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DER STADT HAMBURGER 2013 D AS EXKLUSIVE M AGAZIN AUS DEM S YLTER H OTEL S TADT H AMBURG

der stadt hamburger 2013

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Das exklusive Magazin aus dem Sylter Hotel Stadt Hamburg

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DER

STADT HAMBURGER

2013

DAS EXKLUS I V E MAGAZ IN AUS DEM SYLTER HOTEL STADT HAMBURG

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Ausdrücklich möchten wir Sie ermuntern, uns zu schreiben, falls Sie sich zu irgendeinem Thema äußern möchten. ([email protected]).Über alle Kommentare, Anregungen und Vorschläge freuen wir uns.

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e d i t o r i a l

Sie halten die erste Ausgabe unseres Magazins DER STADT HAMBURGER in den Händen.

Mit diesem Heft wollen wir die ohnehin schon intensive Bindung zu Ihnen noch vertiefen und Sie in Wort und Bild an den Entwicklungen im Hotel Stadt Hamburg teilhaben lassen.

Sie sollen wissen, was uns anspornt, wie wir die Themen Gastlichkeit und Wohlbefinden definieren. Und nach und nach werden wir Ihnen unsere hochmotivierten Mitarbeiter vorstellen, die alle ihr Bestes geben, damit Sie Ihren Aufenthalt genießen können.

Viel Spaß beim Blättern und Lesen wünschen wir Ihnen.Wenn Sie dabei ein bisschen „Heimweh“ zu Ihrem Hotel verspüren, stimmt uns das froh.

Machen Sie’s gut, wo immer Sie sind, und auf ein Wiedersehen bei uns.

Harald und Moni Hentzschel

Liebe Gäste und Freunde des Hotel Stadt Hamburg!

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Herausgeber: Hotel Stadt Hamburg oHGStrandstraße 2, 25980 Westerland/SyltTelefon: +49(0)4651 858 0Fax: +49(0)4651 858 [email protected]

G.T. VerlagKundenmagazine + KonzepteGudrun Thiel, Siegesstraße 1380802 MünchenTelefon: +49(0)89 3832 9655Fax: +49(0)89 3221 [email protected], www.verlag-gt.de

Verantwortlich für den Inhalt: Harald Hentzschel

Redaktion: Andreas OdenwaldGestaltung: Axel GanguinMitarbeit: Franz SchmeckerSchlussredaktion: Bettina BrixFotos: Harald Hentzschel, S. 3: Tim Lorenz,S. 5, 14: Philippe Schaff, S. 16: Hotelarchiv,S. 27, 28: Alexander Hentzschel, S. 40: Moni HentzschelAnzeigen: Janina Sass, Hotel Stadt HamburgDruck: Fibo Druck

Nachdruck (Text und Bild) nur mit Genehmigung des Herausgebers

i m p r e s s u m Editorial 03

InselzauberDas Paradies so nah 06

Historische FotosIn bester Tradition 16

Essen & TrinkenIm Reich von Küchenchef Ulrich Person und Maître d’hôtel Klaus Otto Klimek 18

Harald und Moni Hentzschel im InterviewSich die Wünsche des Gastes zu eigen machen 24

Spa & BeautySylter Wellness und Wohlbehagen 30

Foto-Ausstellung im Stadt HamburgWie der Fotograf Harald Hentzschel seine Insel sieht 36

Gut schlafen lernen im UrlaubDas Konzept des Kölner Somnologen Dr. Michael Feld 42

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Und auf den nächsten Seiten zeigen wir Ihnen, wie man reinkommt. Treten Sie ein und lassen Sie sich verwöhnen!

Das Paradies so nah

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Luxus mit SeeleDa liegt es, das kleine Grand-Hotel an der Strandstraße 2 in Westerland auf Sylt, und wartet nur auf Sie. Ein Ort derGastlichkeit und des guten Geschmacks, ein Haus für an-spruchsvolle Individualisten.

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Service mitguter LauneVertrauenswürdig undbei allen Gästen beliebt:die Hotelpagen GerdLandgraf, Theo Rittstieg,Björn Gustafson und Felix Danquah (v.l.)

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Begrüßung mitCharmeKompetenz und Freund-lichkeit sind das Markenzeichendes Stadt-Hamburg-Empfangs-teams. V.l.: Monia Bel Hadj,Christian Wirsich, Jennifer Zenner, Malte Uhlemann.

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Komfort mit StilAngekommen. Der Wandererbetritt sein Reich, in diesemFall die Garten-Suite. Wir zitieren die Kritik einer reizen-den Dame am Ende ihres Urlaubs: „Ihre Zimmer habennur einen Nachteil, man verlässt sie so ungern.“

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Westerland war gerade mal 14 Jahre Seebad, als 1869an der noch unbefestigtenStrandstraße das Hotel StadtHamburg eröffnete. Schnellmachte es sich einen Namenfür gehobene Gastlichkeitund anspruchsvolle Küche.Die Fotos hier zeigen: Was wir heute den Wohlfühl-faktor nennen, hat es imStadt Hamburg offensichtlichimmer schon gegeben.

In bester Tradition

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Beliebter Treffpunkt:zum Rendezvous in den hoteleigenen, idyl-lischen Kaffeegarten.Aufnahme von 1925.

