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Ratschläge, Tipps und Informationen rund ums Bauen und Sanieren DER WEG ZUM EIGENEN HAUS Die Baufibel des Landkreises Traunstein

DER WEG ZUM EIGENEN HAUS

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Der Hausbau ist eine der wichtigsten großen Ent- scheidungen im Leben. Wer vor diesem großen Schritt steht, hat viel zu bedenken. Es sollen mög- lichst alle Wünsche und Ansprüche an die eigenen vier Wände realisiert werden.

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  • Ratschlge, Tipps und Informationen

    rund ums Bauen und Sanieren

    DER WEG ZUM EIGENEN HAUSDie Baufibel des Landkreises Traunstein

  • Sparkassen-Finanzgruppe

    Von Ausbauen ber Energiesparen bis hin zu Wohn-Riester: Egal was Sie beschftigt zusammen mit unserem Partner LBS stehen wir Ihnen in allen Fragen kompetent zur Seite und sorgen fr gengend Spielraum bei der Erfllung Ihrer Wohnwnsche. Mehr Infos in Ihrer Geschfts-stelle oder unter www.spk-ts.de. Wenns um Geld geht Sparkasse.

    Mehr Spielraum mit der Sparkassen-Baufinanzierung.Bauen. Modernisieren. Renovieren.

  • 1

    INHALTSVERZEICHNIS

    Vorwort von Landrat Herman Steinmal ...........................................................................................................2

    Der Traum vom eigenen Haus ...........................................................................................................................3

    Baugrundstck ..................................................................................................................................................5

    Bauplanung .......................................................................................................................................................7

    Baugestaltung ...................................................................................................................................................9

    Bauen und Umwelt ..........................................................................................................................................15

    Energieeinsparungsverordnung und Energiebedarfsausweis .........................................................................19

    Vorbildliches Beispiel zur energetischen Gebudesanierung..........................................................................23

    Altbausanierung ..............................................................................................................................................24

    Denkmalschutz ................................................................................................................................................28

    Gartengestaltung .............................................................................................................................................31

    Finanzierung und Frderung ...........................................................................................................................37

    Baurecht ..........................................................................................................................................................42

    Notizen ........................................................................................................................................................... U3

    U = Umschlagseite

    IMPRESSUM:

    Herausgegeben vom Landkreis Traunstein, Kreisbauamt

    in Zusammenarbeit mit dem mediaprint WEKA info verlag gmbh, Mering

    Fotos: Landratsamt Traunstein (Kreisbauamt)

  • 2

    VORWORT DES LANDRATS

    Liebe Brgerinnen und Brger,

    der Hausbau ist eine der wichtigsten groen Ent-

    scheidungen im Leben. Wer vor diesem groen

    Schritt steht, hat viel zu bedenken. Es sollen mg-

    lichst alle Wnsche und Ansprche an die eigenen

    vier Wnde realisiert werden.

    Diese sollen zudem im Einklang mit den wirtschaft-

    lichen Mglichkeiten und dem rechtlich Machbaren,

    also den Baugesetzen, stehen.

    Das Landratsamt Traunstein als Genehmigungsbe-

    hrde will Sie optimal beraten und insbesondere im

    persnlichen Gesprch mit Ihnen nach geeigneten

    Lsungen suchen.

    Eine frhzeitige Information darber, welche Schrit-

    te zu beachten sind, wer Ihnen als Ansprechpartner

    und Anlaufstelle zur Seite steht, hilft bereits bei den

    Planungen, Zeit, rger und Kosten zu sparen.

    Das Landratsamt Traunstein gibt Ihnen mit der vor-

    liegenden Baubroschre einen ausfhrlichen Weg-

    weiser an die Hand. Er richtet sich an alle, die sich

    ber das Bauen, das dazu ntige Genehmigungs-

    verfahren und ber Wissenswertes aus dem Bau-

    recht informieren mchten. Die Baubroschre ent-

    hlt auch ntzliche Informationen zu den Themen

    Sanieren, Umwelt und Energie.

    Die Baubroschre fhrt Sie durch den Fachbegriffs-

    und Paragraphendschungel, um Verstndnisproble-

    me aus dem Weg zu rumen.

    Zudem soll sich jeder Brger seiner Verantwortung

    bewusst werden, das Vorhaben im Einklang mit der

    Umwelt sowie dem Orts- und Landschaftsbild zu

    planen und zu verwirklichen. Wir begren ein ener-

    gie- und ressourcensparendes Bauen.

    Ich wnsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen und

    dass sich viele offene Fragen schon im Vorfeld be-

    antworten lassen.

    Ihr

    Hermann Steinmal, Landrat

  • 3

    DER TRAUM VOM EIGENEN HAUS

    Drei Dinge sind an einem Gebude zu beachten:

    dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohlge-

    grndet, dass es vollkommen ausgefhrt sei.

    Diesen Worten des deutschen Dichters Johann

    Wolfgang von Goethe mchte man eigentlich nur

    eins hinzufgen: Wenn das alles so einfach wre!

    Unsere Broschre Der Weg zum eigenen Heim

    versucht, eine grundstzliche Einfhrung in die

    Welt des Bauens und praktikable Entscheidungs-

    grundlagen zu vermitteln.

    Finanzierung, Baugrundstck, Planung, Bauaus-

    fhrung, Altbausanierung, Nutzung erneuerbarer

    Energien sind nur einige der Schlagworte, die im-

    mer dann auftauchen, wenn es darum geht, Wohn-

    eigentum zu schaffen. Deshalb muss jeder zuknfti-

    ge Hausbesitzer, unabhngig davon, ob er sich zum

    Neubau oder zum Kauf entscheidet, vorab genau

    klren, was er am Ende haben will und wie er zu die-

    sem Ziel gelangt. Damit stellt sich schon die erste

    Gewissensfrage:

    Altbausanierung oder Neubau?

    Fr beide Entscheidungen gibt es gute Argumente.

    Beim Kauf eines lteren Hauses profi tiert der Neu-

    besitzer vor allem von bestehenden Strukturen. Im

    gesamten Umfeld sind die Bauarbeiten abgeschlos-

    sen, die Grten sind gut bewachsen, die vor Jahren

    gepfl anzten Bume haben eine ordentliche Gre

    erreicht. Das Leben in der Nachbarschaft hat sich

    eingespielt, es ist Ruhe eingekehrt im Viertel, das

    20 Jahre davor vielleicht noch eine einzige groe

    Baustelle war. Der Nachteil: Es gibt auf dem Grund-

    stck und vor allem im Haus selber weniger Gestal-

    tungsraum als bei einem Neubau.

    Hier ist der Bauherr nicht festgelegt und kann sich

    sein Lebensumfeld so schaffen, wie er sich das

    vorstellt. Grenzen setzen nur der Bebauungsplan

    und der eigene Geldbeutel. Allerdings: Rund um

    das eigene Haus wird in einem typischen Neubau-

    gebiet ebenfalls gebaut. Es gibt Lrm, und bis aus

    den Lehmhaufen um die Huser ansehnliche grne

    Grten werden, wird noch einige Zeit vergehen.

    Die Baubiologie nimmt inzwischen im modernen

    Wohnbau eine zentrale Stellung ein. Der Zusam-

    menhang zwischen unserer Wohnumwelt und un-

    serer Gesundheit ist unbestritten. Gesundheitliche

    Risiken lassen sich beim Hausbau weitgehend ver-

    meiden

    durch sorgfltige Auswahl eines Bauplatzes

    ohne Industrie- und Verkehrsbelastungen,

    durch Verwendung von baubiologisch gnstigen

    Baustoffen,

    durch Verwendung von schadstofffreien Materia-

    lien beim Innenausbau.

  • 4

    Prfen Sie Sonderangebote von Baumrkten

    und Baustoffhndlern. Kaufen Sie zum richtigen

    Zeitpunkt.

    Bringen Sie nur wenn es auch in der Praxis

    mglich und machbar ist Ihre Eigenleistung ein.

    Basis fr das Gelingen Ihres Bauvorhabens ist eine

    solide und langfristig gesicherte Finanzierung. Als

    Faustregel gilt, dass zumindest ein Drittel der Kauf-

    summe beziehungsweise der Gesamtbaukosten

    durch Eigenkapital abgedeckt sein sollte. Auch Wohn-

    baufrderungen sollten unbedingt einbezogen wer-

    den. Nutzen Sie diese ffentlichen Frderungen! Wel-

    che Frderungsmglichkeiten und Steuervorteile Sie

    im einzelnen beanspruchen knnen, haben wir fr Sie

    in kompakter Form im Kapitel Baufi nanzierung zu-

    sammengefasst. Auch hier gilt wie in allen anderen

    Bauphasen auch: Holen Sie den Rat eines Fachman-

    nes ein. Die Ersparnis durch eine professionelle Bera-

    tung und Ausfhrung ist in aller Regel immer hher als

    die damit verbundenen zustzlichen Kosten.

    Ein Tipp, um vor berraschungen sicher zu sein:

    Halten Sie die anfallenden Darlehensrckzahlungen

    in einer realistischen und auch machbaren Gren-

    ordnung. Gehen Sie nicht an Ihre persnliche fi nan-

    zielle Schmerzgrenze, behalten Sie sich fi nanzielle

    Reserven vor! Dann kann bei Ihren Hausbauplnen

    nichts schief gehen.

    Wohnqualitt ist Lebensqualitt

    Auch die Form des Hauses trgt entscheidend zum

    Wohlbefi nden der Bewohner bei. Es lohnt sich, zu-

    sammen mit Ihrem Planer ein mageschneider-

    tes eigenstndiges Konzept zu erarbeiten. Ebenso

    wichtig ist es, sich intensiv mit der Raumplanung zu

    befassen. Schlielich gehrt der Bau eines Hauses

    meist zu den einmaligen Dingen des Lebens. Eine

    zu geringe Anzahl an Zimmern oder eine zu geringe

    Raumgre kann schnell die Wohnqualitt mindern.

    So kann ein zunchst sehr grozgig geplantes

    Haus bei Familienzuwachs schnell zu klein werden.

    Aber auch eine zu grozgige Planung sollte vermie-

    den werden. Denn jeder Quadratmeter mehr kostet

    Sie sowohl in der Bauphase als auch nach dem Ein-

    zug durch steigende Heizkosten zustzliches Geld.

    Eine umsichtige Planung spart Geld

    Eine von Beginn an umsichtige Planung ist Voraus-

    setzung fr wirtschaftliches und kostengnstiges

    Bauen.

    Einige Grundstze zur Umsetzung Ihres Bau- oder

    Sanierungsvorhabens:

    Eine kompakte Hausform spart Material und

    Energie.

    Sparen Sie nicht beim Rohbau. Die Ausgaben

    fr Auenmauern mit optimalem Wrmeschutz

    und ein gutes Dach rentieren sich.

  • 5

    BAUGRUNDSTCK

    Das richtige Grundstck

    Baugrund, 800 Quadratmeter, sonnige Lage die

    Anzeige im Immobilienteil der Tageszeitung klingt

    verlockend. Grundstckssuche und -kauf sind ne-

    ben der soliden Finanzierung die ersten groen

    Schritte zum eigenen Haus. Und eine Entschei-

    dung von besonderer Reichweite. Schlielich legen

    Sie damit den Mittelpunkt ihres zuknftigen Lebens

    fest.

    Bei der Suche nach einem Baugrundstck gibt es

    zwei entscheidende Richtpunkte:

    Preisvorstellungen und Preislimit ergeben sich

    aus Ihrem Finanzierungsrahmen.

    Das Grundstck muss bebaubar und fr Ihre

    konkreten Bauabsichten geeignet sein.

    Standortfrage ist entscheidend

    Kaum weniger bedeutsam ist die Standortfrage.

    Bitte bedenken Sie, dass die Entscheidung fr

    einen bestimmten Standort nicht korrigierbar ist.

    Hier sollte man bei der Kalkulation der einzelnen

    Posten besonders fl exibel sein.

    Entscheiden Sie sich eher fr einen gnstigeren,

    aber etwas teureren Standort, und machen Sie da-

    fr lieber entsprechende Abstriche bei der Bau-

    ausfhrung. Der Hobbyraum lsst sich immer noch

    ausbauen, das Bad grozgig einrichten, wenn sich

    die Kassenlage spter bessert.

    Was bei der Standortsuche vor allem zu beachten ist:

    Gute Anbindung an das ffentliche Verkehrsnetz

    (erspart manchen Zweitwagen).

