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Deutschland entdecken Neue Serie Weltliteratur Womit Goethe zum Literaturstar wurde Online-Deutschkurse Wie gut sind sie? Sprache & Service 2 „als“ oder „wie“? 2 Postkarten schreiben 2 Arbeitsverträge verstehen Auf den jungen Seiten: Alles Wichtige über den deutschen Fußball 33 Reisetipps für Deutschland-Entdecker Sprachkurse im Internet Serienstart: Bücher, die um die Welt gingen deins! Alles Wichtige über deutschen Fußball Deutschland entdecken 33 Reisetipps für Neugierige LEARN GERMAN | ESTUDIAR ALEMÁN | APPRENDRE L’ALLEMAND | IMPARARE IL TEDESCO | NAUKA NIEMIECKIEGO | УЧИМ НЕМЕЦКИЙ | ALMANCA Ö GRENMEK Deutschland € 6,90 l CH sfr 12,40 A l B l E l F l FIN l GR l I l L l P (cont.) l SK l SLO: € 7,50

Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and topical issues provide important insights into life in Germany, Austria and Switzerland, and at the same time form the backbone of Deutsch perfekt's unique language service.

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Page 1: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Neue Serie

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Womit Goethe zum

Literaturstar wurde

Online-Deutschkurse

Wie gut sind sie?Sprache & Service

2 „als“ oder „wie“?

2 Postkarten schreiben

2 Arbeitsverträge verstehen

Auf den jungen Seiten:

Alles Wichtige über den

deutschen Fußball

33 Reisetipps fü

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33 Reisetipps für Neugierige

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Page 2: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Andriy Yaroshenko
deutschwelt5
Page 3: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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© 2010 Grubbe Media GmbH

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FRAGEN

Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig

einen schönen Bildband über Berlin

gekauft. Du erzählst einem Freund:

„Schau mal, dieses Buch hat nur …

Euro gekostet.“

a) ein

b) einen

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Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?

a) 010

b) 040

c) 030

FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein

b) einenc) einer

Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030

FRAGEN

Bei den Internationalen Filmfestspielen

Berlin entscheidet eine internationale

Jury, … den ersten Preis – den Golde-

nen Bären – bekommt.

a) wer

b) wessen

c) was

Wie heißt das bekannteste Drama von

Gotthold Ephraim Lessing, der in den

1750er-Jahren als Publizist in Berlin

lebte?

a) „Faust“

b) „Maria Stuart“

c) „Nathan der Weise“

Person, die sehr gute Kenntnisse

auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat

ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.

Das Fragepronomen „was“ fragt nach

einer Sache.

c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten

Dichter der deutschen Aufklärung.

Die Ringparabel zum Verhältnis der

drei monotheistischen Religionen

aus „Nathan der Weise“ ist einer

der wichtigsten Texte dieser Epoche.

hier: Epoche zwischen 1600 und

1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun

zum Ideal wurde

kurze, symbolische

Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine

Moral zeigt

Berlin_Fragekarten 2

E5

44 | Tiergarten

Der vom Barock und der italie-

nischen Renaissance inspirierte

Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab

es auf dem Areal am Lustgarten

schon eine Kirche. In der Gruft

des Doms liegen viele Mitglieder

der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im

Berliner Dom oft auch kulturelle

Veranstaltungen statt.

hier: in einer neuen Kirche zum ersten

Mal einen Gottesdienst feiernreligiöse Feier, vor allem in

der christlichen Kirche)Ort, meistens unter einer Kirche,

wo die Toten liegen

3 | Berliner

Dom

H4

2011 12

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Editorial

Zeit fürEntdecker

Nehmen Sie doch bitte Platz – vielleicht in einem Möbel wie dem auf unserem

Titelfoto? Viel deutscher können Sie nicht sitzen: So ein Strandkorb ist nämlich

eines der wenigen Objekte, die immer noch typisch deutsch sind, so deutsch

wie der Gartenzwerg und die Currywurst. Wo in anderen Ländern Liegestühle

stehen, machen es sich Urlauber an deutschen Stränden in Strandkörben

bequem. Seit 100 Jahren haben sich die Kultobjekte der Gemütlichkeit kaum

verändert: 160 Zentimeter hoch und 120 breit, trot-

zen sie mit einem Gewicht von rund 75 Kilogramm

Wind und Wetter. „Erst der Strandkorb macht die

Zeitung und die Creme mit dem Strand kompati-

bel“, ist in einem hübschen Buch zu lesen. 50 000

Stück stehen an den deutschen Küsten – welcher ist

Ihrer?

Es gibt noch mehr zu entdecken zwischen Alpen

und Nordsee. Packen Sie die Koffer! 33 Reisetipps für

Neugierige geben unsere Autorinnen und Autoren

diesen Monat. In Reportagen nehmen sie Sie außerdem zu sehr unterschiedli-

chen Orten mit. Von einem Segelflugzeug aus hat sich Claudia Schuh die baye-

rische Voralpenlandschaft angesehen. Auch wenn sie dabei erst einmal ziem-

lich unruhig wurde, war sie am Ende begeistert (siehe Seite 14). Sehr viel ruhi-

ger hatte es da der Berliner Journalist Rasso Knoller: Nach einer Woche auf dem

Hausboot erklärte er Mecklenburg-Vorpommern mit seinen mehr als 1000 Seen

zum „Land der Langsamkeit“ (ab Seite 26). Unsere Kolumnistin Alia Begisheva

wurde als Reporterin aktiv. Von Frankfurt aus reiste sie nach Thüringen: In Wei-

mar ging die Russin der Frage nach, warum die Region als kulturelles Herz

Deutschlands gilt – und traf dort einen sehr unkonventionellen Stadtführer (ab

Seite 21).

Das Bild von der Kulturstadt Weimar

geprägt hat ein anderer Mann: Johann

Wolfgang von Goethe. Mit seinem Brief -

roman Die Leiden des jungen Werther

beginnt auf Seite 64 unsere neue Serie

„Bücher, die um die Welt gingen“. Barba-

ra Kerbel stellt jeden Monat einen

deutschsprachigen Titel vor, der Weltlite-

ratur wurde.

Gute Lektüre – und gute Reise!

der G„rtenzwerg, -e kleine Figur: Sie sieht aus wie einalter Mann.

die Currywurst, ¿e warme Wurst mit Curry-Tomaten-Soße

der Liegestuhl, ¿e Stuhl zum Liegen oder Sitzen

s“ch verændern anders werden

tr¶tzen hier: gegen die Kraft von Windund Wetter am Platz bleiben undnicht kaputt gehen

W“nd ¢nd W¡tter jedes Wetter

kompatibel passend zu

das Segelflugzeug, -e leichtes Flugzeug, das ohne Motorfliegen kann

begeistert sein hier: toll finden

das Hausboot, -e Boot mit Küche, Betten undanderen Möbeln, das man alsWohnung benutzen kann

g¡lten „ls nach Meinung vieler … sein

prägen hier: einen Effekt haben auf

Gute Lektüre! ≈ Viel Spaß beim Lesen!

der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beifranz. einer Zeitung oder Zeitschrift

7/13

Jörg WalserChefredakteur

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Page 4: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Die Themen des Monats Juli 2013

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LEICHT

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MITTEL

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6 Mein Deutschland-Bild Arne Dedert über eine Akrobatin im Bahnhof

8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen

14 Bayern von obenZu Gast im Segelflugzeug

17 Deutschland entdecken – seine WanderwegeDie besten Routen • Tipps für Bahnfreunde

21 WeimarDeutschlands kulturelles Herz

24 Deutschland entdecken – seine StädteSechs Orte, die einen Besuch wert sind

26 Mecklenburg-VorpommernWo Urlauber auf dem Boot schlafen

29 Deutschland entdecken – auf und am WasserSechs Ziele für Wasserfreunde

30 Sylt und RügenZwei Inselklassiker im Duell

33 FahrradurlaubDie fünf populärsten Routen

50 Ja oder Nein?Streit-Thema: Sollen Drogen legalisiert werden?

52 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

56 Auf den zweiten BlickSprachspiele aus der Presse

57 Mein erster MonatMelinda Szanyi in Berlin

60 Ein Bild und seine Geschichte Vor 25 Jahren: Steffi Graf und Boris Becker machen

Deutschland zur Tennisnation

62 Der Blick von außen Asfa-Wossen Asserate über die deutsche Trinkkultur

66 KulturtippsAusstellung • Konzert • Kino • Lesung • Buch

68 Kolumne Alia Begisheva über Spielzeug für Männer

69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt

70 D-A-CH-MenschenEine von 98 Millionen: Was denkt Barbara Pirch?

Megahit Fußball • Was macht das

Nürnberger Christkind im Sommer? •

Popduo Neonherz • Grillkultur

Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt

Deutschlandentdecken

Städte, Regionen, Landschaften:Wie gut kennen Sie Deutschland

schon? Der Sommer ist die perfek-te Zeit für Neugierige, noch mehr

von diesem Land zu sehen. 33 Tipps und Reportagen für

Entdecker.

Die Sprache im Kurs lernen – abervon fast jedem Ort der Welt aus:Onlinekurse machen es möglich.Wie gut sind die virtuellen Klassen-zimmer? Und was empfehlen E-Learning-Experten?

34Deutschkurseim Internet

14

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Page 5: Deutsch Perfekt - Juli 2013

MITTEL

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SCHWER

SCHWER

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In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service

34 Virtuelles KlassenzimmerWie gut sind Deutschkurse im Internet?

37 Schreiben • Sprechen • VerstehenPostkarten • Sich wundern •

Ausdrücke rund ums Kaputtgehen Sammelkarten

39 Wörter lernenAuf dem Rad

40 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten

41 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

42 GrammatikVergleichssätze

44 Deutsch im BerufArbeitszeiten und Geld

46 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen •

Wer macht was bei Deutsch perfekt?

47 Starthilfe • Gut zu wissenExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch,

Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

÷o

¢

, ¿er

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie Texte

mit diesem Symbol hören. Diesmal:

18 BahnreisenZugfahrten, die in Erinnerung bleiben

52 NachrichtenBBC: „Deutschland beliebtestes Land“

5 Fußballland50 Jahre Bundesliga

Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 20).

Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zudiesen Artikeln können Sie Texte und Übungenauf Deutsch perfekt Audio hören.

Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungenund Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr(siehe Seite 71).

Achten Sie im Heft auf diesesSymbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus.

Deutsch perfekt im Unterricht:kostenlos für alle Lehrer, die Deutsch perfektabonniert haben (siehe Seite 20).

www.deutsch-perfekt.com: noch mehr Informationen und Übungen.

www.facebook.com/deutschperfekt

Kundenservicewww.spotlight-verlag.deTel. +49 (0) 89/8 56 [email protected] +49 (0) 89/8 56 81-159

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Was Goethe zum Literaturstar machte

Er ist einer der berühmtesten deutschsprachigen Schriftsteller:Johann Wolfgang von Goethe. Sein Briefroman Die Leiden desjungen Werther machte ihn zum Literaturstar. Warum gab estrotzdem einen Skandal um das Buch? Start in eine neue Seriezur deutschsprachigen Weltliteratur.

64

PLUS

PLUS

PLUS

PLUS

Lernen mit -Produkten

Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

GER Gemeinsamer europäischer

Referenzrahmen

Texte auf Stufe B1 des GER

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MITTEL

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Page 6: Deutsch Perfekt - Juli 2013

6 7/13

Der Zirkus Carl Busch kommt jedesJahr nach Frankfurt. Dann wirbt er

immer für sich. Dieses Mal am Hauptbahn-hof. In den Schließfächern hat die 32-jäh-rige Akrobatin Jesabehl gezeigt, was siekann. Das war lustig. Die Leute im Bahnhofhaben nämlich nicht gewusst, was da pas-siert. Ein Mensch in einem Schließfach?Das sieht man nicht jeden Tag. Ein Kollegevom Fernsehen hat dann versucht, dasGleiche wie die Akrobatin zu tun. Er istgenau wie sie in ein Schließfach geklettert.Wissen Sie was? Er hat es wirklich ge -schafft! Ich selbst habe es nicht probiert –mein Rücken macht leider Probleme. DieAkrobatin hat bei der Aktion natürlich bes-ser ausgesehen als der Kollege. Sie hat einKostüm getragen und Make-up.

Auf meinem Foto finde ich besonderstoll, dass man auch eine ganz normale Frausieht, die gerade ihr Gepäck in das Schließ-fach legt. Das ist ein schöner Kontrast. Ichhabe deshalb auch von der Seite fotogra-fiert. So sieht man auch gut, dass dort vieleSchließfächer sind. Leider konnten wir Jour-nalisten nur wenige Bilder machen. Dennder Zirkus hat keine Genehmigung von derBahn für diese Aktion gehabt – und wirmussten schnell wieder gehen.

w¡rben für hier: versuchen, vielPublikum zu bekommen

das Schließfach, ¿er ≈ kleiner Schrank: Mankann Dinge hinein-schließen.

kl¡ttern hier: ≈ mit Händen undFüßen hineingehen

sch„ffen ≈ eine schwere Aufgabegut machen

die Genehmigung, -en offizielle schriftlicheErlaubnis

Fotograf: Arne Dedert

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Page 7: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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FOTOS: PICTU

RE ALLIANCE/D

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Mein Deutschland-Bild

LEICHT

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Page 8: Deutsch Perfekt - Juli 2013

8 7/13

AusstellungHistorische Instrumente

Die Objekte sehen nicht nur schön aus – sie haben auch eine ganz eigene Ästhetik. Man

konnte schon vor vielen Hundert Jahren damit die Zeit oder die Distanz messen, rechnen

oder eine Reise planen. Im Mathematisch-Physikalischen Salon im Dresdener Zwinger hat

sich schon der Naturforscher Alexander von Humboldt informiert. Vor seiner Abreise nach

Amerika 1799 hat er sich die Funktion wichtiger Instrumente genau erklären lassen. Heute

ist der Salon ein Museum. Sechs Jahre war die Ausstellung aber für das Publikum geschlos-

sen. Jetzt ist sie wieder offen, mit sehr viel mehr Platz als vorher. Zu sehen sind nun mehr

als 400 Objekte. Zum Beispiel Globen, auf denen unbekannte Regionen nicht einfach weiß

sind. An diesen Stellen sind Monster und Kannibalen zu sehen. Auch Teleskope, Brennglä-

ser und Automaten sind dabei. Manche Instrumente sind rund 450 Jahre alt. Schon Kurfürst

August (1526 - 1586) hat nämlich die ersten davon gesammelt.

HISTORISCHE INSTRUMENTEm¡ssen genau prüfen, wie lang

oder groß etwas istder Naturforscher, - Person: Sie untersucht sys-

tematisch die Natur.die [breise, -n Abfahrtnun jetzteinfach hier: nurdas Br¡nnglas, ¿er ≈ rundes Glasstück: Damit

kann man das Sonnenlichtsammeln und unter demGlas, z. B. mit Papier, einFeuer machen.

der Kurfürst, -en Aristokrat: Er hatte dieErlaubnis, den deutschenMonarchen zu wählen.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48

Schon Humboldt war daDer Mathematisch-Physi -kalische Salon in Dresden

08-13-Panorama_0713 04.06.13 14:41 Seite 8

Page 9: Deutsch Perfekt - Juli 2013

97/13

Gerhard RichterMaler der Rekorde

Das Bild Domplatz, Mailand aus dem Jahr

1968 sieht aus wie ein Schwarz-Weiß-

Foto. Technisch ist es aber schlecht. Das

„Foto“ ist nämlich unscharf. Trotzdem

wollte Gerhard Richter (siehe Deutsch

perfekt 2/2012) das Bild genau so malen –

und Sammler lieben es. Sie lieben es so

sehr, dass einer von ihnen dafür bei

Sotheby’s in New York 37,1 Millionen Dollar

(ungefähr 29 Millionen Euro) bezahlt hat.

Im letzten Jahr hat ein anderer Sammler

ein Richter-Bild für rund 26 Millionen

Euro gekauft. Damit sind die Bilder des

81-Jährigen weltweit die teuersten eines

noch lebenden Malers.

Tipp des MonatsAktuelle Benzinpreise

Die Ferien sind da. Schnell wird der Koffer

gepackt – und schon geht die Autoreise los.

Die kann aber teuer werden. In den Ferien

sind die Benzinpreise nämlich oft höher als

sonst. Etwas sparen können Autofahrer, die

sich die Preise von verschiedenen Tankstellen

anschauen. Dabei helfen ein paar Smartpho-

ne-Apps und Internetseiten wie www.cle-

ver-tanken.de. Sie zeigen die aktuellen

Tankpreise in der Nähe. Auch manche Navi-

gationsgeräte haben diese Funktion.

ORT WILL HOTELDORF WERDENleer stehen hier: keinen Mieter

haben

die Verw„ltung, -en hier: Administration derStadt

das F„chwerkhaus, ¿er Haus mit speziellerArchitektur: Man kannan seiner Außenseitedie Holzteile sehen.

der Reiseveranstalter, - Firma: Sie organisiertReisen.

überlegen lange denken, wie maneine Sache machenkann

AKTUELLE BENZINPREISElosgehen beginnen

s“ch „nschauen hier: vergleichen; prüfen

MALER DER REKORDEder Maler, - Person: Sie macht Bil -

der, z. B. mit Wasser -farbe.

¢nscharf hier: so, dass mannichts deutlich sehenkann

w¡ltweit auf der ganzen Welt

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48

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SchwarzwaldOrt will Hoteldorf werden

Der Schwarzwald-Ort Altensteig (Baden-

Württemberg) hat ein großes Problem: Im

historischen Zentrum wohnen zu wenig

Menschen. Erst sind viele Familien weggezo-

gen, dann haben auch die letzten Läden

geschlossen. Jetzt stehen viele Häuser leer.

Auch die Verwaltung arbeitet nicht mehr im

historischen Rathaus, sondern in einem

anderen Teil der Stadt. Was tun? Die Idee:

Das idyllische Zentrum soll zum Hoteldorf

werden. In den bis zu 554 Jahre alten Fach-

werkhäusern sollen Touristen übernachten

können. In das alte Rathaus soll die zentra-

le Rezeption kommen. Die meisten Alten-

steiger finden das Projekt gut. Vielleicht

auch ein großer Reiseveranstalter: Er über-

legt jetzt, ob er investieren will.

Richter-Bild Domplatz, Mailand Ein Sammler hat 29 Millionen Euro

dafür bezahlt

Benzinpreise In der Urlaubszeit sind die Preisunterschiede zwischen denTankstellen oft besonders hoch

08-13-Panorama_0713 04.06.13 14:41 Seite 9

Page 10: Deutsch Perfekt - Juli 2013

10 7/13

GärtenNatur vor der Haustür

Eine Wohnung im Zentrum einer Metropole und trotz-

dem einen Garten haben – das ist möglich. Vereine ver-

mieten Kleingärten, die auch Schrebergärten heißen.

Davon gibt es in Deutschland mehr als eine Million.

Meistens sind mehrere dieser Gärten in einer Kolonie

organisiert. Typisch ist die Gartenlaube, die in einem

Schrebergarten steht. Deshalb heißt der Mieter dieses

speziellen Gartens scherzhaft auch Laubenpieper.

Andere machen ihren Balkon zu einem kleinen Garten-

paradies. Um den Einkauf von passenden Blumen müs-

sen sie sich nicht mehr selbst kümmern: Es gibt auch

Lieferservices für den Balkon. Diese Firmen bringen

Pflanzen und andere wichtige Dinge dann direkt in die

Wohnung.

Viele Menschen wollen ihr Obst und Gemüse selbst

anbauen. Aber wie soll der Städter das ohne großen

Garten machen? Die Lösung: ein Stück Acker mieten.

Praktisch: Oft helfen Experten und erklären, wie der

Anbau genau funktioniert.

Eine Untersuchung des Bundesverbands Deutscher Gar-

tenfreunde zusammen mit der Universität Kassel von

2008 zeigt, dass die Ringelblume die populärste Gar-

tenblume in Deutschland ist. Sehr oft wachsen in deut-

schen Gärten auch Petersilie, Tomatenpflanzen, Rote

Johannisbeere und Lavendel.

Auch bei den Medien geht der Trend zu mehr Natur,

Garten und Landleben: Zeitschriften mit diesen The-

men haben in Deutschland großen Erfolg. Der Pionier,

die Zeitschrift Landlust, verkauft jeden Monat 1,1 Millio-

nen Exemplare. Der Spiegel, das größte deutsche Nach-

richtenmagazin, verkauft nur ungefähr 880 000 Print-

Exemplare.

NATUR VOR DER HAUSTÜR

mehrere (-r/-s) ein paar; mehr als zwei

die G„rtenlaube, -n ≈ kleines Häuschen ausHolz in einem Garten

sch¡rzhaft ≈ als Spaß gemeint

der Pieper, - berlin. Vogel

das G„rtenparadies, -e sehr schöner Garten

„nbauen Pflanzen in die Erde setzen, sich um sie kümmern und ihre Früchte sammeln

(die Pfl„nze, -n z. B. Baum, Blume oder Gemüse)

(die Erde braune oder schwarzeSubstanz: Pflanzenbrau chen sie zumLeben.)

der [cker, ¿ Stück Land: Dort werdenz. B. Kartoffeln in dieErde gesetzt.

der B¢ndesverband, Organisation für ganz ¿e Deutschland

w„chsen hier: groß werden undFrüchte tragen

die Petersilie Pflanze: Ihre Blätter gibtman z. B. in Fleisch-oder Eigerichte.

die Joh„nnisbeere, sehr kleine rote, weiße -n oder schwarze Beere

Der Tr¡nd geht zu … hier: ≈ … wird immerpopulärer.

das Thema, Themen hier: Inhalt von einerZeitschrift

der Erf¶lg, -e hier: ≈ populäre Sache

das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellenmagazin, -e Nachrichten

¢ngefähr/ungefähr mehr oder wenigergenau; circa

VORSICHT, MONTAG!

die Gefahr, -en gefährliche Situation;Risiko

die Berufsgenossen- gesetzliche Unfallversi -schaft für Ges¢ndheits- cherung für Angestelltedienst ¢nd Wohlfahrts- im Gesundheitsdienst pflege und der Wohlfahrtspflege(ges¡tzlich hier: so, dass es schrift-

liche Normen gibt, dass man eine Unfallversi -cherung haben muss)

(der Ges¢ndheitsdienst hier: Institution: Dort gibt es medizinischen Service.)

(die Wohlfahrtspflege hier: Organisation: Siehilft Menschen in sozia-ler Not.)

DNA FÜR DEN COMPUTER

der Einbrecher, - Person: Sie geht infremde Häuser undnimmt Dinge weg.

w¡rben für versuchen, eine Sachesehr bekannt zu machen

k•nstlich ≈ von Menschengemacht

der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehörtein Laptop.

¢nsichtbar mit den Augen nicht zusehen

Ringelblumen Die populärsten Gartenpflanzen in Deutschland

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48

Neue TaktikDNA für den Computer

Teure Dinge nehmen Einbre-

cher am liebsten mit. Ein

Laptop ist zum Beispiel oft

weg, wenn ein Einbrecher in

einer Wohnung war. Die Poli-

zei in Brandenburg wirbt des-

halb für künstliche DNA, die

ungefähr 90 Euro kostet.

Damit kann ein Besitzer sei-

nen Laptop und andere Dinge

unsichtbar markieren. Dann

muss er den Farbcode der DNA

im Internet auf einem Server

speichern. Findet die Polizei

später zum Beispiel bei einer

Autokontrolle den markierten

Laptop, kann sie den Code

sehr einfach lesen – und das

Gerät an den legalen Besitzer

zurückgeben.

ArbeitVorsicht, Montag!

An welchem Wochentag pas-

sieren in der Arbeit die meis -

ten Unfälle? Montags. An wel-

chem Tag passieren die mei-

sten Unfälle auf dem Weg zur

Arbeit? Auch montags. Die

Gefahr wird dann von Tag zu

Tag weniger – am wenigsten

Unfälle passieren freitags. Das

zeigt eine Statistik der Berufs-

genossenschaft für Gesund-

heitsdienst und Wohlfahrts-

pflege. Sie erklärt das Phäno-

men damit, dass viele Men-

schen nach Wochenende und

Freizeit nicht so schnell in den

Arbeitsrhythmus zurückfinden.

Die meisten Unfällepassieren montags.

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Page 11: Deutsch Perfekt - Juli 2013

117/13

3 FragenEin etwas anderer Beruf

Sascha Kruse (38) aus Lentföhrden (Schleswig-Holstein)ist von Beruf Golfballtaucher. Seit Jahren holt er Golfbäl-le aus kleinen Seen, macht sie sauber und verkauft siewieder.

Wie kommt man auf die Idee, Golfballtaucher zu wer-den? Als Kind war ich sehr oft auf dem Golfplatz und habe nachGolfbällen gesucht. Ich habe immer mehr gefunden.Dann habe ich gesehen, dass viele Golf-spieler die Bälle in einem kleinen Seeauf dem Golfplatz versenkt haben.Ich wollte nachsehen und binins Wasser gesprungen. Dahabe ich viele Golfbällegefunden. Ein toller Spaß!Als Erwachsener habe ichdann eine Ausbildung zumTaucher gemacht. Seit 2007verdiene ich mein Geld mit die-sem Job.

Finden Sie immer Golfbälle?Ich besuche verschiedene Golfplätze in Norddeutschland.Jeden einmal pro Jahr, öfter lohnt es sich meistens nicht.Es gibt aber auch Golfplätze, zu denen ich ein zweites Malfahre. Ich finde zwischen 1000 und 1500 Bälle am Tag.Mein Rekord: 5000 Bälle. Das passiert aber nicht oft. Ichfinde aber nicht nur Golfbälle. Den Spielern fallen nämlichoft auch Dinge wie Handys oder Schlüssel ins Wasser.

Arbeiten Sie auch im Winter?Nein. Im Winter mache ich die Bälle sauber. Tauchen kann

ich nur im Sommer. Der Sommerurlaub mit meinerFamilie fällt also leider jedes Jahr ins Was-

ser. Es gibt auch andere Leute, die nachGolfbällen tauchen. Sie machen das

als Hobby, aber mir fehlen dannnatürlich Golfbälle. Damit michkein Golfball trifft, stelle ichneben dem See Schilder auf:„Vorsicht Taucher!“ Trotzdemerschrecken sich besonders

ältere Golfspieler oft, wenn ichplötzlich neben ihnen aus dem

Wasser komme.

SchweizNeue Seen in den Alpen

Das Klima ändert sich. Es wird wärmer – auch in den Schweizer Alpen. Was passiert

dadurch in den Bergen? Der Geograf Wilfried Haeberli von der Universität Zürich hat das

zusammen mit Kollegen untersucht. Das Resultat: Es gibt immer mehr neue Seen, weil die

Gletscher schmelzen. In rund 100 Jahren wird es in der Schweiz fast keine Gletscher mehr

geben. Die neuen Seen bringen Chancen, aber auch Risiken. Tourismus und Energiewirt-

schaft können sie nutzen. So ist zum Beispiel der erst elf Jahre alte Triftsee bei Bern bei

Touristen populär. Das viele Wasser aus den Bergen kann aber auch gefährlich werden: Es

kann Tsunamis geben, wenn plötzlich Geröll in einen See fällt. Haeberli und seine Kolle-

gen haben kalkuliert, dass es jedes Jahr drei neue Seen in den Schweizer Alpen gibt – wenn

nicht mehr gegen den Klimawandel getan wird.

NEUE SEEN IN DEN ALPENder Gl¡tscher, - große Masse von Eis in den

Bergenschm¡lzen hier: weniger werdenn¢tzen ≈ benutzen; hier auch:

Vorteile haben von …(der Vorteil, -e ≈ Plus; Hilfe)das Gerœll große Masse von Steinen(der Stein, -e sehr harte Substanz, z. B.

Granit, Quarzit …)der Klimawandel Änderung des Klimas

3 FRAGENder G¶lfball- Person: Sie schwimmt untertaucher, - Wasser und sucht nach

Golfbällen.auf die Idee ≈ die Idee bekommen, …k¶mmen, …vers¡nken hier: ≈ in den See fallen las-

sennachsehen prüfen; kontrollierengespr¢ngen Part. II von: springen ≈ hier:

sehr schnell mit dem Kopfzuerst ins Wasser gehen

s“ch lohnen hier: ≈ gut sein, dass manetwas macht

“ns W„sser f„llen nicht stattfinden kön-nen; nicht machen können

tr¡ffen hier: verletzt werdenaufstellen hier: an einen speziellen

Platz stellens“ch erschr¡cken plötzlich Angst bekommen

Ein junger SeeDen Triftsee in der Nähe von

Bern gibt es erst seit elf Jahren

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48FOTO

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Panorama

LEICHT

08-13-Panorama_0713 04.06.13 14:41 Seite 11

Page 12: Deutsch Perfekt - Juli 2013

12 7/13

a) Der bekannte Schriftsteller Thomas Mann, der auch den Roman Buddenbrooks geschrieben

hat. Es waren seine letzten Worte, bevor er 1955 gestorben ist.

b) Die Schauspielerin Romy Schneider, als ihrein Produzent 1958 den Vertrag für einen viertenSissi-Film gezeigt hat. Sie sollte extrem viel Gelddafür bekommen. Trotzdem wollte sie die Prinzes-

sin nicht noch einmal spielen.

c) Der Extremsportler Felix Baumgartner. Bei seinem Sprung aus der Stratosphäre 2012konnte er keine Kontaktlinsen tragen. Endlich

wieder unten, wollte er klar sehen.

Lösung auf Seite 46

Wer hat es gesagt?

„Gebt mir meine Brille.“

WER HAT ES GESAGT?der Schr“ftsteller, - Autor

der Roman, -e Erzählung

bevor in der Zeit vorher

die Schauspielerin, -nen Frau: Sie spielt im Filmoder im Theater mit.

der Extremsportler, - Person: Sie machtExtremsport.

der Spr¢ng, ¿e hier: Fallen aus großerHöhe

die Kont„ktlinse, -n kleines, rundes, sehrdünnes Stück auseinem speziellenPlastik: Man legt esdirekt auf das Auge,um besser zu sehen.

EISZEIT“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist

normal.

¢ngefähr/ungefähr mehr oder wenigergenau; circa

die Eissorte, -n Eisvariante

erœffnen zum ersten Mal öffnen

die W¡spe, -n kleines Tier mitschwarz-gelbemKörper

die Weintraube, -n grüne, rote oder blaueFrucht: Man isst sie alsObst oder machtdaraus Wein.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48

Thomas Mann Romy Schneider Felix Baumgartner

ZahlenspielEiszeit

7,7 Liter – so viel Eis hat jeder Deutsche im

letzten Jahr im Durchschnitt gegessen.

Ungefähr 80 Prozent davon hat die Indus -

trie hergestellt. Eiscafés haben 17 Prozent

geliefert. Immer populärer werden Fair-

Trade-Produkte. 2012 wurde 219 Prozent

mehr Fair-Trade-Eis gekauft als 2011. Die

populärste Eissorte in Eiscafés ist in

Deutschland Vanille, auf Platz zwei ist

Schokolade. Erst seit 2008 ist Speiseeisher-

steller in Deutschland ein Ausbildungsbe-

ruf. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Die

ersten neun Auszubildenden waren im

März 2011 fertig. Die Legende sagt: Das

erste Eis Deutschlands hat es im Hambur-

ger Alsterpavillon gegeben. Vor fast 214

Jahren hat der Franzose Augustin Lancelot

de Quatre Barbes das Café eröffnet. Auch

Wespen lieben Eis. Dagegen helfen ein

paar ältere Weintrauben in einer Distanz

von rund zehn Metern zum Eis. Die mögen

Wespen nämlich viel lieber.

Das Lieblingseis der Deutschen schmeckt

nach Vanille –fast so gern mögen sie Schokoladeneis.

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Page 13: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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BerlinIm Bett durch die Hauptstadt

Das Motto ist Programm: Berlin horizontal. Bei dieser etwas anderen Stadtrundfahrt liegt der Gast nämlich

in einer Fahrradrikscha auf einem Bett. Die passende Bettwäsche gibt es natürlich auch – in Berlin kann es

kalt werden. Bei der Premiere der kuriosen Fahrradrikscha im Frühling war es zum Beispiel minus sieben

Grad kalt. Die Idee mit dem Bett hatte der Berliner Richard Eckes. Er arbeitet als Kameramann und fährt

gern Fahrrad. Die Spezialrikscha hat er selbst aus einer normalen Rikscha gebaut – nun bietet er Touren

und Ausflüge an. Noch ist seine Rikscha die einzige mit Bett in Berlin. Ob andere bald die Idee kopieren?

IM BETT DURCH DIE HAUPTSTADTnun jetzt

einzige (-r/-s) hier: es gibt keine andere

Rikscha mit BettDer Berliner RichardEckes (rechts) hatteeine originelle Idee

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 47/48

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Page 14: Deutsch Perfekt - Juli 2013

KART

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14 7/13

der Segelflug- leichtes Flugzeug, das ohne zeug, -e Motor fliegen kannder G¢rt, -e langes, elastisches Teil, mit

dem man sich im Auto oderFlugzeug sichert

der K¶pfhörer, - Gerät mit meistens zwei kleinenLautsprechern, das man amKopf trägt und mit dem Lautedirekt ans Ohr gebracht werden

die Kl„ppe, -n bewegliche Konstruktion, mitder sich etwas öffnen undschließen lässt

die St„rtbahn, -en ≈ Straße, auf der Flugzeugestarten

die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächstdie Scheune, -n Lager für getrocknetes Grasnach eigenem ≈ wenn man sich entscheidetErm¡ssen

Kofferpacken!

33 Deutschland-Tipps für Entdecker –

wo sie zwischen Alpen und Nordsee liegen,

zeigt diese Karte.

Herbert Stoess macht den Gurt fest, setzt den Kopfhörer auf,

zieht die Klappe zu. Es kann losgehen. „Charly, Charly, wir

gehen auf die 2,2“, ist zu hören. „Bravo, Bravo, alles klar“,

spricht Stoess in sein Mikrofon: Das Segelflugzeug wird in Rich-

tung Startbahn gezogen. 890 Meter lang und zehn Meter breit

ist der Asphalt. Links und rechts: grüne Wiesen. Dann ist eine

alte Scheune zu sehen. Daneben ein moderner Hangar mit Pho-

tovoltaik. Im Rücken: die Alpen. „Charly, Charly, Start nach eige-

nem Ermessen“, hören wir. „Bravo, Bravo.“ Die Maschine vor

uns fliegt nach nicht ganz 30 Metern stark nach oben. Dann wir:

D-KOBB. Augenblicke später sind das kleine Dorf Ohlstadt und

Seen, Berge, Monumente: Von oben ist Bayern in

seiner ganzen Schönheit zu sehen. Claudia Schuh

war mit dem Segelflugzeug unterwegs – auf einer

Tour über dem Blauen Land.