Darf ich bitten? Hans und ChristaHentzschel auf einemHotelfest. Die Elterndes heutigen Eigen-tümers führten dasStadt Hamburg ab 1947.

Strandstraße, ca. 1879,Blick von Westen:links das Hotel, frontaldas Kurhaus, genannt„Conversationshaus“,das 1893 abbrannte.

Liebesgrüße aus Westerland: Rechts auf der Post-karte von 1903 die dreiJahre zuvor neben dem Hotel entstandeneherrschaftliche Villa.

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h o t e l g e s c h i c h t e

Unübertroffen: das berühmte Werbemotivfür die Stadt Wester-land, entworfen und ge-zeichnet von HansHentzschel. Heute ist espopulärer denn je. Es findet sich auf Posternund Kaffeebechern undschmückt alle Ortsein-fahrten von Westerland.

Hoch die Tassen: mun-teres Treiben einerMännerversammlungim Festsaal, um 1925.

Immerhin schon malzwei Frauen in männer-dominierter Runde: Küchenbrigade im HotelStadt Hamburg, 1954.

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Konzentriert bei derArbeit, die offensicht-lich Spaß macht: Isabella Wagner, SimonHufmann, Christian Seiler, Martin Schöckel,Küchenchef Ulrich Person, Ove Drapala.

DAS KÜCHENTEAM – KOMPETENT UND KREATIV

Künstleran Pütt un Pann

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An den Töpfen und Pfannen der hochmodernen Küche gilt die Maxime des Chefs de Cuisine: „Gut ist nicht genug, exzellent muss es sein“.

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g e n u s s

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21s ist neun Uhr früh. UlrichPerson bekommt seine Ware.Der Küchendirektor des

Hotels Stadt Hamburg prüftsie mit geschultem Blick, freut sichüber das satte Grün der Kräuter, ihrenDuft und guten Stand, die sichtbareFrische der Nordsee-Fische, das gutgereifte Fleisch vom Holsteiner Rindund Sylter Lamm.

Person wirkt gelassen, ist aber hochkonzentriert. „Alles will genau kontrol-liert sein“, erklärt er in seinem ein-schmeichelnden badischen Tonfall,„gute Produkte sind die Grundlage ei-ner guten Küche.“ Der Blick in die Kis-ten und Kühlboxen verrät, dass „gut“für Person aber gar nicht reicht. Exzel-lent müssen sie sein. „Stimmt, wir ha-ben eine Verpflichtung unseren Gästengegenüber. Sie sind kenntnisreiche Ge-nießer.“

Ulrich Person ist nicht der einzigeBadener auf der Insel. Noch einige an-dere berühmte Sylter Köche und Gas-tronomen kommen ebenfalls aus die-sem Landstrich, in dem die Leiden-schaft für gutes Essen naturgegebenscheint. Sie alle haben auf Sylt in denletzten drei Jahrzehnten die kulinari-schen Standards gesetzt, die heute soselbstverständlich sind.

Seit 20 Jahren ist Person im StadtHamburg zu Hause. Hier ist heuteseine Heimat. Er fühlt sich hier wohl,genießt das Klima, die Weite, die Nord-see.

Die französische Haute Cuisine istdie Grundlage für seine Rezepturen.Gerichte, die sich in den letzten Jahrenimmer deutlicher dem Norden genähert

haben. „Unsere Fische kommen aus derNordsee, unser Fleisch aus der Re-gion.“

Etwas von der Klarheit des Nor-dens, von der Frische soll sich in seinenKreationen wiederfinden. Und diewünscht er sich leicht, bekömmlich unddennoch von großer Geschmackstiefe.

Um die selbst gesetzten Ansprücheauf jedem Teller, der den Pass verlässt,zu erfüllen, braucht es Mitarbeiter, diesie teilen. „Es geht nur im Team“, weißPerson, der sich als Chef nie aufbrau-send gibt und viel von einem kooperati-ven Führungsstil in der Küche hält. Soerklärt sich die Ruhe, die selbst dann inder Küche herrscht, wenn alle Tischeim Restaurant besetzt sind.

Im Zentrum der geräumigen Stadt-Hamburg-Küche, auf geschätzten zehnQuadratmetern, steht ein elegant wir-kendes, in glänzend geputztes Edel-stahl eingefasstes Herdsystem. Die vie-len Platten erzeugen kaum Wärme, dasie ausschließlich mit Induktion betrie-ben werden. Die Anschaffung liegtnoch nicht lange zurück und ist derganze Stolz der Küche.

Natürlich ist Technik nicht alles,aber sie erleichtert die Arbeit, lässtmanchen Kochvorgang noch präzisersteuern. Die sehr exakt arbeitende Kü-chenbrigade weiß klug mit dem moder-nen Arbeitsplatz umzugehen.

Persons Einfälle für neue Rezepteentstehen zwar auch manchmal an ebendiesem Herd, noch häufiger aber aufden langen Spaziergängen mit seinerFrau – oder beim Malen. Denn derKoch ist auch sehr talentiert im Um-gang mit Farbe und Pinsel. Die Aqua-

eUlrich Person stammtaus Baden, der Region,in der die Leidenschaftfür gutes Essen natur-gegeben scheint. Seit1992 ist er Küchenchefim Stadt Hamburg.Seine Gäste bezeichneter als „kenntnisreicheGenießer“. Sie schätzenseine Haute Cuisine mit norddeutschen Ele-menten.

