8
1 2007/1 Inhalt: Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und China Dr. Felix Berg Einzelantriebstechnik im Druckmaschinenbau – Schlüssel zur Innovation Der VDD in Rom und der Toskana Karlheinz Mohn SeccoMatic – Modernste Trocknertechnologie für den Bogenoffset Printing Future Days an der TU Chemnitz Neue VDD/IDD-Seminare Termine Personalia Eigentlich hatten einige VDD-Reise- freunde eine Weltreise mit Schwer- punkt Australien in der ursprünglichen Planung. Doch fanden sich nicht aus- reichend Teilnehmer für diese Reise, so dass als Alternative eine weitere Asien- reise in die o. g. Länder größeres Inter- esse fand. Am 8. November 2006 begann eine spannende Reise im som- merlichen Thailand und endete am 1. Dezember im spätherbstlichen China. Aufgrund einer kurzfristigen persön- lichen Absage des Ehrenmitgliedes Dr. h.c. Siegbert Holderried hatte sich Prof. Dr. Kipphan bereit erklärt, gemeinsam mit Gerhard Dörner die Reiseleitung zu übernehmen. Brigitte Fritsch berichtet über diese un- vergessliche Reise. Sie bot nachhaltige Eindrücke von unvergleichlichen Land- schaften, wunderschönen Tempeln, exotischen Märkten, fremden Menschen und deren Sitten und Gebräuchen. Ge- nug Stoff, um damit ein dickes Buch zu füllen. Hier müssen ein paar „Schnapp- schüsse“ genügen: Chiangmai, in Nordthailand mit dem berühmten Tempel Wat Prathat, 306 schweißtreibende Stufen hoch über der schönen Stadt gelegen – und noch viele andere Tempel. In Laos lernten wir Luang Prabang kennen, das mit seinen Tempeln, Märk- ten und Museen zum Weltkulturerbe gehört. Der Mekong durchquert als Lebensader fünf Länder Südostasiens. Wir hatten während mehrerer Boots- fahrten Gelegenheit, ihn kennenzu- lernen mit seinen am Ufer gelegenen Höhlen mit Hunderten Buddha-Statuen, die im Lauf der Jahrhunderte von Gläu- bigen gestiftet wurden, mit gewaltigen Wasserfällen und auf den fruchtbaren, vom Mekongschlamm gedüngten Feld- ern arbeitenden Menschen. Immer wieder interessant sind die bun- ten Märkte mit viel unbekanntem Obst und Gemüse und etlichen Tieren bzw. Teilen davon, bei deren Anblick wir zu Vegetariern wurden. In der Hauptstadt Vientiane sahen wir deutlich die Auswirkungen von Sozia- lismus bzw. Kommunismus – kaputte Strassen, bröckelnde Fassaden – Laos, ein armes Land mit dennoch lächelnden und tatkräftig zupackenden Menschen. Bis wir nach Vietnam kommen, sahen wir noch so manche Tempel, Dörfer und Märkte und viel wunderbare Land- schaft. In Vietnam begegneten wir unserem alten Freund Mekong wieder, an dessen Ufern wir Pagoden, Tempel und Paläste besichtigten. Vietnam ist, wie alle Länder, die wir auf dieser Reise erlebten, vom Buddhis- mus geprägt – daran konnte und kann auch der Kommunismus nichts ändern. Die Menschen hier leben offensichtlich sehr stark mit ihrem Glauben – das kann man in jedem Tempel sehen, wo vor den Buddhastatuen gebetet wird, Glücksstäbchen ausgeworfen und Räu- cherstäbchen entzündet werden. Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und China Prof. Dr. Helmut Kipphan, Prof. Dr. Klaus Fritsch, Brigitte Fritsch, Gerhard Dörner, Elenore Höll, Vera Kipphan, Prof. Eberhard Hermann, Wolfgang Mack, Henrik Her- mann, Dr. Roland Hradezky, Bärbel Mack, ein lokaler Reiseleiter und Roland Höll Interne Informationsschrift des Vereins Deutscher Druckingenieure e.V.

Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

1

2007/1

Inhalt:Der VDD in Thailand, Laos, •Vietnam und ChinaDr. Felix Berg •Einzelantriebstechnik im Druckmaschinenbau – Schlüssel zur InnovationDer VDD in Rom •und der ToskanaKarlheinz Mohn •SeccoMatic – Modernste Trocknertechnologie für den BogenoffsetPrinting Future Days •an der TU ChemnitzNeue VDD/IDD-Seminare•Termine•Personalia•

Eigentlich hatten einige VDD-Reise-freunde eine Weltreise mit Schwer-punkt Australien in der ursprünglichen Planung. Doch fanden sich nicht aus-reichend Teilnehmer für diese Reise, so dass als Alternative eine weitere Asien- reise in die o. g. Länder größeres Inter-esse fand. Am 8. November 2006 begann eine spannende Reise im som-merlichen Thailand und endete am 1. Dezember im spätherbstlichen China. Aufgrund einer kurzfristigen persön-lichen Absage des Ehrenmitgliedes Dr. h.c. Siegbert Holderried hatte sich Prof. Dr. Kipphan bereit erklärt, gemeinsam mit Gerhard Dörner die Reiseleitung zu übernehmen.

Brigitte Fritsch berichtet über diese un- vergessliche Reise. Sie bot nachhaltige Eindrücke von unvergleichlichen Land-schaften, wunderschönen Tempeln, exotischen Märkten, fremden Menschen und deren Sitten und Gebräuchen. Ge-nug Stoff, um damit ein dickes Buch zu füllen. Hier müssen ein paar „Schnapp-schüsse“ genügen:

Chiangmai, in Nordthailand mit dem berühmten Tempel Wat Prathat, 306 schweißtreibende Stufen hoch über der schönen Stadt gelegen – und noch viele andere Tempel.

