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Der Weihnachtsmann ist verschwunden Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann… Wir wollten den Weihnachtsmann interviewen. Er hatte uns auch zugesagt: Wir sollten mit seinem Privatjet, ein Airbus A380, zum Nordpol fliegen. Als wir uns in der Früh auf den Weg machen wollten, rief seine Frau an und sagte: Der Weihnachtsmann ist verschwunden! So beschlossen wir, ihn zu suchen... 1. Folge Falls er sich in Berlin befindet, weiß einer bestimmt Bescheid: das ist der Regierende Bürgermeister Berlins: Klaus Wowereit. Also fuhren vier von uns erst mal zum Roten Rathaus. Wir sahen schon von weitem eine lange Schlange, die aufgeregt auf ein Autogramm vom Bürgermeister wartete, denn sein Buch „Und das ist auch gut so“ war gerade herausgekommen. Aber wir durften vor, wir hatten schließlich Presseausweise. Die Leute guckten uns böse an, denn es hieß für sie, sich noch länger zu gedulden. Der Regierende empfing uns persönlich, wir stellten uns mit Vornamen vor und er fügte hinzu: „Ich bin der Klaus“. Dann saßen wir auf einem gemütlichen, schwarzen Sofa und er erzählte uns viel über Berlin, Paris und die Welt, aber vom Verbleib des Weihnachtsmanns konnte er uns leider nichts sagen. Er gab uns doch als deutsch-französischer Spezialist (das heißt offiziell Bevollmächtigter und ist superschwer auszusprechen) den Tipp, in der Französischen Botschaft nachzugucken. 2. Folge Wir nahmen die S-Bahn Richtung Brandenburger Tor. Dort stiegen wir aus. Wir standen lange vor der französischen Botschaft und vertrieben uns die Zeit, sahen sogar einen Weihnachtsmann auf uns zukommen, unser Herz schlug höher. Leider war er der Falsche, er hatte sich nur zum Gefallen der Kinder verkleidet. Dann kam ein Mann aus der französischen Botschaft, wir dachten, wir kriegen Ärger, weil wir zu laut waren. Er aber sprach uns freundlich an, und sagte: „Der Botschafter hat einen wichtigen Anruf bekommen, er muss schleunigst nach Japan fliegen zur Eröffnung einer „exposition nippo-franco-allemande“. Wir wussten nicht, was das ist, hatten aber keine Zeit nachzufragen, denn der Botschafter hatte kurz vor der Abfahrt gesagt, wir sollten schleunigst nach Frankreich fahren und dort bei Radio France Internationale nachfragen, denn die sind mit aller Welt verbunden. Also machten wir uns auf den Weg. Ach so, wir haben inzwischen erfahren, wohin der Botschafter flog: zu einer japanisch- deutsch-französischen Ausstellung.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden

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Der Weihnachtsmann ist verschwunden

Auf der Suche nach dem Weihnachtsmann… Wir wollten den Weihnachtsmann interviewen. Er hatte uns auch zugesagt: Wir sollten mit seinem Privatjet, ein Airbus A380, zum Nordpol fliegen. Als wir uns in der Früh auf den Weg machen wollten, rief seine Frau an und sagte: Der Weihnachtsmann ist verschwunden!

So beschlossen wir, ihn zu suchen...

1. Folge

Falls er sich in Berlin befindet, weiß einer bestimmt Bescheid: das ist der Regierende Bürgermeister Berlins: Klaus Wowereit. Also fuhren vier von uns erst mal zum Roten Rathaus. Wir sahen schon von weitem eine lange Schlange, die aufgeregt auf ein Autogramm vom Bürgermeister wartete, denn sein Buch „Und das ist auch gut so“ war gerade herausgekommen. Aber wir durften vor, wir hatten schließlich Presseausweise.

Die Leute guckten uns böse an, denn es hieß für sie, sich noch länger zu gedulden. Der Regierende empfing uns persönlich, wir stellten uns mit Vornamen vor und er fügte hinzu: „Ich bin der Klaus“. Dann saßen wir auf einem gemütlichen, schwarzen Sofa und er erzählte uns viel über Berlin, Paris und die Welt, aber vom Verbleib des Weihnachtsmanns konnte er uns leider nichts sagen. Er gab uns doch als deutsch-französischer Spezialist (das heißt offiziell Bevollmächtigter und ist superschwer auszusprechen) den Tipp, in der Französischen Botschaft nachzugucken.

2. Folge

Wir nahmen die S-Bahn Richtung Brandenburger Tor. Dort stiegen wir aus. Wir standen lange vor der französischen Botschaft und vertrieben uns die Zeit, sahen sogar einen Weihnachtsmann auf uns zukommen, unser Herz schlug höher. Leider war er der Falsche, er hatte sich nur zum Gefallen der Kinder verkleidet.

