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Der Renminbi: Ein Ausblick Aktuelle Entwicklungen in Wettbewerbsvorteile umsetzen Die Deutsche Bank für Renminbi-Lösungen Deutsche Bank Global Transaction Banking

Der Renminbi: Ein Ausblick - db.com · PDF fileSeit Einführung des 2009 aufgelegten Pilotprogramms für die Abwicklung ... grenzüberschreitenden Cash Pooling ist es nun für internationale

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Der Renminbi:Ein AusblickAktuelle Entwicklungen in Wettbewerbsvorteile umsetzen

Die Deutsche Bank für Renminbi-Lösungen

Deutsche BankGlobal Transaction Banking

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Zielsetzung dieses White Papers

Die White Papers der Deutschen Bank untersuchen relevante Themen, die das Treasury Management von Unternehmen betreffen. Zugleich zeigen sie mögliche Lösungen auf und geben Hilfestellung zu deren praktischer Umsetzung.

Die Internationalisierung des Renminbi schreitet rapide fort, zusätzlich getrieben durch die chinesische Wirtschaftsstrategie. Für im China-Geschäft tätige Unternehmen können daraus echte Chancen erwachsen.

Das gilt für jedes Unternehmen, das Geschäfte in Renminbi abwickelt, beispielsweise im Rahmen von Handelsbeziehungen mit China, einer Niederlassung oder Tochtergesellschaft vor Ort oder im Bereich von Finanzierungsgeschäften. Denn die Währung ist heute keine exotische Währung mehr, sondern ist unumstritten bereits heute eine Weltwährung.

Dieses White Paper zeigt die Vorteile auf, den Renminbi als Zahlungs- und Treasury-Währung zu nutzen, und geht auf die damit verbundenen Herausforderungen ein.

Der Renminbi ist bereits heute unumstritten eine Weltwährung

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Die wachsende Bedeutung des Renminbi

Als Handelswährung kann der Renminbi bereits in gleicher Weise wie der US-Dollar und der Euro eingesetzt werden. Seit Einführung des 2009 aufgelegten Pilotprogramms für die Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen wird der Renminbi immer stärker genutzt. Bereits heute, hat er den Kanadischen Dollar und den Schweizer Franken überholt und rangiert jetzt auf Platz fünf der meistgehandelten Weltwährungen.

Das Volumen grenzüberschreitender Geschäfte in Renminbi wird 2015 auf 7 Billionen RMB ansteigen, ein Wachstum um 50% zu 2013.1

Die Unternehmen sollten daher mit ihren chinesischen Geschäftspartnern zusammenarbeiten, um optimale Lösungen für die Abwicklung von Renminbi- Transaktionen – gegebenenfalls mithilfe der Expertise von Banken und externen Partnern – zu entwickeln.

Zwei wesentliche Faktoren haben für den anhaltenden Vormarsch des Renminbi gesorgt.

Als Erstes ist hier die Wirtschaftsstrategie Chinas zu nennen. Das Ziel, den Renminbi zu internationalisieren, hat eine Reihe politischer Maßnahmen ausgelöst, mit denen der Zugang zum Renminbi verbessert werden soll. Beispielsweise wurden die Dokumentationsanforderungen bei ausgewählten Unternehmen deutlich gelockert. Außerdem können Handelsgeschäfte in Renminbi jetzt auch auf elektronischem Wege abgewickelt werden. Dies vereinfacht nicht nur die Geschäftsabwicklung, sondern kommt auch dem wachsenden Bedarf der Unternehmen an einer Automatisierung von Prozessen und den daraus resultierenden Effizienzverbesserungen entgegen.

