... 4 2.3 Kommunikation .......................................................................................................... 4 2.4 Offenes System........................................................................................................... 4 2.5 Open Systems Interconnection ................................................................................... 4

3. Das OSI-Basis-Referenzmodell......................................................................................... 5 4. Die OSI-Schichten............................................................................................................. 7

4.1 Die Bitübertragungsschicht (Physical Layer) ............................................................. 7 4.2 Die Sicherungsschicht (Data Link Layer) .................................................................. 7 4.3 Die Vermittlungsschicht (Network Layer) ................................................................. 8 4.4 Die Transportschicht (Transport Layer) ..................................................................... 9 4.5 Die Sitzungsschicht (Session Layer) .......................................................................... 9 4.6 Die Darstellungsschicht (Presentation Layer) .......................................................... 10 4.7 Die Anwendungsschicht (Application Layer) .......................................................... 10

5. Kommunikation............................................................................................................... 11 6. Zusammenfassung ........................................................................................................... 13 Anhang................................................................................................................................. 14 Anhang A: Die OSI-Normen............................................................................................... 14 Anhang B: Abbildungsverzeichnis...................................................................................... 17 Anhang C: Quellenverzeichnis............................................................................................ 18

Literaturquellen............................................................................................................... 18 Internetquellen ................................................................................................................ 18

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Der OSI-Standard

1. Motivation Viele Anwendungsprozesse benötigen zur Erfüllung ihrer Aufgaben die Kommu-nikation mit anderen Prozessen. Damit dies auch über Herstellergrenzen hinweg möglich ist, braucht man ein Kommunikationssystem, dass diese Barrieren überwindet.

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2. Definitionen

2.1 Standard Ein Standard ist eine vergleichsweise einheitliche bzw. weithin anerkannte Regelung, wie etwas hergestellt oder durchgeführt wird. Ein Standard kann eine einzelne Regel sein oder aus einem formalisierten (de jure-Standard) oder nicht-formalisierten (de facto-Standard) Regelwerk bestehen.

2.2 Norm Unter einer Norm versteht man eine technische Richtlinie, die im Konsens der Betroffenen durch ein Gremium beschlossen wird, eindeutige Festlegungen enthält und der Allgemeinheit zur freiwilligen Anwendung empfohlen wird.

2.3 Kommunikation Der Begriff Kommunikation ist vom lateinischen communicare (teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, vereinigen) abgeleitet. Unter Kommunikation wird im technischen Sinne das wechselseitige Übermitteln von Signalen oder Daten verstanden. Oft ist in der Technik auch nur die Verbindung von zwei oder mehr Geräten, deren Zustände sich aufgrund der Verbindung ändern, gemeint, wenn man von Kommunikation spricht.

2.4 Offenes System Ein reales offenes System ist ein System von Hardware, Software, Peripherie, Übertragungsmedien und menschlichen Nutzern, das einer Sammlung von ISO-Standards für die Kommunikation mit anderen realen offenen System genügt. In einem offen System werden diejenigen Teile eines realen offenen Systems zusammengefasst, die für eine Kommunikation nach dem OSI-Basis-Referenzmodell relevant sind.

2.5 Open Systems Interconnection Open Systems Interconnection (OSI) ist die Bezeichnung für das Subcommittee 16. Hierbei handelt es sich um eine Arbeitsgruppe der ISO (International Organisation for Standardization), die 1977 gegründet wurde und 1983 das OSI-Basis-Referenzmodell als Standard ISO 7498 heraus brachte.