Selbst wenn alle Tische im Restaurant besetzt sind, herrscht Ruhe in der Küche.

Das liegt am kollegialen Umgang dort.

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er seine zehn Kilometer – ist in seinemJob stets diskret, höflich, aber nie de-vot. Als Menschenkenner erspürt er die Gefühls- und Stimmungslage derGäste, was mindestens ebenso wichtigist wie seine profunde Kenntnis all derGetränke, die in seiner Obhut die rich-tige Lagerung erfahren.

ort, im Weinkeller desStadt Hamburg, geht je-dem Kenner das Herz auf,lagern hier doch einige Rari-

täten, die nicht unbedingtauf der umfangreichen Karte

des Restaurants verzeichnet sind.Einziger Trost: Auch alle anderen Wei-ne des Kellers sind bester Stoff – so wieder trinkreife Bordeaux, den Klimek ge-konnt dekantiert hat und jetzt in eingroßes Glas schenkt. Die warmen Frucht-noten verheißen eine erstklassige Wahl.

Es ist Abend, das Restaurant hatsich gefüllt. Am Tisch hebt sich die Clo-che. Ein zarter Duft umweht die Spei-sen, eine raffinierte Aromen-Komposi-tion, die den Appetit beflügelt. Das ku-linarische Erlebnis beginnt.

Ab jetzt entscheidet der Gast.Wenn wirklich alles gestimmt hat, nurdann, wird er die Arbeit in der Kücheund die Kompetenz des Service mit sei-ner Zufriedenheit belohnen.

Zum Glück sind diese Augenblickekeine Seltenheit, sondern die Regel.Klaus Otto Klimek lächelt und UlrichPerson schmunzelt. „Sonst würden wirja auch etwas falsch machen.“

FRANZ SCHMECKER

Im Weinkeller des Hotels geht dem Kenner das Herz auf. Hier lagern auch Raritäten,

die nicht unbedingt auf der Karte stehen.

dUnd noch ein „Süd-licht“: Klaus Otto Klimek.Der Hesse ist derDienstälteste in derStadt-Hamburg-Füh-rungsriege, seit 1976dabei. Den Maître undSommelier zeichneteine traumwandlerischeSicherheit im Umgangmit allem Trinkbarenaus. Sein Weinwissenund damit seine Empfehlungen werdenhochgeschätzt.

rellmalerei entspannt ihn, „macht denKopf frei für neue Rezept-Ideen“.

Und die will er unbeeinflusst vonmodischen Trends entwickeln. Einge-bunden dabei sind sein Team, die Fami-lie Hentzschel als kritische Tester – undsein Kollege Klaus Otto Klimek, Res-taurantchef und Sommelier im StadtHamburg.

Dezent und elegant, locker, unauf-dringlich und topfit durchschreitet erdie Räume, um den Gästen Abend fürAbend das Wohlgefühl zu vermitteln,hier richtig aufgehoben zu sein. DassKlimeks Weinauswahl aufs Feinste mitden Speisen übereinstimmt, verstehtsich dabei fast von selbst.

Klimek hat seinen Beruf aus Lei-denschaft ergriffen. Den Gästen möchteer „schöne Stunden bereiten, unver-gessliche Genusserlebnisse“.

Möglich wird das in der Spielklassedes Stadt Hamburg nur mit einem tiefenWeinwissen und der genauen Kenntnisall der feinen Brände und Digestifs, dieein Spitzenrestaurant auf der Karteführt.

Die traumwandlerische Sicherheit,mit der Klimek seine Weinempfehlun-gen geben kann, ist Ergebnis einer in-tensiven Auseinandersetzung mit demThema. Seine zahlreichen Besuche beiden Top-Winzern und seine Freude anEntdeckungen, seine Wertschätzungund Kenntnis der aufwändigen Arbeitder Weinmacher – das alles ist das so-lide Fundament seiner Arbeit.

Der Maître, der sich auch sportlichviel abverlangt – bei jedem Wetter läuft

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Sie kennen und lieben ihr Publikum. Seit fast 40 Jahrenstehen Harald und Moni Hentzschel als Eigentümer in derVerantwortung für das noble Hotel Stadt Hamburg. Hier erzählen sie, wie sie das Haus behutsam erneuert habenund welchen Werten sie sich verpflichtet fühlen.

Sich dieWünschedes Gastes zu eigen machen

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Tag“. Dann geht ein Leuchten über ihrGesicht. Sie gehen fröhlich aufs Zimmer.A.O.: Die meisten stehen ja wahr-scheinlich doch früh auf.M.H.: Klar, aber allein die Möglichkeitzu haben, sich im Bett noch einmal um-zudrehen – das macht die gute Laune.A.O.: Auch wenn dieser schöneBrauch schon vor Ihrer Zeit eingeführtwurde – Sie selbst haben ja allerhandNeues geschaffen, seitdem Sie in derVerantwortung sind. H.H.: Allerdings! Als wir das HotelAnfang 1986 offiziell übernahmen, gabes 63 Zimmer, Suiten noch gar nicht,wohl einige Appartements. Aber daswaren bessere Doppelzimmer. Damalsgab es noch Zimmer, die hatten nur einWaschbecken – Toilette und Duschewaren auf dem Flur.A.O.: Wie sind Sie vorgegangen bei derModernisierung, alles auf einmal?H.H.: Nein, im Gegenteil. Moni undich haben gemeinsam Pläne geschmie-det, wie wir das Haus auf Vordermannbringen, dann peu à peu losgelegt. Im-mer bei laufendem Betrieb, wohlge-merkt. A.O.: Wo und wie haben Sie sich IhreAnregungen geholt?