In Laos lernten wir Luang Prabang kennen, das mit seinen Tempeln, Märk-ten und Museen zum Weltkulturerbe gehört. Der Mekong durchquert als Lebensader fünf Länder Südostasiens. Wir hatten während mehrerer Boots-fahrten Gelegenheit, ihn kennenzu-lernen mit seinen am Ufer gelegenen Höhlen mit Hunderten Buddha-Statuen, die im Lauf der Jahrhunderte von Gläu- bigen gestiftet wurden, mit gewaltigen Wasserfällen und auf den fruchtbaren, vom Mekongschlamm gedüngten Feld-ern arbeitenden Menschen.

Immer wieder interessant sind die bun-ten Märkte mit viel unbekanntem Obst und Gemüse und etlichen Tieren bzw. Teilen davon, bei deren Anblick wir zu Vegetariern wurden.

In der Hauptstadt Vientiane sahen wir deutlich die Auswirkungen von Sozia-lismus bzw. Kommunismus – kaputte Strassen, bröckelnde Fassaden – Laos, ein armes Land mit dennoch lächelnden und tatkräftig zupackenden Menschen. Bis wir nach Vietnam kommen, sahen wir noch so manche Tempel, Dörfer und Märkte und viel wunderbare Land-schaft.

In Vietnam begegneten wir unserem alten Freund Mekong wieder, an dessen Ufern wir Pagoden, Tempel und Paläste besichtigten.

Vietnam ist, wie alle Länder, die wir auf dieser Reise erlebten, vom Buddhis-mus geprägt – daran konnte und kann auch der Kommunismus nichts ändern. Die Menschen hier leben offensichtlich sehr stark mit ihrem Glauben – das kann man in jedem Tempel sehen, wo vor den Buddhastatuen gebetet wird, Glücksstäbchen ausgeworfen und Räu-cherstäbchen entzündet werden.

Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und China

Prof. Dr. Helmut Kipphan, Prof. Dr. Klaus Fritsch, Brigitte Fritsch, Gerhard Dörner, Elenore Höll, Vera Kipphan, Prof. Eberhard Hermann, Wolfgang Mack, Henrik Her-mann, Dr. Roland Hradezky, Bärbel Mack, ein lokaler Reiseleiter und Roland Höll

Interne Informationsschrift des Vereins Deutscher Druckingenieure e.V.

Page 2: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

2

Das hat natürlich auch, wie bei allen Religionen, den Hintergrund, dass die Menschen für eine bessere Position im Leben nach dem Tod vorsorgen wollen, bzw. im Buddhismus für eine günstigere Wiedergeburt.

Eine besonders schöne Stadt ist Hoi An, die alte Kaiserstadt mit schönen alten Häusern und interessanten Galerien und Geschäften. My Son, die heilige Stadt des alten Volkes der Cham, ist zwar sehr zerstört, aber immer noch eindrucksvoll inmitten hoher Berge ge-legen. Ein Highlight war eine Dschun-kenfahrt durch die Halongbucht, die von

vielen bewaldeten Bergkegeln umgeben ist – eine einmalige Landschaft. Sehr eindrucksvoll ist eine Riesentropfstein-höhle. Auch kulinarisch war diese Fahrt ein Erlebnis: Jedes Gericht war wun-derschön dekoriert mit geschnitzten Kunstwerken aus Obst und Gemüse.

In Hanoi, der Hauptstadt Nordvietnams, erlebten wir eine regionale Spezialität: das Wasserpuppentheater. Die Akteure stehen in einem Pool hinter einem Vorhang und bewegen die Puppen an langen Stangen, begleitet von viel Feu-erwerk und Knallerei zu den Klängen eines Orchesters mit traditionellen Instrumenten. Auch hier natürlich eine Menge Tempel und, für jeden Vietna-mesen ungeheuer wichtig, das Mausole-um von Ho Chi Minh.

Unsere erste Station in China war Chongqing – mit 32 Mio. Einwohnern diegrößteStadtderWelt.EinAusflugper Bus führte uns nach Dazu, ein wildromantisches, teils bewaldetes, fel-siges Tal, in dem jedes Stück Stein mit Reliefs bedeckt ist, die zwischen dem 9. und 14. Jhd. entstanden sind (Weltkul-turerbe). In einer Mischung aus Taois-mus, Konfuzianismus und Buddhismus gibt es z. B. Bilderwände zum Thema Eltern/Kinderliebe, Paradiesdarstellun-gen und Himmels- und Höllenszenen – ein teilweise sehr bunter Spaziergang durch die Jahrhunderte und ihre ver-schiedenen Philosophien.

Der nächste Reisehöhepunkt war eine dreitägige Jangtsefahrt durch die drei Schluchten. Bei typischem November-wetter – Nebel, Nieselregen, eiskaltem Wind – passierten wir die Qutang-, die Hexenmeister- und die Xilingschlucht – immer noch sehr eindrucksvoll, obwohl das Wasser durch den Bau des neuen Staudammes schon sehr hoch gestiegen ist und tausende Dörfer und Städte überschwemmt hat mit den bekannten Konsequenzen für die Bevölkerung. Ein solches Projekt ist wohl nur in China denkbar, und wie sinnvoll und segens-reich es sein wird, muss sich erst noch zeigen. Das noch nicht vollendete Stau- dammprojekt von oben betrachtet ist gewaltig und beeindruckte natürlich die Herren Ingenieure unserer Gruppe ganz besonders, ungeachtet aller sozialen, um- weltpolitischen und sonstigen Bedenken.

