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Der Weg der Steir rischen Harmonika Matura-Arbeit Stefan Oberer BMVZ09 bS 18.04.2010

Der Weg der Steiriteirischen Harmonika

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Page 1: Der Weg der Steiriteirischen Harmonika

Der Weg der Steiriteirischen Harmonika

Matura-Arbeit

Stefan Oberer

BMVZ09 bS

18.04.2010

Page 2: Der Weg der Steiriteirischen Harmonika

Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

Inhaltsverzeichnis (Kurzversion)

1 Hauptteil ......................................................................................................................................... 1

1.1 Die Geschichte der Steirischen Harmonika ............................................................................. 1

1.1.1 Das Accordion ................................................................................................................. 1

1.1.2 Verbreitung der Steirischen Harmonika .......................................................................... 1

1.1.3 Ursprung der Griffschrift .................................................................................................. 2

1.1.4 Entwicklung des Instruments mit der Zeit ........................................................................ 3

1.2 Herstellung............................................................................................................................... 3

1.2.1 Produktionsablauf ............................................................................................................ 3

1.2.2 Firma Strasser ................................................................................................................. 4

1.2.3 Qualitätstests am Beispiel der Firma Strasser ................................................................ 5

1.3 Das Innenleben der Steirischen Harmonika ............................................................................ 5

1.3.1 Der Griffkasten (Diskantseite) ......................................................................................... 5

1.3.2 Der Basskasten ............................................................................................................... 6

1.3.3 Die Stimmzunge .............................................................................................................. 6

1.4 Umfrage ................................................................................................................................... 7

1.4.1 Interpretation der Ergebnisse .......................................................................................... 7

1.5 The history of the “Steirische Harmonika” ............................................................................... 8

1.5.1 The “Accordion” ............................................................................................................... 8

1.5.2 Distribution of the “Steirische Harmonika” ....................................................................... 8

1.5.3 The origin of the tablature ................................................................................................ 9

1.5.4 Changes of the instrument during the time ..................................................................... 9

1.6 Schluss .................................................................................................................................. 10

1.7 Quellenverzeichnis ................................................................................................................ 11

2 Anhang ......................................................................................................................................... 12

2.1 Umfrageergebnis ................................................................................................................... 12

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1 Hauptteil

1.1 Die Geschichte der Steirischen Harmonika

Die Steirische Harmonika hat eine kurze, aber sehr bewegte Geschichte. Sie hat sich

vom anfänglichen Schreckgespenst1 zu einem beliebten Volksmusik Instrument

entwickelt. Entgegen ihres Namens geht sie auf das 1829 entwickelte Accordion

zurück2. Das Wort steirisch soll als Synonym für das Bodenständige3 und die

alpenländische Volksmusik4 gelten. Die Steirische Harmonika hat die lokalen

Volksmusikstile der Orte übernommen5, an denen sie gespielt wird. Sie hat also

andere Instrumente ersetzt, mit denen die Lieder einst gespielt wurden.

1.1.1 Das Accordion

Das Accordion ist das Ur-Instrument der Steirischen Harmonika. Es wurde von Cyrill

Demian zusammen mit seinen Söhnen Carl und Guido erfunden. Cyrill Demian

reichte am 6. Mai 1829 das Patent für das Accordion ein, am 23. Mai 1829 erhielt er

schliesslich das Patent für zwei Jahre, welches 1831 um drei weitere Jahre

verlängert wurde. Das Accordion war die erste Handharmonika, auf welcher man

ganze Akkorde spielen konnte und nicht nur einzelne Töne. Es war ein

wechseltöniges Instrument mit einem Bass und 5 Tasten auf der Diskantseite6. Im

Gegensatz zu heute wurde das Accordion im liegen gespielt7. Die Steirische

Harmonika geht also auf das Accordion zurück. Bereits 18708 wurden Instrumente

gebaut, die äusserlich genau gleich aussehen, wie die Steirische Harmonika heute

aussieht.