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3. Das OSI-Basis-Referenzmodell Das OSI-Basis-Referenzmodell (Abb. 1) ist ein Schichtenmodell. Es besteht aus den 7 Schichten Anwendungsschicht (Application Layer), Darstellungsschicht (Presentation Layer), Sitzungsschicht (Kommunikationssteuerungsschicht, Session Layer), Transportschicht (Transport Layer), Vermittlungsschicht (Netzwerkschicht, Network Layer), Sicherungsschicht (Data Link Layer) und Bitübertragungsschicht (Physical Layer). Diese Ebenen stellen der jeweils darüber liegenden Ebene verschiedene Dienste zur Verfügung und nutzen Funktionen der jeweils darunter liegenden Schicht. Da die einzelnen Schichten bzw. deren Schnittstellen so definiert sind, dass eine Änderung innerhalb der Schicht keinerlei Auswirkung auf benachbarte oder gar entfernte Schichten hat, kann eine Kommunikation trotz der eventuellen Änderung in einer Ebene ohne zusätzlichen Aufwand ermöglicht werden.

Abbildung 1: OSI-Basis-Referenzmodell (eigene Darstellung)

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Als Grundlage für das OSI-Basis-Referenzmodell diente das Modell von TCP/IP. Abb. 3 zeigt einen schematischen Vergleich der beiden Modelle zur Verdeutlichung dieser Tatsache.

Abbildung 2: schematischer Vergleich von OSI-Modell und TCP/IP-Modell (eigene Darstellung)

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4. Die OSI-Schichten

4.1 Die Bitübertragungsschicht (Physical Layer) Die Bitübertragungsschicht ist die Verbindung des Rechnersystems zum physikalischen Medium. Sie ist der Kanal für den Bitstrom, der alle zu übertragenden Daten der Anwendungsschicht und alle Kontrollinformationen der oberen 6 Schichten des Referenzmodells enthält. Die Aufgaben der Bitübertragungsschicht können in 4 Bereiche aufgeteilt werden. Hierbei handelt es sich um mechanische Aufgaben wie die Pinbelegung oder die Spezifikation von Verbindungselementen, elektrische Aufgaben (Höhe der Spannungspegel, verwendete Impedanzen), funktionale Aufgaben (z.B. Bedeutung der Spannungspegel an einzelnen Pins) und prozedurale Aufgaben wie beispielsweise die Reihenfolge der Abarbeitung von auftretenden Ereignissen. Zur Verarbeitung des ein- bzw. ausgehenden Bitstromes stellt die Bitübertragungsschicht der Sicherungsschicht verschiedene Dienste zur Verfügung. Diese sind der Verbindungsbetrieb, die Übertragung von physikalischen Dienstdateneinheiten, physikalische Verbindungsendpunkte, die Reihenfolge-erhaltung und die Sicherung der Dienstgüteparameter. Der Dienst zur Organisation des Verbindungsbetriebs ermöglicht die Übertragung eines Bitstromes zwischen zwei Instanzen der Sicherungsschicht über eine ungesicherte Verbindung. Hierzu werden die Funktionen zur Aktivierung bzw. zur Deaktivierung von physikalischen Verbindungen bereitgestellt. Durch den Dienst zur Übertragung von physikalischen Dienstdateneinheiten können einzelne Bits seriell oder mehrere Bits parallel übertragen werden. Dies kann im Halb- oder Vollduplexmodus bzw. synchron oder asynchron geschehen. Die Bereitstellung von Verbindungsendpunkt-Identifikatoren wird der Sicherungs-schicht ermöglicht eine physikalische Verbindung unter mehreren möglichen eindeutig zu identifizieren. Das Sequencing (Reihenfolgeerhaltung) sorgt dafür, dass die Bits in der gleichen Reihenfolge ausgeliefert werden, in der sie gesendet wurden. Die Dienstgüte (Quality of Service, QoS) kann durch verschiedene Parameter gekennzeichnet werden. Dies können bspw. Fehlerrate, Übertragungsrate, Übertragungsverzögerung und Verfügbarkeit des physikalischen Mediums sein.