M.H.: Wir sind, wenn wir Urlaub hatten, viel gereist und haben uns bei-spielsweise von und in großen amerika-nischen Hotels inspirieren lassen: in LosAngeles, San Francisco, New York,Boston, Nantucket und anderen Plätzenmehr. Oft blieben wir nur eine Nacht,schauten uns alles genau an und zogenam nächsten Tag schon wieder weiter.A.O.: Was war denn so toll in den Ho-tels drüben?

ür Harald Hentzschel, Jahrgang1951, geboren und aufgewachsen imvon seinen Eltern Hans und ChristaHentzschel geführten Hotel StadtHamburg, stand früh fest, dass er dasHaus eines Tages übernehmen würde.Anders als bei seinem älteren, natur-wissenschaftlich interessierten BruderPeter hatte ihn das Hotelleben schonals Kind fasziniert. Nach dem Abitur am Westerländer

Gymnasium studierte er Betriebswirt-schaft an der Universität Hamburg. Inden Semesterferien jobbte er im HotelVier Jahreszeiten an der Binnenalster,als Praktikant im Service. 1973 einschwerer Schicksalsschlag: Erst 62Jahre alt, starb sein Vater. Für HaraldHentzschel hieß das, noch mehr als zu-vor an den Wochenenden und in denFerien auf die Insel zu kommen undseiner Mutter im Hotel zu helfen. Nach dem Studienabschluss musste

er sich im Schnelldurchgang fit für diebevorstehenden Aufgaben machen, zu-nächst mit einem sechsmonatigen Prak-tikum als Koch im Erbprinz zu Ettlin-gen, damals eine der absolut bestenAdressen. Nächste Station: Hotel Kem-pinski, Berlin, wieder ein halbes Jahr.Hier holte sich der 26jährige Sylter sei-nen Schliff in der kaufmännischen Ab-teilung, bei der Wareneinsatz- undUmsatzkontrolle, im Weinkeller. Vorü-bergehend vertraute man ihm die Lei-tung der Servicebrigade im hauseige-nen Café Carrousel an. Im Kempinskilernte er auch den BankettoberkellnerBernd Knochenhauer kennen, der ihm1991 ins Stadt Hamburg folgen sollteund seitdem als Hoteldirektor fungiert.Ende 1977 waren die Lehr- und

Wanderjahre beendet. Seitdem, alsoseit über 35 Jahren, steht HaraldHentzschel im Dienst des Hotel StadtHamburg, Mitglied in der VereinigungRelais & Châteaux. Zunächst führte er

das Haus zusammen mit seiner Mutter,die ihm Anfang 1986 die Gesamtleitungüberließ. Christa Hentzschel starb 2009im Alter von 88 Jahren.Harald Hentzschel ist verheiratet

mit seiner Frau Moni; sie haben einenSohn, Alexander.

Andreas Odenwald: Es ist zwei Uhrnachmittags, ich komme gerade vomFrühstück bei Ihnen. Moni Hentzschel: Zufrieden? War al-les gut? A.O.: Ja, super. Große Auswahl – ob-wohl ich um diese Uhrzeit der Einzigewar, stand alles zur Verfügung.M.H.: So soll es sein.A.O.: Tolle Sache, dass man hier denganzen Tag frühstücken kann. Das hatman sonst nirgendwo. Wer hatte dieIdee dazu?Harald Hentzschel: Ehre, wem Ehregebührt: Die Regelung stammt nochvon meinen Eltern.A.O.: Die hatten wohl ein Herz fürLangschläfer.H.H.: Ja, das hatten sie. Aber nicht nurfür die Spätaufsteher – für alle Gäste.Von meinen Eltern habe ich gelernt,dass man, wenn man ein Hotel erfolg-

reich führen will, sich die Wünsche desGastes zu eigen machen muss. A.O.: Mit Ihrem Frühstücks-Modell istdas schon mal hinlänglich unter Beweisgestellt.H.H.: Danke. Ich freue mich immer,wenn neue Hotelgäste abends denSchlüssel holen und fragen: „Bis wannmuss man denn hier gefrühstückt ha-ben?“ und sie dann die Antwort bekom-men: „Wann Sie wollen, den ganzen