1.1.2 Verbreitung der Steirischen Harmonika

Die Steirische Harmonika wird im ganzen Alpenraum gespielt. Im 20. Jahrhundert,

hatte die Steirische Harmonika einen schweren Stand, da man sie nur nach Gehör9

1 Interview Wolfram Märzendorfer 2 Der Vierzeiler Nr. 2 / 2005 3 Interview Josef Thier 4 http://de.wikipedia.org/wiki/Steirische_Harmonika 5 Interview Wolfram Märzendorfer 6 „In aller Munde“, Conny Restle 7 Wolfram Märzendorfer 8 Interview Wolfram Märzendorfer 9 Interview Wolfram Märzendorfer

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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lernen konnte. Es gab zwar eine Methode von Ditsch10, diese wurde allerdings nie

angewandt, weil sie nicht praxistauglich war. Zwischen 1950 und 197011 wäre sie

schliesslich beinahe ausgestorben. Im Wirtshaus, wo sie ihre kleine Bühne gehabt

hatte, wurden plötzlich Musikautomaten aufgestellt. Der Musikgeschmack der

Menschen veränderte sich in dieser Zeit wesentlich, so waren plötzlich die

amerikanische Musik und der Schlager populär. Aufgrund ihrer tonlichen Begrenzung

konnte man die amerikanische Musik auf der Steirischen nicht spielen12. Die neue

Musik aus Amerika war also beinahe der Killer der Steirischen. Um 1980 hat die

Steirische Harmonika mit der Einführung der Griffschrift durch Max Rosenzopf13

schliesslich einen Riesenaufschwung14 erlebt. Mit der Griffschrift war nun ein

Lehrmittel vorhanden, mit dem es auf eine relativ einfache Weise möglich war, die

Steirische Harmonika zu lernen. Praktisch zeitgleich hat Josef Peyer15 ein Schulwerk

in Notenschrift herausgegeben. Die wichtigste Identifikationsfigur der letzten 20

Jahre ist Hubert von Goisern. Obwohl er das Instrument mehr dekorativ einsetzt, hat

er es wie kein anderer wieder in den Mittelpunkt gebracht. Die Band Attwenger hat

ebenfalls ihren Beitrag dazu geleistet, indem sie die Steirische Harmonika auf eine

komplett neuartige Weise verwendet haben.16

1.1.3 Ursprung der Griffschrift

Max Rosenzopf hat die Griffschrift um 1980 eingeführt. Diese geht auf die

schweizerische Helbling-Tabulator zurück. Da die Notenschrift in der rhythmischen

Notation sehr gut entwickelt war, übernahm Helbling diese und gab ihr anstatt einer

absoluten Bedeutung eine relative Bedeutung. Anstatt die Tonhöhe darzustellen, hat

er also die entsprechenden Tasten angegeben17. Deswegen ist Griffschrift der

Steirischen Harmonika praktisch identisch mit jener des Schwyzerörgelis. Der

grösste Unterschied liegt wohl darin, dass für die Steirische Harmonika im Normalfall

eine Reihe mehr dargestellt werden muss, da das Schwyzerörgeli normalerweise

drei Reihen besitzt und nicht vier wie die Steirische Harmonika.

10 Interview Wolfram Märzendorfer 11 Interview Wolfram Märzendorfer 12 Interview Wolfram Märzendorfer 13 Interview Wolfram Märzendorfer 14 Interview Wolfram Märzendorfer 15 Interview Wolfram Märzendorfer 16 Interview Wolfram Märzendorfer 17 Interview Wolfram Märzendorfer

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1.1.4 Entwicklung des Instruments mit der Zeit