1 Deutsche Bank Markets Research, Offshore RMB Market Monitor, 15. Dezember 2014, Seite 7

50%

Das Volumen grenzüberschreitender Geschäfte in Renminbi wird 2015 auf 7 Bil-lionen RMB ansteigen, ein Wachstum um 50% zu 2013

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Der zweite Faktor sind die wirtschaftlichen Vorteile einer Handelsbeziehung in Renminbi mit chinesischen Unternehmen. Für ausländische Unternehmen, die mit China Handelsgeschäfte unterhalten, kann dies praktische und quantifizierbare Vorteile bei der Preisfindung und Akzeptanz bieten. Chinesische Unternehmen können durch Vermeidung der oft hohen Kostenaufschläge bei Devisenankäufen und Währungssicherungsgeschäften ihre Kosten für Transaktionen mit ausländischen Unternehmen senken und Einsparungen realisieren, die teilweise in den Preisen weitergegeben werden.

Darüber hinaus können ausländische Unternehmen, die ihre Präsenz in China ausbauen wollen, mit der Abwicklung ihrer Geschäfte in Renminbi Investitionen selbst finanzieren oder ihren Marktanteil erhöhen.

Die Handelsbezie-hung in Renminbi kann Vorteile bei der Preisfindung sowie der Akzeptanz bieten

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Um regulatorische Anforderungen und Marktentwicklungen im Zusammenhang mit dem Renminbi in Wettbewerbsvorteile umzusetzen, müssen sich Unternehmen zunächst einen klaren Überblick über die durch die Internationalisierung der Währung entstehenden Geschäftschancen verschaffen.

Das Umstellen auf den Renminbi ist mit Herausforderungen verbunden und erfordert die Zusammenarbeit mit den wichtigsten Stakeholdern und Geschäftspartnern in allen Phasen des Umstellungsprozesses. Insbesondere regulatorische und operative Fragen werden dabei im Mittelpunkt stehen und unterliegen durch das laufende Reformprogramm der chinesischen Regierung noch weiteren Veränderungen.

Als Beispiel für bestehende Herausforderungen sei die Unterscheidung zwischen dem CNY (Onshore-Renminbi, Handel in China) und dem CNH (Offshore-Renminbi, Handel außerhalb Chinas) genannt, mit teilweise unterschiedlichen Zinssätzen und Wechselkursen, die durch die Systeme von Unternehmen unterschieden werden müssen.

Bei der Abstimmung mit internen Stakeholdern und Geschäftspartnern muss darauf geachtet werden, dass operative interne Maßnahmen und Ziele abteilungsübergreifend koordiniert werden.

Eine zweite Aufgabe ist die Beachtung und das Verständnis aktueller Regularien und Vorschriften, hierbei können Banken Unterstützung geben.

Schließlich gibt es die Herausforderung der praktischen Umsetzung in den Systemen. Die Unternehmen müssen ihre Infrastruktur – Treasury- und Buchhaltungssysteme – aktualisieren. Der dafür erforderliche Aufwand ist von der aktuellen Struktur der einzelnen Unternehmen abhängig. Orientierungshilfe kann hier die Checkliste der Deutschen Bank (am Ende dieses White Papers) bieten.

Die Umstellung auf den Renminbi -Herausforderungen im Fokus

Unternehmen, die auf Renminbi umstellen, sollten die Komplexität der Herausforderungen und den damit verbundenen Arbeitsaufwand nicht unterschätzen

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Wichtige Stakeholder für die Akzeptanz des Renminbi zu gewinnen, könnte für Treasurer, trotz der damit verbundenen geschäftlichen Vorteile, nach wie vor eine Herausforderung sein. Dafür gibt es drei wesentliche Gründe:

Erstens: Viele Chief Financial Officers (CFOs) müssen noch im Einzelnen festlegen, wie der Renminbi zugunsten ihrer Unternehmen eingesetzt werden kann. Darüber hinaus befinden sie sich oft noch in der Phase der Prüfung von Aufgaben und Kosten, die mit der Umstellung auf den Renminbi verbunden sind. Die Steuerung und Implementierung der Umstellung hängt in hohem Maße von den Erfahrungen des jeweiligen CFO ab. Diejenigen, die beispielsweise an der Implementierung des Euro beteiligt waren, dürften hinreichende praktische Kenntnisse über die Implikationen der Umstellung auf den Renminbi haben. Gleichwohl werden die Anforderungen an diese Aufgabe durch das Vorhandensein des Onshore- und Offshore- Renminbi komplexer.