Dann kam ein Mann aus der französischen Botschaft, wir dachten, wir kriegen Ärger, weil wir zu laut waren. Er aber sprach uns freundlich an, und sagte: „Der Botschafter hat einen wichtigen Anruf bekommen, er muss schleunigst nach Japan fliegen zur Eröffnung einer „exposition nippo-franco-allemande“. Wir wussten nicht, was das ist, hatten aber keine Zeit nachzufragen, denn der Botschafter hatte kurz vor der Abfahrt gesagt, wir sollten schleunigst nach Frankreich fahren und dort bei Radio France Internationale nachfragen, denn die sind mit aller Welt verbunden. Also machten wir uns auf den Weg. Ach so, wir haben inzwischen erfahren, wohin der Botschafter flog: zu einer japanisch-deutsch-französischen Ausstellung.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden3. Folge

Als wir beim Radiosender Radio France Internationale ankamen, erklärten wir unser Problem.

Da der nette Chef von RFI auch Kinder hatte und wusste wie wichtig Weihnachten für die Kinder ist, schickte er sofort eine Suchmeldung durch das Radio.

Wir warteten gespannt. 10 Minuten, 20 Minuten... Langsam wurden wir nervös. Merouane schaute sich auf seiner Digitalkamera die Fotos an, die er vom Eiffelturm gemacht hatte.

Als dann endlich der erste Anruf kam und sich komischerweise der Osterhase vorstellte, sagte er uns, dass er den Weihnachtsmann das letzte Mal an der Gare de l'Est gesehen hatte, als dieser in den Zug einstieg.

Leider konnte der Osterhase sich nicht merken, welcher Zug es war und wohin er fuhr, aber er sagte uns, dass der Chef der Schnellstrecke Paris-Stuttgart uns vielleicht weiterhelfen könnte. Also fuhren wir vom Ost-Bahnhof aus mit dem TGV, dem vielleicht zügigsten Zug der Welt nach Stuttgart. Die Fahrt sollte dreieinhalb Stunden dauern...

4. Folge

Der TGV fuhr tatsächlich superschnell. Wir liefen einmal durch den ganzen Zug, fragten nach, ob jemand in den letzten Tagen auf dieser Strecke den Weihnachtsmann vielleicht gesehen hat. Wir trafen auf zwei Schaffner, einen deutschen und einen französischen, die uns eine Menge Infos über den TGV und den ICE gaben, über die neue Verbindung Paris-Stuttgart, aber bei unserer Suche konnten sie uns nicht weiter helfen.

Angekommen, machten wir erst mal eine kleine Pause, denn wir, die Wölfe, hatten Hunger!

Uns fiel ein, dass wir gleich zur Robert-Bosch-Stiftung gehen konnten, da wir in Stuttgart waren. Sie haben

nämlich viele Kontakte zu West- und Osteuropa. Als wir fragten, ob wir mit Robert Bosch reden könnten, guckten uns die Leute ganz komisch an. Als uns dann ein Assistent ansprach und uns die Nachricht überbrachte, dass Robert Bosch schon längst nicht mehr lebte, verstanden wir, warum uns die Leute so schräg angeschaut hatten. Wir fragten den Assistenten, ob er wohl wüsste, wo der Weihnachtsmann wäre.

Der Assistent sagte uns, dass er von einem guten Freund, einem Reporter der Berliner Morgenpost, erfahren hatte, dass der Weihnachtsmann nach London gefahren war, weil sich das Kind von Jens Lehmann einen Superfußball wünschte und er noch die genaue Beschreibung des Fußballs erfahren wollte. Also flogen wir nach London.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden5. Folge

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG KNUT!!!

Knut wird heute ein Jahr alt! Zu diesem Anlass sind die Miniwölfe in den Berliner Zoo gegangen (hier im tropischen Gewächshaus), um André Schüle, den Tierarzt von Knut, zu interviewen. Vielleicht weiß er, wo der Weihnachtsmann ist...

DER WEIHNACHTSMANN AUS DEM BERLINER ZOO...

Eine Geschichte von Clara, Emil und Romaric, hier in Auszügen. Um die ganze Geschichte zu lesen, einfach an [email protected] schreiben.

Nachdem uns mitgeteilt wurde, dass der Weihnachtsmann vielleicht in Himmelsburg oder in einem Stelzenhaus in Asien sei, hat André Schüle schließlich zugegeben, dass er zwar nicht weiß, wo sich der aktuelle Weihnachtsmann befindet, aber weiß, wo der alte Weihnachtsmann lebt, der jetzt im Ruhestand ist : Im Berliner Zoo. (...)

Jetzt wissen wir mehr über den alten Weihnachtsmann, aber wir wissen immer noch nicht, wo der jetzige Weihnachtsmann ist. Vielleicht werden die großen Wölfe mehr Glück haben, die wollen nämlich Jens Lehmann in London befragen.

6. Folge

Es schneite in London, was selten ist. Da wir die Adresse von Jens Lehmann nicht kannten, fuhren wir zur deutschen Botschaft in London. Als wir vor der Tür angekommen waren, hörten wir ein lautes Klirren und einen Schrei. Tor! Tor! Wir klingelten und die Tür ging auf. Nicht der Botschafter, sondern Jens Lehmann mit einer kaputten Vase in einer Hand und einem Fußball in der anderen stand da. Wir sahen uns überrascht an. Aber er erkannte uns schnell und erklärte uns, dass das Klirren und Schreien vom Fußballspielen mit seinem Kind kam.

Wir spielten uns auch erst mal ein bisschen warm. Wir hatten Glück, alles blieb heil. Dann wurden wir zu einem Tee und ein paar Keksen eingeladen. Nachdem wir genug

getrunken und gegessen hatten, kamen wir zum eigentlichen Grund des Besuchs.