VonWuhanausfliegenwirnachKunming, um den berühmten Stein-wald von Shilin zu besuchen. Es ist ein riesiges Gebiet früheren Meeresbodens

Die VDD-Tempeltänzer Henrik Herrmann und Dr. Roland Hradezky - Eine Impression einer harmonischen Reise in die Länder der aufgehenden Sonne

Ein Buddha ist ein Wesen, welches aus eigener Kraft die Reinheit und Voll-kommenheit seines Geistes erreicht und somit eine grenzenlose Entfaltung aller „seiner“ Potentiale erlangt hat. Der Buddhismus ist die prägende Religion vieler asiatischer Länder.

Die Halong-Bucht ist ein rund 1.500 km² großes Gebiet im Golf von Tonkin im Nor-denVietnams.NachoffiziellenAngabenragen1.969Kalkfelsen,zumTeilmehrereHundert Meter hoch, aus dem Wasser. Das Kalksteinplateau, auf dem die Bucht liegt, ist am Versinken. 1994 erklärte die UNESCO die Bucht zum Weltnaturerbe.

Page 3: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

3

mit bizarren Steinformationen. In Guilin stand wieder eine Schiffsfahrt auf dem Programm. Der Fluss Li ist gesäumt von den typischen runden und spitzen Felsen, die jahrhundertelang Maler und Dichter zu ihren Kunstwerken inspiriert haben.

Ein besonderes Erlebnis steht uns noch bevor:DieSchilfrohrflötenhöhle,eineriesige Tropfsteinhöhle mit unglaub-lichen Formationen, die, entsprechend angestrahlt, die Phantasie anregen. Man sieht die Skyline von New York, Bäume, Tiere, Menschen.

Bevor es am nächsten Tag nach Kanton (Guangzhou) ging, besuchten wir noch einmal ein typisch chinesisches Restau-rant. Im Eingangsbereich ist alles zu besichtigen, was auf der Speisekarte steht, teils lebendig, teils schon gegrillt, obensinddieGasträume.InKäfigenhocken Bambusratten, Gürteltiere und Schlangen; in großen Schüsseln tum-meln sich Schildkröten und Skorpione und über dem Grill hängen frisch ge- bratene Hunde und Katzen. Unser vorbe- stelltes Essen ist zwar nicht so exotisch – Gemüse, Rind, Schwein, Ente (wir hofften es jedenfalls), aber alle waren sich einig, dass es langsam Zeit wurde, wieder nach Hause zu kommen.

Wir hatten noch einen Tag in Guangz-hou vor uns – eine schöne, quirlige, offensichtlich wohlhabende Stadt. Nach den letzten Tempel- und Marktbesuchen ging es per Bahn nach Hongkong/Kowloon, wo die Reise für die Hälfte der Teilnehmer endete. Die glückliche andere Hälfte hatte noch drei schöne Tage in Hongkong und drei Tage in Sanya auf Hainan, der zweitgrößten Insel Chinas im südchinesischen Meer bei sommerlichen Temperaturen, bevor es endgültig zurück ins weihnachtliche Deutschland ging.

In den Ländern Asiens stellt Reis etwa 80 % der gesamten Nahrung.

Einzelantriebstechnik im Druckmaschinenbau – Schlüssel zur Innovation Bericht über das VDD/IDD-Seminar am 19. April 2007

Dr. Felix Berg, der Vorsitzende des VDD, Berater der Unternehmensgruppe Drent Goebel für den Wertzeichendruckbereich und Geschäftsführer des Sächsischen Institutes für die Druckindustrie (SID) Leipzig, hat Wort gehalten und seinen zur VDD-Jahrestagung 2006 in Chem-nitz angekündigten, wegen eines Sport-unfalls aber ausgefallenen Vortrag, im Rahmen der VDD-IDD-Seminarreihe nachgeholt. Zu Beginn ging Dr. Berg auf die Geschichte der Einzelantriebs-technik ein und teilte danach seinen Vortrag in die Kapitel Motivation, Aus-wirkungen, innovative Lösungen und Ausblick ein.

Die Geschichte der Einzelantriebs-technik im Druckmaschinenbau

Die Geschichte der Antriebstechnik prä-sentiert sich, vermischt mit den in der Diskussion vorgetragenen Erfahrungen des Berichterstatters, wie folgt: Die Ma-schinenfabrik Wifag in Bern, Schweiz, gilt als ein Pionier bei der Entwicklung der Einzelantriebstechnik im Druck-maschinenbau. Diese ist wiederum eng verbunden mit dem Ersatz der bis dahin gebräuchlichen Gleichstromantriebe durch frequenzgesteuerte Drehstroman-triebe (Synchronmaschinen).

Schon zu Beginn der 1960er Jahre rüstete der Schweizer Antriebshersteller Sécheron in Genf – er wurde später von BBC übernommen – zwei Baker-Per-kins-Rollenoffsetdruckmaschinen mit frequenzgesteuerten Drehstromantrie-ben aus. Man versprach sich mit dieser quasi digitalen Steuerung in Winkelin-

krementen von Winkelcodierern eine höhere Rundlaufgenauigkeit für ein besseres Farbenregister. Aber die um ca. 20% höheren Kosten für den Antrieb rechtfertigten dies nicht und so schliefen diese frühen Entwicklungsarbeiten ein.