Optisch hat sich die Steirische Harmonika seit

1870 nicht verändert. Die Firma Stachel hatte

einmal eine Steirische Harmonika mit um-

schaltbaren Tonarten18 gebaut, dies hat sich

allerdings aufgrund des zu hohen Gewichtes

und des nicht mehr typischen Steirischen Klan-

ges19 nicht durchgesetzt. Ein weiteres Problem

war, dass der Umschaltmechanismus keinen

Raster hatte, womit die Stimmstöcke praktisch

nie sauber auf den Öffnungen lagen. Somit waren die Töne praktisch nie genau. Die

Mechanik wurde aber stark optimiert um beispielsweise klappernde Tasten zu

vermeiden. Die neuste Entwicklung ist die Midi-Harmonika der Firma LIMEX20. Mit

dieser lässt sich jede Stimmung einstellen, dies geschieht elektronisch.

1.2 Herstellung

Die Steirische Harmonika ist sehr aufwendig zum Produzieren. Trotz aller

technischen Maschinen ist noch immer sehr viel Handarbeit gefragt. Ich konnte mir

bei der Firma Strasser selbst ein Bild davon machen, wie viel Präzision und Zeit dies

erfordert. In einer vierreihigen Steirischen Harmonika sind bei der Firma Strasser

knapp 2‘800 Einzelteile enthalten. Schon nur an dieser Zahl lässt sich erahnen,

warum es so zeitaufwendig ist, eine Steirische Harmonika zu produzieren und warum

die Steirische Harmonika im Vergleich zu anderen Instrumenten so teuer ist.

1.2.1 Produktionsablauf

Der Produktionsablauf variiert je nach Firma. Grundsätzlich werden zuerst die

einzelnen Elemente erstellt. Bei der Firma Strasser befindet sich das Materiallager im

Zentrum der Werkstatt. Die Mitarbeiter haben grösstenteils Einzelzimmer, die um das

Materiallager herum angeordnet sind. Die Einzelzimmer sind durchaus sinnvoll, da

die Arbeiten oft ein hohes Mass an Präzision und Konzentration voraussetzen.

18 Interview Josef Thier 19 Interview Josef Thier 20 Interview Josef Thier

Steirische Harmonika um 1870

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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Schlussendlich werden die drei Hauptbestandteile zusammengesetzt. Dies sind der

Griffkasten, der Balg und der Basskasten. Für genauere Infos verweise ich an dieser

Stelle auf:

http://de.wikipedia.org/wiki/Steirische_Harmonika#Vergleich_des_Produktionsablaufs.

1.2.2 Firma Strasser

Die Firma Strasser ist ein sehr experimentierfreudiger Harmonikabauer, die Details

gerne selber austüfteln. In die Entwicklung dieser Details investiert die Firma

Strasser sehr viel Geld21. Sie vertritt die Meinung, dass man heute mit einem Modell

nicht mehr alle Bereiche der Volksmusik abdecken kann. Deshalb produziert sie drei

Grundlinien. Dies sind die traditionelle Schiene, die Creativmodelle und die Natur-

schiene. Die Creativmodelle sind für die volkstümliche Bühnenmusik konzipiert, diese

Harmonikas sollen auffallen. Im Gegensatz dazu stehen die Naturmodelle, diese

werden möglichst unauffällig gebaut, mit

einem möglichst grossen Anteil an Holz. Jede

Harmonika der Firma Strasser bekommt eine

eigene Fabrikationsnummer22 mit welcher sie

registriert wird. Die Firma Strasser verkauft

ihre Harmonikas über den Fachhandel, aber

auch direkt23 ab Fabrik. Preislich gesehen ist

die Firma Strasser relativ günstig. Verkaufs-

leiter Josef Thier hat sich dazu folgender-

massen geäussert: „Bei der Firma Strasser vertreten wir erstens die Meinung, dass

eine Harmonika zahlbar bleiben muss und das zweite ist auch, wir haben die

Stückzahl. Wir sind voriges Jahr über die 1‘000 Stück Grenze pro Jahr gekommen.