4.2 Die Sicherungsschicht (Data Link Layer) Die Sicherungsschicht ist für die fehlerfreie Übertragung zwischen zwei benachbarten Knoten verantwortlich. D.h. hier werden ungesicherte Bitverbindungen in gesicherte Paketverbindungen umgewandelt. Zur Übertragung seiner Daten werden der Vermittlungsschicht unterschiedliche Dienste angeboten. Diese sind der Betrieb von Sicherungsverbindungen, die Übertragung von Sicherungsdienstdateneinheiten, die Einrichtung von Verbindungs-endpunktidentifikatoren, die Reihenfolgeerhaltung, die Benachrichtigung über Fehler, die Flusskontrolle und die Auswahl der Dienstgüteparameter. Der Betrieb von Sicherungsverbindungen beinhaltet den dynamischen Auf- bzw. Abbau von Sicherungsverbindungen. Dies kann eine einzelne sein, es kann sich aber auch um mehrere Verbindungen zwischen zwei Instanzen der Vermittlungs-schicht handeln. Eine Sicherungsverbindung kann auch mehrere physikalische Verbindungen nutzen um den Durchsatz zu erhöhen (Splitting).

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In der Sicherungsschicht können Verbindungsendpunktidentifikatoren eingerichtet werden um eintreffende Daten einer Verbindung zuzuordnen, falls mehrere Sicherungsverbindungen über einen Dienstzugangspunkt betrieben werden. Die Reihenfolgeerhaltung (Sequencing) sorgt, wie auf dem Physical Layer, für eine reihenfolgengetreue Weiterleitung der Pakete an die Vermittlungsschicht. Neben dem Dienst der Benachrichtigung über Fehler, die auf dem Data Link Layer nicht behoben werden können (Error Notification), werden auch Funktionen zur Fehlererkennung (Error Detection) und Fehlerbehebung (Error Recovery) zur Verfügung gestellt. Eine Fehlerbehebung wird meist über eine Neuanforderung des fehlerhaften Paketes gelöst. Über eine Flusskontrolle (Flow Control) kann jede Instanz der Vermittlungsschicht kontrollieren, wie hoch die Rate ist, mit der sie ankommende Pakete empfängt. In der Sicherungsschicht sind auch weitere Dienstgüteparameter definiert. Dies können z.B. die Restfehlerrate oder der Durchsatz sein.

4.3 Die Vermittlungsschicht (Network Layer) In der Vermittlungsschicht (Netzwerkschicht) werden die teilnetzspezifischen Probleme behandelt. Zur Lösung dieser Probleme werden der Transportschicht verhältnismäßig viele Dienste und Funktionen zur Verfügung gestellt. Es sind die Dienste Netzwerkadressierung, Betrieb von Netzwerkverbindungen, Einrichtung von Verbindungsendpunktidentifikatoren, Übertragung von Netzwerkdienstdatenein-heiten, Einrichtung und Sicherstellung von Dienstgüteparametern, Benachrichtigung über Fehler, Reihenfolgeerhaltung, Flusskontrolle, beschleunigte Übertragung, Verbindungsabbau und unbedingter Verbindungsabbruch. Dazu kommen die Funktionen zum Routing, Betreiben und Multiplexen von Netzwerkverbindungen, Blocking und zur Segmentierung, sowie die zur Fehlererkennung, Fehlerbehebung, Reihenfolgeerhaltung und zur Flusskontrolle. Unter Zuhilfenahme des Dienstes zur Netzwerkadressierung können Instanzen der Transportschicht Netzwerkadressen zugewiesen und die Instanzen anschließend eindeutig über diese Adressen identifiziert werden. Für eilige Daten ist in der Vermittlungsschicht eine beschleunigte Übertragung (Expedited Data) möglich. Hierfür werden andere QoS-Parameter und eine andere Flusskontrolle angesetzt. Durch einen Connection Release (Verbindungsabbau) kann eine Netzwerk-verbindung jederzeit unterbrochen werden. Daten, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht weitergeleitet wurden können verloren gehen. Alternativ zum Verbindungsabbau gibt es die Möglichkeit zum unbedingten Verbindungsabbruch (Reset). Eine der wichtigsten und grundlegendsten Funktionen des Network Layer ist das Routing (Wegwahl). Hier wird die Strecke zwischen den kommunizierenden Instanzen der Transportschicht statisch oder dynamisch festgelegt. Das Multiplexing beinhaltet eine ähnliche Funktionalität wie das Splitting der Sicherungsschicht. Während sich Blocking und Segmentierung mit einer verbesserten Netzauslastung befassen, sind alle weiteren Dienste und Funktionen als analog zu den gleichnamigen Diensten und Funktionen der unteren Ebenen zu betrachten.