„Wir sind viel gereist und haben uns beispielsweise von und in großen

amerikanischen Hotels inspirieren lassen.“

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M.H.: Schon allein Größe und Eintei-lung der Zimmer waren beeindru-ckend. Außerdem gefiel uns dieFreundlichkeit der Hotelangestellten;die waren teilweise unglaublich nett. H.H.: Wir waren auch schwer beein-druckt, wie fortschrittlich der sanitäreBereich entwickelt war. Große Bäder,mit Wanne und Dusche, WC getrennt.M.H.: Und Telefone im Bad und dassogar auf den Toiletten! Gemessen anunseren Standards war das echt revolu-tionär. A.O.: Und zurück in Westerland...M.H.: ...sind wir begeistert ans Werkgegangen. A.O.: Sie haben aber nicht nur reno-viert, sondern auch kräftig erweitertund aufgestockt. H.H.: Das ist richtig. Nach der erstenRenovierungsphase kam 1989, was ichden „Quantensprung“ nenne: der Gar-tenflügel mit 22 Suiten plus Tiefgarage.Damit waren wir auf einmal in eineranderen Liga.A.O.: Haben die Gäste immer mitge-spielt?M.H.: Wir können von Glück sagen,ein sehr treues, beständiges und dabeiaufgeschlossenes Publikum zu haben,mit einem hohen Anteil an Stammgäs-

ten. Die waren alle immer begeistertvon unseren Plänen, haben uns Mut ge-macht und uns zu den Neuerungen be-glückwünscht. A.O.: Hatten Sie immer das richtigeHändchen?H.H.: In aller Bescheidenheit: Jede In-vestition war richtig und ein Erfolg,auch in den 90er-Jahren, als wir be-schlossen, vorn ein Bistro einzubauenund damit auch die Terrasse neu zu be-wirtschaften. Oder noch später, als wirden Spa- und Wellnessbereich entwi-ckelten.A.O.: Wie definieren Sie den Charak-ter des Hotel Stadt Hamburg?H.H.: Ich denke, es ist dieser englischeCountry-House-Stil, den wir hier ziem-lich konsequent umsetzen und der Jungund Alt anspricht. Eine Gemütlichkeit,die mit schönen Stoffen, angenehmenFarben und einer lichten Architektureinhergeht. Wir legen enorm hohenWert auf angenehmes Licht, das, wennman es anknipst, das Zimmer behaglichund einladend aussehen lässt. GutesLicht am Bett, gutes Licht im Bad, gu-tes Leselicht. Keine Funzeln. Wir ken-nen so viele Hotels, wo man grauenhaf-tes Licht hat, Energiesparlampen, diewegen ihres Quecksilbergehaltes auch

noch gesundheitsgefährdend sind. Wirhaben hier noch Glühbirnen und Halo-genstrahler.A.O.: Frau Hentzschel, Inneneinrich-tung und Blumenschmuck im HotelStadt Hamburg tragen eindeutig IhreHandschrift.M.H.: Um diese Dinge habe ich michvon Anfang an mit großer Begeisterunggekümmert. A.O.: Machen Sie die Einrichtungganz allein?M.H.: Ganz allein natürlich auch nicht,sondern zusammen mit meinem Mann.Außerdem haben wir damals eine fabel-hafte Innenarchitektin entdeckt: GräfinReventlow, die auf Gut Wulfshagen beiKiel lebt. Als Beraterin war und ist sieein echter Glücksgriff. Mit ihr bespre-chen wir die Auswahl der Tapeten undStoffe sowie die Abstimmung und Har-monie der Farben. A.O.: Und wie ist das mit den Blumen?Die werden ja als Ihr ganz speziellesMarkenzeichen wahrgenommen.H.H.: Ja, das ist ganz erstaunlich. Manwundert sich, mit wieviel Freude dieGäste darauf reagieren. M.H.: Sie lieben es einfach, wenn diefrischen Blumen üppig verteilt sind.A.O.: So wie Sie das schildern, hat man

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allgemeine Inselentwicklung zu kom-men. Kann man hier auch von einerKontinuität sprechen?H.H.: Im Prinzip ja. Sicher hat sichvieles verändert im Lauf der Jahr-zehnte, aber eben nichts an dieser ganzspeziellen Einzigartigkeit der Insel. A.O.: Definieren Sie die mal!H.H.: Die Nordsee, die Brandung, dasKlima, die Luft, die Dünenlandschaft.

Das umfangreiche Angebot an tollerGastronomie, an guten Hotels, auch anAppartements und Ferienwohnungen. M.H.: Die Sicherheit, kaum Kriminali-tät.H.H.: Man kann sich hier, das sagen javiele, in ganz kurzer Zeit so gut erholenwie anderswo in mehreren Wochen.A.O.: Aber die Gäste bleiben deshalbnicht kürzer, oder? H.H.: Gott sei Dank nicht. Und siekommen auch immer wieder. Wer dieInsel mag, für den gibt es keine Alter-native.

