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Lithium-Ionen-Batterien DOI: 10.1002/ange.201403935 Detektion lokaler und zeitlicher Veränderungen der Elektroden- grenzschicht in Lithium-Ionen-Batterien mit dem elektrochemischen Rastermikroskop** Heinz Bɒlter, Fabian Peters, Julian Schwenzel und Gunther Wittstock* Abstract: Die Grenzschicht zwischen Elektrode und Elektro- lyt (SEI; solid electrolyte interphase) in Lithium-Ionen-Batte- rien trennt das stark reduzierende lithiierte Graphit von re- duzierbaren Elektrolytbestandteilen. Sie ist von kritischer Be- deutung fɒr die LeistungsfȨhigkeit, Haltbarkeit und den si- cheren Betrieb der Batterien. In-situ-Abbildung der SEI wird mit dem Feedback-Modus der elektrochemischen Rastermi- kroskopie mit 2,5-Di-tert-butyl-1,4-dimethoxybenzol als Me- diator demonstriert. Die Bildung der SEI wird ɒber eine Ver- ringerung der Regenerationskinetik des Mediators beobachtet. Kontinuierliche Abbildungen einzelner Probenregionen zeigen Fluktuationen der passivierenden Eigenschaften auf einer Zeitskala von 2 min bis zu 20 h mit einer inhomogenen Verteilung ɒber den Bildausschnitt. Die Implikationen des demonstrierten Herangehens fɒr die In-situ-Bewertung lokaler SEI-Eigenschaften auf Graphitelektroden werden in Bezug auf die Untersuchungen des Einflusses mechanischer Span- nungen auf die ZuverlȨssigkeit der SEI und des Wirkungs- prinzips von Elektrolytadditiven zur Verbesserung der SEI- Eigenschaften diskutiert. Lithium-Ionen-Batterien (LIBs) sind wegen ihrer hohen Energiedichte von ca. 150 Wh kg 1 , ihrer guten Zyklisierbar- keit und geringen Selbstentladungsrate die wichtigsten Energiespeicher fɒr tragbare elektronische GerȨte. [1] Diese Eigenschaften beruhen auf Lithium-Ionen, die sich zwischen zwei Insertionsverbindungen in den Batterieelektroden be- wegen. LIBs erfahren eine zunehmende Bedeutung fɒr Elektrowerkzeuge, Elektrotraktion von Fahrzeugen und die Speicherung von intermediȨr verfɒgbaren erneuerbaren Energien. [2] Die hohe Energiedichte beruht hauptsȨchlich auf dem stark reduzierenden, lithiierten Graphit ([Li + ] x [C 6 ], x 1), das als Material fɒr die negative Elektrode Verwendung findet. Jedoch zersetzen sich sogar organische Lçsungsmittel und/oder Elektrolytsalze, wenn sie in direkten Kontakt mit diesem Material kommen. Glɒcklicherweise bilden die Zer- setzungsprodukte eine feste Grenzschicht zwischen Graphit- Elektrode und Elektrolyt (SEI, solid electrolyte inter- phase) [3] . Es handelt sich um eine elektronisch isolierende Schicht von 2 bis 100 nm Dicke, [4] die durch die Trennung der Elektrolytbestandteile vom lithiiertem Graphit weitere che- mische Reaktionen stoppt, jedoch den Durchtritt von Li + wȨhrend des Ladens und Entladens gestattet. Die SEI ver- hindert auch die Kointerkalation von Lçsungsmittelmolekɒ- len, die ansonsten zur einer destruktiven Exfoliation des Graphits fɒhren wɒrde. [5] Die SEI bildet sich hauptsȨchlich wȨhrend des ersten Ladezyklus und ist mit einer Ladung verbunden, die sich nicht zurɒckgewinnen lȨsst (irreversible Ladung). Da LIB ihre ɒberlegenen Eigenschaften nur durch die kinetische Stabilisierung durch die SEI zeigen kçnnen, [6] ist es nicht ɒberraschend, dass bereits erhebliche Anstrengungen zur Analyse der SEI-Bestandteile unter Nutzung von Ex-situ- Techniken unternommen wurden. [7] Die SEI besteht aus an- organischen und organischen Verbindungen, die sich infolge der Reduktion des Elektrolytsalzes, der Lçsungsmittel und Additive bilden. [8] Darɒber hinaus ergeben sich aus raster- elektronenmikroskopischen Aufnahmen (SEM, scanning electron microscopy) klare Hinweise auf eine laterale Hete- rogenitȨt ihrer Zusammensetzung. [9] Die SEI wird als dyna- misches System verstanden, d. h., die SEI-Bildung und die Auflçsung ihrer Bestandteile kçnnten kontinuierlich ablaufen und durch Abspɒlen oder Transfer in ein Ultrahochvakuum gestçrt werden, [6] was die Notwendigkeit lokaler In-situ- Analysen unterstreicht. Zum Beispiel wurde Rasterkraftmi- kroskopie an hochgeordnetem pyrolytischen Graphit als Modellelektrode ausgefɒhrt. [10] Jedoch wird bei diesen Mo- dellelektroden die typische HeterogenitȨt von Komposit- elektroden nicht wiedergegeben. Untersuchungen der passi- vierenden Eigenschaften einer SEI erfolgten auch mittels einer Redoxsonde (Ferrocen) an rotierenden Scheibenelek- troden aus glasartigem Kohlenstoff (GC). [11] GC kam auch im Rahmen einer mikroelektrochemischen Zelle mit zwei rȨumlich fixierten Elektroden zur Beobachtung des Redox- recyclings von Additiven fɒr den Ƞberladungsschutz zum Einsatz. [12] Die Grundidee des Aufbau Ȩhnelt etwas der elektrochemischen Rastermikroskopie (SECM, scanning electrochemical microscopy), die zur Untersuchung einer großen Vielfalt passivierter Elektroden Anwendung fand. [13] Die Erfahrung mit anderen elektrochemischen Anwendun- [*] M. Sc. H. Bɒlter, Prof. Dr. G. Wittstock Institut fɒr Chemie, Carl von Ossietzky UniversitȨt Oldenburg 26111 Oldenburg (Deutschland) E-Mail: [email protected] M. Sc. F. Peters, Dr. J. Schwenzel Fraunhofer-Institut fɒr Fertigungstechnik und Angewandte Materi- alforschung IFAM Wiener Straße 12, 28359 Bremen (Deutschland) [**] Wir danken Dorothee Schuhmacher und der Austauschstudentin Caroline Valedevino Moitinho von der Universidade de S¼o Paulo, Brasilien, fɒr die technische Unterstɒtzung bei den Langzeitexpe- rimenten und Sebastian Jentzsch fɒr seinen Beitrag zum Zelldesign und fɒr die Anfertigung der Pouchbag-Zellen. Diese Studie wurde im Rahmen des Graduiertenkollegs Energiespeicher und Elektro- mobilitȨt Niedersachsen (GEENI) angefertigt. Das IFAM wird von Niedersachsens Ministerium fɒr Wissenschaft und Kultur gefçrdert. Hintergrundinformationen zu diesem Beitrag sind im WWW unter http://dx.doi.org/10.1002/ange.201403935 zu finden. A ngewandte Chemi e 10699 Angew. Chem. 2014, 126, 10699 –10704 # 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Detektion lokaler und zeitlicher Veränderungen der Elektrodengrenzschicht in Lithium-Ionen-Batterien mit dem elektrochemischen Rastermikroskop

