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In weiterem Ausbau befindet sich in Heroya auch die Fabri- kation von M a g n e s i u m , die von zur Zeit 19500 auf 28000 t jahrlich vergro8ert werden soll. Ferner baut man hier eine Fabrik fur V o 11 d ii n g e r , die die vorhandene Kapazitat verdoppeln soll und projektiert noch eine zweite gleichartige Anlage. Auch in Glomfjord will man die Kapazitat fur Voll- diinger um 50°/o erhohen. Dem Wettbewerb auf dem Weltmarkt gewachsen In dem harten Wettbewerh auf dem Weltmarkt fur Stick- stoff-Diingemittel, wo die zu sdlnell gewachsenen Kapazitaten bei einem langsamer wachsenden Bedarf die Preise verschlech- tern, befindet sich die Norsk Hydro dank sehr niedriger Energie- kosten immer no& in einer soliden Position. Das gilt auch fur die meisten ihrer anderen Produkte, die daher fur das laufende Geschaftsjahr bereits seit seinem Anfang grofltenteils verkauft sind. Der U m s at z nahm 1961162 um L,5°/o auf 621 Mill. nKr. zu, von denen die A u s f u h r 69Oio bzw. 431 Mill. nKr. erhrachte. Die Produktion von N-Diingemitteln nahm 1961162 um 17000 t auf 299000 t N zu, wahrend diejenige von Magnesium wegen einer Streikgefahr um 500 auf 13700 t zuruckging, so da8 man dem Nachfragehedarf nicht entsprechen konnte. Mehr erzeugt hat die Norsk Hydro 1961162 auch an Ed e 1 - g a s e n , besonders an Argon, (180 000 m3, t 38,5O/o), ferner an C a l c i u m c h l o r i d (30100 t, 4- 13O/o), an A m e i s e n - s a u r e (3900 t, + 1lo/o), an Natriumhypochlorit (1300 t, + 44Oio). sowie an PVC (7900 t, + 1,3O/o) und Schicht- stoffen (650 000 mp, + 124O/0). Geringfiigig abgenommen hat der Absatz von Chlor (4400 t), Salzsaure (4700 t), Calciumcarhid (14 800 t), und die Produktion von Atznatron (21 000 t) und Soda (21 000 t). Die Produktion von s c h w e r e m W a s s e r hielt sich mit 16,8 t auf der Hohe des Vorjahres. -Wi21- Deutsche Entwicklungshilfe fur Thailand Anfang September beauftragte The Chemical Fertilizer Camp. Lid. of Thailand nach jahrelangen Verhandlungen ein deutsches Firmenkonsortium mit dem Bau eines Werkes fur S t i c k s t o f f- D ii n g e m i t t e 1. Eine deutsche Biirgschaft ermoglicht die Finan- zierung dieses Projektes; das thailandische Konigspaar erhielt eine entsprechende Zusage anla8lich seines Besuches in der Bun- desrepublik vor etwa drei Jahren. Das deutsche Firmenkonsor- tium besteht aus den Firmen Koppers, Linde, Lurgi, Siemens und Uhde. Das Projekt helauft sich auf 40 Mill. DM. Es handelt sich um das erste Werk dieser Art in Thailand. Der Vertrag sieht den Bau einer Anlage in Mae Moh, Lampang, im Norden des Landes, vor. Hier befinden sich Braunkohlenvor- kommen, die als Rohstoffgrundlage dienen sollen. Man kann die Kohle im Tagebau fordern. Das Diingemittelwerk wird eine Anlage zur Gewinnung des Synthesegases umfassen, eine Luftzerlegungsanlage zur Gewin- nung von Sauerstoff fur die Vergasung und von Stickstoff fur die Synthese und die eigentliche Anlage zur Ammoniaksynthese, ferner eine Harnstoff- und eine Ammoniumsulfatanlage mit Schwefelsaure-Fabrik und den dazugehorigen Hilfseinrichtungen. Die Kapazitat soll taglich 100 t NH, bzw. jahrlich 60000 t A m m o n i u m s u l f a t und 30000 t H a r n s t o f f hetragen. Den Auftrag zum Bau der Synthesegas-Anlage erhielt die Firma Heinrich Koppers GmbH., Essen; sie liefert einen Vergaser nach Koppers-Totzek zur Erzeugung van taglich 217 000 Nm3 Kohlenoxyd und Wasserstoff aus 270 t Rohlignit, ferner die Transport- und Trockenanlagen fur die Braunkohlc. Die Gesellschaft fur Linde’s Eisrnaschinen AG, Hollriegels- kreuth, liefert eine Luftzerlegungsanlage, System Linde-Frankl, zur Herstellung von 3630 Nm”h Sauerstoff von 98”/0 Reinheit und 2760 Nms/h Stidcstoff mit einem Sauerstoffgehalt von nur 50 ppm aus 20 600 NmVh Luft bei einem Eingangsdrudc von 6.2 atii. Diese Normalleistung ist mit rund 10°/o iiberlastbar, so daD die maxi- male Leistung 4000 NmVh (98Oio) und 3040 Nm”h (50 ppm 0) aus 22 600 Nm3 Luft/h hei 6,4 atii hetragt. Die Friedrich Uhde GmbH., Dortmund. liefert die nachgeschal- teten Anlagen zum Reinigen des Gases und zum Entschwefeln, einschlieRlich CO-Konvertierung, Kompression, Druckwasser- und Kupferlosungswasche, ferner die Ammoniak-Synthese und die Anlagen zur Herstellung von Ammoniumsulfat und