    Gute Infrastruktur; insbesondere sollten rztli-

    che Versorgung, kirchliche und soziale Einrich-

    tungen, Geschfte, Banken und ffentliche Ver-

    waltungsgebude in angemessener Entfernung

    erreichbar sein. Fr Familien mit Kindern sollten

    Kindergrten, Kinderspielpltze und Schulen in

    der Nhe sein.

    Freizeit- und Sportmglichkeiten knnen die

    Wohnqualitt wesentlich erhhen. Entsprechen-

    des gilt, wenn Naherholungsgebiete gut erreich-

    bar sind.

    uere Gestaltung und Gesamtcharakter des

    Wohngebiets sind von Bedeutung.

    Nicht zuletzt sollten Sie wissen, ob in der Nhe

    Immissionen verursachende Einrichtungen (Ge-

    werbebetriebe, berregionale Straen) vorhan-

    den oder geplant sind. Bedenken Sie, dass in

    einem Dorfgebiet landwirtschaftliche Betriebe

    ansssig und auch knftig zulssig sind.

    Es empfi ehlt sich immer Einblick in den Flchennut-

    zungsplan der Gemeinde zu nehmen und sich bei

    der Gemeinde nach den Mglichkeiten einer Bebau-

  • 6

    Nordlage erhht Energiekosten

    Wer ein Grundstck in Nordlage ins Auge fasst, dem

    sollte klar sein, dass er mit weniger Sonne und mehr

    Wind zu rechnen hat und damit auch mit deutlich

    hheren Energiekosten. Bei der Auswahl des Grund-

    stckes sollte bedacht werden, dass auch gute Bau-

    pltze ihre Schattenseiten haben. Wer im Sommer

    ein Grundstck aussucht, sollte die Besonnung auch

    im Frhjahr, Herbst und Winter prfen. Bedingt durch

    den jahreszeitlich unterschiedlichen Sonneneinfalls-

    winkel kann ein im Sommer sonniges Grundstck zu

    anderen Jahreszeiten im Schatten liegen. Schlecht

    tragfhiger Boden oder Felsboden, hoher Grund-

    wasserspiegel und Quellen knnen fr unangenehme

    berraschungen und stark erhhte Kosten fr Fun-

    dierungsarbeiten sorgen.

    Und noch etwas ist wichtig, ehe Sie sich entschei-

    den: Besichtigen Sie das Grundstck fter. Schau-

    en Sie sich alles in Ruhe an. So knnen Sie feststel-

    len, ob Lrm- oder Geruchsbelstigungen auftreten

    oder andere Besonderheiten auffallen.

    Kosten des Grunderwerbs

    Beim Grundstckskauf kommen neben den Grund-

    stckskosten noch weitere Kosten hinzu, die man

    bei der Finanzplanung nicht vernachlssigen sollte

    und die beim Thema Baufi nanzierung noch ausfhr-

    lich erlutert werden.

    ung zu erkundigen. Gibt es z. B. einen Bebauungs-

    plan, so sind dessen Festsetzungen zu beachten.

    Der Flchennutzungsplan stellt die beabsichtig-

    te knftige Entwicklung der Gemeinde dar, gibt vor

    allem Aufschluss ber die wichtigsten Planungen.

    Der Flchennutzungsplan kann jederzeit bei der

    Gemeinde eingesehen werden. In Bebauungspl-

    nen und Satzungen knnen z. B. Festsetzungen zur

    Lage, Gre und Gestaltung der Bebauung getrof-

    fen sein. Hier wird Ihnen die Gemeinde wie auch

    das Landratsamt, soweit mglich, Auskunft erteilen.

    Die Lage beeinfl usst die Kosten

    Die Lage des Grundstckes ist von ganz entschei-

    dender Bedeutung. Am Hang oder in der Ebene? Am

    Waldrand oder in der Nhe einer Staats- oder Bun-

    desstrae? Als Einzelhaus, in einer Siedlung oder

    mglichst nahe dem Ortszentrum? Ein ganz typi-

    sches Beispiel ist ein Grundstck in Hanglage. Das

    kann toll sein, wenn die Aussicht passt, das kann

    aber teuer und mhsam sein, wenn Hangneigung

    und Bodenverhltnisse die Bauarbeiten erschweren.

    Aus klimatischen Grnden empfehlen sich Grundst-

    cke in Sdlage oder in Sdhanglage. Optimal sind

    windgeschtzte Baupltze, auf denen das Haus nach

    der Sonne orientiert werden kann. Denn die klima-

    tische Lage des Grundstckes hat entscheidenden

    Einfl uss auf den spteren Energieverbrauch.

  • 7

    BAUPLANUNG

    Vom Vorentwurf zum Bauplan

    Wenn die Finanzierung steht und ein Baugrund-

    stck gefunden ist, beginnt ein weiterer Schritt auf

    Ihrem Weg zum neuen Haus: die Bauplanung. Je-

    des Gebude, jedes Haus ist eine Einzelanfertigung.

    Im Gegensatz zur Serienproduktion, zum Beispiel

    von Autos, steht jedes Gebude auf einem be-

    stimmten Grundstck, in seiner eigenen Umgebung.

    Jeder Bauherr hat zudem eigene Vorstellungen von

    Gre, uerer Gestaltung und Raumverteilung.

    Kein Haus gleicht dem anderen

    So gleicht fast kein Haus dem anderen. Selbst die

    meisten Hersteller von Fertighusern bieten nde-

    rungsmglichkeiten an. Damit so ein Haus nach

    den Wnschen des Bauherrn geplant werden kann,

    muss vorher wie fr alle anderen Produkte auch

    ein gehriges Ma an Entwicklungsarbeit geleistet

    werden.

    Ergebnis dieser Arbeit sind die Bauplne. Diese die-

    nen dazu, das fertige Gebude vorwegzunehmen

    und Auenstehenden zu zeigen, wie es aussehen

    soll. Dies gilt auch fr die Mitarbeiter der Gemeinde.

    Erst mit Hilfe bersichtlich dargestellter und genau-

    er Bauplne kann die Gemeinde schnell und sicher

    erkennen, ob fr das Bauvorhaben die Freistellung

    vom Genehmigungsverfahren oder das (vereinfach-

    te) Baugenehmigungsverfahren in Frage kommt.

    Das heit vor allem, dass die genauen Abstnde

    und Mae, auch in Bezug auf die Gelndeober-

    fl che, eingetragen sein mssen.

    Bauplne sind Arbeitsanweisungen

    Die Bauplne dienen den ausfhrenden Baufi rmen

    und Handwerkern als gezeichnete Handlungsan-

    weisung. Wichtig ist: Die Bauplanung muss im We-

    sentlichen vor Baubeginn abgeschlossen sein, da-

    mit Sie bei spteren nderungen keine unliebsamen

    berraschungen erleben.

    Grundstzlich gilt auch: Je besser die Qualitt der

    Planung, umso weniger Probleme und Rckfragen

    sind bei der Ausfhrung zu erwarten. Dies wirkt sich

    gnstig auf die Baukosten aus und kann unter Um-

    stnden hhere Planungskosten leicht ausgleichen.

    Selbstverstndlich werden Sie fr die Fertigung

    der Bauplne einen Fachmann zu beauftragen. Sie

    mssen das sogar, da die Bayerische Bauordnung

    nicht zuletzt im Interesse des Bauherrn besondere

    Anforderungen stellt.

    Durch den Rckzug des Staates aus der hoheitli-

    chen Prfung bentigt der Bauherr je nach Schwie-

    rigkeit des Bauvorhabens einzelne Nachweise,

    zumindest zur Standsicherheit und Feuerwider-

  • 8

    Passive Sonnenergienutzung

    Die Sonne scheint fr uns alle. Sie ist eine kosten-

    lose Energiequelle, die einen Schnheitsfehler hat

    je nach Tageszeit, Jahreszeit, Witterung, Lage des

    Grundstcks und Ausrichtung des Gebudes nach

    den Himmelsrichtungen bekommt man nicht gleich-

    mig viel Energie von der Sonne.

    Passive Sonnenenergienutzung bedeutet den Ein-

    satz baulicher Manahmen zur Nutzbarmachung

    auf das Gebude eingestrahlter Sonnenenergie fr

    die Raumtemperierung unter weitgehendem Ver-

    zicht auf technische Einrichtungen.

    Das Gebude selbst bzw. Teile des Gebudes

    dienen dem Sammeln, Verteilen und Speichern

    von Sonnenenergie.

    Die wichtigste Manahme zur passiven Sonnen-

    energienutzung sind zur Sonne hin orientierte Fens-

    ter. Auch im sonnenarmen Mitteleuropa trgt die

    direkte und diffuse Sonneneinstrahlung in Gebu-

    den dazu bei, den Heizenergieverbrauch betrcht-

    lich zu reduzieren.

    Die Lage eines Hauses wird durch die Richtung der

    Strae, vom Sicheinfgen in die vorhandene Be-

    bauung oder durch die Festsetzungen eines Bebau-

    ungsplanes bestimmt.

    standsdauer tragender Bauteile. Fragen Sie deshalb

    vorher Ihren Planer nach der Berechtigung.

    Architekten sind Fachleute

    Die Fachleute fr den Entwurf von Gebuden al-

    ler Art sind Architekten und bauvorlageberechtigte

    Bauingenieure (Mitglieder der Bayerischen Ingeni-

    eurekammer Bau).

    Fr kleine Wohngebude bis zu zwei Wohnungen

    und maximal einer zustzlichen Wohnung in der

    ersten Ebene des Dachgeschosses sowie fr klei-

    ne eingeschossige gewerblich genutzte Gebu-

    de bis zu 250 Quadratmeter und einer Spannweite

    bis zu zwlf Meter, Garagen bis 100 Quadratmeter

    Nutzfl che und einige weitere kleinere Bauvorhaben

    knnen auch andere Entwurfsverfasser (z. B. Bau-

    techniker, Maurermeister, Zimmermeister) beauf-

    tragt werden.

    Gebudeorientierung und Grundrissform

    Eine gute Zuordnung zusammengehriger Rume

    und die richtige Orientierung der Raumanordnung

    an den Himmelsrichtungen erhhen den Nutzwert

    des Gebudes. Eine vernnftige Gre und ein gu-

    ter Zuschnitt der Rume ohne berfl ssige Ecken

    sowie Rck- und Vorsprnge wirken sich positiv auf

    die Fassadengestaltung und den Heizenergiebedarf

    aus.

  • 9

    Fr eine junge Familie mit engem Finanzrahmen

    mag es sinnvoll sein, zuerst ein kleineres Gebude

    zu errichten, jedoch bereits bei der Planung Erwei-

    terungsmglichkeiten einzubeziehen.

    Ebenso sollte frhzeitig an die Anforderungen ei-

    ner seniorengerechten Nutzung gedacht werden,

    schlielich mchten Sie Ihr Wohnhaus sicher auch

    noch in hohem Alter nutzen knnen. Kann z. B. ein-

    fach eine barrierefreie Wohnung im Erdgeschoss

    eingerichtet werden? Sind die Treppen breit genug

    fr die vielleicht spter erforderliche Installation

    eines Treppenliftes? Auch die Tren z. B. von B-

    dern und Toiletten sollten immer breit genug fr eine

    mgliche Rollstuhlnutzung sein.

    Ein Haus erfhrt die lngste Besonnungsdauer

    durch die Ausrichtung des Gebudes in Ost-West-

    Lage. Das Sonnenlicht erreicht fast ganzjhrig die

    sinnvollerweise im Sden des Gebudes angeord-

    neten Wohnrume.

    Flexible Grundrisse

    Bei der Grundrissplanung ist es wichtig, die sich im

    Laufe der Jahre verndernden Nutzungsanforderun-

    gen zu bercksichtigen. Fr eine junge Familie mit

    Kindern sind z. B. eine groe Wohnkche, grozgi-

    ge Kinderzimmer und Spielfl chen wichtig. Sind die

    Kinder grer, sollte vielleicht mit einem einfachen

    Umbau die Schaffung einer separaten Wohneinheit

    mglich sein.