Die ersten Versuche mit einem wellen- losen Gleichstrom-Antrieb von Schind-ler-Reliance führte Wifag in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre an einer Labor- Tiefdruckmaschine in ihrem Forschungs-labor durch. Die Versuche schlugen fehl, da bei der Einziehgeschwindigkeit wegen der geringeren Anzahl von Winkelinkre-menten pro Zeiteinheit kein stabiler Lauf erzielt werden konnte – die Zugwalzen ließen sich von Hand anhalten. Erfolg-reiche Versuche gelangen erst um 1973, gleichzeitig bei MAN in Augsburg mit Siemens und bei Albert (heute KBA) in Frankenthal. Doch die zu langen Inbetriebsetzungszeiten machten auch daraus keinen kommerziellen Erfolg. Das änderte sich erst mit dem Ersatz der Gleichstrommotoren durch frequenz-gesteuerte Drehstrommotoren. Dabei kam der Druckmaschinenindustrie eine Technik zugute, die mit dem SERCOS-Interface (SERCOS = Serial Realtime Communication System) von der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie und ihren Verbänden VDW und ZVEI entwickelt worden war. Die damalige WirtschaftsflautezwangdieAntriebsher-steller nach neuen Anwendungsmöglich-keiten Ausschau zu halten.

Wifag und ABB preschten als erste da-mit bei der Ifra-Expo 1994 in München vor und prägten den Slogan: „Eines Tages werden alle Rotationsdruckma-schinen so angetrieben“. Das hat sich inzwischen bewahrheitet, denn alle namhaften Druckmaschinenhersteller zogen nach, bzw. wiesen nach, dass auch sie schon die Entwicklungen zur Einzelantriebstechnik in Gang gesetzt hatten (siehe dazu den Vortrag von Claus Bolza-Schünemann zur VDD-Jahrestagung 2006 in Chemnitz).

Die Zeitungsdruckmaschinen machten den Anfang, gefolgt von den Akzidenz-Rollenoffsetdruckmaschinen und jüngst auch von den Bogenoffsetdruckma-schinen. Dass diese rasch aufgegriffene Entwicklung auch Auswirkungen auf

Dr.-Ing. Felix Berg, Sächsisches Institut für die Druck- industrie GmbH, Leipzig

Page 4: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

4

die Maschinen des Verpackungsdruck-sektors hatte, wurde bei der VDD-Jah-restagung am Beispiel der Flexodruck-maschinen demonstriert. Es fehlte dabei jedoch der Vortrag von Dr. Felix Berg, um aufzuzeigen, dass dies auch bei Verpackungsoffsetdruckmaschinen der Fall ist.

Die Motivation zum Aufgreifen der Entwicklung bei Verpackungs- maschinen.

Felix Berg erklärte danach unter dem Kapitel Motivation, dass er Mitte der 90er Jahre, noch bevor die Firma Drent bei Goebel als neuer Eigentümer einstieg, er am Drent-Firmensitz in Frankreich am ersten Feldversuch, die Entwicklun-gen der Maschine „Vision“ mit Einzel-antrieben zu sehen bekam. Drent war über viele Jahre im Besitz der Wifag und hatte offensichtlich von diesen Entwick-lungenderMuttergesellschaftprofitiert.Man hatte deshalb auch in Darmstadt sofort mit der Entwicklung einer Ein-zelantriebsmaschine mit Namen „Nova-print“ begonnen, wobei man sich von Anfang an darin klar war, dass es nicht genüge, nur die Längswellen wegzulas-sen und ansonsten die Maschine so zu belassen wie sie war.

Man muss die Maschinen speziell für den Einzelantrieb konstruieren, um die Mehr- kosten dieser Antriebsart durch höhere Funktionalität aufzufangen. Schließ-lich stehen den Vorteilen der kürzeren Rüstzeit, der geringeren Makulatur und der höheren Druckqualität die Nachteile der höheren Kosten, des erst zu erwer-benden Know-Hows und der noch nicht erwiesenen Sicherheit entgegen. Er postulierte deshalb: Nutzung der Funk-tionalität, Beachtung der Physik und Erkennen des Innovationspotenzials.

eine Einzelantriebs-maschine muss als solche konstruiert werden!

Nutzung der FunktionalitätBeachtung der PhysikErkennen des Innovationspotenzials

Know-How

Auswirkungen der Einzelantriebs-technik auf die Funktionalität

Unter dem Kapitel Auswirkungen kam er auf die Sicherheit zu sprechen, wofür

spezielle Vorkehrungen zu treffen sind, Kollisionen mit Maschinenteilen zu vermeiden sind und Garantien für die Bedienungssicherheit gegeben werden müssen.

Dauert das Rüsten bei konventionellen Maschinen rund eine Stunde, so sind bei Einzelantriebsmaschinen durch den Gleichzeitigkeitsfaktor weniger als 15 Minuten – oft nur 10 Minuten erforder-lich. Neue Rüstfunktionen wie Platten-wechsel, Zylinder-Position vorgeben und Waschen der Farbwerke können zeitgleich erfolgen. Fällt bei konventio-nellen Maschinen eine Makulatur von 100 % an, so kann diese durch Einzel-antriebe auf unter 20 % (Start-up- und Produktions-Maku) gesenkt werden. Und schließlich erhält auch die Druck- qualität ihren Bonus davon. Liegt die Passer-Standardabweichung bei konven-tionellen Maschinen bei 10 µm, so wird diese bei den neuen Maschinen auf we-niger als 5 µm gesenkt, wobei die präzise Passergenauigkeit durch das deutlich verbesserte dynamische Verhalten opti-miert wird.

Innovative Lösungen

Als innovative Lösungen führte Dr. Berg an: Verkürzung der Inbetriebnahmezeit, Reduzierung der Verschleißquellen, Minimierung des Wartungsaufwandes, Steigerung der Verfügbarkeit, Nutzung des Antriebs für Rüstarbeiten (schnel-lerer Rüstvorgang), Verbesserung des Schwingungsverhaltens (höhere Druck-qualität), kürzere Reaktionszeiten bei Regelvorgängen, Flexibilität bei Ma-schinen-Erweiterungen und überhaupt derKonfigurationderMaschinenanlagenund neue Möglichkeiten der Maschinen-gestaltung.