Zweitens erfordert die Umstellung auf den Renminbi die Einbeziehung aller Unternehmensebenen. Die Steuerung von Kreditoren und Debitoren ist mit spezifischen Herausforderungen verbunden, da der Einsatz einer neuen Währung (sowohl bei der Fakturierung als auch der Preisfindung) nicht über Nacht erfolgen kann.

Schließlich dürfen Finanzverantwortliche den Renminbi nicht mehr als „US-Dollar fixiert” betrachten. Im März 2014 hat die People’s Bank of China (PBOC) bekannt gegeben, dass sich die Handelsspanne für Devisenspotgeschäfte in US$/CNY von 1% auf 2% (bzw. insgesamt auf 4%) erweitern wird. Und im Februar 2014 verzeichnete die Währung ihren seit 2011 stärksten Wertverlust innerhalb von drei Tagen, als der Renminbi gegenüber dem US-Dollar um 1,3% absackte. Eine höhere Volatilität in beide Richtungen erfordert, dass die Unternehmen die bilanziellen Auswirkungen von Zahlungsein- und -ausgängen sowie die Bestandspositionen in Renminbi genau kennen. Wir erwarten, dass sich die Spanne in den nächsten zwei Jahren auf +/- 3% erweitern könnte.

Finanzverant-wortliche in Un-ternehmen dürfen den Renminbi nicht mehr als „US-Dollar fixiert” betrachten

Unternehmen, die auf Renminbi umstellen, sollten die Komplexität der Herausforderungen und den damit verbundenen Arbeitsaufwand nicht unterschätzen

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Barrieren abbauen

Die Zeichen stehen gut, dass China die Kontrollen weiter lockert. Das Konvertierungsrisiko ist für Unternehmen, Investoren und Fondsmanager ein wichtiger Faktor. Gleichwohl können alle von diesen positiven Entwicklungen nur profitieren.

Weitere Verbesserungen dürften auf die Marktteilnehmer wie ein Katalysator wirken, den Renminbi nicht nur für die Handelsabwicklung, sondern auch für die Investition, Vermögensallokation und Diversifikation zu nutzen. Zu gegebener Zeit könnte die Währung sogar als Reservewährung der Zentralbanken genutzt werden.

Regulatorische Reformen und formelle Absichtserklärungen sind der beste Beleg für das Vorhaben Chinas, den Renminbi zu einer voll konvertierbaren Währung zu machen. Der zwölfte Fünf-Jahres-Plan des Landes (2011 bis 2015) verdeutlicht vielleicht am besten, dass die Bemühungen um eine leichtere Konvertierbarkeit und die Reformierung der Devisenbeschränkungen fortgesetzt werden.

Die Erleichterungen der letzten beiden Jahre sind in dieser Hinsicht bereits beachtliche Fortschritte. Im Juli 2013 hat die chinesische Zentralbank die Prüfung von Handelsdokumenten vereinfacht und neue Maßnahmen für die weitere Förderung von Offshore-Aktivitäten angekündigt, so ist beispielweise die Möglichkeit von grenzüberschreitenden unternehmensinternen Krediten geschaffen worden. Zusammen mit den in 2014 eingeführten Programmen zum grenzüberschreitenden Cash Pooling ist es nun für internationale Unternehmen möglich, Investitionen und Working Capital-Bedarf der Tochtergesellschaften zu finanzieren oder in China gebundenes Kapital konzernweit einzusetzen.