    BAUGESTALTUNG

    Gestaltung ist die Visitenkarte

    Das uere Erscheinungsbild eines Hauses ist die

    Visitenkarte seines Bauherrn. Es versteht sich da-

    bei von selbst, dass jeder Bauherr ein Interesse dar-

    an hat, sein Haus ansprechend zu gestalten und gut

    in die Landschaft einzufgen. Dass dies aber nicht

    ganz einfach ist, zeigen leider nicht wenige Beispie-

    le in Stadt und Land. Frher wurde die uere Form

    eines Hauses mageblich durch landschaftliche und

    klimatische Gegebenheiten, durch rtlich verfgbare

    Baustoffe, durch das Geschick und die handwerkli-

    chen Fhigkeiten einheimischer, traditionsbewusster

    Handwerker und Baumeister bestimmt. Das Ergebnis

    waren meist harmonisch in die vorhandene Bebau-

    ung eingefgte Neubauten, die wesentlich zur Ent-

    stehung der heute so hoch geschtzten geschlosse-

  • 10

    nen Ortsbilder in unseren alten Stdten und Drfern

    beitrugen. Als Oberbayern sind wir stolz auf unsere

    Heimat und unsere Kultur. Auf unsere historischen

    Drfer und lndliche Siedlungen, die eingebun-

    den in ihre Umgebung seit Jahrhunderten unsere

    Landschaft geprgt und unverwechselbar gemacht

    haben. Es liegt in der Verantwortung aller Brger, die-

    se hohe Qualitt zu erhalten und weiterentwickeln,

    damit auch die nachfolgenden Generationen sich

    in dieser Kulturlandschaft heimisch fhlen und den

    lndlichen Raum mit Leben erfllen knnen.

    Zehn Wesensmerkmale der

    oberbayerischen Bauweise

    1. Einfi rsthfe und -anlagen: rechteckige, lang-

    gestreckte Baukrper, die alle Funktionen un-

    ter einem Dach, also Wohnen und Wirtschaf-

    ten, vereinen. Mittelfl urhuser mit Hauseingang

    in der Mitte der Giebelseite. Giebelfassade mit

    strenger Symmetrie.

    2. Flachsatteldcher als Pfettendcher mit einem

    First ausgebildet.

    3. Groe Dachberstnde an den beiden Giebeln

    sowie an den Traufen. Dabei kaum Dachber-

    stnde unter einem Meter, eher darber.

    4. Dachdeckung mit roten oder rotbraunen

    Farben, frher aus Holzschindeln.

    5. Ortgangverkleidung aus Holz, die sogenannten

    Wind lden.

    6. Sichtbare Sparren im Vordachbereich.

    7. Bretter- bzw. Balusterbalkone, sogenannte Lau-

    ben, die entweder an ein oder zwei Wnden an-

    gebracht sind oder gar um drei Hausseiten laufen.

    8. Sprossenfenster und Fensterlden aus Holz.

    9. Weie Kalkputzfl chen, Putzbnderungen,

    aufgemalte Haussprche.

    10. Holzblockbauweise: Blockwerkobergeschoss

    auf gemauertem Erdgeschoss, im Wohnteil als

    Blockwerk-Konstruktion, ber dem Stall die

    Tennenwnde mit senkrechter, berlukter Bret-

    terschalung.

    Typische Bauformen werden selten

    Die Abkehr von ortsblichen Baustoffen und nicht

    zuletzt tiefgreifende Vernderungen in den hand-

    werklichen Berufen haben teilweise zu einer vlligen

    Aufgabe der berkommenen, fr unsere Landschaft

    typischen Bauformen gefhrt. Nicht mehr der Bau-

    meister, sondern das Material bestimmt vielfach die

    Planung. Das Ergebnis ist dann ein Haus, das ohne

    Rcksicht auf Landschaft und Umgebung nur nach

    Zweckmigkeitserwgungen und nach den Vorga-

    ben der Baustoffi ndustrie gebaut wird, oder fast

    noch schlimmer kurzlebige Ideen oder Gestal-

    tungselemente aus aller Herren Lnder bernimmt.

    Durch die strmische Entwicklung der Bautechnik

    steht eine Flle neuer, nicht mehr standortgebunde-

  • 11

    ner Baustoffe zur Verfgung. Fr das Erscheinungs-

    bild eines Hauses wesentliche Einzelteile wie Tren,

    Fenster, Zune werden fabrikmig vorgefertigt.

    Was ist zu tun, damit Sie eine ansprechende Ge-

    staltung Ihres Hauses erreichen? Die Lsung ist ein-

    fach und doch sehr kompliziert: Entscheidend fr

    eine angemessene Gestaltung ist die Wahl eines

    guten Entwurfsverfassers, der nach Ausbildung und

    praktischer Erfahrung in derart schwer zu beurtei-

    lenden Gestaltungsfragen das richtige Gespr hat.

    Bereiten Sie diese Entscheidung mit groer Sorgfalt

    vor. Sehen Sie sich im Landkreis Traunstein nach

    besonders gut gestalteten Wohnhusern um und

    erkundigen Sie sich danach, wer das Haus entwor-

    fen hat. Wenn Sie sich fr einen Entwurfsverfasser

    entschieden haben, so verlangen Sie von ihm Bau-

    plne fr ein Haus, in dem Sie sich auch viele Jahre

    und Jahrzehnte wohl fhlen knnen.

    Fehler sind schwer korrigierbar

    Bedenken Sie, dass sich einmal begangene Fehler bei

    der Gestaltung spter kaum mehr oder nur unter gro-

    em fi nanziellen Aufwand beheben lassen. Eine an-

    sprechende Gestaltung muss nicht zwangslufi g mehr

    Geld kosten. So wirken zum Beispiel einfache, zu-

    rckhaltend gestaltete Huser hufi g viel vornehmer,

    berzeugender und zeitloser als berladene oder einer

    gerade aktuellen Moderichtung folgende Bauten.

    Einige praktische Hinweise, die Sie bei der Gestal-

    tung beachten sollten:

    Bei lteren Husern fllt auf, wie sorgfltig diese

    meist in das vorgegebene, natrliche Gelnde ein-

    gebunden sind. Da alle Erdbewegungen von Hand

    ausgefhrt werden mussten, wurden Vernderun-

    gen der natrlichen Gelndeoberfl che so weit wie

    mglich vermieden. Aufschttungen, Abgrabungen

    und Sttzmauern wurden nur ausgefhrt, wenn dies

    unbedingt erforderlich war.

    Grundstcke zu oft umgeformt

    Heute hingegen kann man mit Hilfe moderner Ma-

    schinen die Oberfl che eines Grundstcks prak-

    tisch vollstndig verndern. Die Folge ist, dass

    hufi g Hanggrundstcke gewaltsam zu ebenen

    Grundstcken umgeformt werden. Die Nachteile:

    Fr den Bauherrn verteuern umfangreiche Erdbe-

    wegungen und aufwndige Sttzmauern nicht sel-

    ten das Bauvorhaben. Das Grundstck wie die um-

    liegende Landschaft werden durch die knstlichen

    Erdbewegungen und mchtigen Sttzmauern ent-

    stellt und entwertet. Der gestaltungsbewusste Bau-

    herr kann solche Nachteile vermeiden, indem er von

    seinem Planer eine sorgfltige, auf die jeweiligen

    Gelndeverhltnisse abgestimmte Planung verlangt.

    Weit verbreitet ist auch die Mode, das Kellerge-

    schoss mglichst weit aus dem Erdreich herausra-

  • 12

    gen zu lassen. Der vermeintliche Vorteil, durch eine

    geringere Tiefe der Baugrube Kosten zu sparen und

    auf Lichtschchte vor den Kellerfenstern verzichten

    zu knnen, wird durch schwer wiegende Nachteile

    erkauft. So mssen vor den Wohnrumen Terrassen

    aufgeschttet werden. Ein ungestrtes Wohnen ist

    auf solchen Terrassenhgeln aber kaum mglich, da

    Sie wie auf einem Prsentierteller den Blicken von

    Passanten und Nachbarn ausgesetzt sind.

    Die umliegende Bebauung

    bercksichtigen

    Ein Gebude kann nicht isoliert von seinem Stand-

    ort und seiner umliegenden Bebauung geplant wer-

    den. Andernfalls luft es Gefahr, ein Fremdkrper

    in seinem Gebiet zu werden und damit auch den

    Bauherrn zu isolieren. Verlangt wird aber nicht eine

    sklavische Angleichung an die Umgebung, sondern

    ein gewisses Mindestma an Rcksichtnahme und

    gestalterischer Harmonie. Das bedeutet zum Bei-

    spiel, dass Hausformen, die in den Einfamilienhaus-

    gebieten stdtischer Vororte bevorzugt werden,

    nicht in Drfer mit lndlichem Charakter passen.

    Baukrper

    Zum Wesentlichen im bodenstndigen Bauen ge-

    hren vor allem Ruhe und Klarheit des Baukrpers.

    Die Relation von Lnge, Breite und Hhe eines Ge-

    budes soll zu guten Proportionen fhren. Die Ln-

    genausdehnung parallel zum Dachfi rst sollte des-

    halb stets merklich grer sein als die Hausbreite.

    Auch verschachtelte und ausgeschnittene Baufor-

    men mit allen mglichen Vor- und Rcksprngen

    sollten, nicht zuletzt auch wegen der energetischen

    Nachteile, vermieden werden. Sofern Anbauten

    und sonstige Hausergnzungen trotzdem notwen-

    dig werden, sollten sich diese dem Hauptbaukrper

    deutlich unterordnen.

    brigens:

    Bitte lassen Sie das Toskanahaus in der Toskana.

    Niemand kme auf die Idee, in der Toskana ein

    oberbayerisches Bauernhaus zu errichten. Warum

    also umgekehrt?

    Das Dach: die Krone des Hauses

    Das Dach als fnfte Fassade des Hauses ist mit

    das prgendste Element eines Baukrpers. Die

    Vielzahl im Grundsatz hnlich gestalteter Dcher

    bildet die typischen ortsbildprgenden Dachland-

    schaften. Die vorherrschende Dachform im Land-

    kreis Traunstein ist das symmetrische lngsgerich-

    tete Satteldach. Die Neigung der Dcher ist auf die

    Umgebungsbebauung abzustimmen; in der traditi-

    onellen Bauweise sind Dachneigungen zwischen 18

    und 24 Grad blich. Als Dacheindeckungsmaterial

  • 13

    Licht einlassen, Klte, Feuchtigkeit und Lrm abhal-

    ten das sind die Grundfunktionen eines Fensters.

    Fenster waren frher einfachste Holzrahmen mit

    Einfachglas, die ihre Funktionen mehr schlecht als

    recht erfllten. Moderne Fenster sind aufwndig

    konstruiert, sehr gut gedmmt und bieten zudem

    noch Sicherheit und Komfort. Zudem: Fenster sind

    markante Blickfnge, die das Erscheinungsbild

    eines Hauses entscheidend beeinfl ussen.

    Die Augen des Hauses

    Vor allem stehende rechteckige Fensterformate, in

    einem ausgewogenen Verhltnis zur geschlossenen

    Wandfl che gesetzt, eignen sich gut, um der Fassa-

    de ein harmonisches Aussehen zu geben. Mehrteili-

    ge Fenster sind einfl geligen Fenstern vorzuziehen;

    groe Fensterfl gel ragen weit in den Raum und

    belasten die Beschlge stark. Sofern Fensterlden

    nach Mglichkeit aus glatten verleimten Brettern

    Verwendung fi nden, sollten diese auch funktions-

    tchtig sein.

    Einzelne Fenstergewnde, die aus Naturstein stein-

    metzmig bearbeitet und in Ausnahmefllen auch

    knstlerisch gestaltet sind, insbesondere auch um-

    laufende in der Struktur abgesetzte Einfassungen,

    so genannte Putzfaschen (12 bis 16 cm breit), sind

    im Landkreisgebiet bei Mauerwerksbauten seit je-

    sollte im Regelfall der naturrote Tonziegel Verwen-

    dung fi nden. Je nach Gebudestandort und Dachn-

    eigung werden aber auch materialfarbene Blechein-

    deckungen zugelassen. Dachaufbauten sollten bei

    dieser fl achen Neigung vermieden werden. Gauben

    setzen in der Regel eine Mindestdachneigung von

    30 Grad voraus, Quergiebel sollten aus der Traufe

    entwickelt sein und deutlich unter dem First anset-

    zen. Die Breite des Quergiebels sollte maximal ein

    Drittel der Gebudelnge betragen. Aufgestnderte

    Photovoltaik- und Solaranlagen sollten deutlich un-

    terhalb des Firstes und nur parallel zum First ange-

    ordnet sein. Gestalterisch vertrglicher sind jedoch

    immer in der Dachneigung angebrachte Anlagen.

    Fassadengestaltung

    Jedes alte Bauernhaus hat ein Gesicht, eine Haupt-

    front, die Fassade. Meist ist es die Giebelseite. Sie

    lebt vom Rhythmus, von der Zahl und von der Pro-

    portion der Fenster.