Richtung Horizont,dann links

8

MärkischerLandweg

19

MecklenburgischeSeenplatte

28

Main-Radweg

17

Schleswig

13

Eisenhüttenstadt

12

Weimar

16

Freiburg imBreisgau

2

Saar-Hunsrück-

Steig

21

Usedom

22

Sylt

7

Nord-OstseeWanderweg

25

Das Getränk für den Strand

18

Goslar 10

Harzquerbahn

29

Weser-Radweg

23

Rügen

27

Elberadweg

20

Bodensee

30

Donauradweg5

Zweitälersteig

31

Ostseeküsten-Radweg

24

TravemündeStrand

11

Mittel-rheintal15

Trier

26

Loreley

3

VogtlandPanoramaweg

32

Insel Juist

6

NaturparkwegLeine-Werra

4

Pfälzer Waldpfad

9

Höllentalbahn

33

Kölner Panorama

1

Bayern von oben

14

Passau

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Page 15: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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FOTOS: M

AURITIU

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ROLU

FTBILD

Deutschland entdecken – von oben

%

das L„ndgestüt, -e ≈ Bauernhof, der Pferde züchtet

(z•chten ≈ eine spezielle Tierrasseherstellen)

h„lten hier: ≈ besitzen; Essen undTrinken geben

der St¢rm, ¿e ≈ sehr starker Wind

wehen ≈ die Luft bewegen

für Turbul¡nzen der Grund für Turbulenzens¶rgen sein

der W„ttebausch, ≈ weiches, leichtes, weißes¿e Material in der Form einer

Wolke

s“ch „nfühlen ein … Gefühl sein

der Aufwind vertikale Luftbewegungnach oben durch Tempe ra -tu runterschiede derLuftmassen

der [bwind vertikale Luftbewegungnach unten durchTemperaturunterschiededer Luftmassen

gr•nden starten

gleiten ≈ ohne Geräusch langsam durch die Luft fliegen

(das Geräusch, -e ≈ Laut)w¢nderschön besonders schöndie Str¡cke, -n Weg

1

das Landgestüt Schwaiganger im Werdenfel-

ser Land am 1790 Meter hohen Heimgarten

ganz, ganz klein. Seit mehr als 1000 Jahren

werden dort Pferde gehalten. Nun wird das

große Gestüt zum Miniaturmodell.

Stoess ist oft hier oben. „Den Herbert“,

wie er von seinen Flugkollegen bei den Wer-

denfelser Sportfliegern genannt wird, bringt

so schnell nichts aus der Ruhe: „Schnee,

Regen, Sturm – ich kenn’ das Blaue Land bei

jedem Wetter“, erzählt er, als unten der

Walchen- und gleich daneben der Kochel-

see zu sehen sind, in Grünblau. Herbert

kennt nur eine Richtung: den Horizont. Das

Wetter ist heute nicht optimal. An der Zug-

spitze, Deutschlands höchstem Berg, hän-

gen dunkle Wolken. Egal. Noch ist es tro-

cken. Und der Wind weht. Das ist beim

Segelflug das Wichtigste.

„Vorsicht, die Wolke könnte gleich für

Turbulenzen sorgen“, sagt Herbert und zeigt

auf einen grauen Wattebausch vor uns.

Kaum gesagt, schon geht es nach unten.

Fühlt sich etwas schlecht an, der Magen.

„Alles okay?“, fragt Herbert, weil er sieht,

wie sich seine Passagierin am Sitz festhält.

„Wolken brauchen wir Flieger, die sind ganz

wichtig als Auf- und Abwind“, erklärt er. Ah

ja, alles klar.

Herbert kennt seine Wolken. Der Flug-

lehrer sitzt im Segelflieger, seitdem er 14

Jahre alt ist. Das war 1960, als die west-

deutsche Wirtschaft boomte. Im selben

Jahr gründeten er und ein paar Freunde

den Verein der Werdenfelser Sportflieger.

240 Mitglieder haben sie inzwischen,

davon sind rund 100 aktive Piloten, die fast

täglich durch die Luft gleiten. Aber nicht

nur sie. Viele Urlauber kommen mit ihrer

eigenen Maschine und starten von hier

aus. Sie fliegen nach Zell am See, nach

Kempten ins Allgäu oder über Landeck in

die Schweiz. „Das sind wunderschöne Stre-

cken“, sagt Herbert.

Oft stehen Menschen an der Startbahn

und möchten einmal in ihrem Leben mit

Bayern von obenFliegen für Anfänger

Der Verein Sportfliegergruppe Werdenfels bietetzwischen April und September Schnupperkursean. Eine Stunde kostet abhängig vom Flugzeugtyp zwischen 70 und 250 Euro (www.flugplatz-ohl-stadt.de).

der Schn¢pperkurs, -e Kurs, der die Möglichkeitgibt, etwas Neues kennenzu-lernen

Spezielle PerspektiveVom Segelflugzeugaus sind der Staffel-see und der Ort Mur-nau zu sehen (links)

und in Garmisch-Parten kirchen dieSkisprungschanze

(oben)

MITTEL PLUS

14-18-Deutschland_ V2_0713 05.06.13 11:04 Seite 15

Page 16: Deutsch Perfekt - Juli 2013

16

Oberammergau und die Alpen Vom Flugzeug aus zeigt sich ein Highlight nach dem anderen

7/13

der Schn¢pper- Kurs, der die Mög-kurs, -e lichkeit gibt, etwas Neues

kennenzulernenabsolvieren hier: machen„nmerken hier: am Aussehen erken-

nenleuchten hier: hell wirken, weil man

sich freutMeine Frau h„t’s Meiner Frau gefällt dasn“cht so m“t Fliegen nicht so gut.dem Fliegen.der Spr¢ng, ¿e von: springenJ¢nge, J¢nge! Ausdruck der Überra-

schung; hier: Heute gibt esaber viele Turbulenzen!

„ngewiesen sein auf abhängig sein vondie F„rbstim- ästhetischer Farbeffektmung, -ender Blauton, ¿e Variante der Farbe Blautauchen “n hier: machen, dass alles

blau aussiehtverschw“nden hier: nicht mehr zu sehen

seinder Schleier, - hier: ≈ Nebels“ch wohlfühlen zufrieden sein; sich gut

fühlens“ch schlængeln hier: in Kurven durch die

Landschaft gehender Geb“rgsbach, ¿e kleiner Fluss in den Bergendie Skisprung- Konstruktion, von der ausschanze, -n man auf Skiern springtdie Pf•tze, -n Wasser, das sich bei Regen

an einer Stelle am Bodensammelt (hier ironisch)

das Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- undArbeitsgebäuden, in denensehr religiöse Männer oderFrauen leben und arbeiten

der Passionsspiel- Ort, in dem die Passions- ort, -e spiele gezeigt werden(die Passionsspiele ≈ Theater, bei dem die Pl. letzten fünf Tage im Leben

von Jesus Christus gezeigt werden)

die W¶lkendecke, -n Masse von Wolkenhætte … Konj. II der Vergangenheit„ngeschaltet von: anschalten = anma-

chender Stadionschein- sehr helle Lampe in einemwerfer, - StadionScho schee. bayer. Schon schön.Das h„t w„s. ≈ Das ist schön.v¶n mir aus hier: ≈ ich finde, es ist Zeit

aufsteigen. Deshalb bietet der Verein von

Frühjahr bis Herbst Schnupperkurse an.

3500 Flugstunden hat der 67-Jährige

schon absolviert. Wenn er in das Cockpit

steigt, merkt man ihm sein Alter nicht mehr

an. Dann leuchten seine Augen wie bei

einem Jungen. „Meine Frau hat’s nicht so

mit dem Fliegen, die bleibt gern am Boden.“

Das Flugzeug macht wieder einen Sprung.

Vielleicht ist das mit dem Auf-dem-Boden-

Bleiben doch nicht so falsch. „Junge, Junge,

heute ist ja richtig was los“, sagt Herbert.

„Als Segelflieger bist du total

auf die Natur angewiesen.

Das ist das Tolle daran.“

Unten fliegt das soge-

nannte Blaue Land vorbei. Die

Kleinstadt Murnau und sieben

andere Orte rund um den

Staffelsee sind damit ge -

meint. Der Maler Franz Marc

gab der Region diesen Na -

men, wegen der speziellen

Licht- und Farbstimmungen

der hübschen Landschaft, die

abhängig von Tages- und Jahreszeit Him-

mel, Seen, Blumen und Berge in verschiede-

ne Blautöne tauchen. Oft verschwindet alles

unter einem blauen Schleier. „Blau ist die

einzige Farbe, bei der ich mich immer wohl-

fühle“, schrieb Marc einmal an seine Frau.

Jetzt gerade würde er sich nicht ganz so

wohlfühlen: Der Himmel wird gewitterwol-

kengrau.

Hinter dem Walchensee schlängelt sich

die Isar aus Tirol Richtung Norden: als wilder

und breiter Gebirgsbach und nicht so wie die

kontrollierte Version im Zentrum von Mün-

chen. „Jetzt kommen wir gleich nach Gar-

misch-Partenkirchen“, sagt Herbert. Links:

die Skisprungschanze, 2007 fertiggestellt.

Dann fliegt Herbert nach rechts. „Siehst du

die große Pfütze am Horizont? Das ist der

Starn berger See.“ Von hier fliegt er einmal

im Jahr nach Korsika. „In dreieinhalb Stun-

den bin ich da.“ 180 Kilometer weit kommt

er mit der Maschine in einer Stun de. Man

fühlt es nicht. Kein Rotorengeräusch wie

beim Helikopter. Keine Turbine wie beim

Jumbojet. Nur leichtes Dahingleiten.

Wir blicken hinunter auf den Eibsee mit

seinen idyllischen Inselchen. Dann auf die

Ammergauer Alpen, den Staffelsee, Kloster

Ettal und den Passionsspielort Oberammer-

gau. Ein touristisches Highlight nach dem

anderen kommt in Miniaturgröße vorbei.

Langsam versteht man, warum für viele im

oberbayerischen Ohlstadt einer der schöns-

ten Flugplätze direkt nördlich der Alpen

liegt. Dann taucht noch eine große „Pfütze“

am Horizont auf: der Ammersee.

Endlich öffnet sich die Wolkendecke. Im

hellen Licht wird ein Stück Wiese neongrün,

als hätte da oben einer seinen Stadion-

scheinwerfer angeschaltet. „Scho schee“,

sagt Herbert. Mehr nicht. Viele Male hat er in

den letzten 53 Jahren seine Heimat von oben

gesehen. Mai und Juni ist für ihn die

schönste Zeit zum Fliegen, „wenn man

einen Spazierflug machen will“, sagt er. „Im

Herbst gibt es natürlich tolle Farbwechsel

und auch im Winter, wenn alles unter einer

Schneedecke liegt, das hat was.“

Nun taucht der Riegsee auf. Und auch der

Froschsee. Wir bewegen uns wieder in Rich-

tung Flugplatz. „Von mir aus können wir

landen, Charly, Charly“, spricht Herbert in

sein Mikrofon. Aus 1800 Metern Höhe setzt er

die D-KOBB leicht auf die Erde, man merkt

es kaum. „Wir müssen jetzt noch etwas war-

ten, bis wir aussteigen können“, erklärt

Herbert nach der Landung. Aber wer will

denn schon aussteigen? Man könnte als

Gastpilotin mit Herbert immer weiterfliegen

– so weit die Winde tragen. Gerne auch bis

nach Korsika. Da soll das Blau von Himmel

und Meer doch auch ganz schön sein. 2

Wegen derspeziellen Farbe der

Landschaftnannte derMaler Franz

Marc die Region Blaues

Land.

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Page 17: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Pfälzer WaldpfadVom Wald zum Wein

Ein Wanderweg durch das größte Waldgebiet Deutsch-lands: Das ist der Pfälzer Waldpfad. Typisch für den Pfäl-zer Wald sind seine hohen Felsen und Täler, Ruinen alterBurgen und viele andere Sehenswürdigkeiten. Die kom-plette Route hat neun (Tages-)Etappen. Der Waldpfadbeginnt direkt am Hauptbahnhof Kaiserslautern (Rhein-land-Pfalz) und endet in Schweigen-Rechtenbach, demTor zur Deutschen Weinstraße. Nach 142 Kilometern bie-tet es sich an, in diesem südlichsten Weindorf der Pfalzvor der Heimfahrt noch ein Glas Wein zu probieren.

17

MITTEL

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AURITIU

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RISTIK E.V.

7/13

Saarschleife Der berühmte Panoramablick istWanderern auf dem Saar-Hunsrück-Steig sicher

MITTEL

Deutschland entdecken – seine Wanderwege

Saar-Hunsrück-Steig Die Nummer eins

Dieser Wanderweg ist wirklich fantastisch: Der Saar-Huns-rück-Steig hat die höchste Auszeichnung, die es für eineneuropäischen Wanderweg gibt – das deutsche Wandersie-gel. Auf kaum einer anderen Route kann man so viel erle-ben wie auf dieser Tour im Saarland. Wanderzeitschriftennennen ihn den „schönsten Wanderweg“ Deutschlands. So

interessant machen ihn die vielen Naturwege – weniger alsvier Prozent des Weges sind aus Asphalt. Deshalb sind guteWanderschuhe wichtig. Unterwegs zeigt sich die Land-schaft immer wieder in neuen Facetten: wilde Bachtäler,bizarre Felsen und idyllische Seen. Außerdem führt die 212Kilometer lange Route an der Mosel vorbei, an der histori-schen Stadt Trier (siehe Tipp 15) und der EdelsteinhochburgIdar-Oberstein. Etwas Zeit ist dafür schon nötig: Typischsind 15 (Tages-)Etappen.

Vogtland PanoramawegSchlösser, Instrumente,

Kosmonauten

Dieser Wanderweg in Sachsen und Thüringen istein Rundweg. Viele Wanderer starten an derberühmten Göltzschtalbrücke, der größten Ziegel-steinbrücke der Welt. Von dort geht es nach Greizmit seinem schönen Renaissanceschloss. AmFluss Weiße Elster entlang führt der Weg dann aufden Kapellenberg. Das Panorama reicht bis weitnach Tschechien hinein. Schließlich geht es inden Musikwinkel: In Orten wie Markneukirchenund Erlbach werden nämlich seit mehr als 300Jahren Instrumente gebaut. Über Morgenröthe-Rautenkranz, den Geburtsort des ersten deut-schen Kosmonauten, Sigmund Jähn, geht es wei-ter bis nach Mylau. Dort lädt eine alte Burganla-ge zu einem Besuch ein. Nach zwölf Etappen und228 Kilometern ist schließlich wieder dieGöltzschtalbrücke zu sehen.

die Ziegelstein- Brücke aus großen roten Steinenbrücke, -nreichen hier: ≈ gehen

der W“nkel, - hier: Region, die weit entfernt istvon Städten und anderen Dörfern

die B¢rganlage, -n ≈ alle Gebäude und Gärten einerBurg

die Et„ppe, -n Teil einer Tour

3

der Steig, -e Bergwanderweg

die Auszeichnung, hier: ≈ Titel für den besten-en Wanderweg

erleben hier: sehen; ≈ als Erfah -rung machen

das B„chtal, ¿er Tal eines kleinen Flusses

biz„rr hier: in seltsamer Form

der F¡lsen, - großer Stein

die Edelsteinhoch- Zentrum, in dem es vieleburg, -en Edelstein- und Schmuck -

firmen gibt(der Edelstein, -e sehr teures Mineral, z. B.

Saphir, Rubin …)

die Et„ppe, -n Teil einer Tour

2

%

4

der F¡lsen, - großer Stein

die Et„ppe, -n Teil einer Tour

das Tor, -e breiter Eingang; hier auch: Beginn

„Das Wichtigste ist ein bequemer Schuh“

Ute Dicks ist Geschäftsführerin des DeutschenWanderverbandes. Sie weiß genau, worauf manbeim Wandern achten muss. Alle hier vorgestell-ten Wanderwege sieht der Verband als Quali-tätswege.

Wie finde ich den passenden Wanderweg?Wir haben rund 30 Qualitätskriterien, nach denender Deutsche Wanderverband Wege in ganzDeutschland prüft. Wege, die mindestens 20 die-ser Kriterien erfüllen, dürfen sich Qualitätsweg„Wanderbares Deutschland“ nennen. DieseRouten sind sehr gut. Auf der Internetseitewww.wanderbares-deutschland.de sind allegenau beschrieben – auch in anderen Sprachen.

Worauf sollten Anfänger achten?Das Wichtigste ist ein bequemer Schuh und diePlanung nicht zu langer Touren. Oft unterschätzendie Leute das Wandern.

Wo wandern Sie gern?Jede Landschaft hat ihren Reiz. Man muss nur denrichtigen Weg durch sie hindurch finden. DamitWandern aber wirklich Spaß macht, sollten Wan-derwege nicht auf Asphalt sein. Wichtig ist für michauch ein abwechslungsreicher Weg, auf dem mansich unterwegs gut orientieren kann.

die Geschæfts- hier: Leiterin einer Organisationführerin, -nender W„nderverband Organisation für die Interessen von¿e Wanderernerf•llen hier: ≈ haben; passen zuw„nderbar gemeint ist: so, dass man dort

wandern kann; auch Wortspielmit: wunderbar

unterschætzen hier: glauben, dass eine Sacheweniger anstrengend ist, als sie inWirklichkeit ist

der Reiz, -e hier: Schönheit; Sache, die manschön findet

„bwechslungsreich mit viel Abwechslung(die [bwechslung hier: verschiedene Wegarten;

unterschiedliche Landschaft)

14-18-Deutschland_ V2_0713 05.06.13 11:04 Seite 17

Page 18: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Nord-Ostsee-WanderwegVon Meer zu Meer

Dieser Wanderweg ist ideal für alle, die das Meer lieben und keine Berge hochlaufen wollen. Auf sei-nen fünf Etappen hat der Nord-Ostsee-Wanderweg in Schleswig-Holstein nämlich nur 131 Höhen-meter. Außerdem führt er, wie der Name schon sagt, von der Nordsee- (Meldorf) bis an die Ostsee-küste (Kiel). Die Route geht durch die schöne Natur Norddeutschlands, die frühere FestungsstadtRendsburg und ein längeres Wegstück am Nord-Ostsee-Kanal mit seinen vielen großen Schiffen ent-lang. In fünf (Tages-)Etappen sind die 109 Kilometer normalerweise zu machen.

18 7/13

Naturparkweg Leine-WerraVon Fluss zu Fluss

Kultur und Tradition: Das sieht der Wanderer auf dem Naturparkweg Leine-Werra in Thüringen. Erbeginnt im Heilbad Heiligenstadt und endet in Creuzburg, verbindet also die Flüsse Leine und Werra.Unterwegs sehen Wanderer die schönsten Plätze des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal: Wälder,wilde Flusslandschaften und historische Dörfer. Die 98 Kilometer lange Strecke ist in fünf Tages etap-pen zu schaffen. Tipp: Bleiben Sie etwas länger in der Region! Der Nationalpark Hainich, Teil desUNESCO-Welterbes und das größte Laubwaldgebiet Deutschlands, liegt nämlich ganz in der Nähe.

ZweitälersteigSchwarzwald im Kreis

Durch den schönen Schwarzwald in Baden-Württemberg führt der 108Kilometer lange Zweitälersteig, ein Rundwanderweg. Loslaufen könnenWanderer deshalb an verschiedenen Orten, zum Beispiel an der mittelal-terlichen Stadt Waldkirch. Dann geht es hoch und runter: 4120 Höhenme-ter kommen in fünf Etappen zusammen. Der höchste Punkt ist der BergKandel (1241 Meter). Wer auf dem Zweitälersteig wandert, braucht einegute Kondition. Belohnt wird der fleißige Wanderer mit immer neuen tollenLandschaften. Besonders gut: Nur ein Prozent des Weges ist auf Asphalt.

der Steig, -e Bergwanderweg

m“ttelalterlich aus der Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus

der Höhenmeter, - vertikale Distanz, die man beim Bergwandern geht

die Et„ppe, -n Teil einer Tour

der P¢nkt, -e hier: Stelle

belohnt werden m“t hier: außerdem bekommen

Stein, Wasser, Wald Auf dem Zweitälersteig

durch den Schwarz-wald laufen Wanderer

fast nie auf Asphalt6

5

7

das Heilbad, ¿er Ort mit Thermalwasser, das beimanchen Krankheiten hilft

die Str¡cke, -n Weg von einem Ort zu einemanderen

die Tagesetappe, -n Teil einer Tour, den man aneinem Tag macht

sch„ffen hier: machen können

das W¡lterbe Gebäude, Städte und Land schaf -ten in aller Welt, die man für dieMenschen in Zukunft schützensoll

das Laubwald- ≈ Gebiet, in dem es viele gebiet, -e Bäume mit großen Blättern gibt

die Et„ppe, -n Teil einer Tour

der Höhenmeter, - vertikale Distanz, die man beim Bergwandern geht

die F¡stungsstadt, ¿e Stadt mit einer besonders gut gesicherten Burg

Märkischer LandwegSeen sehen

Viele Seen sehen: Das ist das Motto des 217 Kilometer langen Märkischen Landwegs in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Durchschnittswanderer sollten zehn Tage planen, um ans Ziel zu kom-men. Es geht von dem Ort Feldberg durch den Naturpark Uckermärkische Seen, das Biosphärenreser-vat Schorfheide-Chorin, dann in den Nationalpark Unteres Odertal bis nach Mescherin an der polni-schen Grenze. Dieser Wanderweg ist perfekt für alle, die die Natur in vielen Facetten erleben wollen.

8

erleben hier: sehen; ≈ als Erfahrung machen

BahnreisenZugfahrten, die in Erinnerung bleiben

Vom Himmelreich ins Höllental: Besonders schön sinddie Namen der Orte und Landschaften an dieser Bahnstrecke.Von Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) fährt dieHöllentalbahn ins 76 Kilometer entfernte Donaueschingen imSchwarzwald. 268 Meter über dem Meer beginnt die wildeund romantische Strecke, ihr höchster Punkt liegt auf 893Meter – deshalb ist sie so steil wie keine andere wichtigeBahnstrecke in Deutschland. Anders als sonst, sitzen auf derFahrt in die Hölle immer zwei Lokführer in der Lokomotive.Sicher ist sicher.

Wie noch vor 100 Jahren fährt die Harzquerbahn durchdas höchste Gebirge Nord deutschlands. So hat die Fahrt aufder nur einen Meter breiten Gleisstrecke von Wernigerode(Sachsen-Anhalt) nach Nordhausen (Thüringen) etwasNostalgisches. Im Bahnhof Drei Annen Hohne steigen vieleFahrgäste um: Die Brockenbahn fährt von dort zum höchstenBerg Norddeutschlands, dem Brocken (1141 Meter).

Für viele sind sie die zwei romantischsten BahnstreckenDeutschlands: Auf den Strecken Mainz-Bingen-Koblenz-Kölnund Wiesbaden-Rüdesheim-Koblenz fährt die Bahn mittendurch das Mittelrheintal (siehe Tipp 26). Schlösser, Burgen undeine wilde Flusslandschaft – schöner kann Bahnfahren kaumsein.

das H“mmelreich, -e in vielen Religionen ein Ort, an den die gutenund religiösen Menschen nach dem Tod kom-men; auch: sehr schöner und angenehmer Ort

(der Tod, -e Ende des Lebens)das Hœllental, ¿er auch: schrecklicher Ort(die Hœlle in vielen Religionen ein Ort, an den die

Menschen nach dem Tod zur Strafe kommen)die Bahnstrecke, -n Weg zwischen zwei Orten, auf dem Züge fahrender P¢nkt, -e hier: Stelle; Ortsteil stark steigend oder nach unten fallendder L¶kführer, - Fahrer eines Zugesdas Geb“rge, - Gruppe von hohen Bergen

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Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

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Deutschland entdecken – Weimar

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Wenn mit dem Frühling die Touristen nach Weimar kommen,

verwandelt sich Henning Hacke in den Postboten Gottfried

Böttner, der Anfang des 19. Jahrhunderts für den Herzog Carl August

arbeitete. Er zieht die blau-gelbe Uniform eines Postboten an, dazu

eine Schirmmütze und rote Schuhe. Dann steigt er auf ein altes,

schwarzes Fahrrad und fährt zum Herderplatz, der den Namen des

Dichters Johann Gottfried von Herder trägt. Hacke stellt sich vor das

Hotel Sächsischer Hof, die erste Station seines Goethe-Spaziergangs,

und erzählt den Weimar-Besuchern, wie der berühmteste deutsche

Dichter in seiner Heimatstadt Frankfurt mit der Kutsche abgeholt und

zu seiner ersten Weimarer Wohnung gebracht wurde. 1775 war das,

wenige Monate nach der Veröffentlichung seines Bestsellers Die Lei-

den des jungen Werther (siehe Seite 64). Die Wohnung lag in diesem

spitzgiebeligen Haus. Insgesamt fünf Stationen gibt es auf Hackes

Wo alles Goethe ist

„Goethe ist der Mag-net, der die Massenach Weimar zieht.“

In Weimar schlägt für viele Deutschlands kulturelles Herz.

Auch 181 Jahre nach seinem Tod dominiert ein Mann das dortige Leben

wie kein anderer, hat Alia Begisheva in der thüringischen Kleinstadt

beobachtet: der Nationalschriftsteller Johann Wolfgang von Goethe.

die M„sse, -n hier: große Zahl von Menschens“ch verw„ndeln hier: im Aussehen ganz anders werden, weil

man ein Kostüm anziehtdie Sch“rmmütze, -n ≈ Mütze mit einem Schild, das die Augen vor

Sonnenlicht schütztdie K¢tsche, -n Wagen, der von Pferden gezogen wirddas Leid, -en hier: körperliche und psychische Schmerzensp“tzgiebelig ≈ mit spitzen Giebeln(sp“tz hier: so, dass das Giebeldreieck nicht breit ist)(der Giebel, - oberer, meistens dreieckiger Teil der Wand an

der schmalen Seite eines Gebäudes)

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Page 22: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Weimarer SommerKultur in der Stadt

Wer nach Weimar reist, erlebt die Kombinationvon Kultur und Stadt. Das gilt im Sommer nochstärker als sonst: Vom 1. Juli bis zum 31. Augustbietet die Stadt unter dem Titel „WeimarerSommer“ viele Veranstaltungen. In diesem Jahrsteht die Musik von Richard Wagner im Mittel -punkt (www.weimar.de/sommer).

historischem Spaziergang – an so vielen

Orten wohnte Goethe in Weimar.

Johann Wolfgang von Goethe ist in die-

ser Stadt allgegenwärtig. Ohne Goethe,

der als gerade berühmt gewordener Dich-

ter nach Weimar kam, gäbe es in dieser

Provinzstadt an dem Flüsschen Ilm auch

keinen Herder. Keine Anna-Amalia-

Bibliothek (siehe Deutsch perfekt 6/2013),

kein Bauhaus und keine Klassik Stiftung.

Auch der Dichter Friedrich Schiller und die

Komponisten Franz Liszt und Richard

Wagner würde man heute nicht mit Wei-

mar in Verbindung bringen. Weimar hätte

sich 1999 nicht Kulturstadt Europas nen-

nen dürfen. Und die Stadt hätte nach dem

Ende der Deutschen Demokratischen

Republik (DDR) auch nicht so schnell ihr

graues Gewand abgelegt und bald

geglänzt wie früher einmal. „Wenn Goe-

the in Weimar nicht 50 Jahre seines

Lebens verbracht hätte, würden auch wir

heute nicht hier stehen“, sagt Hacke.

„Goethe ist der Magnet, der die Masse

nach Weimar zieht.“

Auch Hacke wurde von Goethe inspi-

riert. Als Student kam er nach Weimar, um

an der berühmten Bauhaus-Universität

Bauingenieurwesen zu studieren. Um

diese Fachrichtung wurde die Kunstschule

1954 erweitert, zu DDR-Zeiten hieß sie

Hochschule für Architektur und Bauwesen.

Nach dem Studium blieb Hacke in Weimar,

arbeitete zuerst als Statiker, dann als Bau-

leiter. Viele der historischen Gebäude, die

restauriert und saniert wurden, habe er

betreut, sagt der 63-Jährige. Wieder war

Goethe der goldene Standard: „Wenn man

alte Häuser saniert, muss man sich auf

eine Zeit festlegen. In Weimar richtet man

sich danach, wie es hier zur Goethe-Zeit

aussah.“

Als Kulturstadt hatte Weimar auch zu

DDR-Zeiten ein hohes Prestige. Auch, weil

viele westliche Touristen in die Stadt

kamen. Die sogenannten Platten, die typi-

schen DDR-Hochhäuser, wurden in ganz

Ostdeutschland gebaut – nicht aber in

Weimar. Bei der Heizung gab es für die

Kulturstadt jedoch keine Ausnahme. Und

so färbte der Rauch der Kohleöfen die his-

torischen Fassaden grau. Geld für Renovie-

rungen gab es nicht, nur in kosmetische

Verbesserungen wurde manchmal inves-

tiert: Als DDR-Staatschef Erich Honecker

1975 zur 1000-Jahr-Feier nach Weimar

kommen sollte, strich man die Häuser ent-

lang der offiziellen Route bunt an – mit

einer Farbe, die für den Putz darunter

nicht geeignet war. „Hinterher ist sehr viel

kaputtgegangen“, sagt Hacke.

Heute ähnelt die Stadt einem Schmuck-

kästchen. Pastellfarbene historische Fas-

saden, viele Jugendstilvillen, ein großer

gepflegter Park an der Ilm und darin das

Gartenhäuschen, in dem Goethe auch ein-

mal wohnte. Das zeigt Wirkung: Während

aus anderen ostdeutschen Städten Men-

schen wegziehen, registriert Weimar

Bevölkerungszuwachs. Unter den Neuen

sind auch viele junge Menschen, vor allem

wegen der Bauhaus-Universität und der

Hochschule für Musik Franz Liszt (siehe

Deutsch perfekt 10/2011).

12

„llgegenwärtig überall und immer da

die Kl„ssik St“ftung ≈ Gruppe von Museen, his-torischen Gebäuden undParks mit dem Ziel, dieKultur aus der Zeit derWeimarer Klassik zu schützen

“n Verb“ndung hier: die Verbindung ver-br“ngen stehen

das Gew„nd, ¿er Kleidung; gemeint ist hier:Aussehen der Fassaden

„blegen ausziehen; hier: ändern

glænzen hier: in renoviertem, sehrgutem Zustand sein

das Bauingenieur- alle Studienbereiche, diewesen Teil des Berufs Bauinge nieur

sind

die F„chrich- spezielle Abteilung einestung, -en Sektors an einer Universität

erweitern hier: größer machen

der Bauleiter, - Person, die sich um dieRea lisierung eines Bau -projekts auf der Baustellekümmert

sanieren hier: ≈ reparieren undrestaurieren

g¶lden hier: höchste

s“ch f¡stlegen offiziell erklären, was gültigist

s“ch r“chten nach sich orientieren an

færben hier: grau machen

„nstreichen mit Farbe malen auf

der P¢tz, -e ≈ dünne Haut aus Wasserund Zement

ähneln ähnlich sein

die Jugendstilvilla, Villa aus der kunstge--villen schichtlichen Epoche zwi-

schen circa 1895 und 1906

W“rkung zeigen einen Effekt haben

der Bevœlkerungs- Wachsen der Zahl allerzuwachs, ¿e Einwohner

Goethe ist überall in WeimarDie Bronzefiguren von ihm und seinem

Freund Friedrich Schiller stehen aufdem Theaterplatz

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Page 23: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Provinziell bleibt Weimar trotzdem. Mal

radelt der Präsident der Klassik Stiftung

vorbei, mal die Bäckerin von nebenan.

Auch Goethe beklagte diese Verschlafen-

heit vor 200 Jahren – trotzdem kehrte er

von seinen Reisen durch Italien immer

wieder nach Weimar zurück.

Auch Henning Hacke kann sich nicht

vorstellen, woanders zu wohnen als in

Weimar. Zusammen mit seiner zweiten

Frau und einem zweijährigen Sohn lebt er

in einer 240-Quadratmeter-Wohnung in

einer der wenigen nicht sanierten Villen

gegenüber dem Römischen Haus, das

neben 15 weiteren Stationen in dieser

Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

„Eine kleinere Wohnung kann ich mir

nicht leisten“, sagt der Stadtführer und

lacht. Würde er in ein saniertes Haus zie-

hen, müsste er mit zwölf Euro pro Qua-

dratmeter Durchschnittsmiete rechnen –

fast so viel wie in Frankfurt am Main.

Als Mieter investiert er gern in seine Alt-

bauwohnung. Wie Goethe ist Hacke ein

Multitalent. Neben seinem Job als Baulei-

ter hat er schon in den 80er-Jahren Pup-

pentheater gespielt: „Zu DDR-Zeiten

konnte man so etwas noch parallel

machen, es gab nicht so einen Leistungs-

druck wie heute“, erzählt der 63-Jährige.

„Mein Chef wusste davon und hat mir frei-

gegeben.“ Zum Dank führte Hacke auch

bei jeder Betriebs- und Weihnachtsfeier

ein Stück auf.

Mit dem Puppentheater macht er heute

weiter: Schillers „Wilhelm Tell“, die

Grimmschen Märchen „Rumpelstilzchen“,

„Der gestiefelte Kater“ und „Rapunzel“,

Hauffs „Kalif Storch“ und viele andere sei-

ner Solostücke kann man in Theatern,

Schulen, auf Festivals oder auch im eige-

nen Wohnzimmer sehen. Als seine erste

Frau starb, mit der er vier Kinder hat, kam

die Lebenskrise. Drei Jahre hat Hacke

recherchiert. Dann kam er auf die Idee,

Gruppenführungen der besonderen Art

anzubieten: „Ich wollte mich von anderen

kostümierten Stadtführern unterscheiden

und habe beschlossen, kurze Anekdoten

über Goethe mit Silhouetten-Figuren

nachzuspielen.“ Sein Spazier-Theater fährt

auf dem Fahrrad mit: Im Nu holt der Post-

bote eine Minibühne mit weißem Vorhang

aus dem Köfferchen, und schon laufen

Goethe und seine Lebensgefährtin Chris-

tiane Vulpius aufeinander zu.