Shanghai ist ein weiteres gutes Beispiel für die fortwährende Lockerung. China plant, Shanghai bis 2020 zu einem internationalen Finanzzentrum auszubauen. Dieser Prozess begann bereits mit der Errichtung der ersten Freihandelszone (FTZ; Free Trade Zone) in Shanghai in 2013.2

In der erweiterten Shanghai FTZ sowie den zusätzlichen FTZs in Guangdong, Tianjin und Fujian werden auch künftig neue Wirtschaftsreformen erprobt. Dazu gehören zahlreiche Maßnahmen, von der weiteren Deregulierung des Zinssatzes über die Liberalisierung der Währung bis zum frei konvertierbaren Renminbi. Solche Freihandelszonen dürften für eine höhere Bedeutung des Offshore-Marktes sorgen und innovative Renminbi-Instrumente entstehen lassen. Dies wird sicherlich Auswirkungen sowohl auf den Onshore- als auch den Offshore-Markt haben.

2 Deutsche Bank Markets Research, CNH Market Monitor, 13. Juni 2014, Seite 5

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Die Onshore- und Offshore-Perspektive

Nach der Ernennung von Clearing-Banken in Asien, Australien, Europa und Nord-Amerika in 2014 werden voraussichtlich auch in 2015 weitere Handelsplätze für die direkte Abwicklung von Renminbi-Transaktionen außerhalb Chinas bestellt.

Die Gründung von Offshore-Clearing-Banken wird nicht nur die grenzüberschreitende Abwicklung von Handelsgeschäften in Renminbi vereinfachen. Vielmehr bieten Offshore-Clearing-Banken einen Kanal für die künftige Liquiditätsversorgung mit Renminbi am Offshore-Markt und vielleicht einen Zugang für grenzüberschreitende Kapitalströme.

Der Einlagenzuwachs an den Handelsplätzen hat bereits viele Erwartungen übertroffen. Ende Oktober 2014 lagen die weltweiten Offshore-Renminbi-Einlagen (einschließlich Einlagenzertifikate) bereits bei 2,2 Billionen RMB, dies entspricht einem Anstieg von 35% gegenüber 2013.3

Die volle Konvertibilität dürfte eine erhebliche Verbesserung für Währungsumrechungskurse sowie die Qualified Foreign Institutional Investors (QFII)- und das Qualified Domestic Individual Investors (QDII)-Programme nach sich ziehen. Diese Maßnahmen sollten die Renminbi-Kapitalströme in beide Richtungen weiter vorantreiben und eine stärkere Marktteilnahme sicherstellen. Es ist also noch ein Stück Weg zurückzulegen bis zur vollen Konvertierbarkeit des Renminbi, bis 2020 scheint ein realistischer Zeitplan zu sein. Dieser Zeitpunkt würde de facto mit den Plänen Chinas korrelieren, Shanghai zu einem internationalen Finanzzentrum auszubauen.

Ende Oktober 2014 lagen die weltweiten Offshore-Renminbi-Einlagen bei circa 2,2 Billionen RMB

3 Deutsche Bank Markets Research, Offshore RMB Market Monitor, 15. Dezember 2014, Seite 3

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Die Öffnung von Kanälen für grenzüberschreitende Renminbi-Transaktionen wird den Unternehmen den Zugang zu beiden Märkten erleichtern. Die Unterschiede zwischen dem Onshore- und dem Offshore-Renminbi-Markt können den Unternehmen Chancen bei der Preisfindung und Absicherung bieten. Die Existenz zweier Renminbi-Kapitalmärkte bedeutet, dass die Kurse bei Devisen-, Zins- und Derivategeschäften voneinander abweichen können und die Auswahl der jeweils günstigeren/besseren Preiskurve unter Berücksichtigung regulatorischer Anforderungen möglich ist.

Vor diesem Hintergrund besteht zwischen den beiden Märkten ein Basisrisiko für Devisengeschäfte, Zinssätze sowie der Finanzierung mittels Anleihen. Wenngleich 2013 eine höhere Basisstabilität als zwischen 2010 und 2012 zu verzeichnen war, bleibt dieses Risiko so lange bestehen, bis der Onshore- und der Offshore-Renminbi-Markt letztendlich zusammengeführt werden. In der Zwischenzeit hängt die Steuerung der Unterschiede zwischen den beiden Märkten von detaillierten Kenntnissen über die Devisenmärkte und die mit ihnen verbundenen Einflussfaktoren ab.