Als Beispiel zeigte er im Bild eine Wert-zeichendruckmaschine mit unterschied-lichen Modulen und Druckverfahren mit einer Gesamtlänge von 50 m, die bei U-förmiger Aufstellung halbiert werden kann. Zur Drupa 1995 stellte Drent die Schmalbahnmaschine „Vision“ schon mit Einzelantrieben vor und wies darauf hin, dass keine Werkzeuge zu ihrer Ein- stellung benötigt werden. Sie war im Preis absolut konkurrenzfähig. Goebel zeigte seinerseits auf der Drupa 2000 die „Novaprint“, die eine größere Bahn-breite aufwies und auch schneller war. Ihr Nachteil sei jedoch gewesen, dass zum Formatwechsel ganze Kassetten getauscht werden mussten.

Dieser Nachteil wurde nach dem Ein- stieg von Drent bei Goebel nach der Drupa 2000 mit der Drent-Goebel-Entwicklung einer VSOP-Maschine behoben, wobei VSOP nicht „very superior old pale“, d. h. eine Qualitäts-bezeichnung für guten alten Cognac bedeutet, sondern für „variable sleeve offset printing“ steht.

Es kommt dabei die so genannte Slee-ve-Technologie mit auswechselbaren, leichten Druckformhülsen mit variablen Abschnittslängen und Arbeitsbreiten von 520, 850, 1.120, und 1.250 mm zum Einsatz. Ein Video zeigte, wie zierliche Damen die Hülsen währen der drupa 2004 bis 70 mal wechselten. Das Rüsten vermindert sich dabei auf ca. 1 Minute pro Druckwerk und die Makulatur be-trägt nur noch eine Maschinenlänge.

Ausblick

Als Ausblick erwähnte Dr. Berg die be-reits angelaufene Entwicklung zu kanal freien Offsethülsen, wobei die Druck-platten an den Enden überlappt nach dem Drucksujet ausgeschnitten und auf die Trägerhülse aufgeklebt werden. Die gesamte Vorbereitung erfolgt dabei außerhalb der Maschine. Dies mag dann auch zu beschichteten Hülsen führen, die rund kopiert und entwickelt werden können. Schließlich müsse man sich auch fragen, ob es überhaupt Offset-druck sein müsse oder andere Druckver-fahren zum Zuge kommen sollten.

In der nachfolgenden Diskussion wurden noch Einzelheiten der Entwicklungsge-schichte der Einzelantriebstechnik dis-kutiert, Kostenvorteile der Sleeve-Tech-nologie erörtert und Auswirkungen auf den Bogenoffsetdruck angesprochen.

Boris Fuchs

Page 5: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

5

Nicht der Petersdom, sondern der Lateran ist, seit Konstantins I. im Jahre 313 das Christen-tum zur Staatsreligion erklärte, der offizielle Sitz der Päpste. Zum Lateran gehören die antike Patriarchalbasilika San Giovanni in Laterano, das dazugehörige antike Baptisterium, die Reste des mittelalterlichen Papstpalastes mit der Scala Santa, der Papstkapelle Sancta Sanctorum und dem Leonischen Triclinium, sowie dem Lateranpalast aus dem 16. Jahrhundert und dem größten Obelisken Roms. Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Bistums Roms und eine der sieben römischen Pilger-kirchen. Die Familie Plauci Laterano stellte das Gelände der Kirche zur Verfügung, daher der Name. Die zunächst Christus dem Erlöser (Salvator) geweihte Lateranbasilika (San Giovanni in Laterano) ließ Konstantin der Große im Jahre 312 auf den Mauern des Palastes der Familie der Laterani als ersten Monumentalbau der Christenheit in Form einer fünfschiffigen Säulenbasilika mit Querhaus und Apsis errichten, die im Grundriss und Teilen ihres Mauerwerkes erhalten ist. Im Mittelalter wurde das Gebäude mehrfach verändert. Die fünfschiffige Basilika wurde immer wie-der umgebaut. Die heutige Fassade stammt aus dem 18. Jhd. Die heilige Pforte befindet sich rechts neben dem Hauptportal, das das originale Bronzeportal aus dem Senatsgebäude auf dem Forum Romanum ist (4. Jhd.). Mussolini ließ es anlässlich der Verträge zwischen Staat und Kirche mit Pius XI. im Jahre 1929 hier einbauen. Die Köpfe von Petrus und Paulus werden hier verehrt. Weitere Reliquien sind zwei Zedernholzstücke vom Tisch, an dem Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl feierte. Umgeben ist die Kirche vom Lateranspalast, einem Kreuzgang und dem Baptisterium.

Das Hoch „Ursula“ und die Reiseführerin Seniora Viviana sorgten für vier unver-gessliche, sonnige und erlebnisreiche Tage für die VDD-Gruppe in der ewigen Stadt Rom. Bei über dreissig Grad Cel-sius und einem wolkenlosen Himmel er-hielten die Teilnehmer die Bestätigung, dass Rom nicht an einem Tage erbaut werden konnte. Rom, auch die ewige Stadt genannt, hat drei Millionen Ein-wohner und beherbergt pro Jahr 16 Millionen Touristen aus dem Rest der Welt. Darunter vom 20.-24. Mai 2007 auch zwölf Besucher des VDD. Das Areal, auf dem die römisch/christliche Geschichte versteinert prachtvoll den Touristen präsentiert wird, kann zu Fuß erkundet und erlebt werden. Allein die Anlage des Vatikans hat täglich ca. 10.000 Besucher, die stundenlang Schlan-ge stehen, um die berühmten Fresken von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle im Original sehen zu können. An allen markanten Zentren, wie z. B. dem Colloseum, dem Panthenon, dem Trevibrunnen, dem Castel Sant´Angelo (Engelsburg) usw., reiht man sich ein in die internationalen Besuchergruppen, die mit grossem Interesse aus den steinernen Überresten des römischen Weltreiches sich eine Vorstellung der damaligen Zeit und der geschichtlichen Entwicklung unseres Kulturkreises machen wollen.