Harnstoff; diese letztere wird nach dem Verfahren der Stamicarbon arbei- ten. - Die Lurgi Gesellschaft fur Chemie und Hiittenwesen mbH. liefert die Schwefelsaurefabrik. alle henotigten elektrotechnischen Anlagen die Siemens-Schuckert-Werke AG. - In AnschluD an das 600 km nordlich von Bangkok gelegene Werk erstellen oster- reichische Firmen ein Kraftwerk, das den erforderlichen Strom liefern soll. Bei normaler Dungung soll der derzeitige Bedarf des Landes an Stickstoff-Diingemitteln fur ein Fiinftel der kultivierten Flache 180000 t jahrlich betragen. Der Verbrauch ist vie1 geringer, er betrug 1962163 rund 12 000 t N; seit 1958159 hat er um die Halfte zugenommen. Thailand ist ein ausgesprochenes Agrarland, 8Y1a der Bevolkerung leben von der Landwirtschaft. Nach den staat- lichen Entwicklungsplanen soll diese volkswirtschaftliche Struk- tur des Landes auch in Zukunft erhalten bleihen. - Wi 22 - Wirtschaftliche und technische Erfolge der Messer-Gruppe Zur Messer-Gruppe geboren heute zwanzig Unternehmen. darunter neun auslandische. Diese Gruppe hat 1962 erstmals einen Au8en-Umsatz von iiber 100 Mill. DM erreicht; die Zu- nahme, die auch in den Vorjahren hoch war, betrug 1962 iiber ein Funftel und ubertraf damit ganz erheblich die industrielle Wachstumsrate (+ 5,g0/o) und auch die des Maschinenbaus (+ 8,Z0/0) im Bundesgebiet. Man rechnet ahcr auch hei Messer damit, da5 der Aufschwung sich verlangsamt. Um die auf dem Weltmarkt errungene Marktstellung zu halten, setzte Messer schon 1963 mghr Mittel fur Forschung und Enlwicklung ein. Wie andere groRe Apparatebauer so konnte auch die Messer- Gruppe im vergangenen Jahr die geminderten inlandischen Auf- trage durch einige g r 6 I3 e r e A u s 1 a n d s a u f t r a g e aus- gleichen. Die Gesellschaft erwartet auf Grund des vorhandenen Auftragsbestandes, besonders in der Sparte Tieftemperaturtech- nik, daD der Umsatz im Jahre 1963 wieder die Hohe des Vor- jahres erreichen wird. Das Stammhaus, die AdoJf Messer GmbH, erzielte 1962 ohne die Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 67,3 Mill. DM; die Zuwachsrate war ungewohnlich hoch, sie betrug fast 25O/o. Das Preisniveau hlieb im wesentlichen unverandert. Der Aus- landsumsatz erreichte 18,9 Mill. DM gegeniiher 20,3 Mill. DM im Vorjahr. Der A n t e i 1 d e s E x p o r t s am Gesamtgeschaft lag demnach bei rund 28,8O/0. Weil die DM-Aufwertung und die standigen Kostensteigerungen den Export immer mehr erschwe- ren, vermehrt Messer bei den auslandischen Tochtergesellschaf- ten die Eigenfertigung. Vom U m s a t z d e s S t a m m h a u s e s stammen zwei Drittel aus der Tatigkeit der Sparte SchweiDen und Schneiden und ein Drittel von der Sparte Tieftemperaturtechnik. Innerhalb der SchweiO- und Schneidtechnik verteilte sich der Umsatz etwa halftig auf die Autogengerate und -maschinen und die Elektro- SchweiDmaschinen einschlieBlich SchweiDelektroden und Elektro- den-Produktionsanlagen. Die B e 1 e g s c h a f t der GmbH hat sich 1962 um 171 auf 1988 Personen vermindert, ohwohl die Produktion kraftig zu- nahm. Messer hat also rnit den hohen I n v e s t i t i o n e n der letzten Jahre (1962: 6,67 Mill. DM) nicht nur die Kapazitat ver- groDert, sondern auch die Fertigung kraftig rationalisiert. 288 Mitarheiter sind in Entwicklung, Konstruktion und ahnlichen Abteilungen tatig, 1179 in der Fertigung. SchweiSen und Schneiden Diese Sparte erzielte ihre hohen Verkaufserfolge vornehm- lich mit neuen Konstruktionen von Brennern, Druckminderern, Acetylen-GroOentwickfern und groDen Brennschneidmaschinen. Bei den A u t o g e n g e r a t e n hat sich der Schwerpunkt der Fertigung in den letzten Jahren auf Sondereinrichtungen verlagert. Zu den Neukonstruktionen gehort u. a. ein Gemisch- vergaser mit einer Leistung von 1000 m3 Acetylen/h, der Car- bid aller Kornungen verarbeitet. An groDen B r e n n s c h n e i d m a c h i n e n , deren Um- satze in den letzten Jahren standig erheblich stiegen, hat Mes- ser zahlreiche Neuentwicklungen herausgebracht, wie z. B. Ko- ordinaten-Brennschneidmaschinen mit Doppelabtastung zweier ungleicher Langskurven, Maschinen mit vollautomatischer Mar- kierungsanlage und mit automatisch drehbaren Dreibrenner-Ag- gregaten zur Herstellung von SchweiDkanten an beliebig ge- 812 Chemie-lng: rechn. 35. Jahrg. 1963 I Nr. 11