Der Devisenmarkt für Renminbi besteht aus drei Teilen: Onshore (CNY), Offshore (CNH) und Non-Deliverable Forwards (NDFs). Ein NDF ist ein Terminkontrakt, bei dem keine physische Lieferung der Währungsbeträge erfolgt. Stattdessen wird das Geschäft durch einen Barausgleich in einer liquiden und konvertierbaren Währung (beispielsweise EUR oder USD) abgerechnet. Ein NDF ist ein verpflichtendes Geschäft, auf dessen Grundlage Geschäftspartner die Unterschiede zwischen dem vertraglich vereinbarten NDF-Preis/-Kurs und dem bei Fälligkeit aktuellen Kassapreis/-kurs (Referenzwert) zu einem vereinbarten Nominalbetrag abwickeln. Da die zugrunde liegende Währung dieselbe ist, weisen diese drei Märkte eine starke Korrelation auf. Sie orientieren sich jedoch an unterschiedlichen Referenzzinsen, einschließlich des London Interbank Offered Rate (LIBOR), des Hong Kong Interbank Offered Rate (HIBOR) und des Shanghai Interbank Offered Rate (SHIBOR), die wiederum durch unterschiedliche Finanzierungsaktivitäten beeinflusst werden.

Der dreiteilige Devisenmarkt

Onshore CNY

Offshore CNH

Non-deliverable forwards (NDF)

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Anlagemöglichkeiten

Am Markt wurden ebenfalls Fortschritte bei der Deregulierung der Zinssätze verzeichnet. Bereits im Juli 2013 hat China die Zinsuntergrenze für Renminbi-Kredite aufgehoben, die zuvor bei 70% des Benchmark-Zinses lag, der von der Peoples Bank of China festgelegt wird. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zur Liberalisierung der Zinssätze.

Sollte die Obergrenze für Einlagen angehoben werden, würden sich die Möglichkeiten der Preisfindung für Finanzinstitute verbessern und die Finanzierungskosten für Unternehmen reduzieren. Es wurden bereits Schritte in diese Richtung unternommen. So wurde im Juni 2014 die Zinsobergrenze für Fremdwährungseinlagen in der Shanghai Free Trade Zone aufgehoben. Seither ist dies auf ganz Shanghai ausgeweitet worden.4 Im November 2014 wurde auch die Zinsobergrenze für Renminbi-Einlagen von 10 auf 20% über den Benchmark-Zins erhöht.5 China hat bislang nicht offiziell bekannt gegeben, wann Benchmarkzinsen und Zinsbegrenzungen vollständig liberalisiert werden. Der Markt geht jedoch davon aus, dass dies innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre geschehen wird.

Die Zinssätze für Einlagen dürften letzten Endes wohl gänzlich eliminiert und durch Referenzzinssätze für Kredite ersetzt werden. Die Einführung von Referenzzinsen stellte seinerzeit beispielsweise in Hongkong und Singapur einen Wendepunkt in der Entwicklung dieser Länder zu Finanzzentren dar. In China würde die Etablierung von Referenzzinsen den Banken ermöglichen, Risiken genauer zu bepreisen. Dies wiederum würde die Flexibilität erhöhen, die Kapitalzuflüsse fördern und den Wettbewerb stärken.

China hat die Untergrenze für Renminbi- Kreditzinsen aufgehoben

4 http://www.bloomberg.com/news/2014-06-26/china-removes-cap-on-fx-deposit-rates-in-shanghai.html5http://www.pbc.gov.cn/image_public/UserFiles/english/upload/File/PBCDecidestoCutRMBBenchmarkLoanandDepositrates.pdf

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Checkliste für die Renminbi-UmstellungIm Folgenden wird eine Reihe von Fragen aufgelistet, die - je nach Unternehmen - für eine Umstellung auf den Renminbi relevant sein können:

1. Identifizierung notwendiger Anpassungen

Sollte ich die Verkaufsbedingungen oder die Preisfindung mit meinen Handelspartnern neu aushandeln?