Brigitte Fritsch, von der Gruppe zur Ver- einsreiseschreiberin ernannt, hatte sich bereit erklärt, die Highlights dieser Reise festzuhalten und die markanten Erleb- nisse zu beschreiben. Es war auch ge-plant, diesen Bericht hier abzudrucken, doch erfreulicherweise ist dieser so aus-führlich, daß leider hier der Platz nicht ausreicht, ihn vollständig abzudrucken und eine Kürzung würde nur ein unvoll-ständiges Bild über die ereignisreiche Reise abgeben

Der ungekürzte Bericht, ist in die Homepage des VDD eigestellt und kann dort heruntergeladen werden. Es kann festgestellt werden, daß die Reise in sehr angenehmer Athmosphäre verlief und die Teilnehmer sich bereits Gedanken über die Planung einer wei- teren Reise machen. Als Reiseziel wur-de der Süden Spaniens unter dem Motto „Auf den Spuren der Sarazenen“ im Frühjahr 2008 ins Auge gefasst.

Die kulturinteressierten VDD-Reiseteilnehmer vor dem italienischen Parlamentsgebäude von links: Dr. Klaus Wolf, Hilde Wolf, Claus Simeth, Sylvia Dussmann, Prof. Dr. Christoph Hars, Dr. Werner Fraß, Dr. h.c. Siegbert Holderried, Frau Fraß, Hansjörg Laubscher, Lieselotte Laubscher, Prof. Dr. Klaus Fritsch und Brigitte Fritsch

Die Wege des VDD führten nach Rom und in die Städte Pisa, Lucca, San Gimingnano, Sienna und Florenz in der schönen ToskanaVDD-Mitgliederreise vom 19. bis 30. Mai 2007

Page 6: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

6

Dipl.-Ing. Karlheinz Mohn, MAN Roland Druckmaschinen AG, Offenbach

Das Thema Druckfarbentrocknung ist ein Dauerbrenner in der Druckindustrie. Nicht nur die Druckfarbenindustrie, sondern auch die Hardwarehersteller, sprich Trockner- und Maschinenher-steller, werden immer wieder erneut gefordert. Betrachtet man die Druck-farbentechnologie, so muß festgestellt werden, daß auch heute noch der Ein- druck vorhanden ist, daß sich die Druck- farbe zwischen Alchimie und Wissen-schaftbefindet.

Im Rahmen der vom VDD regelmäßig angebotenen VDD-Seminare fand tra-ditionell im Haus der Industriekultur in Darmstadt am 10. Mai 2007 ein VDD-Seminar mit dem Titel „SeccoMatic – Modernste Trocknertechnologie für den Bogenoffset“ statt. Referent war Karlheinz Mohn, seit 2005 Mitglied im Vorstand des VDD und Abteilungsleiter der MAN Roland Druckmaschinen AG in Offenbach. Karlheinz Mohn ist bei MAN Roland innerhalb der Entwick-lung u. a. für Trocknertechnologien zuständig.

Karlheinz Mohn gab einen fundierten und umfassenden Überblick über den derzeitigen Stand der Trockentechnolo-gien und insbesondere über die Anfor-derungen an moderne Trockner, ver-schiedene auf dem Markt angebotene Trocknersysteme im Bogenoffset und neue Möglichkeiten der Trocknungs-techniken durch innovative Trockner. Die Tendenzen der Marktanforderungen in der Print-Medien-Industrie zeigen

eine gesteigerte Nachfrage für veredelte und hochwertige innovative Druckpro-dukte. Wachstumsmärkte wie der für Verpackungen und Packmittel aller Art, müssen sich vermehrt um Veredelungs-techniken wie z. B. der UV-Technologie bemühen, um über die Verpackung einen Mehrwert für das Produkt zu er-zielen. Neben den höheren Qualitäts- ansprüchen ist die Steigerung der Pro- duktivität durch Integration von Arbeits- gängen der Grund für die Bereitschaft der Druckerkunden, in höherwertige Druckmaschinen und somit in moderne Trocknertechiken zu investieren.

Nicht zuletzt macht der gezielte Einsatz von Trocknern der neuen Generation spezielleproduktiveMaschinenkonfi-gurationen möglich, die diese Zielfor-derungen erfüllen. Diese ROLAND ULTIMA-Druckmaschinen machen Applikationen wie Deckweiß oder Iri-odinlack oder Metallglanzlack vor dem Druckvorgang möglich.

Im Bereich der Entwicklung von Trock-nern für den Bogenoffset arbeitet MAN Roland seit dem Jahre 1980 eng mit der Firma ADPHOS ELTOSCH zusammen. Seit 1990 werden Trockner für MAN Roland Druckmaschinen unter dem Markennamen SeccoMatic vertrieben. Die ADPHOS AG - Advanced Photo-nics Technologies AG mit Hauptsitz in der Nähe von München, ist der High-tech-Spezialist für die Nutzung von

Licht für industrielle Prozesse und Pro-dukte und der Partner der MAN Roland Druckmaschinen AG.