den Eindruck, dass es bei Ihnen rechtfamiliär zugeht.H.H.: Das stimmt. Viele Gäste kennenwir lange. Manchmal sind schon die El-tern der heutigen Gäste ins Hotel ge-kommen. M.H.: Das Publikum verjüngt sich aberauch immer wieder, Gott sei Dank.A.O.: Hat der Gast sich generell geän-dert über die Jahre, in seinem Verhal-ten, in seinen Ansprüchen?H.H.: Im Großen und Ganzen nicht.Natürlich ist er anspruchsvoller gewor-den. Aber unsere Leistung hat sichauch verbessert.A.O.: Wie motivieren Sie Ihr auffal-lend freundliches Personal? H.H.: Wir legen viel Wert auf ein gutesKlima und Harmonie unter allen Mitar-beitern. Das sind Dinge, die sich aufden Gast übertragen. Gerade heuteMorgen haben wir hier sechs neue Aus-zubildende begrüßt und ihnen auchgleich die wichtigste Regel mitgegeben:Lasst den Gast spüren, dass Ihr den Be-ruf gerne ausübt! Das Wichtigste istdie Freundlichkeit. A.O.: Große Fluktuation herrscht of-fenbar nicht in der Belegschaft. Manentdeckt viele altbekannte Gesichter,

wenn man wiederkommt.H.H.: Das freut uns natürlich auch, undder Gast hat es gern, schon beim Ein-checken die Leute wiederzuerkennen.M.H.: Und dass sie ihn mit Namen be-grüßen und ansprechen. „Wenn man zuIhnen kommt, fühlt man sich gleich zuHause“, hört man immer wieder. Sol-che Sätze freuen uns. A.O.: Auch das Führungspersonal

scheint sich im Hause wohl zu fühlen.H.H.: Allerdings. Unser Maître d’hô-tel, Klaus Otto Klimek, ist seit 1976 imHaus, Bernd Knochenhauer, der Ho-teldirektor, seit 1991. Vor genau 20Jahren stieß Ulrich Person zu uns, derKüchenchef. Und im letzten Jahr gingunser technischer Leiter, Dieter Loren-zen, nach über 37 Jahren in den Ruhe-stand. Doch er kommt immer noch täg-lich ins Haus – das nenne ich Treue. Siewird auch von den Gästen wahrgenom-men: als Zeichen der Kontinuität.A.O.: Ein gutes Stichwort, um auf die

„Wir legen viel Wert auf ein gutes Klima und Harmonie unter allen Mitarbeitern. Das sind Dinge, die sich auf den Gast übertragen.“

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Auch so lässt sich Erholung definieren: köstliche Stille am Pool.

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Manche Hotelgäste finden schneller den Weg ins Qiara Spaals zum Strand. In der weitläufigen, lichtdurchflutetenAnlage erwarten sie Wogen des Wohlbehagens.

NEUE ENERGIEN FÜR KÖRPER UND SEELE

Sylter Wellness

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Puristisches Designund ruhiges Ambientefür vollkommene Entspannung ...

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... ob am Pool, im Saunabereich oder im Ruheraum mit Wintergarten.

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rüher einmal, da war der Hotelgastnoch ungehalten, wenn er morgens ausdem Fenster sah und die Sonne nichtschien. Wenn Wolken schwer über derInsel hingen. Wenn ein kalter Windpfiff. Hatte man sich so den Urlaub aufDeutschlands schönster Insel vorge-stellt? Man kann doch – bei aller Liebezur Natur – nicht den ganzen Tag ge-gen den Regen anmarschieren. Wie denTag verbringen, bis es endlich Abendist, wie die ersehnte Erholung spüren?

Heute hat schlechtes Wetter, wennes denn zwischendurch mal sein soll,seinen Schrecken verloren – wenigs-tens für den Gast im Hotel Stadt Ham-burg. Der zieht sich den weißen Bade-mantel an, der im Hotelzimmer für ihnbereit hängt, klemmt Lesestoff unterden Arm und begibt sich ins hauseigeneQiara Spa. Das Wohlbehagen, das ihndort empfängt, ist allein schon eineReise wert.

Auf 500 Quadratmetern bietet dieAnlage im lichtdurchfluteten asiati-schen Kolonialstil vollkommene Ent-spannung und bringt neue Energie –nichts anderes bedeutet die magischeFormel Qi. Die Möglichkeiten zumAuftanken sind vielfältig: Abtauchenim 28 Grad warmen Pool-Wasser mit Gegenstromanlage, Sitzungen inDampfbad und Sauna, Training im Fit-nessraum.

Um die Kondition zu verbessern,gibt es Laufband, Cross-Trainer undFahrrad. Auf Wunsch steht zusätzlich

ein Personal Trainer für Kraft-,Beweglichkeits- und Entspannungstrai-ning zur Verfügung.

Im Day Spa mit seinem exklusivenAngebot an Beauty-Treatments für Ge-sicht und Körper – traditionell eher einweiblich definiertes Terrain – sieht manneuerdings auch immer mehr Herren,die ihrer Haut etwas Gutes tun möch-ten. Auch sie genießen eben gern dieLuxuspflege exquisiter Marken wieShiseido, Carita und Panpuri.

Ein sechsköpfiges Team arbeitetden ganzen Tag im Dienste der Schön-heit und des Wohlbefindens. Dem Gastsoll geholfen werden, Körper und Seelezu entspannen, dabei den Geist zu sti-mulieren, das Gewebe zu festigen, dieHaut zu nähren, die Konturen zu ver-feinern.

Aus dem reichhaltigen Massagen-Angebot hier ein paar Varianten: LomiLomi (hawaiianisch), Aromaöl, HotStone, Scalp & Shoulder. Zu den weite-ren Anwendungen zählen eine Vliesbe-handlung mit Collagen, Meersalz-Pee-ling, der Energieschub auf Fingerdruck(Shiatsu) und das luxuriöse TreatmentDiamant de Beauté.