    Fenster und Tren

    Um ein harmonisches Bild der Fassade zu erhalten,

    sollten Tr- und Fensterffnungen in einem ausge-

    wogenen Verhltnis zur Wandfl che stehen, wobei

    die Wandfl che deutlich berwiegen sollte; danach

    richtet sich auch die Gre und Anordnung der

    Wandffnungen.

  • 14

    her ein charakteristisches Gestaltungselement. Far-

    big abgesetzt, auf Wand und Fenster abgestimmt,

    geben sie dem Fenster erst den richtigen Rahmen.

    Dies gilt sinngem natrlich auch fr Tren; jedoch

    sollten diese Einfassungen gegenber den Fens-

    tern etwas breiter angesetzt werden. Haustren sind

    die Visitenkarten der Huser. Ihnen kommt bei der

    Gestaltung eine besondere Bedeutung zu. Durch

    die Haustr betritt und verlsst man ein Gebude.

    Hauseingnge riegeln ab, sollten aber gleichzeitig

    einladend auf Gste und Freunde wirken. Mit der

    Eingangstr prsentiert der Bewohner sein Haus,

    sie stellt eine Willkommensgeste dar und sollte mit

    Sorgfalt ausgesucht werden. Frher wurden hufi g

    Inschriften, Jahreszahlen, aber auch die Namen oder

    Initialen der Erbauer ber der Haustr angebracht.

    Damit wurde eine gut gestaltete Haustr auch zur

    persnlichen Mitteilung an ihre Umwelt. Achten Sie

    deshalb bei der Haustr auf eine klare und einfache

    Formensprache.

    Die Wandgestaltung

    Gute wertbestndige Gestaltung ist durch die Ver-

    wendung mglichst weniger Materialien zu errei-

    chen. Qualittsvolles Bauen heit handwerkliches

    Bauen. In frheren Zeiten wurden berwiegend Holz

    in Block bauweise mit kleinen ffnungen, dann zu-

    nehmend verputzte Steinwnde verwendet. Heu-

    te ist berwiegend Mauerwerk blich, das durch

    Mehrlagenputz geschtzt wird und harmonische, in

    regelmigen Abstnden und bereinander in Ach-

    sen angeordnete Fensterffnungen aufweist. Ge-

    bietstypisch ist eine glatte Putzoberfl che. Wahl-

    weise schtzt ein senkrechter Brettermantel vor

    Verwitterung, Kniestockbereiche sind an der Ver-

    schalung zu erkennen. In den letzten Jahren hat

    sich auch die Holzstnderbauweise etabliert.

    Die Farbe der Fassade ist Bestandteil der Oberfl -

    che. Sie wirkt entweder als Eigenfarbe des Materi-

    als oder als Ergebnis einer Oberfl chenbehandlung.

    Bei Farbanstrichen sollten Sie im Regelfall weie

    oder pastellfarbige Farbtne fr Putzfl chen ver-

    wenden. Holzbauteile sollten naturbelassen oder

    lasiert werden, damit die natrliche Maserung er-

    halten bleibt. Wichtig ist, dass die Farben aller Bau-

    teile in sich abgestimmt sind. Nur so ergibt sich ein

    ausgewogenes Gesamtbild Ihres Hauses. Das Ge-

    bude soll sich aber auch farblich harmonisch in

    seine Umgebung einpassen. Vergessen Sie deshalb

    nicht den Bezug Ihres Hauses zur Umgebungsbe-

    bauung und zum Ortsbild.

    Ein Haus steht nicht fr sich allein

    Erst Nebenanlagen wie Garage, Terrasse oder

    Wintergarten komplettieren das Ensemble. Neben-

  • 15

    gebude und Garagen sollten das Hauptgebude

    lediglich harmonisch ergnzen, Flickwerk zerstrt

    leicht das Erscheinungsbild eines Anwesens.

    Garage: Mehr als ein Autoabstellplatz

    Meist ist die Garage auch Unterstellplatz fr Fahr-

    rder, Gartengerte und vieles mehr. Die Garage

    ist in enger Verbindung mit der Architektur und den

    Proportionen des Wohnhauses zu sehen und sollte

    sich deutlich unterordnen. Schlielich soll nicht der

    Eindruck einer Garage mit Haus entstehen.

    Wintergrten: Glashuser zum Wohnen

    Wintergrten erfreuen sich groer Beliebtheit.

    Sie sind zum einen eine gute Mglichkeit, den

    Wohnraum zu vergrern, zum anderen tragen

    sie wesentlich zur Erhhung der Wohnqualitt

    bei. Dabei sollte eine erdgeschossige Bauweise in

    Holz vorgezogen werden, damit der Wintergarten

    sich an die Materialien und die Proportionen des

    Hauptgebudes anpasst.

    Balkon: Ein Platz fr die Seele

    Balkone sollten sich harmonisch in ein Gebude

    einfgen. Ein Hauptgesichtspunkt ist die Gestaltung

    der Balkonbrstung. Einfache, schlichte und senk-

    recht gestaltete Holzgelnder wirken zurckhaltend

    und fi ligran.

    Terrasse: Das Sommer-Sonnen-

    Wohnzimmer

    Eine grozgige Terrasse spielt beim vielzitierten

    Traum vom eigenen Haus oft eine zentrale Rolle.

    Auf der Terrasse zu frhstcken, im Liegestuhl da-

    hinzudsen und an lauen Sommerabenden gemein-

    sam mit Freunden drauen zu sitzen gilt als Inbe-

    griff der Lebensqualitt, die viele Menschen mit

    einem eigenen Haus verbinden. Entscheidend ist

    die Lage: Die Wege zwischen Wohnbereich, Kche

    und Terrasse sollten mglichst kurz sein, auf Son-

    ne und Wind ist besonders zu achten. Bei einer

    Sdterrasse muss fr gute und ausreichende Be-

    schattung gesorgt werden.

    BAUEN UND UMWELT

    Jedes Bauen belastet, verndert und verbraucht

    ein Stck Natur. kologisches Bauen heit des-

    halb, das Gleichgewicht kologischer Kreislufe so

    zu beachten, dass die Belastungsgrenzen der Na-

    tur nicht berschritten werden. Gebude und Sied-

    lungen sollen mglichst schonend, die gegebenen

    natrlichen Verhltnisse nutzend, in die Landschaft

    oder die vorhandene Bebauung eingefgt werden.

    Dabei mssen wir sparsam mit dem vorhandenen

    Grund und Boden und den natrlichen Mineralien

    umgehen. Bauabflle sind sachgem zu entsor-

    gen. Das Gebude sollte Luft, Wasser und Boden

    nicht belasten und mglichst wenig Energie ver-

    brauchen. Es sollte schon zur gesundheitlichen

    Vorsorge der Bewohner aus mglichst natrlichen

    Materialien gebaut werden, die auch bei Renovie-

    rungen, Austausch und Abriss nicht zu Abfallproble-

    men fhren.

    Biologisch Bauen

    Der Trend zu gesnderem Bauen ist unverkennbar.

    Die Gesundheitsgefhrdung durch bestimmte Bau-

    materialien und Bauweisen ist in den vergangenen

    Jahren stark diskutiert worden. Es konnten immer

    hufi ger Wirkungen nachgewiesen werden, die das

    Wohlbefi nden der Bewohner deutlich beeintrchtigt

  • 16

    haben oder gar gesundheitsschdlich waren. Ihre

    Aufmerksamkeit sollten Sie deshalb hauptschlich

    auf folgende Baustoffgruppen richten:

    Schweb- und Faserstoffe aus bestimmten Materi-

    alien (Asbestfasern oder knstliche Mineralfasern)

    Chemische Substanzen in Baustoffen (z.B.

    Formaldehyd in Spanplatten, Dmmstoffen,

    Belgen, Tapeten, PCB und Lindan in Holz-

    schutzmitteln, Lsungsmittel in Farben,

    Lacken, Klebern, usw.)

    Strahlenexposition aus Baustoffen, z.B. durch

    Radon und Radonzerfallsprodukte. Gesund-

    heitliche Beeintrchtigungen konnten sich vor

    allem deshalb einstellen, weil zum einen lange

    Zeit die Wirkungszusammenhnge mancher

    gefhrlicher Stoffe nicht bekannt waren. Zum

    anderen deshalb, weil gerade im Heimwerker-

    bereich bei der Anwendung und Verarbeitung

    von Baustoffen manche Regeln nicht beachtet

    wurden, die dem Bauprofi vertraut sind. Beim

    biologischen Bauen wendet man sich deshalb

    wieder verstrkt den altbewhrten Materiali-

    en wie z. B. Ziegel, Holz, Kalk, Gips, Wolle und

    Kork zu. Das gilt sowohl fr den Rohbau als

    auch fr den Innenausbau. Ob Baustoffe um-

    weltvertrglich sind, hngt von verschiedenen

    Aspekten ab. Zu bercksichtigen sind insbe-

    sondere ihr Primrenergiegehalt, der Ressour-

    cenverbrauch (endliche Vorrte oder nachwach-

    sende Rohstoffe), Schadstoffemissionen bei

    der Herstellung, Benutzung und Beseitigung

    und die Recyclingfhigkeit.

    Denken Sie daran:

    Ein Mitteleuroper verbringt im Durchschnitt rund 90

    Prozent eines Tages in Gebuden. Das sollte fr Sie

    Grund genug sein, dafr zu sorgen, dass zumindest

    in ihrem Haus ein gesundes Wohnklima herrscht.

    Energiesparendes Bauen

    Der Stand der Technik erlaubt es heute, Wohnge-

    bude zu bauen, die bis zu 70 Prozent weniger

    Energie verbrauchen als der Gebudebestand. Das

    ist ein gewaltiges Einsparungspotential. Dennoch

    setzen sich energieeffi ziente Techniken im Woh-

    nungsbau nur sehr langsam durch.

    Die Grnde dafr sind vielfltig:

    Fehlendes Problembewusstsein

    Unkenntnis und teilweise unzureichende Aus-

    bildung bei Planern und Handwerkern

    Investitionen als einzige und alleinige Entschei-

    dungsgrundlage fr Bauprojekte, fehlende Ein-

    beziehung von Betriebskosten, fehlende Voll-

    kostenrechnung

    Nutzer-Investor-Problematik bei Mietobjekten

  • 17

    der ergnzen und nicht durch fehlende Koordinie-

    rung einander entgegenwirken.

    Parameter aufeinander abstimmen

    Um den optimalen Effekt zu erreichen, sollten alle

    beschriebenen Parameter aufeinander abgestimmt

    werden. Mit dieser Betrachtungsweise wird deut-

    lich, dass eine gute Planung eine wichtige Voraus-

    setzung fr das defi nierte Ziel darstellt.

    Moderne Heiztechnik

    In der Vergangenheit hat man die Heizung aus

    Sicherheitsgrnden gerne einige Nummern zu gro

    gewhlt. Dieses Darf es ein bisschen mehr sein?

    ist fr einen guten Heizungsbauer heute keine Fra-

    ge mehr. Es muss die richtige Heizung sein, be-

    rechnet nach dem tatschlichen Wrmebedarf der

    jeweiligen Wohnung. Fachleute fordern von moder-

    nen Heizungen die problemlose Eignung fr Nie-

    dertemperaturbetrieb. Im Sommer sollten Sie die

    Warmwasserbereitung von der Heizung trennen. Die

    Auswahl des optimalen Heizsystems wird von einer

    ganzen Reihe von Kriterien beeinfl usst:

    Dimensionierung der Heizung: Sie richtet sich

    nach dem Wrmebedarf des Gebudes.

    Kamin: Energietrger, Heizkessel und Kamin ms-

    sen aufeinander abgestimmt sein. Das gilt vor allem

    im Hinblick auf Kaminquerschnitt und Kaminhhe.

    Mangelnde Transparenz ber Frderprogram-

    me und immer noch unzureichender fi nanzieller

    Anreiz fr Bauherren und Hausbesitzer

    Deshalb verbrauchen die Gebude im Bestand

    durchschnittlich 200 bis 300 Kilowattstunden pro

    Quadratmeter und Jahr (kWh/ma) Heizenergie fr

    die Raumwrme. Das entspricht 20 bis 30 Litern l.

    Ab den achtziger Jahren wurden zehn- bis 15-Liter-

    Huser gebaut. Die bis vor kurzem noch gefrder-

    ten Niedrigenergiehuser verbrauchen vier bis sie-

    ben Liter pro Quadratmeter und Jahr. 1991 wurden

    bereits die ersten Passiv- oder 1,5 Liter-Huser rea-

    lisiert. Eine weitere Steigerung sind das in den 90er

    Jahren realisierte Null-Energie-Haus oder das

    Energieautarke Solarhaus in Freiburg.