Jens Lehmann konnte uns leider nur sagen, dass der Weihnachtsmann zurück nach Berlin geflogen war, nachdem er alles über den gewünschten Ball erfahren und eine große Spende an das Projekt Chance 2 gegeben hatte, das sich für Kinder und Jugendliche in armen Ländern einsetzt. Nachdem wir alles wussten, was wir wollten, flogen wir nach Berlin zurück. Es schneite immer noch, in London, und in Berlin. Alles war weiß, als wir ankamen.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden7. Folge

Am Flughafen Tegel warteten wir lange auf unser Gepäck, eine französische Schülergruppe aus Selles sur Cher wartete ebenfalls: sie war nach Berlin gekommen, um einen Film zu drehen. Sie suchten zwar nicht den Weihnachtsmann, aber Drehpartner. Wir brachten sie sofort mit manomedia, unserer Lieblings-Schülerfirma zusammen, „es sind Filmspezialisten“, sagten wir. So trafen wir uns alle gemeinsam in unserer Höhle in der Apostel-Paulus-Straße 7. Wir wollten schließlich alle Informationen, die wir bis jetzt hatten, zusammentragen, um in unserer Suche weiter zu kommen. Da klopfte es an der Tür. Wir fragten uns, wer das wohl sein könnte, und hofften insgeheim auf den Weihnachtsmann. Doch wir lagen falsch: es waren die Journalisten von ARTE mit ihrem Fernsehteam! Sie waren gekommen, um die Bösen Wölfe zu interviewen. Im Laufe des Interviews kam uns die Idee, dass ARTE in den Nachrichten eine Suchmeldung hineinbringen könnte. Sie waren sofort einverstanden, denn der Weihnachtsmann hatte ihnen auch ein Interview versprochen. Allmählich wurde es ein bisschen eng bei uns... Wir saßen und standen da mit jeder Menge Kameras und Mikros um uns und viel Durcheinander. Wir entschieden uns, auf die Straße zu gehen und einfach Menschen zu befragen: warum sollten nur bekannte Menschen Bescheid wissen. Leider kamen wir auch da nicht weiter. Manomedia hatte plötzlich einen Einfall: wir sollten doch zum Netzwerk Berliner Schülerfirmen gehen, sie haben nicht nur in Berlin Kontakte, sondern durch das Projekt chance2 auch nach Asien, genauer gesagt, nach Vietnam. Dieses Mal gingen wir zu Fuß, wir banden uns einen Schal um die Nase, das Wetter war sehr kalt geworden.

8. Folge

Als wir beim Büro von chance 2 ankamen, das auch das Büro des Netzwerks Berliner Schülerfirmen ist (wir gehören auch dazu als Firma Böser Wolf, die rasenden deutsch-französischen Reporter), wurden wir gleich empfangen. Es blieben Kekse vom Nikolaus, die eine andere Schülerfirma gebacken hatte: Schmeckte lecker, vor allem die Zimtsterne. Wir sprachen über das Projekt chance 2, das mit Spenden der Schülerfirmen Grundschulen eines Slumgebiets von Ho-Chi-minh-Stadt hilft. Wir schauten uns an, es klang exotisch und fremd. Als wir aber vom Weihnachtsmann sprachen, strahlte das Gesicht unserer Gastgeber. Denn die großzügige Spende des Weihnachtsmannes war gut in Erinnerung geblieben. Als wir jedoch sagten, dass er verschwunden sei, sagten sie. „Nein, der Weihnachtsmann wollte doch zu einer vietnamesischen Schule, um den Kindern ihre Wünsche zu erfüllen.“ Mussten wir diesmal bis nach Vietnam fliegen? Da keiner wusste, welche Schule es war, wurden wir zu Bildungssenator Zöllner geschickt, denn er hat Kontakte zu allen Bildungssenatoren der Welt.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden9. Folge

Herr Zöllner war wie immer nicht in seinem Büro. Seine Fliege lag auf dem Schreibtisch, ein sehr seltsames Phänomen. Als wir die Fliege näher betrachteten, entdeckten wir einen kleinen Zettel: „Wir sehen uns im Berliner Abgeordnetenhaus mit manomedia.“ Die Jungs von manomedia sind wie gehabt unsere besten Toningenieure. Senator Zöllner hatte über Radio France Internationale erfahren, dass der Weihnachtsmann verschwunden ist. Es war also Thema im Berliner Abgeordnetenhaus, deswegen wurden wir herzlich empfangen. Treffpunkt war das Casino, die Kantine. Der Weihnachtsmann war tatsächlich nach Vietnam gefahren, um dann wieder zum G8-Gipfel der Weihnachtsmänner nach Berlin zurückzukehren. Es wurde kompliziert. Senator Zöllner empfahl, auf moderne Informationstechniken zurückzugreifen. Der Spezialist dafür sei... Er überlegte und schaute kurz in seinem Büchlein nach, „Moment mal“, sagte er: „Herr Neufert, der kann über Internet eine Meldung an die Schulen senden.“ Sofort schickte er ihm eine Mail, in dem Moment bekamen wir eine SMS von der Deutschen Presseagentur: „Am Sonntag begrüßt Angela Merkel persönlich die Gäste. Nachmittags ist eine Kinderpressekonferenz, sofort kommen.“ Also auf zum Bundespresseamt, Frau Merkel erwartete uns...