„Ich ging im Walde / So für mich hin /

Und nichts zu suchen / Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich / Ein Blümchen stehn /

Wie Sterne leuchtend / Wie Äuglein schön“,

liest Hacke das berühmte Gedicht, das

Goethe Christiane am 25. Kennenlerntag der

beiden von seiner Dienstreise schickte. „Das

Blümchen war Christiane“, sagt Hacke. „Das

Gedicht handelt vom eigentlichen Kennen-

lernen.“ Am Ende des Gedichts hat die

weibliche Figur einen dicken Bauch:

„Schwanger war sie gewesen“, schreit

Hacke, und das Publikum lacht, „und da hat

man sie rausgeschmissen aus ihrem schö-

nen Haus am Frauenplan.“

Weil der frisch geadelte Goethe eine

bürgerliche Frau geschwängert hatte,

musste er aus der Dienstwohnung auszie-

hen, die ihm Herzog Carl August zur Verfü-

gung gestellt hatte. Später heiratete der

Dichter seine Geliebte, und das Haus

wurde ihm komplett überlassen. Heute ist

es ein Museum, Weimars Hauptattraktion

und eine Station auf Henning Hackes Spa-

ziergang durch die Stadt Goethes. 2

Deutschland entdecken – Weimar

SCHWER

radeln südd. mit dem Fahrrad fah-ren

beklagen hier: sagen, dass manunzufrieden ist wegen

die Verschlafenheit hier: ≈ Ruhe; Langweiligkeit

zur•ckkehren zurückkommen

das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in allerWelt, die man für die Men -schen in Zukunft schützensoll

die [ltbauwoh- Wohnung in einem nung, -en historischen Gebäude

der Leistungsdruck (psychischer) Stress, vielArbeit in kurzer Zeit machenzu müssen

aufführen vor Publikum zeigen

recherchieren genaue Informationensuchen

“m Nu in sehr kurzer Zeit

die Lebensgefähr- Lebenspartnerintin, -nenSo für m“ch h“n ≈ ohne Ziel

Das war mein S“nn. Das wollte ich. / Das warmeine Absicht.

der Sch„tten, - ÷ Licht der Sonne

leuchtend hier: hell; freundlich

rausschmeißen hier: unfreundlichsagen, dass sie ausziehensollen

fr“sch hier: vor kurzer Zeit

geadelt so, dass man einen aristo-kratischen Titel bekommenhat

schwængern schwanger machen

der H¡rzog, ¿e Aristokrat, der eine Regionregiert

zur Verfügung erlauben, dass etwasst¡llen benutzt wird

überl„ssen hier: benutzen lassen

Goethe und Christiane Vulpius im PuppentheaterHenning Hackes Führungen durch Weimar sind etwas Besonderes

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Page 24: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Trier2000 Jahre Stadt

Diese Stadt ist alt. Sehr alt: Der Legende nach lebten schon 2050 vorChristus die ersten Menschen an der Stelle des heutigen Trier (Rheinland-Pfalz) – 1300 Jahre vor der Gründung Roms. Zum Trost für die Römer mussallerdings gesagt werden: Die heutige Stadt Trier haben die Römer gegrün-det, vor mehr als 2000 Jahren. Viele berühmte Bauten wie die Porta Nigra,die Konstantin-Basilika und die Barbarathermen haben sie hinterlassen.Diese und die Gebäude, die dann auf Ruinen mancher Römerbautenerrichtet wurden, sind seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

z¢m Trost hier ironisch: ≈ um die Enttäuschung zu kompensieren

hinterl„ssen hier: ≈ zurücklassen

err“chten bauen

das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für dieMenschen in Zukunft schützen soll

PassauEin Ort, drei Flüsse

Drei Flüsse vereinigen sich in Passau (Bayern): Donau, Inn und Ilz. Spannend macht dieStadt aber nicht nur das viele Wasser. Das historische Zentrum haben italienische Bau-meister vor 350 Jahren nach einem großen Feuer gebaut. Dort sind auch die meistenSehenswürdigkeiten: Kirchen, die Residenz, das Rathaus und Museen. Höher als allesandere ist der berühmte Stephansdom. Zu viele kulturelle Angebote? Dann machen Siedoch eine Pause direkt am Ufer des Inns. Das Panorama ist fantastisch.

EisenhüttenstadtSozialismus in Stein

Hollywoodstar Tom Hanks war von Eisenhüttenstadt begeistert. Wäh-rend einer Pause bei den Dreharbeiten zum Film Wolkenatlas fuhr ervon Berlin durch Brandenburg bis an die polnische Grenze. In Eisen-hüttenstadt angekommen, nahm er mit Mütze und großer Brille aneiner Stadtführung teil. Er sah einen Ort, der in den 50er-Jahren alserste sozialistische Stadt der Deutschen Demokratischen Republikgebaut wurde – mit Arbeiterhäusern, einem riesigen Stahlwerk, aberauch Parks und einem Theater. Auch die typischen Plattenbautenkamen bald dazu. Heute kämpft Eisenhüttenstadt um Einwohner undArbeitsplätze. Eine interessante Geschichte, die noch lange nichtbeendet ist.

begeistert sein hier: sehr schön finden; toll finden

die Dreharbeiten Pl. das Machen eines Films

riesig sehr groß

das Stahlwerk, -e Werk, in dem man Metall hart macht und so Stahl her-stellt

der Pl„ttenbau, -ten (meistens) hohes Haus aus Betonplatten(die Betonplatte, -n flaches Stück aus einer Substanz, die mit Wasser

gemischt wird und nach dem Trocknen sehr hart wird)

Bauen im SozialismusIn Eisenhüttenstadt können Besucher

deutsche Geschichte erleben

Überall Wasser Der Inn ist nur einervon drei Flüssen inPassau

Mehr als 1600 Jahre altDer Dom von Trier ist eine der

größten Kirchenanlagen Europas

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s“ch vereinigen hier: zu einem Fluss werden

der Baumeister, - früher Titel der Person, dieein großes Gebäude baute

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Deutschland entdecken – seine Städte

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Freiburg im BreisgauDeutschlands sonnigste Stadt

Warum ist dort immer gutes Wetter? Das fragen sich viele, wenn sie in den Nachrichten denWetterbericht sehen. Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) hat nämlich so viele Sonnen-stunden wie kaum eine andere Stadt Deutschlands – etwa 1700 pro Jahr. Das Wetter ist nur einGrund von vielen für einen Besuch im Südwesten Deutschlands: Auch mit seiner Altstadtbegeistert Freiburg viele Besucher. Typisch für Freiburg sind die dortigen Bächle. Diese kleinenkünstlichen Kanäle fließen durch die Straßen der Stadt – seit fast 900 Jahren, sagen Archäo-logen. Eine historische Rarität!

GoslarPerfekt für Hollywood

Gerade erst war George Clooney da: Für den neuesten Film des Hollywoodstars,The Monuments Men, war Goslar (Niedersachsen) die perfekte Kulisse. In des-sen historischem Zentrum stehen nämlich mehr als 1500 Fachwerkhäuserunterschiedlicher Epochen. Bei Touristen beliebt ist auch das Glockenspiel, des-sen Figuren viermal täglich die Geschichte des Bergbaus und der Stadt erzäh-len. Der Bergbau war für die Stadt sehr wichtig. Das dokumentiert heute nochdas alte Erzbergwerk Rammelsberg im Süden der Stadt. Mehr als 1000 Jahrelang war es ununterbrochen in Betrieb, so lang wie kein anderes Bergwerk.Heute ist es ein Besucherbergwerk. Gemeinsam mit dem Goslarer Stadtzentrumsteht es auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

SchleswigMarktplatz der Wikinger

Für Wikinger war dieser Ort wichtig. Im heutigen Schles-wig (Schleswig-Holstein) handelten sie vor mehr als 1000Jahren mit ihren Waren. Noch heute können Besucher dieWikingerkultur erleben – zum Beispiel vom 26. bis 28. Julibei den Wikingertagen. Auch ein Besuch im nahen Bus-dorf, im Wikinger Museum Haithabu, lohnt sich. Zu sehenist eine Ausstellung über das Leben der Wikinger, dieauch historische Wikingerhäuser beinhaltet. Jünger istdas bekannteste Exponat des Archäologischen Landes-museums im Norden von Schleswig: eine der berühmtes-ten Moorleichen Deutschlands, der „Junge von Windeby“.

Gut für sonnige TageDie Freiburger Wasserkanäle

Kämpfende WikingerIn Schleswig können

Besucher ihreKultur live

erleben

Fachwerkhäu-ser in Gloslar Davon stehenin dem Ort mehr als 1500

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begeistern hier: ≈ gut gefallen

die Kul“sse, -n hier: Ort/Umgebung, wo ein Film spielt

das F„chwerkhaus, ¿er spezielle Architektur: Man kann an der Außenseite eines Hauses dieHolzteile sehen (Foto oben).

das Gl¶ckenspiel, -e mechanische Konstruktion, die zu bestimmten Zeiten eine Melodie mit Glocken spielt

(die Gl¶cke, -n Gegenstand aus Metall, der einen Laut produziert)

der B¡rgbau Suchen und Herausholen von Salz, Mineralien und Metallen aus einemBerg

das Erzbergwerk, -e Gänge und technische Konstruktionen für den Erzbergbau unter der Erde

(das Erz, -e Mineral, das Metall enthält)

¢nunterbrochen ohne Pause

das W¡ltkulturerbe Gebäude und Städte in aller Welt, die man für die Menschen in Zukunftschützen soll

be“nhalten enthalten

das Exponat, -e Objekt, das in einem Museum oder einer Ausstellung gezeigt wird

die Moorleiche, -n Körper eines toten Menschen, der in einem Moor gefunden wurde(das Moor, -e Landschaft mit sehr nassem Boden)

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Page 26: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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„Ihr entscheidet, wann und wo ihr

anlegt“, sagt der freundliche Herr, der

uns vor dem Start einen kurzen Kurs im

Hausbootfahren gibt. Und damit gibt er

auch unserer Reise schon das Motto. Ohne

Plan und Ziel fahren wir über die Seen-

platte – einfach die Seele baumeln lassen

oder vielleicht doch lieber die Angelrute.

Denn das Nächste, was der Vermieter bei

der Übergabe des Bootes gesagt hat, war:

„Wenn ihr euch selbst versorgen wollt,

dann ist das euer Kühlschrank.“ Dabei

zeigte sein Finger nicht in Richtung der

kleinen, aber gut eingerichteten Küche,

sondern nach unten: auf das Wasser.

Der kleine Spaß ist im Mietpreis inklu-

sive. Die Fische, die man aus dem See

holt, sind das auch – wenn man die

nötigen Dokumente hat: Den Touristen -

fischereischein haben wir gleich im Büro

der Verleihstation gekauft, und eine

Angelkarte haben wir auch. Barsch,

Hecht, Zander, Wels und Schleie sind nur

ein paar der Fischarten, die uns der

Nimm mich mit, Kapitän, aufdie Reise!

Die Mecklenburgische

Seenplatte ist ein

Eldorado für Wasser-

sportler. An mehreren

Orten kann man Haus-

boote mieten – und

ohne Bootsführer-

schein fahren.

Rasso Knoller hat es

ausprobiert.

die M¡cklenburgische Region mit vielen SeenSeenplatte in Mecklenburg-Vor -

pommern

das Hausboot, -e Boot mit Küche, Bettenund anderen Möbeln,das man als Wohnungbenutzen kann

„nlegen hier: ankommen aneiner Stelle, wo man einBoot so stabil machenkann, dass es nicht weg-schwimmt

einfach hier: nichts anderes als

die Seele baumeln nichts tun; sichl„ssen erholen

die [ngelrute, -n ≈ Gerät, mit dem manFische aus dem Wasserholt

die Übergabe, -n hier: Moment, in demder Mieter das Boot vomVermieter bekommt

s“ch s¡lbst vers¶rgen hier: sich aus der NaturLebensmittel besorgen

der Tour“stenfischerei- schriftliche Bestätigung,schein, -e dass man in Deutschland

für eine spezielle ZeitFische fangen darf

die Verleihstation, -en Ort, an dem man etwasleihen oder mieten kann

die [ngelkarte, -n Erlaubnis, in einem Seeoder Fluss Fische zu fan-gen

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Deutschland entdecken – auf und am Wasser

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der F„ll, ¿e hier: Beispiel

die G¡ldver- von: Geld verschwenden =schwendung, -en hier: Geld für eine falsche

Sache ausgeben

s¶nnenbaden in der Sonne liegen

das Steuer, - hier: Gerät, mit dem man dasSchiff in verschiedeneRichtungen bewegen kann

MüritzNationalpark mit Anschluss

Der zweitgrößte See Deutschlands liegt inMecklenburg-Vorpommern. Ohne speziellenFührerschein können Urlauber dort Ferien aufdem Hausboot machen. Schon nach einer zwei-bis dreistündigen Einweisung kann es losge-hen. Das Angebot ist groß: Da ist die wunder-bare Landschaft des Nationalparks. Am Wasserliegen aber auch viele hübsche Dörfer undKleinstädte. Wer lieber etwas sportlicher unter-wegs sein will: Die Mecklenburgische Seenplat-te mit ihren idyllischen Wasserstraßen ist auchfür Kanufahrer ideal. Wassersportler können bisins 150 Kilometer entfernte Berlin oder in dieandere Richtung bis zur Ostsee paddeln.

das Hausboot, -e Boot mit Küche, Betten undanderen Möbeln, das man alsWohnung benutzen kann

die Einweisung, -en von: einweisen = hier: zeigen,wie alles funktioniert

losgehen hier: beginnen, zu fahren

die M¡cklenburgische Region mit vielen Seen inSeenplatte Mecklenburg-Vorpommern

p„ddeln ein Boot mit einem langenGegenstand aus Holz durchsWasser bewegen

Vermieter als möglichen Fang nennt.

Glaubt man seiner enthusiastischen

Rede, dann müssen unter unserem Boot

sehr viele Fische schwimmen. Trotzdem:

Unser Fall zeigte, dass die Investition in

Angel und Angelschein Geldver -

schwendung war. Gefangen haben wir

nichts.

Aber wir haben den Fischen auch sehr

große Chancen gegeben, geangelt haben

wir nämlich kaum. Denn wir hatten viel

zu viel anderes zu tun. Lesen, sonnenba-

den oder einfach in die Luft schauen –

und dann wieder ans Ufer. Schließlich

mussten wir uns von all den besonders

anstrengenden Aktivitäten auch wieder

erholen. Nudeln schmecken zum Abend -

essen auch sehr gut.

Ach ja: Und einer musste immer am

Steuer stehen oder sitzen. Einen

Bootsführerschein hat keiner von uns.

Aber den braucht man auch nicht, wenn

man mit dem Hausboot auf der

Seenplatte unterwegs ist. Im Internet war

Willkommenim Land der

Langsamkeit!

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Page 28: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Land der Seen und Kanäle Mecklenburg lässt sich perfektvom Wasser aus entdecken,vom Hausboot (hinten) genausowie vom Kajak aus (vorne)

7/13

auf der Seite unseres Verleihers zu lesen,

dass wir „schnell mit der Gelassenheit

eines erfahrenen Skippers am Ruder ste-

hen werden“. Das war nicht gelogen. Der

Grund dafür war aber nicht unsere

Lässigkeit, sondern der, dass wir die

sagenhafte Höchstgeschwindigkeit unse-

res Boots von zehn Kilometern pro Stunde

kein einziges Mal getestet haben. Wie

gesagt, wir hatten anderes zu tun: lesen,

sonnen, faulenzen und ein bisschen

rumschauen. Willkommen im Land der

Langsamkeit!

Schön ist es nämlich schon auf der

Mecklenburger Seenplatte. Ein Wäldchen

links, einmal auch mit Reh, eine Wiese

rechts, meistens mit Kühen, vor uns ein

Kirchturm, immer backsteinrot. Biber

haben wir auch gesehen und ganz viele

Vögel, von denen niemand von uns die

Namen kannte.

Wo genau wir mit unserem Boot unter-

wegs waren, wusste von uns am Ende

keiner mehr so genau. Gut, in Unter -

göhren am Fleesensee haben wir das

Boot bekommen. Dorthin haben wir es

nach einer Woche auch wieder zurückge-

bracht. Wie aber die Seen, Flüsse und

Kanäle alle hießen, die wir in der

Zwischenzeit durchfahren haben, daran

erinnerte sich zum Schluss keiner mehr.

Aber wir hatten genug zu tun: lesen, son-

nen, faulenzen, baden …

Das Anlegen an einer Marina sei gar

nicht schwer, hat uns der Herr vom

Verleih am Anfang gesagt. Ausprobiert

haben wir es nicht oft. Wir haben lieber

irgendwo in einer ruhigen Bucht den

Anker geworfen. Auch wenn „werfen“

hier das ganz falsche Wort ist. Der Anker

wird beim Hausboot nämlich ganz vor-

sichtig mit einer Winde ins Wasser gelas-

sen. Mit der wird er dann auch wieder an

Bord geholt.

Eine Sache haben wir nicht auspro-

biert, aber der Veranstalter hat uns

gesagt, dass auch das geht: Auf einem

Hausboot kann man heiraten. Ein

Vertreter des Standesamtes Röbel traut

dann das Brautpaar. Die Stadt muss man

nicht kennen: Sie hat wenig mehr als

5000 Einwohner, ist damit aber noch eine

der zehn größten der Region. Einen

Vorteil hat die Hochzeit auf dem Boot:

Wer gleich beim Ja-Wort Schwankungen

ausgleichen muss, der sollte für das

gemeinsame Leben vorbereitet sein.

Und es geht noch besser: Der evange-

lische Pastor von Rechlin kommt auch

gern an Bord, fährt mit dem Brautpaar

über den See und spricht dann mit feier-

lichen Worten den Brautsegen in einer

der Dorfkirchen am Ufer. Ein verlockendes

Angebot. Vielleicht sollte ich bald mal

wieder eine Hausboottour über die

Seenplatte machen … 2

die Gel„ssenheit Ruhe; ÷ Nervositätder Sk“pper, - Kapitän einer Jachtdas Ruder, - hier: Gerät, mit dem man

das Schiff in verschiedeneRichtungen bewegen kann

die Læssigkeit, -en von: lässig = unkompliziert;nicht nervös

sagenhaft hier ironisch: so, dass manüberrascht ist

die Höchstge- maximale Schnelligkeitschwindigkeit, -enfaulenzen faul sein; sich ausruhenr¢mschauen kurz für: herumschauendas Reh, -e braunrotes Tier, das meis-

tens in Gruppen im Waldlebt („Bambi“)

die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächstb„cksteinrot rot wie die Backsteine, aus

denen die Kirchen gebaut sind

(der B„ckstein, -e ≈ im Feuer hergestellterStein für den Hausbau)

der Biber, - ≈ braunes Tier, das gutschwimmen kann und ausBäumen Mauern baut

die Marina, -s engl. Jachthafensei Konj. I von: seindie B¢cht, -en Teil des Meeres oder eines

Sees, der auf drei SeitenLand hat

der [nker, - schweres Ding aus Metall,das an einer Kette vomSchiff auf den Boden gelas-sen wird, um dieses an sei-nem Platz zu halten

die W“nde, -n technische Konstruktion,mit der man Schweres zie-hen kann

der Vertreter, - hier: Person, die imStandes amt arbeitet

trauen hier: ein Paar in einerZeremonie verheiraten

das Brautpaar, -e Mann und Frau kurz vor undam Tag ihrer Hochzeit

die Schw„nkung, hier: starke Bewegung eines-en Schiffes; gemeint ist auch:

starke Änderung der Gefühlein einer Liebesbeziehung

ausgleichen hier: eine Balance herstel-len, um sicher zu stehen;gemeint ist auch: Kompro -misse machen können, umeine Balance in der Be -ziehung herzustellen

der P„stor, Person, die in der evangeli -Pastoren schen Kirche religiöse

Aufgaben hatder Brautsegen Bitte um Gottes Schutz oder

Hilfe für das Brautpaarverl¶ckend so, dass man Lust bekommt,

etwas zu tun

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Page 29: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Ahlbeck auf UsedomHistorische Brücke

Fotografen lieben Motive wie dieses:eine Brücke, die ins Meer führt – miteinem weißen Pavillon. Es ist die histo-rische Ahlbecker Seebrücke, dasWahrzeichen der Stadt. Sie liegt inMecklenburg-Vorpommern direkt an derpolnischen Grenze auf der Insel Usedom.Nicht nur im Sommer liegen Badegästeam Strand. Im Winter treffen sich dortLeute zum Eisbaden. Wegen seiner klas-sizistischen Gebäude ist Ahlbeck aucharchitektonisch interessant. Das Seebadist übrigens eines von drei sogenanntenKaiserbädern. Die anderen beiden,Heringsdorf und Bansin, liegen ganz inder Nähe. Auch dort sehen Besucher dieextravagante Bäderarchitektur.

das Wahrzeichen, - Gebäude oder Gegen -stand, der das Symbol füreinen Ort ist

das Seebad, ¿er Ort am Meer, wo man sicherholen kann

das Kaiserbad, ¿er Name für einen Ort amMeer, wo sich früherMonarchen und Aristo -kraten erholten

Bodensee Eine saubere Sache

29 Badestellen hat die Europäische Unionam Bodensee 2012 getestet – 26 bekamendie Bestnote. Schwimmen ist eine saubereSache im größten und tiefsten deutschenSee. Aber nicht nur das saubere Wasser,auch die schöne Landschaft lädt zu einemBesuch der Region ein. Ausflüge nachÖsterreich und in die Schweiz sind auchkein Problem, denn Teile des Sees liegen indiesen Ländern.

Ahlbecker SeebrückeDie älteste ihrer Art

in Deutschland

20

21

MITTEL

Deutschland entdecken – auf und am Wasser

Sprung ins Wasser Am Bodensee gibt es extremviele Möglichkeiten dazu – esist Deutschlands größter See

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Page 30: Deutsch Perfekt - Juli 2013

30 7/13

Die einen fahren immer nach Sylt. Die anderen nur nach Rügen.

Was ist der Unterschied zwischen den beiden Urlaubsklassikern?

Claudia May bittet die beiden Inseln zum Duell.

Das Inselduell

Wer sollte nach Sylt fahren?

Wer Luxus mag, findet ihn hier. Auf Sylt gibt es teure Hotels, Restaurants undGeschäfte. Aber es gibt auch Zimmer in Privathäusern für wenig Geld.Außerdem hat Sylt drei Jugendherbergen und sieben Campingplätze. Rund einDrittel der Insel ist mit Dünen bedeckt. Die Uwe-Düne in Kampen ist mit 52,5Metern die höchste Stelle der Insel. Ein Spaziergang im NationalparkSchleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist ein besonderes Erlebnis (sieheDeutsch perfekt 5/2012). Nördlich von Rantum ist außerdem eines der schöns-ten Vogelschutzgebiete Norddeutschlands. Badespaß ist an den Strändennatürlich auch garantiert.

bed¡ckt hier: voll mit

das Erlebnis, -se von: erleben = hier: sehen und darin spazieren gehen

das Vogelschutzgebiet, -e Gebiet, in dem man die Natur nicht ändern darf, z. B. keineStraßen bauen, und so das Leben spezieller Vogelarten schützt

Wer sollte nach Rügen fahren?

Wer Ruhe sucht, ist auf Rügen richtig. Es gibt Luxushotels, aber auch viele schöneFerienwohnungen und 19 Campingplätze. Jeder Ort der Insel ist maximal siebenKilometer vom Wasser entfernt. Badespaß ist also sicher. Sehr schön ist zumBeispiel die Schaabe, ein feiner Sandstrand zwischen den Halbinseln Wittow undJasmund. Auch Wellnessangebote gibt es viele. Bei vielen Anwendungen wird dietypische Rügener Heilkreide benutzt. Auf der Insel gibt es große Wälder, in denenman spazieren kann – wie auch in den Nationalparks. Architektonisch interessantist die „Weiße Stadt“ Putbus im Süden der Insel mit ihren klassizistischen Häusern.

die H„lbinsel, -n Land, das mit drei Seiten am Wasser liegt

die [nwendung, -en hier: Therapie

die Heilkreide Substanz aus Kreide, so ähnlich wie Mehl, die bei speziellen Krankheitenhelfen soll

Typisch Sylt Das Rote Kliff (oben) und eines der vielen Reetdachhäuser (unten) Typisch Rügen Der Kreidefelsen Königsstuhl (oben) und die Strandpromenade Binz (unten)

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Page 31: Deutsch Perfekt - Juli 2013

317/13

Deutschland entdecken – Sylt und Rügen

wo zu finden

Größe

Einwohner

durchschnittliche

Maximaltemperatur

im August

Sonnenstunden

pro Jahr

wichtigste Ferienorte

Gäste 2012

Übernachtungen 2012

Strände

Radwege

Nationalparks

Sehenswürdigkeiten

Veranstaltungen

Promifaktor

berühmte Gäste

wichtiger Ort

für Prominente

Wohnen

typisch

größtes Problem

typisches Souvenir

Anreise möglich mit

Ostsee, Mecklenburg-VorpommernNordsee, Schleswig-Holstein

926 Quadratkilometer (größte deutsche Insel)circa 99 Quadratkilometer

Vorpommerische Boddenlandschaft und Jasmund

hohe Arbeitslosigkeit, speziell im Winter

Binz, Sellin, Göhren, Sassnitz

Rügener HeilkreideAufkleber, der die Form der Insel hat

Autozug, Bahn, Fähre, Flugzeug

Caspar David Friedrich, Gerhart HauptmannHermann Hesse, Marlene Dietrich, Brigitte Bardot,Gunter Sachs, Ex-Kaiserin Soraya …

circa 67 000

20,4 Grad

rund 2000

Hörnum, Kampen, Keitum, Westerland

Kampen, auch bekannt als Saint-Tropez des Nordens

circa 20 000

19,7 Grad

rund 1750

1,3 Millionen

5,9 Millionen

841 579

6 550 112

300 Kilometer

Gibt es nicht.

niedrighoch

56 Kilometer Sandstrände, 27 KilometerNaturstrände und 2,8 Kilometer Boddenstrände

40 Kilometer Sandstrände

Auto, Bahn, Bus, Fähre, Flugzeug (meistens bisRostock)

Ein Quadratmeter im Osten der Insel kostet circa2000, im Westen 1300 Euro.

Kampen hat die höchsten ImmobilienpreiseDeutschlands: circa 35 000 Euro pro Quadratmeter

Kreidefelsen, in der Natur oder auf dem Bild vonCaspar David Friedrich

Haus mit traditionellem Dach aus Reet

Jedes Jahr verliert die Insel Land an die Nordsee.

Klassik am Meer, Promenaden- und Hafenfeste,Theatersommer in Putbus, Störtebeker Festspielein Ralswiek

Musik am Meer, Surf-World-Cup vor Westerland,Gourmet-Festival, Polo-Turnier in Keitum

Jagdschloss Granitz, Kap Arkona, historische BahnRasender Roland, Kreidefelsen, ResidenzstadtPutbus, Seebad Prora, Selliner Seebrücke

Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

200 Kilometer

Altfriesisches Haus, Leuchttürme, Kirchen, RotesKliff, Sylter Heimatmuseum, Wanderdünen, Watt

der B¶dden- Strand an einerstrand, ¿e flachen Lagune

mit einer klei-nen Verbindungzum Meer

das W„ttenmeer, -e hier: Teil desMeeres mitspe ziellem Bo -den, der beiniedrigemWasser sehrweich und nassist.

das [ltfriesische Haus, das imHaus traditionellen

Stil der RegionFrieslandgebaut ist

der Leuchtturm, ¿e Turm an derKüste, dessenLicht denSchiffen denWeg zeigt

das Jagdschloss, ≈ kleines ¿er Schloss, von

dem aus man früher zu Jagden startete

(die Jagd, -en von: jagen =Tiere fangenund totmachen)

der Kreidefelsen, - großer Stein ausKreide

(die Kreide hier: weicher,weißer oderhellgrauerStein)

das Seebad, ¿er Ort am Meer,wo man sicherholen kann

die Promenade, -n schöner, breiterWeg

die F¡stspiele Pl. ≈ Festival

der Pr¶mifaktor, ≈ Effekt, der -en macht, dass

viele Promis kommen oder sich für eine Sache interes-sieren

(der/die Pr¶mi, -s kurz für:Prominente(r) =sehr bekanntePerson)

die Kaiserin, -nen oberste Monar -chin

der Immobilien- Preis für einpreis, -e Gebäude oder

ein Stück Land

das Reet norddt. getrocknetes,dickes Gras, dasan Seeufernwächst

der Aufkleber, - Zettel, den manauf etwas kle-ben kann

die Heilkreide Substanz ausKreide, so ähn-lich wie Mehl,die bei speziel-len Krankheitenhelfen soll

SyltWest-Klassiker

RügenOst-Klassiker

22 23

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Page 32: Deutsch Perfekt - Juli 2013

32 7/13

Loreley Romantisch auf dem Rhein

Jemandem beim Singen zuzuhören, ist nicht ganz ungefährlich.Speziell in Rheinland-Pfalz nicht, wenn man ein Schiff auf demRhein lenkt, so die Legende. Die Loreley, eine Nixe, soll ihre blon-den Haare oft auf dem Felsen am Rhein gekämmt haben, der soheißt wie sie. Dabei hat sie gesungen. Für die Männer auf denSchiffen war das fatal: Sie achteten wegen der schönen Liedernicht mehr auf die gefährliche Strömung – und ihre Schiffe san-ken. Heute hilft moderne Technik den Kapitänen. Außer demLoreley-Felsen sehen Ausflügler im Mittelrheintal vom Schiff ausromantische Täler, Burgen und Weinberge. Die Köln-DüsseldorferRheinschifffahrt bietet zum Beispiel Linienfahrten an, aber auchspezielle Panoramafahrten (www.k-d.de). Andere Anbieter kombi-

nieren den Rhein auf Kreuzfahrten noch mit anderen Flüssen. Auchvom Zug aus haben Reisende einen tollen Blick auf dasMittelrheintal, das zum UNESCO-Welterbe gehört (siehe Tipp 11).

l¡nken hier: ≈ als Kapitän fahren

die N“xe, -n Fantasiefigur mit dem Körper einer Frau und dem Schwanz eines Fisches

(der Schw„nz, ¿e langes, meistens schmales Teil am Ende des Rückensoder des Körpers von Tieren)

s¶ll … gekæmmt haben man sagt, dass … gekämmt hat(kæmmen die Haare mit einem Kamm pflegen)

der F¡lsen, - großer Stein

dabei hier: gleichzeitig

die Strömung, -en (schnelle) Bewegung von Wasser oder Wind

die Kreuzfahrt, -en Urlaubsreise mit einem großen Schiff, bei der man inverschiedenen Häfen an Land geht und Ausflüge macht

das W¡lterbe Gebäude, Städte und Landschaften in aller Welt, dieman für die Menschen in Zukunft schützen soll

gehören zu ≈ ein Teil sein von

RheinromantikHoch über dem Flussliegt Burg Katz, dahinterdie berühmte Loreley

26

25

Travemünde StrandBaden wie Wagner

Der Komponist Richard Wagner, die Schriftsteller Franz Kafka undThomas Mann – sie alle haben den Ostseestrand in Lübeck-Travemünde (Schleswig-Holstein) besucht. Heute findet man an dem1,6 Kilometer langen Strand besonders viele Gäste ausNorddeutschland. Von Hamburg aus fährt die Bahn nämlich zumBeispiel in etwas mehr als einer Stunde an den Strand. Dort gibt esnicht nur Wasserspaß, sondern auch etwas für die Augen: GroßeFrachtschiffe und Fähren fahren auf ihrem Weg zur Trave direkt anden Badegästen vorbei: die große, weite Welt fast zum Greifen nah.Travemünde hat auch eine schöne Hafenpromenade und sehr netteCafés. Lübeck mit seinem berühmten historischen Zentrum ist nur20 Kilometer weit weg – und mit der Bahn sehr schnell zu erreichen.

Schwimmen neben Schiffsgiganten In Travemünde-Strand gehören

große Fähren zum Alltag

24

Diesen Text können Sie hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen& Hören

das Fr„chtschiff, -e Schiff für den Warentransportz¢m Greifen nah leicht zu erreichendie Hafenpromenade, -n schöner, breiter Weg am Hafen

Das Getränk für den Strand„Mein Sommertipp: Paranagua“

Ich empfehle den Cocktail Paranagua. Der ist sehr lecker– und jeder kann ihn selbst mischen: 4 cl Gordon’s Gin,2 cl Captain Morgan Coconut Rum, 2 cl Zitronensaft, 1 cl Blue Curaçao und auffüllen mit Ananassaft.

Frank Helmboldt ist Chef der Globetrotterbar in Göhrenauf der Insel Rügen.

auffüllen vollmachen

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Page 33: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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MITTEL

Deutschland entdecken – auf und am Wasser

Wasserrouten

Fast immer direkt am Wasser fahren auch Radfahrer auf den nach einer Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs

fünf populärsten Radwegen:

Seit Jahren ist der Elberadweg die Nummer eins der deutschen Radwege. Auf einerLänge von 840 Kilometern führt er immer am zweitgrößten Fluss im Land entlang,

von Bad Schandau (Sachsen) bis Cuxhaven (Niedersachsen). Radfahrer erleben ihr blau-es Wunder – nicht nur wegen der bekannten Brücke mit diesem Namen, an der sie in Dres-den vorbeifahren. Auch andere interessante Städte wie Magdeburg und Hamburg liegenan dem Weg, und sehr viel Natur: die Vogelwelt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbegenauso wie der Nationalpark Wattenmeer am Ender der Route.

Einen kompletten Fluss entlangfahren: Auf dem 600 Kilometer langen, sehr gutausgestatteten Main-Radweg ist das möglich. Zu sehen ist viel Natur, denn der

Fluss geht durch Mittelgebirge wie die Fränkische Schweiz. Außerdem am Wegesrand:Bamberg, die heimliche Hauptstadt des Bieres – und die Metropole Frankfurt am Main.

Grüne Täler bis zum Horizont. Burgen und Schlösser, Wind- und Wassermühlen.Fachwerkhäuser in Nienburg und das Renaissance-Rathaus von Bremen. Und am

Ende die Nordsee: Das ist das Programm auf dem Weser-Radweg. Keine schwere Tour: Aufder 500 Kilometer langen Route geht es fast nie hinauf oder hinunter.

Auf 609 Kilometern führt der Donauradweg am zweitgrößten Fluss Europas ent-lang. Kurze Zeit nach dem Start in Donaueschingen (Baden-Württemberg) ver-

schwindet das Wasser an 150 Tagen im Jahr im Boden. Wenig weiter ist es wieder da. Burg -ruinen, der höchste Kirchturm der Welt in Ulm, bis zu 80 Meter hohe Felswände am Donau-durchbruch, fast 1000 Denkmäler in Regensburg und am Ende die Drei flüssestadt Passau(siehe Tipp 14) an der Grenze zu Österreich. Wer noch nicht genug hat, kann weiterfahrenbis Ungarn.

1095 Kilometer: Der Ostseeküsten-Radweg braucht Zeit. Von Flensburg an derdeutsch-dänischen Grenze geht die Reise bis Ahlbeck an der deutsch-polnischen

Grenze. Weiße Sandstrände und die Welterbe-Städte Wismar und Stralsund in Mecklen-burg-Vorpommern sind Teil des Programms. Über die Halbinsel Fischland-Darß-Zingstwechselt die Route dann auf die Insel Rügen (siehe Tipp 23) und auf die Insel Usedom(siehe Tipp 21). Viel Wasser – aber auch viel Wind.

Kölner PanoramaStadtstrand

Direkt gegenüber dem berühmten Kölner Dom liegen in diesem Sommer wiederrund 1100 Tonnen feiner Sand. Sie gehören zum Cologne Beach Club(www.km689.de), der seit Mai offen ist. Auf Stühlen, Sofas, großen Betten undHängematten kann der Besucher sitzen oder liegen, ein Bier trinken und eineKleinigkeit essen. Stadtstrände gibt es natürlich auch in anderen Metropolen. Sozum Beispiel den Frankfurter Citybeach auf einem Parkhaus im Zentrum und inBerlin das Badeschiff und die Strandbar Mitte an der Spree. Sehr vieleStadtstrände in ganz Deutschland stellt www.citybeach.de vor.

Den Dom im BlickGroßstadtspaß in

Köln am Rhein

Insel JuistLang und dünn

17 Kilometer – so lang ist die Nordseeinsel Juist (Niedersachsen). Breit ist sie nurzwischen 500 und 900 Metern. So ist das Meer dort immer in der Nähe. Urlaubersollten früh buchen: Man kann zwar in fast jedem Haus auf der Insel ein Zimmermieten, aber in der Saison sind die Unterkünfte schnell weg. Um auf die Insel zukommen gibt es nur zwei Möglichkeiten: die Fähre von Norden-Norddeich – undein kleines Flugzeug. Übrigens: Auf Juist dürfen keine Autos fahren. Die müssenin Norddeich bleiben.

Viel Natur auf Juist

Autos habenInselverbot

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31

33

die Saison, -s franz. hier: Zeit imJahr, in derdie meistenTouristenkommen

sein blaues W¢nder ≈ eine schlechte erleben Erfahrung machen; böse

überrascht werden; gemeintist hier: viele schöne Dinge sehen: Sie haben eine blaue Farbe.

das W„ttenmeer, -e spezieller Teil des Meeres inder Nähe des Ufers

(das Ufer, - Land an der Grenze von einem Fluss, See oder Meer)

(das W„tt, -en Boden des Meeres bei nied-rigem Wasser: Er ist sehr weich und nass.)