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Page 1: Detektion lokaler und zeitlicher Veränderungen der Elektrodengrenzschicht in Lithium-Ionen-Batterien mit dem elektrochemischen Rastermikroskop

Lithium-Ionen-BatterienDOI: 10.1002/ange.201403935

Detektion lokaler und zeitlicher Ver�nderungen der Elektroden-grenzschicht in Lithium-Ionen-Batterien mit dem elektrochemischenRastermikroskop**Heinz B�lter, Fabian Peters, Julian Schwenzel und Gunther Wittstock*

Abstract: Die Grenzschicht zwischen Elektrode und Elektro-lyt (SEI; solid electrolyte interphase) in Lithium-Ionen-Batte-rien trennt das stark reduzierende lithiierte Graphit von re-duzierbaren Elektrolytbestandteilen. Sie ist von kritischer Be-deutung f�r die Leistungsf�higkeit, Haltbarkeit und den si-cheren Betrieb der Batterien. In-situ-Abbildung der SEI wirdmit dem Feedback-Modus der elektrochemischen Rastermi-kroskopie mit 2,5-Di-tert-butyl-1,4-dimethoxybenzol als Me-diator demonstriert. Die Bildung der SEI wird �ber eine Ver-ringerung der Regenerationskinetik des Mediators beobachtet.Kontinuierliche Abbildungen einzelner Probenregionenzeigen Fluktuationen der passivierenden Eigenschaften aufeiner Zeitskala von 2 min bis zu 20 h mit einer inhomogenenVerteilung �ber den Bildausschnitt. Die Implikationen desdemonstrierten Herangehens f�r die In-situ-Bewertung lokalerSEI-Eigenschaften auf Graphitelektroden werden in Bezugauf die Untersuchungen des Einflusses mechanischer Span-nungen auf die Zuverl�ssigkeit der SEI und des Wirkungs-prinzips von Elektrolytadditiven zur Verbesserung der SEI-Eigenschaften diskutiert.