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4.4 Die Transportschicht (Transport Layer) Die Transportschicht trägt die Verantwortung für die Organisation einer effektiven, zuverlässigen und kostengünstigen Kommunikation. Sie ist die unterste Ebene, die Ende-zu-Ende-Verbindungen betrachtet. Mit dem Aufbau einer Transportverbindung, der Datenübertragung und dem Abbau einer Transportverbindung werden vom Transport Layer nur drei Dienste angeboten. Diese sind aber, in Kombination mit den bereits bekannten Funktionen Fehler-erkennung, Fehlerbehebung, Reihenfolgeerhaltung, Multiplexing, Blocking, Segmentierung, Flusskontrolle und beschleunigte Übertragung, zur Erfüllung der Aufgaben vollkommen ausreichend. Beim Aufbau einer Transportverbindung einigen sich die Kommunikationspartner auf eine von fünf möglichen Transportklassen. Bei einer Verbindung der Klasse 0 (einfache Klasse) wird davon ausgegangen, dass sowohl die Fehlerrate der von der Vermittlungsschicht nicht behebbaren Fehler als auch die der nicht erkannten Fehler akzeptabel ist. Sollte die Rate der durch Error Notification gemeldeten Fehler nicht akzeptabel sein, wird meist Klasse 1 (Basis-Fehler-Erholungs-Klasse) gewählt. Die gemeldeten Fehler werden in dieser Transportklasse behandelt. Die Multiplexer-Klasse (Klasse 2) ist eine einfache Klasse ohne Multiplexing-Mechanismen. Die Klasse 3 (Fehler-Erholungs-und-Multiplexer-Klasse) beinhaltet alle Funktionen der Basis-Fehler-Erholungs-Klasse und zusätzliche Multiplexing-Mechanismen. Klasse 4 (Fehlerentdeckungs-und-Fehlerbehebungs-Klasse) wird gewählt, wenn auch die Rate der nicht signalisierten Fehler nicht akzeptabel ist. Sie enthält alle Funktionen der Klassen 1 und 3 und die nötigen Mechanismen um eine Fehlererkennung und -behebung durchzuführen. Die Datenübertragung wird unter Verwendung der oben genannten Funktionen der Transportschicht gewährleistet. Sollt eine Instanz der Sitzungsschicht einen Verbindungsabbau initialisieren, so werden alle Kommunikationspartner durch den entsprechenden Dienst informiert.

4.5 Die Sitzungsschicht (Session Layer) Die Sitzungsschicht (Kommunikationssteuerungsschicht) ist die niedrigste Ebene des Anwendungssystems. Hier geschieht die Organisation und Synchronisation der Kommunikation. Dienste zur Lösung der Aufgaben sind Sitzungsauf- und -abbau, Datenübertragung, Dialog-Management, Synchronisation und Resynchronisation, Report und ein Quarantänedienst. Eine Instanz der Darstellungsschicht kann seine Daten normal oder beschleunigt übertragen oder die Weitergabe mit Hilfe des Quarantänedienstes bis zur expliziten Freigabe verzögern. Zur Übergabe der Daten an die Transportschicht werden Steuerungsverbindungen 1:1 auf Transportverbindungen abgebildet, können zusammengebrochene Transportverbindungen auf Anweisung wiederhergestellt werden und Steuerungsverbindungen ordnungsgemäß getrennt werden. Eine Flusskontrolle ermöglicht darüber hinaus die Vermeidung von Überlast.