(der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und stehtman.)

ausgestattet hier: z. B. mit gutenSchildern, Restaurants,Unterkünften …

das M“ttelgebirge, - Gruppe von Bergen: Ihrehöchsten Stellen sind meis-tens nicht höher als 1000Meter.

der Wegesrand, ¿er äußerer Teil von einem Weg

heimlich hier: nicht offiziell

das Tal, ¿er hier: Landschaft links undrechts von einem Fluss

die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss

die W„ssermühle, -n Mühle: Sie funktioniert mit der Energie von Wasser.

(die Mühle, -n Haus: Dort wird Mehl gemacht.)

(das Mehl weiße Substanz aus Getreide)

(das Getreide Pflanzen: Aus ihren Früch -ten macht man z. B. Brot.)

das F„chwerkhaus, spezielle Architektur: Man¿er kann an der Außenseite

vom Haus die Holzteilesehen.

verschw“nden hier: nicht mehr zu sehensein

die F¡lswand, ¿e Seite von einem Bergder Donaudurch- tiefes Tal der Donau durchbruch einen Berg hindurchder S„ndstrand, ¿e Strand mit gelbbrauner, tro-

ckener Substanz (wie z. B. inder Sahara)

das W¡lterbe Häuser, Städte und Land -schaften in aller Welt: Siesollen für die Menschen dernächsten Zeit so bleiben,wie sie sind, und man darfsie nicht kaputt machen.

die H„lbinsel, -n Land: Es liegt mit dreiSeiten am Wasser.

die |nsel, -n Stück Land in einem Meer,See oder Fluss

gehören zu ≈ ein Teil sein von

die Hængematte, -n ≈ langes Stück Stoff, das manzwischen zwei Bäume hängt,um darin zu liegen

die Kleinigkeit, -en hier: kleines Gericht, dasnicht teuer ist

LEICHT

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Page 34: Deutsch Perfekt - Juli 2013

34 7/13

Am Wochenende sitzt Daniela Cavaliere

oft nachmittags in ihrer Wohnung im

italienischen Mailand und erledigt Hausauf-

gaben. Mit dem Sprachkurs Speexx Coach

lernt sie seit acht Monaten Deutsch. Vier Lek-

tionen pro Monat, ungefähr 90 Minuten

Lernzeit pro Woche. „Am liebsten setze ich

mich dazu in das Zimmer meiner Tochter.

Dort fühle ich mich wieder ein bisschen wie

eine Studentin“, sagt Cavaliere.

Die 40-Jährige arbeitet als Business Ana-

lyst und möchte ihre Deutschkenntnisse

verbessern, ohne zu speziellen Zeiten an

einem Präsenzkurs teilnehmen zu müssen.

Auf der Lernplattform erledigt sie die Aufga-

ben, Feedback bekommt sie von einem

Online-Coach. „Ich mag einfach die Sprache,

und der Kurs hat mir mehr Selbstvertrauen

im Umgang mit meinen deutschen Kollegen

gegeben“, sagt Cavaliere.

Speexx ist eines der kostenpflichtigen

Kursangebote, die eine Lernplattform mit

unterschiedlichen Betreuungsvarianten

anbieten. Zielgruppe sind speziell Firmen,

die Lektion, -en hier: Thema undGrammatik im Unterricht) S. 48

der Präs¡nzkurs, -e hier: Kurs, bei dem sichLehrer und Schüler im sel-ben Raum treffen ) S. 48

einfach hier: ≈ wirklich

der }mgang ≈ Kontakt

k¶stenpflichtig ↔ kostenlos

die Betreuungs- hier: Variante, wie, wannvariante, -n und wo man Hilfe beim

Lernen bekommt

die Zielgruppe, -n hier: Gruppe von Men -schen mit ähnlichenCharak teristika (z. B. Alter)oder Interessen

Deutsch online lernen – unabhängig von Ort und Zeit.

Das versprechen die Anbieter von Deutschkursen im Internet. Yvonne Pöppelbaum

hat sich die Angebote angesehen und mit Lernern und Experten gesprochen.

VirtuellesKlassenzimmer

FOTO: ISTO

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34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 34

Page 35: Deutsch Perfekt - Juli 2013

deren Angestellte Deutsch für den Beruf

lernen sollen. Aber es gibt außerdem all-

gemeinsprachliche Fernkurse vom Goe-

the-Institut, Deutschkurse für ausländi-

sche Studienbewerber der Deutsch-Uni

Online (DUO), kostenlose Audio- und

Videosprachkurse der Deutschen Welle

und viele andere Angebote. Aber wie fin-

det man den passenden Kurs?

„Bevor man sich für einen Kurs entschei-

det, sollte man sich einige Fragen stellen“,

sagt Christina Kuhn vom Institut für Aus-

landsgermanistik / Deutsch als Fremd- und

Zweitsprache der Friedrich-Schiller-Univer-

sität Jena (Thüringen). Wichtig ist es vor

allem, zu klären, welche Ziele man mit dem

Sprachkurs erreichen will. „Wer seine

Deutschkenntnisse für den Berufsalltag ver-

bessern will, muss bei der Auswahl natür-

lich andere Kriterien anlegen, als ein Lerner,

der sich für den nächsten Urlaub nur ein

paar Redewendungen aneignen möchte.“

Ekaterina Bogunova lebt in Moskau und

hat sich im letzten Jahr genau diese Frage

gestellt. „Ich habe damals nach einem Kurs

gesucht, den ich neben der Arbeit von zu

Hause aus machen kann“, sagt die 23-Jäh-

rige. Sie brauchte einen Sprachnachweis für

ein Studium in Deutschland und entschied

sich für einen TestDaF-Vorbereitungskurs,

den sie von Dezember 2012 bis Februar 2013

an der DUO absolviert hat. „Ich wollte selbst

entscheiden, wann und wo ich lerne“, sagt

Bogunova. Nach Feierabend und am

Wochenende bearbeitete sie die Aufgaben,

auf dem Weg zur Arbeit hörte sie außerdem

noch Podcasts der Deutschen Welle, um ihr

Hörverständnis zu verbessen.

DUO ist besonders für Lerner, die sich auf

ein Studium in Deutschland vorbereiten

oder spezielle Deutschkenntnisse für den

Beruf brauchen. „Wir haben aber zuneh-

mend auch Kursteilnehmer in den Basis-

und Mittelstufenkursen, die einfach Inte-

resse an vertieften Deutschkenntnissen

haben und sinn- und gehaltvoll auf

Deutsch kommunizieren wollen“, sagt Jörg

Roche, wissenschaftlicher Leiter der DUO an

der Ludwig-Maximilians-Universität Mün-

chen. Um die unterschiedlichen Ziele der

Lerner zu berücksichtigen, bietet die DUO

verschiedene Lernwege an. „Die Teilnehmer

können dabei das Maß an Betreuung aus-

wählen, das sie zum Lernen benötigen“,

sagt der Professor.

Art und Umfang der Betreuung sind

wichtige Kriterien bei der Auswahl des

passenden Kurses. Neben den Zielen, die

man mit einem Deutschkurs erreichen

möchte, sollte man sich deshalb vor allem

auch über die eigenen Möglichkeiten und

Wünsche klar werden: Wann habe ich

überhaupt Zeit zum Lernen? Kann ich

mich selbst motivieren? Lerne ich lieber

alleine, oder brauche ich eine Gruppe?

„Viele Lerner sind noch nicht so autonom,

wie man das vielleicht denkt“, sagt

Expertin Kuhn. Die Freiheit, unabhängig

von Ort und Zeit zu lernen, ist deshalb

eine Chance, aber auch ein Risiko.

Aus diesem Grund kümmern sich beim

Goethe-Institut auch immer Tutoren um

die Fernlerner. „Die Abbruchquote bei rei-

nen Selbstlernangeboten ist enorm hoch“,

sagt Manuela Beck, Bereichsleiterin Multi-

media und Fernlehre in der Zentrale des

Goethe-Instituts. Die Tutoren haben daher

die Aufgabe, die Lerner zu motivieren und

ihnen Feedback zu geben. Wer schneller

lernt, bekommt Zusatzaufgaben, wer

etwas mehr Zeit braucht, bekommt Hilfe

vom Tutor. „Wir haben die Erfahrung

gemacht, dass die Tutoren für die Lerner

wichtige Bezugspersonen werden“, sagt

Beck. „Die können ihnen einfach über so

manche Klippe hinweghelfen.“

Um den passenden Kurs zu finden, soll-

te man auf jeden Fall auch die Inhalte ver-

gleichen. Interessieren mich die Themen?

Wie ist das Lernmaterial aufbereitet?

Lückentexte und Zuordnungsaufgaben sind

zum Beispiel populäre Übungstypen. „Dabei

handelt es sich aber nicht um Übungen im

Sinne von Training, sondern um Testaufga-

ben“, sagt Kuhn. Um etwas zu lernen, sind

eher handlungsorientierte Aufgabenforma-

te sinnvoll, die Inhalte vermitteln und auf

eine konkrete Aufgabe hinarbeiten, in der

zum Beispiel eine formelle E-Mail geschrie-

ben werden muss, sagt Kuhn. „Wichtig ist,

357/13

Deutschkurse im Internet

MITTEL

%

„llgemeinsprachlich hier: so, dass man dieStandardsprache lernt ) S. 48

der F¡rnkurs, -e Kurs, bei dem Lehrer undSchüler an verschiedenenOrten sind ) S. 48

die W¡lle hier: Radiostationeinige mehrere; mehr als zweidie Auslands- systematische Beschäfti-germanistik gung mit der deutschen

Sprache und Literatur anausländischen Universi -täten

klären hier: feststellendie Auswahl von: auswählen = aus

einem Angebot wählen„nlegen hier: überlegendie Redewendung, ein paar Wörter mit -en idiomatischer Bedeutung

) S. 48s“ch „neignen hier: lernender Sprachnach- Zeugnis oder Bestätigung,weis, -e welche Kenntnisse man in

einer Sprache hat ) S. 48absolvieren hier: bestehen; machen

) S. 48be„rbeiten hier: lesen und auf Fragen

zum Text antwortendas Hörverständnis ≈ Hörverstehen ) S. 48zunehmend ≈ immer mehrder M“ttelstufen- Sprachkurs für Teilnehmer,kurs, -e die schon Kenntnisse

habenvertiefen hier: verbessern ) S. 48s“nnvoll so, dass es hilft und ein

positives Resultat hatgeh„ltvoll hier: mit mehr Inhalt, z. B.

durch mehr Vokabelnw“ssenschaftlich hier: mit Expertenwissen,

weil er sich an der Uni -versität systematisch mitdiesen Themen beschäftigt

ber•cksichtigen hier: ≈ denken andas Maß hier: Intensitätbenötigen brauchender }mfang, ¿e hier: ≈ Zeit: Wie oft und

wie lange?der Tutor, -en ≈ Lehrer; Berater ) S. 48die [bbruchquote, ≈ Quote, wie viele Lerner -n vor dem wirklichen Ende

eines Kurses aufhörenrein hier: ≈ nuren¶rm hier: sehrdie Bezugsperson, Person, zu der man eine -en enge Beziehung hatdie Kl“ppe, -n ≈ großer Stein am oder im

Meer; gemeint ist hier:Schwierigkeit; Problem

aufbereiten hier: ≈ vorbereitender L•ckentext, -e Text mit Lücken, in die

man die richtigen Wörter setzen soll

(die L•cke, -n Stelle, an der etwas fehlt,was dort sein sollte)

die Zuordnungs- Aufgabe, bei der man aufgabe, -n erkennen muss, welches

Wort passt“m S“nne in der Bedeutungeher hier: ≈ mehrh„ndlungsorientiert hier: ≈ so, dass man auf

reale Sprachsituationenvorbereitet wird

verm“tteln hier: erklärenh“narbeiten arbeiten, um ein spezielles

Ziel zu erreichen

34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 35

Page 36: Deutsch Perfekt - Juli 2013

dass die Kursinhalte den Lerner auch dazu

befähigen, die Aufgaben überhaupt bewäl-

tigen zu können“, sagt die Expertin.

Neben der didaktischen Aufbereitung des

Lernangebots sind die technischen Bedin-

gungen zu klären: Funktioniert die Lernsoft-

ware auf meinem Betriebssystem? Ist mein

Internetzugang schnell genug, um im virtu-

ellen Klassenzimmer einen Videochat mit

meinem Tutor zu führen? Für die Lernange-

bote sind meistens auch Headset und

Kamera nötig.

Eine große Chance sind die Online-

Sprachkurse auch für Lerner, die sonst keine

Möglichkeit hätten, Deutsch zu lernen. Bei

der DUO haben sich zum Beispiel viele Kurs-

teilnehmer aus afrikanischen Ländern und

aus Krisenländern wie Afghanistan oder

dem Irak angemeldet. „Für diese Teilnehmer

ist ein betreuter Onlinekurs die einzige Mög-

lichkeit, überhaupt Deutsch zu lernen“, sagt

Roche. Probleme mit der Technik kann es

immer geben, aber davon darf man sich

nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Ich

hatte zum Beispiel ab und an Schwierigkei-

ten, wenn ich Sprachaufnahmen machen

wollte“, erzählt Ekaterina Bogunova von

ihrem DUO-Kurs. Aber der IT-Support hat ihr

dann schnell weitergeholfen.

Ein anderer Aspekt, der immer öfter

berücksichtigt wird, ist das soziale Lernen,

also der Kontakt mit anderen. „Sprachenler-

nen hat nicht nur mit Grammatik und Wort-

schatz zu tun, sondern vor allem auch mit

der konkreten Anwendung der Sprache in

einer Situation“, sagt Kuhn. Und dieses

soziale Lernen kann man entweder über

ergänzenden Präsenzunterricht oder über

den Austausch in virtuellen Foren umsetzen.

Die Deutsche Welle nutzt dafür neben der

eigenen Lerncommunity auf www.commu-

nityd.de zum Beispiel auch Facebook. Dort

können Lerner über die Lerninhalte der

Telenovela „Jojo sucht das Glück“ diskutie-

ren, Fragen stellen und sich austauschen.

Ekaterina Bogunova hat die TestDaF-Prü-

fung inzwischen übrigens bestanden.

„Damit habe ich jetzt den Sprachnachweis,

den ich für ein Studium in Deutschland

brauche“, sagt sie. Ihr Ziel hat sie mit dem

Onlinesprachkurs erreicht – jetzt muss es

nur noch mit dem Studienplatz klappen. 2

befähigen die Möglichkeit geben,etwas zu tun

bewæltigen eine schwierige Aufgabelösen

das Betriebssystem, System von Programmen-e für einen Computer, z. B.

Windowsder |nternetzugang, Möglichkeit, das Internet¿e zu benutzenführen hier: ≈ machens“ch n“cht aus der sich nicht stressenRuhe br“ngen l„ssen lassen„b ¢nd „n manchmaldie Sprachaufnahme, hier: Speichern von ge--n sprochenen Sätzen in

einem Programmzu tun haben m“t eine Verbindung/

Beziehung haben mitder W¶rtschatz hier: Menge von Voka -

beln ) S. 48die [nwendung, -en von: anwenden =

benutzen¢msetzen hier: wirklich machenn¢tzen ≈ benutzens“ch austauschen sich Erfahrungen und

Meinungen erzählen

36 7/13

Die wichtigsten Anbieter von Onlinekursen

Die Deutsch-Uni Online (DUO) ist ein Angebot der Gesellschaft für Akademische Studien -vorbereitung und Testentwicklung in Kooperationmit der Ludwig-Maximilians-Universität Mün -chen. DUO bietet Sprachkurse für dieNiveaustufen A1 bis C1 an. Sie hat auch fach-sprachliche Kurse und Vorbereitungskurse fürden TestDaF im Angebot. Die Art der Betreuungist abhängig vom gewählten Lernweg (Forum und Chat, eigener Tutor, Präsenztraining).www.deutsch-uni.com

Ein Sprachlernangebot der Firma DigitalPublishing ist Speexx. Es ist besonders fürFirmen gemacht. Im Zentrum stehen Deutsch-im-Beruf-Themen. Bei den Lernangeboten gibt esunterschiedliche Varianten. Dabei kann die

Lernsoftware mit einem Onlinetutor, speziellenTelefontrainings oder Präsenztrainings ergänztwerden. www.speexx.com

Das Goethe-Institut bietet verschiedene allge-meinsprachliche Onlinekurse („E-LearningDeutsch“), aber auch spezielle Trainingskurse fürGrammatik oder schriftlichen Ausdruck an.Außerdem gibt es dort Trainings fürDeutschzertifikate als Fernunterricht. Neben derOnlineplattform gibt es für manche Kurse auchdie Möglichkeit, das Unterrichtsmaterial inPapierform per Post zu bekommen. Tutoren küm-mern sich um Fernlerner und helfen ihnen.www.goethe.de/fernlernen

Die Deutsche Welle bietet kostenloseSprachkurse für die Niveaustufen A1 bis C1 an.Dort gibt es auch das Onlinespiel „MissionEurope“, den Audiosprachkurs „Radio D“ und die

Telenovela „Jojo sucht das Glück“. www.dw.de;www.communityd.de

die Ges¡llschaft, -en hier: Organisationdie Akademische Vorbereitung für das StudiumStudienvorbereitung an einer Universitätdie T¡stentwicklung ≈ Überlegung, wie ein Test

aussehen solldie Niveaustufe, -n hier: ≈ Lernphase in einem franz. speziellen Sprachniveau

) S. 48(das Sprachniveau, -s ≈ Qualität der Sprachkennt- franz. nisse) ) S. 48f„chsprachlich hier: so, dass man Wörter für

einen speziellen Bereich, z. B.Medizin, lernt ) S. 48

die Betreuung, -en hier: Hilfe in der Zeit desSprachkurses

der Tutor, -en ≈ Lehrer; Berater ) S. 48das Präs¡nztraining, -s hier: Kurs, bei dem sich Lehrer

und Schüler im selben Raumtreffen

„llgemeinsprachlich hier: so, dass man dieStandardsprache lernt

der schr“ftliche Ausdruck Schreiben ) S. 48der F¡rnunterricht Unterricht, bei dem Lehrer und

Schüler an verschiedenenOrten sind

die W¡lle hier: Radiostation

Bei der Wahl eines Kursesist die Frage wichtig:

Welche Ziele will ich damiteigentlich erreichen?

34-36-SF_Online-Kurse_0713 04.06.13 14:48 Seite 36

Page 37: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Total kaputt!

Eine Karte schreiben

7/13

LEIC

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Sam

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„Das ist aber komisch!“ – S ich wundernSie haben Ihren Schlüssel auf den Küchentisch gelegt. Sie sind sich ganz sicher – und doch liegt er nicht dort.

Komisch, oder? Hier lernen Sie, sich auf Deutsch zu wundern.

MIT

TEL

Das gibt’s doch gar nicht!% Hubert, hast du meine Brille gesehen? Ich habe sie hier auf den Couchtisch gelegt.

& Nein, habe ich nicht, warum?

% Das ist seltsam. Ich weiß doch ganz genau, dass ich sie hier hingelegt habe!

& Hier ist sie aber nicht.

% Das ist mir echt ein Rätsel! Vorhin hatte ich sie noch, und jetzt ist sie weg.

& Hast du schon im Schlafzimmer geschaut? Da habe ich sie das letzte Mal gesehen.

% Ja, da ist sie auch nicht. Das gibt’s doch gar nicht! & Merkwürdig. Du, hast du eigentlich Friederike schon erreicht?

% Nein, sie geht einfach nicht ans Telefon.

& Das kommt mir langsam spanisch vor. Zuerst will sie unbedingt, dass wir sie

anrufen, und jetzt ist sie nicht zu erreichen. Das wundert mich sehr.% Was fragst du mich? Ich suche jetzt erst mal meine Brille.

In der AlltagsspracheIn der Alltagssprache gibt es viele verschiedene

Ausdrücke für „kaputt“. Hier finden Sie ein paar,

die häufig verwendet werden:

Mein Telefon ist hin.

Diese Schuhe sind total hinüber.

Die Kaffeemaschine ist hops(gegangen).

Mist! Mein Laptop ist futsch(ikato)!

Meine Kamera ist total im Eimer!

Die Lampe ist flöten(gegangen).

Der Fotoapparat ist über den Jordan

(gegangen).

Verschiedene MaterialienGlas

Oje, die Fensterscheibe ist zerbrochen!

Das Weinglas ist gesprungen/zersprun-

gen / hat einen Sprung.

Stoff / Kleidung

Verdammt, meine Hose ist am Knie aufgerissen!

Meine Strumpfhose hat ein Loch, obwohl ich sie zum

ersten Mal anhabe!

Das Tuch zum Abtrocknen ist schon ganz zerrissen!

Wir müssen unbedingt ein neues kaufen.

Schau mal, mein Knopfloch ist ausgerissen. Meinst

du, man kann das nähen?

Jedes Gerät geht irgendwann einmal hops. Wie bitte? Na, über den Jordan.

Was? Hier lernen Sie, sie zu verstehen: wichtige und lustige Ausdrücke rund ums Kaputtgehen!

Du/Dich/Dir undIhr/Euch kann manauf einer Postkarte– wie im Brief –groß oder klein

schreiben: Wir freu-en uns schon auf

Dich/dich!

Manche sagen auchDas ist total im

Arsch! für Das isttotal kaputt! Aber

Vorsicht! DieserAusdruck ist sehr

vulgär.

Wenn ein Menschkaputt ist, ist ertotal müde und

ohne Kraft: Das warein anstrengenderTag. Ich bin total

kaputt.

Liebe Helen, lieber Ralph, schöne Grüße aus dem Schwarzwald! Esist wirklich toll hier. Nur das Wetter istleider nicht so gut, aber wie heißt es soschön: Es gibt kein schlechtes Wetter, esgibt nur falsche Kleidung. Wir genießen alsotrotzdem die Natur und machen jeden Tageinen Ausflug. Gestern waren wir in Freiburgund haben uns die Stadt angesehen. Undmorgen fahren wir mit dem Rad zum Titisee. Nächste Woche müssen wir dann schonwieder nach Hause. Schade!Aber wir freuen uns schon auf Euch!Bis baldEure Lucie und Euer Olaf

Endlich Sommer! Das heißt vielleicht auch: endlich Urlaub? Wir geben Ihnen

Tipps, wie Sie eine Postkarte auf Deutsch schreiben können. Dabei sollten Sie

nämlich auf ein paar Dinge achten.

Familie SchneiderHochstraße 2530159 Hannover

Auch mit derInterjektion Hä? wird

ausgedrückt, dass mansich wundert oder

etwas nicht versteht.Aber Vorsicht! Das ist

nicht besonders höflich– also nur bei guten

Freunden verwenden!

SCH

WER

FOTO

: TH

INKS

TOCK

PLUS

37-38_SSV_Sprachkarten_0713 04.06.13 14:48 Seite 37

Page 38: Deutsch Perfekt - Juli 2013

AnredeAchten Sie auf die unterschiedliche

Anrede von Frauen und Männern:

Liebe Helen, ...

Lieber Ralph, ...

Liebe Helen, lieber Ralph, ...

Hallo Helen und Ralph, ...

Man kann in der Anrede auch meh-

rere Menschen ansprechen, zum

Beispiel:

Liebe Kollegen, ...

Liebe Nachbarn, ...

Liebe Hollerbachs, ...

(= Liebe Familie Hollerbach)

7/13

Bei Postkarten aus dem Urlaub verwen-

det man eigentlich nie eine förmliche

Anrede (Sehr geehrte(r) Frau/Herr ...),

sondern man schreibt zum Beispiel:

Liebe Frau Holzmann, ...

Lieber Herr Gunz, ...

VerabschiedungAllgemein

Viele (liebe) Grüße

Schöne Grüße

(Ganz) Liebe Grüße

Bei Menschen, die man (im Alltag) trifft:

Hoffentlich sehen wir uns bald wieder!

Wir freuen uns (schon) auf Dich/Euch!

7/13

7/13

Oft unterschreibt man eine Karte nur mit seinem

Namen. Bei guten Freunden, Familie oder sehr engen

Bekannten schreibt man auch:

Eure Lucie

Dein Ralph

Urlaubsgrüße

Viele Urlaubsgrüße

Viele Grüße aus dem

Süden/Norden ...

Entspannte Grüße aus

dem Urlaub schicken

Euch ...

Nicht ganz kaputtEs gibt auch viele Ausdrücke, um zu beschreiben, was mit einer Sache nicht

mehr ganz in Ordnung ist. Sie zu verstehen, ist zum Beispiel wichtig, wenn

Sie gebrauchte Dinge kaufen möchten:

Der Monitor ist beschädigt. Jetzt sieht man alles schwarz-weiß.

Die Brille ist verbogen. Sie sitzt ganz schief auf meiner Nase.

Die Taste klemmt. Ich kann sie nicht mehr drücken.

Das Kabel hat einen Wackelkontakt. Manchmal geht es, und dann geht es

wieder nicht.

Die CD hat einen Kratzer / ist verkratzt. Man kann nur noch 25 Minuten

davon anhören.

Der Motor hat eine Macke. Er macht ganz komische Geräusche.

Der Computer hat einen Mangel/Fehler/Makel/Schaden/Defekt.

Er lässt sich nicht ausschalten.

Der Pulli ist ausgewaschen. Der war mal dunkelrot, jetzt ist er rosa.

Das T-Shirt ist ausgeleiert. Es ist viel größer als früher.

Mit viele Grüße aus …kann man auch eine

Karte beginnen. AchtenSie immer auf die korrek-

te lokale Präposition,zum Beispiel: aus demSchwarzwald, aus den

USA, aus Italien aber vonder Nordsee, von den

Philippinen ...

AdjektiveErstaunlich!

Seltsam!

Merkwürdig!

Komisch!

Sonderbar!

Bizarr!

Eigenartig!

Verwunderlich!

Unglaublich!

All diese Adjektive werden auch in

ganzen Sätzen gebraucht:

Das ist (aber wirklich / ja) sonder-

bar/komisch/eigenartig ...!

Verben Das macht mich stutzig.

Das gibt mir zu denken.

Das (ver-)wundert mich.

Feste Ausdrücke Das kommt mir spanisch vor.

Das ist mir (echt) ein Rätsel.

Das gibt’s doch gar nicht!

Rhetorische FragenWenn man sich wundert, fragt man oft eine andere

Person, ob es ihr genauso geht. Diese Fragen sind oft

rhetorische Fragen, man erwartet also keine Antwort:

Macht dich das nicht (auch) stutzig?

Gibt dir das nicht (auch) zu denken?

(Ver-)Wundert dich das nicht (auch)?

Findest du das nicht

(auch) sonderbar/selt-

sam/komisch ...?

Kommt dir das nicht

(auch) spanisch vor?

In der Alltagssprache ver-wendet man oft auch

englische Wörter, wennman sich wundert, zum

Beispiel: Das ist ja strange!

Total crazy ist das, oder? Ich check (=verstehe) das

nicht!

Technische GeräteDer Aufzug ist immer noch außer Betrieb!

Der DVD-Player ist defekt.

Mein Föhn funktioniert nicht (mehr).

Der Fernseher geht nicht (mehr).

FOTO

: TH

INKS

TOCK

37-38_SSV_Sprachkarten_0713 04.06.13 14:48 Seite 38

Page 39: Deutsch Perfekt - Juli 2013

7/13

Wörter lernen

das (F„hrrad-)Schl¶ss, ¿er

die (Fahrrad-)St„nge, -ndie K¡tte, -n

der (Fahrrad-)Stænder, -

die (V¶rder)Br¡mse, -n

der Gepæckträger, -

a) ein platter Reifen, also ein

Reifen ohne Luft

b) äußerer Teil des Reifens, der

aus stabilem Gummi ist

c) innerer Teil des Reifens, der

schnell Löcher bekommt

d) Dinge, mit denen man den

Mantel wieder reparieren

(also flicken) kann

e) ≈ Defekt am Reifen, bei dem

der Reifen die Form einer

Acht bekommen hat und man

fast nicht oder überhaupt

nicht mehr fahren kann

f) ein Werkzeug, mit dem man

Luft in den Schlauch bringen

kann

LEICHT PLUS

In Deutschland muss ein Fahrrad ein paar Dingehaben, damit es sicher für den Verkehr – also ver-kehrssicher – ist. Andere Dinge sollte man haben,

zum Beispiel ein Schloss. Was passt? Setzen Sie ein!

Pol izeikontrol le1

LEICHT

1. Guten Abend, Polizeikontrolle. Stellen Sie bitte mal Ihr

Fahrrad ab. Oh, haben Sie denn gar keinen _________?

Dann müssen Sie es wohl festhalten.

2. Lassen Sie doch mal sehen. Warum haben Sie denn keine

_________? So können Sie ja gar kein Signal geben, wenn

Ihnen ein Fußgänger vors Rad läuft!

3. Und Ihr _________ geht auch nicht. So kann Sie im

Dunkeln ja kein Autofahrer sehen!

4. Bitte schließen Sie einmal Ihr _________ auf und zu, damit

wir wissen, ob das wirklich Ihr Fahrrad ist.

5. Sie haben auch nur einen einzigen _________! Aber Sie

brauchen vorne und hinten einen – und auch noch mehrere

am Reifen!

6. Und Ihre _________ sieht auch nicht mehr gut aus. Können

Sie denn damit noch bremsen?

Was passt? Verbinden Sie!

Eine Panne2

1. der Mantel

2. das Flickzeug

3. der Platten

4. der Schlauch

5. die Luftpumpe

6. der Achter

Auf dem Rad

39

Klingel 2 Vorderbremse 2 Ständer 2 Reflektor 2

Rücklicht 2 Schloss

die L¢ftpumpe, -n

das Pedal, -e

ILLUSTRATIO

N: B

ERNH

ARD FÖ

RTH

das H¡rrenrad, ¿er

Lösungen auf Seite 46

die Kl“ngel, -n das R•cklicht, -er

der (Speichen-)Refl¡ktor, -en (auch:das K„tzenauge, -n)

das Sch¢tzblech, -e

der Scheinwerfer, -(auch: dasV¶rderlicht, -er)

das Damenrad, ¿er

der L¡nker, -die S„tteltasche, -n

MITTEL

der S„ttel, ¿

der (Fahrrad-)[nhänger, - der Reifen, -

39-Wortschatz_0713 04.06.13 14:49 Seite 39

Page 40: Deutsch Perfekt - Juli 2013

40 7/13

Übungen zu den Themen des Monats

FOTO: TH

INKSTO

CK

niemandem – jemanden

1. Als ich nach Berlin gekommen bin, habe ich zuerst mit

__________________ gesprochen.

2. Wenn ich dann später in Berlin __________________ nach

dem Weg fragen wollte, habe ich zuerst gefragt: „Sprechen Sie

Deutsch?“

nirgends – überall

3. Ich habe so viele tolle Regionen in Deutschland kennengelernt.

__________________ hat es mir gefallen.

4. Und __________________ waren die Menschen unfreundlich

zu mir. Ich hatte großes Glück.

keiner – jeder

5. Meine Kollegen sind super.

__________________ hat

mir geholfen.

6. Auch die Leute aus meiner

Wohnung sind nett.

__________________ ist

komisch zu mir.

Seite 57 Mein erster Monat

Al le und keinerAls Melinda Szanyi nach Deutschland gekommen ist,

hat sie niemanden gekannt. Welches Wort passt? Lesen Sie die Sätze, und setzen Sie ein!

1

1. Ein Verbot funktioniert nicht.

Auch in zwei Jahren ___________________________________________

2. Man hat in den letzten zehn Jahren kein drogenpolitisches Ziel erreicht.

Auch in den nächsten Jahren _____________________________________

3. Mit Steuergeldern unterstützt man keine Beratungsangebote.

Auch nächstes Jahr ____________________________________________

4. Die Drogenlegalisierung führt zu mehr Süchtigen.

Im Jahr 2015 _________________________________________________

5. Nicht alle Süchtigen bekommen saubere Spritzen.

Auch in zwei Jahren ___________________________________________

Seite 50 - 51 Ja oder Nein?

Was wird gewesensein? – Futur I I

Das Futur II bildet man mit werden, demPartizip II und dem Infinitiv von haben oder

sein. Es beschreibt etwas in der ZukunftAbgeschlossenes. Wir werden heute eine

Lösung finden. ) Morgen werden wir eine Lösunggefunden haben.

Schreiben Sie Sätze im Futur II. Was wird inein paar Jahren geworden sein, wenn sich in

der Drogenpolitik nichts ändert?

3

1. Die Leiden des jun-gen Werther ist ...

a) ein Tagebuch von

Goethe.

b) ein Briefroman.

c) eine Kurzgeschichte.

2. Das Buch wurde

1774 ...

a) anonym verkauft.

b) von Goethe

geschrieben.

c) kaum gelesen.

3. Der junge Werther

war für die Leser

damals ...

a) unwichtig.

b) schwer zu verstehen.

c) ein Idol.

4. Die zentralen

Themen des Buches

sind ...

a) das Leben in der Stadt

und auf dem Land.

b) die Kirche und der

deutsche Staat.

c) Liebe und Suizid.

5. Goethe war ...

a) bis zum Werther total

unbekannt.

b) schon populär, als er

den Werther schrieb.

c) sehr alt, als der

Werther zum ersten

Mal verkauft wurde.

Seite 64 - 65 Skandal, Idol, Bestseller

Haben Sie a l les verstanden?

In der Prüfung Deutsch-Test für Zuwanderer (DTZ ),Leseverstehen Teil 1, sollen Sie spezielle

Informationen verstehen. Üben Sie mit dem Textüber Weltliteratur! Was passt: a, b oder c?

Kreuzen Sie an!

2

MITTEL

%P$

LEICHT

wird ein Verbot nicht funktioniert haben.

SCHWER

Lösungen auf Seite 46

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Seite 20) und auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

40-Uebungen_0713.qxd 04.06.13 14:50 Seite 40

Page 41: Deutsch Perfekt - Juli 2013

ä = aeö = oe

7/13

Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 46

% ein Stück Land, auf dem die Pflanzen

für Wein wachsen (1)

% Cola ist ein Erfrischungs... (2)

% ein Geschirr mit einem Griff an der

Seite; darin ist zum Beispiel Bier (3)

% Gegenstand, aus dem man trinkt und

der durchsichtig ist (4)

% Flüssigkeit aus Obst, die zum Trinken

hergestellt wurde (5)

% sehr kleine Tasche mit einer Portion

Tee für eine Tasse (6)

% alkoholfreies Getränk aus Saft, Zucker

und Wasser (7)

% aus Alkohol, Eiern und Zucker herge-

stellte Flüssigkeit (8)

% alkoholisches Getränk in roter Farbe,

das aus Trauben hergestellt wird (9)

W

B

U

L

B

41

Man sagt, dass es besser ist, sich an einem Abend für Bier oder Wein zu entscheiden – und nicht bei-des zusammen zu trinken. Welche Wörter kennen Sie noch zum Wortfeld „Trinken“? Lösen Sie das

Rätsel in der Buchstabenschlange: Der letzte Buchstabe eines Wortes steht in einem farbigen Feld. Erist gleichzeitig der Anfangsbuchstabe des folgenden Wortes.

Tr inkkultur

Seite 62 - 63 Blick von außen

SCHWER

Was kann Falle hier bedeuten?Kreuzen Sie an!