Lithium-Ionen-Batterien (LIBs) sind wegen ihrer hohenEnergiedichte von ca. 150 Whkg�1, ihrer guten Zyklisierbar-keit und geringen Selbstentladungsrate die wichtigstenEnergiespeicher f�r tragbare elektronische Ger�te.[1] DieseEigenschaften beruhen auf Lithium-Ionen, die sich zwischenzwei Insertionsverbindungen in den Batterieelektroden be-wegen. LIBs erfahren eine zunehmende Bedeutung f�rElektrowerkzeuge, Elektrotraktion von Fahrzeugen und dieSpeicherung von intermedi�r verf�gbaren erneuerbarenEnergien.[2] Die hohe Energiedichte beruht haupts�chlich auf

dem stark reduzierenden, lithiierten Graphit ([Li+]x[C6�], x�

1), das als Material f�r die negative Elektrode Verwendungfindet. Jedoch zersetzen sich sogar organische Lçsungsmittelund/oder Elektrolytsalze, wenn sie in direkten Kontakt mitdiesem Material kommen. Gl�cklicherweise bilden die Zer-setzungsprodukte eine feste Grenzschicht zwischen Graphit-Elektrode und Elektrolyt (SEI, solid electrolyte inter-phase)[3] . Es handelt sich um eine elektronisch isolierendeSchicht von 2 bis 100 nm Dicke,[4] die durch die Trennung derElektrolytbestandteile vom lithiiertem Graphit weitere che-mische Reaktionen stoppt, jedoch den Durchtritt von Li+

w�hrend des Ladens und Entladens gestattet. Die SEI ver-hindert auch die Kointerkalation von Lçsungsmittelmolek�-len, die ansonsten zur einer destruktiven Exfoliation desGraphits f�hren w�rde.[5] Die SEI bildet sich haupts�chlichw�hrend des ersten Ladezyklus und ist mit einer Ladungverbunden, die sich nicht zur�ckgewinnen l�sst (irreversibleLadung).

Da LIB ihre �berlegenen Eigenschaften nur durch diekinetische Stabilisierung durch die SEI zeigen kçnnen,[6] ist esnicht �berraschend, dass bereits erhebliche Anstrengungenzur Analyse der SEI-Bestandteile unter Nutzung von Ex-situ-Techniken unternommen wurden.[7] Die SEI besteht aus an-organischen und organischen Verbindungen, die sich infolgeder Reduktion des Elektrolytsalzes, der Lçsungsmittel undAdditive bilden.[8] Dar�ber hinaus ergeben sich aus raster-elektronenmikroskopischen Aufnahmen (SEM, scanningelectron microscopy) klare Hinweise auf eine laterale Hete-rogenit�t ihrer Zusammensetzung.[9] Die SEI wird als dyna-misches System verstanden, d.h., die SEI-Bildung und dieAuflçsung ihrer Bestandteile kçnnten kontinuierlich ablaufenund durch Absp�len oder Transfer in ein Ultrahochvakuumgestçrt werden,[6] was die Notwendigkeit lokaler In-situ-Analysen unterstreicht. Zum Beispiel wurde Rasterkraftmi-kroskopie an hochgeordnetem pyrolytischen Graphit alsModellelektrode ausgef�hrt.[10] Jedoch wird bei diesen Mo-dellelektroden die typische Heterogenit�t von Komposit-elektroden nicht wiedergegeben. Untersuchungen der passi-vierenden Eigenschaften einer SEI erfolgten auch mittelseiner Redoxsonde (Ferrocen) an rotierenden Scheibenelek-troden aus glasartigem Kohlenstoff (GC).[11] GC kam auch imRahmen einer mikroelektrochemischen Zelle mit zweir�umlich fixierten Elektroden zur Beobachtung des Redox-recyclings von Additiven f�r den �berladungsschutz zumEinsatz.[12] Die Grundidee des Aufbau �hnelt etwas derelektrochemischen Rastermikroskopie (SECM, scanningelectrochemical microscopy), die zur Untersuchung einergroßen Vielfalt passivierter Elektroden Anwendung fand.[13]