10. Folge

Als wir beim Bundespresseamt ankamen, mussten wir erst mal ein Foto von uns machen lassen, um einen Presseausweis zu bekommen. Susanne von der Deutschen Presseagentur lotste uns. Weder die Bundeskanzlerin noch der Weihnachtsmann waren anzutreffen. Es gab eine lange Diskussion mit Herrn Wilhelm, dem Sprecher der Bundesregierung, es wurde für das Fernsehen gefilmt, aber keiner wusste genau, wer Interesse am Verschwinden des Weihnachtsmannes haben könnte.

Doch, weil die Deutsche Presseagentur Kontakte mit der ganzen Welt hat, gaben sie uns den Tipp, weiter zu Daniel Brühl zu fahren. Er kannte schließlich viele Schauspieler, die den Weihnachtsmann schon gespielt haben, er könnte wahrscheinlich weiter helfen. Also mussten wir nach Rumänien, genauer gesagt nach Transsylvanien, wo Daniel Brühl sich gerade bei den Dreharbeiten für Krabat in der Nähe von Schloss Dracula aufhielt. Noch am selben Tag fuhren wir fort. Wir nahmen die mutigsten von uns mit, weil es dort sehr schaurig ist. Daniel hatte uns am Telefon geraten, eine Interrail-Karte zu nehmen: Damit kann man durch ganz Europa ein Monat lang reisen, sagte er uns. Wir folgten seinem Rat, vielleicht würde unsere Suche nach Portugal oder Norwegen führen, wer weiß?

Der Weihnachtsmann ist verschwunden

11. Folge

Wir erkannten den Schauspieler Daniel Brühl erst gar nicht, weil er als einer der zwölf Gesellen von Krabat verkleidet war. Doch als er seine Maske abnahm, wussten wir sofort, er war es. Er erzählte uns, dass er schlecht geschlafen hatte, weil er Wolfsgeheule in der Nähe der Zelte gehört hatte, und als er uns sah, fiel ihm sofort das Lieblingssprichwort seiner Oma ein: Wenn man vom Wolf spricht, dann kommt er aus dem Wald heraus. Er erzählte viel über Wölfe und die Dreharbei-ten, wir lachten viel, aber vom Weihnachtsmann wusste er nichts. „Kein Wunder, dass er sich nicht in der Nähe des Vampirschlosses aufhält, ich tippe eher, dass er in einer friedlicheren Gegend ist. Vielleicht kann meine Schauspiel-kollegin Julia Jentsch euch weiter helfen, sagte er uns noch kurz vor unserer Abreise. Dann stiegen wir in den Zug ein.

12. Folge

Wir trafen Julia Jentsch in der Nähe des Jugend-zentrums „die Weiße Rose“ in Berlin Schöneberg. Sie hatte sich diesen Ort ausgesucht in Erinnerung an ihre Rolle der Sophie Scholl.

Sie wunderte sich, dass wir so viel über Sophie Scholl wussten, für uns aber war es keine große Leistung, da ein Teil von uns auf die naheliegende Sophie-Scholl-Schule geht. Außerdem handelte unsere letzte Zeitung von der Zeit zwischen 1933 und 1945; wir sprachen auch mit ihr über Widerstand und das Film- und Theaterleben. Doch auf unsere Frage, ob sie wüsste, wo der Weihnachtsmann sich aufhält, schüttelte sie verneinend den Kopf. Aber sie konnte sich plötzlich erinnern, vor langer langer Zeit war er schon einmal verschwunden, sie hatte etwas darüber gelesen, also lag die Lösung des Rätsels möglicherweise in einem

Buch. Sie nannte uns gleich Marie NDiaye, eine französische Schriftstellerin, die nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder schreibt, ja, das könnte die richtige Adresse sein. Wir wollten uns wieder auf den Weg nach Frankreich begeben, doch erfuhren wir kurz vor dem Abfahren, dass Marie NDiaye zur Zeit in Berlin wohnt. Das ersparte uns viel Zeit. Also anstatt mit dem Zug zu fahren, nahmen wir einfach die U-Bahn.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden13. FolgeMarie NDiaye bereitete uns einen herzlichen Empfang. Sie sprach mit uns über ihren Beruf als Schriftstellerin, über ihre erste Schreibmaschine und ihr Lieblingstier. Bevor wir gingen, übergab sie uns einen Text, den sie verfasst hatte und der wichtige Informationen für uns enthielt. Wir lasen:

„Wo der Weihnachtsmann lebt, weiß ich genauso wenig wie alle anderen, und ich muss zugeben, dass mich diese Frage bislang auch nicht sonderlich beschäftigt hat. Eigentlich dachte ich sogar, dass dies zu den Dingen gehört, die man besser nicht weiß. Letztens habe ich allerdings meine Meinung diesbezüglich geändert. Ich wollte Romaric im Französischen Gymnasium abholen. Ich war etwas zeitiger dort und die Derfflingerstrasse war menschenleer. Da sah ich plötzlich eine mir vertraute Gestalt im roten Mantel und so um die Ecke der Villa Wuttke huschen, dieses vor dem Gymnasium gelegene weiß-rosa Haus. Dann hörte ich, wie die Tür der Villa zuschlug. Etwas aufgewühlt betrat ich dann das Gymnasium. Herr Frank lief wie gewohnt in der Vorhalle auf und ab. Ich teilte ihm meine