Wir haben 21 Mitarbeiter und da muss man dann schon schauen, dass man das für

den Verkauf herbringt. Aber was wichtig ist, wir haben die Stückzahl. Damit schaffen

wir es auch mit diesen Preisen. Aber wie gesagt, andere Hersteller machen das

anders, die werden reich dabei, wir können gut leben“24.

21 Interview Josef Thier 22 Interview Josef Thier 23 Interview Josef Thier 24 Zitat aus Interview Josef Thier

Maschinelle Fertigung von Einzelteilen

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1.2.3 Qualitätstests am Beispiel der Firma Strasser

Schon beim Zusammenbau der Steirischen Harmonika, werden die einzelnen Teile

auf Fehler25 geprüft, wie Kratzer, usw. Nachdem die Stimmstöcke in der Endfertigung

eingebaut worden sind, wird die Harmonika einer gründlichen Qualitätskontrolle26

unterzogen. Es werden sowohl die Mechanik als auch die Töne getestet. Spielt der

Mitarbeiter ein paar Töne an, weiss er aufgrund seiner Erfahrung schon, ob mit der

Harmonika ein Problem vorliegt oder nicht. Die Töne muss er aber alle einzeln

testen27 und entscheiden, ob der Ton stimmt oder nicht. Falls der Ton nicht stimmt,

werden die Stimmzungen nachbearbeitet. Ist der Ton zu hoch, wird die Spitze der

Stimmzunge abgeschliffen. Sollte der Ton zu tief sein, wird sie vorne angeschliffen28.

Das Schleifen vorne an der Stimmzunge ist sehr problematisch, das es zum einen

praktisch unmöglich ist, genau den richtigen Punkt29 zu erwischen und zum anderen

dass die Stimmzunge nicht bricht.

1.3 Das Innenleben der Steirischen Harmonika

Die Steirische Harmonika hat drei Haupt-

bestandteile, dies sind der Griffkasten (Diskant-

seite), der Basskasten und der Balg. Die

Steirische Harmonika lässt sich ganz leicht in

diese drei Hauptbestandteile zerlegen. Der

Balgrahmen wird sowohl am Griffkasten, wie

auch am Basskasten durch je 4 Stifte fest-

gehalten. Diese können problemlos herausge-

zogen werden, so erhält man einen Einblick ins Innere der Steirischen Harmonika.

1.3.1 Der Griffkasten (Diskantseite)

Im inneren des Griffkastens befinden sich die Stimmstöcke. Ihre Anzahl wird durch

die Anzahl der Tastenreihen bestimmt. Jede Tastenreihe hat einen eigenen

Stimmstock. Meistens sind dies vier, respektive drei Stimmstöcke, da die meisten

25 Interview Josef Thier 26 Interview Josef Thier 27 Interview Josef Thier 28 Interview Josef Thier 29 Interview Wolfram Märzendorfer

Griffkasten, Balg und Basskasten (v.oben)

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steir

Harmonikas vier, respekti

befinden sich die Stimmpla

man nun eine Taste, öff

Stimmstock kann ein- zwei

Loch geöffnet wird. Bei e

geöffnet. In jedem Loch be

zu einer Tonverstärkung. J

die Luft eine andere Richtun

aussen gesogen = Zugluft.