Die Erfahrung mit anderen elektrochemischen Anwendun-

[*] M. Sc. H. B�lter, Prof. Dr. G. WittstockInstitut f�r Chemie, Carl von Ossietzky Universit�t Oldenburg26111 Oldenburg (Deutschland)E-Mail : [email protected]

M. Sc. F. Peters, Dr. J. SchwenzelFraunhofer-Institut f�r Fertigungstechnik und Angewandte Materi-alforschung IFAMWiener Straße 12, 28359 Bremen (Deutschland)

[**] Wir danken Dorothee Schuhmacher und der AustauschstudentinCaroline Valedevino Moitinho von der Universidade de S¼o Paulo,Brasilien, f�r die technische Unterst�tzung bei den Langzeitexpe-rimenten und Sebastian Jentzsch f�r seinen Beitrag zum Zelldesignund f�r die Anfertigung der Pouchbag-Zellen. Diese Studie wurdeim Rahmen des Graduiertenkollegs Energiespeicher und Elektro-mobilit�t Niedersachsen (GEENI) angefertigt. Das IFAM wird vonNiedersachsens Ministerium f�r Wissenschaft und Kultur gefçrdert.

Hintergrundinformationen zu diesem Beitrag sind im WWW unterhttp://dx.doi.org/10.1002/ange.201403935 zu finden.

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10699Angew. Chem. 2014, 126, 10699 –10704 � 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

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gen l�sst darauf hoffen, dass ein Verst�ndnis des Zusam-menspiels zwischen lokalen Strukturen/Zusammensetzungenund der lokalen Reaktivit�t eine große Hilfe f�r die Opti-mierung fortgeschrittener Elektrodenarchitekturen seinkann.[14] In diesem Kontext verfolgten Zampardi et al.[15] mitdem Feedback-Modus (FB) der SECM mit Ferrocen alsRedoxmediator die irreversible Bildung einer SEI auf TiO2-basierten Pastenelektroden, wenn diese negativer als 0.5 V vs.Li/Li+ polarisiert wurden. Weitere zeitliche und çrtlicheVer�nderungen konnten nicht aufgelçst werden.

Hier erfolgte die Untersuchung der SEI auf Graphit-Komposit-Elektroden im SECM-FB-Modus (Schema 1),wobei die Elektroden zuvor in Zellen im verschlossenen

Einsteckbeutel (pouch bag) konditioniert, extrahiert und ineine geschlossene SECM-Zelle[16] in einer Handschuhbox�berf�hrt wurden (Hintergrundinformationen SI-1, SI-2). AlsMediator diente 2,5-Di-tert-butyl-1,4-dimethoxybenzol(DBDMB) in 1m LiPF6 in einem 1:1-Gemisch aus Ethylen-carbonat (EC) und Diethylcarbonat (DEC). W�hrend dieVerwendung von DBDMB als SECM-Mediator neu ist, kames bereits als Additiv zum �berladungsschutz zum Einsatz.[17]

Die reversible Oxidation zu DBDMB+ f�hrt bei einem Po-tential von ET = 4.1 V vs. Li/Li+ zu einem außergewçhnlichstabilen diffusionskontrollierten Strom an einer Pt-Mikro-elektrode (ME) (SI-3). Damit sind Untersuchungen �berl�ngere Zeitr�ume mçglich, l�nger als alle unsere bisherigenExperimente mit Ferrocen-Derivaten.[18]

Die Abbildung 1 zeigt SECM-Ann�herungskurven aneine unbedeckte und an eine SEI-bedeckte Graphitelektrodeals normalisierten Strom IT = iT/iT,1 (iT,1 ist der experimen-telle, diffusionslimitierte ME-Strom bei quasi-unendlicherEntfernung zur Probe) gegen den normalisierten AbstandL = d/rT (d ist der Abstand, rT der Radius der ME). IT �bereiner ungeladenen Graphitelektrode beim Ruhepotential