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4.6 Die Darstellungsschicht (Presentation Layer) Die Aufgabe der Darstellungsschicht ist die Abbildung unterschiedlicher Datenformate aufeinander. D.h. sie stellt ihrem Benutzer, einer Instanz der Anwendungsschicht, die ankommenden Daten interpretierbar (Kodierung, Datenstruktur) zur Verfügung. Um diese Aufgabe zu erfüllen sind in der Darstellungsschicht nur zwei Dienste notwendig. Mit Hilfe der Syntaxauswahl wir eine zur Übertragung geeignete Syntax gewählt und durch eine Syntaxtransformation wird der Code entsprechend konvertiert. Zur Erbringung dieser Dienste sind auf der Darstellungsebene Funktionen zum Anfordern des Auf- bzw. Abbaus einer Steuerungsverbindung, zur Datenüber-tragung, zum Aushandeln der Transfersyntax und zur Syntaxtransformation vorhanden. Während der Syntaxtransformation werden mit der Source-Syntax (Sender), der Destination-Syntax (Empfänger) und der Transit-Syntax (Übertragung) drei Darstellungsformen der Daten genutzt.

4.7 Die Anwendungsschicht (Application Layer) Die Anwendungsschicht unterscheidet sich grundsätzlich von den unteren sechs Schichten des OSI-Basis-Referenzmodells. Ihre Benutzer sind keine Instanzen der über ihr liegenden Schicht, sondern Prozesse. Damit die Prozesse miteinander kommunizieren können, stellt die Anwendungsschicht spezifische Dienste bereit. Sie sind die Identifizierung der Kommunikationspartner, die Feststellung der momentanen Verfügbarkeit und die Authentisierung der gewünschten Kommuni-kationspartner, die Einigung auf ein Verfahren der Kostenaufteilung, die Feststellung über die Eignung der verfügbaren Ressourcen, die Aushandlung einer akzeptablen Dienstgüte, die Synchronisation der kooperierenden Anwendungen, und Feststellungen bezüglich der Verantwortlichkeit bei einer Fehlerbehebung und eventuellen Einschränkungen bezüglich der Syntax. Kommunikationspartner können durch explizite Namen, eine Adresse und spezifische oder allgemeine Beschreibungen identifiziert und nach der Prüfung der Verfügbarkeit mittels einer einfachen Anfrage durch den Austausch von Codeworten authentisiert werden. Sollte trotz einer akzeptablen Dienstgüte und verschiedener Synchronisationsmaßnahmen auf der Anwendungsebene Fehler auftreten, muss ein Kommunikationspartner versuchen diese zu korrigieren.

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5. Kommunikation Die Kommunikation zwischen den OSI –Schichten läuft über sogenannte Instanzen ab. Eine Instanz ist die Implementierung einer Schicht. Sie ruft Funktionen der darunterliegenden Schicht ab und stellt der darüberliegenden Schicht Dienste zur Verfügung. Oft werden auch die aktiven Dienste einer Schicht als Instanzen bezeichnet. Instanzen der gleichen Schicht auf unterschiedlichen Seiten der Kommunikation bezeichnet man als Partnerinstanzen.

Abbildung 3: Schema der Kommunikation zwischen Instanzen (eigene Darstellung)

Zur Steuerung der Instanzen der verschiedenen Schichten bei beiden Kommuni-kationspartnern ist es notwendig ihnen Steuerungsmitteilungen und andere Informationen zu senden. Man unterscheidet hier zwischen Protokolldateneinheiten (Protocol Data Unit, PDU) zur Steuerung der Partnerinstanzen, Protokoll-steuerungsinformationen (Protocol Control Information, PCI) für die Instanzen der Kommunikationspartners und Schnittstelleninformationen (Interface Control Information, ICI) für die Instanzen auf der eigenen Kommunikationsseite. Eine PDU wird in der nächsten Schicht gemeinsam mit ihren PCIs als Dienstdateneinheit (Service Data Unit, SDU) aufgenommen. Diese wird dann wiederum innerhalb der Schicht zusammen mit ihren ICIs zu einer PDU zusammengefasst. Instanzen werden über Dienstzugangspunkte (Service Access Point, SAP) adressiert.