Deutsche Entwicklungshilfe für Thailand

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Page 1: Deutsche Entwicklungshilfe für Thailand

In weiterem Ausbau befindet sich in Heroya auch die Fabri- kation von M a g n e s i u m , die von zur Zeit 19500 auf 28000 t jahrlich vergro8ert werden soll. Ferner baut man hier eine Fabrik fur V o 11 d ii n g e r , die die vorhandene Kapazitat verdoppeln soll und projektiert noch eine zweite gleichartige Anlage. Auch in Glomfjord will man die Kapazitat fur Voll- diinger um 50°/o erhohen.

Dem Wettbewerb auf dem Weltmarkt gewachsen In dem harten Wettbewerh auf dem Weltmarkt fur Stick-

stoff-Diingemittel, wo die zu sdlnell gewachsenen Kapazitaten bei einem langsamer wachsenden Bedarf die Preise verschlech- tern, befindet sich die Norsk Hydro dank sehr niedriger Energie- kosten immer no& in einer soliden Position. Das gilt auch fur die meisten ihrer anderen Produkte, die daher fur das laufende Geschaftsjahr bereits seit seinem Anfang grofltenteils verkauft sind.

Der U m s a t z nahm 1961162 um L,5°/o auf 621 Mill. nKr. zu, von denen die A u s f u h r 69Oio bzw. 431 Mill. nKr. erhrachte. Die Produktion von N-Diingemitteln nahm 1961162 um 17000 t auf 299000 t N zu, wahrend diejenige von Magnesium wegen einer Streikgefahr um 500 auf 13700 t zuruckging, so da8 man dem Nachfragehedarf nicht entsprechen konnte.

Mehr erzeugt hat die Norsk Hydro 1961162 auch an E d e 1 - g a s e n , besonders an Argon, (180 000 m3, t 38,5O/o), ferner an C a l c i u m c h l o r i d (30100 t , 4- 13O/o), an A m e i s e n - s a u r e (3900 t , + 1lo/o), an N a t r i u m h y p o c h l o r i t (1300 t, + 44Oio). sowie an PVC (7900 t , + 1,3O/o) und Schicht- stoffen (650 000 mp, + 124O/0).