(OCP, open circuit potential) von ES(OCP) = 3.36 V vs. Li/Li+

ist nur geringf�gig kleiner als der berechnete IT bei einerunendlich schnellen DBDMB-Regeneration an der Probe(Abbildung 1, Kurve 3). Nach der Lithiierung ist ES(OCP)viel negativer und betr�gt 0.134 V vs. Li/Li+ (Abbildung SI-4). ES(OCP) wird durch das Li(Graphit)/Li+-Redoxpaar be-stimmt. Im Gegensatz dazu definiert das Mediator-Redox-paar DBDMB/DBDMB+ an der ungeladenen Graphitelek-trode das ES(OCP). Trotz der st�rkeren Triebkraft am lithi-ierten Graphit durch das negativere OCP ist die Kinetik derDBDMB-Regeneration an der lithiierten Graphitelektrodedeutlich langsamer als an der ungeladenen (Abbildung 1,Kurven 2a und 2b). Dabei weisen beide Graphitelektrodengleiche Anteile von (isolierendem) Binder und Ruß auf. DieAnn�herungskurven am lithiierten Graphit kçnnen von dergehinderten Diffusion �ber einer isolierenden, inerten Probe(Abbildung 1, Kurve 4) unterschieden werden. Daher zeigensie, dass DBDMB+ die elektronisch isolierende SEI durch-queren kann und mit endlicher Geschwindigkeit am lithiier-ten Graphit reagiert.

Die Ann�herungskurven �ber unterschiedlichen Regio-nen einer SEI-bedeckten Graphitelektrode zeigen dar�berhinaus signifikante Unterschiede (Abbildung 1, Kurven 2a vs.2b) und verweisen damit auf eine laterale Heterogenit�t derpassivierenden SEI-Eigenschaften. Abbildung 2 zeigt SECM-FB-Bilder einer SEI-bedeckten Graphitelektrode. Diesewurden aus einer l�ngeren Bildserie in SI-9 ausgew�hlt. Ins-gesamt wurden f�nf Proben mit �hnlichem Verhalten unter-sucht. Aufgrund der Rauigkeit der Graphitelektrode (expe-rimentelle Rauigkeit war Ra = 2.5 mm (SI-1)), kann man va-riierende SECM-Strçme durch eine �nderung des Arbeits-abstandes d erwarten. Zudem �ndern sich die Strçme auchdurch die lateralen Unterschiede in der Regenerationskine-tik. Anhand eines einzelnen Bildes ist es unmçglich, beideEinfl�sse zu separieren. Auch alternative SECM-Ans�tze zurLçsung des Problems sind nicht ohne Weiteres anwendbar(SI-6). Unter der Annahme, dass d und die lokale Kinetik sichnicht mit der Zeit �ndern, sollten die relativen iT(x,y) in einer

Schema 1. SECM-FB-Experimente an einer SEI-bedeckten Komposit-elektrode bestehend aus Graphitpartikeln (grau), Leitruß (schwarz)und PVDF-Binder (violett). Die SEI (blau) erf�hrt lokale �nderungendurch a) mechanischen Kontakt mit der ME, b) Bewegung von Parti-keln und c) spontane Auflçsungsprozesse, Bildung und Ablçsung vonGasblasen und mechanische Spannungen innerhalb eines einzelnenPartikels. Die Informationstiefe des SECM-FB-Experiments (�3 rT) istdurch den rçtlichen Hintergrund hervorgehoben.

Abbildung 1. SECM-FB-Ann�herungskurven �ber einer ungeladenenGraphit-Elektrode (1) und verschiedenen geladenen Graphit-Elektrodennach SEI-Bildung (2); zum Vergleich sind die berechneten Kurven f�reine diffusionslimitierte DBDMB-Regeneration an der Probe (3) undf�r eine inerte nichtleitende Probe (4) gezeigt. Weitere Informationenin SI-4.

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Bildserie �ber einem identischen Bildausschnitt konstantbleiben. Tats�chlich finden sich einige Bereiche wie z.B. derhintere Bereich in Abbildung 2a–d, der �ber Stunden hinwegstabile iT �ber SEI-bedeckten Graphitelektroden aufweist.Andere Bereiche zeigen dagegen deutliche �nderungen. So�ndern sich im Bereich um (x/mm, y/mm) = (200,50) in Ab-bildung 2 a zun�chst hohe iT(x,y) (vs. dem durchschnittlichenME-Strom hiTi des Bildes) zu niedrigen iT(x,y) in Abbil-dung 2c. Die gegens�tzliche Entwicklung veranschaulicht derBereich um (240,0): Relativ kleine iT(x,y) in Abbildung 2anehmen innerhalb von 4 h bis zur Abbildung 2d zu. DieseEffekte kçnnen nicht alleine durch topographische �nde-rungen erkl�rt werden, da die Probe w�hrend der Messungenweder ber�hrt noch deformiert wurde. Folglich spiegeln diese�nderungen die r�umlichen und zeitlichen Heterogenit�tender SEI-Eigenschaften wider.