auf die Zugluft und die

unterschiedlich gestimmt, d

Ton wird nun durch die S

hierbei die Anzahl Schwingu

1.3.2 Der Basskasten

Im Basskasten hat die S

sogenannten Helikonbässe

typischen Klang der Steiris

die Begleitakkorde. Vorne a

und Anordnung hat aber ke

Ton erklingt nämlich auf der

1.3.3 Die Stimmzunge

Die Stimmzungen sind

Steirischen Harmonika, sie

Eine kurze Stimmzunge erz

eine lange Stimmzunge d

tiefen Ton. Das kommt d

elastisch ist, somit entste

Zunge eine Federkraft. Da

wodurch ein höherer Ton en

eirischen Harmonika

ktive drei Tastenreihen besitzen. Auf d

platten, auf diesen ist die Stimmzunge au

ffnet sich im Stimmstock der zugehöri

ei- oder dreichörig sein. Dies bedeutet, d

einer dreichörigen Harmonika werden

befindet sich eine gleich gestimmte Stimm

Je nachdem ob auf Zug oder auf Druck

tung, sie wird hineingedrückt = Druckluft, o

Jede Stimmplatte hat zwei Stimmzungen

e andere auf die Druckluft. Diese St

, deshalb ist die Steirische Harmonika w

Schwingung der Stimmzunge erzeugt,

gungen pro Sekunde.

Steirische Harmonika sehr grosse To

se haben einen sehr tiefen Klang un

ischen Harmonika. Nebendran ist noch e

am Basskasten befinden sich die Tromp

einen Einfluss auf den Ton, da sie nur Dek

er Seite des Basskastens und nicht durch

das Herzstück der

sie bestehen aus Stahl.

rzeugt einen hohen Ton,

dagegen erzeugt einen

daher, weil die Zunge

teht an der Spitze der

Dadurch schwingen kürzere Zungen sch

entsteht.

Stimmstock mit a

Stefan Oberer

6

dem Stimmstock

aufgenietet. Drückt

rige Luftweg. Ein

dass pro Chor ein

also drei Löcher

mplatte. Dies führt

gespielt wird, hat

, oder sie wird nach

en die eine reagiert

Stimmzungen sind

wechseltönig. Der

t, massgebend ist

Tonzungen. Diese

nd erzeugen den

in Stimmstock für

peten, ihre Anzahl

ekoration sind. Der

h die Trompeten.

chneller als lange,

t aufgenieteter Zunge

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1.4 Umfrage

Insgesamt haben sich 66 Personen an der Umfrage beteiligt. Davon sind 57

Teilnehmer Männer und 9 Teilnehmer sind Frauen. Der grösste Teil der Antworten,

ist über das Volxmusikportal eingegangen, sowie ein kleinerer Teil über

stammtischmusik.at und Facebook. Gut 50% der Teilnehmer stammen aus

Österreich. Der Grossteil der anderen Befragten stammt aus Deutschland.

1.4.1 Interpretation der Ergebnisse

Die Musiker spielen die Steirische Harmonika hauptsächlich, weil ihnen der Klang

gefällt, den man mit der Steirischen Harmonika erzeugt, dies gaben 86% der

Befragten an. Eng damit verknüpft die alpenländische Volksmusik, welche 70% als

reizvoll an der Steirischen Harmonika empfinden. Auch der ursprüngliche Gedanke

als Alleinunterhalter, wird von den Musikern geschätzt. Dies spricht klar für die

klanglichen Qualitäten der Steirischen Harmonika. Auffallend ist auch, dass über

50% der Befragten selbst auf die Steirische Harmonika gestossen sind. Die meisten

Musiker nutzen und schätzen die Steirische Harmonika also auf ihre traditionelle

Weise. Ich denke, dass in unserer schnelllebigen Zeit die Alleinunterhalter Idee der

Steirischen Harmonika noch an Bedeutung gewinnen wird. Dies weil es bei einem

gedrängten Zeitplan viel einfacher ist, kurz die Steirische Harmonika hervor-

zunehmen und ein paar Lieder komplett alleine spielen zu können, die aufgrund der

Helikonbässe auch eine gute Stimmung verbreitet. Zu diesem Gesamtbild passt es

nur allzu gut, dass der Grossteil der Befragten findet, dass es keine Änderungen an

der Steirischen Harmonika braucht. Dies erklärt auch, warum sich die Steirische

Harmonika seit 1870 nicht mehr verändert hat, mit Ausnahme der Mechanik.