Geringfiigig abgenommen hat der Absatz von Chlor (4400 t ) , Salzsaure (4700 t ) , Calciumcarhid (14 800 t ) , und die Produktion von Atznatron (21 000 t) und Soda (21 000 t). Die Produktion von s c h w e r e m W a s s e r hielt sich mit 16,8 t auf der Hohe des Vorjahres. -Wi21-

Deutsche Entwicklungshilfe fur Thailand Anfang September beauftragte The Chemical Fertilizer Camp.

Lid. of Thailand nach jahrelangen Verhandlungen ein deutsches Firmenkonsortium mit dem Bau eines Werkes fur S t i c k s t o f f- D ii n g e m i t t e 1. Eine deutsche Biirgschaft ermoglicht die Finan- zierung dieses Projektes; das thailandische Konigspaar erhielt eine entsprechende Zusage anla8lich seines Besuches in der Bun- desrepublik vor etwa drei Jahren. Das deutsche Firmenkonsor- tium besteht aus den Firmen Koppers, Linde, Lurgi, Siemens und Uhde. Das Projekt helauft sich auf 40 Mill. DM.

Es handelt sich um das erste Werk dieser Art in Thailand. Der Vertrag sieht den Bau einer Anlage in Mae Moh, Lampang, im Norden des Landes, vor. Hier befinden sich Braunkohlenvor- kommen, die als Rohstoffgrundlage dienen sollen. Man kann die Kohle im Tagebau fordern.

Das Diingemittelwerk wird eine Anlage zur Gewinnung des Synthesegases umfassen, eine Luftzerlegungsanlage zur Gewin- nung von Sauerstoff fur die Vergasung und von Stickstoff fur die Synthese und die eigentliche Anlage zur Ammoniaksynthese, ferner eine Harnstoff- und eine Ammoniumsulfatanlage mit Schwefelsaure-Fabrik und den dazugehorigen Hilfseinrichtungen. Die Kapazitat soll taglich 100 t NH, bzw. jahrlich 60000 t A m m o n i u m s u l f a t und 30000 t H a r n s t o f f hetragen.

Den Auftrag zum Bau der Synthesegas-Anlage erhielt die Firma Heinrich Koppers GmbH., Essen; sie liefert einen Vergaser nach Koppers-Totzek zur Erzeugung van taglich 217 000 Nm3 Kohlenoxyd und Wasserstoff aus 270 t Rohlignit, ferner die Transport- und Trockenanlagen fur die Braunkohlc.

Die Gesellschaft f u r Linde’s Eisrnaschinen AG, Hollriegels- kreuth, liefert eine Luftzerlegungsanlage, System Linde-Frankl, zur Herstellung von 3630 Nm”h Sauerstoff von 98”/0 Reinheit und 2760 Nms/h Stidcstoff mit einem Sauerstoffgehalt von nur 50 ppm aus 20 600 NmVh Luft bei einem Eingangsdrudc von 6.2 atii. Diese Normalleistung ist mit rund 10°/o iiberlastbar, so daD die maxi- male Leistung 4000 NmVh (98Oio) und 3040 Nm”h (50 ppm 0) aus 22 600 Nm3 Luft/h hei 6,4 atii hetragt.

Die Friedrich Uhde GmbH., Dortmund. liefert die nachgeschal- teten Anlagen zum Reinigen des Gases und zum Entschwefeln, einschlieRlich CO-Konvertierung, Kompression, Druckwasser- und Kupferlosungswasche, ferner die Ammoniak-Synthese und die Anlagen zur Herstellung von Ammoniumsulfat und Harnstoff; diese letztere wird nach dem Verfahren der Stamicarbon arbei- ten. - Die Lurgi Gesellschaft fur Chemie und Hiittenwesen mbH. liefert die Schwefelsaurefabrik. alle henotigten elektrotechnischen Anlagen die Siemens-Schuckert-Werke AG. - In AnschluD an das 600 km nordlich von Bangkok gelegene Werk erstellen oster- reichische Firmen ein Kraftwerk, das den erforderlichen Strom liefern soll.