Ein Vergleich zwischen Hin- und R�ckscans (Abbil-dung 3) �ber derselben Messstrecke innerhalb eines Bildesveranschaulicht die �nderungen der SEI-Eigenschaften, dieinnerhalb von 5 min erfolgen und nicht aus dem Vergleichganzer Bilder wie in Abbildung 2 ersichtlich sind. Sie wurdenaus einer Bilderserie zu unterschiedlichen Zeitpunkten ex-trahiert (Abbildung SI-9). Abbildung 3a zeigt ein Beispielmit einer fast perfekten �bereinstimmung von Hin- undR�ckscan mit Ausnahme des Bereichs 120 � x/mm � 210. Indiesem Bereich ist ein substantieller Unterschied zwischenHin- und R�ckscan erkennbar. Diese Unterschiede wurdenbevorzugt in Regionen beobachtet, die sich nahe an Berei-chen mit niedrigen iT(x,y) befanden. Die niedrigen iT(x,y)-Bereiche stellen mçglicherweise hervorstehende SEI-be-deckte Graphitpartikel dar. Im Unterschied zu Abbildung 3azeigen viele Hin- und R�ckscanpaare nur geringf�gige Ab-weichungen wie in Abbildung 3b. Bei ungeladenem Graphit�berschritten diese Abweichungen in der Regel 8% von hiTinicht, was deutlich niedriger als in Abbildung 3a ist.

Zweidimensionale, farbkodierte Histogramme (Abbil-dung 4a,d) wurden konstruiert, um die Beobachtung zu be-

legen, dass kurzzeitige Strom�nderungen lokal konzentrierterfolgen. In den Histogrammen werden an jeder MesspositionEreignisse gez�hlt, bei denen iT(x,y) im R�ckscan um mehrals 0.21hiTi von iT(x,y) im Hinscan an derselben Stelle ab-weicht. Die 21%-Grenze ist in Abbildung 3 als pinker Bereichdargestellt und wurde ausgew�hlt, um das Z�hlen zuf�lligerVariationen aufgrund experimenteller Unzul�nglichkeiten zuvermeiden. An 69% aller Messpunkte trat kein Ereignis auf,13% aller Messpunkte wiesen mehr als ein Ereignis auf. DieAuswertung weiterer Proben mit dieser Methode ergab einerelative stabile Fraktion von Punkten (6 bis 21 %) mit mehrals einem Ereignis. 28 Stunden nach der Elektrolytzugabe zurSECM-Zelle und der Aufnahme von mehreren Bildern (SI-5), wurde die ME schrittweise auf die Graphitelektrode zu-bewegt, bis die ME die hervorstehenden Bereiche der Probeber�hrte (Bereich a in Schema 1). Diese Situation ist ein-deutig an einem Kurzschlussstrom erkennbar (Abbil-dung 4b), der zu einem Strom außerhalb des Messbereichsf�hrt. Dabei folgt iT in den anderen Bereichen des Bildaus-schnitts stets dem Trend der vorhergehenden und nachfol-genden Bilder der gesamten Serie (Abbildung 4c, SI-5).Offene Kreise in den Histogrammen (Abbildung 4a und d)stellen die Positionen des mechanischen Kontakts in Abbil-dung 4b dar. Der mechanische Kontakt erfolgte bevorzugt inRegionen, die geringere iT in der vorhergehenden Bilderseriezeigten (vgl. Abbildung 2c,d). Vor dem mechanischen Kon-takt w�rde iT in Ann�herungskurven �ber diese Regionen mitabnehmenden d monoton abnehmen (vgl. Abbildung 1,Kurve 2b). Die Hochstrom-Regionen in Abbildung 4b be-sitzen Grçßen und Formen typisch f�r Graphitpartikel (Ab-bildung SI-1) und deuten damit an, dass die Partikel relativ

Abbildung 2. SECM-Feedback-Bilder bei d�3 mm einer bestimmtenRegion einer SEI-bedeckten Graphitelektrode, aufgenommen nacha) 22.7 h, b) 24.2 h, c) 25.5 h und d) 26.9 h nachdem die Elektrolytlç-sung in die SECM-Zelle gef�llt wurde. Experimentelle Details in SI-5.