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Abbildung 4: Zusammenhang zwischen PDU, PCI & SDU1

Abbildung 5: Zusammenhang zwischen PCI, PDU, ICI & SDU (eigene Darstellung)

1 Abbildung nach O. Spaniol/K. Jakobs: Rechnerkommunikation

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6. Zusammenfassung Durch das OSI-Basis-Referenzmodell ist ein Standard geschaffen worden, der es Rechnersystemen ermöglicht untereinander zu kommunizieren ohne an hersteller-spezifischen Barrieren zu scheitern.

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Anhang

Anhang A: Die OSI-Normen Standard Titel

ISO 7498 Basic Reference Model: The Basic Reference Model

Basis-Referenzmodell

ISO 8072 Transport Service Definition Definition des Transportdienstes ISO 8073 Protocol for Providing the

Connection-Mode Transport Service Protokoll zur Erbringung des verbindungsorientierten Transportdienstes

ISO 8208 X.25 Packet Layer Protocol for Data Terminal Equipment

X.25 Paketvermittlungsprotokoll für Datenendeinrichtungen

ISO 8326 Session Service Definition Definition des Dienstes der Kommunikationssteuerungsschicht

ISO 8327-1 Connection-oriented Session Protocol: Protocol Specification

Verbindungsorientiertes Protokoll der Kommunikationssteuerungsschicht: Festlegung des Protokolls

ISO 8348 Network Service Definition Definition des Vermittlungsdienstes ISO 8473-1 Protocol for Providing the

Connectionless-Mode Network Service: Protocol Specification

Protokoll zur Erbringung des verbindungslosen Vermittlungsdienstes: Festlegung des Protokolls

ISO 8571-1 File Transfer, Access and Management; Part 1: General Introduction

Dateiübermittlung, Zugriff und Verwaltung; Teil 1: Allgemeine Einführung

ISO 8571-2 File Transfer, Access and Management; Part 2: Virtual Filestore Definition

Dateiübermittlung, Zugriff und Verwaltung; Teil 2: Definition des virtuellen Speichers

ISO 8571-3 File Transfer, Access and Management; Part 2: Virtual Filestore Definition

Dateiübermittlung, Zugriff und Verwaltung; Teil 2: Definition des virtuellen Speichers

ISO 8571-4 File Transfer, Access and Management; Part 4: File Protocol Specification

Dateiübermittlung, Zugriff und Verwaltung; Teil 4: Spezifikation des Dateiprotokolls

ISO 8571-5 File Transfer, Access and Management; Part 5: Protocol Implementation Conformance Statement proforma

Dateiübermittlung, Zugriff und Verwaltung; Teil 5: Formularsatz für Konformitätsaussagen zu einer Protokollimplementierung

Standard Titel ISO 8602 Protocol for Providing the

Connectionless-Mode Transport Service

Protokoll zur Erbringung des verbindungslosen OSI-Transportdienstes

ISO 8648 Internal Organization of the network Interne Struktur der

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Standard Titel Layer Vermittlungsschicht

ISO 8650-2 Protocol Specification for the Association Control Service Element: Protocol Implementation Conformance Statement (PICS) proforma

Festlegung des Protokolls für das Dienstelement der Assoziationssteuerung: Formular für die Erklärung zur Konformität der Protokollimplementierung (PICS)

ISO 8822 Presentation Service Definition Definition des verbindungsorientierten Dienstes der Darstellungsschicht

ISO 8823-1 Connection-oriented Presentation Protocol: Protocol Specifcation

Verbindungsorientiertes Protokoll der Darstellungsschicht - Teil 1: Spezifikation des Protokolls

ISO 8823-2 Connection-oriented Presentation Protocol: Protocol Implementation Conformance Statement (PICS) proforma

Verbindungsorientiertes Protokoll der Darstellungsschicht: Formular für die Erklärung zur Konformität der Protokollimplementierung