    Parameter fr Energieverbrauch

    Dieser geschichtliche Rckblick vergegenwrtigt die

    zeitliche Entwicklung des energiesparenden Bauens

    und verdeutlicht, dass der Gebudebestand bis in

    die achtziger Jahre hinein aus energetischer Sicht

    als Altbau bezeichnet werden kann. Prinzipiell wird

    der Energieverbrauch eines Gebudes durch drei

    Parameter bestimmt: die baulichen Voraussetzun-

    gen, die Anlagentechnik und das Nutzerverhalten.

    Um mglichst gute Verbrauchswerte zu erzielen,

    mssen die verschiedenen Einfl ussfaktoren einan-

  • 18

    ser Energieform die Wertschpfung in der Region, die

    Transportkosten sind gering, und die Restasche ist als

    Naturdnger verwertbar. Gleichzeitig ist die Biomasse

    ein heimischer Energietrger, der nachhaltig produ-

    ziert wird und nicht importiert werden muss.

    SolarenergieVerbrennungsprozesse sind fr den CO2-Anstieg in

    der Atmosphre und den Treibhauseffekt verant-

    wortlich. Die verstrkte Nutzung der Sonnenener-

    gie ist ein Weg, die Umweltbelastungen im priva-

    ten Bereich zu reduzieren. Die Sonnenenergie wird

    in den meisten Fllen zur Warmwasseraufbereitung

    oder zur Beheizung genutzt. Oder sie wird passiv

    geerntet, indem zur Sdseite groe Fensterfl chen

    mit Wrmeschutzverglasung eingeplant werden. Die

    Wrmegewinnung durch die Sonnenenergie ist da-

    bei deutlich grer als der Wrmeverlust ber die

    Fensterfl chen. Zur direkten Nutzung der Sonnen-

    einstrahlung erfreuen sich auch Glasvorbauten und

    Wintergrten zunehmender Beliebtheit. Selbstver-

    stndlich drfte sein, dass beheizte Wintergrten

    nicht zum Energiesparen beitragen.

    ErdwrmeErdwrmenutzungen sind gestattungs- bzw. anzei-

    gepfl ichtig. Fr die Gestattungspfl icht ist zu unter-

    scheiden zwischen oberfl chennahen Anlagen und

    solchen in greren Tiefen, mit und ohne Nutzung

    des Grundwassers.

    Heizungsregelung: Die Regelung der Heizung

    sollte mglichst einfach und automatisch erfol-

    gen. Der Heizkessel ist das Herz des Systems.

    Spezialkessel fr den jeweiligen Brennstoff ge-

    whrleisten eine schadstoffarme Verbrennung mit

    hohem Wirkungsgrad. Grundstzlich gilt: Moder-

    ne Technologie bedeutet geringe Emissionen und

    hohen Nutzungsgrad. Nach Ansicht des Verbrau-

    cherzentralen-Bundesverbandes (VZBV) gilt unter

    den modernen Heizkesseln der Brennwertkes-

    sel als besonders energiesparende und umwelt-

    schonende Wrmeerzeugung. Entscheidend fr

    den Wirkungsgrad und die saubere Verbrennung

    sind jedoch nicht zuletzt die optimale Einstellung

    und eine regelmige Wartung der Gerte.

    Holz und BiomasseDie Verbrennung von Stckholz oder Hackgut liegt

    heute im Trend. Moderne Spezialkessel mit Geblse-

    untersttzung sorgen fr eine schadstoffarme Holz-

    verbrennung bei hohen Temperaturen. Vorausset-

    zung fr eine schadstoffarme Verbrennung ist jedoch

    trockenes Holz. Neben Stckholz und Hackschnit-

    zeln sind Holzbriketts und Pellets ideale Brennstof-

    fe. Insgesamt stellt die Biomasse-Heizung auch eine

    vernnftige Alternative fr den Klimaschutz dar: Beim

    Verbrennen von Holz entsteht nmlich nur genau so

    viel Kohlendioxid (CO2), wie der Baum whrend sei-

    ner Wachstumsphase der Luft entnommen hat. Die

    CO2-Bilanz ist also neutral. Zustzlich bleibt bei die-

  • 19

    ENERGIEEINSPARUNGSVERORDNUNG UND ENERGIEBEDARFSAUSWEIS

    der EnEV entsprechen der heutigen Baupraxis. Zu

    empfehlen ist im Hinblick auf Wertsicherung, Wohn-

    komfort und die Senkung laufender Betriebskos-

    ten eine optimale Abstimmung des Gesamtsystems

    und dabei die Verwendung effi zienter Bauteile und

    Komponenten gem den heutigen technischen

    Mglichkeiten.

    Groe Chance fr Einfamilienhaus

    Die technische Entwicklung ist beim Bau von Ein-

    familienhusern am weitesten fortgeschritten. Der

    klassische Niedrig-Energiehausstandard hat sich

    vor allem bei Ein- und Zweifamilienhusern viel-

    fach bewhrt und ist eine Mindestempfehlung fr

    die bauliche Ausfhrung. 2004 und 2007 wurde die

    Energieeinsparverordnung novelliert. Die nchs-

    te Novelle ist bereits von der Bundesregierung be-

    schlossen und tritt am 1. Oktober 2009 in Kraft.

    Energieausweis fr den Baubestand

    Die Einfhrung von Energieausweisen fr den Ge-

    budebestand ist durch die am 1. Oktober 2007

    in Kraft getretene novellierte EnEV 2007 geregelt.

    Gerade bestehende Gebude bieten das grte

    Einsparpotential. Jeder einzelne kann seinen per-

    snlichen Beitrag dazu leisten. Allein Heizung und

    Warmwasserbereitung haben einen Anteil von rund

    40 Prozent am gesamten Energieverbrauch in Bay-

    ern.

    Energiebedarfsausweis ist Pfl icht

    Am 1. Februar 2002 trat die erste Energieeinspar-

    verordnung (EnEV) in Kraft. Erstmalig wurden darin

    Bauhlle und Energieversorgung als Einheit be-

    trachtet. Wichtige Anforderungsgren bei dem

    Nachweisverfahren sind der Endenergie- und der

    Primrenergiebedarf. Der Endenergiebedarf be-

    schreibt den tatschlichen Energieverbrauch einer

    Immobilie in kWh/ma. Der Primrenergiebedarf

    bercksichtigt noch zustzlich die Verluste, die

    bei einem bestimmten Energietrger durch Trans-

    port, Gewinnung und Umwandlung entstehen.

    Je nach verwendetem Energietrger fallen diese

    Werte unterschiedlich aus. Die Anforderungen der

    Energieeinsparverordnung sind fr den Bauherrn

    grundstzlich zwingend; der Bauherr ist allerdings

    frei in der Wahl der hierfr zu verwendenden

    Baustoffe und Bauteile. Einen Nachweis ber die

    Einhaltung der Anforderungen, den Energiebedarfs-

    ausweis, hat der Bauherr vor Baubeginn erstellen

    zu lassen.

    Fr den Neubau ist der Energiebedarfsausweis

    zwingend vorgeschrieben. Die Grenzwerte fr den

    Primrenergiebedarf liegen bei der zentralen Warm-

    wasserbereitung fr Reihenhuser bei 100 bis 120

    kWh/ma, fr freistehende Einfamilienhuser bei

    140 kWh/ma und bei Mehrfamilienhusern bei 70

    bis 90 kWh/ma. Diese Mindestanforderungen nach

  • 20

    Am 1. Juli 2008 wurde der Energieausweis fr eine

    Vielzahl von bestehenden Gebuden eingefhrt.

    Seit 1. Januar 2009 muss nahezu fr jedes Wohn-

    gebude bei Verkauf, Vermietung oder Verpachtung

    ein Energieausweis erstellt werden. Die Energieaus-

    weise fr bestehende Gebude werden zustzlich

    ein neues Bewusstsein fr den Energieverbrauch

    schaffen. Fr Eigentmer, Kufer, Vermieter und

    Mieter von Immobilien entsteht dadurch ein Mehr

    an Transparenz. Somit stellen die Energieauswei-

    se eine groe Chance dar, Energieeinsparpotentia-

    le von Gebuden zu erkennen und zu nutzen sowie

    mageblich zum Klimaschutz beizutragen.

    Je nach Gebudetyp sind dabei unterschiedliche

    Fristen zu beachten:

    Fr Wohngebude mit Baufertigstellung bis

    Ende 1965 ab dem 1. Juli 2008

    Fr spter errichtete Wohngebude ab dem

    1. Januar 2009

    Fr Nichtwohnbebude ab dem 1. Juli 2009

    Energieausweise sind zehn Jahre lang gltig, da-

    nach mssen sie neu ausgestellt werden.

    Welcher Ausweis fr welches Gebude?

    In Abhngigkeit von Gre, Nutzung, Alter und

    energetischer Qualitt des Gebudes ist bei Ver-

    kauf, Neuvermietung oder Neuverpachtung die Vor-

    lage ein Energieausweis erforderlich. Der Energie-

    ausweis ist in der Regel fr das gesamte Gebude,

    nicht jedoch fr einzelne Wohn- oder Nutzungsein-

    heiten auszustellen.

    Dabei sind folgende Unterschiede zu beachten:

    Bei greren Gebuden ab fnf Wohneinheiten

    sowie fr Nichtwohngebude besteht die Wahlmg-

    lichkeit zwischen dem Energiebedarfsausweis, der

    den unter normierten Bedingungen errechneten

    theoretischen Energiebedarf eines Gebudes zu-

    grunde legt, und dem Energieverbrauchsausweis,

    basierend auf dem tatschlich gemessenen, aller-

    dings nutzerabhngigen Energieverbrauch eines

    Gebudes.

    Bei kleineren lteren Gebuden mit weniger als

    fnf Wohneinheiten, fr die der Bauantrag vor dem

    1. November 1977 eingereicht wurde (Inkrafttre-

    ten der ersten Wrmeschutzverordnung), bestand

    diese Wahlfreiheit nur noch bis zum 30. Semptem-

    ber 2008. Seit dem 1. Oktober 2008 darf fr die-

    se Gebude nur noch ein Energiebedarfsausweis

    ausgestellt werden. Wahlfreiheit besteht nur dann

    weiterhin, wenn diese Gebude bereits seit der

    Baufertigstellung oder seit einer spteren Sanierung

    den Anforderungen der Wrmeschutzverordnung

    von 1977 entsprechen.

  • 21

    Denkmalgeschtzte Gebude sind von der Aus-

    weispfl icht bei Verkauf, Vermietung oder Verpach-

    tung ausgenommen.

    Wer stellt Energieausweise aus?

    Wenn es sich um einen Energieausweis fr einen

    Bestandsbau handelt, der verkauft oder neu ver-

    mietet wird, regelt die EnEV selbst, wer ausstel-

    lungsberechtigt ist. Dabei unterscheidet die EnEV

    wiederum, wer fr den Wohn- und auch fr den

    Nichtwohnbestand ausstellungsberechtigt ist. Im

    brigen berechtigt die Bayerische Bauordnung mit

    der Bauvorlage- u. Nachweisberechtigung auch zur

    Ausstellung der Energieausweise.

    Die energetischen Anforderungen an Neubauten sol-

    len um durchschnittlich 30 Prozent steigen. Gleiches

    gilt fr wesentliche nderungen an Husern und

    Wohnungen im Gebudebestand. Hinzu kommen

    verschiedene Nachrstpfl ichten fr Anlagen und Ge-

    bude, unabhngig von Umbauten.

    Langfristig und stufenweise sollen die verbrauchin-

    tensiven Nachtstromspeicherheizungen auer Be-

    trieb genommen werden, abhngig von der Gre

    des Gebudes, seiner Dmmqualitt und der Zahl

    der Wohneinheiten.

    Den Vollzug sollen die Nachweispfl ichten, Kontrol-

    len durch die Bezirkskaminkehrermeister sowie Bu-

    geldvorschriften bei erheblichen Versten sichern.

    Die Bundesregierung hat die Novelle zur Energieein-

    sparverordnung bereits beschlossen. Die neue ENEV

    tritt zum 1. Oktober 2009 in Kraft.

    Hinweise zu den Angaben ber die energetische Qualitt des Gebudes

    Die energetische Qualitt eines Gebudes kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten Randbedingungen oder durch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsflche dient die Nettogrundflche.

    Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 2 dargestellt. Zustzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig. Diese Art der Ausstellung ist Pflicht bei Neubauten und bestimmten Modernisierungen. Die angegebenen Vergleichswerte sind die Anforderungen der EnEV zum Zeitpunkt der Erstellung des Energieausweises (Erluterungen siehe Seite 4).

    Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 3 dargestellt.Die Vergleichswerte beruhen auf statistischen Auswertungen.

    Datenerhebung Bedarf/Verbrauch durch Eigentmer Aussteller

    Dem Energieausweis sind zustzliche Informationen zur energetischen Qualitt beigefgt (freiwillige Angabe).

    Hinweise zur Verwendung des Energieausweises

    Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das gesamte Gebude oder den oben bezeichneten Gebudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafr gedacht, einen berschlgigen Vergleich von Gebuden zu ermglichen.

    Hauptnutzung/Gebudekategorie

    Adresse

    Gebudeteil

    Baujahr Gebude

    Baujahr Wrmeerzeuger

    Baujahr Klimaanlage

    Nettogrundflche

    Anlass der Ausstellungdes Energieausweises

    ENERGIEAUSWEIS fr Nichtwohngebude gem den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

    Aussteller

    Datum Unterschrift des Ausstellers

    Gebude

    1

    NeubauVermietung / Verkauf

    Modernisierung (nderung / Erweiterung)

    Aushang bei ffentl. GebudenSonstiges (freiwillig)

    Gltig bis:

    Gebudefoto (freiwillig)

    25.04.2017

    Fachhochschule

    Musterstrae 99, 12345 Musterstadt

    Hauptgebude

    1965

    1996/97

    1996

    11.940 m

    Paul MustermannIngenieurbro MustermannMusterstrae 12312345 Musterstadt

    Hinweise zu den Angaben ber die energetische Qualitt des Gebudes

    Die energetische Qualitt eines Gebudes kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten Randbedingungen oderdurch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsflche dient die energetische Gebudenutzflche nach der EnEV,die sich in der Regel von den allgemeinen Wohnflchenangaben unterscheidet. Die angegebenen Vergleichswerte sollen berschlgigeVergleiche ermglichen (Erluterungen siehe Seite 4).

    Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 2 dargestellt. Zustzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig.

    Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergebnisse sind auf Seite 3 dargestellt.

    Datenerhebung Bedarf/Verbrauch durch: Eigentmer Aussteller

    Dem Energieausweis sind zustzliche Informationen zur energetischen Qualitt beigefgt (freiwillige Angabe).

    Hinweise zur Verwendung des Energieausweises

    Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das gesamte Wohngebude oder den oben bezeichneten Gebudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafr gedacht, einen berschlgigen Vergleich von Gebuden zuermglichen.

    ENERGIEAUSWEIS fr Wohngebude gem den 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

    1Gltig bis:

    Gebude

    NeubauVermietung/ Verkauf

    Modernisierung (nderung/ Erweiterung)

    Sonstiges (freiwillig)

    Gebudefoto (freiwillig)

    Gebudetyp

    Adresse

    Gebudeteil

    Baujahr Gebude

    Baujahr Anlagentechnik

    Anzahl Wohnungen

    Gebudenutzflche (AN)

    Anlass der Ausstellung

    des Energieausweises

    Aussteller

    Datum Unterschrift des Ausstellers

    25.04.2017

    Mehrfamilienhaus

    Musterstr. 123, 12345 Musterstadt

    Vorderhaus

    1928

    1982

    9

    575 m

    Paul MustermannIngenieurbro MustermannMusterstrae 4512345 Musterstadt 26.04.2007

  • 22

    0LWGHU6RQQH*HOGYHUGLHQHQPLW,KUHP3KRWRYROWDLN)LQDQ]LHUHU 1ULQGHU5HJLRQ

    8PZHOWVFKXW]=XNXQIWVLQYHVWLWLRQXQG*HOGYHUGLHQHQ 8QYHUELQGOLFKH,QYHVWLWLRQVEHUHFKQXQJXQGLQGLYLGXHOOH)LQDQ]LHUXQJVDQJHERWHXQWHU(LQEH]LHKXQJGHU|IIHQWO)|UGHUSURJUDPPH 5XQGXP6RUJORV9HUVLFKHUXQJVSDNHW ]XP:HUWHUKDOW,KUHU$QODJH

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    ,KUH(QHUJLH6SDUNDVVHYRU2UWZZZVSNWVGHHQHUJLHVSDUNDVVH

    .UHLVVSDUNDVVH7UDXQVWHLQ7URVWEHUJ

  • 23

    VORBILDLICHES BEISPIEL ZUR ENERGETISCHENGEBUDESANIERUNG

    Nicht nur mit der landkreisweiten Vortragsreihe zum

    Thema Energiesparen hat die Kreissparkasse Traun-

    stein-Trostberg gezeigt, dass ihr der Klimaschutz

    vor Ort am Herzen liegt. Seit dem Umbau prsen-

    tiert sich auch die Hauptgeschftsstelle an der Ro-

    senheimer Strae von der Energieeffi zienz her auf

    dem neuesten Stand. Im sechsstelligen Bereich in-

    vestierte die Kreissparkasse Traunstein-Trostberg im

    Rahmen der energetischen Gebudesanierung am

    Gebude an der Rosenheimer Strae 1. Dazu Vor-

    standsvorsitzender Werner Linhardt: Unseren Kun-

    den raten wir ebenfalls, alte Gebude energetisch

    zu sanieren. Dabei spart man auf Dauer bares Geld,

    schont die natrlichen Ressourcen und unsere Um-

    welt. Zudem profi tiert die heimische Wirtschaft, an

    die smtliche Auftrge vergeben wurden. An dieser

    Stelle ein Dankeschn an die beteiligten Firmen fr

    die reibungslose Abwicklung. Durch die neue Fas-

    sadendmmung samt der Erneuerung von Fens-

    ter und Tren erhofft man sich 14 Tonnen CO2-Ein-

    sparung pro Jahr. Dazu kommt noch die Einsparung

    ber die neu installierte Photovoltaikanlage, die mit

    ca. 3,5 Tonnen CO2 zu Buche schlgt.

    1965 wurde das altehrwrdige Gebude errichtet. In

    den ersten Jahren waren hier die Verwaltung und der

    Kundenbereich untergebracht. Die sprunghafte Ge-

    schftsausweitung sorgte dafr, dass die Rumlichkei-

    ten im Laufe der Jahre aus allen Nhten platzten. So

    entschloss sich die Sparkasse im Jahr 1987, schrg

    gegenber in der St. Oswald-Strae ein neues Verwal-

    tungsgebude zu errichten. Als auch hier die Platzver-

    hltnisse beengt waren, wurde 1996 noch ein fnftes

    Stockwerk auf das Gebude in der Rosenheimer Strae

    aufgesetzt. Im Jahr 2000 entstand schlielich das neue

    Hauptstellengebude gegenber in der Ludwig-Thoma-

    Strae. Nach der Innenmodernisierung der Beratungs-

    und Servicebereiche sowie der Kasse im Erdgescho

    im Jahr 1998 erstrahlt auch die Auenfront im neuen

    Glanz. In den Obergeschossen wurde ein Wrmever-

    bundsystem aufgebracht.

    Im Erdgescho wurden die bereits teilweise kaputte

    und undichte Natursteinfassade abgebaut und eine zu-

    stzliche Wrmedmmung mit Mineralwolle sowie einer

    Sockeldmmung aufgebracht. Auch die neuen Kas-

    tenfenster mit innen liegendem Sonnenschutz tragen

    deutlich zur Energieeinsparung und zum Schallschutz

    bei. Die gesamte Auenfront erhielt eine Pfosten-Rie-

    gel-Fassade mit blau schimmerndem emaillierten Glas

    im unteren Bereich. An der Fassadensdseite wurde

    eine groe Photovoltaikanlage installiert sowie ein fest-

    stehender Sonnenschutz ber der Schaufensterfront.

    Damit auch auswrtige Kunden ihre Sparkasse fi nden,

    wurde die alte Leuchtschrift ber dem Eingang durch

    eine neue ersetzt. Dank moderner LED-Technik ver-

    braucht diese Anlage nur 1/20 (64Wh) im Vergleich zu

    der alten Version.

  • 24

    ALTBAUSANIERUNG

    Altbauten statt Neubau

    Beim Kauf eines lteren Hauses profi tiert der Neu-

    besitzer vor allem von bestehenden Strukturen. Der

    Nachteil: Es gibt auf dem Grundstck und vor allem

    im Haus selber weniger Gestaltungsraum als bei

    einem Neubau.

    Bereits ber die Hlfte aller Baumanahmen betrifft

    heute dennoch den Altbaubereich. Immer mehr

    Architekten, Handwerker und Baustoffhndler stel-

    len sich auf diesen Trend ein. In besonderer Weise

    nehmen sich immer mehr Heimwerker der Altbauten

    an. Wenn die Grundsubstanz noch intakt ist, lassen

    sich oft schon mit kleinen Renovierungsarbeiten be-

    achtliche Erfolge erzielen. Zudem lockt viele Bau-

    herren die besondere Atmosphre von Altbauten.

    Sehr oft bleibt es aber nicht bei vergleichsweise

    harmlosen Renovierungsarbeiten wie einem neuen

    Farbanstrich oder neuen Bodenbelgen. Wird eine

    regelrechte Instandsetzung fllig, so ist der Auf-

    wand an Kosten und Zeit deutlich grer. Dann gilt

    es bauliche Mngel und Schden zu beseitigen, die

    durch Alterungs- und Witterungseinfl sse oder an-

    dere Einwirkungen entstanden sind.

    Die Instandsetzung ist meist gleichzeitig mit einer

    Modernisierung des Gebudes verbunden. Typische

    Modernisierungsmanahmen sind die Erneuerung

    von Fenstern und Tren, eine neue Sanitr-, Elektro-

    oder Heizungsinstallation sowie eine Verbesserung

    des Wrmeschutzes. Besonderes Kennzeichen der

    Modernisierung ist, dass der Gebrauchswert einer

    Immobilie nachhaltig erhht wird.

    Die schwierigste Stufe baulicher Manahmen an

    Altbauten ist die Sanierung. Sie ist dann erforder-

    lich, wenn ein Gebude bereits erhebliche Schden

    aufweist. Feuchte oder rissige Mauern, stark durch-

    hngende Decken, unzureichende Fundamentie-

    rung oder zerstrte Holzkonstruktionen gehren zu

    den hufi gsten Schadensbildern.

    Neben den ausfhrenden Fachfi rmen mssen Sie

    dann in aller Regel auch Sachverstndige, z.B. einen

    Architekten, hinzuziehen. Dies gilt umso mehr, wenn

    denkmalschtzerische Belange eine Rolle spielen.

    Dann mssen Sie die Sanierung in enger Zusammen-

    arbeit mit der Denkmalschutzbehrde durchfhren.

    Denkmalgeschtzte Gebude sind in der Denkmal-

    topograhie fr den Landkreis Traunstein eingetragen.

    Nhere Informationen dazu erhalten Sie bei der Denk-

    malschutzbehrde im Landratsamt Traunstein.

    Baumanahmen an bestehenden Gebuden sind

    oftmals genehmigungspfl ichtig. Bitte informieren

    Sie sich rechtzeitig bei der Baugenehmigungsbe-

    hrde im Landratsamt Traunstein.

  • 25

    Erfolgreich sanieren

    Im Altbau ist es ungleich anspruchsvoller als im

    Neubau, den Heizwrmebedarf zu minimieren, da

    traditionelle Gebude nicht auf Energieeinsparung

    ausgelegt sind. Ein groer Erfolg sind Drei- oder Vier-

    Liter-Huser nach der Sanierung. Um dieses Ziel zu

    erreichen, werden die im Neubau erprobten Passiv-

    hauskomponenten eingesetzt. Dach, Fassade und

    Fenster sind meist die ersten Ansatzpunkte, wenn es

    um die energetische Sanierung geht.

    Dabei gibt es je nach Baujahr einer Immobilie typische

    Schwachpunkte, die erhebliche Auswirkungen auf den

    Energieverbrauch und das Raumklima haben:

    Grnderzeit (18901930): An Fenstern und Bal-

    konen rostender Stahl (nicht immer sichtbar);

    Schallschutz und Wrmedmmung mangelhaft;

    Schimmelpilz oder Schdlingsbefall (Holzbock,

    Mauerschwamm); Hohlstellen unter dem Putz

    (Fassade und innen).