Abbildung 3. Vergleich von Hin- und R�cklinienscans derselben Regiona) mit kurzzeitigen �nderungen und b) ohne signifikante kurzzeitige�nderungen.

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10701Angew. Chem. 2014, 126, 10699 –10704 � 2014 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.angewandte.de

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flach sind. Bereiche mit einer großen Anzahl an Ereignissenin Abbildung 4 a befinden sich in der Regel nahe der Kon-taktpositionen, jedoch selten direkt auf diesen. Nur 6% derKontaktpositionen stimmen vor dem Kontakt mit Positionenmit multiplen Ereignissen �berein! Folglich sind 1) die loka-len �nderungen der SEI nicht durch die ME verursacht und2) auf SEI-Sch�den in der Kontaktzone zwischen Partikelnder oberen Schichten zur�ckzuf�hren (Schema 1, Regionenb).

Aufgrund des Kontakts wird die SEI wahrscheinlich be-sch�digt. Nach der Aufzeichnung von Abbildung 4b wurdedie ME 3 mm zur�ckgezogen und die Bildaufnahme fortge-setzt (Abbildung SI-11). In dieser Serie konnte man nunmehrauf 61% der Kontaktpositionen multiple Ereignisse z�hlen,bei denen iT(x,y) der Hin- und R�ckscans um mehr als 0.21hiTivoneinander abwichen (Abbildung 4d). Offensichtlich wirddie Regeneration der besch�digten SEI von starken lokalenund temporalen �nderungen der passivierenden SEI-Eigen-schaften begleitet. Dies stimmt mit unseren Beobachtungennach zuf�lligen Kontakten zwischen ME und Graphitelek-trode an Proben �berein, die dann verworfen werden muss-ten.

Abbildung 5a zeigt ein flaches Bild mit Strçmen um 6 nAmit einem topographischen Merkmal an der rechten, �ußerenEcke, das innerhalb der Serie als Nachweis f�r den gleich-bleibenden Bildausschnitt diente (iT,1= 5.8 nA). In Abbil-dung 5b entwickelt sich ein Bereich in der vorderen, linken

Ecke mit iT um 1 nA. Bei der Analyse der Ann�herungskur-ven in Abbildung 1 wird ersichtlich, dass so eine deutliche�nderung nur erkl�rt werden kann, wenn eine Oberfl�chemit endlicher Kinetik (vgl. Abbildung 1, Kurve 2) inert wird(vgl. Abbildung 1, Kurve 4) und sich d reduziert. �nderungenvon d kçnnen aufgrund von verschiedenen Prozessen wie z. B.Schwellen oder Abnahme von mechanischen Spannungen inder kalandrierten Kompositelektrode erfolgen. Jedoch wi-derspricht die Annahme solch deutlicher und simultaner�nderungen von Topographie und passivierenden Eigen-

Abbildung 4. Lokale SEI-Instabilit�t. Die Farbcodes veranschaulichendie Anzahl der Ereignisse mit Strom�nderungen von mehr als 0.21hiTiin einer Serie von acht (a) und f�nf (d) SECM-FB-Bildern. FB-Bilderw�hrend des Kontakts (b, d�0) zeigen einen Kurzschlussstrom undzur gleichen Zeit (c) lokale Merkmale. Vollst�ndige Datens�tze und ex-perimentelle Details in SI-5.

Abbildung 5. Detektion von Gasblasen innerhalb einer Serie vonSECM-FB-Bildern einer identischen Region einer SEI-bedeckten Gra-phitelektrode bei d�3 mm, Aufgenommen nach a) 3.6 h, b) 4.2 h,c) 4.8 h, d) 5.8, e) 6.5 h und f) 7.9 h nachdem die Elektrolytlçsung indie SECM-Zelle gef�llt wurde. Vollst�ndiger Datensatz und experimen-telle Details in SI-5.

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schaften der Beobachtung von schrittweisen Ver�nderungenin Abbildung 2, aber auch den kurzzeitigen Fluktuationen mitgeringerer Amplitude in Abbildung 3. Zudem f�llt die scharfeBegrenzung dieser Regionen auf, die nicht typisch f�r diebeobachteten Merkmale in Abbildung 2 war. Dar�ber hinausentwickeln sich in Abbildung 5 c zwei neue Regionen mit�hnlich niedrigem Strom in der linken, �ußeren Ecke desBildes. Diese Niedrigstrom-Merkmale verschwinden in Ab-bildung 5 d, d.h. 1 h nach Aufzeichnung von Abbildung 5c. InAbbildung 5e tritt an derselben Stelle erneut ein Niedrig-strom-Merkmal auf.