Ob man ein bis zwei Stunden oderden ganzen Tag im Qiara Spa ver-bringt, das Ergebnis ist gleich: Manverlässt diese Stätte als ein andererMensch, revitalisiert und in blendenderStimmung, unternehmenslustig undoptimistisch. Das Herz geht einem auf.

GUDRUN THIEL

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Zwei Luxus-Treatments aus dem aktuellen Programm:

„Cinetic Lift Expert“ von Carita ist die Re-volution der Schönheitsbehandlungen. Die Sauerstoffversorgung der Haut wird unmit-telbar verbessert, der Teint wirkt sichtbarverfeinert, gestrafft und geglättet. Die Behandlung beinhaltet klassische Massage-elemente und die Einschleusung höchst effektiver Wirkstoffe mittels Mikrostrom-Impulsen, Ultraschall und LED-Technologie.

Unser Highlight für den Körper ist die Panpuri-Thai-Öl-Massage, eine Kombinationaus westlicher klassischer und traditionel-ler Thai-Massage. Sie führt sofort zu tieferEntspannung und fördert das körperlicheund seelische  Wohlbefinden. Danach fühlt man sich wie neugeboren. Vorher erhält der Spa-Besucher die aus Asien bekannte Fußwaschung und ein glättendesKörper-Peeling auf Meersalz- und Papaya-Basis. Die anschließende Papaya-Körpermaske nährt die Haut intensiv.

Vom Fitnessbereich bis zur Beauty Farm: Auf 500 Quadratmetern entfaltet das

hoteleigene Qiara Spa seine Reize.

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Er ist durchaus liebevoll gemeint, der Satz, mit dem die Hotelangestellten die Frage beantworten, um wessen Werke es sich in diesen Räumen handelt. Es sind die Schwarz-Weiß-Bilder des leidenschaftlichen Natur-Fotografen Harald Hentzschel.

Aus dem Festsaal imErdgeschoss des Stadt Hamburg wurdeeine Galerie. In ihr präsentiert der Haus-herr seine Fotoausstel-lung „Sylt Monochrom“,die vorher im Stadt-museum Schleswig zu sehen war.

„Hier hängt der Chef“

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Keine Menschenseele weit und breit: vier Motive aus der Ausstellung. HaraldHentzschels Werke sollen die „mystische,geheimnisvolle“ Seite der Insel zeigen.

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„Was ich als Fotograf suche“, sagter, „sind die Stille, die Schönheit derLandschaft, die Ästhetik natürlicherPhänomene, die Weite des Horizonts.Menschen passen dort genauso wenigrein wie Landschaft verschandelndeWindräder.“Und noch etwas ist ungewöhnlich

für einen, der diese Insel, ihre Dünenund Strände mit der Kamera durch-streift: Sonnenherrlichkeit und wolken-loser Himmel reizen ihn nicht, es seidenn, er fotografiert in Farbe für seinenjährlich erscheinenden Sylt-Kalender„Lichtbilder“ – da darf es dann auchSonnenstrahlen geben, aber auch nurim Zusammenspiel mit möglichst bizar-rer Wolkenbildung. Für seine Schwarz-Weiß-Bilder hin-

gegen ist es die Melancholie des trübenWetters, die ihn begeistert. Seenebelzum Beispiel lässt ihn frohlocken. Ihnfaszinieren das „Mystische und Geheim-nisvolle“, das „Abstrakte in der Natur“:Dünengräser im Schnee beispielsweiseoder überraschende Strukturen im Sand.Und, immer wieder, diesige Dü-

nenlandschaften. Sie haben für HaraldHentzschel den „Zauber japanischerTuschezeichnungen“. So dürfte er einer der wenigen auf

Sylt sein, die am Abend mit Behagen ei-nen schlechten Wetterbericht für denkommenden Tag zur Kenntnis nehmen.Dann nämlich macht er sich, sofern derTerminplan es erlaubt, in Herrgotts-frühe mit seiner Kamera auf den Weg. Bei Bilderbuchwetter dreht er sich

morgens entweder noch mal auf dieSeite oder geht joggen.

ANDREAS ODENWALD

Harald Hentzschel auf der Pirsch. SeineMotive in der Natur fotografiert er aus-schließlich analog, mitFilmen, ohne digitaleBildbearbeitung. SeineAusrüstung besteht aus alten Canon-, Leica-und Mamiya-Kameras.

Es ist die Melancholie des trüben Wetters, die den Bildkünstler in Begeisterung versetzt.

Sonne lässt ihn eher kalt.