    50er-Jahre: Baumaterialien manchmal min-

    derwertig; Wrme- und Schallschutz schlecht;

    Schden an Fassade und Dach.

    60er-Jahre: Wrmeschutz unzureichend und

    viele Wrmebrcken; Schden an Balkonen

    und vorgehngten Fassaden.

    70er-Jahre: Wrmedmmputzfassaden von

    schlechter Qualitt; elastische Fugen sind

    inzwischen sprde.

    80/90er-Jahre: Haus bei Dachausbauten undicht;

    Unterspannbahnen nicht UV-bestndig (Folie

    zerstrt, Feuchtigkeit bildet sich in Dmmwolle),

    Blasenbildung und Ablsung von Anstrichen.

    Der Schlssel zum Erfolg

    Eine gute Wrmedmmung sorgt in erster Linie fr

    ein behagliches Raumklima und krperliches Wohl-

    befi nden, indem im Winter die Klte drauen bleibt

    und im Sommer mglichst wenig Hitze durch Dach

    oder Wand dringt. Nebenbei bewahrt sie auch die

    Baukonstruktion vor extremen Temperaturschwan-

    kungen und Feuchteeinwirkungen mit den damit

    verbundenen Folgeschden.

    Dabei funktionieren die heute marktblichen Dm-

    mungen nach dem Prinzip einer in hohem Mae

    wrmedmmenden Struktur, die Platz lsst fr Luft

    oder Gaseinschlsse.

    Gebude als Ganzes betrachten

    Bei allen bauphysikalischen Details darf das Ge-

    bude als Ganzes nicht aus den Augen verloren

    werden. Neben den tragenden Wnden und dem

    Dach treten noch weitere Bauteile in Kontakt mit

    der Auenluft: die erdberhrten Bauteile, die Ge-

    schossdecken im Bereich von Aufl agern und Ein-

    schnitten wie zum Beispiel bei einer Loggia. Und

    natrlich Fenster, Rollladenksten oder Tren.

  • 26

    Der beste Wrmeschutz ist dabei eine konstrukti-

    ve thermische Trennung, sprich: Durchbrche durch

    die Wand sollten vermieden werden. Was bei einem

    vorgehngten Balkon oder beim auen angebrach-

    ten Rollladenkasten kein Problem ist, lsst sich

    bei anderen Bauteilen gar nicht oder nur mit gro-

    em Aufwand und hchster handwerklicher Sorg-

    falt erreichen. Selbst Innenbauteile bentigen eine

    Dmmung, nmlich dann, wenn sie an Rume an-

    grenzen, zu denen ein starkes Temperaturgefl-

    le besteht. Neben Energieverlusten drohen bei der

    Auskhlung von Bauteilen die gefrchteten Wrme-

    brcken und in deren Folge Feuchtigkeitsbildung,

    Stockfl ecken und Schimmelbefall.

    Auenhlle vor Wetter schtzen

    Die Auenhlle des Hauses ist dem Wetter gnaden-

    los ausgesetzt. Das fhrt dazu, dass im Lauf der

    Zeit die Farben verblassen und der Putz sprde und

    schmutzig wird. Lediglich ein neuer Anstrich und

    eine Ausbesserung des schadhaften Putzes sind aus

    energietechnischer Sicht viel zu wenig. Sanieren Sie

    gleich richtig und versehen Sie Ihre alten Fassade

    mit einer Wrmedmmung. Denn allein das kann Ihre

    jhrlichen Heizkosten deutlich senken.

    Einzige Chance: Innendmmung

    Bei denkmalgeschtzten Fassaden darf hufi g kei-

    ne Dmmung von auen aufgebracht werden. Als

    einzige Mglichkeit bleibt damit nur die Dmmung

    von innen, sofern diese Manahme denkmalvertrg-

    lich ist. Wichtig ist hier das sorgfltige Anbringen

    eine Dampfsperre, um Feuchteschden zu vermei-

    den. Aus diesem Grund sollte die Innendmmung

    nur von Fachleuten ausgefhrt werden.

    Dcher von auen dmmen

    Neben der Auenwand bietet auch die nachtrgli-

    che Dachdmmung erhebliches Energieeinspar-

    potenzial. Am besten wird die Dmmschicht wie

    bei der Fassade als Auenhaut angebracht. Hier

    bildet die Dmmschicht eine durchgehende Ebe-

    ne direkt unter der Dacheindeckung. Wenn ohnehin

    eine neue Dacheindeckung ansteht, ist die Aufspar-

    rendmmung die beste Lsung.

    Dach-Dmmung von innen

    Die Innendmmung ist vor allem zur Komplettierung

    des Wrmeschutzes beim Dachausbau sinnvoll. Am

    hufi gsten wird dabei die Dmmung zwischen den

    Sparren angewendet. Da hier die Dmmstoffstrke

    oft durch die Sparrentiefe begrenzt wird, sollte eine

    Zwischensparrendmmung mit einer Dmmung un-

    ter den Sparren kombiniert werden. Die Sparren bil-

    den sonst Wrmebrcken, die den Wrmeschutz

    deutlich verschlechtern. Diese Verpfl ichtung besteht

    nicht bei Husern mit bis zu zwei Wohnungen, so-

    fern eine der Wohnungen vom Eigentmer selbst

  • 27

    Fenster, Rolllden, Haustechnik

    Besonders hohe Wrmeverluste treten an den Fens-

    tern auf. So strmt beispielsweise durch einfach ver-

    glaste Fenster nahezu doppelt so viel Wrme nach

    auen wie durch zweifach verglaste Fenster. Daher

    sind gute Fenster die effi zienteste Methode, Energie

    zu sparen.

    Eine weitere Schwachstelle in der Auenwand stel-

    len die Rollladenksten dar. Hier knnen durch den

    nachtrglichen Einbau von Dmmstoffen Energie-

    verluste reduziert und Zugluft ins Rauminnere ver-

    mieden werden.

    Neben der Sanierung der Gebudehlle knnen

    auch durch die Modernisierung der Haustechnik er-

    hebliche Einspareffekte erzielt werden (siehe Kapitel

    Bauen und Umwelt).

    bewohnt wird. In diesem Fall muss nur bei einem

    Eigentmerwechsels nachtrglich gedmmt wer-

    den.

    Kellerdecken richtig isolieren

    Sptestens beim Spielen mit dem Nachwuchs auf

    dem Wohnzimmerfuboden fllt in schlecht ge-

    dmmten Gebuden die Fuklte auf. Weil die Kel-

    lerdecke hufi g gar nicht oder nur gering gedmmt

    ist, ent stehen relativ niedrige Temperaturen an der

    Fu bodenoberfl che.

    Die einfachste Art der nachtrglichen Wrmedm-

    mung von ebenen Massivdecken ist das Ankleben

    oder Andbeln von Styroporplatten an der Decken-

    unterseite. Die Dmmstoffdicke richtet sich hufi g

    nach der vorhandenen Raumhhe im Keller und der

    verbleibenden Hhe von Fenster- und Trsttzen.

  • 28

    Denkmal umfasst verschiedene Denkmalgruppen

    wie etwa die Baudenkmler mit den historischen

    Ausstattungsstcken, Ensembles, technische Bau-

    denkmler, historische Gartenanlagen, bewegliche

    Denkmler und Bodendenkmler. Baudenkmler

    sind bauliche Anlagen (oder Teile davon) ein-

    schlielich dafr bestimmter historischer Ausstat-

    tungsstcke wie etwa Tren, Fenster, Bden und

    Decken. Auch bewegliche Objekte wie beispiels-

    weise Mbel oder Teppiche knnen historische

    Ausstattungsstcke sein, wenn sie mit dem Raum

    eine Einheit von Denkmalwert bilden. Zu den Bau-

    denkmlern kann auch eine Mehrheit von baulichen

    Anlagen gehren, und zwar selbst dann, wenn

    nicht jedes Einzelgebude schtzenswert, aber das

    Orts-, Platz- oder Straenbild insgesamt erhaltens-

    wrdig ist. Diese Form des Denkmals wird als En-

    semble bezeichnet.

    Technische Baudenkmler knnen u.a. Verkehrs-

    anlagen, Fabrikationssttten sowie Maschinen

    und Gertschaften sein. Auch historische Park-

    oder Gartenanlagen als eigenstndiges Werk

    der Gartenbaukunst oder als Bestandteil eines

    Einzeldenkmals sind Denkmler. Bewegliche Denk-

    mler sind zum Beispiel Gemlde, Skulpturen,

    Mbel usw., sofern sie keine historischen Aus-

    stattungsstcke sind. Bodendenkmler sind be-

    wegliche und unbewegliche Denkmler, die sich im

    Boden befi nden oder befanden. Allein im Land-

    kreis Traunstein befi nden sich rund 2500 Baudenk-

    mler, und jedes fr sich, vom Bildstock bis zur

    Klosteranlage, ist ein Zeugnis unserer Kultur und

    Tradition. Dieses nachhaltige Erbe wird in der 2007

    erschienen Denkmaltopographie (Denkmler in

    Bayern: Landkreis Traunstein Band 1 und 2) aus-

    fhrlich in Wort und Bild dokumentiert und vorge-

    stellt.

    DENKMALSCHUTZ

    Denkmalpfl ege und Denkmalschutz

    Oft wird der Begriff Denkmalschutz nur mit strengen

    Aufl agen, hohen Zusatzkosten und Einschrnkun-

    gen der persnlichen Freizgigkeit in Verbindung

    gebracht. Die positiven Aspekte wie etwa kosten-

    lose Beratung vor Ort und fi nanzielle Untersttzung

    von Seiten des Staates und der Kommunen werden

    dabei bersehen.

    Das Landratsamt als Untere Denkmalschutzbehr-

    de im Landkreis Traunstein ist immer bemht, ge-

    meinsam mit dem Denkmaleigentmer und dem

    Bayerischen Landesamt fr Denkmalpfl ege sinn-

    volle und denkmalgerechte Konzepte zu entwickeln

    und die darauf basierende Umsetzung der Manah-

    men zu begleiten.

    Was ist ein Denkmal?

    Das Bayerische Denkmalschutzgesetz defi niert

    Denkmler als von Menschen geschaffene Sa-

    chen oder Teile davon aus vergangener Zeit, deren

    Erhaltung wegen ihrer geschichtlichen, knstleri-

    schen, stdtebaulichen, wissenschaftlichen oder

    volkskundlichen Bedeutung im Interesse der Allge-

    meinheit liegt (Art.1Abs.1DSchG). Oft erschliet

    sich die Bedeutung eines Denkmals nicht auf den

    ersten Blick, da bei der Beurteilung der Denkmal-

    eigenschaft die Gre oder der Wert des Objekts

    keine entscheidenden Rollen spielen. Der Begriff

  • 29

    Die Denkmalliste

    Die bekannten Bau- und Kunstdenkmler, Boden-

    denkmler und beweglichen Denkmler sind in der

    bayerischen Denkmalliste verzeichnet. Sie kann im

    Landratsamt oder bei den Gemeinden eingesehen

    werden. Unabhngig davon kann es sein, dass ein

    Gebude Denkmaleigenschaft besitzt, obwohl es

    (noch) nicht in der Liste eingetragen ist.

    Die endgltige Beurteilung, ob es sich bei einem

    Gegenstand oder einer baulichen Anlage um ein

    Denkmal handelt, obliegt dem Bayerischen Landes-

    amt fr Denkmalpfl ege, das die Denkmalliste von

    Amts wegen fhrt und fortschreibt. Seit kurzem ist

    es auch im Internet mit dem BayernViewer-Denkmal

    (http://www.blfd.bayern.de) mglich, die kartogra-

    fi sche Darstellung der Bau- und Bodendenkmler

    des Landkreises samt Listentext und Bildmaterial

    einzusehen.

    Der richtige Weg zum denkmal-

    pfl egerischen Bescheid

    Wer an einem Denkmal Instandsetzungs- oder

    nderungsmanahmen vornehmen will, braucht

    eine denkmalschutzrechtliche Erlaubnis und/oder

    eine Baugenehmigung. Dies gilt sowohl fr das

    uere wie auch im Inneren. Auch Manahmen

    in der Nhe von Baudenkmlern oder im Ensem-

    ble bedrfen einer Erlaubnis, wenn sich diese

    auf den Bestand oder das Erscheinungsbild aus-

    wirken.