ISO 8824-1 Abstract Syntax Notation One (ASN.1): Specification of Basic Notation

Notation Eins für Abstrakte Syntax (ASN.1): Spezifikation der Basisnotation

ISO 8824-2 Abstract Syntax Notation One (ASN.1): Information Object Specification

Notation Eins für Abstrakte Syntax (ASN.1): Spezifikation von Informationsobjekten

ISO 8824-3 Abstract Syntax Notation One (ASN.1): Constraint Specification

Notation Eins für Abstrakte Syntax (ASN.1): Spezifikation von Einschränkungen und Ausnahmen

ISO 9040 Virtual Terminal Basic Class Service Dienst für das Virtuelle Terminal - Grundstufe

ISO 9041-1 Virtual Terminal Basic Class Protocol Informationstechnik - Kommunikation Offener Systeme -

ISO 9041-2 Virtual Terminal Basic Class Protocol - Part 2: Protocol Implementation Conformance Statement (PICS) proforma

Protokoll für das Virtuelle Terminal - Grundstufe - Teil 2: Formular für die Erklärung zur Konformität der Protokollimplementierung

ISO 9548-1 Connectionless Session Protocol: Protocol Specification

Verbindungsorientiertes Protokoll der Kommunikationssteuerungsschicht: Spezifikation des Protokolls

ISO 9576-1 Connectionless Presetation Protocol: Protocol Specification

Verbindungsloses Protokoll der Darstellungsschicht: Protokollspezifikation

ISO 9576-2 Connectionless Presentation Protocol: Protocol Implementation Conformance Statement (PICS) proforma

Verbindungsloses Protokoll der Darstellungsschicht: Formularsatz für Konformitätsaussagen zu einer Protokollimplementierung

ISO 10022 Physical Service Definition Definition des

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Standard Titel Bitübertragungsdienstes

Tabelle 1: Auswahl der OSI-Normen

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Anhang B: Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: OSI-Basis-Referenzmodell (eigene Darstellung)................................................. 5 Abbildung 2: schematischer Vergleich von OSI-Modell und TCP/IP-Modell (eigene

Darstellung)........................................................................................................................ 6 Abbildung 3: Schema der Kommunikation zwischen Instanzen (eigene Darstellung)............ 11 Abbildung 4: Zusammenhang zwischen PDU, PCI & SDU.................................................... 12 Abbildung 5: Zusammenhang zwischen PCI, PDU, ICI & SDU (eigene Darstellung)........... 12

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Anhang C: Quellenverzeichnis

Literaturquellen Giese, E.; Görgen, K.; Hinsch, E.; Schulze, G.; Truöl, K.: Dienste und Protokolle in Kommunikationssystemen, Springer, 1985 Gorys, L.; Brauch, A.: TCP-IP-Arbeitsbuch, 3. Auflage, Hüthig, 1993 Heap, N.: OSI-Referenzmodell ohne Geheimnis, Heise, 1994 Henshall, J.; Shaw, S.: OSI praxisnah erklärt, Hanser, 1992 Kerner, H.: Rechnernetze nach OSI, 2. Auflage, Addison-Wesley, 1993 Kowalk, W.; Burke, M.: Rechnernetze, Teubner 1994 Lienemann, G.: TCP/IP-Grundlagen, 2. Auflage, Heise, 2000 Lindemann, B.: Lokale Rechnernetze, VDI-Verlag, 1991 Perlman, R.: Interconnections, Addison-Wesley, 1993 Sloman, M.; Kramer, J.: Verteilte Systeme und Rechnernetze, Hanser, 1988 Spaniol, O.; Jakobs, K.: Rechnerkommunikation, VDI-Verlag, 1993 Stehle, W.: Digitale Netze, J. Schlembach Fachverlag, 2001

Internetquellen www.3com.de, 04.05.2007 www.it-academy.cc, 04.05.2007 www.itwissen.info, 04.05.2007 www.perinorm.com, 07.05.2007