SofaBettgefährliche Situation

[b “n …! hier: Los, geh in …!

das Zwiebelchen, - ≈ kleines Zwiebelstückchen

die Remoulade, -n fette Masse wie Mayonnaise

k¢schelig hier: ≈ gemütlich

zudecken hier: den Rest vom Brötchen wie eineDecke legen über

MITTEL

AUS: H

AIOPEIS ©

SIEMEN

SEN/ACH

TERBAH

N VERLAG

, OLD

ENBU

RG

41-Raten_0713 04.06.13 14:50 Seite 41

Page 42: Deutsch Perfekt - Juli 2013

42 7/13

Grammatik SCHWER PLUS

Vergleichssätze mit „(genau)so … wie“ und „als“

2 In einem Vergleichssatz verwendet man (genau)so … wie,

wenn das Adjektiv im Positiv, also in der Grundform, steht:

Berlin ist nicht (genau)so groß wie London.

Berlin ist nicht so groß, wie ich gedacht hatte.

2 Man verwendet als, wenn das Adjektiv

im Komparativ steht:

London ist größer als Berlin.

London ist größer, als ich gedacht hatte.

2 Die Angaben mit wie und als können in den Vergleichssätzen auch nach der

Satzklammer stehen:

I. II. III. Ende der Satzklammer Nachfeld

Fred ist im Sportunterricht so schnell wie Juri gelaufen.

Fred ist im Sportunterricht so schnell gelaufen wie Juri.

Irreale Vergleichssätze: Konjunktiv II

2 Irreale Vergleichssätze kann man mit den Konjunktionen

als oder als ob formulieren:

a) Formulierung mit als:

% Du siehst aus, als hättest du Hunger. (Gegenwart)

& Ich fühle mich auch, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen. (Vergangenheit)

Hier folgt das konjugierte Verb direkt nach der Konjunktion als.

b) Formulierung mit als ob:

% Du siehst aus, als ob du Hunger hättest. (Gegenwart)

& Ich fühle mich auch, als ob ich seit Tagen nichts gegessen hätte. (Vergangenheit)

Hier steht das konjugierte Verb – wie normalerweise in Nebensätzen – am Satzende.

Was passt: als oder wie?Ergänzen Sie!

Arbeit undUrlaub

1

MITTEL

„Du siehst so aus, als ob du hungrig wärst.“ –Vergleichssätze

Positiv: groß

Komparativ: größer

In der Alltags -sprache sagt man

auch als wenn stattals ob:

Ich fühle mich, alswenn ich seit Tagen

nichts gegessenhätte.

Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.

1. Wenn der Wecker klingelt und Frau

Holler in die Arbeit muss, ist sie

immer müder _________ im

Urlaub.

2. Im Urlaub ist das ganz anders: Da

steht sie sogar manchmal früher auf

_________ sonst.

3. Und im Urlaub isst sie nicht so viel

_________ in der Arbeit.

4. Aber zu Hause schläft sie besser

_________ auf Reisen.

5. Und zu Hause gibt sie auch nicht so

viel Geld aus _________ im

Urlaub.

6. Trotzdem liebt sie ihre Urlaubstage

mehr _________ die Tage im

Büro.

42-43-Grammatik-0713.qxd 04.06.13 14:51 Seite 42

Page 43: Deutsch Perfekt - Juli 2013

7/13

FOTOS: TH

INKSTO

CK (2)

als ob es bald regnen würde.

als würde es bald regnen.

als ob es aus den 80er-Jahren wäre.

als wäre es aus den 80er-Jahren.

als ob er 20 Kilometer geschwommen wäre.

als wäre er 20 Kilometer geschwommen.

a) Formulieren Sie irreale Vergleichssätze mit als ob + Konjunktiv II der Gegenwart!

1. Lorenz ist kein Millionär.

Aber er tut so, ____________________________________________________________________________________________

2. Sina gibt viel Geld aus.

Aber sie tut so, ____________________________________________________________________________________________

3. Peter ist nicht reich.

Aber er benimmt sich so, ____________________________________________________________________________________

4. Jens hat wenig Geld.

Aber er benimmt sich, ______________________________________________________________________________________

b) Formulieren Sie die Sätze aus a) mit als!

1. Aber er tut so, ____________________________________________________________________________________________

2. Aber sie tut so, ____________________________________________________________________________________________

3. Aber er benimmt sich so, ____________________________________________________________________________________

4. Aber er benimmt sich, ______________________________________________________________________________________

Das l iebe Geld 2SCHWER

als ob er ein Millionär wäre.

als wäre er ein Millionär.

Frau Linz beschwert sich über ihren Mann. Formulieren Sie Sätze mitwie statt als ob!

1. Ich habe schon seit zehn Jahren den Führerschein. Aber mein Mann behandelt mich, als ob ich eine Anfängerin wäre.

_______________________________________________________________________________________________________

2. Er benimmt sich, als ob er mein Fahrlehrer wäre.

_______________________________________________________________________________________________________

3. Manchmal sage ich, dass ich fahren will. Dann behandelt er mich, als ob ich Luft wäre.

_______________________________________________________________________________________________________

4. Und wenn ich beim Fahren etwas anders mache als er! Dann schimpft er mich, als ob ich ein kleines Schulmädchen wäre.

_______________________________________________________________________________________________________

Frauen, Männer und Autos3

SCHWER

2 Oft stehen irreale Vergleichssätze hinter Verben des Befindens und

der Wahrnehmung, zum Beispiel:

Es sieht so aus,

Es scheint (mir),

Ich habe den Eindruck,

Das Lied klingt,

Es hört sich an,

Es wirkt (auf mich),

Georg fühlt sich,

Es kommt ihm so vor,

Ihm ist zumute,

2 Statt den Vergleichssatz mit als ob + Konjunktiv II zu bilden, kann

man auch eine Nominalphrase mit wie + Nomen bilden:

Luise fühlt sich, als ob sie eine Anfängerin wäre. )

Luise fühlt sich wie eine Anfängerin.

43

Lösungen auf Seite 46

Aber mein Mann behandelt mich wie eine Anfängerin.

42-43-Grammatik-0713.qxd 04.06.13 14:51 Seite 43

Page 44: Deutsch Perfekt - Juli 2013

44 7/13

f¡stlegen offiziell erklären, was gültig ist

das [rbeitszeitgesetz, -e schriftliche Regel zur Arbeitszeit,die die Regierung macht und ander sich alle orientieren müssen

liegen bei hier: betragen; sein

betragen hier: liegen bei

die Gew¡rkschaft, -en Organisation, die für die Interes -sen der Arbeitnehmer kämpft

die [rbeitsbedingungen Konditionen bei der Arbeit, z. B.Pl. Arbeitszeit, Lohn, moderner

Arbeitsplatz …

int¡rn hier: im Gebäude, in der eineFirma ist

das [rbeitsverhältnis, Beziehung/Verbindung zwischen -se Arbeitgeber und Arbeitnehmer

best“mmte (-r/-s) hier: vereinbart

die [ltersvorsorge ≈ private Rente

der Beitrag, ¿e hier: Betrag, den man jedenMonat an die Versicherung zahlt

die Sozialversicherung Versicherung, bei der Arbeitgeberund Arbeitnehmer dem Staat Geldzahlen müssen, damit der Arbeit -nehmer bei Krankheit, Arbeits -losig keit und im Alter finanziellsicher ist

attraktiv hier: ≈ interessant

ArbeitsmodelleEin Angestellter arbeitet normalerwei-

se intern in einer Firma. Er hat dort sei-

nen Arbeitsplatz und zu Beginn des

Arbeitsverhältnisses einen befristeten

(für eine bestimmte Zeit) oder unbefris-

teten Arbeitsvertrag unterschrieben.

Der Arbeitgeber zahlt für den Arbeitneh-

mer Teile des Lohns in die Krankenkas-

se und in die Rentenkasse ein.

Ein Selbstständiger oder Freibe-

rufler hat oft keinen Vertrag oder nur

einen Vertrag mit einer kurzen Kündi-

gungsfrist. Er muss selbst für seine Kran-

kenversicherung und Altersvorsorge

bezahlen.

In Deutschland gibt es auch immer

mehr Minijobs. Die sogenannten Mini-

jobber verdienen maximal 450 Euro im

Monat – dafür müssen sie keine Steuern

und keine Beiträge zur Sozialversicherung

zahlen. Für die Arbeitgeber ist dieses

Modell attraktiv, da sie für ihre Arbeitneh-

mer nur niedrige Beiträge an Kranken-

und Rentenkasse bezahlen müssen.

Minijob, Teilzeit, Vollzeit? In Deutschland gibt es viele verschiedene Arbeitsmodelle. Sie sind ähnlich kompliziert wie

die Frage, nach welchem System es für Arbeit Geld gibt. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Details.

Deutsch im Beruf MITTEL PLUS

Arbeitszeiten und Geld

ArbeitsvertragIn Deutschland regelt der Arbeitsvertrag die Länge der Arbeitszeit. Meistens

werden darin die Arbeitsstunden pro Woche festgelegt. Die maximale

Arbeitszeit ist in Deutschland durch das Arbeitszeitgesetz geregelt. Regulär

liegt sie pro Woche bei 48 Stunden, für kurze Zeit kann sie bis zu 60 Stunden

betragen.

Durchschnittlich arbeiten die Deutschen rund 40 Stunden pro Woche. Sie

haben mehr Urlaubstage als viele andere Europäer, nämlich circa 29 Tage.

In manchen Branchen ist der Arbeitsvertrag tariflich geregelt: Ein Tarifvertrag

ist ein Vertrag, den die Arbeitgeber mit der Gewerkschaft vereinbart haben. Darin

sind außer den Arbeitsbedingungen auch die Löhne und Gehälter festgelegt. Aber

nicht für jede Branche gibt es einen Tarifvertrag.

44-45-Deutsch_im_Beruf_0713 04.06.13 14:54 Seite 44

Page 45: Deutsch Perfekt - Juli 2013

7/13

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je nach hier: ≈ passend zu; abhängig von

regelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Woche

die [rbeitszeit- Organisation der Arbeitszeitgestaltungflexibel hier: so, dass man selbst sagen kann,

wann Arbeitsbeginn und -ende sind

einführen hier: etwas Neues in einer Firmabeginnen

s“ch einteilen hier: selbst planen, wann man wielange arbeitet

s“ch einloggen Daten in ein Computersystem gebenund so eine Verbindung zu diesemherstellen

s“ch auszahlen sich bezahlen lassenl„ssen„bgelten m“t hier: ≈ mit Freizeit bezahlt bekommen

leisten hier: ≈ machen

zum“ndest wenigstens

teilweise hier: ein Teil davon

das Einkommen, - (regelmäßige) Bezahlung für Arbeit

„llgemein hier: ≈ normalerweise

sogar ≈ auch

ArbeitszeitmodelleEs gibt verschiedene Arbeitszeitmodelle – je nach Branche,

Tarifvertrag oder anderen Regelungen.

Vollzeitarbeit bedeutet normalerweise eine Arbeitszeit zwi-

schen 36 und 42 Wochenstunden. Oft hat ein Vollzeitangestell-

ter in Deutschland von Montag bis Donnerstag einen Achtstun-

dentag. Am Freitag wird dann die restliche Zeit gearbeitet.

Arbeitet jemand Teilzeit, heißt das, dass er regelmäßig kür-

zere Arbeitszeiten als vergleichbare Vollzeitarbeitnehmer hat.

In Deutschland arbeiten mehr Frauen als Männer in Teilzeit.

Oft arbeiten sie halbtags, das heißt sie gehen zum Beispiel vor-

mittags in die Arbeit und haben nachmittags frei.

ArbeitszeitgestaltungDie Arbeitszeitgestaltung in Deutschland wird flexibler. Immer

mehr Arbeitgeber führen die gleitende Arbeitszeit, auch

Gleitzeit genannt, ein. Das heißt, dass der Arbeitnehmer selbst

entscheiden kann, wann er mit der Arbeit beginnen möchte.

Oft gibt es in diesem Modell eine Kernarbeitszeit oder Kern-

zeit: In diesem Zeitraum muss jeder Angestellte an seinem

Arbeitsplatz sein. Wie er sich die Arbeit davor oder danach ein-

teilt, ist seine Sache. Um zu kontrollieren, wer wie viel arbei-

tet, gibt es die Arbeitszeiterfassung – der Arbeitnehmer loggt

sich ein, wenn er in die Arbeit kommt. Wenn er wieder geht,

loggt er sich aus. So hat jeder ein Arbeitszeitkonto, auf dem

seine Arbeitsstunden zu sehen sind. Arbeitet ein Angestellter

mehr Stunden, als in seinem Vertrag stehen, macht er Über-

stunden. Je nach Vertragsbedingungen kann er sich diese aus-

zahlen lassen, sie mit Freizeit abgelten – oder die Überstunden

sind unbezahlt. Arbeitet der Arbeitnehmer (kurzzeitig) mehr als

acht Stunden täglich oder 48 Stunden wöchentlich, leistet er

Mehrarbeit. In den Medien werden „Überstunden“ und

„Mehrarbeit“ aber oft als Synonyme verwendet.

Freiberufler werden oft nach Pauschalen bezahlt. Das

heißt, dass sie für einen Service, einen Tag, einen Monat oder

ein Projekt einen bestimmten Betrag vom Auftraggeber bekom-

men. Oft können sie sich ihre Arbeitszeit frei einteilen, beson-

ders, wenn sie Telearbeit machen. Telearbeit, auch e-Work

genannt, wird – zumindest teilweise – nicht im Gebäude des

Auftraggebers erledigt. Oft arbeiten Freiberufler, manchmal

aber auch Angestellte, zu Hause: im Home Office.

BezahlungEs gibt verschiedene Arten von Einkommen in Deutschland.

Ein Gehalt oder einen Lohn bekommen in Deutschland

Beamte oder Angestellte. Das Gehalt wird regelmäßig monat-

lich bezahlt. Selbstständige und Freiberufler bekommen ein

Honorar. Dies ist die Bezahlung für ihre geleistete Arbeit.

Allgemein ist es so, dass die Deutschen kaum über ihr Ein-

kommen sprechen. Oft ist dies sogar ein Tabuthema. Ein Tipp

zum Schluss: Sprechen Sie in Deutschland am besten nur mit

Menschen über Geld, die Sie sehr gut kennen!

Haben Sie die Arbeitsmodelle verstanden? Testen Sie sich, und verbinden Sie!

1. Frau Linke arbeitet von Montag bis Freitag täglich 3,5 Stunden.

Sie arbeitet …

2. Herr Sunder hat eine 40-Stunden-Woche. Er arbeitet …

3. Herr Kron fängt montags immer erst um 10 Uhr mit der Arbeit an,

mittwochs aber meistens schon um 6 Uhr. Er kann es sich einteilen,

denn in seiner Firma gibt es …

4. Frau Himser kann sich auch einteilen, wann sie zur Arbeit kommt.

Nur von 10 Uhr bis 16 Uhr muss sie jeden Tag in der Firma sein.

Das ist die …

Ein k le iner Test1

45

Lösungen auf Seite 46

MITTEL

a) Gleitzeit

b) Vollzeit

c) Kernzeit

d) Teilzeit

44-45-Deutsch_im_Beruf_0713 04.06.13 14:54 Seite 45

Page 46: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Lösungen

Seite 12a) Thomas Mann

Seite 391. Ständer; 2. Klingel; 3. Rücklicht; 4. Schloss; 5. Reflektor;

6. Vorderbremse

2. d; 3. a; 4. c; 5. f; 6. e

Seite 401. niemandem; 2. jemanden; 3. überall; 4. nirgends; 5. jeder;

6. keiner

1. b; 2. a; 3. c; 4. c; 5. b

2. ... wird man kein drogenpolitisches Ziel erreicht haben.

3. ... wird man mit Steuergeldern keine Beratungsangebote

unterstützt haben. 4. ... wird die Drogenlegalisierung zu mehr

Süchtigen geführt haben. 5. ... werden nicht alle Süchtigen

saubere Spritzen bekommen haben.

Seite 41Rätsel: 1. Weinberg; 2. Getraenk; 3. Krug; 4. Glas; 5. Saft;

6. Teebeutel; 7. Limonade; 8. Eierlikoer; 9. Rotwein

Comic: richtig: Bett; gefährliche Situation

falsch: Sofa

Seite 42 - 43 1. als; 2. als; 3. wie; 4. als; 5. wie; 6. als

a) 2. … als ob sie wenig Geld ausgeben würde / ausgäbe.

3. … als ob er reich wäre. 4. … als ob er viel Geld hätte.

b) 2. … als würde sie wenig Geld ausgeben / als gäbe sie wenig

Geld aus. 3. … als wäre er reich. 4. … als hätte er viel Geld.

2. Er benimmt sich wie mein Fahrlehrer. 3. Dann behandelt er

mich wie Luft. 4. Dann schimpft er mich wie ein kleines

Schulmädchen.

Seite 44 - 451. d; 2. b; 3. a; 4. c

1

2

1

2

3

1

2

3

iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]

ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]

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WEITERE SERVICENUMMERNLeserbriefe: [email protected]: [email protected]: www.SprachenShop.de [email protected]. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt

MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann

PR UND KOOPERATIONEN Heidi Kral

KEY ACCOUNT MANAGEMENT Corinna Hepke

VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim

BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41Bank Austria AG, Wien (BLZ 12 000) Konto-Nummer 10810 814 700

GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]

SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8 ab Ausgabe 1/13.

ISSN 1861-1605© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock

CHEFREDAKTEUR Jörg Walser

REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell,Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke, Adamma Stekovics

BILDREDAKTION Judith Rothenbusch

REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Petra Daniell, TanjaHaas, Imke Hofberger, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Ulrich Sauer,Yulia Strigo, Andrea Uysal, Anne Wichmann

AUTOREN Tim Oland, Katja Riedel, Anne Wichmann

KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover)

GESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)

PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg

DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg

Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlichauf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105

GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

LESERSERVICE Birgit Hess

46 7/13

46_Loesungen_0713.qxd 04.06.13 14:55 Seite 46

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Starthilfe

messender Naturforscherdie Abreisenuneinfachdas Brennglasder Kurfürst

leer stehendie Verwaltung

das Fachwerkhaus

der Reiseveranstalterüberlegen

losgehensich anschauen

der Malerunscharfweltweit

mehrere (-r/-s)die Gartenlaubescherzhaftder Pieperdas Gartenparadiesanbauendie Pflanzedie Erdeder Ackerder Bundesverband wachsendie Petersiliedie Johannisbeere

Der Trend geht zu ...

das Themader Erfolgdas Nachrichtenmaga-zinungefähr

die Gefahrdie Berufsgenossen-schaft für Gesund-heitsdienst und Wohl-fahrtspflegegesetzlichder Gesundheitsdienst

die Wohlfahrtspflege

der Einbrecherwerben fürkünstlichder Besitzerunsichtbar

to measurenaturalistdeparturenowhere: onlyburning lens/glass(prince) elector

to stand emptyhere: town/city council

half-timbered house

tour operatorto think about, consider

to start, beginhere: to compare, check

painterhere: blurredworldwide

severalarbour, summer housejokinglybirdgarden paradiseto cultivate, growplanthere: soilfieldfederal associationto growparsleyredcurrant, blackcurrant

here: The trend is towards...here: topic, subjectsuccessnews magazine

approximately, roughly

dangerstatutory accident insur -ance institution for thehealth and welfare sector

here: statutoryhealth service

welfare organization

burglarto promoteartificialownerinvisible

mesurerle naturalistele départà présentsimplementla loupele prince électeur

être videl’administration

la maison à colombages

le tour-opérateurréfléchir

commencerregarder

le peintreflou,emondialement

plusieursla tonnellepour plaisanterl’oiseaule jardin de paradiscultiverla plantela terrele champl’association fédéraleici : pousserle persil(rouge) la groseille, (noir)le cassisLa tendance est à ...

le sujetle succèsle magazine d’actualités

environ, à peu près

le dangerla caisse de prévoyancesociale

ici : d’étatle service de santé

l’assurance sociale

le cambrioleurpromouvoirartificiel,lele propriétairede manière invisible

misurareil/la naturalistala partenzaorasemplicementela lente convergenteil principe elettore

disabitato, sfittol’amministrazione

la casa con intelaiatura atralicciol’operatore turisticoriflettere

cominciaredare uno sguardo a qc

il pittoresfuocatoa livello mondiale

numerosiil capanno scherzosamenteuccellogiardino bellissimopiantarela piantala terrail terrenol’organizzazione federalecrescereil prezzemoloil ribes

... va di moda.

l’argomentoil successola rivista di informazioni

circa

il pericolola cooperativa per il servi-zio sanitario e assisten-ziale

legaleil servizio sanitario

l’attività assistenziale

il ladrofar pubblicitàartificialeil proprietarioinvisibile

ölçmekdoğa bilimcigidişşimdisadecebüyüteçelektör prens

boş durmakyönetim

ihtisas eseri evi

seyahat acentasıdüşünmek

başlamakbakmak

ressamnet olmayandünya çapında

birkaçbahçe kulübügüldürücükuşbahçe cennetiekip biçmekbitkitopraktarlaFederal Derneğibüyümekmaydonozfrenküzümü

son moda ... olacak

konubaşarıhaber magazini

aşağı yukarı

tehlikeKamusal sağlık, yardımve bakım hizmetleri mes-lek sendikası

yasalsağlık hizmeti

kamusal yardım ve bakımhizmetleri

hırsızreklam yapmaksunisahipgörünmeyen

mierzyćprzyrodnikwyjazdteraztylkosoczewka wypukłaksiążę elektor

stać pustymadministracja

dom szachulcowy

firma turystycznaprzemyśleć

rozpoczynać siętutaj: porównywać,sprawdzać

malarznieostryświatowy

wielealtankażartobliwieptakogród jak rajuprawiaćroślinaglebarolazwiązek federalnyrosnąćpietruszkaporzeczka

być na czasie

tematsukcesmagazyn informacyjny

około

niebezpieczeństwoNiemiecki Sektor Zdrowiai Opieki Społecznej

prawnysłużba zdrowia

opieka społeczna

włamywaczreklamowaćsztucznywłaścicielniewidoczny

измерятьестествоиспытательотъездтеперьпростолупакурфюрст

стоять пустымиздесь: городское управ-лениефахверковый дом

туроператорраздумывать

начинатьсяздесь: сравнивать

художникнерезкийво всём мире

многиесадовый домикшутливыйптичкарайский садвыращиватьрастениеземляпашнянемецкий союзрастипетрушкасмородина

Популярным становит-ся ... темауспехжурнал новостей

примерно

опасностьпрофсоюз работниковмедико-санитарной иблаготворительнойпомощиздесь: государственныймедико-санитарнаяслужбаблаготворительнaяпомощь

взломщикрекламировать что-л.искусственныйвладелецневидимый

HISTORISCHE INSTRUMENTE SEITE 8medirel naturalistala partidaahorasimplementela lupael príncipe elector

permanecer vacíola administración

la casa de entramado

el operador turísticopensar

empezarmirar

el pintordesenfocadoen todo el mundo

variosla glorietaen bromael pájaroel jardín paradisiacocultivarla plantala tierrael campola asociación federalcrecerel perejilla grosella

La tendencia es hacia ...

el temael éxitola revista de noticias

aproximadamente

el peligrola mutualidad de acci-dentes para el serviciosanitario y la asistenciasociallegalel servicio sanitario

la asistencia social

el ladrónpromoverartificialel propietarioinvisible

ORT WILL HOTELDORF WERDEN SEITE 9

AKTUELLE BENZINPREISE SEITE 9

MALER DER REKORDE SEITE 9

VORSICHT, MONTAG! SEITE 10

DNA FÜR DEN COMPUTER SEITE 10

NATUR VOR DER HAUSTÜR SEITE 10

7/13 47

FOTO

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A

47-48_Starthilfe 04.06.13 14:55 Seite 47

Page 48: Deutsch Perfekt - Juli 2013

el glaciarderretirseaprovecharla ventajala rocallala piedrael cambio climático

el buzo que busca pelotasde golftener la idea ...

hundir

comprobaraquí: zambullirsevaler la penacaer en el aguaaquí: golpearponerasustarse

el escritorla novelaantesla actrizel deportista extremo

el saltola lentilla

por término medioaproximadamenteel tipo de heladoabrir

la avispala uva

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il ghiacciaiosciogliereusareil vantaggioi detritila pietrail cambiamento climatico

il sommozzatore per lepalline da golfavere l’idea

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lo scrittoreil romanzoprimal’attricelo sportivo estremo

il saltola lente a contatto

in mediacircail gusto del gelatoaprire

la vespal’uva

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buzulerimekfaydalanmakavantajçakıllartaşiklim değişikliği

golf topu dalgıcı

... aklına gelmek

batırmak

denetlemekatlamışdeğmeksuya düşmekvurmakkoymakkorkmak

yazarromanönceoyuncu (kadın)ifrat sporcu

atlayışkontaktlens

ortalama olarakasağı yukarıdondurma çeşidiaçmak

yabanarısıüzüm

şimditek

lodowiectopićkorzystaćkorzyśćotoczakkamieńzmiana klimatu

nurek wyławiający piłkigolfowewpaść na pomysł

zatapiać

sprawdzaćtutaj: skoczył opłacać sięwpadać do wodytutaj: trafiaćustawiaćprzestraszyć się

pisarzpowieśćzanimaktorkasportowiec ekstremalny

skoksoczewka kontaktowa

przeciętnieokołorodzaj lodówotwierać

osawinogrono

terazjedyny

ледниктаятьиспользоватъпреимуществокаменистая осыпькаменьизменение климата

ныряльщик за мячамидля гольфаприйти к идее, ...

ронять в воду

проверятьздесь: прыгнулиметь смыслпропадать, не состоятьсяздесь: попадатьставитьпугаться

писательроманпрежде чемактрисаэкстремальный спорт-сменпрыжокконтактная линза

в среднемпримерносорт мороженогооткрыватъ

осавиноград

теперьединственная (-ый/-ое)

le glacierfondreici : tirer avantage del’avantagel‘éboulisla pierrele changement climatique

le plongeur chercheur deballes de golfavoir l’idée de ...

couler

aller voirsautévaloir la peinetomber à l’eauici : toucherplacers’effrayer

l’auteurle romanavantl’actricele sportif extrême

le sautla lentille de contact

en moyenneenviron, à peu prèsla sorte de glaceouvrir

la guêpele raisin

à présentseul,e

DEUTSCH ENGLISCH SPANISCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH TÜRKISCH POLNISCH RUSSISCH

VIRTUELLES KLASSENZIMMER SEITE 34 - 36

NEUE SEEN IN DEN ALPEN SEITE 11der Gletscherschmelzennutzender Vorteil, -edas Geröllder Stein, -eder Klimawandel

der Golfballtaucher

auf die Idee kommen,...versenken

nachsehengesprungensich lohnenins Wasser fallentreffenaufstellensich erschrecken

der Schriftstellerder Romanbevordie Schauspielerinder Extremsportler

der Sprungdie Kontaktlinse

im Durchschnittungefährdie Eissorteeröffnen

die Wespedie Weintraube

nuneinzige (-r/-s)

glacierto meltto useadvantagebouldersstone, rockclimate change

golf ball diver

to come up with the idea

to sink; here: to hit theball into the lakehere: to have a lookjumped, divedto be worth itto fall throughhere: to hitto put uphere: to get a fright

writer, authornovelbeforeactressextreme athlete

here: jumpcontact lens

on averageabout, roughlytype of ice creamto open (for the firsttime)waspgrape

nowhere: only one

EIN ETWAS ANDERER BERUF SEITE 11

WER HAT ES GESAGT? SEITE 12

EISZEIT SEITE 12

IM BETT DURCH DIE HAUPTSTADT SEITE 13

die Lektionder Präsenzkurs

allgemeinsprachlichder Fernkurs

die Redewendung der Sprachnachweis

absolvierendas Hörverständnisvertiefender Tutorder Wortschatzdie Niveaustufedas Sprachniveaufachsprachlichder schriftliche Aus-druck

lessonin-house course

general language (lessons)correspondence course

idiomproof of languageskills/proficiencyhere: to do, passlistening comprehensionhere: to improve, deepentutorvocabularyhere: language levellanguage level/skillsspecialized, technicalhere: writing (skills),written work

la lezioneil corso residenziale

di lingua generaleil corso per corrispondenza

il modo di direattestato di conoscenza diuna linguafinire un corsola comprensione oraleapprofondireil tutoreil vocabolarioil livelloil livello linguisticodi linguaggio tecnicol’espressione scritta

dersöğrenci ve öğretmen aynıyerde olan bir kurs genel dililiaçık öğretim kursu

deyimdil belgesi

başarıyla bitirmekdinleyip anlamasısağlamlaştırmakdanışmankelime hazinesidüzey derecesidil düzeyiuzmanlık alanı dililiyazılı anlatımı

lekcjakurs stacjonarny

ogólnykurs korespondencyjny

zwrot idiomatycznycertyfikat językowy

tutaj: zdaćsłuchanie ze zrozumieniempogłębiaćtutorsłownictwopoziom zaawansowaniapoziom językaw języku fachowympisanie

уроккурс очного обучения

общеязыковойкурс заочного обучения

разговорый оборотдокумент, подтверждаю-щий знание языкаоканчиватьаудированиеуглублятьучительлексикауровеньязыковой уровеньспециально-языковойписьменная речь

la leçonle cours présentiel

dans le langage courantle cours par correspon-dancel’expressionle certificat de langue

passerla compréhension de l’oralapprofondirle tuteurle vocabulairele niveaule niveau de languedans le langage spécialisél’expression écrite

la lecciónel curso presencial

de habla corrienteel curso a distancia

el giroel diploma en una lengua

terminarla comprensión auditivaprofundizarel tutorel vocabularioel nivelel nivel lingüísticoen lenguaje técnicola expresión escrita

Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Sprachkurse:

Starthilfe

Gut zu wissen

7/1348

47-48_Starthilfe 04.06.13 14:55 Seite 48

Page 49: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, -132

Fax +49 (0)89/8 56 81-139

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Haben Sie Fragen zuAnzeigenschaltungen?

NächsterAnzeigenschluss:

24. Juli für dieSeptember-Ausgabe

Ausgabe 8/13:• Südtirol• MünchenAnzeigenschluss: 26.6.13, Erstverkaufstag: 31.7.13

Ausgabe 9/13:• Großes SprachspecialAnzeigenschluss: 24.7.13, Erstverkaufstag: 28.8.13

Ausgabe 10/13:• HeidelbergAnzeigenschluss: 21.8.13, Erstverkaufstag: 25.9.13

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Page 50: Deutsch Perfekt - Juli 2013

50 7/13

Drogen sind in vielen Ländern ein Problem. Durch den

unkontrollierten Konsum werden Menschen krank. Außerdem

verdienen Kriminelle mit illegalen Substanzen Geld. Deshalb wollen

Kritiker die aktuelle Drogenpolitik ändern. Wir fragten:

Ja, weil ein Verbot nicht funktioniert. Das hat nicht nur

das Alkoholverbot in den USA in den 20er-Jahren deut-

lich gezeigt. Das beweist auch die erfolglose repressive

Drogenpolitik der letzten Jahrzehnte in Europa. Nach

dem Bericht von Reuter und Trautmann (A Report on

Global Illicit Drug Markets aus dem Jahr 2009) zur Aus-

wirkung der Drogenpolitik im Auftrag der Europäischen

Union wurde in zehn Jahren keines der drogenpoliti-

schen Ziele erreicht. Weder Angebot noch Nachfrage

nach illegalen Drogen konnten wesentlich reduziert wer-

den. Ich nenne nur das Beispiel Cannabis aus der Bilanz

der Betäubungsmittelkommission der UN von 2008: Die

Kommission vermutet, dass 42 000 Tonnen Cannabis-

pflanzen weltweit für die Produktion von Marihuana und

Haschisch existieren. Das ist ein Anstieg von 100 Prozent

gegenüber 1998.

Ja, weil Milliarden Steuergelder ohne wirkliche Effek-

te in den Kampf gegen die Drogenkriminalität investiert

werden, statt damit drogenpräventive Projekte und Bera-

tungsangebote zu unterstützen. Laut einer Untersu-

chung der Hochschule Duisburg wurden 2006 rund vier

Milliarden Euro für Strafverfolgung und nur zwei Milli-

arden für Prävention und Gesundheitsfürsorge ausgege-

ben.

Ich bin persönlich davon überzeugt, dass die Legali-

sierung spezieller Substanzen und deren Verteilung

unter staatlicher Lizenzierung und Kontrolle die europäi-

sche Drogenpolitik erfolgreicher machen würde. Das

Ergebnis wäre ein staatlich lizenzierter Drogenhandel, in

dem die speziellen Substanzen unter strenger staatlicher

Kontrolle verkauft und konsumiert werden – verbunden

mit dem passenden Beratungsangebot zu den Suchtpo-

tenzialen der jeweiligen Stoffe. Nebenbei würde es für

die Polizei weniger Personalstunden im Bereich der

Rauschgift- und Drogenkriminalität bedeuten.

der Konsum hier: Nehmen von Drogender/die S•chtige, -n Person, deren Körper täglich

bestimmte Substanzen braucht(z. B. Alkohol oder Heroin),sonst fühlt sie sich schlecht

JAdie Auswirkung, -en Effekt; Resultatdie Nachfrage Kaufinteressedie Betäubungsmittel- Kommission für Drogenpolitikkommission, -en(das Betäubungs- Droge und auch Medikament,mittel, - das nur von Ärzten verschrie-

ben werden darf)der [nstieg, -e von: ansteigen = hier: mehr

werdendrogenpräventiv so, dass man Jugendliche

informiert, wie sie reagierenkönnen, wenn man ihnenDrogen anbietet

die Strafverfolgung, -en polizeiliche Untersuchungdie Ges¢ndheitsfür- staatliche Bemühung um sorge Unterstützung und Behalten

der Gesundheit der Bürgerdie Lizenzierung, -en Erlaubnisstr¡ng hier: mit radikalen

Vorschriftendas S¢chtpotenzial, -e Potenzial einer Droge, wie

schnell ein Mensch danachsüchtig wird

jeweilig hier: der, den ein Süchtigernimmt

die Personalstunde, -n hier: Arbeitsstunde einesPolizisten

das Rauschgift, -e Droge

NEINdie Drogenbeauf- Frau mit dem offiziellen Auftrag,tragte, -n sich um die Drogenpolitik zu

kümmerndie SPD kurz für: Sozialdemokratische

Partei Deutschlandsder B¢ndestag deutsches Parlamentdie Überdosierung von: überdosieren = zu viel von

einem Medikament oder einerDroge nehmen

der Befürworter, - Person, die eine Sache unter-stützt

die Verh„rm- von: verharmlosen = sagen,losung, -en dass etwas weniger schlimm

oder gefährlich ist, als es wirk-lich ist

die [bhängigkeit, -en von: abhängig = hier: so, dassder Körper jeden Tag Drogenbraucht, sonst fühlt man sichschlecht

ausbauwürdig so, dass es wichtig ist, eine Sache auszubauen

(ausbauen hier: sich darum kümmern, dassetwas mehr und besser wird)

b¢ndeseinheitlich gleich in ganz Deutschlanddie ]ntkriminalisie- von: entkriminalisieren = nichtrung mehr zu Kriminellen machendie Aufklärung hier: Informationen, warum

Drogen gefährlich sinddie Überlebenshilfe Unterstützung für Süchtige, um

mit der Droge weiterleben zukönnen

der Entzug, ¿e hier: Aufenthalt in einemspeziellen Krankenhaus, um voneiner Droge wegzukommen

die Spr“tze, -n kleines medizinisches Gerät, mitdem man Medikamente in denKörper drücken kann

Sollen Drogen

legalisiert werden?