Beobachtungen mit. Er schien ein wenig verstimmt. Er überlegte, musterte mich, so, als wollte er das Für und Wider abwägen, mir die Wahrheit zu sagen oder nicht, so schien es mir jedenfalls. - Wissen Sie überhaupt, sagte er mir schließlich, dass die Villa ein Exemplar der Enzyklopädie beherbergt.- Die von Diderot? - Ja, selbstverständlich. Es ist ein einzigartiges Buch, ein sehr wertvolles. Jemand muss es doch schließlich hüten, nicht wahr? Daraufhin drehte sich Herr Frank etwas abrupt um und ging. Mehr kann ich euch zu diesem Thema nicht sagen." Marie

Wir lasen den Text zwei, drei Mal, um neue Indizien zu finden. „Wenn ich es richtig verstehe, müssen wir zum Französischen Gymnasium zurück", sagte eine von uns. Zum Glück konnten wir mit dem Bus M19 direkt hinfahren.

14. Folge Wir folgten dem Tipp der Schriftstellerin Marie NDiaye : der Weihnachtsmann würde in direktem Kontakt zum Französischen Gymnasium Berlin, unserem Gymnasium, stehen. Und statt ihn in aller Ruhe in unserer Schule zu suchen, fuhren wir quer durch die Welt! Vielleicht wartete er einfach in einem Klassenraum... Wir kehrten also zur Schule zurück, aber alles war wie sonst. Wir gingen durch das ganze Gebäude und im 4. Stock - dort sind keine Klassenräume und deshalb gehen wir sonst nie dorthin - fanden wir etwas Interessantes. An der Wand hing eine große goldene Tafel, beschriftet mit Namen bekannter Leute, die früher das Gymnasium besucht hatten. Wir kannten fast keinen davon, doch als wir den Namen Hartmut von Hentig lasen, fiel einer von uns ein, dass sie vor

kurzem im SPIEGEL ein Interview mit ihm gelesen hatte. Er ist Pädagoge und kennt sich mit der Welt der Kinder gut aus. Wir riefen ihn von unserem Handy aus an und fragten, ob er kommen könnte. Er sprang in ein Taxi, wir warteten vor dem Gymnasium auf ihn, wurden langsam unruhig, denn er kam nicht. Auf einmal tauchte Hartmut von Hentig außer Atem auf, der Hausmeister hatte ihn irrtümlich in der Villa Wuttke eingeschlossen! Der Schuldirektor, Herr Frank, hatte aus Anlass des Treffens sein Büro zur Verfügung gestellt. Herr von Hentig war offensichtlich gerührt, nach so vielen Jahren sein altes Gymnasium wiederzusehen. Wir sprachen über die Schüler von damals und über den Schulalltag im Nationalsozialismus. Auch über Wölfe. Aber über den Weihnachtsmann, da musste er leider passen. Und in der Villa Wuttke hatte er weder ihn noch die Enzyklopädie von Diderot gesehen. Vielleicht hatte die Schriftstellerin Marie NDiaye uns nur Geschichten erzählt. Und da Hartmut von Hentig sich mit Schulen in Frankreich und Deutschland gut auskannte, riet er uns, mit den Wagen von FranceMobil und DeutschMobil auf die Suche zu gehen. Wir packten unsere Rucksäcke und fuhren los…

Der Weihnachtsmann ist verschwunden

15. Folge

Wir sind in einen FranceMobil eingestiegen, einen dieser Minibusse, die Deutschland durchqueren und unterwegs den Schülern erklären, wie es in Frankreich ist. Wir haben uns überlegt, wo wir hinfahren könnten. Unsere Fahrerin hat uns erklärt, dass sie aus der Region Anjou kommt, die ja für ihre Königinnen und Könige bekannt ist, aber auch für ihren Wein, fügte sie hinzu. Sie sagte uns, dass sie sehr gern reist, und dass ihr Job bei FranceMobil ideal ist. Wir zeigten ihr auf dem Handy das Foto mit dem Weihnachtsmann vor dem Deutschmobil, was wir gerade bekommen hatten. Ob sie uns weiterhelfen könnte... „Ihr müsst Richtung Westen“, sagte sie. Wir sollten also in einen anderen DeutschMobil steigen. Das traf sich gut, wir wollten auf dem Weg Knut Kühn-Leitz Guten Tag sagen. Er hatte uns in einem Interview über seinen Großvater erzählt, der während der Nazi-Zeit Menschen geholfen und sogar das Leben gerettet hatte. Wir erzählten und schon waren wir in Wetzlar. Frau Kühn-Leitz hatte uns leckere Kuchen vorbereitet, es war spät, wir waren müde. Was sind diese FranceMobil, fragte Herr Kühn-Leitz, und als wir von Robert Bosch erzählten, der France- und DeutschMobil unterstützt, sagte er uns, ach der Chef der Firma Bosch, der habe auch vielen Menschen geholfen. Wir überlegten, ob wir nicht nach Stuttgart fahren sollten, aber da war dieses Bild vom Weihnachtsmann: André, unser Detektiv, erkannte, dass es sich um eine Verkleidung handelte. Das sieht man doch an den Schuhen! In dem Moment klingelte sein Handy: Der Weihnachtsmann wird im Goethe Institut Paris erwartet, zur Wiedereröffnung, bitte schnell kommen. Das war kein Problem mit dem DeutschMobil, wir schlummerten halb ein, mit der Musik unserer mp3, wir waren jetzt sicher, endlich unser Ziel zu erreichen.