Im Bereich der konventionellen Trockner wird für die Trocknung von ölbasierenden Druckfarben der Secco-Matic Farbentrockner mit IR-Strahlung angeboten. Ölbasierte Druckfarben trocknen einerseits durch Wegschlagen der Druckfarbe in den Bedruckstoff und andererseits durch die oxidative Trocknung.Sehrhäufigwerdenwas-serbasierende Dispersionslacke zum Auftrag einer Schutz- oder Verede-lungsschichtverwendet.Hierfürfindetder SeccoMatic Lackendtrockner mit einer Kombination aus IR-Strahlung und erhitzter Luft in einem verlänger-ten Ausleger Anwendung. Insbesondere das Aufbringen der Thermoluft trägt entscheidend zur Effektivität der Trock-nung, die hier im Wesentlichen durch die Verdampfung der Wasserbestand-teile erzielt wird, bei. Das Prinzip der Lacktrocknung:

Eine Besonderheit bildet der Secco-Matic Smart Lackendtrockner, der in Verbindung mit der einschwenkbaren Lackiereinrichtung Inline Coater Smart (wird bei Bedarf im letzten Druckwerk eingesetzt) einen effektiven Schutzlack-auftrag oder gar leichte Veredelungsef-fekte ermöglicht. Deutliche Performan-ceunterschiede zum Lackendtrockner

SeccoMatic – Modernste Trocknertechnologie für den BogenoffsetBericht zum VDD-Seminar vom 10. Mai 2007

Das Prinzip der Lacktrocknung

Page 7: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

7

Internationale Wissenschaftliche Studentenkonferenz an der TU Chemnitz – November 2007

Call for papers

In 2005 organisierte das Institut für Print- und Medientechnik der TU Chemnitz (pmTUC) erstmals die Stu- dentenkonferenz „Printing Future Days“, bei der über 40 Nachwuchswissen-schaftler aus 15 Ländern die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeiten aus dem Fachbereich Printmedientechnik präsentierten.

Das pmTUC erhielt für die Idee, Orga- nisation und Durchführung dieser Kon-ferenz durchweg positives Feedback, das dazu motivierte, die „Printing Fu-ture Days“ im Jahr 2007 vom 5. bis 8. November erneut durchzuführen. Dafür wurden die Themenblöcke der Konfe-renz erweitert und berücksichtigen nun zusätzlich zukunftsweisende Entwick- lungsfelder der Branche, wie z. B. Printed Circuitry und Smart Object Fabrication.

Dank der Sponsoren werden auch in diesem Jahr von den studentischen Teil-nehmern der Konferenz keine Gebühren erhoben. Zur Teilnahme werden alle Studenten und Doktoranden aufgerufen, die ihre wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Printmedientechnik einem internationalen Publikum vorstellen wollen (Submission-Deadline 31. Mai 2007).

Auch Industrievertreter sind dazu aufge-fordert, mit Vorträgen das Programm zu bereichern und/oder die Konferenzkom-mission zu unterstützen.

AlleweiterenInformationenfindenSieunter http://www.printingfuturedays.com oder erhalten Sie bei Frau Conny Frank (pmTUC), Tel. +49 (0)371 531 35838, E-Mail [email protected].

in Kombination mit einem kompletten Lackwerk bleiben hierbei jedoch beste-hen. MAN Roland bietet neben diesen konventionellen Trocknertypen auch UV-Trockner für die Härtung von UV-Farben und UV-Lacken an.

Unter UV-Licht (Wellenlängen zwi-schen 100 und 380 nm) aushärtende Farben und Lacke kommen dann zum Einsatz, wenn besonders hohe Anfor-derungen an den Glanz und/oder die Scheuerfestigkeit gestellt werden oder wenn auf nichtsaugenden Bedruckstof-fen wie zum Beispiel auf Metall- oder Kunststofffolien gedruckt werden soll. Das UV-Licht bewirkt den Zerfall der Photoinitiatoren in den Farben und Lacken und löst somit eine Verkettung (Härtung) der Bestandteile aus.

Bevor Karlheinz Mohn auf die Details der MAN Roland-Lösungen einging, zeigte er am Beispiel des Maschinen-schemas einer 5-Farben Roland 700 mit Lackmodul, dass die Trocknerausstat-tungen bei der Anwendung von UV-Hy-bridfarben und UV-Farben gleich sind. Am Beispiel SeccoMatic UV wurde deutlich, dass durch detaillierte Kon-struktionsmaßnahmen eine Steigerung des Wirkungsgrades bei UV-Modulen im zweistelligen Prozentbereich durch-aus möglich ist. Die neueste Generation dieser UV-Trockner konnte durch eine optimierteReflektorgeometriedieein-gesetzte elektrische Energie effektiver in UV-Strahlung umwandeln.

Als die innovativste Technologie am Markt bezeichnete Karlheinz Mohn den SeccoMatic UV plus. Dieser neue indi-rekte Strahlertyp arbeitet wärmeredu-ziert und kann dabei die Verarbeitung vonhitzeempfindlichenSubstraten,wiez. B. dünne Papiere oder Kunststoff- und Metallfolien deutlich erleichtern. Dünnere Lampen und eine ausgeklü-gelte optimale Spiegelanordnung mit drehbarem Shutter sorgen dafür, dass nahezuausschließlichdiereflektierteStrahlung(AusfilternvonIRStrah-len – Wärme) auf den Bedruckstoff gelangt. Der Bedruckstoff erwärmt sich während des Trocknungsprozesses erheblich weniger, und es tritt erheblich weniger Verzug (Passer) des zu bedru-ckenden Materials auf.

Ebenfalls eine Spezialität ist der Sec-coMatic White Cure, der speziell für die Härtung von Deckweiß entwickelt wurde. Bereits seit dem Jahre 2004

bietet MAN Roland diese Besonderheit an und versetzt damit seine Kunden in die Lage, erheblich dickere Schichten von Deckweiß mit einem Strahler zu härten. Bei Deckweiß werden andere Photoinitiatoren verwendet als übli-cherweise in UV-Farben. Um diese anzuregen, ist ein anderes Licht, das im Falle von SeccoMatic White Cure von einer Gallium-dotierten Lampe erzeugt wird, notwendig. MAN Roland bietet mit dem SeccoMatic-Konzept ab Werk ein sehr breites Trocknerspektrum, ver-mutlich gar das breiteste Angebot eines Druckmaschinenherstellers.