„Die Legalisierung der Substan-zen würde die europäische Dro-genpolitik erfolgreicher machen.“

Ja

Hubert Wimber ist Polizeiprä-sident von Münster (Nord-rhein-Westfalen).

Ja oder Nein?

SCHWERFOTO

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OTO/TH

INKSTO

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IUM

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Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 40.

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Page 51: Deutsch Perfekt - Juli 2013

7/13

Angelika Graf ist Drogenbeauftragteder SPD-Bundestagsfraktion.

NeinDrogen können sehr schnell süchtig machen, in großem

Maß der Gesundheit schaden und bei Überdosierung oder

dauerndem Konsum in den Tod führen. Befürworter einer

Legalisierung von Drogen nennen häufig das Argument

der Selbstbestimmung: Man solle auf eigenverantwortli-

che Entscheidungen vertrauen. Wer süchtig ist, kann das

aber in der Regel nicht mehr.

Eine Legalisierung von Drogen würde zu einem grö-

ßeren Angebot von Drogen und mehr Süchtigen führen

– das sehen wir schon heute bei den legalen „Volksdro-

gen“ Alkohol und Tabak. Das staatliche Signal wäre –

gerade für Jugendliche – eine Verharmlosung, nach dem

Motto: Wenn es erlaubt ist, kann es nicht so schlimm

sein. Bei Drogen wie Crystal Meth, Heroin und Kokain

ist der Weg vom Ausprobieren bis zur Abhängigkeit sehr

kurz.

Ein legales Angebot hilft Süchtigen nicht aus der Sucht

heraus. Eine Kriminalisierung hilft diesen aber auch nicht.

In Deutschland haben wir mit der Geringe-Mengen-Rege-

lung im Bereich Cannabis und auch für ein paar andere

Drogen schon eine Regelung, durch die es bei dem Besitz

von einer geringen Drogenmenge zu keiner Strafverfol-

gung kommen muss. Das halte ich für richtig und ausbau-

würdig im Kontext bundeseinheitlicher Standards. Eine

Entkriminalisierung von Süchtigen ist aber etwas anderes

als die Legalisierung von Drogen.

Wir müssen Prävention und Aufklärung ausbauen und

brauchen eine starke Suchthilfe. Außerdem müssen wir

die Überlebenshilfe stärken. Es gibt unter bestimmten

Voraussetzungen schon Heroin auf Rezept, wenn der Ent-

zug nicht funktioniert. In manchen Bundesländern – lei-

der noch nicht in allen – gibt es Drogenkonsumräume.

Dort erhalten Heroinsüchtige saubere Spritzen, damit sie

keine Infektionskrankheiten bekommen. Eine Legalisie-

rung von Drogen war und ist dafür aber nicht notwendig.

„Ein legales Angebot hilft Süchtigen nicht aus der

Sucht heraus.“

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Page 52: Deutsch Perfekt - Juli 2013

52 7/13

„Deutschland istdas beliebtesteLand der Welt“,meldet der briti -

sche Nachrichtensender BBC undüberrascht damit auch viele Deut -sche. Respektiert? Ja. Aber beliebt? Hatten

zuletzt in der Eurokrise nicht viele südeuropäische

Staaten die Deutschen für ihre Härte und ihr

„Spar-Diktat“ kritisiert? Vor allem Bundeskanzle-

rin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang

Schäuble personifizierten für viele den „arrogan-

ten, kalten Deutschen“. Und nun das: In einer

BBC-Umfrage unter 26 000 Menschen in 25 Län-

dern auf allen Erdteilen kam Deutschland auf Platz

eins der populärsten Staaten, vor Kanada und

Großbritannien.

Die Bundesrepublik gewann im Vergleich zum

Vorjahr drei Prozentpunkte dazu und schaffte es

mit 59 Prozent positiven Stimmen nach ganz

oben. Vor allem in Ghana (84 Prozent), Frankreich

(81 Prozent) und Australien (76 Prozent) sahen die

Befragten die Rolle Deutschlands in der Welt als

sehr positiv. Als „große Ausnahme“ dagegen

beschreibt die BBC das Stimmungsbild in Grie-

chenland. Dort sehen die Befragten Deutschland

„eher negativ“. Aber selbst die traditionell

deutschlandkritischen Briten loben nun die Deut-

schen, vor allem für ihre starke Wirtschaft. Auf der

Internetseite der BBC schrieb ein Kommentator

mit Humor: „Gut gemacht, Deutschland. Sehr ver-

dient. Aber deine Grammatik ist grauenvoll.“

Vor allem in England haben die Deutschen

zuletzt ihren Ruf verbessert. Wurden dort früher

deutsche Fußballer als Soldaten porträtiert, findet

sich nun zum Beispiel in der Sun eine Liebeserklä-

rung an die Deutschen: Die Boulevardzeitung mag

neben Claudia Schiffer, deutschen Autos, einem

Schnaps und Rudi Völlers alter Frisur auch die

inzwischen in Großbritannien sehr aktiven deut-

schen Supermärkte Lidl und Aldi.

In vielen Kommentaren deutscher Leser zeigt

sich aber Skepsis gegenüber der BBC-Umfrage. Vor

allem, weil eine Umfrage in 25 von weltweit rund

200 Ländern nur eine „Stichprobe“ sein könne,

nie ein repräsentatives Bild.

Österreich „keine Steueroase“Österreich kooperiert in Zukunft mit anderen Ländern im internationalenKampf gegen Steuerbetrug. Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) unter-schrieb einen dafür nötigen Vertrag des Europarats und der Organisationfür wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Damit zeige Öster-

reich, dass es „keine Steueroase“ sei, sondern am internationalen Kampf gegen Steuerbetrug engagiert

mitwirke, sagte Fekter. Auch OECD-Steuerexperte Achim Pross lobte die Alpenrepublik im ORF -Radio

für diesen Schritt. Zuvor hatte die OECD starken Druck auf Österreich und andere Länder ausgeübt,

um mehr Transparenz in Steuerfragen zu schaffen. Der Vertrag wurde bis jetzt von insgesamt 45 Län-

dern unterschrieben, weitere Unterschriften sollen schnell folgen.

BBC: „DEUTSCHLAND BELIEBTESTES LAND“

respektieren akzeptieren; ehren

das Spar-Diktat, -e ≈ Vorschrift, um Spar zieleauf jeden Fall zu errei-chen

personifizieren als Symbol gelten für

arrog„nt ≈ sehr stolz und so, dassman sich für besser alsandere hält

der Proz¡ntpunkt, -e ≈ Unterschied zwischenzwei Prozentergeb nissen

das St“mmungsbild, Darstellung einer -er Situation; Eindruck

eher hier: ≈ mehr

verdient hier: passend zurLeistung

grauenvoll schrecklich

der Ruf hier: öffentliche Meinungüber eine Sache oderPerson

porträtieren hier: zeigen

die Boulevardzeitung, Zeitung mit Texten über-en Sensationen und Skan -

dale

die St“chprobe, -n Test, den man an einerkleinen ausgewähltenMenge macht

ÖSTERREICH „KEINE STEUEROASE”die Steueroase, -n hier: ≈ Staat oder Gebiet,

das keine oder besondersniedrige Steuern hat, unddeshalb für Steuer -betrüger attraktiv ist

die ÖVP kurz für: ÖsterreichischeVolkspartei

der Europarat internationale Organi sa -tion, zu der alle Staatendes geografischen Euro -pas gehören

engagiert ≈ aktiv

m“twirken mitmachen; mitarbeiten

Dr¢ck ausüben auf versuchen zu erreichen,dass etwas auf jeden Fallgetan wird

die Transpar¡nz hier: Klarheit; Offenheit

BBC : „Deutschlandbeliebtestes Land“

Diesen Text können Sie hören: www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

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Page 53: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Nachrichten

FOTOS: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA; ISTOCKPH

OTO/TH

INKSTO

CK

Was heißt …?

Justizvollzugs -anstalt

In Deutschland kommen immer wenigerMenschen in starker Form mit der Justiz inKonflikt. Das zeigen aktuelle Zahlen desStatistischen Bundesamts. So gibt es inden letzten Jahren immer weniger Strafge-fangene: Hatte es im Jahr 2007 noch einenRekord von 64 300 Strafgefangenen gege-ben, so waren es zuletzt 57 600. In derUmgangssprache sagen die Deutschen:Diese Männer und Frauen müssen in den„Knast“. Offiziell heißen diese Häuser seit1970 aber Justizvollzugsanstalten (JVA).

Die meisten Strafgefangenen sind aktu-ell Männer. Nur sechs Prozent sind Frauen.Rund 38 Prozent der Gefangenen warenzuletzt unter 30 Jahre alt (21 900 Personen),13 Prozent waren 50 Jahre und älter (7400Personen). Früher mussten Gefangene auchin Deutschland hart arbeiten. Heute dürfensie in den JVAs arbeiten, wenn sie mögen.Aber niemand wird gezwungen.

Im internationalen Vergleich habendeutsche Justizvollzugsanstalten ein gutesImage. Laut einer aktuellen Studie des Kri-minologischen Instituts Niedersachsengibt es aber auch in deutschen Gefängnis-sen große Probleme mit Gewalt: So hatjeder vierte Gefangene in einer JVA Erfah-rung mit körperlicher Gewalt gemacht. Beiden Jugendlichen ist es jeder zweite. DieAutoren der Studie fordern deshalb von derPolitik, die Gefangenen besser zu schützen,die JVAs zu modernisieren und mit mehrPersonal auszustatten.

der Strafgefangene, Person, die wegen einer-n kriminellen Aktion im

Gefängnis ist(das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle

geschlossen werden)die }mgangssprache gesprochene Sprache im

Alltagder Kn„st, ¿e/-e Gefängnish„rt hier: körperlich anstren-

gendzw“ngen sagen, dass man etwas tun

mussLaut einer „ktuellen In einer aktuellen StudieStudie des … des … steht (die Studie, -n ≈ systematische Unter -

suchung)die Gew„lt hier: ≈ Schläge; Aggressionf¶rdern sagen, was man haben willdas Personal hier: Personen, die in einer

JVA arbeitenausstatten hier: dort eine Stelle geben

Die DZ Bank, Dachorganisation von 900 Volks-und Raiffeisenbanken, stoppt die Spekulation mitNahrungsmitteln. Gleichzeitig fordert sie im Gegensatz zu

vielen anderen Banken strengere Regeln in diesem Markt. Der Ban-

kenverband reagierte bei dem stark diskutierten Thema vorsichtig.

Es sei die Entscheidung jedes einzelnen Instituts, „ob und in wel-

chem Umfang es Geschäfte in diesem Bereich macht.“ Dagegen

lobte Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) die Entscheidung

der DZ Bank als „starkes Signal“ und erhöhte den Druck auf ande-

re Banken. Es müsse ein klarer Trennstrich gezogen werden „zwi-

schen verantwortungsvollen Investitionen, die hilfreich sind im

Kampf gegen den Hunger, und Transaktionen, die Preisschwankun-

gen verstärken können.“ Letztere hätten auf den Agrarrohstoff-

märkten nichts zu suchen.

Nach der Geburt eines Kindes bleiben Väter inDeutschland immer öfter zu Hause. Mehr als jeder

vierte Vater der rund 663 000 im Jahr 2011 geborenen Kinder ist

in Elternzeit gegangen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das

sind rund zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und so viele

wie noch nie. Allerdings: Drei von vier Vätern nahmen für maxi-

mal zwei Monate Elternzeit. Nur sieben Prozent kümmerten sich

zwölf Monate zu Hause um das Kind. Zum Vergleich: Mütter gin-

gen zu 95 Prozent in Elternzeit, neun von zehn erhielten das

Elterngeld für zwölf Monate. Elterngeld gibt es seit 2007. Es wird

nach der Geburt an Mütter und Väter gezahlt, die im Beruf eine

Pause machen, um sich um ihr Baby zu kümmern. Das Eltern-

geld orientiert sich am Einkommen und beträgt höchstens 1800

und mindestens 300 Euro im Monat.

SCHWER

die D„chorganisation, Organisation, zu der sich -en mehrere Gruppen oder

Vereine verbunden habenstr¡ng hier: sehr genauder B„nkenverband, ¿e Organisation mehrerer

Bankender }mfang hier: Größe; ≈ MengeGeschæfte m„chen wirtschaftlich aktiv seindie CSU kurz für: Christlich-

Soziale Unionder Dr¢ck hier: starke Kritikeinen klaren Tr¡nn- die Grenze zwischenstrich ziehen zwei Bereichen deutlich

machendie Preisschwankung, -en hier: starke Preis -

änderungn“chts zu suchen haben an einem Ort nicht

sein dürfender Agrarrohstoff- Markt, auf dem Agrar-markt, ¿e rohstoffe gekauft und

verkauft werden(der Agrarrohstoff, -e Substanz aus der Natur,

der von der Agrarwirt -schaft hergestellt wird(z. B. Getreide))

der Proz¡ntpunkt, -e ≈ Unterschied zwischenzwei Prozentergebnissen

MITTEL

Monatlich bis zu1800 Euro zahltder Staat Väternund Müttern, die

zu Hause bleiben.

537/13

Volksbanken spekulieren nicht mehr mit Nahrungsmitteln

So viele deutscheMänner wie nochnie in Elternzeit

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Page 54: Deutsch Perfekt - Juli 2013

54 7/13

Berühmter Literaturverlag in der KriseSuhrkamp, einer der bedeutendsten deutschen Verlage, steckt aktuell in einerschweren Krise. Seit Jahren gibt es einen Machtkampf zwischen der Verlegerin Ulla Unseld-Berké-

wicz, die 61 Prozent der Anteile besitzt, und dem Unternehmer Hans Barlach, dem die anderen Anteile

gehören. Barlach fordert 8,2 Millionen Euro vom Verlag. Viel Geld, das Suhrkamp offenbar nicht so ein-

fach bezahlen kann. Nun will der Verlag mit einer besonderen Art des Insolvenzverfahrens sein Überle-

ben sichern. Durch das „Schutzschirmverfahren“ müsse der Verlag erst einmal nicht an Barlach zahlen,

teilte Suhrkamp mit. Der Betrieb gehe weiter: Mitarbeiterverträge seien nicht betroffen, „Autorenverträ-

ge bleiben bestehen“. Das Verfahren ermögliche eine Zukunft für den Verlag, auf die viele Leser hoffen.

Denn das 1950 von Peter Suhrkamp gegründete und von Siegfried Unseld fortgeführte Unternehmen hat

bis heute viele wichtige Beiträge zu gesellschaftlichen Diskussionen geliefert. Zu seinen bekanntesten Auto-

ren gehören Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Christa Wolf und Uwe Tellkamp.

Wenn Popularität zum Problem wird Österreichs Universitäten sind bei deutschen Studenten so beliebt, dass dieGäste zum Problem werden. Das Wissenschaftsministerium will deshalb Österreicher bevorzu-

gen dürfen. Der Hintergrund: Der Staat muss einem ehemaligen Studenten aus Graz Schadenersatz zah-

len, weil dieser an seiner überfüllten Hochschule nicht schnell studieren konnte. Jetzt fürchtet die Regie-

rung viele Prozesse. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) will deshalb mit Zugangsbeschrän-

kungen reagieren, um mehr Platz an den Unis zu schaffen. Die Hochschulen sollen ausländische Studen-

ten stärker aussortieren dürfen. „In stark gefragten Fächern muss man die Möglichkeit schaffen, österrei-

chische Studierende bevorzugt aufzunehmen“, sagte Töchterle der Tageszeitung Österreich. Neue Hür-

den würden vor allem deutsche Studenten betreffen. Circa jeder zehnte Student ist Deutscher. Die Zahl

ist in den letzten Jahren stark gewachsen auf inzwischen rund 28 500. In Österreich ist das Studium seit

2008 fast gratis und der Zugang zu vielen Fächern einfacher als in Deutschland.

FOTO: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA

BERÜHMTER LITERATURVERLAG IN DER KRISE

der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeit -schriften oder Bücher pro-duziert

bedeutend wichtig; bekanntdie Verlegerin, -nen Frau, der ein Verlag gehörtder [nteil, -e hier: Teil des Vermögens

einer Firma(das Vermögen, - Besitz einer Person oder

Institution insgesamt)der Unternehmer, - Besitzer und oft auch Leiter

einer Firmadas Insolv¡nz- ≈ Untersuchung bei einemverfahren, - Gericht, ob und wie ein

Schuldner seine Schulden zahlen kann

(der Sch¢ldner, - Person/Firma, die Schuldenhat)

überleben hier: weiter existierenbetr¶ffen sein hier: einen Nachteil habenf¶rtführen hier: weiter als Chef leitender Beitrag, ¿e hier: Leistung, mit der man

aktiv mitmacht

WENN POPULARITÄT ZUM PROBLEM WIRD

bevorzugen hier: Vorteile vor anderengeben

der H“ntergrund, ¿e hier: Grundehemalig früherder Schadenersatz finanzielle Kompensation

für einen Schadenüberf•llt zu volldie ÖVP kurz für: Österreichische

Volksparteidie Zugangsbe- Reduzierung der Geneh-schränkung, -en migungen für ein Hoch -

schulstudiumaussortieren hier: beim Anmeldepro zess

nicht berücksichtigengefragt hier: so, dass sich beson-

ders viele interessierenaufnehmen hier: einen Platz gebendie H•rde, -n hier: bürokratische Regelbetr¡ffen wichtig/relevant sein für

Typisch SuhrkampDie bunten Buch-

rücken des Verlags

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Page 55: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Jeden Monat im Heft!

Die jungen Seiten von

557/13

55_Deins_0713 04.06.13 14:56 Seite 55

Page 56: Deutsch Perfekt - Juli 2013

56 7/13

Migranten oft besser qualifiziert

als DeutscheItalienische Ingenieure, indischeComputerspezialisten, griechischeÄrzte: Immer mehr Hochqualifiziertekommen nach Deutschland. Laut einer

Studie der Bertelsmann-Stiftung liegt ihr Bildungs-

niveau inzwischen über dem deutschen Durch-

schnitt. So haben 43 Prozent der Neuzuwanderer

zwischen 15 und 65 Jahren einen Meister, Hoch-

schul- oder Technikerabschluss. Im deutschen

Durchschnitt gilt das nur für 26 Prozent.

Laut Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker,

dem Autor der Studie, ist das Klischee vom bäu-

erlichen Zuwanderer nicht mehr aktuell. Die

meisten Migranten seien gut ausgebildete Fach-

kräfte, die trotz Engagements in ihrem Heimat-

land wegen der Wirtschaftskrise keine Arbeit fän-

den. Deutschland mit seiner im Vergleich stabilen

Wirtschaft und relativ geringen Arbeitslosigkeit

sei deshalb extrem attraktiv.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts

zogen im letzten Jahr mehr als eine Million Men-

schen nach Deutschland – so viele wie zuletzt

1995. Insgesamt kamen 1,081 Millionen Einwan-

derer in die Bundesrepublik. Die Zuzüge stiegen

um 13 Prozent. Vor allem aus den südeuropäischen

Euro-Staaten mit Arbeitslosenquoten von mehr als

50 Prozent kamen wie schon 2011 deutlich mehr

Menschen. Aus Spanien reisten 9000 oder 45 Pro-

zent mehr Einwanderer ein. Aus Griechenland

(plus 10 000) und Portugal (plus 4000) kamen

jeweils 43 Prozent mehr, aus Italien (plus 12 000)

kamen 40 Prozent mehr. Die meisten ausländi-

schen Zuwanderer stammen aber aus Polen

(68100), Rumänien (45 700), Ungarn (26 200)

und Bulgarien (25 000).

Deutsch lernen für den Job 2012 eine Million Migranten

SAUER VERDIENTdie Steuerer- von: Steuern erhöhen =höhung, -en Steuern höher machen

sauer hier: ärgerlich; böse

beißen zwischen die Zähne neh-men und essen

MARKE EIGENBAUdie M„rke, -n Produkt mit bekanntem

Namen

fælschen illegal eine genaue Kopievon etwas machen

betrogen werden hier: eine Kopie bekom-men und so Geld verlie-ren

SCHIENEN-ERSATZVERKEHRdie Schiene, -n ≈ Gleis

die Zugstrecke, -n ≈ Weg für den Bahn -verkehr

erneuern neu machen

eine Weile längere Zeit

¢mständlich unnötig kompliziert

ers¡tzen hier: etwas anderes andie Stelle einer Sachebringen

der Artikel, - hier: Text in einer Zeitung

]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist…

MIGRANTEN OFT BESSER QUALIFIZIERT ALS DEUTSCHE

die Studie, -n wissenschaftliche Unter -suchung

die B¡rtelsmann- Organisation, die gesell -St“ftung schaftliche Themen unter-

sucht und Lösungsmodelleentwickelt

das B“ldungs- hier: Art des Ausbildungs -niveau, -s abschlusses

der Neuzuwan- Person, die vor Kurzemderer, - eingewandert ist

das Engagement, -s hier: gute Arbeit undfranz. lange Ar beits suche

relativ/r¡lativ ziemlich

attraktiv hier: interessant

die [ngabe, -n Information

der Zuzug, ¿e von: zuziehen = hier: neuan einen Ort kommen, umdort zu leben

deutlich hier: viel

st„mmen hier: kommen

Auf den zweiten Blick

Die Deutschen sprechen gern von ihremsauer verdienten Geld. Das bedeutet,dass es nicht einfach, sondern anstren-gend war, das Geld zu verdienen. WennMenschen wegen Steuererhöhungenmehr davon an den Staat zahlen müs-sen, werden sie wahrscheinlich sauer –

könnte man meinen. Aber überraschend viele Men-schen finden die Pläne der Partei Die Grünen richtig,die Steuern für Gutverdiener zu erhöhen. Sie denken,dass man wahrscheinlich in den sauren Apfel beißenmuss, dass es also keinen anderen Weg gibt.

Focus

Marke Eigenbau

Von Marke Eigenbau spricht man, wennjemand etwas selbst hergestellt hat, wasman sonst von einer Firma kauft oderbauen lässt. Das Radiogerät oder dasGartenhäuschen ist dann also nicht voneiner bekannten Marke, sondern MarkeEigenbau. Das ist innovativ und billig, oftauch ein bisschen improvisiert. Bei man-chen Dingen will aber jeder nur das origi-nale Markenprodukt haben. So zum Bei-

spiel bei Briefmarken. Worüber der Focus unter dieserÜberschrift berichtet: Durch gefälschte Marken wur-den Briefmarkensammler um viel Geld betrogen.

Süddeutsche Zeitung

Schienen-Ersatzverkehr

Wenn an Zugstrecken etwas kaputt ist oder erneuertwird, können dort für eine Weile keine Züge mehr fah-ren. Damit die Fahrgäste aber trotzdem ans Ziel kom-men, transportiert die Deutsche Bahn sie oft mit Bus-

sen. Für diese manchmal sehr umständlichenBusverbindungen hat die Bahn das genausoumständliche Wort Schienenersatzverkehrgewählt. Die Schienen werden also durch einanderes Verkehrsmittel ersetzt. Im Artikel zuder Überschrift geht es aber nicht um Bau-stellen auf Bahnstrecken. Sein Thema sindZugstrecken, die überhaupt nicht mehrbenutzt werden. Wo früher Schienen lagen,werden heute oft Radwege gebaut. Bei die-

sem Schienenersatzverkehr wird also der Verkehr aufSchienen durch Fahrrad-Verkehr ersetzt.

MITTEL

Stern

Sauer verdient

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Page 57: Deutsch Perfekt - Juli 2013

577/13

Mein erster Monat

in Berlin Melinda Szanyi

Ich habe in Ungarn studiert und dort auch

schon gearbeitet. Dann habe ich von einer

besonderen Chance gehört: In Deutschland kön-

nen auch Ausländer einen Bundesfreiwilligen-

dienst machen. Eine gute Gelegenheit, mein

Deutsch zu verbessern!

Deutsch habe ich schon in der Schule gelernt.

Aber als ich dann nach Berlin gekommen bin,

habe ich zuerst mit niemandem gesprochen. Ich

war zu schüchtern. Ich habe bei der Organisati-

on „AFS interkulturelle Begegnungen“ angefan-

gen. Sie organisiert Schüleraustausche für 15- bis

18-Jährige. In meiner ersten Woche hat mein

Chef mit mir gesprochen. Er hat gesagt: „Du

musst ein Ziel haben für die Zeit bei uns.“ Er

wollte, dass ich in einem Jahr ganz alleine Infor-

mationsveranstaltungen in Schulen organisiere.

Das hat mir ein bisschen Angst gemacht, aber ich

habe mich auch über das Vertrauen meines

Chefs gefreut.

Meine Kollegen haben mir geholfen. Ich habe

ihnen viele Fragen gestellt – und sie haben mein

Deutsch korrigiert. Ich finde das normal. Bis

heute habe ich mit meinem deutschen Freund

eine Vereinbarung: Er muss mich korrigieren,

wenn ich einen Fehler mache. Nur so kann ich

besser werden. 13 Monate habe ich bei AFS gear-

beitet. Dann war der Bundesfreiwilligendienst

vorbei. Natürlich habe ich vorher Informations-

veranstaltungen an Schulen gemacht. Ein tolles

Gefühl! In dem Jahr habe ich sehr viel gelernt.

Nicht nur mein Deutsch ist besser, ich habe auch

viele neue Erfahrungen gemacht. Jetzt fühle ich

mich erwachsener.

Als ich in Deutschland angekommen bin,

habe ich niemanden gekannt. Aber ich habe

Glück gehabt, denn AFS hat eine Wohngemein-

schaft für mich gefunden. Mit den Leuten dort

habe ich gekocht – oder wir haben Ausflüge

gemacht. So habe ich auch andere Regionen und

Traditionen Deutschlands kennengelernt. Den

Karneval in Köln zum Beispiel.

Auch Berlin finde ich toll. Die Menschen sind

tolerant, und es gibt so viele Angebote. Ich habe

hier über zehn verschiedene Sportarten auspro-

biert, bin über die Museumsinsel spaziert und

habe arabische Gerichte am Hackeschen Markt

gegessen. Berlin ist so international! Das habe ich

schon in meinen ersten Wochen gemerkt. Wenn

ich jemanden nach dem Weg fragen wollte, habe

ich immer zuerst gefragt: „Sprechen Sie

Deutsch?“ Ein komisches Gefühl.

2 Interview und Text: Tanja Haas

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)der B¢ndesfreiwilli- ≈ Zeit: Man arbeitet freiwillig, z. B.gendienst für eine soziale Institution.die Gelegenheit, -en hier: ≈ Chance; passende Situationsch•chtern ≈ unsicher; voller Angstder Schüleraus- hier: ≈ Programm für Schüler: Sie tausch, -e/¿e können für ein paar Tage/Monate

eine Schule im Ausland besuchen.das Ziel, -e hier: Resultat: Das will man errei-

chen.die Informations- hier: ≈ Sprechen vor Publikum:veranstaltung, -en Man gibt Informationen zu einer

speziellen Sache.das Vertrauen von: vertrauen = hier: sicher sein,

dass eine Person gut arbeiten wirddas Gefühl, -e Emotiondie Wohngemein- Gruppe von Personen: Sie wohnenschaft, -en zusammen.die Sp¶rtart, -en ≈ Sportkategorie: Fußball, Golf,

Tennis …ausprobieren etwas Neues versuchen

Berlin

Wie viele dort wohnen: 3,3 Millionen Einwohner Was interessant ist: Hauptstadt und größte Stadt Deutschlands, Bundestag, Brandenburger Tor,

Rotes Rathaus, Spree (Foto)

der B¢ndestag deutsches Parlament

das Tor, -e breiter Eingang

HEIMAT: Ungarn

ALTER: 25 Jahre

BERUF: PR-Assistentin

ERSTER MONAT: Oktober 2011

HOBBYS: Kochen, Tanzen

Mein Tipp

Für Reisen in Deutschland habe ich Mitfahrzentra-len genutzt. Ich bin also bei anderen Leuten imAuto mitgefahren. Im Internet kann man nach einerMitfahrgelegenheit suchen – und so viel Geld spa-ren. Außerdem lernt man dabei oft auch nette Men-schen kennen.

n¢tzen ≈ benutzen

die M“tfahrgelegenheit, -en ≈ Chance: Man kann beianderen im Auto mitfahren.

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Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 40.

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Page 58: Deutsch Perfekt - Juli 2013

AUF DER FLUCHT – KRIMI-KARTENSPIEL

98 Spielkarten geben Orte, Fluchtfahr-

zeuge, Aktionsmöglichkeiten und eine

Landkarte vor. Und der Krimi nimmt sei-

nen Lauf.

Karteikartenbox mit 800 Karten. Deutsch Niveau A1. Artikel-Nr. 75269€ 14,99 (D)/€ 15,30 (A)

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Karl, dass dieser nicht mehr zurück nach

Hause darf. Karl sieht keinen Sinn mehr

im Leben und wird Räuber. Aber damit

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Page 59: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Page 60: Deutsch Perfekt - Juli 2013

60 7/13

Eigentlich ist sie noch ein Mädchen. An die-

sem Tag hält die junge blonde Frau aus

Deutschland zum ersten Mal diesen berühmten

Teller in den Händen. Sie wird ihn noch drei

weitere Male bekommen. Die Sportlerin heißt

Stefanie Maria Graf. Sie ist 19 Jahre alt und

kommt aus Brühl bei Heidelberg. In ihrem

Sport, dem Damen-Tennis, ist sie schon vor die-

sem Tag ein Star, auf den alle warten. Wie auf

einen Sturm, der lange angekündigt ist,

schreibt 20 Jahre später die Frankfurter Allge-

meine Sonntagszeitung.

Dann kommt dieser 2. Juli 1988, an dem sie

zum ersten Mal das wichtigste Tennisturnier der

Welt gewinnt: Wimbledon.

16 000 Zuschauer sind dabei,

wie sie den letzten Ball so

schlägt, dass er fast im Netz

ist. Aber er kommt doch noch

darüber, fällt in das Feld von

Martina Navrátilová. Nach

einer Stunde und 33 Minuten

ist Steffi, wie sie alle nennen,

die Siegerin.

„Fräulein Steffi Graf legte

die alten Knochen der Navrá-

tilová auf dem Wimbledon

Centre Court zur Ruhe“,

schreibt die englische Zeitung

News of the World. Nun ist

nicht mehr Navrátilová die

beste Spielerin der Welt, son-

dern Steffi Graf. Über ihren

Sieg sagt sie selbst: „Das ist

’ne Superleistung von mir

gewesen, und deswegen ist es

was ganz Besonderes für

mich.“ Das sagt sie ohne viele

Emotionen. Am Ende ihrer

Karriere, 1999, wird die Süd-

deutsche Zeitung schreiben:

„Es ist ihr nie leichtgefallen,

mit ihnen (den Journalisten)

zu reden, und meistens hat

sie es auch nicht getan.“ Sie

habe ihre blonden Haare „wie eine Gardine vors

Gesicht“ gehalten und über ihre besten Bälle

gesprochen „wie ein Chirurg über seine Instru-

mente“.

g„nz großes etwas sehr Spezielles/T¡nnis Tolles

weitere (-r/-s) andere (-r/-s)

der St¢rm, ¿e ≈ sehr starker Wind

„nkündigen hier: über etwas informieren,was in der Zukunft baldstattfindet

das N¡tz, -e hier: ≈ langes, breites Teil,das das Spielareal in zweiHälften trennt

das F¡ld, -er hier: Bereich, in dem Tennisgespielt wird

die Siegerin, -nen Gewinnerin

die „lten Kn¶chen ein Loch in die Erde zur Ruhe legen machen und einen Toten

hineinlegen; hier: die Karrie -re einer anderen Person beenden

(die Kn¶chen Pl. Skelett; Körper)

’ne eine

die Super- hier: besonders guter leistung, -en sportlicher Erfolg

d¡swegen deshalb

bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)

leichtfallen einfach sein für

habe Konj. I von: haben

die Gardine, -n Fensterdekoration aus Stoff

der Chir¢rg, -en Arzt, der Operationen macht

Vor 25 Jahren gewinnt eine junge Deutsche ein internationales

Tennisturnier nach dem anderen. Gemeinsam mit ihrem ähnlich guten

Kollegen Boris Becker macht Steffi Graf Deutschland zur Tennisnation.

Ganz großes Tennis

Glücklich in WimbledonSteffi Graf am 2. Juli 1988,nachdem sie das Tennis -

turnier gewonnen hat

60-61-BusG_0713.qxd 04.06.13 14:57 Seite 60

Page 61: Deutsch Perfekt - Juli 2013

617/13

Ein Bild und seine Geschichte

FOTO: PICTU

RE ALLIANCE/D

PA

Die Baden-Württembergerin ist schon Tennis-

profi, seit sie 13 Jahre alt ist. Sie ist nicht einmal vier

Jahre alt, als ihr Vater Peter ihr den ersten Tennis-

schläger schenkt. Er hat ihn mit einer Säge kleiner

gemacht. Nicht nur der Mann, den die Medien spä-

ter immer „Vater Graf“ nennen, sieht das Talent sei-

ner Tochter. Bundestrainer Klaus Hofsäss nennt

Steffi Graf das größte Talent, das es in Deutschland

je gegeben hat.

Für seine Tochter gibt der Vater den Beruf auf.

Und sie geht schon bald nicht mehr zur Schule.

„Ich will das so“, sagt die Jugendliche. 1987, ein

Jahr vor dem ersten Wimbledon-Sieg, gewinnt sie

ihr erstes großes Turnier in Paris, einen Grand

Slam. 1988 wird ihr stärkstes Jahr: Mit einem Sieg

bei allen vier größten Turnieren und Gold bei den

Olympischen Spielen. Am Ende ihrer Karriere wird

sie 107 Titel gewonnen haben, davon 22 Grand

Slams. 377 Wochen lang ist sie die Nummer eins

der Welt. Aber sie sagt am Ende: „Ich weiß, ich war

nicht immer einfach.“ Sie macht es den Deutschen

nicht leicht, sie zu lieben – obwohl die das so gern

wollen.

Nicht nur sie ist die beste Tennisspielerin der

Welt. Auch der zwei Jahre ältere Boris Becker

gehört zur gleichen Zeit zu den Besten im Tennis.

Aufgewachsen ist er in Leimen, nicht einmal 20

Kilometer von Steffi Graf entfernt. Viele sehen die

beiden als Traumpaar, auch wenn sie keines sind.

Aber sie bringen einen Boom im Tennis. Im Fern-

sehen wird jedes Spiel live gezeigt. Nicht nur Kin-

der, auch Erwachsene gehen in Tenniskurse. Und

in sehr vielen Städten gibt es plötzlich neue Tennis-

klubs.

Die junge Graf funktioniert in den ersten Jahren

wie eine Maschine. Aber dann gibt es Probleme:

mit ihrem Körper, vor allem mit ihren Knien. Pro-

bleme gibt es auch in ihrem Privatleben. Ihr Vater

Peter soll für die Einnahmen seiner Tochter nicht

alle Steuern bezahlt haben. Er muss ins Gefängnis.

Auch die Ehe der Eltern geht kaputt. Und ein Fan

der Spielerin sticht mit einem Messer ihre Konkur-

rentin Monica Seles in den Rücken. Aber Graf

macht weiter. Als sie mit 30 Jahren das Ende ihrer

Tenniskarriere bekannt gibt, ist „die Gräfin“ immer

noch die Nummer drei der Welt.