    Bitte wenden Sie sich zur Abklrung deshalb recht-

    zeitig vor Beginn der Arbeiten an uns. Beschrei-

    ben Sie Ihr Vorhaben und fragen Sie nach, ob dafr

    eine Baugenehmigung oder eine denkmalschutz-

    rechtliche Erlaubnis erforderlich ist. Das Landrats-

    amt stellt im Regelfall den Kontakt zum Landesamt

    fr Denkmalpfl ege her. Die Beratung und Betreu-

    ung von Denkmaleigentmern und Behrden erfolgt

    im Rahmen regelmig stattfi ndender Sprechtage

    zwischen dem Bayerischen Landesamt fr Denk-

    malpfl ege und dem Landratsamt Traunstein. Den

    zustndigen Referenten der Praktischen Bau- und

    Kunstdenkmalpfl ege werden die aktuellen Bauan-

    trge bzw. Erlaubnisantrge zur fachlichen Beurtei-

    lung vorgelegt, die denkmalpfl egerische Stellung-

    nahme fl iet dann in die Entscheidung der Unteren

    Denkmalschutzbehrde ein. Gegebenenfalls werden

    bei Vernderungs- oder Restaurierungsmanahmen

    Ortsbesichtigungen durchgefhrt, in denen auch

    persnliche Beratungen von Bauherrn und Architek-

    ten stattfi nden.

    Als Leitfaden kann Ihnen folgende Vorgehensweise

    dienen:

    1. Defi nieren Sie fr sich Ihre Ziele oder Planung.

    2. Informieren Sie das Landratsamt Traunstein von

    Ihren Absichten.

    3. Es folgt ein Beratungsgesprch vor Ort mit dem

    zustndigen Gebietsreferenten des Landesamts

    fr Denkmalpfl ege und des Landratsamts Traun-

    stein.

    4. Lassen Sie darauf basierend ein Planungskon-

    zept bzw. eine Kostenermittlung durch ein Archi-

    tekturbro oder einen Handwerksbetrieb erstel-

    len.

  • 30

    5. Es folgt gegebenenfalls eine Abstimmung des

    endgltigen Konzepts mit dem Landratsamt

    Traunstein und dem Gebietsreferenten des

    Landesamts fr Denkmalpfl ege.

    6. Reichen Sie den Bau- oder Erlaubnisantrag ber

    die Gemeinde ein.

    7. Darauf folgt der Genehmigungs- oder Erlaubnis-

    bescheid durch das Landratsamt.

    8. Die Durchfhrung der Manahme erfolgt gege-

    benenfalls mit einer Betreuung durch den zu-

    stndigen Gebietsreferenten vom Landesamt.

    Frderung denkmalpfl egerischer

    Manahmen

    Fr die Erhaltung, Sicherung und Restaurierung

    von Denkmlern, die sich nicht im Eigentum des

    Staates befi nden, knnen direkte Zuschsse ber

    das Landratsamt vom Staat beantragt werden.

    Auch die Gemeinden, der Landkreis Traunstein

    und der Bezirk Oberbayern beteiligen sich im Rah-

    men ihrer fi nanziellen Mglichkeiten. Die Zuschs-

    se kommen Privatpersonen, aber auch kommuna-

    len Gebietskrperschaften oder Kirchen zugute.

    Ein Rechtsanspruch auf Frderung besteht aller-

    dings nicht, die Entscheidung erfolgt vielmehr nach

    pfl ichtgemem Ermessen. Die Hhe der Zuschs-

    se richtet sich vor allem nach der Bedeutung und

    Dringlichkeit des Einzelfalls, der Finanzkraft des Ei-

    gentmers, nach der Zahl der vorliegenden Antr-

    ge und natrlich auch nach den bereitstehenden

    Haushaltsmitteln.

    Auerdem werden Manahmen an Denkmlern durch

    Steuererleichterungen in Form von Abschreibungs-

    mglichkeiten gefrdert. Die Abschreibungsmglich-

    keiten richten sich nach den Nutzungsverhltnissen.

    Ausknfte darber knnen das zustndige Finanzamt

    und das Bayerische Landesamt fr Denkmalpfl ege er-

    teilen. Wenn ausnahmsweise die Grenze der Zumut-

    barkeit fr die Erhaltung eines besonders bedeutenden

    Denkmals berschritten wird, kann das Bayerische

    Staatsministerium fr Wissenschaft, Forschung und

    Kunst aus dem so genannten Entschdigungsfonds

    eine fi nanzielle Beteiligung in Betracht ziehen.

    Wichtig im Zusammenhang mit Frderungen ist: Es

    werden nur die Kosten bezuschusst, die bedingt

    durch denkmalpfl egerische Aufl agen den blichen

    Erhaltungsaufwand bersteigen. Auerdem knnen

    Finanzierungshilfen nur gewhrt werden, wenn die

    Manahmen vor ihrer Durchfhrung mit dem Baye-

    rischen Landesamt fr Denkmalpfl ege abgestimmt

    und die Antrge fr Zuschsse vor Beginn der Ma-

    nahmen bewilligt sind bzw. die Freigabe des vorzei-

    tigen Baubeginns schriftlich vorliegt.

    Ihre Ansprechpartner im Landratsamt Traunstein

    sind:

    Herr Seeholzer (Bautechnik), Tel.: 0861/58-262

    [email protected]

    Herr Disterer (Verwaltung), Tel.: 0861/58-420

    [email protected]

    Frau Nitsch (Zuschusswesen), Tel.: 0861/58-226

    [email protected]

  • 31

    Allgemein

    Wesentlich an einem gelungenen Garten ist ein von

    Pfl anzen gebildeter Raum. Nur in einem solchen

    Auenbereich fhlen wir uns geborgen und der Na-

    tur nahe. So verschieden auch die Gestaltungsauf-

    fassungen sein mgen, der Weg dahin ist nur selten

    ohne vorherige Planung zu erreichen.

    Welche Grundgedanken bei Gartenplanungen wich-

    tig sind, auf was es im wesentlichen dabei an-

    kommt, das sollen Ihnen die folgenden Informatio-

    nen nahe bringen.

    Wnsche

    Sehr wichtig ist, dass Sie sich vor der Planung dar-

    ber im Klaren sind, welchen Funktionen der Garten

    dienen soll:

    Wohn- und Ziergarten? Kindgerecht? Wasser im

    Garten? Obst? Gemse? Terrasse? Sicht-

    schutz? Formale Vorstellungen? Abgrenzungen?

    Zeitaufwand fr Pfl ege? usw.

    Umsetzung im Plan

    Sinnvoll ist es, wenn Sie sich eine mastabsgerechte

    Skizze des Grundstcks mind. im Mastab 1:200 mit

    dem vorhandenen Bestand anfertigen. Damit knnen

    Sie dann verschiedene Mglichkeiten in Bezug auf

    Gelndeeinteilung, Wegefhrung, Bepfl anzung und

    sonstige Garteneinrichtungen ausprobieren.

    Bodenmodellierung

    Ein ebenes Grundstck ist am leichtesten zu

    gestalten, wirkt aber dadurch auch schnell lang-

    weilig. Durch eine leichte Modellierung kann es

    interessanter und abwechslungsreicher gestaltet

    werden.

    Ein Gartenraum wirkt wesentlich grer, wenn er

    leicht ausgemuldet ist. Mit einem sanft geformten

    Erdwall schaffen Sie rumliche Geborgenheit, und

    grere Grten knnen Sie mit kleinen Anhhen ge-

    schickt gliedern.

    Allerdings mssen Sie die natrlichen Gelndege-

    gebenheiten bercksichtigen und die Dimensionen

    wahren. Zu hohe und steile Aufschttungen wirken

    meist unharmonisch.

    Die Grundstcksgestaltung bei Hanglangen ist da-

    gegen oft problematischer. Auf alle Flle sollten

    Sie hohe und steile Bschungen oder Sttzmauern

    mglichst vermeiden. Besser ist es, ebene Flchen

    nur so gro wie ntig anzulegen (z.B. Terrasse) und

    die Hhenunterschiede durch leicht fallendes Ge-

    lnde und Terrassierungen auszugleichen. Trocken-

    mauern, mit blhenden Posterstauden bepfl anzt,

    sind fr diese Zwecke hervorragend geeignet und

    bieten zustzlichen Lebensraum fr Eidechsen und

    zahlreiche Insektenarten.

    GARTENGESTALTUNG

  • 32

    wo sie es wnschen, Geborgenheit, Privatsphre

    und eine gewisse Abgrenzung schaffen.

    Gartenrume knnen Sie durch Bume, Strucher

    und Hecken bilden, allerdings brauchen diese eine

    gewisse Zeit, bis die erwnschte Raumwirkung er-

    reicht wird.

    Zustzlich knnen Sie bei greren Grundstcken

    Erdwlle, Hgel oder Mulden zur Gliederung ver-

    wenden.

    Bei beengten Situationen knnen Sie auch freiste-

    hende Trennwnde mauern oder aus Holz sowie

    Rankgitter und Pergolen gute Elemente zur Raum-

    bildung einsetzen.

    Der Vorgarten

    Vorgrten fallen, besonders in Siedlungen, oft sehr

    schmal aus. Doch sie sind Teil des Straenraums

    und deshalb fr das Ortsbild sehr wichtig. Wenn der

    Verkehr dies zulsst, sollten Sie Vorgrten mglichst

    nicht einzunen. Dadurch knnen diese wie ein Teil

    der ffentlichen Grnfl chen wirken. Besonders der

    Eingangsbereich eignet sich gut fr die Bepfl anzung

    mit Bltenstauden. Sowohl fr schattige als auch

    fr sonnige Bereiche gibt es geeignete Stauden, die

    ber das ganze Jahr immer wieder neue Blhas-

    pekte bieten.

    Bodenbehandlung

    Der Mutterboden ist kostbar und muss sorgfltig

    abgetragen und in Mieten von nicht mehr als drei

    Meter Breite und 1,5 Meter Hhe gelagert werden.

    Zum Schutz vor Sonne und Erosion empfi ehlt es

    sich, die Erdmiete mit Grndngungspfl anzen (z.B.

    Senf, lrettich und Phazelia) einzusen.

    Die hufi gsten Pfl anzenschden entstehen durch

    verdichtete, staunasse Bden. Deshalb ist es sehr

    wichtig, von Baumaschinen verdichtete Bden vor

    Aufbringen der Humusschicht tiefgrndig zu lockern.

    Es gengt, den Oberboden (Humus) in einer Schicht-

    dicke von 1015 Zentimeter bei Rasen und 2550

    Zentimeter bei sonstigen Pfl anzfl chen aufzubringen.

    Zu schwere Bden knnen mit Sand durchlssiger

    und zu leichte oder humusarme Bden mit Grn-

    gutkompost (2030 l/qm) verbessert werden.

    Grundstzlich ist es ratsam, den Nhrstoffgehalt

    des Bodens, vor der Anlage des Gartens durch ei-

    ne Bodenuntersuchung bestimmen zu lassen.

    Raumbildende Elemente

    Die ein Haus umgebenden Freifl chen sind anfangs

    im Regelfall von allen Seiten einsehbar. Man fhlt

    sich wie auf dem Prsentierteller. Um dem entge-

    genzuwirken, mssen Sie Rume schaffen, die dort,

  • 33

    Die Befestigung knnen Sie je nach Nutzungsinten-

    sitt whlen: Rasenwege, Trittplatten, Schotter, Rin-

    de, Pfl aster- oder Plattenbelge. Nach Mglichkeit

    sollten Sie hier in der Region vorkommende Mate-

    rialien verwenden. Eher fremd wirken rote und sehr

    helle Belagoberfl chen. Geschwungene Wege wir-

    ken immer geflliger als geradlinige.

    Wasseranlage

    Wasser ist nicht nur fr das Wachstum der Pfl an-

    zen wichtig, sondern auch als belebendes Garten-

    element. Ob Brunnen sprudeln oder Libellen ber

    einem Gartenteich schwirren sollen, hngt ganz von

    Ihren persnlichen Wnschen ab. Trinkwasser wird

    in Zukunft ein immer kostbareres Gut, deshalb lohnt

    es sich fr Sie auf alle Flle, eine Regenwassersam-

    melanlage einzuplanen.

    Einfriedungen

    Zune sollten Sie nur dann aufstellen, wenn sie

    wirklich notwendig sind.

    Als Material kommt im lndlichen Raum nur Holz

    in Betracht, sei es in Form von Latten, Halbrund-

    hlzern oder Hanicheln. Eine chemische Impr-

    gnierung oder ein Anstrich ist aus Grnden des

    Holzschutzes nicht erforderlich, weil dadurch die

    Lebensdauer nur unwesentlich verlngert werden

    Meist reicht der Platz auch noch fr einen kleinkro-

    nigen