16. Folge

Als wir beim Goethe Institut in Paris ankamen, standen ganz viele Leute da. Wir dachten, vielleicht ist es der Weihnachtsmann, der eine Pressekonferentz gibt, aber nein. Susanne hat uns empfangen und erzählt, dass gerade die Preisverleihung des Wettbewerbs Mein Europa stattfindet mit einer ganzen Schulklasse aus Bordeaux und noch einer Schulklasse aus Lambersart, das ist in der Nähe von Lille. Die Preisträger haben uns bei unserer Suche geholfen, wir haben den «bateau-mouche» genommen, das ist ein Schiff, das auf dem Fluss Seine fährt. Es war super voll, überall waren Touristen, wir haben sogar Susanne unterwegs verloren, wie konnte man bei dem Durcheinander den Weihnachtsmann finden… Wir sind auf das Riesenrad und dann auf den Eiffelturm gestiegen, um einen Überblick zu bekommen: nichts war zu sehen. Wir haben genau hingeguckt, ob nicht vielleicht ein Weihnachtsmann-Mobil irgendwo parkt, nichts, gar nichts. Wir sind also zum Goethe Institut zurückgekehrt, dort war eine Feier zur Wiedereröffnung der Räume, wir haben Kartoffelsalat mit Würstchen und Bretzeln gegessen, aber uns war gar nicht zum Feiern zumute, Weihnachten kam immer näher und die Chance, den Weihnachtsmann wiederzufinden, wurde immer geringer. Es würde ein trauriges Fest werden, ohne Interview für uns, und vor allem ohne Geschenke für die anderen Kinder. In diesem Augenblick aber bekamen wir einen ziemlich mysteriösen Brief, ohne Absender, ohne Poststempel…

Der Weihnachtsmann ist verschwunden17. Folge

Wir öffneten den myteriösen Brief und erschraken. Jemand hatte den Weihnachtsmann entführt und verlangte Lösegeld. Aber wer steckte wohl dahinter? Wir hatten nur einen Brief bekommen, der aus Zeitungsbuchstaben geschrieben war. Wir machten uns gleich daran, den Brief nach Hinweisen zu untersuchen. Mit Hilfe unseres Wolfspuders fanden wir heraus, dass die Buchstaben aus einem SPIEGEL-Artikel stammten. Um zu erfahren, um welchen Artikel es sich handelt und wann er geschrieben wurde, mussten wir mit dem ICE nach Hamburg fahren. Es stellte sich heraus, dass der Artikel sich mit den Schülerzeitungen des Jahres befasste und drei Wochen zuvor geschrieben worden war. Klar, wir waren auch dabei, in besagter SPIEGEL-Ausgabe wurde auch der Böse Wolf S. 199 erwähnt. Ein wichtiger Hinweis also, der uns aber zunächst nicht weiterhalf. In Hamburg erfuhren wir von SPIEGEL-Redakteuren, dass Herr Pöttering, der Präsident des Europäischen Parlaments, ebenfalls einen Drohbrief bekommen hatte, dass ganz Europa, von Lissabon bis Ljubljana und von Malta bis Helsinki ohne Weihnachtsgeschenke und Weihnachtsmann feiern müsste. Wir fanden das grauenhaft! Wir nahmen den nächsten ICE, stiegen am Hauptbahnhof in Berlin aus und fuhren mit unserem blitzschnellen Wolfomobil schnell zum Informationsbüro von Präsident Pöttering, um ihn zu beruhigen und ihm zu helfen.

18. Folge

Es gab Stau in der Stadt und wir waren alle ein bisschen nervös. Weihnachten ohne Weihnachtsmann und ohne Weihnachtsgeschenke, und das nicht nur für uns, sondern für ganz Europa, nein, das ging nicht, es musste etwas geschehen. Als wir beim deutschen Informationsbüro des Europäischen Parlaments ankamen, wurden wir sofort von der Assistentin des Chefs, Anja Richter, empfangen. Es tat ihr furchtbar leid, aber Parlamentspräsident Pöttering war gerade nach Brüssel geflogen, dort fand ein Sondergipfeltreffen statt aufgrund dieser ganzen Geschichte mit Entführung des Weihnachtsmanns, Lösegeldforderungen und Drohungen. Sie bot uns freundlich etwas zu trinken an, aber wir hatten weder Zeit noch die Nerven dazu. Wir mussten schnelltens wieder weg nach Brüssel. Es

blieben zum Glück noch ein paar Plätze frei im Flugzeug, es war inzwischen nachts und die ganze Stadt leuchtete wie ganz viele Lichterketten.