Mit ihr geht „die beste Lady aller Zeiten“, sagt

an diesem Tag im August 1999 der amerikanische

Tennisspieler Andre Agassi. Niemand weiß da, dass

Agassi und Graf schon zwei Jahre später ein Ehe-

paar sein werden, das zwei Kinder bekommen und

ohne Skandale in Las Vegas leben wird. 2013 wird

Agassi in einem Interview mit der Bild-Zeitung

sagen, ihre Ehe sei „großes Tennis. Sehr großes

sogar“. Das sagen die Deutschen für etwas beson-

ders Gutes. 2 Katja Riedel

Was im Juli noch passiert ist

AM 1. JULI 1938In Deutschland gibt es eine neue Stadt, gebaut fürdie Volkswagen-Arbeiter. Sie sollen den VW-Käferbauen, der noch KdF-Wagen heißt. KdF steht für„Kraft durch Freude“. Es ist ein Begriff aus derIdeologie des Nationalsozialismus. Die neue Stadtim heutigen Niedersachsen heißt bis 1945 „Stadtdes KdF-Wagens bei Fallersleben“. Im ZweitenWeltkrieg wird die Fabrik speziell für die Produkti-on von Rüstung genutzt. Nach dem Krieg nennendie Amerikaner die Stadt Wolfsburg. Den Namenbehält sie bis heute.

AM 1. JULI 1988An der größten deutschen Börse in Frankfurt amMain gibt es einen neuen Wert: den DeutschenAktienindex (Dax). Erfunden hat ihn der JournalistFrank Mella von der Börsen-Zeitung. Seit 1959 warein früherer Index der gleichen Zeitung am wich-tigsten. Jetzt wird der Dax aus den 30 größtendeutschen Firmen errechnet, zurück bis 1959. DerIndex zeigt, wie stark die deutsche Wirtschaft ist– so wie der Dow Jones in den USA.

der Käfer, - sehr kleines Tier mit sechs Beinen; Insekt

der Begr“ff, -e Wort

die R•stung hier: ≈ alle Geräte, die für die Armee produ-ziert werden

n¢tzen ≈ benutzen

die Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden

(die [ktie, -n Dokument darüber, dass man einen Teileiner Firma besitzt)

der Wert, -e hier: ≈ Zahl, mit der man etwas vergleicht

erf“nden sich etwas absolut Neues überlegen

err¡chnen durch Rechnen feststellen

75 J

ahre

n25

Jah

ren

Vor

der T¡nnisschläger, - ≈ (Sport-)Gerät zumTennisspielen

die Säge, -n Werkzeug zum Schneidenvon Holz

der Graf, -en aristokratischer Titel (hierWortspiel mit demNamen Graf)

je hier: zu irgendeiner Zeitin der Vergangenheit

aufgeben hier: aufhören

w“rd … gew¶nnen Futur II von: gewinnenhabengehören zu hier: Mitglied einer

Gruppe sein

das Traumpaar, -e ideale Lebenspartner

die Einnahme, -n hier: Geld, das man fürsTennisspielen bekommt

das Gefængnis, -se Gebäude, in das Krimi -nelle geschlossen werden

st¡chen hier: verletzen

die Konkurr¡ntin, hier: andere sehr gute -nen Tennisspielerin

sei Konj. I von: sein

sogar ≈ auch

MITTEL PLUS

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Page 62: Deutsch Perfekt - Juli 2013

62 7/13

Bier oder Wein – daran scheiden sich bis heute

in Deutschland die Geister. Geradezu verpönt

ist es, im Laufe eines Abends zwischen beiden

Getränken hin und her zu wechseln: „Bier auf

Wein – das lass sein!“ – Diese Weisheit schallt

einem entgegen, wenn man es doch tut. Glücklich

ein Martin Luther, der sich nicht zwischen dem

einen und dem anderen Getränk entscheiden

musste: „Wie gut Wein und Bier hab’ ich daheime,

dazu eine schöne Frau oder – sollt’ ich sagen – Her-

ren.“ Denn seine Katharina – genannt „Herr

Catherin“ – hatte im Kloster das Bierbrauen gelernt

und braute höchstselbst im Schwarzen Kloster zu

Wittenberg. Obendrein versuchte sie sich, des

rauen Klimas zum Trotz, auch noch als Winzerin.

Gemeinhin hält man Bayern für die Heimat des

Bieres, dabei trank man auch dort lange Zeit in

höheren Kreisen nach römischer Tradition lieber

Wein statt Bier. Bis ins 17. Jahrhundert hinein galt

Bayern sogar als Weinland. Erst nachdem im Drei-

ßigjährigen Krieg die meisten Weinberge zerstört

worden waren, trat das Bier seinen allgemeinen

Siegeszug als ein Getränk des ganzen Volkes an.

Aber auf jeder fränkischen „Kärwa“ (Kirchweih)

wird man auch ein Weinzelt finden, in dem bei vor-

gerückter Stunde die Stimmung mindestens eben-

so ausgelassen ist wie im benachbarten Bierzelt.

Seine „Lethe“, seinen „Nil“, seinen „Magen-

Balsam“, sein „Weihwasser“ und seine „Letzte

Ölung“ nannte Jean Paul den Gerstensaft. Kein

zweiter Dichter deutscher Zunge hat ihm so innig-

lich gehuldigt, wie er es tat. Aus „medizinischen“

Gründen zog er ins „ärztlich“ besser versorgte Bay-

reuth, weil dort der Braumeister Osmund das ein-

zig brauchbare Bier braute, wie er diesem schrieb.

„Bei der Einfahrt eines Bierfasses“, erklärte Jean

Pauls Frau Karoline, „läuft er seliger umher als bei

dem Eintritt eines Kindes in die Welt.“ Vor, wäh-

rend und nach der Arbeit war das Trinken ihm

unerlässliche Inspiration: „Ich kenne keinen Gau-

men-, nur Gehirnkitzel; und steigt mir eine Sache

nicht in den Kopf, so soll sie auch nicht in die

Blase.“ (...)

Trinkfestigkeit war noch bis vor einiger Zeit in

Deutschland in niederen und höheren politischen

Kreisen geradezu ein Ausweis besonderer Befähi-

gung – nicht nur in der bayerischen Provinz, auch

in der Bundeshauptstadt Bonn. Als Konrad Ade -

nauer im Jahr 1961 zum ersten Mal in der

Geschichte der Bundesrepublik eine Frau zur

Ministerin ernannte – Elisabeth Schwarzhaupt

wurde Bundesministerin für Gesundheit –, kriti-

sierten dies Abgeordnete seiner eigenen Partei mit

den Worten: „Eine Frau ist für ein solches Amt

nicht trinkfest genug.“ Auch die „vierte Macht“ im

Staate wollte und konnte da mithalten. Rudolf Aug-

stein antwortete 1978 in einem Interview mit dem

Playboy auf die Frage, ob er trinke: „mäßig, aber

regelmäßig, etwa sechs Flaschen Bier pro Tag“.

Erst in den letzten Jahren weht in der öffentlichen

unerlæsslich/ unbedingt nötig¢nerlässlichDaran scheiden Bei diesem Thema sind dies“ch die Geister. Meinungen sehr verschieden.geradezu direkt; ≈ man kann auch fast

sagenverpönt sein abgelehnt werden“m Laufe währendsein l„ssen nicht machendie Weisheit, -en hier: kluger Ratschlagentgegenschallen hier: gesagt werden zu …daheime hist. zu Hausedas Kloster, ¿ Kirche mit Wohn- und Arbeitsge -

bäuden, in denen sehr religiöseMänner oder Frauen leben undarbeiten

das Bierbrauen Bierherstellunghöchsts¡lbst selbst; in eigener Personobendrein ≈ außerdems“ch versuchen „ls hier: in einem neuen Gebiet

Erfahrung machen; ausprobieren,ob man als … arbeiten kann

des rauen Klimas obwohl das Klima so rau istz¢m Tr¶tz(rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt)die W“nzerin, -nen Bäuerin, die Wein herstelltgemeinhin ≈ im Allgemeinendabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl …“n höheren Kreisen in den oberen sozialen Klassenseinen Siegeszug hier: beginnen, extrem populär „ntreten zu werdenfrænkisch von: Franken = Region in Bayerndie K“rchweih, -en Fest zur Erinnerung an die erste

Messe in einer Kirchebei vorgerückter ziemlich spät am AbendSt¢ndeausgelassen ≈ sehr fröhlich; lustigben„chbart in direkter Nähe; nebenandas Weihwasser, - ≈ heiliges Wasser, das in der

katholischen Kirche für religiöse Rituale verwendet wird

(weihen mit einer Zeremonie in der Kircheso vorbereiten, dass man eineSache für religiöse Rituale verwen-den kann)

die L¡tzte Ölung wichtige, religiöse Zeremonie füreinen schwerkranken Menschen

der G¡rstensaft, ¿e Bierdie Z¢nge, -n Organ im Mund für das Schmecken

und Sprechen; hier: Sprache“nniglich intensiv; herzlichh¢ldigen hier: seine große Liebe zeigenvers¶rgt hier: so, dass es genug gibtdas Bierfass, ¿er großer Gegenstand aus Holz oder

Metall, in dem man Bier lagertumherlaufen hin und her laufenselig hier: ≈ sehr glücklich, wie bei Gott

im Himmelder Gaumenkitzel, - Gaumenfreude; sehr leckere Speise(der Gaumen, - ≈ runde Stelle oben innen im

Mund)der Geh“rnkitzel, - gemeint ist: Spaß/Freude für das

Gehirn(das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man

denkt und fühlt)“n den K¶pf steigen betrunken machendie Blase, -n hier: Organ im unteren Bauch, wo

sich der Harn sammelt(der H„rn, -e ≈ gelbes Wasser, das man aus dem

Körper lässt)die Tr“nkfestigkeit von: trinkfest = so, dass man viel

Alkohol trinken kann, ohnebetrunken zu werden

der Ausweis, -e hier: Beweisdie Befähigung, -en Talent; Könnenern¡nnen eine offizielle Position gebender/die [bgeordnete, Mitglied im Parlament-nm“thalten kœnnen hier: genauso viel trinken können

wie anderemäßig hier: nicht zu viel|n der œffentlichen ≈ In der Öffentlichkeit ist einSphäre weht der asketischer Lebensstil wichtig. W“nd der Askese.

Dichter, Politiker und Fernsehjournalisten – sie alle trinken Alkohol.

Ohne das Getränk scheint wenig zu funktionieren. Wichtig ist dabei

auch die Menge, weiß der Autor. Außerdem sollte in einer Kneipe besser

niemand plötzlich das Licht anmachen.

Trinkkultur

Asfa-Wossen Asserate über die deutsche

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 41.

62-63-Bva_0713 04.06.13 14:58 Seite 62

Page 63: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Sphäre der Wind der Askese. Vorbei sind die Zei-

ten, da die Gesichter der Teilnehmer in den Fern-

seh-Talkshows hinter dichten Rauchschwaden ver-

schwanden und die versammelten Journalisten am

Sonntagmorgen im „Internationalen Frühschop-

pen“ mit ein paar Viertelchen Wein ihre Zunge lös-

ten. Aber immer noch pilgert die Prominenz der

Parteien einmal im Jahr zum Politischen Ascher-

mittwoch nach Passau, um in Bierzelten Maßkrü-

ge zu stemmen und krachende Reden zu halten.

Wird in Deutschland anders getrunken als

anderswo? Jedenfalls sollte, wer sich als Fremder

in ein bayerisches Bierzelt, einen Biergarten oder

gar ins Hofbräuhaus begibt, schon ein wenig mit

den örtlichen Gepflogenheiten vertraut sein. Im

Hofbräuhaus, erzählt man sich, soll einmal ein

Herr, offensichtlich norddeutscher Herkunft,

„ein kleines Helles“ bestellt haben. Die nachsich-

tige Kellnerin gab ihm zur Antwort: „Geh’n ’S,

Herr, bleiben ’S noch a bisserl sitzen und warten

’S, bis ’S an Durst für a Maß beinander ham.“

Roger Boyes, langjähriger Deutschlandkorrespon-

dent der britischen Times, hat das Trinkverhalten

im britischen Pub mit dem im bayerischen Bier-

zelt verglichen. Aber ob seine Beobachtungen

tatsächlich ins Schwarze treffen? Der Engländer,

so Boyes, stürze das erste Bier förmlich hinunter,

um seine Hemmungen zu überwinden: „Es wird

schnell getrunken wie Medizin.“ Es sei die

Voraussetzung, dass er sich mit seinen Begleitern

unterhalten könne. „Einen halben Liter später

bemerkt er, dass seine Freunde langweilig sind,

und beginnt mit Fremden zu reden. Nach dem

dritten Bier hält sich der Engländer für unwider-

stehlich, witzig und attraktiv.“ Der Bayer im Bier-

zelt dagegen fühle sich „schneller als der Englän-

der, nämlich schon nach dem zweiten Bier,

bemüßigt, Fremden Witze zu erzählen“. Und mit

dem nächsten Glas, so Boyes, wechsle die Laune:

„Er beginnt sich über die Saupreissn und die

Sozis zu beschweren.“ Mir erscheint der Haupt-

vorzug eines deutschen Bierzelts gegenüber

einem englischen Pub darin zu bestehen, dass in

Ersterem nicht immer im schönsten Moment das

Licht angeht und der Ruf ertönt: „Last Call!“ 2

637/13

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013

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Asfa-Wossen Asserate

Der Prinz aus Äthiopien wurde 1948 in AddisAbeba geboren. Er studierte Geschichte und Jurain Tübingen (Baden-Württemberg) und promo-vierte in Frankfurt am Main. Nach der Revolutionin seiner Heimat blieb er in Deutschland. Heuteist er Unternehmensberater und Bestsellerautor.Dieser Text ist aus dem Buch Deutsche Tugenden.Der Autor beschreibt darin die oft kuriosen Cha-raktereigenschaften der Deutschen.

Jura Wissenschaft, die sich mitRecht und Gesetzbeschäftigt

promovieren eine wissenschaftlicheArbeit schreiben, um denTitel Doktor zu bekommen

der Unternehmensberater, - Person, die beruflichFirmen berät

die Tugend, -en gutes moralischesVerhalten

die Char„ktereigenschaft, ≈ spezielle Art/Beson- -en derheit des Charakters

einer Person

„Vor, während und nach derArbeit war das Trinken ihmunerlässliche Inspiration.“

Blick von außen

SCHWER

die Rauchschwaden ≈ Rauchwolken; viel RauchPl.verschw“nden hier: nicht mehr zu sehen seinder Frühschoppen, - Treffen am Vormittag, bei dem

man Alkohol trinktdas Viertelchen, - ein Viertelliterdie Z¢nge lösen machen, dass man sprichtp“lgern eine Reise an einen religiösen

Ort machen; hier: an einen Ortreisen, an dem ein speziellesEreignis stattfindet

die Promin¡nz hier: alle bekannten Politikerder Ascherm“ttwoch erster Tag nach dem Karnevalder Maßkrug/M„ss- Geschirr für eine Maß Bierkrug, ¿e(die Maß/M„ss, - Menge von einem Liter Bier)st¡mmen hier: trinkenkr„chend hier: unfein; vulgärdas Hofbräuhaus Gasthaus in Münchens“ch begeben an einen bestimmten Ort gehendie Gepflogenheit, Gewohnheit-envertraut sein hier: gut kennen¶ffensichtlich sehr deutlich zu erkennendie Herkunft hier: Ort, von dem man selbst

kommtdas kleine H¡lle, - ein halber Liter helles (gelbes)

Bier mit rund fünf ProzentAlkohol

nachsichtig mit viel VerständnisGeh’n ’S, H¡rr, Mein Herr, bleiben Sie nochbleiben ’S n¶ch a ein wenig sitzen, und warten b“sserl s“tzen ¢nd Sie, bis Sie durstig genug für w„rten ’S, b“s ’S „n eine Maß sind.D¢rst für a Maß bei-n„nder h„m. bayer.“ns Schw„rze tr¡ffen hier: das Richtige erkennenhin¢nterstürzen hier: schnell trinkenfœrmlich hier: wirklichdie H¡mmung, -en hier: Angstüberw“nden hier: erreichen, dass man seine

Angst vergisstder Begleiter, - Person, die dabei istunwiderstehlich/ hier: extrem sympathisch und¢nwiderstehlich interessantattraktiv hier: gut aussehends“ch bemüßigt fühlen es für nötig haltender Saupreiss, -n Name für Nichtbayernbayer.der Sozi, -s auch: Sozialdemo krat;

auch: SozialistMir erscheint … Ich meine, dass … der Hauptvorzug, ¿e wichtigster Vorteilertönen zu hören sein

62-63-Bva_0713 04.06.13 14:58 Seite 63

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64 7/13

Darf ein Mensch sein Leben selbst beenden,

wenn er keine andere Möglichkeit findet, aus

seinem Unglück herauszukommen? Er darf nicht

nur – manchmal geht es gar nicht anders. Der Sui-

zid kann logische Konsequenz sein, rationale Hand-

lung: Das ist das Argument, das Johann Wolfgang

von Goethe (1749 -1832) seinen Protagonisten

Werther verteidigen lässt. Bis zu dessen Tod.

Als Goethes Briefroman 1774 zuerst mit dem

Titel Die Leiden des jungen Werthers anonym

erscheint, ist diese These eine Revolution. Denn sie

bricht mit der christlichen, bürgerlichen Moral.

Der Roman wird zum Skandal – vor allem in den

Augen der Kirchen. Trotzdem, oder genau deshalb,

ist er schon bald das meistgelesene Buch in Europa.

Der Briefroman umfasst eineinhalb Jahre in

Werthers Leben. Er zieht von der Stadt aufs Land,

wo er am Anfang die Idylle genießt, Spaziergän-

ge unternimmt und zeichnet. Als er Lotte ken-

nenlernt, ist die Ruhe vorbei: Werther verliebt

sich in die junge Frau. Er glaubt, in Lotte einen

Menschen gefunden zu haben, der denkt wie er.

Aber es ist keine glückliche Liebe, denn Lotte ist

schon mit Albert verlobt.

In Briefen an seinen besten Freund Wilhelm

beschreibt Werther seine Gefühle: sein großes

Glück, in Lottes Nähe zu sein, und seine große

Traurigkeit darüber, dass seine Liebe unerfüllt

bleibt. Bald schon spricht er davon, sein Leben

beenden zu wollen, wenn sein Schmerz zu groß

wird. „Die menschliche Natur hat ihre Grenzen:

Sie kann Freude, Leid, Schmerzen bis auf einen

gewissen Grad ertragen und geht zugrunde,

sobald der überstiegen ist.“ Das sagt Werther in

einem Gespräch mit Lottes Verlobtem Albert. Der

argumentiert ganz anders: Für ihn ist Suizid ein

Zeichen menschlicher Schwäche. Weiter hinten

im Roman belegt Werther sein tragisches Argu-

ment mit seiner eigenen Verzweiflung. Am Ende

schießt er sich mit Alberts Pistole in den Kopf.

das Leid, -en hier: körperliche und psychische Schmerzen

die H„ndlung, -en ≈ Aktion; Tun

der Protagon“st, -en Person, die eine wichtigeRolle spielt

verteidigen hier: vor Kritik schützen

erscheinen hier: publiziert werden

br¡chen m“t hier: ändern; ungültigmachen

“n den Augen hier: nach Meinung

meistgelesen mit den meisten Lesern

umf„ssen ≈ zum Inhalt haben

genießen ≈ Freude haben an

s“ch verlieben “n beginnen zu lieben

verloben sich versprechen, dassman sich heiraten wird

¢nerfüllt hier: so, dass er von ihrnicht geliebt werden kann

gew“sse (-r/-s) hier: nicht sehr stark

der Grad, -e hier: Intensität

ertragen Unangenehmes akzeptie-ren, wie es ist

zugr¢nde gehen kaputtgemacht werden;ruiniert werden

übersteigen hier: stärker werden als

das Zeichen, - Signal

die Schwæche, -n Schwachsein

belegen hier: zeigen, dass … wahrist

die Verzweiflung, Zustand, in dem man -en keine Hoffnung mehr hat

Der Briefroman Die Leiden des jungen Werther

machte Johann Wolfgang von Goethe in Europa

zum Star. Noch heute sehen viele das Buch als

Goethes wichtigstes – und als einen der popu-

lärsten Romane der deutschen Literaturge-

schichte. Erster Teil der neuen Serie.

Skandal,Idol,

Bestseller

Johann Wolfgang von Goethe 1828Der Werther-Briefroman war sein erster internationaler Bestseller

Bücher, die um die Welt gingenTeil 1: Goethes Die Leiden des jungen Werther

Eine Übung zudiesem Text

finden Sie aufSeite 40.

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(2)

Goethe war 24, als er den Werther in wenigen

Wochen schrieb. Er hatte selbst zwei unglückliche

Lieben im Herzen: die zu Charlotte Buff und die zu

Maximiliane von La Roche. Vor allem Charlotte Buff

war Goethes große Liebe; wie die Lotte im Roman

war sie mit einem anderen verlobt.

Das Herz ist wichtiger als der Verstand: Das sagt

Goethes Figur immer wieder. Der Schriftsteller trifft

damit den Nerv seiner Zeit. Werther ist für die Leser

ein Rebell. Er wird zum Idol. Junge Männer kleiden

sich blau-gelb in „Werther-Tracht“. Werther-Acces-

soires werden zu Bestsellern, besonders eine Wer-

ther-Tasse. Einige Leser entscheiden sich wie Wer-

ther zum Suizid, weshalb der Roman in manchen

Regionen verboten wird. 200 Jahre später wird der

Begriff „Werther-Effekt“ populär: Psychologen mei-

nen damit heute den Nachahmungseffekt von Suizi-

den, die öffentlich bekannt werden.

Auch in der Kunst wird Werther eine wichtige

Figur. Viele Schriftsteller schreiben Gedichte, Dra-

men und Romane über den Stoff – bis in die heuti-

ge Zeit: In Die neuen Leiden des jungen W. erzählt

Ulrich Plenzdorf in den 70er-Jahren die Geschichte

eines jungen Mannes in der Deutschen Demokrati-

schen Republik.

Die Leiden des jungen Werther (aus „Werthers“

machte Goethe in einer zweiten Variante des Buchs

1787 „Werther“) ist der wichtigste Roman seiner

Epoche. Bis heute ist er eines der wichtigsten Bücher

der deutschen Literaturgeschichte. Als Werther auf den Markt kommt, ist Goethe in

Deutschland schon berühmt – er hatte 1773 mit seinem mit allen Konventionen brechen-

den Drama Der Götz von Berlichingen Furore gemacht. Mit Werther wird der Schriftstel-

ler zum Star in ganz Europa. Und wenig später zu einem der wichtigsten deutschen Intel-

lektuellen bis heute. 2 Barbara Kerbel

Weltbestseller

Deutschland ist bekannt als Land der Dichter undDenker. Das war vor 300 Jahren so – und das istauch heute noch so. Elf deutschsprachige Schrift-steller und Schriftstellerinnen haben seit 1901 denNobelpreis für Literatur bekommen. In den nächstenMonaten stellen wir berühmte Werke deutschspra-chiger Autoren vor – vom 18. Jahrhundert bis heute.Mit dabei sind Schriftsteller aus Deutschland,Österreich und der Schweiz. Die meisten Werke in derSerie sind Romane. Bei der Auswahl haben wir unsfür Bücher entschieden, die man wirklich als Teil derWeltliteratur sehen kann, weil sie in viele Sprachenübersetzt wurden und international bekannt sind.Deshalb sind die meisten davon aus dem 20. Jahr-hundert, der Zeit der großen modernen Romane.Damit es abwechslungsreich bleibt, sind die Werkeder Serie nicht chronologisch sortiert: ModerneWerke wechseln sich mit Romanen aus früherenEpochen ab.

der Nob¡lpreis, -e hier: Geld für den besten Autoroder die beste Autorin

das W¡rk, -e hier: Produkt eines Künstlers

das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren

die Auswahl Menge, aus der man wählt

„bwechslungsreich mit viel Abwechslung(die [bwechslung, -en hier: Änderung; Variation)

sortieren ordnen

s“ch „bwechseln m“t hier: im Wechsel vorgestellt werden

der Verst„nd hier: rationales Denken

den N¡rv seiner Zeit etwas zum Thematr¡ffen machen, das zur aktu-

ellen Situation passt

der Reb¡ll, -en hier: Person, die gegendas Denken derGesellschaft protestiert

die Tr„cht, -en traditionelle Kleidungeiner Region; hier: spe-zielle Kleidung

einige ein paar; mehrere

der Begr“ff, -e Wort

die Nachahmung, -en von: nachahmen =imitieren; kopieren;genauso machen wiejemand anderes

der St¶ff, -e hier: Thema; Inhalt

auf den M„rkt k¶mmen in den Läden zum Kaufangeboten werden

Furore m„chen großes, öffentlichesInteresse bekommen

Erstdruck von 1774 Da hieß es noch DieLeiden des jungen

Werthers

Werther ist dererste Kultroman

der Literatur -geschichte.

Werther im Internet

Zum Werther finden sich viele kostenlose Dokumente imInternet, zum Beispiel der komplette Text

(http://gutenberg.spiegel.de/buch/3636/1) und der Romanzum Hören (www.literaturcafe.de/werther). Auf der Seite

www.die-leiden-des-jungen-werther.de kann man sich mitseiner E-Mail-Adresse registrieren. Dann kommt täglich ein

Brief aus dem Roman per Mail.

WeltliteraturMITTEL

64-65-Literatur_0713.qxd 04.06.13 16:13 Seite 65

Page 66: Deutsch Perfekt - Juli 2013

66 7/13

AusstellungWalküren über Zürich

Nach dem Dresdner Maiaufstand 1849 ging Richard Wagner für zehn

Jahre nach Zürich. Dort dirigierte er Opern und komponierte große

Teile des „Ring des Nibelungen“. Bühnenbilder, Szenenfotos und

Theaterprogramme dokumentieren die 150-jährige Geschichte der

Wagner-Aufführungen in der Schweizer Metropole.

bis 18.8. Zürich, Kunsthaus

KonzertSilbermond

Aus Bautzen (Sachsen) kommt nicht nur guter Senf, sondern auch gute Musik

– von Silbermond. Die Band mit dem kitschigen Namen macht seit 15 Jahren

flotte Popmusik. Sie passt in jedes Radioprogramm. Zum Glück geht’s nicht

immer nur um Liebe, sondern auch mal um Lebenskunst und falsche Ideale.

„Himmel auf“ heißt die Tour – wie ihr letztes Album.

KinoNemez

Teenager Dima lebt mit seinen russischen Eltern in

Berlin. Für die Russen ist er ein Deutscher (russisch

„Nemez“), für die Deutschen ein Russe. Akzeptiert

wird er in einer Bande von Kriminellen – solange

er seinen Job gut macht. Regisseur Stanislav Günt-

ner, selbst ein Kind russischer Immigranten, zeigt

das Thema mit Gefühl für die Einsamkeit seines

jungen Helden.

Filmstart: 18.7.

AusstellungRund um die Welt

260 Plakate aus 100 Jahren Tourismuswerbung zeigen, wie sich

Reisen, Reiseziele, Transportmittel und auch die Sprache geän-

dert haben. Die Ausstellung zeigt Unterschiede zwischen der

Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen

Republik – und reflektiert die gesellschaftlichen Moden ver-

schiedener Epochen genauso wie die wirtschaftliche Situation.

Viele der Plakate wurden von bekannten Grafikern designt.

bis 1.9. Berlin, Deutsches Historisches Museum

fl¶tt schnell

]s geht ¢m … Das Thema / Der Inhalt ist …

die Lebenskunst ≈ Talent, mit allen Situationen imLeben gut zurechtzukommen

der Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt

der H¡ld, -en hier: Figur in der Hauptrolle

der Maiaufstand, ¿e ≈ sehr großer Protest von Bürgern im Maidirigieren ein Orchester leitenkomponieren ≈ Musik schreibendas Bühnenbild, -er Dekoration der Bühnedie Aufführung, -en Zeigen eines Theaters vor Publikum

28.6. Stade11.7. München13.7. Gaggenau

reflektieren hier: Verbindungen und Effekte zeigen

66-67-KT_0713 04.06.13 15:00 Seite 66

Page 67: Deutsch Perfekt - Juli 2013

677/13

Kulturtipps

Buch„Der Franzi war ein wenig unartig“ –Hofdamen der Habsburger erzählen

War Kaiser Franz Joseph I. ein braves Kind? Seine Kinder-

frau, Louise von Stumfeder, kennt die Antwort. Sie schreibt

in ihrem Tagebuch vom Alltag am Wiener Hof. Schnell ist

klar: Auch am Hof sind Kinder unartig. Die Historikerin

Gudula Walterskirchen hat nicht nur das Tagebuch dieser

einen Kinderfrau untersucht. Die schönsten Texte aus Tage-

büchern und Briefen vieler Hofdamen sind in ihrem neuen Buch

zu finden. Sie alle haben am Leben der Habsburger teilgenommen

und dabei auch viele intime Dinge beobachtet. Auch wichtigste Ver-

traute von Kaiserin Elisabeth von Österreich berichten über Skan-

dale, Feste, Freude und politische Probleme an ihrem Hof. Leser des

Buchs lernen also ganz neue Dinge über Sissi und ihre Familie.

In einem Satz: intime Details aus dem royalen Alltag

Residenz Verlag, 21,90 Euro

BuchRomantische Nächte im Zoo

Für Harald Martenstein ist Deutschland ein sehr komisches

Land. Deshalb schreibt der Journalist über den grotesken

Alltag. Die besten Texte aus 15 Jahren sind nun in einem

Buch publiziert worden. Warum wohnt zum Beispiel das

Glück in Osnabrück (Niedersachsen)? Und warum mag

man im thüringischen Geisa keine Journalisten? Marten-

stein weiß: Dass Deutsche keinen Humor haben, ist nur ein

Klischee. Man muss sich seiner Meinung nach nur an die wichtigs-

te Regel halten: Humor ist ernst. So ernst wie in seinem Buch.

Wenn man dann noch weiß, dass Deutschland für Martenstein

manchmal wie der amerikanische Komiker Woody Allen ist, kann

beim Lesen eigentlich gar nichts Schlimmes mehr passieren.

In einem Satz: Deutschland-Biografie mit viel Humor

Aufbau Verlag, 19,60 Euro

LesungOnkel Grjasnowa

Der Russe ist einer, der die Birke liebt. So

heißt der erste Roman der 29-jährigen

Autorin. Mit elf Jahren kam sie aus Aser-

baidschan nach Deutschland. Genau wie

ihre Heldin Mascha, eine junge und

ehrgeizige Dolmetscherin. Der Tod ihres

Freundes beendet Maschas Karrierepläne.

Sie geht nach Israel, um wieder in ihr

Leben zu finden. Dort aber

trifft sie auf absurde

Grenzen und Konflikte.

AusstellungAlbert Oehlen

In den 80er-Jahren war Oehlen bei den Neuen Wilden.

Typisch für diesen Kunststil sind gegenständliche Bilder

mit starken Farben und schnellen Strichen. Später kombi-

nierte Oehlen gegenständliche mit abstrakter Malerei und

designte Bilder am Computer, über die er dann malte. Die

Ausstellung zeigt Beispiele aus Oehlers Arbeit von den

Neuen Wilden bis heute.

bis 6.10. Wien, Museum Moderner Kunst

„DER FRANZI WAR EIN WENIG UNARTIG“ – HOFDAMEN DER HABSBURGER ERZÄHLEN

¢nartig so, dass man nicht tut, was Erwachsene sagen; bösedie Hofdame, -n Aristokratin, die im Schloss einer Monarchin lebtder Kaiser, - oberster Monarchbrav lieb; nettdie K“nderfrau, -en Frau, die sich um die Kinder von anderen Leuten kümmertdas Tagebuch, ¿er Buch oder Heft, in das man jeden Tag schreibt, was man denkt

oder was passiert istbeobachten genau sehen, was passiertder/die Vertraute, -n Mann/Frau, zu dem/der man großes Vertrauen hatder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

ROMANTISCHE NÄCHTE IM ZOOs“ch h„lten „n hier: sich orientieren ander Komiker, - Künstler, der Menschen zum Lachen motiviertder Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

S C H W E R

S C H W E R

FOTOS: FILM

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NEPF; D

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SKI; DH

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8.7. CH-Zürich11.7. Berlin17.7. Mönchengladbach18.7. Neuss

gegenständlich hier: so, dass man einen Gegenstand genau malt; ÷ abstraktder Str“ch, -e kurze Liniedie Malerei Malen als Kunstform

die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein AutorTeile aus seinem Buch liest

die B“rke, -n Baumartdie H¡ldin, -nen hier: weibliche Hauptfigur in einem

Romanehrgeizig mit dem starken Wunsch nach Erfolgdie D¶lmetscherin, -nen Frau, die mündlich in eine andere

Sprache übersetzttr¡ffen auf hier: überraschend … finden

66-67-KT_0713 04.06.13 15:00 Seite 67

Page 68: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Spielzeug für Männer

Kolumne

Alia Begisheva über

68 7/13

ILLU

STRA

TION

: BER

NH

ARD

FÖRT

HSCHWER

Ein Freund von mir ist mit 42 Jahren schon

ziemlich reich. Als er vor zwei Jahren seine

Firma verkaufte, wurde er zum Millionär. Als

Erstes kaufte er sich nicht etwa ein Haus, eine

Jacht oder Rubine für seine Frau, sondern ein

älteres Feuerwehrauto. Ein Geschenk für seinen

vierjährigen Sohn – sagte er. Ich bin mir aber

ziemlich sicher, dass der Papa mehr Freude

daran hat, mit einem acht Meter langen Fahr-

zeug durch die Stadt zu donnern.

Und er ist nicht der Einzige. Viele erwachse-

ne Männer lieben es, große Maschinen zu bedie-

nen. Speziell, wenn sie mit ihnen in ihrem

Berufsleben nichts zu tun haben. So kann man

online Baggerfahrten buchen, ab 79 Euro pro

Person. „Einen Koloss aus Stahl bändigen“ steht

da zum Beispiel als Werbeslogan. Die Produktbe-

schreibung ist grotesk: Die Kunden werden dazu

eingeladen, ihren „Spieltrieb“ auszuleben – und

in einem gigantischen Sandkasten „einen Kubik-

meter nach dem anderen“ umzugraben.

Deutsche Männer können einem wirklich

leidtun. Sie haben es nicht leicht. Sie dürfen

nicht einmal einer Frau die Tür aufhalten oder

im Bus für sie aufstehen oder ihr Komplimente

machen. Ein Politiker hat vor Kurzem etwas Net-

tes über den Busen einer Journalistin gesagt.

Dafür ist er fast öffentlich gesteinigt worden.

Wäre er bloß Bagger gefahren!

Blöd auch, dass irgendwann das Bezahlen

vom Abendessen im Restaurant zum Sexismus

erklärt worden ist. Das ist so, als würde man dem

Krieger seine Waffe wegnehmen! Deshalb sind

die deutschen Männer zu einer Art Vulkanier

mutiert, einer Spezies aus Star Trek. Die hat es

gelernt, ihre Emotionen unter Kontrolle zu hal-

ten. Im Büro müssen die Männer so tun, als wür-

den sie akzeptieren, dass die Frau denken kann.