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S p i t z m a r k e

arald Hentzschel war achtJahre alt, als er sich für 36Mark seinen ersten eigenen

Fotoapparat kaufte, eine „Bella66“. Das Geld hatte er sich als Ball-junge beim Tennis verdient (50 Pfennigpro Stunde), das Interesse an der Foto-grafie wurde durch seinen Vater ge-weckt. Der hatte eine Leica und entwi-ckelte in der eigenen Dunkelkammer. Später, als Student der Betriebs-

wirtschaft in Hamburg, postierte dergleichermaßen begeisterte Fotografund Musikfan sich vor den Bühnen dergroßen Konzertsäle und der wilden St. Pauli-Spielstätten (wie „Star Club“und „Grünspan“), um Rockmusiker ausder Nähe zu porträtieren. „Das durfteman damals noch“, erinnert er sich.Viele Aufnahmen aus dieser Zeit

hängen heute im Treppenhaus seinerPrivatwohnung und sind – von RoryGallagher bis Genesis – so etwas wieein Who is Who der 70er-Jahre-Mu-sikszene. Mit einer Mischung aus Stolz und

nostalgischer Kennerschaft zeigt Ha-rald Hentzschel sie dem Besucher – dersich dann doch etwas verwundert dieAugen reibt, wenn er sie mit denen ausder Gegenwart vergleicht. Denn nach Personen im Oeuvre

des Fotokünstlers sucht man heute ver-gebens. Porträtfotos sind nicht unbe-dingt Harald Hentzschels Stärke, wieer selber bereitwillig einräumt. Wenner – wie für dieses Magazin – aus-nahmsweise doch mal auf Personenund Gesichter „hält“, ist das für ihnzwar eine Herausforderung, aber nichtdas, was man ein Heimspiel nennt.

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Hier schlummert der Kölner Somnologe Dr. Michael Feld. Mit seinem „SleepSPA“-Konzept können Hotelgäste lernen, wie manbesser, tiefer und erholsamer schläft.

icht schlafen zu können, istquälend. „Nun trifft esmich, wie’s jeden traf – ich

liege wach, es meidet mich der Schlaf“,heißt es in einem Gedicht von TheodorFontane. Moderne Vokabeln wie Stressoder Burnout kannte der Dichter nochnicht, wohl aber die Symptome: Manwälzt sich unruhig im Bett und ist amnächsten Morgen wie gerädert.

Noch verdrießlicher als sowieso

schon ist Schlaflosigkeit im Urlaub.Und irgendwie auch paradox: AmStrand oder in der Spa-Liege kann espassieren, dass man sofort wegdöst undso tief im Reich der Träume versinkt,dass es hinterher lange dauert, bis manwieder zu sich findet. Aber nachts dannwieder das altbekannte Problem: Mankann nicht schlafen, sei es, weil derKopf voll ist, sei es, weil der Partner sofurchtbar schnarcht, dass man sichauch noch um dessen WohlbefindenSorgen machen muss.

Dass es eine ernsthafte medizini-sche Disziplin gibt, die Abhilfe schaffenkann, die Somnologie, spricht sich ge-

rade erst langsam herum. Aber wer hatin seinem ausgefüllten Alltag schon Zeit,einen Schlafmediziner aufzusuchen?

So einer ist der Kölner Allgemein-arzt und Somnologe Dr. Michael Feld.Man kennt ihn von Talkshows, bei de-nen man ausnahmsweise nicht ein-schlief. Sein Konzept zur Schlafverbes-serung bietet er nicht nur in seiner Pra-xis an, sondern auch in ausgesuchtenHotels. So auch jetzt im Stadt Ham-

burg, wo man sein „SleepSPA“-Arran-gement buchen kann.

„Die Insel Sylt“, sagt der Dottore,„eignet sich besonders gut, um zu ent-spannen. Schon allein durch das Natur-erlebnis kommt man dort eher vom All-tag runter. Und wenn das nicht reicht,helfen wir.“

Wenn der Meister, selber ein begna-deter Schläfer, wie man auf unseremFoto sieht, nicht persönlich vor Ort ist,vertritt ihn seine Kollegin Dr. MichaelaGünther, auch sie eine erfahrene Ärztinund Somnologin.

Interessenten füllen einfach einenFragebogen aus, den sie am Empfang

erhalten. Es folgt ein individuelles Arzt-gespräch. Dann wird in den ersten zweiNächten ihr Schlafverhalten mit einemhochmodernen mobilen Schlaflaboranalysiert. Je nach Ergebnis – von derSchlaflosigkeit über das vorüberge-hende Aussetzen der Atmung beimSchnarchen („Apnoe“) bis zum soge-nannten „Restless-Leg-Syndrom“ (un-ruhige Beine) – wird dann ein individu-elles „SleepSPA“-Programm maßge-schneidert.

So gibt es beispielsweise eine Kom-bination aus morgendlicher Lichtthera-pie, mittäglichem Power-Napping, ei-ner Aromatherapie und – abends undnachts – den tiefen, entspannendenKlängen eines Soundkissens. Wer be-sorgniserregend „sägt“, bekommt Tippsfür eine bessere Lagerung des Körpers,wird mit speziellen Schnarcherschienenund Atemhilfsgeräten versorgt.

Besonderer Service im Stadt Ham-burg: Ein Hotel-Angestellter ist mit denGrundbegriffen geschult und über-nimmt als „Schlaf-Butler“ zusätzlich diepersönliche Betreuung der Gäste. Erberät sie und macht mit ihnen Entspan-nungsübungen.

Und nun wünschen wir – mit denunnachahmlichen Worten Ulrich Wi-ckerts – „eine geruhsame Nacht“.

GUDRUN THIEL

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l e t z t e s e i t e

Schlafmedizinerbei der Arbeit

NICHT STÖREN!

„Sylt eignet sich besonders gut, um zu entspannen und vom Alltag runterzukommen.

Wenn das nicht reicht, helfen wir.“

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