Im letzten Teil des Vortrages wur-de deutlich, dass der Nutzen für den Kunden nicht alleine in einer sehr guten Thermoluftdüse oder einem sehr guten UV-Strahlermodul besteht. Hier sind die Integration in die Druckmaschinen und die Abstimmung aller Komponen-ten aufeinander wichtig, um letztlich die Anwendung effektiv zu realisieren.

Lampenwechsel (SeccoMatic UV- Modul)

IDD/VDD-Seminare Druck- und Medientechnik am Fachgebiet Druckmaschinen und -verfahren

Neue Termine des WS 2007/2008 sind geplant und werden bekannt gegeben. Informationen über:Dipl.-Ing. Heike Hupp, Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren, TUDTel.: 0 61 51/16 33 32 oder perE-Mail:[email protected]

Page 8: Der VDD in Thailand – Laos – Vietnam und Chinadruckingenieure.de/wp-content/uploads/2016/06/VDD-Echo-2007-01.pdf · 1 2007/1 Inhalt: • Der VDD in Thailand, Laos, Vietnam und

8

ImpressumVDD EchoInterne Publikation des Verein Deutscher Druckingenieure Magdalenenstraße 2 64289 Darmstadt

Telefon: 0 61 51/16 20 32Telefax: 0 61 51/16 36 32Email: [email protected]

Redaktion: Dipl.-Ing. Boris Fuchs Prof. Dr.-Ing. Gunter HübnerDipl.-Ing. Rudolf Uhrig M.Sc.

Realisierung:Dr. h.c. Dipl.-Ing Siegbert Holderried

Druck:Sächsisches Institut für die Druckindustrie GmbH, Leipzig

Termine27./28. September 2007Mitgliederversammlung und Jahres-tagung in Weimar

15. November 2007Boris Fuchs:Die Druck- und Setzmaschinen des 19./20. Jahrhunderts und ihre Aus-wirkungen auf die Berufe des Setzers und Druckers, TU Darmstadt (Teil 1)

17. April 2008 Boris Fuchs: Die Druck- und Setzmaschinen des 19./20. Jahrhunderts und ihre Aus-wirkungen auf die Berufe des Setzers und Druckers, TU Darmstadt (Teil 2)

Bei den beiden Vorträge im November 2007 und April 2008 handelt es sich um eine Vortragsveranstaltung des VDI (Verein Deutscher Ingenieure), BV (Bezirksverband) Frankfurt-Main – Darmstadt, AK (Arbeitskreis) Technik-geschichte (Obmann Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gerhard Brühn, Frankfurt-Main) mit dem IDD und dem VDD.

PersonaliaApril 2007

Dipl.-Ing. Friedrich Klingler, 85 Jahre am 18.04. 2007

Dr. rer. pol. Rolf Seißer, 85 Jahre am 29.04. 2007

Mai 2007

Dipl.-Ing. Beatrix Beckmann, 40 Jahre am 19.05. 2007

Dr.-Ing. Jürgen Gottlebe, 60 Jahre am 07.05. 2007

Dipl.-Ing. Arthur Rettberg, 85 Jahre am 10.05. 2007

Prof. em. Dr.-Ing. habil. Rudolf Ruder, 75 Jahre am 20.05. 2007

August 2007

Prof. Dipl.-Ing. Gerd Finkbeiner, 50 Jahre am 24.08. 2007

Dr. Tobias Müller,50 Jahre am 20.08. 2007

Dr.-Ing. Johann Weinert, 65 Jahre am 09.08. 2007

Wir bitten um Nennung von Geburts-daten, um das Mitgliederverzeichnis weiter zu optimieren.

Mitgliederversammlung und Jahrestagung 2007, 27./28. 09. 2007 in der Kulturhauptstadt Weimar

Tagungsort:

Hilton WeimarBelvederer Allee 2599425 Weimar Telefon 03643/72 20 Fax 03643/7 22 21 11 Internet www.hilton.de/weimar E-Mail [email protected]

Programm:

27. September 2007MitgliederversammlungVDD-Abendveranstaltung im Felsen-keller von Weimar

28. September 2007Jahrestagung zum Thema:Die Bedeutung der Druckmaschine im WorkflowPartnerprogramm:Weimar Kulturhauptstadt Europas

Ankündigung

Am 29. November 2007 veranstaltet das Sächsische Institut für die Druckindustrie Leipzig GmbH (SID Leipzig) in Frankfurt/Main ein Symposium zum Thema:

„Forschung und Entwicklung für die Druckindustrie“

Inhalte Bestimmung des Aushärtungsgrades

von UV-Druckfarben und -lacken Passermessung zur Ursachenanalyse von Druckproblemen Hochgenaue Passlochstanzung zur Minimierung

von Rüstzeiten und Makulatur Neue Forschungsergebnisse zum Druck

von RFID-Antennen mit UV-Farben PSO – Herausforderungen und Chancen.

Anwendung der Vorgaben für UV-Druckfarben

Die zusammenfassende Podiumsdiskussion mit Anwendern leitet Herr Dr. h.c. Dipl.-Ing. Siegbert Holderried.

Das Veranstaltungsprogramm mit den Anmeldeunterlagen ist unter www.sidleipzig.de abrufbar.

Informationen erhalten Sie beim SID:Mommsenstraße 204329 LeipzigTelefon: +49(0) 3 41/2 59 42-0Telefax: +49(0) 3 41/2 59 [email protected]