Zu Hause müssen sie den Müll rausbringen und

ihren Babys die Windeln wechseln. Manche neh-

men sogar am Tanzunterricht teil. Dauernd müs-

sen sie sich verstellen, das wahre Männer-Ich

verstecken. Dabei würden sie so gern jagen, über

Straßen donnern, gigantische Mengen Alkohol

trinken, nach Tabak riechen, sich tagelang nicht

waschen, Frauen an den Hintern fassen, die Welt

regieren, auf Tische hauen, Bäume fällen, einen

Stahlkoloss bändigen!

Deshalb gibt es in der Nähe von Kassel einen

Männerspielplatz. Er bietet „alles so oft, wie Sie

wollen“ an, bis zu sieben Stunden pro Tag. Die-

ser sogenannte Erlebnispark ist nichts anderes als

eine simulierte Baustelle. Er hat 19 Stationen:

Bagger, Traktor und so weiter. Man kann auch

eine „Männerkombi“ buchen, also eine Kombi-

nation aus bis zu sechs Maschinen. Mit denen

schaufelt man dann den ganzen Tag die Erde von

A nach B und fährt danach drüber, hin und her,

hin und her …

Wenn Sie jetzt glauben, das Ganze wird nur

von einer Gruppe armseliger Mutanten besucht,

dann irren Sie sich: Statistiken zeigen, dass auch

Computerspiele, die virtuelles Traktor- und Bag-

gerfahren möglich machen, regelmäßig auf den

obersten Plätzen der Verkaufscharts sind. Beson-

ders beliebt sind Berufssimulatoren, mit denen

der Mann Busfahrer, Landwirt und sogar Stra-

ßenreiniger spielen darf. Dort ist die Freiheit

grenzenlos: Als Straßenreiniger darf er sogar

den Schmutzgrad der Straßen wählen. Zwar

beschweren sich ab und zu die Fahrgäste im vir-

tuellen Bus über das zu starke Bremsen. Aber

mein Gott, das Wichtigste ist: Der Mann darf

endlich Mann sein! 2

v¶n A nach B von einem Ort zu einem anderen

das Fahrzeug, -e Transportmittel, z. B. Auto,Fahrrad, Bus

d¶nnern hier: mit viel Lärm fahren

zu tun haben m“t eine Verbindung/Beziehunghaben mit

die B„ggerfahrt, -en Fahren mit einem Bagger(der B„gger, - große, fahrbare Maschine, mit der

man große Mengen von Erde undSteinen bewegen kann)

der Stahl Metall, das man hart gemacht hat

bændigen ≈ mit Kraft kontrollieren

der Spieltrieb, -e natürliche Lust und Freude amSpielen

ausleben ≈ mit Freude leben

¢mgraben die oberste Schicht der Erde mit einem Werkzeug nach unten bringen

(die Sch“cht, -en hier: Menge von etwas, die überoder unter einer anderen Mengevon etwas liegt)

der Busen, - weibliche Brust

steinigen auf einen Menschen Steine wer-fen und ihn dadurch so verletzen,dass er stirbt

mutieren sich genetisch verändern

die Spezies, - Art; Sorte

¢nter Kontr¶lle h„lten kontrollieren

die W“ndel, -n eine Art Hose aus Plastik oderStoff, die Babys tragen, bevor sieselbst zur Toilette gehen können

s“ch verst¡llen sich anders zeigen, als man ist

dabei hier: ≈ aber in Wirklichkeit

jagen Tiere fangen und töten

der H“ntern, - Körperteil, auf dem man sitzt

f„ssen hier: die Hand legen auf

hauen mit viel Kraft schlagen

fællen ≈ einen Baum wegmachen

schaufeln hier: ≈ mit dem vorderen Teileines Baggers Erde zu einem klei-nen Berg machen

„rmselig hier: langweilig; uninteressant

der L„ndwirt, -e Bauer

der Schm¢tzgrad, -e Intensität, wie schmutzig etwasist

„b ¢nd zu manchmal

„Viele erwachsene Männerlieben es, große Maschinen

zu bedienen.“

Gibt es etwas Schöneres,

als Erde von A nach B zu bewegen?

Für viele deutsche Männer nicht,

sagt die Autorin. Sie zahlen sogar

Geld dafür. Denn nur in der Freizeit

darf ein Mann endlich wieder ein

Mann sein.

68-Kolumne-0713 04.06.13 15:03 Seite 68

Page 69: Deutsch Perfekt - Juli 2013

697/13

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EEEE RRRRR WW

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Nächsten Monat in Deutsch perfekt

Das August-Heft gibt es ab 31. Juli

Andernach – die essbare Stadt

In den Parks von Andernach am Rhein

wächst Obst und Gemüse. Bürger dürfen

gratis nehmen, so viel sie wollen. Jetzt

wird das Konzept international populär.

Europa-Park

Er ist einer der größten Freizeitparks der

Welt: In Rust (Baden-Württemberg) ist auf

mehr als 900 000 Quadratmetern ganz

Europa zu Hause.

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

Spezial Sprache

Extra viele Sprachtipps

Heidelberg

Schloss und mehr

Zürich

Trendstadt am See

München

Deutschlands südlichste Mil-

lionenstadt zelebriert den

Sommer wie kaum eine

andere Metropole zwischen

Alpen und Nordsee. Gemüt-

lich in mehr als 1000 Biergär-

ten, den typisch bayerischen

Gartenlokalen. Als Spektakel

mit einfachen Holzflößen auf

der Isar, dem Fluss der Stadt.

Und sportlich, wie es die vie-

len Surfer mitten im Zentrum

tun. München – die Haupt-

stadt des Sommers?

Südtirol

In den Bergen spricht Italien Deutsch: zum Beispiel im Dorfbus

zwischen dem einsamen Ultental und der trendigen Stadt

Meran. Stolz sind die Südtiroler nicht mehr nur auf ihre berühm-

ten Berge – sondern auch auf ihre moderne Architektur.

Das gezählte Volk

Statistiker haben so viele Zahlen gesammelt wie

seit Jahren nicht mehr. Das Ergebnis: ein frisches

Bild von den Menschen in Deutschland – mit gro-

ßen Überraschungen.

FOTOS: ISTO

CKPHOTO

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KSTOCK (2); M

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OREN

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69-Vorschau_0713 06.06.13 11:02 Seite 69

Page 70: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Barbara Pirch?

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen:

Wie denken Sie über das Leben,

70 7/13

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MITTEL

Worauf sind Sie stolz?

Ich bin stolz darauf, mit der Bahn einen

roten Faden in meinem Leben gefunden zu

haben. Und darauf, dass ich mit alter

Lokomotiv technik vielen Menschen eine

Freude machen kann.

Was war die wichtigste Entscheidung in

Ihrem Leben?

Das war die Entscheidung, historische

Lokomotiven wieder fit zu machen. Ich bin

Lokomotivführerin seit Mitte der 80er-Jahre.

Mit der eigenen Lok kam die Selbstständigkeit.

Mit der Selbstständigkeit kamen Synergien:

Ich konnte mein Wissen in vielen Ländern

weitergeben.

Was lieben Sie an Ihrem Job?

Ich habe keinen Job, ich habe einen Beruf.

Ein Job ist kurzlebig. Beruf kommt von

Berufung, darauf bin ich stolz. In meinem

Beruf habe ich eine sehr, sehr große

Verantwortung. Diese Verantwortung muss

ich leben. Außerdem bin ich als Lokführerin

oft viele Stunden, manchmal ein oder zwei

Tage ohne Kontakt mit einem Menschen

unterwegs. Ich mag diese Einsamkeit.

Was ist Ihnen lieber: Zeit mit anderen

oder Zeit mit sich?

Es ist nicht so, dass ich nie mit anderen

Kontakt habe. Aber ich brauche genauso gut

die Rückzugsmöglichkeit. In meinem Beruf

gibt es die. Ich mag den Tiefgang. Ich brauche

keinen Freizeitpark und keine Cyberworld, um

glücklich zu sein. Mir ist die Natur lieber.

Was ist für Sie Heimat?

Eine Sache des Gefühls. Für mich ist das

Bayern, wo ich aufgewachsen bin. Ich habe

auch eine zweite Heimat: Brasilien. Dort

war ich beruflich. Aus zwei Wochen wurde

ein Jahr.

Was fehlt Ihnen in Deutschland?

Die direkte Herzlichkeit, wie ich sie von

den Brasilianern kenne. Die Deutschen sind

schon herzlich, aber sie haben eine sehr lange

Warmlaufphase.

Was mögen Sie an den Deutschen?

Ihre Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. In

einem Fachbetrieb findet man hier Qualität.

Wovon träumen Sie?

Ich träume davon, meine innere Mitte

wiederzufinden. Kapitalbetrüger haben mir

meine Ruhe und auch mein Geld gestohlen.

Wie wichtig ist Religion für Sie?

Ich bin gottesgläubig. Aber aus der Kirche bin

ich ausgetreten. Ich finde, dass sich Religion

stärker im Herzen abspielen sollte als durch

einen Kirchenapparat.

Wo wollen Sie alt werden?

In Bayern. Geboren bin ich in Düsseldorf.

Aber Bayern hat mein Leben geprägt.

2 Interview: Jörg Walser

der rote Faden Motiv; Basisgedanke; hier:zentrales Thema

k¢rzlebig nur kurze Zeit aktuelldie Berufung hier: starker Wunsch, nur

diese Aufgabe zu machendie R•ckzugsmöglichkeit, ruhiger Platz, an dem man -en allein sein kannder Tiefgang hier: ernstes Thema; ernster

Charakter die W„rmlaufphase hier: Phase, bis man zu

jemandem eine guteBeziehung hat

die Zuverlässigkeit von: zuverlässig = hier: so,dass man Arbeits aufträgesicher erledigt und pünktlichund genau arbeitet

der F„chbetrieb, -e Firma, die sich spezialisierthat

der Kapitalbetrüger, - Person, die jemandem ab -sicht lich falsche Informa -tionen zu Geldinvestitionengibt, um so selbst reich zuwerden

g¶ttesgläubig so, dass man an Gott glaubtaustreten hier: nicht mehr Mitglied seins“ch „bspielen ≈ stattfindenprägen hier: einen Effekt haben auf

„Ich brauche keinenFreizeitpark und

keine Cyberworld, umglücklich zu sein.“

Ihre historische Lokomotive

ist ihr Leben: Als Chefin der

kleinsten deutschen Bahn-

firma transportiert Barbara

Pirch (47) Waren aller Art.

Die einsamen Stunden

unterwegs liebt sie.

70-DACH-0713.qxd 07.06.13 12:05 Seite 70

Page 71: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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Page 73: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Die jungen Seiten von

Warum die Fans nicht ohne ihn können

Nürnberger Weihnachtssymbolfigur

Was macht dasChristkind im

Sommer?Seite 7

JULI 2013Alle Texte auf Stufe A2

Megahit Fußball

Seite 4

LEICHT

01_Titel_DP_Deins_0713 28.05.13 16:21 Seite 1

Page 74: Deutsch Perfekt - Juli 2013

KALEIDOSKOP

27/13

Bei seiner Einreise nach Deutschland hat der kanadische Popstar Justin Bieberden Affen Mally (Foto) bei sich gehabt. Dokumente für das Tier hatte er keine. Affensind aber besonders geschützt. Nur mit diesen Dokumenten ist es legal, einenAffen zu transportieren. In Deutschland ist es ganz verboten, einen Affen zu Hausezu haben. Bieber musste den Affen deshalb am Flughafen lassen. Mally ist dannin ein Tierheim gekommen. Weil der Popstar die Dokumente auch später nie ge-zeigt hat, bleibt Mally jetzt in Deutschland. Er spielt mit anderen Affen in einemZoo – das ist sicher besser für ihn, als mit dem Kanadier auf Tournee zu sein.

die Einreise, -n von: einreisen = vom Ausland überdie Grenze in ein Land kommen

der [ffe, -n Tier: Es ist mit dem Menschen ver-wandt (Foto).

gesch•tzt hier: ≈ so, dass es Normen gibt, dassman sich gut um Tiere kümmernmuss

das Tierheim, -e ≈ Haus für Tiere ohne Besitzer(der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehört ein Tier.)

der Steuerberater, - ≈ Experte für Steuerndas Jugendmagazin, -e Zeitschrift für Jugend-

licheschwer hier: traurigdas Thema, Themen hier: Inhalt eines

Liedtextes

Mally bleibt inDeutschland

Kate (im Foto links) kommt aus Hamburg, Julia aus München. In Kates Familie sind fast alle Steuerberater, Julia war Chefreporterin

beim Jugendmagazin Bravo. Zusammen sind sie jetzt das Popduo Neonherz. Sie machen also etwas komplett anderes als vorher. Ihr

Debütalbum heißt genau wie sie: Neonherz. Sie singen über Männer, Schuhe und schwere Themen wie Suizid. Sie singen davon,

einen Mann im Schuhladen abzugeben – und dafür High Heels zu bekommen. Die Songs sind manchmal lustig, manchmal zynisch

und manchmal auch melancholisch. Alle Lieder singen sie in deutscher Sprache. Eine Sache ist klar: Ihr moderner Elektropop

transportiert Dinge, die speziell Frauen wichtig sind. Eine gute Basis, um in den Charts ganz nach oben zu kommen.

02-03_Deins_0713 28.05.13 16:21 Seite 2

Page 75: Deutsch Perfekt - Juli 2013

37/13

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Die Idee zu dieser Aktion haben die beiden

Auszubildenden Stefanie Klug (21) und Luise

Schlachter (19) gehabt: „Blind Date with a

book – Verabredung mit einem unbekann-

ten Buch.“ In der Heinrich-Schulz-

Bibliothek in Berlin gibt es deshalb jetzt ein

Regal mit verpackten Romanen. Ein biss-

chen was über das Buch steht auf einer

kleinen Notiz. Jeder kann eines der Bücher

28 Tage mit nach Hause nehmen. Die bei-

den Auszubildenden haben besonders Ro-

mane verpackt, die selten mitgenommen

werden. Nun bekommen auch sie eine

Chance beim Publikum der Bibliothek. Die

Aktion ist so populär, dass Stefanie und

Luise schon neue Bücher für das Blind-

Date-Regal suchen mussten.

dönieren(Verb)

Ein elegantes Abendessen mit einem gro-

ßen Menü ist ein Diner. Dieses Wort kommt

aus dem Französischen. Das Verb dazu

heißt dinieren. Ein Döner ist eine türkische

Spezialität, die man bei einem Diner selten

finden wird. Denn es ist Fast Food: gegrill-

tes, in kleine Stücke geschnittenes Fleisch

mit Salat in einem Brötchen. Dönieren ist

eine Kombination aus Döner und dinieren.

Es bedeutet so viel wie mit großer Freude

einen Döner essen: Ich gehe heute ins

Kebab Haus dönieren. Kommst du mit?

DEIN WORT

die Schufa kurz für: Schutzgemeinschaft für allge-meine Kreditsicherung

(die Sch¢tzgemein- ≈ Verbindung verschiedener Firmen zuschaft, -en einer Organisation für die Interessen der

Vertragspartner)(„llgemein hier: für alle)(die Kreditsicherung, ≈ Aktionen: Sie sollen Kreditgebern Sicher--en heit geben, dass sie ihr Geld zurückbe-

kommen.)

¢mgehen m“t hier: ≈ leben mit

regelmäßig immer wieder; z. B. einmal pro Woche

Jugendliche geben viel Geld aus und finanzieren Dinge, die viel zu teuer für sie

sind? Das denken viele. Es stimmt aber nicht. Die Statistik der Schufa zeigt: Die

meisten jungen Leute in Deutschland können gut mit Geld umgehen. So sparen

mehr als 50 Prozent der 15- bis 20-Jährigen regelmäßig. 96,6 Prozent der 18- bis

24-Jährigen zahlen auch Kredite zurück. Die meisten Jugendlichen leihen sich Geld

aber nicht bei einer Bank. Finanziell hilft besonders oft die eigene Familie. Zum Bei-

spiel dann, wenn ein Teenager sein erstes eigenes Auto kaufen will.

der/die Auszubildende, -n Person: Sie macht eine Ausbildung.

das Regal, -e Konstruktion aus Holz oder Metall:Dort kann man Dinge lagern.

verp„cken z. B. in Papier oder Folie legen undzumachen

s¡lten hier: ganz wenig; ÷ oft

nun jetzt

Sparen ist populär

02-03_Deins_0713 28.05.13 16:21 Seite 3

Page 76: Deutsch Perfekt - Juli 2013

7/13

Zuerst zwei deutsche Teams im Champions-League-Finale. Jetzt feiern die Fans in

Deutschland auch noch, dass ihre wichtigste Fußballliga 50 wird: die Bundesliga. Warum ist

den Deutschen dieser Sport so wichtig? Marcel Burkhardt hat nach Antworten gesucht.

4

Vor dem Champions-League-Finale

ist Jürgen Klopp, der Trainer von

Borussia Dortmund, einfach nur

traurig gewesen. David hatte gegen Goli-

ath verloren. Wenigstens sieht das Klopp

so. Das heißt: Der Gegner FC Bayern

München hatte Klopp den besten Spieler

genommen. Für rund 35 Millionen Euro

haben die Bayern den 20-jährigen Mario

Götze nach München geholt. Im Inter-

view mit der englischen Zeitung The Guar-

dian sagte Klopp enttäuscht: „Was soll

ich sagen? Wenn es das ist, was Bayern

will … Es ist wie bei James Bond – aber

sie sind dieser andere Typ, der Böse-

wicht!“

Große Sorgen um Jürgen Klopp muss

man sich aber nicht machen. Borussia

Dortmund hat zuletzt so viel sportlichen

Erfolg gehabt und damit so viel Geld ver-

dient, dass sich der Verein für mehr als

80 Millionen Euro neue Spieler kaufen

kann. Und damit ist der Traditionsverein

aus Nordrhein-Westfalen nicht allein.

einfach hier: nichts anderes alsh„tte … verloren Plusquamperfekt von: verlierender Gegner, - hier: anderes Fußballteamder FC kurz für: Fußballclub

enttäuscht ≈ ein bisschen traurigder Typ, -en hier: Mann; Personder Bösewicht, -e hier: Rolle einer Person mit

bösem Charakterder Erf¶lg, -e positives Resultat

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Page 77: Deutsch Perfekt - Juli 2013

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S: FOTO

LIA; PICTUR

E ALLIANCE/D

PA

57/13

Den 18 Vereinen der Bundesliga geht es so gut wie noch nie.

Die Liga ist nach 50 Jahren attraktiver denn je. Nach schwa-

chen Jahren mit wenig Erfolg auch in der Nationalmannschaft

hat die Liga viel in die Ausbildung der Jugend investiert.

Jetzt merkt sie, wie gut das war: „Für Deutschland ist die Zeit

jetzt gekommen“, sagt zum Beispiel der Fußballexperte Bernd

Schuster. Viele Trainer wie der Bulgare Krassimir Balakov sehen

in der Bundesliga inzwischen „die beste Liga der Welt“. Das

sehen auch die deutschen Fans so. Samstags sitzen mehrere Mil-

lionen in Lokalen oder zu Hause und sehen die Spiele im Fern-

sehen. Rund 300000 Menschen gehen pro Spieltag in die Sta-

dien der Bundesliga. Die 306 Spiele der letzten Saison haben

mehr als zwölf Millionen Zuschauer in den Stadien gesehen. Vor

zehn Jahren waren es noch weniger als zehn Millionen.

Früher waren die großen Namen der Liga Uwe Seeler, Franz

Beckenbauer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Matthias Sam-

mer. Heute spielen neben jungen deutschen Talenten wie Mario

Götze, Marco Reus und Thomas Müller internationale Top-Spie-

ler: zum Beispiel der spanische Welt- und Europameister Javier

Martínez, der Franzose Franck Ribéry, der Pole Robert Lewan-

dowski und der Brasilianer Dante.

Bis vor ein paar Jahren wollten solche Stars noch lieber in

Italien, England und Spanien große Karrieren machen. Inzwi-

schen haben die meisten spanischen Vereine aber finanzielle

Probleme. Sportlich sehen viele Experten Spanien und Deutsch-

land außerdem gleich stark. Vor dem FC Bayern München und

Borussia Dortmund hatten die Spanier zuletzt großen Respekt.

Nicht, weil die Deutschen so aggressiv spielen. Nein, weil sie

in hohem Tempo technisch perfekt und mit taktischer Intelli-

genz ihr Können zeigen.

In Spanien sprechen sie vom FC Bayern als „schwarzer Bestie“.

Im Halbfinale der Champions League hatten diese Bayern die

davor noch beste Mannschaft der Welt, den FC Barcelona, mit ins-

gesamt 7:0 Toren geschlagen. Aber auch Borussia Dortmund hatte

gegen Real Madrid mit insgesamt 4:3 Toren das bessere Ende für

sich. Zwei deutsche Mannschaften im Finale des wichtigsten Ver-

einsturniers Europas, das hatte es noch nie gegeben. „Für

Deutschland ist das einfach nur schön“, sagte FC-Bayern- und

Nationalmannschaftskapitän Philipp Lahm mit einem Lachen.

Für Jürgen Klopp aber gibt es auch nach dem historischen

Finale im Londoner Wembley-Stadion nichts zu lachen. Seine

Borussia, der David, hat in einem Spiel – spannender als jeder

James-Bond-Film – gegen den Goliath FC Bayern München mit

1:2 verloren.

50 Jahre Bundesliga

Franz Beckenbauer spricht von einem „golde-nen Jubiläum“ und einer „goldenen Zukunft“der Fußball-Bundesliga. Als junger Mann hater den Start der Bundesliga am 24. August1963 als Fan miterlebt. Als Spieler war er mitseinem Verein, dem FC Bayern München, abererst ab 1965 in der höchsten deutschen Ligadabei. Jetzt können die Bayern über sich selbstsagen, dass sie „Rekordmeister“ sind: ImGanzen haben sie schon 23 Bundesliga-Titelgewonnen. Auf Platz zwei kommen BorussiaDortmund und Borussia Mönchengladbach mitje fünf Titeln. Werder Bremen ist auf Platz dreimit vier Meisterschaften. Als einziges Teamhat der Hamburger SV seit 1963 in jederSaison in der Bundesliga mitgespielt. Der erste

Bundesliga-Meister, der 1. FC Köln, spieltaktuell in der zweiten Bundesliga und träumtvon besseren Zeiten.

die B¢ndesliga ≈ Spielklasse der bestenSportgruppen Deutschlands

das g¶ldene Jubiläum hier: 50. Geburtstag(g¶lden hier: sehr gut; wunderbar)

die Zukunft die nächste Zeit

m“terleben hier: als Publikum sehen

der FC kurz für: Fußballclub

der Rek¶rdmeister, - hier: bestes Fußballteam: Eshat so oft gewonnen wie keinanderes Team.

je hier: genauso viele für Dort -mund wie für Mönchenglad -bach

die Meisterschaft, -en hier: ≈ Gewinnen eines offi-ziellen Titels bei einem Tunier

die Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr: Dann fin-den die Bundesligaspielestatt.

Diesen Text kannst du hören:www.deutsch-perfekt.com) Audio ) Lesen & Hören

attraktiv hier: interessantd¡nn je hier: als früherdie Nationalmann- Team einer Nationschaft, -enDie Zeit “st j¡tzt Der richtige Moment ist jetzt da.gek¶mmen.inzw“schen hier: jetztmehrere (-r/-s) mehr als zwei

das Stadion, Stadien ≈ Sportplatz, oft mit Dachdie Saison, -s franz. hier: Zeit im Jahr: Dann finden

die Bundesligaspiele statt.der Zuschauer, - Publikumgroß hier: sehr bekanntder Europameister, - Beste(r) in Europas¶lche (-r/-s) von dieser KategorieResp¡kt haben hier: ein bisschen Angst habendas T¡mpo hier: Schnelligkeit: Wie schnell

spielen sie?

perf¡kt ≈ sehr gutdie B¡stie, -n gefährliches Tierinsges„mt/“nsgesamt hier: beide Spiele zusammendas Tor, -e hier: ≈ Ankommen von einem

Ball im Tor(das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort

soll der Ball hinein.)geschlagen Part. II von: schlagen = hier:

besser spielen und gewinnensp„nnend ÷ langweilig

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LIA; PRIVAT

„Ich möchtespäter mit

Fußball Geldverdienen“

Junioren-Nationalspielerin Samantha Herrmann (14) im

deins!-Interview:

Samantha, Fußball ist noch immer keintypischer Mädchen-Sport. Wie bist du zudem Spiel gekommen?Als Kind habe ich auch erst einmal zweiJahre Ballett getanzt. Aber in meiner Fami-lie spielen alle Fußball im Verein – meinezwei Brüder, mein Vater und auch meineMutter. Da hat es dann auch bei mir nichtlange gedauert. Mit fünf habe ich ange-fangen. Das heißt: Ich spiele jetzt schonneun Jahre Fußball, und es macht immermehr Spaß.

Für welchen Verein spielst du?Bis vor einem Jahr habe ich für den FV Bieb-rich 02 in meiner Heimatstadt Wiesbadengespielt. Jetzt bin ich beim 1. FFC Frankfurt.Gerade sind wir Süddeutscher Meistergeworden und wollen jetzt auch gesamt-deutscher Meister werden. Ich spiele alsStürmerin und habe in dieser Saison bis jetztzehn Tore geschossen. Mein schönstes Torhabe ich ausgerechnet gegen meinen Lieb-lingsverein gemacht, den FC Bayern Mün-chen. Da habe ich den Ball einfach über dieTorhüterin der Bayern gelupft. (lacht)

Wie oft trainierst du im Verein?Wir haben viermal in der Woche Training –immer am Abend.

Das ist sehr viel, oder?Es ist nicht wenig, ja, aber es bleibt immernoch genug Zeit mit meiner Familie undauch Zeit für Hausaufgaben. Ich habe kei-nen Stress und auch keine Probleme in derSchule wegen des Fußballs.

Träumst du davon, später einmal National-spielerin zu werden?Das bin ich ja schon! (lacht) Also: Ich spie-le in der U15-Junioren-Nationalmannschaft. Drei Spiele habe ich schon gemacht. Meinerstes Länderspiel war in Glasgow gegenSchottland vor mehr als 1000 Zuschauern.Wir haben vor dem Spiel die Nationalhymnengehört. Ich war sehr aufgeregt. Aber das warein tolles Gefühl. Und dann haben wir auchnoch 3:1 gewonnen. Beim zweiten Spielhaben wir in Deutschland wieder 3:1 gegenSchottland gewonnen und im dritten Spiel8:0 gegen die Niederlande. Ich hoffe, es gehtso weiter.

Welche Ziele hast du noch im Fußball?Ich möchte am liebsten eine Karrieremachen. Das heißt: Ich möchte auch späterweiter Fußball spielen, damit Geld verdienenund viele Titel gewinnen. Davon träume ich!

erst einmal zuerstder FV kurz für: Fußballvereinder FFC kurz für: Frauenfußballclubder Meister, - hier: Beste in Süddeutschlandges„mtdeutsch von ganz Deutschlanddie St•rmerin, -nen Spielerin: Sie soll Tore machen.gesch¶ssen Part. II von: schießen ≈ hier: den Ball ins Tor machen(das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein.)ausgerechnet hier: so, dass es überraschtder FC kurz für: Fußballclub

einfach hier: nurdie Torhüterin, -nen Frau: Sie steht bei Ballspielen im Tor.l¢pfen südd. hier: ≈ den Ball ganz leicht über die Torhüterin ins Tor

machendie Nationalmann - Team einer Nationschaft, -ender Zuschauer, - Publikumaufgeregt hier: nervös, weil man sich freutdas Gefühl, -e Emotiondas Ziel, -e hier: Resultat: Das will man erreichen.

Liebt Fußball Samantha Herrmann (Zweite von links)

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Page 79: Deutsch Perfekt - Juli 2013

Das Nürnberger Christkind

Das Nürnberger Christkind ist eine wichtigeSymbolfigur. Es repräsentiert die Stadt und den tradi-tionellen Weihnachtsmarkt. Alle zwei Jahre sucht eineJury Kandidatinnen aus. Die Nürnberger wählen danneine davon. Das Christkind ist ein Symbol für einen

Engel, der Geschenke bringt.

repräsentieren hier: offizielles Symbolsein für

aussuchen wählen

der ]ngel, - Figur: Sie bringt den Menschen Nachrichten vonGott.

(der G¶tt, ¿er ≈ höchstes Sein in einerReligion: Daran glaubenz. B. Christen undMoslems.)

Franziska Handke besucht eineSchule in Nürnberg (Bayern).Außerdem hat die 18-Jährige

einen ganz speziellen Job: Sie istdas Christkind der Stadt. Als

wichtige Symbolfigur arbeitet siespeziell im Winter. Aber was

macht ein Christkind im Sommer?

Urlaub für das ChristkindWas ein Christkind im Sommer macht? Natürlich Urlaub! Ich habe vor

Weihnachten rund 150 Termine gehabt. Deshalb bin ich ein paar

Wochen nicht zur Schule gegangen. Ich habe den traditionellen Christ-

kindlesmarkt eröffnet, war in Schulen, Kindergärten und Krankenhäu-

sern. Das hat viel Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Morgens war

ich oft müde, denn ich schlafe gern lang. Ich musste dann auch noch mit

meinem 15-jährigen Bruder kämpfen. Wir haben nur ein Badezimmer. Er

wollte pünktlich in die Schule und ich pünktlich zu meinen Terminen.

Nach Weihnachten war alles vorbei. Direkt am 25. Dezember habe ich

angefangen, zu lernen. Ich musste viel nachholen, speziell in Mathema-

tik. Wichtige Termine hat es dann keine mehr gegeben. Ein Christkind

arbeitet nur im Winter. Im Sommer kann ich ins Schwimmbad gehen, mich

mit Freunden treffen und in den Urlaub fahren. Wie andere auch. Trotz-

dem bleibe ich das Christkind. Das ist schon komisch, wenn es sehr warm

ist und plötzlich andere Schüler rufen: „Hallo, Christkind!“ Sie erkennen

mich, auch wenn ich kein Kostüm trage. Natürlich auch deshalb, weil ich

an meiner Schule bekannt bin.

Dieser Sommer ist besonders toll: Denn jetzt habe ich endlich mein

Abitur! Im Herbst will ich Jura studieren. Zu der Zeit wird auch ein neues

Christkind gewählt. Ich wün-

sche ihm schon jetzt

viel Spaß! Es war eine

wirklich tolle und inter-

essante Zeit. Es gibt nur

einen kleinen Nachteil: Die

Leute schenken dem Christ-

kind immer Plätzchen. Das ist

sehr nett, aber ich habe viel zu

viele bekommen. Meine ganze

Familie hat auch noch im Früh-

ling Weihnachtsplätzchen geges-

sen! Jetzt sind sie zum Glück

weg. Ich glaube, ich brauche

nächstes Weihnachten fast

keine mehr.

Interview und Text: Claudia May

das Chr“stkind südd., hier: Figur: Kinderösterr., schweiz. glauben, dass sie die

Geschenke zu Weih -nachten bringt; hier:Frau im Christkind-Kostüm

erœffnen hier: ≈ Worte sprechenzu Beginn des Marktes

„nstrengend hier: so, dass mandavon sehr müde wird

kæmpfen hier: streiten

nachholen hier: später lernen, weilman im Unterricht nichtda war

erk¡nnen hier: sehen und identi-fizieren

das Abitur Prüfung am Ende vomGymnasium

Jura Studium: Man lernt die Regeln des Staates.

(die Regel, -n ≈ schriftliche Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist.)

(der Staat, -en Land; Nation)

der Nachteil, -e hier: negative Sache

das Plætzchen, - Süßes: Man backt esspeziell fürWeihnach ten.

FOTO: STAD

T NÜ

RNBERG

77/13

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Page 80: Deutsch Perfekt - Juli 2013

÷o

¢

, ¿er

Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen

87/13

RÄTSEL

lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈

Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung

CARTOON

: DIEKLEIN

ERT.DE/G

UN

GA.D

E

Lösung vom Rätsel 6/2013Waagerecht: 1. Bohne; 2. diskutieren; 3. Dach; 4. Orange; 5. aha; 6. Lohn; 7. preiswertSenkrecht: 1. Anruf; 2. dass; 3. Bruecke; 4. nervoes; 5. Ding

Das musst du wissen über das GrillenFÜNFPUNKTE

auch Brot und Desserts. Was auf dem

Grill alles möglich ist, zeigt jedes

Jahr die Grillweltmeisterschaft. Die

Teilnehmer müssen ein Sieben-Gän-

ge-Menü kochen.

n Zwischen Nachbarn gibt es oft Streit

ums Grillen. Was erlaubt ist, ist nicht

immer klar. Münchener müssen Gril-

len im Sommer dulden, sagt ein Ge-

richt. Stuttgarter dürfen dreimal im

Jahr jeweils zwei Stunden lang grillen,

sagt ein anderes Gericht.

n Die Grillkultur kommt zwar nicht aus

Deutschland. Aber an Sommeraben-

den sieht es an deutschen Seen, in

Parks und auf Balkonen fast so aus.

Wenn es warm ist, treffen sich dort

viele am Grill.

n Holzkohle oder Stromgrill? Direkte oder

indirekte Hitze? Grillfreunde disku-

tieren intensiv über Fragen wie diese.

Meistens diskutieren Männer – sie

grillen nämlich öfter als Frauen.

n Wie populär es ist, zu grillen, zeigen

auch Grillvereine. Die Mitglieder gril-

len nicht nur im Sommer, sondern

im ganzen Jahr zusammen.

n Auf den Grill kommen meistens

Würstchen und Schweinefleisch, aber

CARTOON

die H¶lzkohle, -n weiches, schwarzes Material für ein Feuerdie H“tze ≈ sehr hohe Temperaturendas M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe.die Gr“llwelt- Treffen von vielen Grillköchen aus aller Welt: meisterschaft, -en Ein Grillkoch gewinnt den ersten Platz.der G„ng, ¿e hier: ein Gericht bei einer Mahlzeit mit mehr als

zwei Gerichtend¢lden hier: erlauben, dass gegrillt wirddas Ger“cht, -e hier: offizielle Institution: Dort wird untersucht:

Hat jemand etwas Kriminelles gemacht?jeweils hier: bei jedem Grillen

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele,Janina Schneider-Eicke, Adamma StekovicsBILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne WichmannLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck

© 2013 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter

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4 5

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A

E

N

LF

Waagerecht (= horizontal)1. Wer später eine gute Arbeit haben möchte, braucht zuerst eine gute …2. „Ich glaube, ich habe Fieber! Kannst du mal an meiner Stirn …?“3. „Mein Bruder und ich, wir haben jeder ein … Zimmer.“4. „Hast du schon Rick angerufen?“ – „Ja, aber ich habe ihn

nicht erreicht; das Telefon war …“5. Possessivpronomen, 1. Person Plural: „Schau mal, das ist

… neues Auto!“6. „Die Prüfung war gar nicht schwer. Im Gegenteil, sie war

ganz …“

Senkrecht (= vertikal)1. „Willst du schon gehen? Wie schade! … doch noch ein

bisschen hier!“2. „Wie viel ist 12 mal 12? Wer kann diese … lösen?“3. „Eva, eine coole … hast du an! Sie passt super zu deinem Rock.“ 4. „Es hat geklingelt. Öffnest du bitte mal die …?“5. „Ui, dein Handy ist ja toll!“ – „Ja, es ist ganz … Ich habe es erst seit gestern.“

B

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