Als wir in Brüssel ankamen, sahen wir von weitem das Atomium. Aber eine Besichtigung kam jetzt nicht in Frage. Wir fuhren direkt zum Europäischen Parlament, an dem Gebäude wehten 27 Fahnen aus den verschiedenen EU-Ländern und es sah sehr schön aus. Herr Pöttering, der Präsident des Europäischen Parlaments, war über unsere Ankunft unterrichtet worden. Er wartete schon auf uns, auf dem Tisch lag ein Korb voll exotischer Früchte aus ganz Europa, einige davon kannten wir gar nicht, und wir probierten sie aus. Er sagte uns, dass die Mitgliedsstaaten der EU gerade beschlossen hatten, dass jedes EU-Land eine eigene Suchmeldung verschicken sollte. Das Schicksal des Weihnachtsmanns lag jetzt bei der Presse und bei den Außenministern der 27 Mitglieder. Das bedeutete, dass wir uns direkt an Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier wenden sollten. Das passte uns, wir hatten ihn schon mal interviewt und der Artikel sollte in der Berliner Morgenpost erscheinen.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden

19. Folge

Also wieder zurück nach Berlin mit der Bahn, langsam wurden wir richtige Verkehrsmittelprofis! Wir fuhren zum Auswärtigen Amt. Um das Büro des Ministers zu erreichen, mussten wir den Paternoster benutzen, einen sehr komischen Fahrstuhl ohne Tür, der pausenlos hoch und runter fährt, ein bisschen wie ein Riesenrad, senkrecht eben. Es war sehr lustig und am liebsten wären wir lange drin geblieben, aber wir hatten Wichtigeres zu tun.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier schien über die Situation besorgt zu sein. Er hatte eine Menge weiterer Auslandsangelegenheiten zu erledigen, das war klar. Er nahm sich trotzdem die Zeit, sich mit uns einen Globus anzuschauen, um uns zu zeigen, wo sich – seiner Meinung nach – der Weihnachtsmann befinden könnte. Aber eigentlich konnte auch er nicht verstehen, warum man so einen netten Mann wie den Weihnachtsmann entführt hatte.

Wir fuhren zurück und riefen Frau Huber an, die sich um die Jugendseite der “Berliner Morgenpost” kümmert. Sie bot uns gleich an, das Interview mit dem Minister zu veröffentlichen, vielleicht würde uns ein Leser auch helfen. Da klingelte das Telefon und jemand sagte mit geheimnisvoller Stimme: “Städtepartnerschaft – Paris-Berlin. Deutsch-französischer Austauch.” Wir haben uns angeguckt, wir wussten nicht genau, was wir davon halten sollten, aber einer von uns schlug vor, zum Deutsch-Französischen Jugendwerk zu fahren.

20. Folge

Wir fuhren daraufhin zum Deutsch-Französischen Jugendwerk. Diesmal hatten wir tatsächlich die Botschaft richtig entschlüsselt: An der Wand hingen die Tafeln der Ausstellung “Paris-Berlin | Alles gleich - alles anders.” Wir kamen gerade bei der Preisverleihung des gleichnamigen Wettbewerbs an. Die Veranstaltung war kurz vor dem Ende, aber wir schafften es noch rechtzeitig zur Eröffnung des Büffets. Ganz viele Kuchen und Bonbons warteten auf uns, also waren wir hier richtig.

Die Jungs von manomedia waren auch vor Ort und filmten. Sie sagten uns, Herr Doktor Hübner vom Bildungssenat habe sie damit beauftragt. Es war viel los in dem Café Paris-Berlin, da wo das Büffet stand. ir trafen dort natürlich Dominique Granoux und Frau Hebisch-Niemsch, zwei Personen, die immer die richtigen Ideen im richtigen Augenblick haben. Deshalb fragten wir sie, ob sie uns weiterhelfen könnten. Sie überlegten kurz und dann waren sie beide einer Meinung: der Fall hatte etwas mit Europa zu tun, der Weihnachtsmann könnte also nur in einem der EU-Länder sein. Wir sollten den Europa-Minister Herrn Gloser befragen. Wir holten sofort unser Handy aus der Tasche, kamen gleich durch und unglaublich aber wahr: er sagte uns, dass er persönlich zu uns kommen würde. Diesmal brauchten wir weder Flugzeug noch Zug noch U-Bahn. Unser Wolfomobil würde in der Garage bleiben. Es ging nur noch darum, ein bisschen zu putzen und aufzuräumen, das war's.

Der Weihnachtsmann ist verschwunden

21. Folge

Günter Gloser, der Staatsminister für Europa, kam in einer Limousine mit Chauffeur an. Wir schauten neugierig nach dem Auto, darin waren ein Telefon, ein Computer und ein Fernseher. Daneben schien unser Wolfomobil etwas leer. Herr Gloser gab zur Begrüßung jedem von uns die Hand – immerhin waren wir zwölf – und dann betrat er die Wohnung des Bösen Wolfes. Wir hatten für ihn als erstes ein Quiz über Europa vorbereitet und er konnte ganz gut die Antworten geben. Aber auf die Frage, wo der Weihnachtsmann sei, sagte er: “Da muss ich passen.” Er fügte aber hinzu, dass er nicht an eine Entführung glaubte, vielleicht wollte jemand die Aufmerksamkeit auf sich lenken und hatte deshalb diese Geschichte mit der Bedrohung erfunden.