Sollte ich meine Zulieferer um Preisangabe in zwei Währungen (Renminbi und US-Dollar) oder in einer Währung (nur Renminbi) bitten?

Welche meiner Handelspartner werden die Umstellung auf Renminbi am ehesten akzeptieren?

Werde ich bei der Umstellung auf Renminbi Kosten einsparen?

Welche weiteren Vorteile kann ich durch die Einführung des Renminbi erzielen?

2. Interne Vorbereitungen

Wie kann ich meine internen Stakeholder von einer Umstellung auf eine neue Währung überzeugen?

Welche wesentlichen Aspekte bezüglich Zahlungen in Renminbi müssen meine internen Stakeholder kennen?

Welche Mitarbeiter müsste ich in ein Projektteam zur Umstellung auf Renminbi einbinden?

Über welche Regularien und Vorschriften bezüglich des Renminbi müssen meine Stakeholder und ich stets informiert sein?

3. Systeme und Bankpartner

Ist meine aktuelle ERP-Infrastruktur für Transaktionen in Renminbi geeignet?

Unterstützt meine Geschäftsbank in China die elektronische Abwicklung von Zahlungen und Währungsgeschäften?

Wie kann ich Zahlungen in Renminbi mit Blick auf unterschiedliche Standards im chinesischen Clearing und dem SWIFT-Standard durchführen?

Wird mich meine Bank in allen Ländern unterstützen können, in denen ich Renminbi-Zahlungen durchführen muss?

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4. Management von Forderungen und Verbindlichkeiten

Inwieweit werden die unterschiedlichen Modalitäten für Handelsgeschäfte in den beiden Währungen (CNY/CNH) mein Forderungs- und Verbindlichkeitsmanagement beeinträchtigen?

Wie kann ich das Devisenkursrisiko infolge der Unterschiede zwischen Onshore- und Offshore-Kursen bei Handelsgeschäften mit langem Zahlungsziel steuern?

5. Rechnungslegung, Finanzberichterstattung und Bilanzierung

Gemäß IFRS muss sowohl für Tochtergesellschaften innerhalb und außerhalb Chinas derselbe Renminbi-Kurs zugrundegelegt werden. Welcher Buchungskurs (CNY- oder CNH-Kurs) sollte gelten?

Wird der Ausweis meiner Position in Onshore-Renminbi auf Basis des Offshore-Devisenkurses für Renminbi (CNH-Kurs) den Anforderungen der China Corporate Accounting Standards genügen?

Welche bilanziellen Effekte hat der Ausweis eines Engagements zum CNY- bzw. zum CNH-Kurs?

Die meisten China Corporate Accounting Standards wurden vor der Internationalisierung des Renminbi festgelegt. Wie soll ich meine Kreditoren-/Debitorenpositionen in Renminbi gegenüber Offshore-Geschäftspartnern bilanzieren?

RECHTLICHE HINWEISE Diese Broschüre dient lediglich zu Informationszwecken und bietet einen allgemeinen Überblick über das Leistungsangebot von Global Transaction Banking. Die allgemeinen Angaben in dieser Broschüre beziehen sich auf die Services von Global Transaction Banking, wie sie den Kunden zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Broschüre im Januar 2015 angeboten werden. Zukünftige Änderungen sind vorbehalten. Diese Broschüre und die allgemeinen Angaben zum Leistungsangebot von Global Transaction Banking dienen lediglich der Veranschaulichung, es können keinerlei vertragliche oder nicht vertragliche Verpflichtungen oder Haftungsansprüche der Deutsche Bank AG oder ihrer Tochtergesellschaften daraus abgeleitet werden. Die Deutsche Bank AG übernimmt keine Haftung oder Garantie für sonstige Internet-Seiten, zu denen Sie über Hyperlinks gelangen. Darüber hinaus übernimmt die Deutsche Bank AG keine Verantwortung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der externen Internet-Seiten, zu denen Sie über diese Hyperlinks gelangen.

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