Verständlicherweise kreidet gut 1/3 der Befragten die Preise der Steirischen

Harmonika an. Diese sind im Vergleich zu anderen Instrumenten sehr hoch, doch es

steckt eben halt immer noch sehr viel Handarbeit, also Zeitaufwand dahinter und die

Stückzahlen sind auch relativ bescheiden. Ich denke, dass die Midi Harmonika noch

eine grosse Zukunft vor sich hat, sobald sie komplett ausgereift ist. Dies weil sich ¼

der Befragten umschaltbare Tonarten wünscht, das ist gut verständlich, zum einen

weil mehrere Harmonikas teuer zu stehen kommen und zum anderen, weil es

schlicht mühsam ist, immer die Instrumente zu wechseln, um gewisse Stücke zu

spielen können. Für all diejenigen, die sich umschaltbare Tonarten wünschen, stellt

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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die Midi Harmonika in der Zukunft eine ernstzunehmende Alternative dar. Der

grösste Teil der Harmonika Spieler, knapp die Hälfte, hat sich das Spielen sogar

selbst beigebracht. Dies wäre ohne die heutigen Griffschriftschulen sicher nicht mög-

lich. Hier kommt es wieder zum Vorschein, wie wichtig die Einführung der Griffschrift

durch Max Rosenzopf war. Sonst würden etliche Leute weniger die Steirische

Harmonika spielen, weil es mit der Notenschrift beinahe unmöglich wäre, sich die

Steirische Harmonika selbst beizubringen.

1.5 The history of the “Steirische Harmonika”

The “Steirische Harmonika” has a short but a very lively history. It had evolved from a

dreaded ghost to a favoured and popular instrument in the folk music. Its name

originates from the “Accordion” which was developed in 1829 in Vienna. The word

“steirisch” is a synonym for the indigenous and the central European folk music. It

adopted the style of the regional folk music. So it had replaced other instruments

which were once used for this kind of music.

1.5.1 The “Accordion”

The Accordion is the predecessor of the “Steirische Harmonika”. It was developed by

Cyrill Demian and his sons Carl and Guido. Cyrill Demian registered it on 6 May

1829. On 23 May 1829 he received the patent for two years. In the year 1831 the

patent was extended for three more years. The Accordion was the first hand

harmonica on which you could play whole accords and not only one tone. It was a

diatonic instrument which had one bass and five buttons. Already in 1870

instruments which were totally identical like the “Steirsche Harmonika” of today were

built.

1.5.2 Distribution of the “Steirische Harmonika”

The “Steirische Harmonika” is played in the whole mountain area in central Europe.

The 20th century was a difficult time for the “Steirische Harmonika” because the only

way to learn to play the instrument was by ear. Theoretically there was a method by

Ditsch but this method was never used because it wasn’t practicable. Between 1950

and 1970 the “Steirische Harmonika” was nearly to dying out. In this time the music

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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flavour of the people changed to the American music and to folk songs. The

Steirische Harmonika had its little stage in the pubs but now they were replaced by

vending machines. Exactly this American music is impossible to play on the

“Steirische Harmonika” because of the limited range of tones. So the American music

was almost the killer for the “Steirische Harmonika”. In 1980 the Steirische

Harmonika had a big revival. The base for this revival was the tablature by Max

Rosenzopf. Practically at the same time Josef Peyer made a school book in notation.

The most important identical person in the last 20 years has been Hubert von

Goisern. Although he used the instrument mainly decoratively, he could people’s

enthusiasm for this instrument. With a new kind of music the Band Attwenger was

also an important factor for the identification of the “Steirische Harmonika”.