Wir atmeten erleichtert auf. Wahrscheinlich hatte er recht. Danach tranken wir noch heißen Kakao, Herr Martin, sein Mitarbeiter, nahm auch eine Tasse davon. Wir erzählten, dass wir bald einen Blog über Slowenien machen wollen und Herr Gloser fand die Idee sehr gut. Er sagte uns sogar, der Weihnachtsmann könne sich womöglich in Ljubljana, der Hauptstadt, aufhalten. Es sei eine sehr schöne Stadt, und dort könne man ganz tolle Geschenke kaufen. Er riet uns, Kontakte mit einem slowenischen Fußballer aufzunehmen, der inzwischen in Deutschland für den MSV Duisburg spielt.

Und so machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Berliner Olympia-Stadion, es gab gerade ein wichtiges Spiel zwischen dem MSV Duisburg und Olympique-Marseille.

X 21

22ème épisode

Wir hofften in unserer Suche nach dem Weihnachtsmann weiter zu kommen, auf jeden Fall war etwas Gutes dran, an dieser Suche: Dadurch hatten wir eine Menge interessante Menschen kennengelernt und viele Länder besucht. Außerdem war es schon immer unser Traum gewesen, ein Fußballspiel im Berliner Olympiastadion zu sehen.

Die U-Bahn war super voll, überall waren Fans beider Mannschaften, Olympique Marseille und MSV Duisburg. Man erkannte sie an den Schals und Mützen, die die Farben ihres Vereins trugen. Einige hatten sie sich sogar aufs Gesicht gemalt. Klar, die Blau-weiß-roten waren in der Minderheit, aber es waren trotzdem ganz viele.

Das Olympiastadion ist riesig, man sieht noch die fünf Ringe der Olympischen Spiele von 1936. DFB-Sprecher Niels Barnhofer hatte uns Presseausweise gegeben und so konnten wir auf den richtigen Pressetribünen das Spiel verfolgen. Von da aus war die Sicht beeindruckend. Die Stimmung war hervorragend, in der 27. Minute schoß Marseille das Führungstor, das kurz danach vom slowenischen Nationalspieler, der für die Zebras von Duisburg spielt, ausgeglichen wurde. Dabei blieb es. Wir freuten uns über das Unentschieden, denn als Deutsch-Franzosen sind wir für beide Länder. Im übrigen möchten wir gern Franck Ribéry interviewen, der für Bayern München spielt, oder Ibrahima Traore, der bei Hertha BSC seinen ersten Profieinsatz bestritten hat. Wir würden gern wissen, wie das ist, wenn man im Ausland spielt und warum die sich für Deutschland entschieden haben.

Nach der Begegnung haben wir die Trainer getroffen, die uns von den U16 erzählt haben, die eine Woche danach eine Begegnung haben sollten. Die Umzugskabinen waren in riesigen Katakomben, wir haben uns verlaufen. Aber jemand, den wir nicht kannten, zeigte uns den Weg. Und da haben wir eben verstanden, dass wir doch bei all diesen Menschen, die uns im richtigen Augenblick helfen, ohne superbekannt zu sein, unsere Suche fortsetzen müssten...

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Der Weihnachtsmann ist verschwunden23ème épisode

Wir haben also all die Menschen gefragt, die uns im Laufe des Jahres geholfen haben: Ohne sie wären wir ganz leer ausgegangen. Immer wieder fragt man uns auch, wie wir das schaffen, so viele bekannte Menschen wie den Weihnachtsmann (den wir im übrigen immer noch nicht interviewt haben) zu treffen und wer uns behilflich ist. Es ist ganz einfach, wir würden es nie schaffen ohne – also bestimmt haben wir heute Namen vergessen, das werden wir natürlich nachholen - Marion Werwoll, Maria Banholzer, Sybille Fürchtenicht, Véronique Barondeau, Georg Sauer, Anne Buss, Jean-Michel Bottereau, Clarita von Trott zu Solz, Wilfried Seiring, Werner Greve, Bärbel Schubert, Kenneth Frisse, Monika Vogler, Léa Lamarque, Pia Medler,Susanne Schaedlich, Maria Gröhn, Yasmin Reha, Anett Schwichtenberg, Morgane Tocny, Gabriele Koll, Rotraut Rosmus, Christian Rabault, Nadine Przybylski,Bertrand Klaeger, Chantal Roques, Kerstin Schluter, Christine Belakhdar, Marion Westerhoff, Ute Wroblewski, Irene Weinz, Maike Heitkamp, Christin Schneider, Isabelle Haezaert, Rim Banna, Johann-Sebastian Bach, Justin Timberlake, Greenday, Grand Corps Malade, Madame Lehmann, Madame Hopster, Madame Wanzenberg, Madame Reimers, Jutta Blacher, Christiane Fritsch-Weith, Véronique Levieux, David Ozon, Pascale Emboulé et Eric, alle Eltern des Grand méchant loup, die Leser und Freunde unserer Zeitung, und die haben alle im übrigen dasselbe geantwortet auf unsere Frage, wo sich der Weihnachtsmann wohl befinden könnte. Wir haben alle super gelacht, denn nie wären wir darauf gekommen...

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