Aufgrund der signifikanten Stromabnahme, der scharfenBegrenzung der betroffenen Regionen und des plçtzlichenAuftretens, Verschwindens und Wiederauftretens der Merk-male, ordnen wir diese Bildmerkmale vorl�ufig der Bildung,der Ablçsung und der erneuten Bildung von Gasblasen an derKompositelektrode zu. �ber die Gasbildung an der Graphit jSEI-Grenzfl�che, gefolgt von einer Umformung der SEI,wurde auf der Grundlage von Ex-situ-SEM-Bildern und derDetektion gasfçrmiger Produkte berichtet.[19] Eine Gasblasestellt ein r�umlich hervorstehendes und elektrisch isolieren-des Hindernis f�r die Mediatordiffusion dar (Abnahme desArbeitsabstands). Daher kçnnte es die starken, lokalen Ab-nahmen von iT(x,y) gut erkl�ren. Zudem erkl�rt die Gas-fl�ssig-Grenzfl�che die scharfe Begrenzung der Niedrig-strom-Regionen. Auff�llig ist außerdem, dass die Bereiche,denen Blasen zugeordnet werden, von kleinen Stromfluk-tuationen umgeben sind, die auf eine instabile SEI hinweisen.

Zusammenfassend wurden zum ersten Mal in situ an einertypischen Graphitelektrode spontane lokale und zeitliche�nderungen der SEI-Eigenschaften detektiert. Diese �nde-rungen f�hren zu charakteristischen Merkmalen in SECM-Bildern und sind mçglicherweise auf Volumen�nderungenaufgrund von Ladung/Entladung, Auflçsung von SEI-Kom-ponenten oder Gasentwicklung zur�ckzuf�hren (Schema 1,Region c). Die Bildung und Ablçsung von Gasblasen wurdein situ detektiert. Dabei wurden die Gasblasen von den ehergraduellen �nderungen der SEI-Eigenschaften unterschie-den (Abbildung 5). Das bevorzugte Auftreten von kurzzeiti-gen Ereignissen (Abbildung 4) nahe der R�nder der Merk-male, die als einzelne Graphitpartikel erscheinen, deutet aufeine mechanische Besch�digung der SEI innerhalb der po-rçsen Kompositelektrode hin (Schema 1, Regionen b). Es istdenkbar, dass die lokalen SEI-Sch�digungen auf geringf�gi-gen Partikelbewegungen aufgrund von Volumenausdehnun-gen durch Lithiierung, Schwellen des polymeren Binders und/oder Abnahme mechanischer Spannungen nach dem Kalan-drieren beruhen. Diese spontanen �nderungen kçnnen ein-deutig von SEI-Sch�digungen infolge eines mechanischenKontakts mit der ME unterschieden werden (Schema 1,Region a). Jeglicher Schaden an der SEI ist nachteilig f�r dieLebensdauer der Batterie, da Elektrolytkomponenten bei derErneuerung der SEI verbraucht werden. Zudem kann w�h-rend des Ladens die Abscheidung von metallischem Lithiumauf unbedecktem Graphit erfolgen, was die Sicherheit er-heblich beeintr�chtigt. Daher ist Selbstheilung gelegentlicherDefekte der SEI essentiell. Die Repassivierung besch�digterRegionen wurde in situ verfolgt und dauert einige Stunden,w�hrend der die betroffenen Regionen anf�llig f�r weitere

kurzeitige Stromfluktuationen waren. Weitere Forschung mitdieser Methodik gilt dem Einfluss von Additiven, des Zykli-sierens und definiertem mechanischem Stress auf die SEI-Bildung und SEI-Stabilit�t. Dar�ber hinaus werden auch dieEigenschaften der SEIs auf anderen Batterieelektroden un-tersucht.

Eingegangen am 3. April 2014,ver�nderte Fassung am 29. Mai 2014Online verçffentlicht am 30. Juli 2014

.Stichwçrter: Elektrochemie · Elektrodengrenzschicht (SEI) ·In-situ-Analyse · Lithium-Ionen-Batterie ·Rastersondenmikroskopie

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