1.5.3 The origin of the tablature

Max Rosenzopf adopted the tablature about 1980. This tablature goes back to the

Swiss Helbling tablature. The notation was excellent for the rhythm that is why

Helbling also used this kind of notes but he gave the notes another value. Instead of

an absolute value he changed to a relative value which means he arranged the

buttons in rows and numbered them. That is why the tablature of the Schwyzerörgeli

is practically identical with the one of the “Steirische Harmonika”. The main difference

is probably that you have to display an additional row for the “Steirische Harmonika”

because it has usually four rows instead of three rows like the Schwyzerörgeli.

1.5.4 Changes of the instrument during the time

Optically the Steirische Harmonika hasn’t undergone any changes since 1870. The

firm Stachel once had a Steirische Harmonika with a diatonic scale. But it wasn’t

successful because the instrument weighed too much and the tones weren’t any

longer typical of the “Steirische Harmonika”. Also the arm had no raster and so it was

nearly impossible to bring the sound post into the right position. So the tones were

mostly unclear. The mechanic was a lot optimized to stop the buttons from clattering.

The newest trend is the midi Harmonika of the firm LIMEX. With this instrument it’s

possible to change electronically into different keys.

Page 12: Der Weg der Steiriteirischen Harmonika

Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1.6 Schluss

Grundsätzlich ist alles, was ich ursprünglich in der Projektskizze hatte, ins Projekt

eingeflossen. Nur musste ich die Gliederung der Kapitel anpassen, da sich gewisse

Fragen in einem bis zwei Sätzen formulieren liessen. Ich denke, dass ich

schlussendlich einen guten Kompromiss gefunden habe, indem ich mich auf vier

Hauptthemen konzentriert habe, nämlich die Geschichte, die Herstellung, das

Innenleben der Steirischen Harmonika sowie die Umfrage. Ansonsten hätte die

Arbeit zu viele kleine Kapitel und eine unübersichtliche Struktur. Bei der Umfrage

hatte ich gerne 100 ausgefüllte Fragebögen erhalten, muss aber schlussendlich froh

sein, dass ich überhaupt auf 65 Fragebögen gekommen bin. Mehr ausgefüllte

Fragebögen, wären deshalb schön gewesen, da sie die Fehlerquote der Umfrage

gesenkt hätten. Für den englischen Teil habe ich bewusst die Geschichte

ausgewählt, weil wenn eine englischsprachige Person die Arbeit lesen würde, diese

das Instrument wahrscheinlich nicht kennt und es somit am interessantesten und

aussagekräftigsten ist, etwas über die Geschichte zu erfahren. Ich hätte noch mehr

Informationen gehabt diese habe ich aufgrund der umfanglichen Begrenzung, oder

aufgrund dessen da sie spekulativ gewesen wären, nicht eingesetzt.

Hiermit bestätige ich, dass ich die Arbeit ohne fremde Hilfe selbst geschrieben habe

und mich nur auf die im Quellenverzeichnis aufgeführten Quellen gestützt habe.

Adliswil den 18. April 2010

Stefan Oberer

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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1.7 Quellenverzeichnis

Interviews:

• Wolfram Märzendorfer vom 23.02.2010

• Josef Thier vom 23.02.2010

Bücher und Fachzeitschriften:

• „In aller Munde“ Mundharmonika Handharmonika Harmonium. Eine 200-

jährige Erfolgsgeschichte, Conny Restle Berlin 2002, Seite 22/23

• Der Vierzeiler Nr. 2 / 2005; Seite 26

Internet:

• http://de.wikipedia.org/wiki/Steirische_Harmonika; Stand 13.04.2010

Bilder:

• Titelblatt unten links: http://www.stadtdatenbank.de/lifepr/files/attachment-

55103-Hubert+von+Goisern+3+_+Helmut+Berg.jpg

• Alle anderen Bilder stammen aus der Eigenproduktion!

The history of the “Steirische Harmonika”:

• Quellen gemäss Kapitel „Die Geschichte der Steirischen Harmonika“.

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Matura-Arbeit: Der Weg der Steirischen Harmonika Stefan Oberer

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2 Anhang

2.1 Umfrageergebnis

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