Bei normaler Dungung soll der derzeitige Bedarf des Landes an Stickstoff-Diingemitteln fur ein Fiinftel der kultivierten Flache 180000 t jahrlich betragen. Der Verbrauch ist vie1 geringer, er betrug 1962163 rund 12 000 t N ; seit 1958159 hat er um die Halfte zugenommen. Thailand ist ein ausgesprochenes Agrarland, 8Y1a der Bevolkerung leben von der Landwirtschaft. Nach den staat- lichen Entwicklungsplanen soll diese volkswirtschaftliche Struk- tur des Landes auch in Zukunft erhalten bleihen. - Wi 22 -

Wirtschaftliche und technische Erfolge der Messer-Gruppe Zur Messer-Gruppe geboren heute zwanzig Unternehmen.

darunter neun auslandische. Diese Gruppe hat 1962 erstmals einen Au8en-Umsatz von iiber 100 Mill. DM erreicht; die Zu- nahme, die auch in den Vorjahren hoch war, betrug 1962 iiber ein Funftel und ubertraf damit ganz erheblich die industrielle Wachstumsrate (+ 5,g0/o) und auch die des Maschinenbaus (+ 8,Z0/0) im Bundesgebiet. Man rechnet ahcr auch hei Messer damit, da5 der Aufschwung sich verlangsamt. Um die auf dem Weltmarkt errungene Marktstellung zu halten, setzte Messer schon 1963 mghr Mittel fur Forschung und Enlwicklung ein.

Wie andere groRe Apparatebauer so konnte auch die Messer- Gruppe im vergangenen Jahr die geminderten inlandischen Auf- trage durch einige g r 6 I3 e r e A u s 1 a n d s a u f t r a g e aus- gleichen. Die Gesellschaft erwartet auf Grund des vorhandenen Auftragsbestandes, besonders in der Sparte Tieftemperaturtech- nik, daD der Umsatz im Jahre 1963 wieder die Hohe des Vor- jahres erreichen wird.

Das Stammhaus, die AdoJf Messer GmbH, erzielte 1962 ohne die Tochtergesellschaften einen Umsatz von rund 67,3 Mill. DM; die Zuwachsrate war ungewohnlich hoch, sie betrug fast 25O/o. Das Preisniveau hlieb im wesentlichen unverandert. Der Aus- landsumsatz erreichte 18,9 Mill. DM gegeniiher 20,3 Mill. DM im Vorjahr. Der A n t e i 1 d e s E x p o r t s am Gesamtgeschaft lag demnach bei rund 28,8O/0. Weil die DM-Aufwertung und die standigen Kostensteigerungen den Export immer mehr erschwe- ren, vermehrt Messer bei den auslandischen Tochtergesellschaf- ten die Eigenfertigung.

Vom U m s a t z d e s S t a m m h a u s e s stammen zwei Drittel aus der Tatigkeit der Sparte SchweiDen und Schneiden

und ein Drittel von der Sparte Tieftemperaturtechnik. Innerhalb der SchweiO- und Schneidtechnik verteilte sich der Umsatz etwa halftig auf die Autogengerate und -maschinen und die Elektro- SchweiDmaschinen einschlieBlich SchweiDelektroden und Elektro- den-Produktionsanlagen.

Die B e 1 e g s c h a f t der GmbH hat sich 1962 um 171 auf 1988 Personen vermindert, ohwohl die Produktion kraftig zu- nahm. Messer hat also rnit den hohen I n v e s t i t i o n e n der letzten Jahre (1962: 6,67 Mill. DM) nicht nur die Kapazitat ver- groDert, sondern auch die Fertigung kraftig rationalisiert. 288 Mitarheiter sind in Entwicklung, Konstruktion und ahnlichen Abteilungen tatig, 1179 in der Fertigung.

SchweiSen und Schneiden Diese Sparte erzielte ihre hohen Verkaufserfolge vornehm-

lich mit neuen Konstruktionen von Brennern, Druckminderern, Acetylen-GroOentwickfern und groDen Brennschneidmaschinen.

Bei den A u t o g e n g e r a t e n hat sich der Schwerpunkt der Fertigung in den letzten Jahren auf Sondereinrichtungen verlagert. Zu den Neukonstruktionen gehort u. a. ein Gemisch- vergaser mit einer Leistung von 1000 m3 Acetylen/h, der Car- bid aller Kornungen verarbeitet.

An groDen B r e n n s c h n e i d m a c h i n e n , deren Um- satze in den letzten Jahren standig erheblich stiegen, hat Mes- ser zahlreiche Neuentwicklungen herausgebracht, wie z. B. Ko- ordinaten-Brennschneidmaschinen mit Doppelabtastung zweier ungleicher Langskurven, Maschinen mit vollautomatischer Mar- kierungsanlage und mit automatisch drehbaren Dreibrenner-Ag- gregaten zur Herstellung von SchweiDkanten an beliebig ge-

812 Chemie-lng: rechn. 35. Jahrg. 1963 I Nr. 11